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URKUNDEN

der

Stadt Plau.

Wappen

1441.

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Urkunden

der

Stadt Plau.


Nr. I.

Protestatio consulatus acta anno domini 1553.

Nich vth sunderigem vôrwisse, dath wy dath, szo vôr langen iâren vorhullet gelegen, wolden entdecken vnd an den dach geuen, wyle alles, szo in desser volgende matrikel erholden, van den durchluchtigen, hôchgebôrn fursten vnnd hern allen hern van Werle, hern van Stargardt, grâuen vhan Swerin, den êrwerdigen hern des capittels tho Hauelberge, den ghestrengen, êrbârn vnnd vesten den vhan Bulow vnnd andern êrbârn vnnd êrszâmen gûden lûden, welcher der gnedige, gunstige wille vnnd nêgunge, de se tho dessem armen stetlyn gedrâgen, der erhe tûchnitze bewîslig vnnd offentlig erlecht werden khan, den allen der almechtige, êwige, barmhertziger godt gnedich vnnd barmhertig sy, der suluigen slechten vnnd erben wyr vns samptlig vnnd sunderlig mith willen vnnd dênsthe vnnd alles gûden kegen de alle wege vns schuldig vnnd plichtig erkennen.

Wy hebben ôck nich tho geualle den mûthwilligen, dede anders nergen sunder vprôhr tho erwecken genê-

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get syn, dâr nha vorlâden, dath se nhu mhen hîr vth ichtwes spinnen mochten, dâr mith se sick ketteln, nich thôr êngunge, sunder tho alleme mûthwillen tho erwecken, vngehôrsam kegen erhe gebôrliche ôuercheit, vnangesên whôrhêr, vhan wheme se alle erhe gûder, frîgheit, gerechticheit, priuilegia bekâmen, bewîlen vns môthen tôr dênstbârheit ichtwes lâten gebrûken, der wy wol nich schuldich weren, angeszên gelegenheit iênner vnnd desser tîdt, in iênner tîdt, dath dho wol gheschên hefft khônen , dath itziger tîdt sich nich rûmhen odder vorgelîken khan, derhaluen alle dinck mith beschêde vnnd nha gelegenheit mhe môth bewîlen ein dinck off vnnd vâken vile anders wêten, dâr vmhe ôck eyn frâmer keiser sprack: der nich bewîle durch de vinger khan szeen, khan nich lange regêren; ôck isset wâr: der sich tho harth snûtet, deme blodet de nâse; der bâuen vth wil, der stoth sich an dath dack: dâr vmmhe khan me nich alle wege den sticken dreffen, szo isset genôch, dath me thôm mâle schuth.

Es sy eyne gemênthe so ringe, we se wyl, ere ôuericheit hefft dâr an tho strâffende, wôr vmhe ôck Demosthenes, der hôchuorstendige furste der Lacedemonier, sprack: when ich twê wege vôr mich sêge, der eine ginge thôm dôde, der ander de ghemêne tho regêrende, szo wolde ehr den thôm dôde erwelen, vth welckes hôchuorstendigen fursten rede wol affthonemende is, wath vele beswêringe he dâr inne geuôleth hefft; he hefft wol geszên, wath in der weltlichen politie tho dûnde; wâr, ahn frâmen lûden vordênt mhe loff vnnd erbêdinge, an den andern dath wedderspil, alle vndanckbârheit, de sick nhûr lâten beduncken, alle stedes beter tho regêrende; when ehr he dâr denne tho kumpt, so geith idt deme alze de Phethonthe, deme geuêlle nummher mhêr des vâders regêrunge: ehm kunde de sunnhe nummher recht ghân , dho he ôuersth dâr tho qwam, hedde ehr schîr den hemmel angesundeth.

Es geith ôck alle wege mith den iungen regimen-

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tern gelîg, tho. When se nûr îrstlig das ampt angrîpen, so willen se allewege XI kegel drepen vnnd sthân mhan IX vp der bâne. Mhe dhô szo vele alze me khan, dath men alles scholde snôrrecht mâken vnnd alleme manne geuellig, dâr werth mhen nichtes vth; deme tôweth alze deme, der den esel sulff ander tho markede brochte, dho he na alle mans râth handeln wolde, vorlôer he den esel vnnd dath geldt.

Wyr armen dullen lûde hebben ôck anders nicht an vnser nathûr, wy szên alle tîdt vp ême ander, lâten vns nich benôgen ahn vnsem beuôlen ampt, whê ôck wandâges der hâckosse der wolde ein rîdehingist syn, der rîdehingist wolde des ossen iuck drâgen; de exe wil syn de smidt, de plôg de bowman. Summa summarum, wath wy suluest hebben vnnd so alze idt vns der almechtige godt gyfft, dath doch nich: eins andern acker drecht mhêr vnnd bether khorn, eins ander khô gifft mhêr melck. Hîr van hebbe wy ôck nich mhêr edder anders denne mhan îdel vnnuthe bekummeringe, vnnd wenden nhu hîr mith dath leddige spith.

Thom lesten hebbe wy, gunstigen, gûden frunde, desser arbeith vth schuldiger plicht vns vndernâmen, tho sundriger beforderunge vnnd gunstigen genêgtem gemôthe, de wy hîr tho gedrâgen:

Irstlich dath wy alle priuilegia vnnd scripta autentica, dâr mith dith arme stedtlin van anfange der îrsten fundation edder stifftinge vhan hern tho hern beth vp dith 1553 iâr, alze se in erer sprâke vnd rechten origenal, dâr nha in vnse dudisk gestellet, in eine richtige ordenunge gebrocht, dath wy vnnd vnse nakâmelinge stedest de thôr handt hebben khônen.

Thôm andern when schôn etliche brêue olt wurden, hole krêgen, vnleslig wurden, thorêten, thobrêken, tho nichte quêmen , vorlecht wurden vnnd van affhenden quêmen, dath denne noch desse matrikel de antôgunge der suluigen geuen vnd stellen khône, dârmith me noch anleitunge der rechten wârheit hebbe.

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Thôm drudden dath me allewege ôck nich einen hebben kunde, de sich der brêue vorstunde an de wege to bringen odder tho uorlônende stunden.

Thôm vierde das jungen râdeshern alzo balde eyne richtige anleidunge der stadt gûder thôr bandt hebben, dâr inne suluest edder sich lesen lâte.

Thôm vofften when thôm dêle edder gantzs deme râde vnnd der gemeine de anfelle quêmen, dath se ethwes erer priuilegien vnnd brêue vpsôken schollen, szo hadde se de copien alhîr in desser matrikel voruâtet vnnd gestellet.

Thôm lâtsten desse vôrhenômeden ôrsâken vnnd ander mhêr der gelîken, de tho lanck tho stellende weren, hebben ein erszâmen râeth tho desser arbeidt geforderth, mith fruntlicher vnnd flîtiger bede, gi willen euch samptlig vnd in sunderheit desse arbeith gefallen lâten vnnd mith dancksâgunge fruntlig annemen vnnd mith flîte vpmercken, wes inholdes ein îder besunder vnd sust in sich beslûtet, vnd der ordenunge wâr nemen.

Et ego Sebastianus Gildehoff, iam quinquagenarius, hec omnia, vt sunt, in hanc seriem redegi ad vtilitatem et commodum huius reipublicae. Acta anno 1553, in hebdomada post dominicam Palmarum

Aus der plauer Raths - Matrikel vom J. 1553, unmittelbar vor der Abschrift der von derselben Hand geschriebenen Urkunden der Stadt.


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Nr. II.

Die Raths-Matrikel der Stadt Plau vom J. 1553 beginnt mit den Worten:

Der allerîrsten wendisken hern, de îrstlig de stadt gesticht vnnd to bôwende vorgundt hebben, [brêf] de is nich vorhanden; whô ôuersth dâr eyne geweset is, szo is de des andern, dede volget, lûdesz geweset, vnnd sinth der suluigen hern veder vnnd eldern geweset, vnd werth sich velichte vp ein iâr edder XVI vorlôpen twisken der tydt.

Hierauf folgt das Privilegium vom J. 1235.


Nr. III.

Der Fürst Borwin I. von Meklenburg schenkt, mit Zustimmung seiner Söhne Heinrich von Werle und Nicolaus von Gadebusch, dem Dom - Capitel zu Havelberg das Dorf Gardin bei Plau,

d. d. Meklenburg, 1223, Dec. 23,

nach einer Bestätigung des Fürsten Nicolaus II. von Werle, d. d. 1300.

Aus der plauer Raths - Matrikel vom J. 1553.

In nomine sancte et indiuidue trinitatis amen. Nos Nicolaus dei gratia dominus de Werle recognoscimus tenore presentium et testamur, vidisse, audiuisse, presentibus nostris discretis mili[ti]bus, literas illustris progenitoris nostri

Burchwini domini Megapolensis bone memorie, non rasas, non diminutas, non confractas, nec in aliqua sui parte viciatas, continentes laudabiles donationes eiusdem perpetuas in honorem dei et gloriose virginis matris Marie et in sustentationem canonicorum ecclesie Hauelbergensis deo cotidie famulantium totam(!) villam(!) Gardin cum omni iure et omni prouentu infra et citra suos terminos sine petitione qua-

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libet et seruitio, vt in suis priuilegiis patentibus plenius continetur, quam donationem dominus Hinricus de Werle iunior et dominus Nicolaus de Gadebusk vna cum domino Borwino, prehabito domino venerabili, vno nomine, sub testimonio fidelium ipsorum vasallorum ac clericorum, lucidius confirmabant anno gratie 12 XXIII. Datum Magnopoli, X kal. Januarii, indictione XII, rege Danorum Woldemaro captiuato.

Nos ergo adtendentes ad eiusdem ecclesie constructionem in Ha[uel]berrg et fauorem specialem, quem ad ipsos canonicos gerimus, ob dei intuitum prehabitas donationes nostrorum dilectorum (!) de dicta villa Gardin iugiter confirmamus, volentes nichilominus ipsam gratam et ratam (!) in perpetuum firmiter obseruare. Testes huius sunt: Cone Bune, Nicolaus de Mallin; Johannes de Goltstede, milites. In huius euidentiam sigillum nostrum presentibus est appensum, anno domini 1300.

Nach der vom Originale genommenen Abschrift in der plauer Raths-Matrikel vom J. 1553.


Nr. IV.

Der Fürst Borwin I. von Meklenburg schenkt dem Dom - Capitel zu Havelberg das Dorf Gaarz bei Plau.

D. d. Meklenburg. 1223. Dec. 29.

In nomine sancte et indiuidue trinitatis. Nos Borchwinus diuina fauente clementia dominus Magnopolensis, omnibus inspecturis eternam in Christo salutem. Quum certissimum sit, eos, qui diuinitatis cultum ampliare et conseruare secundum suam possibilitatem intendunt, in retributione eternam mansionem gaudii et claritatis inestimabilis recepturos: nobis, qui amplissimas ab ipsa bonitatis largitate possessiones accepimus dispensandas, expedit efficaciter meditari, quomodo tam in personis, quam nostris possessionibus possimus mereri diuine bonitatis fauorem. Quocirca donauimus deo et eius gloriose genetrici Marie in Hauelberg de

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nostris possessionibus villam Gartze cum agris cultis et incultis, siluis, pratis, paludibus et stagnis, aduocatia et omni iure, quod in ea habuimus vel habere poteramus, cum omnibus appenditiis suis, volentes eandem villam in vsus et sustentationem canonicorum in Hauelberg plenissime redigi, ab incolis eiusdem uille nichil omnino seruitii vel exactionis exigentes, nisi ad communem terre defensionem , que lantwere nunccupatur, quatenus ex eo nobis magis obligentur ad supplicandum deo pro nobis et successoribus nostris, necnon pro Mecthilde clare memorie nostra vxore; speramus etenim, quod per preces ipsorum et aliorum bonorum altissimo deo vita nostra presens felices sit habitura successus, fine optimo concludenda, et quod super his maxime speramus, excipi in eterna tabernacula in prata beatorum. Vt autem hec nostra donatio perpetuam obtineat firmitatem, presentem paginam nostro duximus roborandam sigillo. Testes sunt huius rei: Wilhelmus episcopus, Petrus, Johannes, canonici Hauelbergenses, Cyriacus et Lambertus, capellani curie, Alph[ae]us, plebanus Magnopolensis, Waldewerus, sacerdos, de laicis autem: Theodericus, dapifer, Henricus de Gnemare, milites, et alii quam plures. Datum anno gratie M. CC. XXIII, Magnopoli, IIII kal. Januarii, indictione XII, rege Dacorum Waldemaro captiuato.

 

Nach dem Abdruck in Riedel Cod. dipl. Brandenb. I, I, S. 25, Nr. I, aus dem havelberger Capitels - Copialbuche aus dem 15. Jahrh.
Eine andere Abschrift aus dem 18. Jahrh. im Archive der Stadt Plau, gedruckt durch Schröter in Wöchentl Rostock. Nachr. 1824, S. 165, ist in der Orthographie etwas incorrecter, stimmt jedoch mit der vorstehenden Abschrift fast buchstäblich überein , bis auf die Zeugen, unter denen in der plauer Abschrift:
   Alphaeus plebanus Magnipolensis
und
   Waldemarus (statt Waldewerus),
auch unter den Rittern
   Henricus Soltwedel
statt: Henricus de Gnemare, welcher dort ganz fehlt, aber vielleicht mit Henricus Soltwedel dieselbe Person sein mag, genannt werden.


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Nr. V.

Die Fürsten Johann, Nicolaus, Borwin und Pribislav von Meklenburg bestätigen die Privilegien der Stadt Plau.

D. d. 1235.
Nach der plauer Raths - Matrikel vom J. 1553.

I. Text.

Von einer andern, aber gleichzeitigen Hand, als der des Schreibers der plauer Raths - Matrikel von 1553.

Johannes, Hinricus, Nicolaus, Pribizlaus, domini in Werle, vniuersis hanc paginam tam legentibus, quam audientibus notum facimus, quod diuina fauente miseratione patres nostri pie memorie sedula promotione terram Plawe colonis commiserunt christianis, ipsos tam de remotis, quam de vicinis partibus inuitantes, in ipsa quoque prouincia ciuitatem construxerunt, iura ei et iudicia prestantes, que congrua, commoda et vtilia terre ac ciuitatis eiusdem cultoribus videbantur. Jura ergo, que tunc ab ipsis data sunt, nunc a nobis sub testimonio confirmantur:

 

1. Primo itaque omnium ipsam ciuitatem liberam concedimus omnibus inhabitantibus eam cum omni iure.

2. Huius eciam cultoribus damus prouentum, qui vulgo sonat inninge et vredeschilling, ad emendationem et structuram ciuitatis.

3. Item tercia pars de vadiis magnarum causarum,


III. Glosse des Raths vom J. 1553.

1. Introductio seu presentatio.
2. Inde manarunt omnia conuenticula (meinscop) et ordinatio[nes], que ad ciuitatem pertinent. Duces ordinauerunt primitus consulatum, consulatus cetteras ordinationes:

communes:
   vt sint quartales;
   excubias diurnas et nocturnas;
   ordinatio que seruari debet tempore pacis ac belli;
   nundinarum emptiones et venditiones;
   contractus nuptiarum etc.;
   bedellum, executorem iuris;

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II. Uebersetzung vom J. 1553.

Von der Hand des Schreibers der plauer Raths - Matrikel von 1553.

Allen szo iêgenwartige scrifft leszen vnnd hören dhôn wy Johan, Hinrick, Nicolaus, Pribislaus van gades gnâden hern tho Werle kundt vnd âpenbâr, wyle ynse veder zeliger vnnd godlicher dechtnitze vnnd steder vorderunge vnse vogedie odder landt Plawe christlichen meigern, îegenwartigenn vnnd den szo se van andern ortern tho sich nemen werden, in der suluigen legenheit eine stadt erbowet, den geue wy gerichte vnnd gerechticheit, de deme lande vnnd stadt euen, nutthe vnnd beqwême syn: de rechte, de vnse oldern ehn gegeuen hebben, de suluigen wille wy nhu vorth mith vnser tûchnitze bekrefftigen.

1. Irstlich vôr allem vorlênhen wy allen inwânern der stadt de mith aller gerechticheit tho bewânende.

2. Wy gheuen ôck den inwânern der stadt eyne iârliche inkumpst, de me inninghe odder fredeschilling hêth, tho beteringe vnnd ghebôweth der stadth.

3. Item den drudden deel bâuen vier schillingen


   noussime diabolus ordinauit suos sacerdotes cum vigiliis et exequiis missarum;
priuate:
   sutorum,
   sertorum,
   fabrorum,
   pistorum,
   piscatorum,
   carnificum.

2. Schoth.
3. 3 a pars iudicli.

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I. Text.

sicuti de pugna infra ciuitatem supra quatuor solidos, cedet in vsus ciuitatis.

4. Item concedimus, quod ipsos ciues nullam reisam vel expeditionem extra dominium nostrum oporteat equitare.

5. Item quod pro nulla causa ad alicuius vadium quam ad XII solidos debent compelli, nisi pro homicidio vel aliquo vulnere, quod per aciem ferri fiat.

6. Item quicumque ciuis accommodauerit bona sua qualiacumque alicui extra ciuitatem, et ille non soluerit, in ciuitate detineatur, donec soluat vel iustitiam exhibeat.

7. Item ciues in Plawe non dabunt forense thelonium per omnes terminos terre nostre.

8. Item datum est omnibus in terra morantibus, quod nunquam ad consilium, [quod] marcethinc vocatur, sunt compellendi, similiter ad ius feudale, quod lantrecht vocatur, sunt minime citandi, sed tantum ad ius, quod manrecht vulgo sonat.

9. Item equam partem habere debent filie et filii in omnibus bonis, tam feodis, quam aliis, et si non sint filii, prestari debent filiabus bona patris.

