zurück zur Metadatenansicht auf dem Dokumentenserver
zurück
Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 359
Dokument dauerhaft verlinken Dokument im gesamten Band öffnen Metadaten auf dem Dokumentenserver anzeigen

III. Zur Münzkunde

der neuern Zeit.


Madaille auf den Prinzen Ludwig von

Meklenburg 1535.

Der Herr Etatsrath Thomsen zu Kopenhagen hat der großherzoglichen Münzsammlung eine Bleibulle geschenkt, welche in Kopenhagen gefunden und für Meklenburg interessant ist. Die Bulle oder Medaille ist 1 1/2 Zoll im Durchmesser und, wenn auch roh, doch mit Sicherheit gearbeitet. Die Vorderseite zeigt

Medaille

das fünfschildige meklenburgische Wappen, in dem Style, wie es in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts erscheint; der ganze Styl der Arbeit weiset auf diese Zeit zurück. Auf der Rückseite stehen im Vierpaß die verschlungenen oder monogrammatisch zu Einem Zeichen zusammengesetzten Buchstaben in großer lateinischer Unzialschrift:

HML oder LHM .

Diese Buchstaben sind nach der meklenburgischen Geschichte wohl nur auf Ludwig Herzog (zu) Meklenburg zu deuten; man könnte in der Verschlingung der Buchstaben auch LH v M = Ludwig Herzog von Meklenburg lesen wollen; aber das Wort "von" ist in jenen Zeiten nicht gebräuchlich, da man damals immer die Präposition "zu" gebrauchte. Die Buchstaben sollen wohl auf den Prinzen Ludwig gehen, welcher dem Herzoge Albrecht dem Schönen während seines Aufenthalts in Kopenhagen im J. 1535 geboren ward und welcher in demselben Jahre in Kopenhagen starb. Wahrscheinlich hängt diese Bleibulle mit dem Begräbnisse dieses Prinzen zusammen, um so mehr, da sie in Kopenhagen gefunden ist.

G. C. F. Lisch.