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XII.

Niederdeutsche Andachtsbücher.

A.

Zwei Fragmente niedersächsischer Andachtsbücher

von

C. D. W.

E s ist wunderbar, wie wenig sich alte Manuscripte in Meklenburg erhalten haben. Gegen Ausgang des 16. Jahrhunderts nahm man ein Inventarium der in der Kirche der Dominicaner und der Marienkirche zu Wismar befindlichen Bücher auf, anscheinend aber nur, um sie desto gewisser dem Untergange zu übergeben. Dort hat sich auch unter den Actenmänteln, wozu man die Pergament=Manuscripte vorzugsweise benutzte, fast nichts von Interesse erhalten, als viele Fragmente von der schon früher in diesen Jahrbüchern von Dr. Lisch veröffentlichten niederländischen Handschrift (vgl. Jahrb. VIII, S. 214), ein Bogen aus einer lateinischen Papst= und Kaiserchronik und die nachstehenden beiden Fragmente aus niedersächsischen Andachtsbüchern, deren Veröffentlichung die Seltenheit vaterländischer Sprachdenkmäler dieser Art aus früherer Zeit rechtfertigen mag.

1. Fragment eines Gebetbuches.

Dasselbe besteht aus einem in Sedez gebrochenen Blatt Pergament, 4 Zoll breit und 4 3/4 Zoll hoch. Die Seite enthält 15 Zeilen. Die Ueberschriften find roth, die Anfangsbuchstaben der Gebete abwechselnd blau und roth. Außer den Gebeten enthielt das Manuscript noch "die sieben Freuden U. L. Frauen", wie der Schluß besagt.

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A. Noch neen tuaghe mach vtspreken. Eya, here, hilghe gheist, de du dat reyne lif diner leuen moder marien heft ghehilghet vnde dar to formeredest, dat se vntfeng godes sone an dyner kraft, so troste my huden, here, hilghe gheist, myt dyner gnade, dat ik den hilghen licham vses heren ihesu cristi myt reyner samitticheit mote vntfan vnde myt vlite ene an myner sele bewaren, dat ik en del mote heb
b. ben myt den hilghen, de an deme hemmelrike synt. amen.
Dith beth sprek, wan du heft godes licham vntfangen.
H elp my, here, hemmelsche god, De spise de ik an myne munt ghenamen hebbe, dat ik se also beholden mote myt ynnicheit mynes herten vnde myt enen reinen wulenkamen leuende, dat ik dar van ghereyneghet werde binnen vnde buten van allen vlecken, de an my schedelik synt. amen.
B. M ilde got, ihesu crist. wes my armen sunderinnen gnedich, wente ik hute dinen hilghen licham vntfanghen hebbe vnde dyn hilghe blot. So vorbarme dy auer my vnde danke dy, dat du my ghespiset vnde lauet heft myt dime hilghen vlesche vnde myt dime duren blode nicht van myner werdicheit men van dyner ouerblodighen (sic!) milden barmherticheit, so bidde ik dy vnde mane dy, dat du
b. di willest vorbarmen auer my armen vnwerdighen mynschen, dat ik mit desser kreftighen spise erwerdighen mote van vntfan aflat van alle mynen sunden vnde enen vullenkamen ende. AmeN
Vser leuen vrouwen vij vroude sint hir vte, dar to gude bede van deme hilghen lichame. amen.

2.

Dies Fragment ist ein Pergamentbogen von 10 Zoll hoch und 15 Zoll breit, der einmal in der Mitte gebrochen ist. Jede Seite enthält zwei Columnen, jede Columne 30 Zeilen. Die Anfangsbuchstaben der Abschnitte sind abwechsetnd roth und blau. Die Schrift ist eine schöne gothische Minuskel, die

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Anfangsbuchstaben der Sätze sind roth durchstrichen. Nach manchen Formen dürfte der Verfasser kein Meklenburger gewesen sein.

