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14.
Ueber die Caselier in Meklenburg

(vgl. Jahrb. XIX, S. 3 flgd.)

giebt der Herr Archiv=Secretair Dr. Grotefend im Correspondenz=Blatt des Gesammtvereins der deutschen Geschichts= und Alterthumsvereine, 1855, Juli, Nr. 10, S. 91 folgende Nachträge:

"Dem Referenten mag es vergönnt sein, bei dieser Gelegenheit (der Anzeige der Jahrbücher XIX.) an eine seltene Gelegenheitsschrift des bekannten Pädagogiarchen von Göttingen Justus von Dransfeld zu erinnern; es ist dessen Epistola ad d. Henr. Christoph. Domeierum, dom. Palmarum a. 1705 autoritate electorali - ecclesiasten aedis s. Crucis renunciatum. Gottingae, literis Josquini Woyken. Anno 1705. 4. Der gelehrte Pädagogiarch sagt darin S. 8: Cujus Matthiae Caselii, cujus item Joannis Caselii epistolas bene multas Germanicas et Latinas ad majores nostros (er war ein Verwandter des Pastors Domeier) scriptas, inter alias ad proevum tuum maternum (Herrn Jost von Dransfeld, Patricium Gottingensem), quem in Academia Rostochiensi per triennium contubernalem et discipulum habuit, scriniis meis asservo, und giebt als Probe zwei Briefe des Johannes Caselius an den Jost von Dranßfeld, deren ersterer als ein kleines Supplement zu Lisch's Aufsatz hier einen Platz finden mag:

"Henricopoli scripsi ad te, mecum actum esse de educatione illustrium Filiorum Illustrissimi Ducis Julii et Professione in nova Schola Julia, quae Helmstadii est. Ero vobis propior, si me hinc Illustrissimus meus dimittet: quod faciet, aut dabit, unde hic vivam. Nam profecto interea, dum tu abes, hic ne numum quidem, neque de 2000, neque de stipendio accepi: ut nihil mittam ad Parentes. Vos rogo, ut, si qua re egebunt, eos pro more juvetis. Reddetur bona fide. Statim etiam aliquid mittam, ut puto, mense Majo, quia ad Ducem Julium mittendus est tabellarius brevi. Interea videbo argentum. Etiamsi tibi istic manendum erit propter rem familiarem, tamen quaeso te, sis in literis: lege, scribe, meditare. Sed mallem te vivere, ubi ego ero, annos non plurimos. Novi ingenium et industriam

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"tuam. Parentes optimos saluto. Fratres mei valent. Saluto matrem tuam, fratres, amicos. Vale".

"Rostochio, V Id. April. 1575.     

"Außer den die beiden Hauptpersonen betreffenden Notizen, welche dieser Brief darbietet, lernen wir aus ihm auch, daß die beiden Brüder des Johannes Caselius, Christoph und Daniel, noch 1575 in Rostock lebten, während Herr Lisch von dem letztern nur bis zum J. 1569 Nachrichten gefunden hat. Die sonstigen Nachrichten der Dransfeldischen Schrift stimmen mit dem, was Herr Lisch über Matthias Caselius berichtet, überein und sind auch im Wesentlichen in der Zeit= und Geschichtsbeschreibung der Stadt Göttingen (Hannover und Göttingen, 1734 - 1738, 4.) Bd. I, S. 94 flgd., Bd. III, S. 12 flgd., S. 265 flgd. benutzt worden".


Der Herr Professor Dr. Henke zu Marburg schreibt mir: "In einer Schrift über einen der besten Schüler des Joh. Caselius, Georg Calixtus, (Th. I, Halle 1853) habe ich versucht, die ganze Stellung der Parthei, an deren Spitze Caselius in Helmstädt stand, ihr Verhältniß zur Regierung, wie zu andern kirchlichen und gelehrten Partheien, etwas näher zu charakterisiren, u. a. S. 48 - 53, 70 - 78, 88 - 99, 117, 145 - 147, 159, und hiernach sieht es zur Ehre meines braunschweigischen Vaterlandes doch etwas besser aus, als daß sein Aufenthalt in letzterm bloß durch "Hunger ,und Kummer", woran es zuletzt freilich auch nicht fehlte, charakterisirt wäre. Mein Freund Schmidt, welchen Sie dafür citiren, hat dabei wahrscheinlich auch Stellen der Arbeit im Auge, welche er selbst aus seinen archivalischen Schätzen so wirksam unterstützt hat".

G. C. F. Lisch.