10. Item si contingat mori aliquem, cuius filii non receperunt bona viuente patre, prestari debent eis bona, que patres eorum possederunt a paganismo et cultura siluestri.

11. Item concedimus, vt ea, que herewade dicuntur, et muliebria, que wiberade dicuntur, minime dentur, sed hereditas est per medium diuidenda.

12. Item quicumque possidet bona et obtinet diem et annum, nullus poterit vel debet infringere, pretendens rationem prioris beneficii.


5. Inde est quod liberi sumus de expensis in iudicio.
6. Mith der singel tôuen.
7. Sint ciuitatum et non ducum.
8. hoffgerich. lantinge. burgerrecht.

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II. Uebersetzung von 1553.

alles grôthen brôkes, de van slegenn binnenn der stadt scheen, schal der stadt tho nuthe khâmenn.

4. Item wy vorlênen ehn, dath vnse borger keine reise odder roszdênsth bûthen vnserm lande scholen dhôn.

5. Item wy vorlênen ehn, dath se bâuen twelff schillinge brôke nich scholen gedrungen werden, vthgenâmen eth sy dôtslach odder ghewrochte wunden.

6. Item welcher borger sîne gûder bûten der stadt vthdêde eneme, where de where, de nich betâlede, den mach he tôuen in der stadt, beth der betâle, odder ehm recht dâr vôr dhô.

7. Item vnse burger tho Plawe scholen kheinen marcktollen geuen in vnserm lande.

8. Item es ist allen landsâten vorgundth, dath se nich scholen thôm gerichte, dath me nômeth marcethinc, genôdiget werdenn, ôck nich thôm landtrechte nicht mit alle, denne allêne thôm manrechte.

9. Item ghelîken deell schal d oe chter vnnd brôder in allen gûdern, szo woll ahn Ihêngûdern, alze andern, vnnd szo keine sz oe ns dâr syn, schal me den dochtern erher veder gûder geuhen.

10. Item sterueth der oldernn eyn, welches kynd der oldern gûder, wyle de leueden, nich bekhâmen, szo schal me den kyndern de gûder, de se van den dorpern odder mith deme bowwercke erworuen hebben, p

(sic. = Hier hört die Uebersetzung dieses § auf.)

11. Item hergewede vnnd wyberâdth schal nich gegeuen werden, sunder gelîch gedêleth werdenn.

12. Item szo einer gûder besittet vnnd de iâr vnnd dach innehefft, deme kham se nich vpheuen, vnnd when schôn einer gerechtige ôrsâke d(r tho haddh hefft.


  9. Inde est quod proximus sanguinis succedat ab intestato.
10. Ex secundis nuptiis pagus.
11. Olim hec adeo crassa, sicut nunc sunt, fuerunt.
12. Inter diuersas nationes 30, inter absentes 10, in vna ciuitate sufficit I annus.

Item dath de stadt 4 mal im iar der stadt guder besprecket.

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I. Text.

13. Super hec omnia iura concedimus ciultati in Plawe LX mansos et modium, qui dicitur sesling, ad vsum et profectum ciuitatis.

14. Item piscatio per omnem prouinciam communis et libera est cum sportis, hamis et retibus, exceptis solis sagenis.

15. Super hec omnia vnicuique ita concessa sunt primitus bona sua in hac prouincia cum omni iure, vt a nemine hominum vnquam aliquam patiantur molestiam vel grauamen.

Datum in Plawe, anno domini MCCXXXV.


Darauf folgt von derselben Hand:

1235.

In nomine sancte et indiuidue trinitatis. Johannes, Nicolaus, Burchwinus, Pribislawus, domini de Werle, etc.

Von der Hand der Glosse ist hinzugefügt:

Est eiusdem tenoris et eiusdem anni preter principium littere et vnius nominis scilicet Burchwinus.


Nach der vom Originale genommenen Abschrift in der plauer Raths - Matrikel vom J. 1553.

Darauf folgt die plattdeutsche Uebersetzung von der Hand, welche die übrigen Urkunden geschrieben hat.

Am Rande dieser Uebersetzung ist von einer andern, gleichzeitigen Hand die Glosse, mit starken Abbreviaturen, beigeschrieben, welche sicher von einem Juristen herrührt.


13. Hîr vth de frîg acker erfflig tho uorkôpende, îrstlig thôr stadt gûder genâmen intokôpende alzo de vmliggende dorper vnd wôsten velde.

wicht vnd de wâge
mâthe
punde
elen.

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II. Uebersetzung von 1553.

13. Bâuen duth alles vorlêne wy der stadt Plawe sostich iunck ackers vnnd den scepel thor stadt nuthe.

14. Item de viskerye is im lande (szehe, von vierter jüngerer Hand) ghemein vnnd fryg mith koruen, angeln vnnd neththen, vthenâmende wâden.

15. Ouer dith alles entlich scholen in dessen iêgeningen eins îdern sîne gûder mith rechte van îdermennichlichen vnuorhinderth vnnd ân alleme beswêr fryg syn.

Datum in Plawe dûsendt twê hunderth vnnd vyff vnnd druttich.


Darauf folgt von derselben Hand:

1235.

Im nâme der hilligen vngescheiden drêuoldichheit. Johannes, Nicolaus, Burchwinus, Pribislaus heren tho Werle etc.

Von der Hand der Glosse ist hinzugefügt:

Is gelîches lûdes vnnd iârschâr vthgenâmen den anfang des brîues vnd eyn namens alze Burchwinus etc.


14. In stagnis nauigare, drencken, bornen licet, piscari non idem, sed conceditur per dominos eiusdem.

Dies ist durchstrichen und von vierter Hand darüber geschrieben:

Textus durabit, glossa peribit iners.


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Nr. VI.

Der Bischof Brunward von Schwerin bestätigt die Kirche zu Kuppentin und bestimmt die zu der Pfarre gehörenden.Dörfer.

D. d. Warin. 1235. Aug. 3.

Nach einer beglaubigten Abschrift im grossherzogl. meklenb. Geh. und Haupt - Archive zu Schwerin.


In nomine sancte et indiuidue trinitatis. Brunwardus dei gratia Zwerinensis episcopus vniuersis in perpetuum. Ne res gesta obliuioni tradatur, scripti memoriae commendatur, maxime hec, que si neglecta fuerit, salutem impedit animarum. Vnde cum iuris nostri sit, indempnitati ecclesiarum nobis commissarum consulere, placuit nobis et ecclesie nostre, ecclesiam Kobandin tam in uillis, quam in dote confirmare, in his uillis scilicet: Kobandin, Wazutyn, Brůck, Babazyn, Weisin, Syarnitze, Krosyna, noua uilla Guthani, duo Posirina, Pentzarin, Darsekow, indago Glyna, et ecclesiastica tantum sacramenta in Kobandin exspectare. Ne igitur tam rationabili nostre ordinationi ausu temerario quisquam tam succedentium, quam et presentium in alicuius calumnie seu disturbationis irrogatione contraire presumat, presentem paginam bulle nostre appensione dignum duximus roborare, statuentes auctoritate dei patris omnipotentis et beatorum Petri et Pauli apostolorum, prefatam dotationem fideliter ab omnibus obseruari. Testes autem huius facti sunt: canonici ecclesie nostre: magister Thidericus, Wernerus; plebani: Hermannus de Plawe, Eggelbertus de Cobandin; milites: Sygebodo de Holthorpe, Henricus de Zyarnyn. Datum Warin, anno domini millesimo CC°XXXV°, tertio nonas Augusti.

Nach einer Abschrift in dem Kirchen-Visitations-Protocolle vom J. 1591. Der Abdruck in v. Westphalen Mon. ined. IV, p. 927, ist so schlecht, dass er fast gar nicht zu gebrauchen ist.

Die in der Urkunde aufgeführten Dörfer sind:

Kobandin jetzt Kuppentin,
Wazutyn - Wessentin,
Brůk - Brook,
Babazyn - Bobzin,
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Weisin jetzt Weisin,
Syarnitze - Zahren,
Krosyna - Kressin,
Noua villa Guthani - Plauerhagen (?),
duo Posirina }
-
Gr. Poserin,
Kl. Poserin.
Pentzarin - Penzlin,
Darsekow - Daschow,
ndago Glyna - Gallin.

Diese Dörfer sind noch alle unter den beistehenden, neuern Namen bekannt, nur das Neue Dorf Guthan's (Nova villa Guthani) ist als solches nicht bekannt; wahrscheinlich ist es , wenn es nicht ganz untergegangen ist, das Dorf Plauerhagen, welches früher auch bloss Hagen (Indago) hiess. Der Name Guthansdorf war wohl nur ein temporairer Name nach dem ersten Bebauer; der Name Guthan kommt noch im 16. Jahrh. als Zuname unter den Bauern in der Gegend von Plau vor, z. B. 1582 zu Gnevsdorf. Das Dorf ist entweder Plauerhagen oder ist zwischen Plauerhagen und Gallin untergegangen. - Gallin, in der ältesten Zeit ein Dorf des Klosters Doberan, wird hier ein Hagen (Indago) genannt, weil es ein Hägerdorf, d. h. aus ausgerodetem Walde angebauet war.


Nr. VII.

Der Fürst Pribislav von Parchim (-Richenberg) verleiht der Stadt Plau das Dorf Slapsow zur Stadtfeldmark.

D. d. Plau. 1244. April 7.

Nach der plauer Raths - Matrikel vom J. 1553.


In nomine sancte et indiuidue trinitatis. Ego Pribislaus dei gratia dominus de Parchem omnibus, ad quos presens scriptum peruenerit, salutem in eo, qui est salus omnium. Quoniam humanitatis memoria temporum reuolutione et rerum occupatione in obliuionem senescit, labenti memorie littere perseuerantis remedio prudenter consulitur. Huius rei gratia innotescat tam presentibus, quam futuris, quod nos piis petitionibus ciuitatis nostre in Plawe inducti ipsis uillam Slapzowe cum terminis suis et omni iure, excepto iudicio colli et manus, sine omni perturbatione libere concessimus possidendam; patrie tamen defensionem, si necessitas ingruerit, obseruabunt, nullas ab eis expeditiones

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alias requirentes. Insuper eciam si predictam villam cultoribus exponere siue desertam ad pascua pecorum voluerint obseruare, eorum arbitrio commisimus ordinandum. Ne igitur posteritas, que sepius prona ad malum reperitur, hoc factum nostrum in irritum reuocare valeat, presentem paginam testibus subscriptis sigilli nostri munimine duximus roborandam. Testes autem sunt hii: dominus Johannes capellanus curie, dominus Hermannus plebanus, dominus Hinricus de Erteneborch, dominus Gerardus de Mallin, dominus Vunco, dominus Wedekinus de Walcksleue, dominus Hermannus Cnut, dominus Witto, dominus Bartoldus Soneke, dominus Thethardus de Weye et alii quam plures. Datum in Plawe, anno incarnationis domini millesimo CC 44, indictione [2], septimo idus Aprilis.

Nach der vom Originale genommenen Abschrift in der plauer Raths - Matrikel vom J. 1553.
Die Jahreszahl ist richtig 1244.
Auch in der Üeberschrift steht:
        1244 Slapzow latine
Anno 1244 hefft Pribislaus der stadt Plawe geuen den wilbreff auer Tzalpzow.
Im Datum steht bei der Indiction keine Zahl; sie ist wahrscheinlich vergessen. Das Wort septimo gehört sicher zu idus; denn auch in der neben dem lateinischen Texte stehenden plattdeutschen Üebersetzung steht;
        1244, 7 idus Aprilis.


Nr. VIII.

Der Fürst Pribislav von Richenberg giebt der Stadt Plau die Freiheit, von den Dörfern Quetzin, Grapentin, Gardin und Gedin zu ihren Bedürfnissen zu kaufen, und erlässt ihr für diesen Fall den auf diesen Gütern ruhenden Rossdienst, giebt ihr auch die Freiheit, von dem Dorfe (Plauer -) Hagen zu kaufen.

D. d. Plau. 1255.

Nach der plauer Raths - Matrikel vom J. 1553.


P[ribislaus] dei gratia dominus de Richenberch prouidis, honestis pariter et discretis consulibus,

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necnon toti vniuersitati ciuium in Plawe hoc scriptum in perpetuum. Notum esse cupimus, toti vniuersitati ciuitatis Plawe tale porreximus donatiuum, vt si aliqua bona in istis quatuor villis, in Qwitzin, Grapentin, Gardin et Gedin, ad vsus suos pro denariis valeat comparare, illa eidem dignum duximus porrigenda, ita quod nullus hominum in prefatis villis aliqua bona presumat emere vel attemptet, qui impedimentum faciat ciuitati. Preterea seruicium fallerati dextrarii, quod nobis pro eisdem bonis debet exhiberi, indulcimus ciuitati et quod ad expeditionem extra nostros terminos nusquam ibit, sed tantummodo [si] singularis necessitas terre incumbit, tunc possessores talium bonorum ad fodiendum et ad plancas ducendum debent esse beniuoli et parati; si autem talia bona non habeant cultores siue possessores, nullum seruicium ciuitas exhibebit. Item quandocunque partem agri ville Indaginis sibi secundum iuris rationem ciuitas attraxerit, illam, secundum ius exigit, optinebit. Huius facti siue scripture ordinati sunt testes: Reinerus et Lucbertus, consules in Parchem; Tidericus et Welderus, consules in Sternberch; Albertus Gese, Bartoldus, Ocbertus, Wilkinus. Arnoldus de Semuel, Reibertus de Critzow, Johannes de Gudow, consules in Plawe, qui cum hec agerentur, interfuerunt, vnde ne posteritas nostra vel aliquis infringat hanc scripturam nostri sigilli munimine roboramus. Datum Plawe, anno incarnationis domini 1255.

Nach der vom Originale genommenen Abschrift in der plauer Raths - Matrikel vom J. 1553.
Die Abschrift des lateinischen Originals beginnt;
        Petrus dominus Richenberch,
die darauf folgenden plattdeutsche Uebersetzung jedoch vollständiger mit den Worten des Originals:
        Petrus dei gratia dominus de Richenberg,
welche, mit Ausnahme des Namens des Ausstellers, hier in den Text aufgenommen sind. Eben so steht unter der Uebersetzung der Urkunde Pribislav's über Slapzow vom J. 1244:
Hir schal volgen de tosage vnnd cautio Petri van Richenberge.
Die Ueberschrift der vorstehenden Urkunde lautet:
   Anno 1255 vorwilliget Petrus here van Richenberg in de vier dorper Qwitzin, Gardin (!), Garsin (!), Gedyn vnnd gifft der stadt dar vp ein caution breff.
Dieselbe Hand hat dabei, jedoch mit anderer Dinte, hinzugefügt:

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Credo fuisse priorem de Hauelberg.
Eine andere alte Hand hat aber kühn den Namen Petrus durchstrichen und den Namen Pribislaus übergeschrieben.
Offenbar und ohne Zweifel kann nur der Fürst Pribislav I. von Parchim - Richenberg die Urkunde ausgestellt haben. Wahrscheinlich stand statt des vollen Namens in dem Originale nur ein P. Der Propst von Havelberg, der hier nur gehandelt haben könnte, war 1248 - 1256 Wipert.
In dem Texte steht am Ende der Urkunde: vt aliquis infringat.
Die Uebersetzung giebt:
      seruicium fallerati dextrarii
durch:
rosdenst in herniske ock susth geringe per[de]denst, und übersetzt die Stelle:
Item quandocunque partem agri ville Indaginis sibi secundum iuris rationem ciuitas attraxerit, illam - - optinebit,
wunderlicher Weise, jedoch nicht ohne Sinn, also:
vnd mogen de velde mith lantweren, alze en dat euenst sin werth, befreden,
während hier doch von der Erlaubniss die Rede ist, Aecker des Dorfes Hagen, wie Plauerhagen früher immer hiess, zu erwerben.


Nr. IX.

Der Fürst Nicolaus I. von Werle bezeugt, dass, nachdem die Stadt Plau von dem Ritter Johann von Schnakenburg das Dorf Slapsow gekauft hatte, dieser die Befreiung von dem Bischofszehnten, den der Bischof Rudolf von Schwerin von diesem Dorfe in Anspruch genommen, dargethan habe.

D. d. [Plau.] 1259. Juni 24.

Nach der plauer Raths - Matrikel vom J. 1553.


Nicolaus dei gratia dominus de Werle omnibus presens scriptum cernentibus salutem in perpetuum. Nouerint vniuersi, qui hanc paginam perceperint perlegendam, quod ciues in Plawe commorantes a domino Johanne de Snakenborch et suis heredibus villam Slapzow cum decimis eiusdem ville et ceteris redditibus comparauerunt pro suis denariis et emerunt, cuius

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ville decimam cum venerabilis pater noster et dominus R[odolphus] episcopus Swerinensis impeteret et eandem suis vellet vsibus vsurpare, in ecclesia fratrum minorum in Rostoch accessit predictus Johannes de Snakenborch cum suis heredibus et decimam ville prefate coram episcopo superius nominato in nostra presentia iure suo expediuit penitus et absoluit, et hoc presentibus litteris protestamur sigilli nostri munimine roborantes. Testes huius rei sunt: milites, qui presentes fuerunt: Johannes de Crupelin, Arnoldus de Noua Ecclesia, Lodewicus Kabolt; consules: Albertus et Petrus, qui istius fuerunt negotii promotores, Johannes de Gwdow etc. Acta sunt hec dominice incarnationis anno 1259, 8 kal. Julii.

Nach der vom Originale genommenen Abschrift in der plauer Raths - Matrikel vom J. 1553.


Nr. X.