A. A. don wolde. komet en ander vnde hindert dat,
a. 1. de deit also grot sunde, also he it eme vte der hant neme eder stele eder rouede. Kint leue, du scalt neman ten van guden dingen vnde scalt nene gude werk hinderen.
D at was en here, de hadde enen sone, de was nies ridder gheworden, den had he sere lef. de iunge ridder scolde to ener tyd riden to dem torneye vnde quam to eme moneke closter; dar horde he godes denste. dar sach he so grote innicheit vnde hillicheit van den moneken, dat he alles dinghes sic bigaf vnde bleif aldar. dar quam de vader vnde wolde den sone vtem closter hebben vnde louede eme vele vnde bat ene sere. dat en halp nicht he wolde io nicht dar weder vth. Do drowede de here, dat he dat closter bernen wolde. eder he wolde sinen sone weder hebben, do spreken de moneke. Juwe sone mach kesen, welker he don wille. Do sprac de sone to deme vadere. vader, gi willen mi ten van
2. godes denste to der werlde idelcheit vnde louen mi grote dinc. Kunne gi ene wonheit afleggen, de in iuweme lande is, so wil ic don, wat gi willen. Do sprac de vader, wat wonheit is dat. De sone sprac, dat is en wonheit, dat de lude allike steruen, de iungen alse de olden, de rike alse de armen. legget dat af, so wil ic weder to iv komen vnde anders nicht. Do de vader dat horde, do bidachte he sic vnde let dar van, vnde toch den sone nicht mer van godes denste. kint leue, du schalt oc neman ten van godes denste. do suluen wat gudes, wente du kanst nicht weten, wo langhe du leuest.
D e verteynde vromde sunde dat is mort. so we enen minschen mordet mit vnrechte eder wo he dat to weghe bringhet, dat en minsche lif los wert, de is sculdich alle der sunde, de de minsche noch scolde hebben gebetert. he is ok sculdich alle der ghuden werc, de he mochte hebben gedan
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b. 1. ofte he gheleuet hedde, vnde wert de minsche vordomet, des is he oc sculdich vnde heuet dat swarliken to beterende.
D at gheschach, dat en vrowe was, de hadde ene eghene maghet, der brachte se so vele drofnisse to, dat se sic seluen van dem liue dede van groter drofnisse weghen. der sunde was de vrowe delaftich
K int leue, kanstu ienige vromde sunde mer ghedenken, der du en orsake heuest ghewesen vnde en ambegin, dat schaltu alto male bichten vnde beteren na diner macht. vnde der sunde mogen wesen vele, dar du en orsake heuest to ghewesen, der du seluen nicht en weist, de got an di weit, vnde de hemeliken sunde, de en minsche seluen nicht en weit, de doch hemeliken an eme sint, De scaltu aldus bichten, dat se di van alle dime herten leit sin, vnde dat du se wistes, dat du se gherne al sunderliken bichten woldest, vnde schalt gode alle dage bichten dine hemelken sunde vnde dine vrom
2. de sunde, vnde spric mit koning dauite: ab occultis meis munda me, domine, et ab alienis parce seruo tuo. here got, renige mi van minen hemelken sunden, vnde scone mi van vromden sunden. Desser sunde, der en minsche nicht en weit, de sint schadeliker, mer wan he se wol wiste, wente dat vur, dat in miner kisten leghe, vnde ic des nicht en wiste, dat were mi scedeliker, wan ic dat wol wiste. den viant, den ic nicht en kenne, de mach mi vil scedeliker wesen, wan den ic wol bekenne. also is it vmme de sunde, de ic wol weit, de mach ik hir wol beteren in desseme leuende, der sunde, de ic nicht ne weit vnde doch hemelic an mi sint, de en betere ik nicht, de mut ic beteren to ienem leuende.
D at was en wokener, de gaf sunte faronius enen roc, den nam he van dem wokenere vnde wiste des nicht, dat he en wokenere was. Sunte faronius starf. do quemen de engele vnde wolden sine sele hebben. do quemen
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B. en ghut ende.
