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VI. zur Naturkunde.


Urstiergerippe von Toddin.

In den Jahrb. XVII, S. 407 flgd. ist über die ausgestorbene Thiergattung des Urstiers (bos primigenius) und über einen in Polen ausgegrabenen, im Besitze des Vereins befindlichen Schädel eines solchen Thieres ausführlich berichtet. Im J. 1853 ward in Meklenburg eine Entdeckung gemacht, welche noch viel bedeutender ist. In dem Torfmoore des Erbmüllers Dräger zu Toddin ward nämlich ein Schädel eines Urstiers gefunden, welcher viel großartiger ist, als der in Polen gefundene. Der toddiner Schädel stimmt in seinem Bau mit dem in Polen gefundenen, a. a. O. beschriebenen Schädel völlig überein, ist aber viel größer als dieser. Die Stirn ist zwischen den Hörnern 11" hamb. Maaß, an der schmalsten freien Stelle 11 1/2", zwischen den Augen 13" breit und vom Hinterhaupte bis zur Mitte der Augen 13" lang. Die Hörner stehen in ihrer weitesten innern Biegung 34" und in ihren Spitzen 32 1/2" auseinander und haben an der Wurzel einen Umfang von 17 1/2". Der Schädel ist mit den beiden Kinnladen vollständig erhalten. Das großherzogliche Amt Hagenow ließ auf meinen Antrag sogleich Nachgrabungen anstellen, welche auch noch 5 Nackenwirbel, 5 Rückenwirbel, 1 Schulterblatt, 10 Rippen und die Knochen eines Hinterbeines ans Tageslicht förderten. Mehr konnte leider nicht gefunden werden. Alle diese Reste sind der großherzoglichen Alterthümersammlung einverleibt.

G. C. F. Lisch.