Der Ritter Gerhard von Schnakenburg bezeugt, dass sein Vater Johann den von ihm der Stadt Plau verkauften Zehnten von dem Dorfe Slapsow vor dem wailand Bischofe Rudolf von Schwerin von allen Ansprüchen befreiet habe.

D. d. (1263).

Nach der plauer Raths - Matrikel vom J. 1553.


Gerardus miles dei gratia de Snakenborch dictus omnibus presens scriptum cernentibus in vero salut[ari] salut[em]. Ne facta et gesta ab aliquibus possint violari, que aliquando obliuio destruit et corrumpit, scriptorum memorialibus confirmantur. Hinc est quod omni discretioni notum volumus esse, quod pater noster Johannes de Snakenborch decimam ab eo venditam ciuitati Plawe decimam decimis[!) in Slapzow coram domino episcopo R. [odolpho] pie memorie dicte ciuitati Plawe ab omni impeticione vindicauit penitus absoluendo: idem quod pater noster Johannes in hac venditione constituit, nos et pium

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nostri cum nostris posteris ratum tenemus et dictam decimam in Slapzow dicte ciuitati Plawe venditam ab impetitione cuiuslibet in iuris ordinem proposuimus expedire, quod totum nostri sigilli munimine roboramus.

Nach der vom Originale genommenen Abschrift in der plauer Raths - Matrikel vom J. 1553.
Unter der Abschrift steht:
In desseme breue is kein datum sunder de vorsegelinge; es wiset ouersth de folgende breff (vom 24. Junii 1259) vth, dath es vp de suluige tidt schen is.
Ganz zu derselben Zeit wird aber die Urkunde nicht ausgestellt sein, da der Bischof Rudolph von Schwerin schon todt war ("pie memorie") und dieser am 19. Dec. 1262 starb. Der Ritter Johann von Snakenburg wird aber zur Zeit der Ausstellung der Urkunde noch gelebt haben. Da dieser aber sehr früh in der ersten Hälfte des 13. Jahrh. häufig auftritt, so wird die Genehmigung seines Sohnes auch nicht lange ausgeblieben sein. Die Urkunde wird also wohl in die erste Zeit nach dem J. 1262, frühestens in das J. 1263, fallen.
Die Stelle in der Urkunde:
decimam ab eo venditam ciuitati Plawe decimam decimis in Slapzow
ist höchst wahrscheinlich falsch gelesen, wenn auch die deutsche Uebersetzung also lautet:
den tegeden den ehr der stadt Plawe vorkofft den tegen mith dem tegen in Slapzow.
Vielleicht hat im Originale: decimam de ciuibus gestanden?
Unter der deutschen Uebersetzung steht die Bemerkung:
Es haben dithmal de Swartepapen vp deme felde noch de VI Rîggen ingehat, de bekumpt de stadt ao. 1298, vt sequitur, ierlich vp Michahelis 4 s. dar van gehat.


Nr. XI.

Der Knappe Reinward von Quetzin schenkt der Pfarre zu Quetzin zwei vor dem Burgwalle gelegene Katen in dem Dorfe Quetzin, die er bisher zu Lehn getragen, und zwei kleine Aalwehren bei dem Walde Quetzin.

D. d. Plau. 1264. Junii 24.

Nach einer beglaubigten Abschrift im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt-Archive zu Schwerin.


Ego Reinwardus de Quitzin famulus presenbibus publice recognosco, quod dedi et per presentes

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do ob salutem anime mee et mee vxoris Coneken et nostrorum parentum duas kotas in uilla Quitzin sitias ante borchwal plebano et ecclesie in Quitzin cum omni iure et vtilitate, prout ipsas habui a dominis in feudo, perpetue possidendas, sub hac forma, quod rustici morantes in kotis debent seruire plebano in anno quatuor dies, et habet excessus in [e]os et omnem libertatem et omne ius in kotas et areas, et debent dare ecclesie in anno pro pactu sex talenta cere et plebano terciam partem pactus et duos pullos de ambabus kotis; etiam do ad dotem duas paruas âlewerê sitas apud syluam Quitzin, quas construxi qu[on]dam cum uoluntate plebani, vt mei memoria et mee vxoris Coneken et nostrorum parentum in ecclesia Quitzin perpetue habeatur, presentibus Hinrico prefecto in Sergelin et Conrado in Quitzin, Juriano in Lesten. In euidenciam me[u]m sig[ill]um presentibus est appensum. Datum Plawe, anno domini M° ducentesimo sexagesimo quarto, die sancti Johannis baptiste.

Litera sigillata sig[ill]o pendente in morem clypei, vt appa ruit, in cuins medio tres inscisiones, superius acutae, inferius latae, sculptae erant, superior longior, media breuior, infima breuis, in cuius circumferencia bae literae apperuerunt:

S. Reinwardi de Quitzin.

Nach einer in dem Kirchen - Visitations - Protocolle vom J. 1591 enthaltenen Abschrift, welche von einem am 12. Nov. 1358 auf Veranlassung des Pfarrers Johann Symachel zu Quetzin ("dominus Johannes Symachel rector ecclesiae in Quitzin, Zwerinensis diocesis") auf dem Domkirchhofe zu Güstrow nach dem Originale angefertigten beglaubigten Transsumte genommen ist.
Das bei der Transsumirung beschriebene Siegel des Knappen Reinward von Quitzin war wahrscheinlich ein Schild mit drei rechts oder links gekehrten Spitzen, wie das Wappen der Rohr und der mit denselben verwandten Familien, so viel sich aus den etwas dunkeln Ausdrücken der Beschreibung entnehmen lässt.
Statt excessus in [e]os steht in der Handschrift: in nos.


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Nr. XII.

Der Pfarrer Heinrich in Quetzin registrirt das Vermögen seiner Kirche und Pfarre, nachdem die Stiftungsurkunden in einem Brande untergegangen waren.

D. d. (Quetzin). 1271. Dec. 6.

Nach einer beglaubigten Abschrift im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt - Archive zu Schwerin.


Registrum ecclesie Quitzin, conscriptum per me Henricum plebanum ibidem.

Quia litere dotacionum mee ecclesie temporibus meis sunt combuste, per me hanc literam pro memoria meorum successorum salua conscienti[a] conscripsi. Ecclesia est dotata tribus villis Quitzin, Sergelin et Leesten. Plebanus in Quitzin habet in uilla Quitzin sex mansos et IV kotas, cum omni iure in siluis, aquis et campis, et habet ellerholt de uia, que dacit ad ciuitatem ad stagnum, usque ad heinholt, et habet vnum âlewêre a spacio borchwal usque ad littus et vnum sub silua Quitzin circa Lancken, et nullus potest construere âlewêre de agro Lancken usque ad heinholt , nisi cum uoluntate plebani. Eciam habet duas kotas circa borchwal, quas temporibus [meis] dedit Reinwardus de Quitzin famulus plebano et ecclesie in Quitzin cum omni iure, videlicet quod rustici morantes in kotis debent seruire plebano in anno quatuor dies, et habet omne ius super rusticos, et [debent] ecclesie dare pro pactu in anno de kota tria talenta cere et de spacio borchwal vnum talentum cere, et si plebanus noluerit carere, habet terciam partem in pactu, et duas paruas âlewêre circa siluam Quitzin dedit ad dotem, quas ipse quondam cum consensu meo ibi construxit, pro quibus donis perpetua memoria dicti Reinwardi et sue vxoris Coneken habeatur. In uilla Leesten de kota sex denarios et in uilla Quitzin de kota sex denarios et de omnibus uillis quatuor solidos pro unctione. Acta et conscripta sunt hec anno domini M°CC mo septuagesimo primo, die sancti Nicolai, presentibus dicto Reinwardo famulo, Hinrico prefecto in Sergelin et

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Conrado in Quitzin, iuratis ecclesie, et sig[ill]um meum pro testimonio ad presentem literam appendi.

Litera sigillata sigillo rotundo pendenti, vt patuit, in cuius medio figura calicis, in cuius summitate crux parua sculpta erat et in cuius circumferencia he litere apparuerunt:

S. Henrici plebani in Quitzin.

Nach einer in dem Kirchen - Visitations - Protocolle vom J. 1591 enthaltenen Abschrift, welche von einem am 12. Nov. 1358 auf Veranlassung des Pfarrers Johann Symachel zu Quetzin auf dem Domkirchhofe zu Güstrow nach dem Originale angefertigten beglaubigten Transsumte genommen ist.


Nr. XIII.

Die Fürsten Heinrich und Johann von Werle verpfänden den Knappen Wedekin von der Brügge und Bernhard Wittenburg für 300 Mark lüb. Pf. eine Hebung von 7 1/2 Wispel Roggen und 7 1/2 Wispel Gerstenmalz aus der Mühle innerhalb der Stadt Plau.

D. d. Plau. 1278. Febr. 25.

Nach dem Originale im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt - Archive zu Schwerin.


Heinricus et Johannes dei gratia domini de Werle omnibus, ad quos presens scriptum peruenerit, salutem cum plenitudine karitatis. Cum acta temporalia corruptioni, quam stabilitati videantur proniora, igitur necesse est ea per scripture testimonia confirmari. Nouerit itaque vniuersitas tam presentium, quam futurorum, quod nos ex bona voluntate et maturo consensu Wedekino dicto de Ponte et Bernardo de Wittenborg VII 1/2 choros siliginis et VII 1/2 choros ordeacei brasei in molendino Plawe intra ciuitatem situato pro CCC marcis Lubicensium denariorum, quas ipsis soluere tenebamur, porreximus, secundum iura pheodalia nostris vasallis communia, absque omni seruitio libere possidendo, hac conditione interposita, si predictos reditus ad pristinam libertatem reemere decreuerimus, prefatam pecuniam viris nominatis VIII° die post festum pentecostes absque aliqua protractione Lubeke astringimur erogare; si vero hoc tempus persolutionis aliqua

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dilatione neglexerimus, famuli sepe dicti reditus pretaxatos singulis annis recipiant expedite, quemadmodum nos in predicto molendino per quemlibet mensem prouentus tollere consueuimus. Sciendum etiam est, quod eorundem legitimis heredibus siue emptoribus reditus sepe dictos sine vlla remuneratione secundum dictum ius porrigere promisimus, a quibus etiam predictam conditionem inuiolabiliter volumus obseruari. Pro cuius rei certitudine nostri milites dominus Bertoldus de Danbeke et dominus Johannes Coz, famuli videlicet Martinus de Malin, Hartwicus de Tralowe sub fide promiserunt, si nos aliter, quam litterarum continentia protestatur, procedere vellemus, Parchem intrare, non exituri, nisi cum famulis sepe dictis amicabiliter componatur aut predicta summa pecunie eisdem integraliter persoluatur; insuper si fideiussorum quisquam medio tempore carnis debitum exsoluerit, ceteri post perceptionem obitus ipsius defuncti XIIII° die Parchem debent intrare, deinde non exeuntes, donec per personam tante nobilitatis probitatisque atque tantarum diuitiarum ipsorum numerus compleatur. Item predicti fideiussores sub fide obligati sunt, si dictos famulos scilicet W. Et Ber. predictos reditus vendere contingerit, sub eadem promissione vlterius permanere. Ut autem omnia secundum conscripta rata et inuiolabilia teneamus, nec ab aliquorum nostrorum heredum successoribus infringi valeant, presens attenticum sigillorum nostrorum munimine roboratum eisdem famulis in testimonium duximus conferendum. Huius ordinationis testes sunt: milites dominus Hermannus Coz, dominus Johannes de Duzcin dominus Sifridus de Kercdorp, dominus Johannes de Belin, dominus Conradus de Lanken, Sonekinus et alii quam plures fide digni. Datum Plawe anno domini M °CC° LXX° VIII°, sequenti die Mathie apostoli.

Nach dem Originale, auf Pergament, in einer kräftigen Minuskel. An Schnüren von rother Seide hangen die bekannten Siegel der beiden ausstellenden Fürsten.
Die Urkunde ist auch dadurch interessant, dass die beiden Pfandnehmer ausdrücklich wiederholt Knappen (famuli) genannt werden. Wedekin von der Brügge (de Ponte) und Bernhard von Wittenburg waren ohne Zweifel lübeker Patricier, was auch hier dadurch angedeutet wird, dass die Pfandsumme in Lübek zurückgezahlt werden soll. Vgl. Deecke von der ältesten lübeki-

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schen Rathslinie S. 32 flgd. Die v. Wittenburg waren ausserdem meklenburgische Vasallen auf Tarnewitz (vgl. Jahrb. XIII, S. 397 und 339) und auf Clippatendorf (vgl. Berichtigung, S. 41).


Nr. XIV.

Der Fürst Johann von Werle verkauft dem Kloster Doberan die Mühle ausserhalb der Stadt Plau, stellt demselben die Erwerbung des Eigenthums frei und schenkt dem Kloster die zollfreie Verführung des Kornes aus den von demselben im Fürstenthume Werle erworbenen Mühlen.

D. d. Rostock. 1282. Febr. 20.

Nach dem Originale im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt - Archive zu Schwerin.


In nomine sancte et indiuidae trinitatis. Johannes dei gracia dominus de Werle omni generacioni inperpetuum. Euanescit inbreui actio temporalis, nisi fulciatur apicibus sigillatis. Hinc est quod notum fieri cupimus per presentes litteras vniuersis, quod nos de mera voluntate et communi beneplacito omnium heredum nostrorum et de maturo fidelium vasallorum nostrorum consilio venerabili domino Seghebodoni abbati de Doberan molendinum exintegro iuxta menia ciuitatis Plawe situm eodem iure, libertate ac proprietate, sicut pater noster et nos possedimus ab antiquo, cum censu et redditibus suis, qui sunt tredechim chori et vnum punt duplicis annone, vna pars brazii ordeacei, altera vero medietas siliginis, vendidimus pro quingentis marcis denariorum XV marcis minus, ita ut singulis annis abbas, qui pro tempore fuerit in Doberan, per se uel per suos vnam partem dictorum reddituum in festo pasche accipiat, alteram medietatem in festo sancti Martini totaliter percepturus, exceptis tribus marcis denariorum, quas cuidam vasallo nostro Radeken dicto de Kerkdorp iure porreximus feodali, hoc adicientes, ne quis infra uel supra dictum molendinum ad mensuram vnius miliaris aliud molendinum

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exstruere habeat facultatem, quod si eciam ipsa Doberanensis ecclesia proprietatem hereditatis huius molendini sibi comparauerit quocumque modo, nullus de nostris dictum monasterium in ipso molendino quolibet genere exactionis seu inportune peticionis valeat infestare; volumus nichilominus, ut omnis annona sepe dicte ecclesie de molendinis in nostro dominio constitutis, que a nobis emerunt, proueniens, quocumque deducenda fuerit, nisi alieni eam adhuc nondum deductam emerint, ab omni theloneo sit libera et inmunis. Ne autem huic nostre racionabili vendicioni seu empcioni aliquis heredum nostrorum ausu temerario audeat contraire, presentem paginam inde conscriptam ac sigillo nostro munitam ipsi ecclesie contulimus, testibus annotatis, quorum hec sunt nomina: dominus Theodericus plebanus de Plawe, Martinus notarius noster, clerici, item dominus Nicolaus de Bruseuiz, dominus Johannes Cosz, dominus Hermannus Cosz, milites, item Reynerus de Potlest armiger noster, Gerardus et Conradus dicti de Lawe (et) ciues in Rozstok et Johannes fidelis ac familiaris ecclesie Doberanensis dictus de Bruneswich et alii quam plures fide digni, cum hec ordinarentur, astiterunt. Acta sunt hec in ciuitate Rozstok anno domini millesimo ducentesimo octogesimo secundo, decimo kalendas Marcii.

Nach dem Originale, auf Pergament, in einer festen, schönen Minuskel. An einer Schnur von rother Seide hängt das schildförmige Siegel des Fürsten mit dem werleschen Stierkopfe und Sonne, Mond und Stern in den Schildwinkeln und mit der Umschrift:

Umschrift

Auf der Rückseite steht die nicht sehr viel jüngere, jedenfalls noch aus der ersten Hälfte des 14. Jahrh. stammende Registratur.

Antiquum priuilegium Dabranense super molendino in Plawe extra murum, quod habemus pro dimidia sartagine salis in Lunenburgh.


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Nr. XV.

Der Fürst Nicolaus von Werle und seine Brüder verleihen, mit Einwilligung ihrer Mutter, der Pfarre zu Cuppentin auf Bitten des Pfarrers Martin von Malin das Eigenthum von zwei durch Gerhard von Weisin geschenkten Hufen in Cressin,
   d. d. Sprenz, 1285, Febr. 20,
welche der Pfarrer Martin von Malin an den Ritter Nicolaus von Brüsewitz zu Lehnrecht gegen zwei Hufen in Cuppentin vertauscht, über die der Fürst Nicolaus der Pfarre wiederum das Eigenthumsrecht verleiht.