a. 1. K int leue, nim in din herte vnde bedenke dat dicke, dat na dessem leuende nen tid mer en is to beteringe. dar vmme do wat gudes de wile, dat du leuest vnde gud don machst, er di desse tit vntgeit.
D at was en ensedelinc in eme wolde, de plach kronen to makene, de vorkofte he. dat was sine neringe. To ener tid droch he kronen in de stat vnde wolde se vorkopen, vnde quam to enes riken mannes hus, de lach vnde seletogede. Dar sach he, dat dar quemen riden lude, de gloenden vnde branden also en vur vnde ere perde branden. se leten ere perde stan vor der dore vnde gingen in dat hus. Do dat de rike man sach, dat se quemen to eme, do bigan he to ropen, here got, kvm mi to helpe, ic wil gerne min leuent beteren. Do spreken iene, dat is nv to spade, vnde lepen to vnde togen eme de sele vtem liue vnde vorden se mit sic hen. Kint leue, sine ruwe was nicht van rechter
2. leue to gode. Kint leue, denke an den iamerliken dot der sundere, de mit iamere van henne sceden vnde eres iamers wert numbermer en ende.
E n hillich ensedelinc bat vnsen leuen heren, dat he eme wisede, wo enes sunders sele sceden scolde van deme liue. Do quam en wulf vnde nam ene bi sime clede vnde ledde ene in ene stat. dar sach he stan de lude, de weneden ouer enem doden, vnde sach, dat de viande quemen vnde togen eme de vtem liue mit gloenden krowelen, vnde vorden se in de helle. Kint leue, bedenke gherne dinen dot, so en deistu number ouele, so wert di licht to lidende alle bote vor dine sunde.
D at was en ridder, de hadde vele grote sunde ghedan, vnde quam to eme pawese vnde bichtede, vnde alle de bote, de he eme sette, de was eme io swar. Do dede eme de pawes sin vingerin, dat scolde he vor alle sine sunde dregen in siner hant, vnde also dicke, alse he dat vingeren an sege, so scolde he io den
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b. 1. ken sinen dot, dat he io steruen moste vnde ne wiste nicht weder dalinc eder morne. he nam dat vingeren vnde droch it ene wile vnde dachte, dat he io steruen moste, vnde wiste nicht, welke tid. vnde quam weder to dem pawese vnde sprac, he wolde gerne alle bote vntfan, de he eme setten mochte. Dar vmme, kint leue, bedenke gherne dinen dot vnde wat din licham werden schal na dessem leuende. so vorgheit di aller werlde vroude vnde allerhande giricheit.
D at gescach to ener tid, dat men enes riken mannes graf vp gruf. Do vunden se vor sinem munde enen groten breden worm, de at eme an antlat. do dat sin sone sach, do vortech he al sin ghut vnde gaf dor got vnde wanderde alle de werlt vmme also en arme pelegrime. to lesten quam he to rome to eme cardinale to der bicht vnde seghede eme sin leuent, dat he rike hedde ghewesen vnde to em queme dor gnaden willen also en arme minsche. Do nam
2. en de cardinal in sinen hof vnde gaf eme de almosen vnde wisede eme ene stede vnder ener treppen. dar lach he vnder unde hadde en hillich leuent, dat alle de clocken, de to rome weren, lodden van sic seluen, do he starf.
K int leue, du scalt gerne denken de vnwisheit dines dodes, wente nicht also wis en is also de dot vnde nicht also vnwis also de tid des dodes
D at was en koning m kreken lande, de plach number to lachene, he was iummer drouich. des wunderde al sinen ghesinde. des en dorste eme nen man vragen, welc de sake were. Des ginge sin broder to dem koninge vnde vragede, wat de sake mochte sin, dat he number vro en worde. Do sprac de konning to hus, morgen wil ic di de sake seggen. he ginc to hus. Des auendes sande de koning vor sines broders hof en horn vnde leit dat blasen. dat horn plach men to blasen ouer de lude, de men doden scolde. Do iene dat horn horde, do wart be sere bedro

