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Die vorpommerschen Landkirchen zwischen Tribsees und Damgarten.

Die Kirche zu Semlow gehört ganz dem romanischen Baustyle an.

Die Kirche zu Tribohm hat noch Anklänge an den romanischen Baustyl, liegt jedoch schon in den ersten Anfängen des Uebergangsstyls.

Um die Ueberzeugung zu gewinnen, ob in der Nähe dieser Kirchen nicht noch mehr Kirchen romanischen Baustyls zu finden seien, habe ich mehrere der zunächst gelegenen Kirchen untersucht und theile hier die Ergebnisse meiner Forschungen kurz mit. Das Resultat dürfte sein, daß sich im westlichen Theile von Festland Rügen nichts weiter vom romanischen Style findet, daß sich jedoch in dieser Gegend alle Baustyle vertreten finden.

Die Kirche zu Eixen, in alten Zeiten ein Gut des Bischofs von Schwerin, ist durchweg im ausgebildeten Uebergangsstyle, wahrscheinlich im zweiten Viertheile des 13. Jahrhunderts, gebauet: Sie bildet nur ein Oblongum von hohen Verhältnissen und ist in den Wänden von Feldsteinen, in den Fenstern und Pforten von Ziegeln ausgeführt. Der Chorgiebel aus Ziegeln ist reich mit rundbogigen Nischen geschmückt.

Die Kirche zu Starkow im ausgebildeten Spitzbogenstyle, Wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts gebauet, ist eine ungewöhnlich große, hohe und schöne Kirche im Ziegelbau von ganz ausgezeichneter Ausführung und vielleicht eine der schönsten Dorfkirchen Pommerns. Der Chorschluß ist dreiseitig, das Schiff ist auf zwei niedrige Seitenschiffe angelegt, welche in den neuesten Zeiten vermauert sind. Die Fenster find hoch und groß, die Strebepfeiler vortrefflich. Die allerneueste, wenn auch tüchtige Restauration hat der Kirche manches Alte genommen und manches Neue gegeben. Die Farben des Anstriches in vielen Kirchen Neuvorpommems, rosa und grün, können nicht ansprechen.

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Die Kirche zu Drechow, ein Oblongum von Feldsteinen mit Ziegeleinfassungen in Thüren und Fenstern und mit Stabwerk von Ziegeln in den Fenstern, ist ein unbedeutendes Bauwerk aus dem 15. Jahrhundert.

Die Kirche zu Schlemmin ist ebenfalls ein unbedeutendes Bauwerk ungefähr aus derfelben Zeit.

Die Kirche zu Deigelsdorf (früher Düvelstorf) ist ein ziemlich gutes, aus Feldsteinen und Ziegeln vermischt ausgeführtes Bauwerk der Renaissancezeit und im Jahre 1606 vollendet, ungefähr eben so eingerichtet, wie die neuencampensche Klosterkirche zu Franzburg ausgebauet ist. Diese Kirche besitzt jedoch einen großen Schatz in dem aus dem Ende des 14. Jahrhunderts stammenden, ungewöhnlich großen und schönen, reich mit vergoldeten und bemalten geschnitzten Figuren geschmückten Flügelaltar, welcher aus der Kirche zu Dorow hierher versetzt sein soll.

Daß die ehrwürdige Kirche des Klosters Neuen=Camp, jetzt Franzburg, bis auf wenige Leichensteine und ein Epitaphium alles Alterthümliche und Charakteristische, sogar die Fenstereinfassungen, verloren hat und im Innern gänzlich modernisirt ist, daß das Kloster völlig rasirt ist und das noch Stehende einer Ruine gleich sieht, ist allerdings sehr zu beklagen.

Die Spitzbogenkirche des berühmten Ortes Kenz hat noch manchen alten Schatz, namentlich ausgezeichnete alte gemalte Fenster.

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