D. d. Plau. 1287. Mai 6,
zur Zeit der ersten Gründung des Schlosses Plau.

In nomine sancte et indiuidue trinitatis Amen. Nicolaus et sui fratres, dei gratia domicelli de Werle, omnibus in perpetuum. Omnis actus et opus quodlibet, quod ad futuram dirigitur posteritatem, necesse est summopere priuilegiorum auctoritate et testium subscriptionibus roborari. Hinc est quod ad vniuersorum, tam presentium, quam futurorum, notitiam cupimus peruenire, quod nos, de legittimo et beniuolo consensu precordialissime matris nostre et consiliariorum nostrorum fidelium, ad instantiam Martini de Malin, nostri notarii et plebani tunc temporis in Cobendin, ob salutem anime. dilectissimi patris nostri Johannis, quondam domini de Werle, felicis memorie, proprietatem duorum mansorum in Cressin et quicquid nos de eisdem mansis post obitum vxoris Gerardi de Weisin ratione exspectationis, quod vulgariter aneual dicitur, contingere potuisset, tam in redditibus, quam prouentibus, cum omni iure iudiciali, quo idem Gerardus dictos mansos in pheodo tenuit, plebano eiusdem ecclesie perpetuo contulimus possidendam, quos mansos iam dictus Gerardus prius pro remedio anime sue perhenniter ecclesie contulerat memorate, hac tamen conditione adiecta, vt plebanus

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prelibate ecclesie pro remissione peccatorum patris nostri charissimi et prefati Gherardi suique patris, uidelicet Johannis de Weisin, singulis quartis et sextis feriis missam pro defunctis faciat celebrari: si uero interueniente festiuitate uel necessitate hoc in dictis feriis adimplere noluerit uel nequiuerit, aliis diebes in eadem septimana uel in proxima hoc, quod neglectum fuerit, reuocabit; si autem plebanus prenominate ecclesie ea, que predicta sunt, facere recusauerit, extunc de redditibus seu prouentibus prescriptorum mansorum se consules sepedicte ecclesie intromittent, exinde pretaxate ecclesie in oblatis, vino et luminaribus seu condecet prouidentes. Actum in villa et in dote Sprentze anno domini millesimo ducentesimo octuagesimo quinto, decimo kalendas Martii.

Anno igitur incarnationis eiusdem domini M°CC°LXXXVII°, in die Johannis ante portam Latinam fecit Martinus de Malin, sepedictus plebanus in Cobandin, concambium cum dilecto nostro milite Nicolao de Bruseuitz, dando eidem duos mansos prehabitos pro aliis duobus mansis in villa Cobandin sitis. Nos uero ad instantiam eorum predicti concambii beneuoli fautores effecti, contulimus Nicolao militi nostro iam dicto duos mansos in Cressin sitos iure pheodali possidendos, plebano autem in Cobandin et eidem ecclesie alios duos mansos ibidem sitos contulimus et proprietatem dedimus, sicut priores mansos habuerat, possidendos perpetuo et habendos. De his etiam mansis plebanus id ipsum integraliter faciet, quod de mansis prioribus est prescriptum. Vt autem hec nostra deuotio inuiolabilis perseueret, prelibate ecclesie et plebano eiusdem loci litteras nostras contulimus sigilli nostri munimine roboratas. Huius deuotionis testes sunt: Hermannus plebanus in Malchow, Johannes plebanus in Sprence, clerici; Arnoldus Brusehauere, Johannes Cotz, Bernardus de Beylin, Johannes de Duscin, Nicolaus Hane, Nicolaus Bruseuitz, Nicolaus de Bruseuitz, Hermannus Coz, milites; Martinus de Malin, Bertoldus magister coquine, Hugolt Pren, Reynekinus de Potlest, famuli, qui huic collationi personaliter astiterunt. Datum in castro Plawe, tempore prime fundationis eiusdem castri, per manum Martini nostri notarii, anno incarnationis et die iam dicto II° nonas Maii.

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Nach einer bei der Visitation der Kirche zu Cuppentin im J. 1591 von dem Originale genommenen Abschrift im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt = Archive zu Schwerin.


Nr. XVI.

Der Fürst Nicolaus II. von Werle und seine Brüder verkaufen der Stadt Plau das Eigenthum der Dörfer Grapentin und Gedhin zur Stadtfeldmark.

D. d. Röbel. 1292. Mai 11.

Nach dem Originale im Archive der Stadt Plau.


In nomine sancte et indiuidue trinitatis. Nicolaus et sui fratres dei gracia domini de Werle vniuersis Christi fidelibus, ad quorum noticiam presens scriptum peruenerit, in perpetuum. Ne acta seu statuta rerum temporalium a memoriis excidant posterorum, necesse est super hiis, que pro utilitatibus hominum ordinantur, confici publica instrumenta sigillo autentico consignata, Vnde notum esse uolumus tam presentibus, quam futuris, nos de consultorum nostrorum maturo consilio proprietates, que vvlgariter egendhum dicuntur, uillarum silicet Grapenthin et Gedhin pro trescentis marcis denariorum monete Rostokcensis nostre ciuitati Plawe et eius inhabitatoribus modernis et posteris uoluntarie uendidisse et uenditas beniuole porrexisse, ita ut omnia ad predictas uillas pertinencia, sicut nemora et pascua et quelibet alia intra earundem uillarum terminos constituta, ad vsum ciuitatis nostre predicte perueniant perpetua libertate. Preterea donauimus, ut prefate uille ab exactione, que dicitur annua petitio, et a denariis monetarum, nec non poncium constructionibus et ab opere quod burgwerc dicitur, breviterque dicendo ab uniuersis angariis similiter et seruiciis quocunque nomine censeantur, que pro re pubblica et pro defensione patrie fieri consueuerunt, immunes esse debeant et excepte, ita ut nichil nobis in eis iuris remaneat in obsequiis exigendis, concedentes eciam, ut agri earumdem uillarum pro commodo ciuitatis nostre, si burgenses decreuerint, unicuique ciuium domos proprias habentes distribui ualeant

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et donari. Item burgensibus ciuitatis nostre memorate contulimus iura uasallis nostris communia, super excessibus, que infra dictarum uillarum terminis perpetrari contigerit, iudicandi, et eorumdem excessuum emendationes partem terciam recipiant expedite. Vt autem predicte donationis seu libertatis priuilegium a nobis et a nostris successoribus inconmutabile perseueret, presens scriptum sigilli nostri munimine duximus roborandum. Huius ergo facti rationabiliter ordinati testes sunt milites: dominus Nicolaus Gallus, dominus Johannes Coz, dominus Arnoldus de Wzcedhen, dominus Bernardus de Belin, dominus Heinricus de Cremun, dominus Nicolaus de Malin. Datum anno domini M. CC. XC secundo, Robole, in ascensione domini.

Nach dem Originale im Archive der Stadt Plau, auf Pergament, in einer scharfen Minuskel; angehängt ist eine rothe seidene Schnur, von welcher jedoch das Siegel ganz abgefallen ist.
Gedruckt auch durch Schröter in Wöchentl. Rostock. Nachr. 1824, S. 169.


Nr. XVII.

Der schweriner Domdechant und plauer Archidiakonus Johann bezeugt, dass, nachdem die Stadt Plau beschlossen habe, die Dörfer Grapentin und Gedin zu der Stadtfeldmark und den Bürgerhäusern zu legen, und da durch das Legen der Bauern die Pfarre Einkünfte verlieren würde, die Stadt, unter Zustimmung des Fürsten Nicolaus II. von Werle, die Pfarre dadurch entschädigt habe, dass sie ihr Grund und Boden zur Vergrösserung des Pfarrhofes, 5 Morgen Acker, einen Hopfengarten und verhältnissmässige Theilnahme an Weide und Mast abgetreten.

D. d. Schwerin. 1293.

Nach der plauer Raths - Matrikel vom J. 1553.


In nomine sancte et indiuidue trinitatis. Johannes dei gratia Swerinensis ecclesie decanus ac

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archidiaconus in Plawe omnibus Christi fidelibus, ad quorum noticiam presens scriptum peruenerit, in perpetuum. Vt que gesta fuerint, perpetua firmitate consistant, oportunum est et necessarium valde, ea scriptis autenticis commendari. Hinc est quod cum inter Theodericum rectorem ecclesie in Plawe, ex vna parte, et commune ciuitatis predicte, ex altera parte, dissensio verteretur eo, quod communitas ciuitatis decreuerat, agros villarum Grapentin et Ghedin pro vtilitate publica distributos singulis domibus adiacere, et sic contingeret, agricolas de suis habitationibus amoueri, propter quod parrochianus sacerdos emolimento temporali, quod ab eisdem percipere consueuerat, priuaretur, perinde ne aliquid iniuriose ageretur, neque sacerdoti, qui condicionem ecclesie sue meliorem facere potest, non peiorem, contingeret preiudicium generari, idem consules et ciues doti ecclesie quandam semitam ex vno latere curie et aream duodecim pedum spacium habentem ex alio latere ad amplificationem eiusdem libere contulerunt, insuper quinque iugera agrorum et ortum, in quo solet plantari humulus, et participationem in pratis ac pascuis et in sua portione legittima, cum lingna vel pascua fuerint diuidenda, ac alio vsufructu predicte doti et sacerdoti, qui pro tempore prefuerit, participium tribuerunt. Ita vt hiis omnibus libertas rationabiliter compensari noscant, hanc compositionem, de consilio et voluntate nobilis domini Nicolai de Werle ordinatam, sigilli nostri munimine roboramus. Testes huius sunt, qui in dubiis testimonium perhibere poterunt veritati: dominus Hinricus de Cutzin, dominus Ludolphus de Carow, necnon consules predicte ciuitatis Plawe, qui tunc cum hoc agerentur exstiterunt, hi igitur T[id]ericus, Johannes de Monte, iunior Marlow, Godfridus de Goldberch, Albertus de Mallchow, Wernerus de Burow, Bernardus de Malchow, Tidericus de Bruseuitz. Datum Swerin anno domini 1293.

Nach der von dem Originale genommenen Abschrift in der plauer Raths - Matrikel von 1553.
Der schwerinsche Dom - Dechant Johannes wird ausdrücklich auch Archidiakonus in "Plawe" genannt. Die Stadt Plau gehörte freilich zum Bisthume Schwerin; so viel aber bekannt ist, war Plau nicht Sitz eines Archidiakonats, sondern die Stadt gehörte nach vielen urkundlichen Anzeigen noch zu dem Archidiakonate Waren.

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Es ist möglich, dass in den ältesten Zeiten das warensche Archidiakonat einmal zu Plau gewesen ist; aber es ist darüber bisher noch nichts Genaueres bekannt geworden. Jedoch berichtet auch B. Hederich in seinem Index Annalium Ecclesiae Sverinensis, wahrscheinlich auch nach der vorstehenden Urkunde, dass der Bischof Hermann I in der Person des vorstehenden Domherrn Johann einen Archidiakonus in Plau gehabt habe. ("Habet archidiaconum in Plawen.")


Nr. XVIII.

Der Fürst Nicolaus II. von Werle verkauft, unter Einwilligung des Fürsten Wizlav von Rügen, dem an demselben Tage die Stadt Plau verpfändet ist, dem Kloster Neuen - Camp die Mühle in der Stadt Plau, mit der Freiheit, einen Fischer zu halten und eine Aalkiste (Serrahn) anzulegen, und einen Ritterhof in der Stadt Goldberg mit dem Kerseberenwerder.

D. d. Plau. 1295. Mai 8.

Nach dem Originale im pommerschen Archive zu Stettin.


Nos Nycolaus dei gracia dominus de Werle notum facimus tam presentibus, quam futuris, quod nos venerabilibus in Christo domino abbati et conuentui monasterii Noui Campi, Cysterciensis ordinis, Zwerinensis dyocesis, vendidimus foro irretractabili pro quadringentis et quinquaginta marcis denariorum proprietatem molendini in ciuitate Plawe situati, cum omni iure, vtilitate et fructu, cum iudicio maiore et minore, in condempnacionem mutilationis et mortis, sine omni petitione siue exactione, quiete et libere perpetuo possidendum, ita etiam vt nunquam in futurum aliud aliquod molendinum edificetur super aquas in spacio vnius integri miliaris supra et infra prefatum domini abbatis et conuentus molendinum, sed ipsi sibi facient ipsas aquas in accursu et decursu, quanto melius poterunt, fructuosas. Habere insuper in ipsa aqua ad suas expensas libere poterunt piscatorem necnon et cerân absque omni censu, sicut et ipsum molendinum libere perpetualiter optinebunt. Preterea eisdem domino abbati et

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conuentui vendidimus proprietatem curie in oppido Goltberghe situate, que curia quondam ad quosdam militares homines, vocatos Huscummere, pertinuerat, cum omnibus agris intra ipsam curiam aut extra, cum totalibus suis pertinentiis vbicumque locatis, cum nouem mansis, numquam per nos vel quoslibet alios homines denuo mensurandis, cum quadam insula siue palude Kerseberenwerdere vocitata, cum omni vtilitate et fructu, cum omni iure, cum iudicio maiore et minore, in condempnacionem mortis vel mutilationis, ita quod predicta omnia simul sine omni exactione vel censu, sine omni inquietacione, quiete et libere perpetuo possidebunt. In cuius rei euidenciam et eternalem firmitatem sigillum nostri et sigillum karissimi nostri consanguinei domini Wizlai Ruyanorum principis, cuius consensum ad hoc requirere oportuit, quia ipso die eidem principi ciuitatem nostram Plawe in pignus posuimus, huic littere apposuimus, testibus annotatis. Et hii sunt testes huius rei: inclitus dominus Heynricus Magnopolensis, dominus Reynfridus de Peniz, Nycolaus de Bruseuiz, Bernardus de Belin, Nycolaus de Malin, Johannes de Goltstede, Otto de Retzowe, Gherardus de Malin, Bernardus de Malin, milites, et multi alii fide digni. Datum Plawe in dominica qua cantatur Vocem Jocunditatis, anno domini M°CC° nonagesimo quinto.

Nach zwei Originalen, auf Pergament, welche beide die Siegel verloren haben, im pommerschen Archive zu Stettin. Das zweite Exemplar weicht nur in einigen orthographischen Eigenthümlichkeiten von dem vorstehenden ab.


Nr. XIX.

Der Fürst Nicolaus II. von Werle schenkt dem Kloster Neuen - Camp das Eigenthum des Aalfanges im See bei der Stadt Plau, unter Beschreibung der Grenzen des Aalfanges.

D. d. Neuen - Camp. 1295.

Nach dem Originale im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt - Archive zu Schwerin.


Nycolaus dei gracia dominus de Werle vniuersis Christi fidelibus presencia conspecturis salutem. Notum

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esse uolumus presentibus et futuris, quod nos in remissionem nostrorum peccaminum necnon et progenitorum nostrorum salutem dilectis nobis domino abbati et conuentui Noui Campi Cysterciensis ordinis, donauimus proprietatem capture anguillarum, que wlgo âluanc dicitur, prope ciuitatem Plawis in stagno, prout hiis terminis concluditur: primo a Medekowe, vbi se Eldena fluuius prefato stagno Plawis primitus infundit, vsque in locum, qui dicitur Cutzinerorth, et ab hinc vsque in locum, qui uocatur Sunnenberge, qui totaliter ad prefatam capturam pertinet, et ab hinc vsque ad cuiusdam loci arborem, qui Slapesowe dicitur, et sic vsque ad pontem, quo trans flumen Eldenam transitur in ciuitatem, ita quod sepedictam capturam cum suis terminis prenotatis tam libere et quiete cum omni iure absque qualibet exactione, cum omni eciam iudicio maiore scilicet et minore perpetuo possideant hiidem dominus abbas et conuentus, vt nullus hominum clausuris, sportis aut funibus, qui alrêp nuncupantur, aut aliquo alio instrumento sine ipsorum consensu audeat anguillarum ibidem exercere aliquatenus aut attemptare captionem. In cuius rei firmitatem presens scriptum sigillo nostro de omnium heredem nostrorum consensu fecimus roborari. Huius igitur rei testes sunt: dominus Ludolfus et dominus Hartmannus fratres dicti de Oldenborch, dominus Heynricus de Ost, dominus Heynricus de Dechowe, dominus Johannes de Ost, milites, dominus Johannes de Retze, plebanus de Tetherowe, Nicolaus de Oritz, famulus, aliique quam plurimi fide digni. Datum in Nouo Campo anno domini M ° CC°. LXXXX quinto.

Im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt - Archive werden 2 Original - Ausfertigungen der vorstehenden Urkunde aufbewahrt, beide auf Pergament, von verschiedenen Händen in einer schönen, festen Minuskel geschrieben.

1) Das Original des vorstehenden Abdrucks ist in einer grössern und schönern Schrift geschrieben; an einer Schnur von rother und grüner Seide hängt des Fürsten schildförmiges Siegel aus ungeläutertem, ungefärbten Wachs mit dem werleschen Stierkopfe, und Sonne, Mond und Stern in den Schildwinkeln; Umschrift:

Umschrift

Auf der Rückseite steht die interessante, gleichzeitige Registratur:
In presenti priuilegio est vocabulum quoddam pro ostensione terminorum angvillarum capture in stagno

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Plawe, quod Sunnenberge hic notauimus, dubitantes propter diuersorum relatus hominum, utrum, vt habetur in priuilegio isto, Sunnenberge, an Goldekenberghe uocitetur.

2) An dem Originale des zweiten Exemplars hängt dasselbe Siegel aus grünem Wachs an einer Schnur von goldgelber Seide. Ausser einigen kleinen Abweichungen im Texte, z. B. dass bei Noui Campi, Cysterciensis ordinis, die Bezeichnung: Zwerinensis dyocesis, hinzugefügt und Heldena statt Eldena geschrieben ist, ist die Hauptabweichung, dass

Goldekenberghe

statt Sunnenberge in der Urkunde steht. Hierauf also bezieht sich die vorstehende Registratur, welche auch auf diesem zweiten Exemplare steht.

Auch gedruckt in Lisch Urkundl. Geschichte der Geschlechts v. Oertzen, I, B, Nr. XII, S. 25.


Nr. XX.

Das Kloster Doberan vertauscht seine Mühleausserhalb der Stadt Plau gegen 1 1/2 Chor Salz aus der Saline zu Lüneburg an das Kloster Neuen - Camp.

D. d. Dargun. 1296. Julii 24.

Nach dem Originale im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt - Archive zu. Schwerin.