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B.
Drei Fragmente niederdeutscher Andachtsbücher

aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts,

mitgetheilt

von

G. C. F. Lisch

In Jahrb. X, S. 375 flgd. ist ein Fragment eines alten Evangelienbuches mitgetheilt. Es folgen hier, in Veranlassung der vorstehenden Mittheilung, einige andere, im großherzoglichen Archive zu Schwerin aufgefundene Fragmente von ähnlichen Büchern, welche nicht viel jünger sind, als jenes, und alle ungefähr aus einer und derselben Zeit, aus der zweiten Hälfte des 14, Jahrh., stammen.

1. Niederdeutsches Erbauungsbuch,

auf Pergament, zwei Blättchen, in Sedez, 5 Zoll hoch und 3 1/2 Zoll breit, 16 und 17 Zeilen auf der Seite, in einer kräftigen Minuskel, mit rothen Ueberschriften und rothen und blauen Anfangsbuchstaben:

A. denken sîne martele vnde sînen dôt. De andere sâke is, dat got môghe belônen vnsen lôuen, vnde is en grôt gûde gôdes; wente got wil vns belônen dâr vmme, dat wy lôuet, des wy nicht en seen. De dorde sâke is, dat got vns môge mâken . . . ghen van vnsen sunden. wente . . . . . . . . . aller . . . . . . nicht . . . . . wardich, so mo . . . seke vorderuen . . . godes lîcham vns dat grôteste heyl vnde arstedie, dat wy . . môghen hebben.

b. U nse here Jhesus Cristus sprekt in deme êwangelio: Sâlich sint de armen des ghêstes, wente dat rîke godes is ere. Dâr up sprek Gregorius: De armôd is des gheistes, vnde nicht in der grôte des lîdendes. Gregorius sprekt: Sâ-
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lich is . . . grepen . . . gûdes . . . . . . desser werlt, men de beg . . . t . . . kende in deme hemmeleschen gûde. Gregorius sprekt: De armen sint nicht to hebbende alse de bederueghen, men se sint an se to bedende alse an . . . .

B. borghenen dink sîner danken, vnde vorvullet de selschop der engele vnde beholt dat êweghe rîke. (Jhesus vorbarme dy ôuer my.)
S âlich sint, de dâr lîden vorvolghinge dor de . . . . . hticheit, wente de hemmel is ere. G . . . . . s .. ighet d . r d . . du . . . . . rer, wen dat . . . te . . e wnder do. G . . . drîer hande wys wer . . . de dogt . . der . uldicheit vnde des . . . gheeruet ener . . de wys lîde wy van gode, ander wys lîde wy van vnseme nêghesten, ander wys lîde wy van deme olden vîende. Van gode lîde wy de tochrôden, van vnseme nêghesten lîtde wi vorvolghinge vnde schâden, vnde vorsmâheit, van deme olden vîende lîde wy vele vnde menegher hande bekôringe. Bernardus. Dat is en sachtmôdiger mynsche, de dâr gh . . . me . . t vnde also vel . . . is wil he num . . . schâden, vnde dat is ên lîdende mynsche, de dâr ghift nicht quat vmme quat, men he mach ôk lîden den schâden; vnde dat is ôk ên vredesâm mynsche, de dâr ghift gût vmme quat, vnde ôk is . . . . . . rômende de

2.
Niederdeutsches Gebetbuch,

auf Pergament, ein Blatt, in Sedez, 5 1/4 Zoll hoch und 3 1/2 Zoll breit, ein Blättchen, 17 Zeilen auf der Seite, in einer etwas stumpfern Minuskel.

A. vorghif vns vnse sunde, dat wy werdichliken vntfân dînen hilghen lîcham vnde dîn blôt mit wâreme lôuen, myt yaster hôpene vnde royt vulle-
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kômener lêue. Ere si deme vâdere, de vns gheschâpen heft, sône, lôsere der werlde, vnde got, de du dik suluen hefft ghebôden to êner spîse aller trûwen vnde du hefft berêt [vôr] myneme ansichte den disch wedder alle, de vns bedrôvet: wes vs gnedich vnde lôse vs van alleme ôuel, de dâgheliken
a. ôuer vs wascet, dat wi dat vntfân mit lû[tere]n danken. Ere si deme sône, de vs ghelôset heft. O hilghe ghêst gotdes; in gode vrouwet des mynschen herte, dat is to hanghe myt gode. vnde enghelt werde myt em: wes vs gnedich. Vnde dô vs nicht na vnsen sunden, sunder mit der vroude dînes aldersôtisten ghêstes. Vorvulle de inwendicheit vnser sêle. Ere si deme hilghen ghêste de vs ghehilghet heft. O hilghe drêualdich

3.
Niederdeutsches Passional,

auf Pergament, in Groß Octav, 9 Zoll hoch und 6 Zoll 6reit, zwei Blätter, 21 Zeilen auf der Seite, in einer breiten Minuskel, mit rothen Anfangsbuchstaben (aus den Ribnitzer Acten):

