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c. Zeit der Wendengräber.


Wendenbegräbniß von Neuburg.

Im Frühjahre 1851 wurden beim Roden im sogenannten Drönpöl, einem den Wallbergen von Neuburg gegenüberliegenden Tannenkampe, 1 1/2 bis 2 Fuß unter dem Erdboden 2 Urnen gefunden. Die Arbeiter, in dem Glauben, daß es Geldtöpfe seien, zertrümmerten beide, als sie ihre Erwartung getäuscht sahen. Von der größeren ist nur noch ein Fragment des Randes erhalten; dasselbe ist äußerlich roth, inwendig schmutzig grau. Die kleinere Urne ist schwärzlich, und ist es geglückt, sie einigermaßen wieder zusammenzufügen. Die Höhe derselben beträgt 7 1/4 hamb. Zoll, der Umfang des Bauches 34 Zoll, der Umfang des Randes 22 Zoll; gegen den Boden hin verjüngt sie sich sehr stark und ist beinahe ganz spitz; an beiden Seiten sind durchbohrte Henkel. Gefüllt waren sie beide mit Asche und Knochen. Bei der kleineren fanden sich aber, wie es nach der Beschreibung der Arbeiter scheint, oben auf derselben, 10 verschiedene Stücke Metall.

1) Ein Stück Eisen, 3 1/2 " lang, stark gerostet.

2) Ein Hütchen mit breitem Rande, oben in einen Zapfen auslaufend.

3) Ein eben solches; an den kurzen Zapfen schließt sich in gleicher Stärke rechtwinklig eine Stange, an beiden Enden mit Drath umwunden, in der Mitte frei. Das Ende der Stange paßt an den Zapfen.

4. 5) Zwei gleiche Hütchen mit eben solchen Stangen, die gleichfalls zusammenpassen; an der einen Stange läuft der Drath weiter frei, gewunden darunter weg.

6. 7) Zwei zusammengehörige Bruchstücke der obern Seite eines längs gerinnten Bronzebandes, deren breiteres sich am Ende umbiegt und auf die Mitte der Stange von 3 paßt, deren anderes schmäleres aber wieder ein Hütchen trägt, an dessen Zapfen noch etwas Drath sich befindet. Wie das Zäpfchen auf dem Bande befestigt, ist nicht gut zu ermitteln. Das Ende des Bandes ist vergangen.

8) Ein eben solches Band, welches aber stark verbogen ist und kein Hütchen trägt. Die schmalen Enden passen jetzt nicht mehr zusammen.

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9. 10) Zwei Enden dünne gewundenen Spiral=Draths.

2-10 sind sämmtlich von Bronze und sind sämmtlich Bruchstücke von Hefteln und Spangen, wie sie in der Eisen=Periode oft vorkommen.

Der Fund ist noch im Privatbesitze.

C. D. W.