Vniuersis Christi fidelibus presens scriptum inspecturis frater Johannes dictus, abbas de Doberan, salutem in Marie virginis filio gloriose. Notum facimus presentibus et futuris, quod nos matura deliberatione prehabita, de consensu conuentus nostri, permutationem fecimus cum venerabili domino Arnoldo, abbate ecclesie Noui Campi, cum molendinis nostris in Plawis extra menia situatis, ita quod in eisdem molendinis omnes redditus nostros, quos ibidem habuimus et possedimus, videlicet tredecim tremodia siliginis et tres modios, tredecim tremodia ordeacei brasii et tres modios, cum tribus marcis denariorum, dicte ecclesie Noui Campi abbas et suus conuentus tanta libertate, vtilitate et fructu perpetuo possideat, qua nos dinoscimur hactenus possedisse. Pro quibus redditibus iam dictus abbas et suus conuentus vnum chorum salis et dimidium in salina Lunenborch nobis et nostro monasterio assignauerunt

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in restaurum libere perpetuo possidendum. In cuius rei certitudinem ampliorem presentem cedulam sigillo nostro, necnon venerabilium patrum dominorum abbatum Dithmari de Colbaz, Johannis de Dargun, Heinrici de Hylda, Radigheri de Oliua, qui huic ordinationi et permutationi intererant, sigillis fecimus communiri. Testes sunt: fratres Ludolfus prior noster, Johannes cellerarius, Johannes supprior, Johannes camerarius, Heinricus magister hospitum, Johannes cantor, Marcolfus magister conversorum et bursarius, Theodericus subcellerarius, Arnoldus de Goslaria, Bertoldus infirmarius, Johannes de Sywan, Heinricus de Luchowe, Bertrammus de Lubeke, monachi et sacerdotes, et alii quam plures fide digni. Datum in Dargun, anno M ° c c ° nonagesimo sexto, in vigilia beati Jacobi apostoli.

Auf der Rückseite steht folgende gleichzeitige Registratur:
Privilegium de permutatione, quam abbas Doberanensis et Noui Campi mutuo fecerunt super molendino Plauuis extra murum et salina in Lunenborg.

Nach dem Originale, auf Pergament, in einer kleinen, festen Minuskel. An Schnüren aus grüner und rother Seide hangen 5 kleine parabolische Siegel, aus grünem Wachs, alle mit dem Bilde eines stehenden Abtes, welcher in der rechten Hand den Bischofsstab und in der linken ein Buch vor der Brust hält, mit folgenden Inschriften:

Inschriften

Am 24. Julii 1296, zu Dargun, stellte das Kloster Neuen - Camp eine ähnlich lautende Urkunde aus. Schon am 29. Junii 1296 hatte der Fürst Nicolaus von Werle diesen Tausch bestätigt. Am 6. Dec. 1296 stellte der Rath der Stadt Lüneburg seine Anerkennung des Tausches aus. Die Salzpfanne war "dimidia sartago libera in domo Derntsinghe ad sinistram manum, cum itur in ipsam domum, que Gungpanne nuncupatur."


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Nr. XXI.

Der Fürst Nicolaus von Werle verkauft eigenthümlich dem Kloster Doberan die beiden bei der Stadt Krakow gelegenen, zusammengehörenden Seen, den grossen krakower See und den oldendorfer See, für 900 Mark gangbarer Münze, welche zur Einlösung der Stadt und des Landes Plau verwandt sind.

D. d. Rostock. 1298. Mai 21.

Nach dem Originale im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt - Archive zu Schwerin.


In nomine sancte et indiuidue trinitatis Amen. Nycolaus dei gracia dominus de Werle omnibus presencia visuris inperpetuum. Posterorum maliciose inuidie obex malignandi et contradicendi opponitur, dum res racionabiliter gesta scripturarum testimonio commendatur, dum enim viuit littera, viuit et actio commissa littere, nec ex facto surgit calumpnia, cui uenit a viua littera fortitudo. Hinc est quod ad noticiam tam presencium, quam futurorum per presentes litteras cupimus peruenire, quod nos de prouido ac maturo fidelium militum nostrorum consilio, cum consensu omnium coheredum nostrorum pro ineuitabili necessitate et maiori vtilitate nostra atque tocius terre a venerabilibus et in Christo nobis dilectis domino videlicet abbate Johanne et conuentu monasterii de Doberan recepimus nongentas marcas vsualis monete, quas in redempcionem ciuitatis nostre ac terre Plawe conuertimus et expendimus, pro quibus nongentis marcis duo stagna nostra, vnum quod est maius et oppido Cracowe adiacet, vnde eciam traxit vocabulum, ut stagnum in Cracowe appelletur, alterum quod est minus et ville, que Oldedhorp vocatur, est contiguum, que duo stagna semper fuerunt coniuncta et manserunt hactenus indiuisa, cum fundo et proprietate ipsorum duorum stagnorum et insularum, que in eis sunt, cum omnibus vtilitatibus, que nunc sunt uel adhuc fieri possunt ibidem, cum omni iure et pleno iudicio, sicut progenitores nostri et nos possedimus ab antiquo, vendidimus et confirmamus Doberanensi ecclesie in liberam et quietam possessionem perpetuis

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temporibus possidendam, hoc addito, quod omnes feodum uel aliquid iure feodali in ipsis stagnis uel in ipsorum insulis habentes, sicut illud a nobis hactenus in feodo accipere consueuerunt, ita ex hoc nunc deinceps illud de manu abbatis Doberanensis recipere teneantur, preter inhabitantes oppidum Cracowe, qui libertate illa fruentur in ,maiori stagno et in quibusdam ipsius maioris stagni insulis, quam sibi a progenitoribus nostris datam et indultam priuilegiis siue autenticis litteris ipsorum progenitorum nostrorum probare potuerint euidenter; ceterum omnes causas uel excessus, emergentes intra et infra exteriora et extrema litora circumquaque ipsorum duorum stagnorum, siue in insulis uel in aqua, dominus abbas, qui pro tempore in Doberan fuerit, per se vel per aduocatum suum, quem ad hoc statuendum decreuerit, iudicabit. In omnium premissorum testimonium presentes littere inde confecte sigilli nostri robore muniuntur. Testes huius rei sunt: inprimis dominus Fredericus Moltiko, dominus Fredericus de Kerctorpe, dominus Johannes de Belyn et frater suus dominus Bernhardus de Belyn, dominus Ludolfus de Oldeborch et frater suus Hartmannus de Oldeborch, dominus Nycolaus de Malyn, dominus Tessemarus, dominus Conradus Buno et dominus Bertoldus dictus Kokemester, hii milites; item: Nycolaus dictus de Molendino, Gerhardus dictus de Lawe et Johannes Rufus, hii burgenses in Rozstoc, et plures alii fide digni, vbi hec racionabiliter acta sunt, pariter affuerunt. Actum anno domini millesimo ducentesimo nonagesimo octauo, kalendas Junii duodecimo. Datum per manum Gherhardi clerici et notarii nostri.

Nach dem Originale, auf Pergament, in einer grossen, schönen Minuskel. An einer roth seidenen Schnur hängt des ausstellenden Fürsten häufig vorkommendes, bekanntes Siegel.
An demselben Tage gab die Fürstin Sophie ihre Einwilligung, weil ihr "prouentus omnes, qui nobis annuatim deriuari poterant, temporibus vite nostre" verschrieben waren. Die Zeugen sind dieselben; an der Spitze steht jedoch "Conradus Buno, facti huius principalis promotor."


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Nr. XXII.

Der Fürst Nicolaus von Werle versichert dem Kloster Neuen - Camp seinen Schutz gegen die Anlage aller andern Mühlenwerke bei der Stadt Plau.

D. d. Güstrow. 1298. Dec. 6.

Nach dem Originale im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt-Archive zu Schwerin.


Nycolaus dei gracia dominus de Werle presencia visuris salutem inperpetuum. Notum facimus vniuersis, quod nos fratres monasterii Noui Campi in remissionem nostrorum peccaminum et ob dilectionis graciam specialem, quam circa ipsos et ipsorum deuote gerimus monasterium, in omnibus, quibus possumus, cupimus libertare; quare tam presentibus, quam futuris inhibemus, ne aliquis hominum in agris ad ciuitatem Plawe pertinentibus vel adeo vicinis molendina; que vento reguntur, aut equis que circumducuntur, vel cuiuscumque generis construi faciat aut construere presumat in preiudicium fratrum monasterii memorati. In cuius rei perpetuam firmitatem presens scriptum sigillo nostro roboramus. Datum in Guzstrowe anno domini M° c ° c °X c °VIII°, Nycolai episcopi et confessoris.

Auf der Rückseite des Originals steht folgende Registratur:
Priuilegium domini Nycolai super molendina, que uento reguntur et cetera.

Nach dem Originale, auf Pergament, in einer kleinen Minuskel. An einer Schnur von rother Seide hängt des Fürsten Nicolaus von Werle Siegel, aus grünem Wachs, wie es zur Urkunde vom J. 1295, Nr. XIX, beschrieben ist.


Nr. XXIII

Die Stadt Plau kauft von Eberwin und Heinrich Swartepape 6 Reihen auf dem Felde Slapsow.

D. d. 1298.

Nach der plauer Raths - Matrikel vom J. 1553.


Es hadden de Swartepapen tho desser tîdt noch im felde Slapzow szos rêgen, dâr van se iêrlig IIII s.

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vpp pingisten tho heuen hadden, de hefft de râdt en affgekofft Eberwym vnnd Hinrich de Swartepapen gehêten, vnnd is geschên ao. 1298.

Der brêff nich leslich.

Registratur in der plauer Raths - Matrikel vom J. 1553.

Unter der deutschen Uebersetzung der Urkunde vom J. (1263), Nr. X, über Slapsow steht eine ähnliche Bemerkung:

Es haben dithmâl de Swartepapen vp dem felde noch de VI rîggen ingehat, de bekumpt de stadt ao. 1298. vt sequitur, iêrlich vp Michahelis 4 s. dâr van gehat.


Nr. XXIV.

Der Fürst Nicolaus von Werle (und seine Mutter Sophie) ertheilen dem Kloster Neuen - Camp das Privilegium, die ihm gehörende Mühle ausserhalb der Stadt Plau nach Belieben abzubrechen und an derselben oder einer andern Stelle wieder aufzubauen, mit dem Verbote der Anlegung einer Mühle daselbst durch irgend einen Andern.

D. d. 1299. Jan. 13.

Nach den Originalen im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt - Archive zu Schwerin.


Nycolaus dei gracia dominus de Werle, Sophia eadem gracia domina de Werle, dilecta mater eius, omnibus, ad quos presens scriptum peruenerit, salutem in omnium saluatore. Notum facimus presentibus et futuris, quod nos, deuote peticioni venerabilis domini Arnoldi abbatis et fratrum de Nouo Campo benignum prebentes assensum, liberam ipsis donauimus facultatem, quod ipsi fratres molendinum extra muros ciuitatis Plawe positum. cuius videlicet molendini hereditas ad ipsos pertinere dinoscitur, pro suo commodo et voluntate libere, quando voluerint, destruere poterunt nulla contradictione penitus obuiante, inhibentes, ne quis nostrorum heredum vel successorum aut etiam aliquis hominum in locum et aggerem ipsius molendini, vbi primitus situatum exstitit, aut alibi, si ipsum molendinum ex dictorum fratrum

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voluntate destrui contigerit, idem aut aliud molendinum reedificare presumat contra voluntatem fratrum predictorum, sed fratres sepedicti, si ipsis visum fuerit expediens, ad eorum utilitatem idem reedificare poterunt molendinum. In cuius rei euidens testimonium presens scriptum nostrorum appensione sigillorum duximus roborandum. Datum anno domini M ° c c °X c ° nono, in octaua epyphanie domini.

Auf der Rückseite der Urkunde steht folgende Registratur:
Privilegium domini Nycolai et matris eius super transposicione molendini extra muros Plawis.

Nach dem Originale, auf Pergament, in einer kleinen, festen, gedrängten Minuskel. An Pergamentstreifen hangen 2 Siegel aus grünem Wachs:
1. das schildförmige Siegel des Fürsten Nicolaus von Werle, wie es zur Urkunde vom J. 1295 beschrieben ist;
2. das grosse, runde Siegel der Fürstin Sophie, mit der ganzen Figur der Furstin; an jeder Seite neben ihr steht ein Schild, zur rechten Hand mit dem lindow - ruppinschen Adler, zur linken Hand mit dem werleschen Stierkopfe; mit jeder ausgestreckten Hand hält sie über jeden Schild den dazu gehörernden Helm: mit der rechten Hand einen Helm mit zwei aufrecht stehenden, graden, schmalen Federn oder Lanzen, mit der linken Hand einen Helm mit zwei gekreuzten Pfauenfedern, deren jede ein sonnenförmiges Auge am Schafte hat; Umschrift:

Umschrift

Beide Siegel unterscheiden sich durch die Gestaltung der Rückseite wesentlich. Das Siegel des Fürsten Nicolaus hat, wie gewöhnlich immer, einen kräftigen Eindruck eines grossen Daumens; das Siegel der Fürstin Sophie hat drei zierliche Höcker, welche mit einem kleinen Finger modellirt sind: wieder ein Anzeichen, dass die Urkunden, wie früher schon vermuthet ist, durch Fingereindrücke ("Hand") des Ausstellers auf die Rückseite des Siegels ("Hand und Siegel") erst vollständig originalisirt wurden.
Uebrigens ist die vorstehende Urkunde einer zweiten Urkunde des Fürsten Nicolaus allein von demselben Datum völlig gleichlautend und unterscheidet sich von dieser nur durch die Mitausstellung durch die Fürstin Sophie.


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Nr. XXV.

Der Fürst Nicolaus von Werle schenkt der Stadt Plau das Eigenthum an allen ihren Ländereien und erlässt ihr einen auf denselben ruhenden Rossdienst und die Lieferung von einem Pfund Pfeffer.

D. d. Plau. 1299. Dec. 9.

Nach dem Originale im Archive der Stadt Plau.


Nicolaus dei gracia dominus de Werle omnibus, ad quos presens scriptum peruenerit, salutem in domino sempiternam. Ne dominorum gesta laudabilia de facili decidant a memoria, cautum est, ea litteris autenticis et virorum ydoneorum testimonio perhennari. Hinc est quod nos ad vniuersorum, tam presencium, quam futurorum, noticiam deducimus per presentes, quod nos, de bona nostra voluntate, fidelium nostrorum militum cum consilio, dilectis et fidelibus nobis consulibus ac vniuersitati ciuitatis nostre Plawe dedimus proprietatem omnium mansorum et agrorum et de pascuis, pratis, paludibus, siluis, rubetis, aquis et aquarum decursibus et de omnibus, que in campis dicte ciuitati adiacent, sicut intra ipsorum disterminia continentur; dedimus eisdem quoque vnius equi seruicium ac vnam libram piperis, quod seruicium cum pipere in redditibus habuimus de eisdem agris. Vt autem nostram donacionem in hiis rite et racionabiliter factam in posterum nullius infringere valeat calumpnia seu ab aliquo nostrorum successorum retractetur, sepedicte ciuitati presentem contulimus litteram sigilli nostri munimine roboratam. Testes vero, qui presentes aderant, cum hec fierent, sunt: Johannes de Retse, sacerdos, plebanus in Teterowe; milites: Bernardus de Belin, Tessemarus; consules ciuitatis: Thidericus Viltere, Hermannus Burowe, Euerardus Sartor, Johannes de Monte, Johannes Diues, Mathias Crullig, Heinricus de Molendino, Heinricus Hillegeman, Nicolaus Niger Clericus; item dominus Nicolaus de Malin aduocatus. Datum Plawe per manus Borchardi, capellani nostri, rectoris ecclesie in Wademanneshagen, anno domini

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M ° c c ° nonagesimo VIIII°, proxima feria quarta post Nicolai

Nach dem im Archive der Stadt Plau aufbewahrten Originale, in einer grossen, schönen Minuskel. Das Siegel ist von der rothen seidenen Schnur ganz abgefallen.


Nr. XXVI.

Der Rath der Stadt Plau ertheilt den Fischern daselbst eine Zunftordnung.

D. d. Plau. 1307. Mai 6.

Nach einer alten beglaubigten Abschrift im Archive der Stadt Plau.