A. mâken van der iôden walt. Do swêch mîn kynt vnde sprack nicht ein wort. Du Anselme, do nam de koninck de krône van sîme hôuede vnd settede se mîme kynde vp syn bilge hôeuet vnde swôr bi sîner koninckliken êre, dat he ein têken dêde, so wolde he ejn syn konninckrîke mede dêlen alse ême erfkynde. Do swêch myn kint vnde wolde nicht spreken. Dat vorsmâde Herodes also sêre, dat he hête ene van sic bringen vnde sede, myn kint wêre ein dôer, des wîsheit is ein [a]fgrunde alle den to begrîpende, dede konen wîsheit der werlde, vnde bespottede myn kint den âne vnderlâet, de hilgen engellen lâuen vnde singen em: sanctus, sanctus, sanctus, vnde sîne knechte hêlden en vôr einen dôeren, des râet de hemmelsche vâder nam, do he schop alle creatûren; dâr pa lêt de koninck em ein
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wyt kleit an thên to ênem têken, dat he wêre ein dôre, de dat firmament klêdet myt der
a. sonnen vnde myt den sternen vnde mit dem mânen vnde de engellen myt ondôetlicheit, vnde sande myn kind wedder to Pilatus, de allêne de walt heft van synen êwigen vâder, alle creatûren to sendende to der êwigen pîne. Vnde do wart koninck Herodes Pilatus frunt vmme dat, dat he em myn kint hadde gesant. Do myn lêue kint wedder to Pilatus quam, do hadde Pilatus myn kynt gerne gefrîet vamme dôde vnde sprack to den iôden: ghi heren, gi hebbet einen wônheit, dat men iw to desse[r hô]chtît einen minschen scal lôes geuen; nu kêset: wille gi hebben Jesum, an deme ick kêne scult envinde, edder willen gi hebben Barrabam, de syn lyf myt rechter bôseheit vorwrocht heft? Do rêpen se mennichlick, dat me myn lêue kynt hengeden an den galgen vnde crûsegeden ene. Do sede Pilatus: wat heft he gedâen, dâr vmme he steruen scal? ick vinde nêne
B. schult an em, dâr he den dôet mede vordênet hebbe; wille iw dâr an genôgen lâten, dat ick ene tuchtege vnde lâet en lôes? Do rêpen se wedder mit lûder stemmen, dat me ene scolde hengen an ene galgen vnde crûcigen ene. De wîle Pilatus myt mime lêuen kinde aldus beworren was, do sande sîne vrouwe to em vnde bôt em, dat he vnbeworren were mit deme gûden minschen mîme kinde, wente se hadde alle de nacht dor em grôt vngemack geleden, also vele wêren er vôrkâmen an deme slâpe. Do dachte Pilatus, wo he de iôden stillede, dat se ene lêten leuen, vnde lêt myn hartelêue kint binden an êne sûle vnde lêth starke lûde dâr to gâen vnde lêt myn kint slâen mit geiselen vnde mit rôden, dat van sîme hôuede bet an sînen versen nicht gantzes enblêf. Ancelme, dat ick di nu segge, dat is alto iâmerlick. De sûle, dar se myn lêue kint vmme bunden, de was al
b. so dicke, dat se min kint nergen na konde vmme grîpen bi twên spennen lanck. Do nêmen se starke rêpe vnde bunden vmme sîne lêuen hende, mit den he sînes vaders vîande wîsen scal in de
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grunt der hellen, dat se em worden blou, als ein dûc, vnde tôgen se to sâmende mit grôter walt, dat em sîne âderen begunden to knakende. Dâr na nêmen de riddere scarpen dorn vnde wunden êne krône, de was also scharp, dat se nûment mochte antasten, em enschûde wê: de krône slugen se mîme lêuen kinde an sîn hilge hôeuet, de dâr is êne krône, mit der sîn êwige vâder lônet alle hilligen, dat em sîn blût van sîme hôuede an dûsent enden vlôet âuer sîn antlet vnde âuer sîne ôgen, dat he nu syn alderlêueste mûder nicht mochte anseen, doch ick konde ene nich bekennen an sîme antlate, vnde gêuen em ein rôer in de hant tho ênes koninges têkene, dat se sîne walt mede

 

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