In dem nhâmen des heren Amen. Wy burgemeister vnd râdtmanne der stadt Plaw allen de dise iêgenwardige schrift sehn edder tho hôrende begêrende sy kundt; dat tho vns gekâmen sint thôr nutbârheit des eddelen hernn Nicolaus von Werle vnd der stadt Plaw vnd dorch nauolginge des gantzen tobelegen landes die vischers vnd gemeinheit der vischer bynnen Plawe wânhaftig, flîtiglick biddende vmb voreiniginge edder brôderschop, die genômet werdt die innynge, tho beholdende, hebben wy âuerst erher bede bevulbôrdet vnd eres willen ingeghân vnd ehn ên sonderlick recht vnd eindracht gegeuen vormiddelst dieser iêgenwartigen schrift, also: Thôm êrsten geuen wy ehn sodhân recht, dat alle die iênne, die erhe brôderschop effte vorbindynge, de gehêten werdt die innynge, vorweruen will, de schal der stadt vnd dem râde tôm êrsten geuen vier schillinge vnd wedder nach voruolginge twê schillinge vnd twê punth wasses geuen schal der vorbindynge edder syner brôderschop. Hîrumme efft iêmandt von den brôdern edder sustern in der brôderschop der vischer vorstorue, deme schal ein half punth wasses tho hulpe weddergegeuen vnd vorandtwerdet werden vnd dârmit eme dôehn eine hôuesche nauolginge beth thôr kûlen effte grâue edder syne begencknisse vullenbringen ehrliken vnd temeliken, vnd eine îslike schottel schal geuen einen penning thôr spende, vnd ein îder tho dem wênigsten schal sick tho einer missen vmb der sêlen sâlicheit im offer bewysen,

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vnd efft die frunde mhêr missen hebben wolden, schal die brôderschop tho offernde nicht vorplicht syn. Item alle die iênne, die tho erher vorsâmlinge des morgens, [die] genômet werdt die morgensprâke, so wannêr ehme des âuendes vorwitliket werdt, nicht enkumpt, die schal wedden soes wendische penninge. Furder efft iêmandt van den brôdern einem andern brôder âuel handelde mit bôsen vnd hônliken worden, die schal vôr den brôke in die busse wedden twê sclillinge. Furdermhêr efft iêmandt vth der brôderschop einem andern brôder vth synem schepe strô, beddegewandt stôel edder rôder edder syn schep nhême, isset sâke die sulue mit twên brôdern vorantworde, schal wedden soesz penninge. Item efft iêmandt vorplicht ist, bystendig tho syn dem rechten edder gerichte der meister desser vorbindinge van thokômenden ansprâken vnd die suluige vorsmâhet, der ancläge tho antwerdende vnnd vngehorsâmlick wechgeit, îsliken meister einen schilling vnd îsliken stôle der brôderschop schal geuen soesz penninge. Fordan efft solck ein wedderwillig worde syn, nicht willende, sînen brôke williglick tho beterende, die meister der brôderschop scholen den dem râde vorantwerden, vnnd die vôrgesechte wedderwillige edder vngehôrsâme schal den brôke nach râde des râdes beteren. Furder efft iênnich fromde edder inwôner gestickede edder dôde fische tho markede bringen worde, solk einer schal nicht syne vische mit den leuendigen vischen vorkôpen edder vormengen. Item efft de meisters vorbâden, dat he solcke dôde vische nicht vorkôpen scholde, vnd he des dêde, vnd van twên brôdern vortûget worde, soesz penninge schal he wedden. Fordan efft ihêmandt fromdes hîr tho markte gestickede edder dôde vische in karren edder in wâgen brochte, vnd die wusche edder koepszune mâkede vnd sodhâne vische vorkoffte, dat nicht syn schal, schal soesz penninge wedden. Furder efft iênnig van den vischeren van gunst wegen des eddeln herrn Niclawsen von Werlen vnd des rades der stadt Plawe schepede vp dem sêhe, vische tho fangende, alles dat he fanget, die grôthen mit den cleynen vnd die cleinen mit den grôthen, also dat thôr gnûgsamheit der inwâner vnd gesten thôm marckede tho Plaw bringen vnd syne vische tho kôpe bieden, vnd wo he dem so nicht dêde, schal he einem îsliken meister einen schilling vnnd

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îsliken stôle soesz penninge vnd dem râde twelf schillinge wedden. Aller brôke dat druddendeel schal in der stadt besten kâmen, sonder van dem brôke der soesz penninge, vnnd solker ringer brôke schal nicht kâmen ahn den râdt, noch an gebrûkinge der stadt. Item efft iêmandt der vischer bynnen Plaw vp einen sonâuendt vische tho markede brochte, syne vische schal he in eigener persôn vorkôpen, sonder so die market vorby ist, schal vnnd mach ein îder sîne vische themelick vnd sekerlick vorkôpen; sonder efft iêmandt vnder des ahn den visken vorkêp dêde vnuollenbracht des sonâuendes markede, isset dat dat die mit twên brôdern ôuertûget worde, schal wedden einen schilling. Vp dat lâsthe dat dit vnnse werck, dat wy recht vnd redlich gemâket hebben, hîrnhâmâls van vnsern nhakâmlingen nicht gebrâken werde, so hebben wy de vischers vormiddelst tûchnisse disser iêgenwardigen vnnser schrifte mit anhenginge der stadt ingesegel vorwâret. Thûge der bekantnisse disses gescheffts sindt die râdt: Niclaws Vildhyder, Euerdt Schroder, Olrick von der M oe len, Reinerdt Burow, Hermen Schomaker, Berndt Brun, Hinrick van Karow, Reinerdt Sannus vnnd v ae le mhêr ander glôuen wêrdt, meisters des ampts edder brôderschop: Bertram, Albert, Gerdt Turis. Geschein vnnd gegeuen im gerichte tho Plawe, im iâre vnsers hern dûsenth drêhundert VII, pridie nonas Maii, hoc est in die sancti Johannis ante portam latinam.

Hec praesens copia, quondam ex latino eloquio in theuthonicum translata per notarium Wentzeslaum Fabri, nunc denuo per me Johannem Konow sacra authoritate notarium est auscultata, et concordat cum suo uero originali, quod manu propria attestor.

Nach einer Abschrift aus dem Anfange des 16. Jahrh, mit der Beglaubigung aus dem Ende des 16. Jahrh , im Archive der Stadt Plau.


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Nr. XXVII.

Der Fürst Nicolaus II. von Werle verkauft der Stadt Plau das freie Eigenthum des Dorfes Quetzin, mit der Erlaubniss, dasselbe zur Stadtfeldmark zu legen.

D. d. Plau. 1308.

Nach der plauer Raths - Matrikel vom J. 1553.


In nomine domini amen. Nicolaus dei gratia dominus de Werle omnibus presentia visuris vel audituris salutem in domino. Ne quod fit humanitus, a memoria depereat in tempore, consuetum est, illud instrumentis et testibus perhennari. Notum igitur esse volumus tam presentibus, quam futuris, quod nos de consensu nostrorum fratrum et heredum et instinctu nostrorum fidelium nostris fidelibus consulibus in Plawe et communitati burgensium ibidem, recepto [restauro] videlicet (pro) trecentis [et quadraginta] marcis slauicalium [denariorum], vendidimus et conferimus proprietatem ville Qwitzin, ab omni prorsus seruitio liberam et ab omni precari[e] petitione, quam nos petere contigerit in futurum, annonam et denarios, quocunque nomine censeantur, cum iudicio manus et colli et cum denariis nummismatis nostri, ab exstructione vrbium et pontium liberam et a vectigalibus, et in eo quod in ipsa habuimus villa in lignis, rubetis, siluis, nemoribus, pratis, pascuis, paludibus, stangnis, piscationibus, aquis et aquarum decursibus, in fructu et [vti]litate, ad omnem positionem, [vt] in suis terminis continetur, ita quod predicti consules [ciuitatis] Plawe et communitas eiusdem ipsam villam Qwitzin euellendi, infringendi et in futurum agros ipsos per se colendi secundum sue voluntatis iudicium liberam habeant facultatem. In cuius rei confirmationem nostrum sigillum presentibus est appensum. Testes sunt: Bernardus de Bellin, Ludolfus de Oldenborch, Bern[ardus] de Lesten, fratres Han[e], Hinric[us] Gr[u]bo, Curdt Vos, Bern[ardus] de Osten, nostri milites, Ywan de Redekestorp etc. Datum Plawe, 1308.

Nach der vom Originale genommenen Abschrift in der plauer Raths - Matrikel vom J. 1553. Eine andere Abschrift

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im plauer Stadt - Archive aus der Mitte des 17. Jahrh. ist auch nicht besser und hat dieselben Fehler.
Die Abschrift ist sehr flüchtig und unsicher. Es sind daher folgende Verbesserungen vorgenommen:

[restauro] statt: tesauro.
(pro) ist vor trecentis wahrscheinlich überflüssig.
[et quadraginta] statt: et quadringentis,
   welches von einer andern Hand am Rande beigeschrieben ist. Die andere Abschrift hat: IIII a .
[denariorum] fehlte ganz.
precari[e] petitione statt: precaria, petitione.
[vti]litate statt: vilitate.
[vt] in suis terminis statt: et in etc.
[ciuitatis] fehlte ganz, muss aber wohl hinzugefügt werden, da eiusdem folgt.

Unter den Zeugen sind: fratres Hans, Heinrich Grabow auch wohl verschrieben. Vielleicht ist statt fratres oder, wie geschrieben steht: fres Hans, zu lesen: Johannes Hane oder mit irgend einem andern Vornamen, wenn nicht die Brüder Nicolaus und Eckhart Hahn gemeint sind; die andere Abschrift aus der Mitte des 17. Jahrh. hat Gerdt Hane, was auch wohl nicht richtig ist. Statt Heinrich Grabow ist ohne Zweifel Hinricus Grubo zu lesen, wenn auch nicht Grubow, wie die andere Abschrift hat.


Nr. XXVIII.

Die Stadt Plau leistet dem Fürsten Heinrich von Meklenburg Eventual - Huldigung für den Fall, dass ihre Landesherren Johanu und Johann d. j. von Werle den mit dem Fürsten Heinrich geschlossenen Vertrag nicht halten sollten.

D. d. Plau. 1320. Dec. 23.

Nach dem Originale im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt - Archive zu Schwerin.


Nos consules ac vniuersitas ciuitatis Plawe recognoscimus tenore presencium lucidius attestantes, quod nobili ac prelaro viro domino Hinrico Magnopolensi et eius veris heredibus ex iussu ac mera voluntate nobilium dominorum karissimorum nostrorum Johannis et Johannis iunioris dictorum de Werle homagium iuramento medio prestitimus super composicione(m) inter memoratos dominos de Werle et dominum Hinricum Magnopolensem amicabiliter placitata ac

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condicione nichilominus intermixta, si domini nostri de Werle sonam huius infringerent non eam seruando, si processum habuerit, extunc nos cum ciuitate pretacta apud dominum predictum Hinricum Magnopolensem et eius heredes permanebimus, quousque tale delictum per dominos nostros Johannem et Johannem de Werle aut ipsorum heredes fuerit contrafactum. In cuius rei testimonium sigillum ciuitatis nostre presentibus duximus apponendum. Anno domini M CCC XX, feria tercia ante festum natiuitatis domini nostri Jhesu Cristi datum.

Nach dem Originale, auf Pergament, in einer kleinen Minuskel; das Siegel fehlt mit der Siegelschnur.


Nr. XXIX.

Die Fürsten Johann II. von Werle - Güstrow und Johann III. von Werle - Goldberg verleihen der Stadt Plau das Eigenthum des Dorfes Wozeken zur Stadtfeldmark.

D. d Plau. 1323.

Nach dem Originale im Archive der Stadt Plau.


Vniuersis Christi fidelibus presencia visuris et audituris Johannes dei gracia dominus de Werle et Johannes prescripti tituli domicellus salutem in domino perpetuam et perhennem. Ne ea, que geruntur in tempore, aures humane refugant et expauescant studiose percipere, dignum dinoscitur, vtile, consultum et expediens, omnia acta lingwis hominum aut scripturis approbare. Ea propter nos innotescere volumus omnibus et singulis presentium inspectoribus et auditoribus, quod nos, animo deliberato maturoque nostrorum consiliarium adhibito consilio, concessimus presentibus et concedimus dilectis nostris consulibus ciuitatis Plawis totique communitati ibidem omnem proprietatem ville Woceken cum omnibus suis actinenciis silicet pratis, agris, pascuis, palludibus, piscacionibus, stagnis, aquis, aquarumque discursibus, lignis, nemoribus, siluis, rubetis ceterisque diuersis, prout in suis distinctionibus continetur, cum iudicio maiori et minori, videlicet colli et manus, ipsos eripientes ab omnibus vectigalibus, que

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wlgo fûren dicuntur, et edificacione castrorum et a precarie qualibet donacione, nummorum et annone, et ab omni seruitute, que nobis usque nunc fieri consueuit et ordinari, nichil in eadem omnimode, ad nostros vsus et nostrorum legitimorum heredum peruenire potentes et prouentus retinentes, sed ipsis conferentes nunc et in eternum possidendo, dantes nichilominus eisdem prelibatis plenam facultatem, villam prefatam euellendi, destruendi, dissipandi, annichilandi, reedificandi et sub propriis agris colendi et ponendi, quod nolumus quouis modo per nos nostrosque infringi successores. Testes huius rei sunt dommus Fredericus de Lobeke, dominus Ludolfus de Duscin, dominus Stacius et dominus Hinricus, presbiteri, et alii quam plures fide digni. Datum anno domini M. CCC. XXIII et actum Plawis, sub munimine nostrorum sigillorum.

Nach dem Originale, im Archive der Stadt Plau, auf Pergament, in einer kleinen, scharfen Minuskel. Angehängt sind zwei Pergamentstreifen, von denen jedoch die Siegel völlig abgefallen sind.
Gedruckt durch Schröter in Wöchentl. Rostock. Nachr. 1824. S. 173.


Nr. XXX.

Der Bischof Johann von Schwerin weihet die Kirche und den Hochaltar zu Quetzin, zu bestätigt den Grundbesitz der Kirche und verleihet derselben einen Ablass.

D. d. Quetzin. 1325. April 17.

Nach einer beglaubigten Abschrift im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt - Archive zu Schwerin.


Nouerint vniuersi presentes literas inspecturi, quod nos Johannes dei gracia episcopus Zuerinensis anno domini M°CCC mo uicesimo quinto, feria quarta proxima post dominicam Quasimodogeniti, ecclesiam in Quitzin et altare maius ibidem ad honorem dei et gloriosissime matris eius beate uirginis Marie et specialiter ad honorem sancti Nicolai consecrauimus, cooperante nobis gracia spiritus sancti, eidem ecclesie sex mansos inter alios agros prefate uille

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sitos, cum omni proprietate et vtilitate, pascuis, pratis et lignis, cum quadam captura anguillarum prope dictam uillam sita, que uulgariter âlewêre dicitur, necnon cum tribus kotis siue casis in eadem uilla Quitzin sitis in dotem assignantes. Ceterum indulgemus, vt anniuersarium dedicacionis predicte ecclesie et altaris proxima die dominica post festum vndecim milium uirginum peragatur. Volentes eciam cultum diuinum non diminui, sed augeri, de omnipotentis dei misericordia et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius auctoritate confisi, omnibus uere poenitentibus, contritis et confessis, qui manum suam ad fabricam antedicte ecclesie porrexerint adiutricem, quadraginta dies de iniuncta sibi poenitencia misericorditer in deo relaxamus, protestantes, quod tres kote seu case in predicta uilla Quitzin site septem talenta seu libras cere ad opus fabrice memorate persoluunt annuatim. Datum anno, loco et die predictis, nostro sub sigillo.

Litera sigillata sigillo pendenti, vt apparuit, venerabilis quondam in Christo patris ac domini domini Johannis episcopi Suerinensis felicis memorie, in quo imago episcopi, pontificalibus indumentis preparati, in manu sinistra tenentis baculum episcopalem, sculpta erat, in cuius circumferencia he litere continebantur:

Johannis dei gra. episcopi Suerinensis.

Nach einer in dem Kirchen - Visitations - Protocolle vom J. 1591 enthaltenen Abschrift, welche von einem am 12. Nov. 1358 auf Veranlassung des Pfarrers Johann Symachel zu Quetzin auf dem Domkirchhofe zu Güstrow nach dem Originale angefertigten beglaubigten Transsumte genommen ist.


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Nr. XXXI.

Der Fürst Johann II. von Werle, welcher dem Ritter Johann von Dessin die kleine Fischerei auf der sogenannten Weichen Seite des plauer Sees verliehen hatte, schlichtet die zwischen demselben und der Stadt Plau deshalb entstandenen Streitigkeiten dahin, dass Johann von Dessin für 100 Mk. seiner Gerechtigkeit entsagt und der Fürst die genannte kleine Fischerei der Stadt Plau und dem Dorfe Quetzin ausschliesslich verleiht.

D. d. Güstrow. 1337. Mai 19.

Nach der plauer Raths - Matrikel vom J. 1553.


In nomine domini Amen. Johannes dei gratia dominus de Werle vniuersis et singulis, ad quos presens scriptum peruenerit, salutem in domino cum noticia rei geste. Noscat reuerenda natio presentium et felix successio futurorum, quod quamuis honesto militi Johanni de Dessin vasallo nostro dilecto et suis heredibus piscaturam cum paruulis retibus absque sagena habendam in stangno Plawe in parte quadam, que vulgariter weke syde dicitur, contulimus, tamen consules et communitas oppidi Plawe, sentientes se in hoc esse grauatos, quandam causam contra eundem militem Johannem de Dessyn mouebant longo tempore coram nobis, qua causa hinc inde dudum mota, nobis vna cum nostris vasallis propter bonum pacis interuenientibus, dominum Johannem de Dessyn et suos heredes, ex vna, et dictos consules nostros et communitatem Plawe, parte ex altera, reformamus in hunc modum: Dicti consules et communitas predicto militi et suis heredibus centum marcas vsualis monete pro dicta piscatura vt sequitur in terminis ad hoc deputatis certitudinaliter erogabunt, propter quod dictus miles Johannes de Dessyn pro se et suis heredibus dictam piscaturam modo quo sequitur libere coram nobis resingnauit, qua resingnatione facta nos, bona voluntate, sana deliberatione et consensu filiorum nostrorum et consilio nostrorum fidelium prehabitis, dictam pisca-

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turam in stangno Plawe in parte wêkesyde cum paruulis retibus et sportis absque sagena habendam dictis consulibus et communitati oppidi nostri in Plawe, necnon [villicis et] villanis in villa Qwitzin morantibus dimisimus et contulimus ac presentibus dimittimus et conferimus in perpetuum, absque nostra seu nostrorum heredum, successorum, vel eciam dicti militis Johannis de Dessyn et suorum heredum impetitione aliqua possidendam et pro suo vsu, in quantum ipsis congruit, ordinandam, volentes, hoc a nobis seu nostris vel quouis alio aliqualiter non infringi, sed in singulis suis articulis dictis consulibus et communitati in Plawe et omnibus commorantibus in villa Qwitzin pocius meliorari et ratum haberi perpetue et teneri. In cuius euidens testimonium sigillum nostrum vna cum sigillo sepedicti militis Johannis de Dessyn in singnum sue resingnationis facte presentibus est appensum. Datum et actum Gustrow anno domini MCCCXXXVII, [secunda feria post dominicam Cantate, presentibus Echardo Hanen, nostro milite, Johanne et Nicolao de Bellin, seniore Distelowen et Woltero, quondam aduocato nostro, vasallis nostris ceterisque pluribus fide dignis.]

Nach der vom Originale genommenen Abschrift in der plauer Raths - Matrikel vom J. 1553. Die in [ ] eingeschlossenen Stellen, welche in der plauer Raths - Matrikel fehlen, sind einer im Archive zu Schwerin aufbewahrten beglaubigten Abschrift aus dem 16. Jahrh. entnommen.


Nr. XXXII.

Die Fürsten von Werle geben ihren Städten und Vasallen Macht, über alle Verbrecher gegen den öffentlichen Landfrieden zu richten, und machen mehrere Anordnungen über die Ausführung des Landfriedens.

D. d. 1341.

Nach der plauer Raths - Matrikel vom J. 1553.


Ick Johan, Nicolaus, myn szôn, ick Nicolaus vnnd mîn brôder, iunge hern vhan Werle,

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bekennen âpenbâr in dessem iêgenwartigen brêue alle de den hôren vnnd szên heil in gade, dath wy êndrachtich sinth geworden mith vnsen râthgeueren, mith vnsen steden, mith vnsen mannen, dat wy ehn geuen macht, tho dônde vnnd tho lâtende ôuer alle misdeder, dede rôuen, dede bernen, de bâdenstulpen, de dâr wat (?) binnen der heren frede, dede mordet, wath se desser stucke vôrestêt an den landen, mith vnsen vogeden, mith vnsen steden, mith vnsen mannen, allent dat beruchtet is vnd schînbâr dâth, tho richten beth an dat ende, des scholen se hebben macht ahn iênnigerlei hindernitze. Ock sint wy des tho râde worden, dath wy stede vnnd mhan hy rechte lâten willen. Ock wêre dath iêmant brôckafftig worde vmmhe dôthslach, vmme wunden, vmme lemede voruestet wurde an des ênen hern lande, de schole frede hebben an des andern hern lande. Ock wylle wy, dath eyn îslich mhan schal rîden an deme rechten wege vnnd schal vordôn sîn geldt an den krôgen vnnd schal dat gelden. Wêrth ôck dat iênichman ên holdt hadde bûten weges edder in den dorpern lûden schâden dêde, den schal me holden vôr ênen vnrechten mhan. Wêrth ôck dath se we spîsede bûten hûses edder hâue edder hûsede, de werth schal schuldich wesen, alze de gasth. Ock sinth wy des tho râde wurden, dat ein êslich mhan, he sy ley edder pâpe , schal sich an werlikem rechte nôgen lâten; wêret dath he dat nicht endêde, sostich marck schal wesen syn brôke. Desse ding bestedige wy mith deme olden vnd nîen rechte. Desse brêff is gegeuen vnder vnser beide ingesegel anno 1341.

Nach der von dem Originale genommenen Abschrift in der plauer Raths - Matrikel vom J. 1553.
Am Schlusse steht von der Hand des Abschreibers die Bemerkung:
Set tantum durauit et valuit ad sex annos.


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Nr. XXXIII.

Der Fürst Nicolaus III. von Werle vermittelt einen Vertrag zwischen der Stadt Plau und dem Pfarrer zu Quetzin, nach welchem die Stadt die 6 Hufen der Pfarre in Erbpacht nimmt und dagegen die Pfarre durch Ueberweisung anderer Einkünfte entschädigt, auch alle Verhältnisse der Pfarre neu geregelt werden,

d. d. 1348, Aug. 22,

mit einer Anerkennung des Rathes der Stadt Plau,

d. d. 1355, März 24.

Nach der plauer Raths - Matrikel vom J. 1553.


In nomine domini Amen. Nicolaus dei gratia dominus de Werle omnibus presentia visuris seu audituris salutem in domino sempiternam. Ad perpetuam rei geste memoriam non improuide sapientum industria humano prouidi[t] vsui, vt ea, que per lapsum temporis continuum a memoria hominum de facili euanescerent, saltem per scripturarum ac testium amminiculum perhennem memoriam sorciantur. Hinc est quod presentes scire cupimus et posteros non latere, quod discreti viri et honesti domini Albernus de Tralow, rector ecclesie in Qwitzin, et consules ac vniuersitas oppidi Plawe, consideratis commodis et vtilitatibus in successu temporis rectorum ecclesie in Qwitzin, in quarundam rerum permutatione, matura deliberatione et consilio prehabitis, vt infra continetur, concordarunt, ita quod dominus Albernus rector in Qwitzin dimisit et presentibus dimittit consulibus et vniuersitati Plawe sex mansos adiacentes et pertinentes ecclesie et doti in Qwitzin perpetuis temporibus possidendos, ita quod consules et vniuersitas oppidi Plawe potestatem habebunt et habent plenam et liberam ponendi predictos sex mansos et locandi ad domos et vtilitatem oppidi, prout eis melius commodo et vtilitati ciuitatis videbitur expedire; in restaurum vero et recompensam dictorum mansorum consules et vniuersitas oppidi Plawe dabunt domino

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Alberno et cuilibet suorum successorum rectorum ecclesie in Qwitzin singulis annis in festo Michahelis archangeli duodecim marcas denariorum slauicalium in valore duarum marcarum puri argenti pro annua pensione exsoluent expedite. Insuper dominus Albernus dimisit consulibus et vniuersitati in Plawe tres casas, que vulgo kâthen dicuntur, quibus pro nunc inhabitant Petrus in vna, Wilkinus in alia et vna vidua nomine Gosepipiske in tercia, in quarum restaurum consules et vniuersitas in Plawe dimittunt ecclesie in Qwitzin et ipsius rectori qui pro tempore fuerit duas alias areas et vnam casam sitas in villa Qwitzin, videlicet aream Clunderi iuxta cimiterium et aream Sâtsc[hepels] vna cum spacio castri, quod dicitur borchwal , sito infra terminos ville Qwitzin, et vnam kotham Bornhouedes. Ceterum consules et vniuersitas in Plawe dimiserunt et dimittunt ecclesie in Qwitzin et ipsius rectori omnia ligna alnea, que vulgo dicuntur elreholt, que incipiunt a distinctione aree Clunderi iuxta cimiterium, protendunt e[t] extendunt se vsque ad aquam Lancken et vltra protendunt se a vado ville Lesten vsque ad terminos campestres ville Lesten et vlterius protendunt et extendunt se vsque ad distinctiones et terminos ville Hagen, ad vsum et vsufructum rectoris ecclesie in Qwitzin et suorum subditorum in kotis suis morantium et scolaris ipsi ecclesie seruientis, [nec] in istis lignis [per] rector[em] ecclesie cum suis subditis funditus et radicitus destrui et euelli, nec ligone acquiri et ad agriculturam asponi et fieri aliqualem, immo fundus predictorum lignorum ad communia pascua oppidi (ciuitatis) Plaw ac ville Qwitzin debet iacere et ad vsum pascuorum integre permanere. Preterea rector ecclesie in Qwitzin habet et habebit in lignis quercinis ipsi ville adiacentibus suam partem pascuorum, quod vulgo dicitur masth, eciam habebit partem suam de lignis quercinis ad vsum, vsumfructum et vtilitatem suam. Habebit eciam rector ecclesie in Qwitzin, qui pro tempore fuerit, cum consulibus et vniuersitate oppidi Plawe partem suam in iudicio et omnibus excessibus vndecunque prouenientibus quoad ius vasallicum per totam villam et omnes mansos, qui in vniuerso sunt quadraginta cum istis sex mansis rectoris ecclesie superius expressis et con-

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sulibus dimissis, et generaliter per generalem et vniuersum campum ipsius ville secundum numerum suorum sex mansorum partem suam in lignis quercinis, pascuis et iudicio vasallico rector ecclesie perpetuo optinebit. Insuper villa Qwitzin tenetur et erit astricta ad constructionem et reformationem dotis, provt alie ville ipsi ecclesie et parrochie adiacentes. Ceterum consules in Plawe possunt ponere et locare villam Qwitzin ad duodecim kotas, et numerus kotarum non debet minui, et quicunque hominum aliquam ipsarum kotharum emerit, debet ipsam personaliter inhabitare. Insuper rector ecclesie in Qwitzin potest aream Clunderi vsque ad fossam [co]l[o]norum facere et disponere pro sua vtilitate et voluntate, prout sibi in vtilitate sua melius videbitur expedire, verum eciam rector ecclesie in Qwitzin vna cum omnibus suis villanis vti et frui debet communiter pratis [et] pascuis pro vsu pecudum et pecorum suorum per vniuersum campum ville Qwitzin, sicuti consules et vniuersitas oppidi Plawe pro suis fruuntur et vtuntur. Preterea consules et vniuersitas in Plawe dimiserunt et donant rectori ecclesie Qwitzin in restaurum et recompensam offertorii omnium mansorum vnum spacium, quod dicitur camp, habens et continens nouem iugera liberi agri, situm in metis et terminis ville Qwitzin, et antedictum camp singulis [annis], cum fruges et segetes deducte sunt et fuerint, debet iacere et manere ad communia pascua oppidi Plawe et ville Qwitzin sine contradictione aliquali. Preterea scolaris ipsius ecclesie precium suum, videlicet duos modios siliginis et nouem modios auene, vt prius et ex antiquo habuit, ita sibi optinebit, preter vnum modium siliginis iacentem in kotha Bornhouedes, quem modium siliginis consules in Plawe annis singulis ipsi scholari deinceps et vt antea dabunt aut in alium certum locum demonstrabunt. Vnde dominus Albernus sepedictus nunc rector ecclesie in Qwitzin, cuius ius patronatus ex antiquo nobis pertinere dinoscitur, et consules ac vniuersitas oppidi nostri Plawe humili et attenta prece nobis supplicarunt, quatenus huic permutationi consensum et assensum nostrum dignaremur adhibere, nos vero, vtrobique commodis et vtilitatibus inspectis et eorum humilibus et attentis precibus inclinati, de nostrorum fidelium consilio ac matura deliberatione prehabita, huiusmodi dispositioni et permutationi

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consensum nostrum et assensum adhibuimus et presentibus adhibemus, approbantes et habentes eam ratam et gratam perpetuis temporibus valituram. In horum omnium premissorum euidens testimonium presentes litteras conscribi iussimus et sigilli nostri vnacum sigillorum domini Alberni nunc rectoris ecclesie in Qwitzin ac ciuitatis et oppidi nostri Plawe munimine fecimus roborari. Datum per manum Dethmari thesaurarii ecclesie Gustrow, nostri notarii, anno incarnationis domini MCCC quadragesimo octavo, feria VI post assumptionis Marie virginis [presentibus: Johanne de Bellyn, Ottone de Cremon et Thiderico Spegelberch, nostris fidelibus et dilectis, cum aliis quam pluribus fide dignis].

Nach der vom Originale genommenen Abschrift in der plauer Raths - Matrikel vom J. 1553.
Im grossherzoglichen Archive zu Schwerin wird eine Anerkennung des Rathes der Stadt Plau vom 24. März 1355 in Abschrift aufbewahrt, welche die vorstehende Urkunde in plattdeutscher Uebersetzung voraufschickt und dann am Schlusse folgendes hinzufügt:

Vnd wy râdt disses iâres bekennen âpenbâr sampt mit vnseren nakômelingen tûchnisse to geuende alle disser schrifft in thokâmenden tîden mit er Alber[n]o, de dâr nhû is ein kerckhere tho Quitzin, fruntlich vnd behechlich tho syende, lîkerwys alse bâuen vthgedrucket vnd geschreuen, noch mit vnsem vulbôrde thôgelâten vnde geuen is, welcker tûchenisse disse gescheffte is dat segel vnser stadt van vnsen wissen wêtende vnder gehangen iêgenwardigen vnder dem iâre dûsent drêhundert vnd vîff vnd vefftich, des dingesdâges na dem sondâge Judica.

Die am Schlusse der Haupturkunde in [ ] hinzugefügte Zeugenversicherung ist nach mehrern im grossherzoglichen Archive aufbewahrten plattdeutschen Uebersetzungen ergänzt.
Nach diesen Uebersetzungen lassen sich auch einige Unrichtigkeiten und Dunkelheiten in der Haupturkunde berichtigen.
In der Haupturkunde steht Satsc., welches sowohl in einer Uebersetzung in der plauer Rathsmatrikel, als in den übrigen Uebersetzungen durch Sâetschepel wiedergegeben ist.
In der Haupturkunde steht fossa lanorum; die daneben stehende Verdeutschung übersetzt burchgrauen, die übrigen Uebersetzungen haben bûrgrâuen und grauen der bûer; hiernach ist fossa [colonorum] conjecturirt.

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Das Wort scolaris ist in der plauer Rathsmatrikel einmal durch köster, das andere Mal durch kêrcke übersetzt; das Wort kêrcke ist ohne Zweifel verschrieben statt clericke, wie eine andere Uebersetzung lautet. Andere Uebersetzungen haben scholder und scholer.
Das Wort thesaurarius ist in der plauer Rathsmatrikel und einer andern Uebersetzung durch trêszmeister, in andern Uebersetzungen durch sacriste wiedergegeben.


Nr. XXXIV.

Der Herzog Albrecht von Meklenburg bestätigt,nach geleisteter Pfandhuldigung, der Stadt und dem Lande Plau alle bisherigen Freiheiten und Gerechtsame.

D. d. Plau. 1356. Junii 25.

Nach dem Originale im Archive der Stadt Plau.


Wy Albreghd van godes gnâden hertoghe van Mekelenborgh etc. mit vnsen rechten eruen bekennen vnde betûghen ôpenbâr in dessen brêuen, dat wy, na huldeghinge der râtman vnde der mênheyt der stad vnde der man des landes tu Plawe, de se vns na hête vnde wlbôrt vnser lêuen bôlen, iunghere Nicolaus vnde Berendes, erer rechten heren, hebben svôren vnde bebrêuet hebben, tu êneme rechten pande na erer heren brêuen, vnde bezeghelet, scholen vnde willen mit vnsen rechten eruen de râtman vnde de mênheyt der stad vnde de man des landes tu Plawe vnde dat mêne lant by sodâneme rechte lâten vnde beholden, alz se van oldinges bezetted sîn vnde van heren tu heren hebben hat bette in desse gêghenwardeghen tyd, de wyle se in vnsen panden van vnser vôrebenômeden bôlen weghen zint, vnde scholen de vôrebenômeden râtman, mênheyt der stad vnde man des landes tu Plawe vnde dat mêne lant mit nênerleyge vnplicht, dêneste edder beschattunghe besvaren edder bebêden, den se van eren heren sint ghewesen bette in dessen dagh. Alle desse vôresprôkenen dynck vnde stucke stede vnde vast tu holende, lôue wy hertoghe Albreghd mit vnsen rechten eruen den râtmannen vnde den mannen des landes tu Plawe in dessen brêuen, de ghegheuen vnde schreuen

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is tu Plawe na godes bôrt drutteynhundert iâr in deme ses vnde vefteghesten iâre, des nêghesten dâghes zunte Johannes baptisten alz he ghebôren wart, vnde hebben tu êner mêreren betûghinge vnse hêmeleke ynghezeghel vôr dessen brêf henghen lâten, dâr ôuer wezet hebben vnse riddere vnde man: her Eggherd van Bybow, Johan van Plesse, Hinrick van Stralendorpe, Rauen van Barnecow, Vritze van Bertecow, riddere, Henneke vnde Vicke Molteke, knapen, vnde vele mêr gûder lûde, de trûwe werdygh sint.

Nach dem Originale, im Archive der Stadt Plau, auf Pergament, in einer kleinen, festen Minuskel; das Siegelband mit dem Siegel fehlt.
Gedruckt durch Schröter in Wöchentl. Rostock. Nachr. 1824, S. 175.


Nr. XXXV.

Die Herzoge Albert und Erich von Sachsen-Lauenburg, Brüder, verkaufen dem Herzoge Albrecht von Meklenburg ihren Antheil an Plau für 200 löthige Mark.

D. d. 1359. März 31.

Nach dem Originale im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt-Archive zu Schwerin.


Wy Albert vnde Erik brôdere van godes gnâden hertoghen to Sassen bekennet in dessem âpenen brêue, dat wy hebben vorcoft vnsem ôme hertoghen Alberte van Mekelnborch vnde sînen eruen vnsen deyl, den wy hadden in Plawe, vôr twê hundert lôdeghe mark. To êner betûghinghe desser dink hebbe wy vnse ingheseghel ghehenghet vôr dessen brêf, de gheuen vnde ghescreuen is na goddes bôrt dritteynhundert iâr in deme neghen vnde vifteghesten iâre, des sondâghes to mitfasten.

Nach dem Originale, auf einem kleinen Pergament, in einer kleinen Minuskel. Angehängt ist ein einziger Pergamentstreifen, an welchem ein kleines, rundes, 1 1/8" im Durchmesser haltendes Siegel aus ungeläutertem Wachs hängt, auf welchem im Umschriftrande der sächsische Rautenschild rechts gelehnt ist, unter einem Helme, auf

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welchem ein Hut mit einem Pfauenwedel steht. Umschrift:

Umschrift

Nr. XXXVI.

Der Herzog Albrecht verpfändet, zum Afterpfande, Schloss, Stadt und Land Plau an Heinrich von Stralendorf, Otto von Dewitz und Danquard von Bülow für 17,809 Mark lüb Pf., von denen Heinrich von Stralendorf 8809 Mk., Otto von Dewitz 4500 Mk. und Danquard von Bülow 4500 Mk. gezahlt haben.

D. d. Rostock. 1361. Junii 2.

Nach dem Concept im grossherzogl. meklenburg, Geh. und Haupt-Archive zu Schwerin.


Wy Albert van der gnâde godes hertoge van Mekelenborg, greue tu Zwerin, van Stargarde vnde van Rozstok here dôn witlich vnde bekennen ôpenbâre an deseme brêue vnde bethûgen, dat wy vnde vse rechten eruen sîn sculdich van rechter reddeliker scult vnsen lêuen trûen her Hinrike van Stralendorp, hern Otten van Dewitze, ridderen, vnde Danquarde van Bulowe, knapen, vnde eren rechten erfnâmen seuenthyen dûsent mark achte hundert mark vnde negen mark lubischer suluerpennighe; an desser vôrbenômeden summen behôret hern Hinrike van Stralendorpe vnde sînen erfnâmen achte dûsent mark achte hundert mark negen mark, hern Otten van Dewitze vnde sînen erfnâmen vîftehalf dûsent mark, Danquarde van Bulowe vnde sînen erfnâmen vîftehalf dûsent mark. Desse vôrbenômede summen hebben vs desse vôrnômeden ghewunnen vnd gescapen rechliken vnde redeliken vnde vntwuren an vsen sculden. Vôr desse vôrnômeden scult lâte wy vnde vse erfnâmen den vôrnômeden vnde eren erfnâmen vnde setten tu eynem rechten, brûkelken pande Plawe hûs, stat vnde land in aller wys, als wy dat hebben van den eddelen heren van Wenden, mit allen stucken, da dâr tů licgen vnde de wendeschen heren dâr tu mâken scolen,

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alzo dat se dat besitten vnde beholden scolen alzo langhe, went se vnde ere erfnâmen ganzliken vntrichtet vnde afghenomen sint van scult, kost vnde scâden, den se dâr vmme dôn, den se vns reddeliken bewîsen môghen. Wêre ôch dat desse vôrnômeden wat vorbûeden an dessen vôrbenômeden panden, des dâr nôt wêre edder na vseme râde, wes se hîr ane dêden, dat scolen se vp desse vôrbenômeden pande sclân vnde rekenen, alzo langhe went wy se dâr gantzliken dâr van vntrichtet vnde nômen hebben, vnde wolde en dat bûwet iêman bewêren, dâr scole wy en tů behulpen wesen. Desse vôrnômede pande môghen vnde kônen desse vôrnômeden mid nênerleye stucken vorbreken edder vorwerken, men id scal vnse ôpen sclot wesen tů vsen nôden, dat scal wy en ôuer tů dem besten kêren. Vnde worden en desse pande afgedrunghen edder afghewunnen, dat got vorbêde, zo scole wy se binnen êns vêrdendêles iâres dâr na afnemen van scult, kosten vnde scâden, den se vns reddelken bewîsen môghen. Lôzeden ôuer desse wendescen heren desse vôrnômeden pande, êr wy de vôrnômeden van scult, kosten vnde scâden ganzliken afghenomen hebben, so scolen se de vôrnômeden scult, koste vnde scâden vpbôren vnde vntfân van der êrsten berêdinghe, de vns de wendescen heren dôn van dessen vôrnômeden panden. Och scole wy vnde willen leggen de brêue, de wy hebben van den wendeschen heren vppe Plawe, vnder vnsen râtmannen tů Rozstoch, hern Hinreke, hern Otten vnde Danquart vnde eren erfnâmen tů trůwer hand, alzo langhe went se desse vôrbenômeden scult, kozste vnde scâden vpghebôret hebben, alz hîr vôre screuen is. Alle desse vôrscreuen stucke vnde iêwilich by sich stede vnde vast tů holdende lôue wy vnde vnse eruen dessen vôrnômeden hern Hinrike, hern Otten vnde Danquard vnde eren eruen vnde tů erer hand hern Hinrike van Bulowe, prôueste tu Trybuzes, hern Otten van Helpede, ridderen, Vicken van Bulowe, Hinrike van Bulowe, Henneken Quitzowe, Hinrike Leuessowe, (Henninge vnde Bode van Dewitze), Henning Hauelberge, Ebelen Manduuel, Arnede vnde Hermen Hanensagel, Hugolt Beren, Ghoscalke vende Hinrike Pren tu Ghorecze vnde eren rechten erfnâmen tu trûer hand in gûden trûen an dessem brêue.

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Tu mêrer bekantnitze hebbe wy vnse ingesegel hengen lâten vôr dessen brêf, de gheuen vnde screuen is tu Rozstok na godes bôrt druttien hundert iâr in dem êne vnde sostigesten iâre, des midwekens binnen den achte dâghen des hilgen lîchames. Thûge desser dinch sint: Rauen van Barnekowe, hern Claus van der Lu, hern Vicke Molteke, her Ghoscalc Pren, Johannes Cropelin vnse kenseler.

Aus dem im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt - Archive aufbewahrten, am Sonnabend vor Palmsonntage 1361 angefangenen, auf Baumwollenpapier geschriebenen Urkunden - Conceptbuche des meklenburgischen Canzlers M. Johannes Cröpelin.
Die ganze Urkunde ist mit einem Striche durchstrichen und ist daher wahrscheinlich nicht so abgefasst, wie sie zuerst entworfen war. Das historische Interesse wird aber dadurch nicht geschmälert. In der Urkunde sind auch die hier in ( ) eingeschlossenen Namen Henning vnde Bode van Dewitze unterstrichen, also getilgt.


Nr. XXXVII.

Der Herzog Albrecht von Meklenburg quittirt den Fürsten Bernhard von Werle, für denselben und die Kinder seines Bruders Nicolaus, über 1500 löthige Mark, die er ihm auf die 6000 löthige Mark bezahlt hat, wofür ihm Stadt und Land Plau verpfändet ist, in Folge dessen der Herzog Albrecht dem Fürsten Bernhard das Land Waren wieder freilässt, für die noch schuldigen 4500 Mk. aber die Länder Plau und Krakow zu Pfande behält.

D. d. 1362. Junii 23.

Nach dem Concept im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt - Archive zu Schwerin.


Wy Albert van der gnâde godes hertoghe to Mekelenborch, greue to Zwerin, to Stargarde vnde to Rozstok here bekennen ôpenbâr in desme brêue, dat vse lêue(n) veddere(n) Bernd here van Werle vns vnde vnsen eruen betâlet heft vîfteyn hundert lôdige mark van den sos dûsent lôdighen marken, dâr he vnde sîn

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brôder Klawus here van Werle dem got gnedich sî vs vnde vsen eruen vôr ghesettet hebben Plawe stat vnde lant, als ere brêue vtwîsen vnde vse dêghedingeslûde ghedêghedinget hebben: deer vyftyen hundert mark lôdich lâte wi vnde vse eruen em vnde sînen eruen vnde sînes brôder kinderen quît, leddich vnde lôs vnde dâr tô dat lant to Warne, dat he vnde sîn brôder vs vnde vsen eruen ghesettet hadden, vôr de renthte, also dat wi edder vse eruen vnde vse hôuetlûde dâr nicht mêr scolen vp sâken, als vp de vôrbenômeden veyteynhundert lôdeghe mark vnde vp dat lant to Warne, mêr vôr dat âuergelt alz veyftehalf dûsent lôdige mark scal Plawe, Kracowe hûs, stat vnde lande an aller wîs gentzliken vs vnde vsen eruen to pande stânde blîuen, alz wi mid vnsen brêuen vnde dêghedinges lûden bewîsen môgen. To grôter bethûginge is vnse ingesegele mid vnser wiscop henget vôr dessen brêf, de gheuen is na godes bôrt druttigenhundert iâr in dem twê vnde sostigesten iâre, des achten dâghes des hilgen lîchames. Tûghe desser ding sint her Machorius Brusehauer, her Rauen Barnekowe, her Hinrik van Stralendorp, riddere, Vicko Bulowe, Reymer van Plesse vnde Hinrik van Bulowe mit anderen lûden de tûghes werdigh sint.

Aus dem im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt - Archive aufbewahrten, auf Baumwollen - Papier geschriebenen Urkunden - Conceptbuche des meklenburgischen Canzlers M. Johannes Cröpelin vom J. 1362.


Nr. XXXVIII.

Der Fürst Johann IV. von Werle - Goldberg versichert der Stadt und dem Lande Plau alle ihre bisher erworbenen Gerechtigkeiten.

D. d. Plau. 1366. Nov. 22.

Nach der plauer Raths - Matrikel vom J. 1553.


In gades nâmen amen. Wy Johan van der gnâde gades ên here to Werle wy bekennen âpenbâr vnnd betûgen an dessem iêgenwardigen brêue vôr allen gû-

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den lûden de ehn szên efft lesen hôren, dath wy, mith râde vnnd berâde vnnd mith vulbôrth vnses râdes, vnser man vnnd vnser stede, vullenkâmen vôrgehat, wyllen vnnd scholen by rechte lâten vnnd beholden by aller gerechticheyt gantzs vnd deger de wysen beschêdenen lûde alze de râthmanne vnnd de borgere der stadt tho Plawe, mhan vnnd landt vnnd allent, dath in der suluen vogedye offte stadt tho Plawe vôrbenômet begrepen is, vnnd ôck by alzodâner rechticheit offt frîgheit atzo dat vôrbenômede land, vogedye vnnd stadt tho Plawe, de râthmanne vnnd de borger dâr inne hat hebben vnnd beseten offte gebrûket hebben van oldinges hêr beth to hêr vnd van heren tho heren, vnnd willen se ôck mith mînerley burden vnplicht dâr bâuen beswêren. Tho einer bekentnitze alle desser stucke, alze hîr vôr screuen is vnnd vôr sprâken, so hebbe wy vnse ingesegel, mith wytlicheit vnnd vulbôrth vnses râdes, vnser man, vnser stede, vôr dessen brêff gehenget lâten, de is gegeuen vnnd screuen tho Plawe na gades bôrth 1366, an sunte Cecilien dâge der hilligen iunckfrûwen. Dar hefft âuer weset vnse râth vnnd vnse manne her Vlrich Moltzan, eyn ridder, her Alberth Bengerstorp, prôwesth tho Dobbertin, Hinrich Lewetzow, Clawes Hane, Hinrich Smeker etc.

Nach der vom Originale genommenen Abschrift in der plauer Raths - Matrikel vom J. 1553.


Nr. XXXIX.

Der Ritter Heinrich von Stralendorf quittirt die Fürsten Lorenz und Johann von Werle über 800 löthige Mark Silbers weniger 22 lübische Mark, die sie ihm auf die Summe bezahlt haben, für welche ihm von ihnen die Länder Plau und Krakow verpfändet gewesen sind.

D. d. 1369. Julii 6.

Nach dem Originale im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt - Archive zu Schwerin.


Ik her Hinrik Stralendorp ridder bekenne vnde betûghe ôpenbâre in desser scrift, dat ik hebbe

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vntfanghen vnde vpghebôret van der eddelen heren weghene her Laurencius vnde Johannes heren tu Werle na deme lûde erer brêue achtehunderd lôdeghe mark suluers twêvndetwintich lubesche marke myn des vrydâghes yn deme achtedendâghe der hilghen apostele sunte Peters vnde sunte Paules van deme suluere, dâr se my dat slod tu Plawe vnde land vnde dat land tu Cracowe vôre ghesettet hadden. Der vôrebenômeden achtehunderd lôdeghe marck suluers twêvndetwintich lubesche marke myn lâte ik vnde myne eruen de vôrebenômeden heren vnde ere eruen vnde ere borghen quît vnde lôs; wes se my v ocaron rder plichtig syn na myner brêue lûde, de se my dâr vp ghegheuen hebben, yt sy van rente edder van ghulde, dat scolen de vôrebenômeden heren her Laurencius vnde Johan edder ere eruen my v ocaron rder dôen. Tu tûghe vnde tu ôpenbâringhe desser dynk so hebbe ik her Hinrik van Stralendorpe vôregbenômed myn ingheseghel henghen lâten vôr dessen brêf, de gheuen is in den iâren godes drutteynhunderd iâr in deme neghenvndesosteghesten iâre, des achtedendâghes sunte Peters vnde Paules der hilghen apostele.

Nach dem Originale, auf Pergament, in einer kleinen, gedrängten Minuskel. An einem Pergamentstreifen hängt ein rundes Siegel mit dem von stralendorfschen Schilde; die Umschrift ist fast ganz abgebrochen.


Nr. XL.

Der Priester Johann Lorenz, Vikar, und sein Vetter Hans Lorenz, Bürger zu Plau, schenken dem S. Jürgen- und Heil. Geist - Hospitale vor der Stadt Plau einen Hof und eine Hufe in dem Dorfe Barkow.

D. d. 1370. Sept. 8.

Nach der plauer Raths - Matrikel vom J. 1563.


Wy her Johan Laurentii prêster vicarius tho Plawe vnnd mîn vedder Hans Laurens, de eyn schûler hefft geweset vnnd nhu eyn borger to

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Plawe is, mith vnsen erven, bekennen âpenbâr in dessem brêue, dath wy mith frîgem willen, dorch sâlicheit willen vnser sêlen vnnd vnser oldern, den godt gnedich sy, hebben gegeuen in dussem brêue den brûdern vnnd sustern in dem hâue des hilligen geistes vnnd sunte Jurgens vôr der stadt Plawe einen hof vnd eine hôue, dâr vppe wânet vnnd bôwet hefft Hintzeke Westfal vnnd nhu vppe wânet vnd bûwet sîn nakâmelinck vnnd sîne eruen, mith aller thobehôringe vnnd frîgheit, alze se syn vâder ehm frîgest geervet hefft vnd he na sînes vâders dôde beseten vnnd wy vnnd vnse erven vort vorkofft heft, nha vthwysinge eines brêues. Hîr vôr scolen de vôrscreuen brôder vnnd suster vnsen hern godt trûwelken bidden vôr vns vnnd vnse oldern sêle tho êwigen tîden vnnd brûken sich desses vôrscreuen hâues vnnd hôuen lîckerwîse, alze wy vnnd vnse eruen erer scolden brûket hebben tho êneme kôfften kôpe. Des to tûge hebbe wy her Johan Laurens vnnd Hans vôrscreuen vnse ingesegel mith witscop hengen lâten vor dessen brêff, de gescreuen is nha gades bordt 137., natiuitatis Marie.

Nach der vom Originale genommenen Abschrift in der Raths - Matrikel der Stadt Plau vom J. 1553.

Die Ueberschrift giebt die genauere Bestimmung der Lage des Hofes, welche in der Urkunde fehlt:

Anno 137. is ein hoff tho Barckow den armen lûden in sunthe Jurgen geuen, de lûdet alzo:

Eine Unterschrift lautet:

Hîr feigeldt de kopbreff.

Die Jahreszahl ist nicht sicher angegeben. In den Abschriften in der plauer Raths - Matrikel ist häufig die 0 ausgelassen, am gewöhnlichsten an der Stelle der Zehner. Diese Urkunde ist aber jeden Falls im J. 1370 (nicht 1307) ausgestellt, denn die geläufige, plattdeutsche Sprache dieser Urkunde deutet unabweisbar auf diese Zeit. Aus dem J. 1307 sind deutsche Urkunden in Deutschland höchst selten, vorzüglich geistliche Urkunden, welche in jener Zeit immer in lateinischer Sprache ausgestellt wurden; und die wenigen, bekannt gewordenen deutschen Urkunden aus den ersten Jahren des 14. Jahrh. sind in so eigenthümlicher Sprache geschrieben, dass sie mit der vorstehenden gar nicht zu vergleichen sind.
Die beiden Vettern Lorenz hatten im J. 1372 auch Besitzungen in Kuppentin von Barthold Swartepape erworben (vgl. Lisch Berichtigung etc. S. 48); daher ist die vorstehende Urkunde ohne allen Zweifel vom J. 1370.


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Nr. XLI.

Der Ritter Heinrich von Bülow versichert der Stadt Plau alle ihre Gerechtigkeiten.

D. d. Plau. 1375. Sept. 8.

Nach der plauer Raths - Matrikel vom J. 1553.


Ick Hinrick vhan Bulow eyn ridder mith mynen eruen bekenne vnnd betûge an dessem [brêue], dath ick vnnd mîne eruen schal vnnd wyl de râthmanne vnnd de mênheit vnnd ere nakâmelinge to Plawe lâten by alzodâner rechticheit, alze se hath hebben van heren tho heren: dath lâue ick Hinrich van Bulow eyn ridder den vôrscreuen râdmannen vnnd der mênheit vnnd eren nakâmelingen tho Plawe stedelken tho holdende. To mêrer betûchnitze hebbe ick myn ingesegel vôr dessen brêff lâten hengen, de geuen vnnd screuen is tho Plawe na gades bôrdt 1375, die natiuitatis Marie.

Nach der vom Originale genommenen Abschrift in der plauer Rathsmatrikel von 1553.


Nr. XLII.

Der Herzog Albrecht von Meklenburg entsagt allen Verschreibungen und der Huldigung auf Plau, nachdem der Fürst Lorenz von Werle ihm Stadt und Land Plau wieder abgelöset hat.

D. d. Schwerin. 1375. Sept. 10.

Nach der plauer Raths - Matrikel vom J. 1553.


Wy Albrecht van gades gnâden hertoch tho Meckelnborg, grâue tho Swerin, tho Stargarde vnnd Rostock here bekennen âpenbâr in dessem brêff vôr vns vnnd vnse eruen, dat vnse lêue vedder her Lorens van Werle van vns gelôset hefft vnnd gebracht de stadt vnnd dath landt tho Plawe vôr de

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twê dûsent lôdige marck, dâr vns de suluen râthmanne vnnd de gantze gemênheit der suluen stadt tho Plawe vôr gehuldiget vnnd geswâren hadden: der huldunge vnnd der êde vnnd der brêue, de se vns dâr vp gegeuen hebben, vnnd alle brêue, de wy vp Plawe gehat hebben vhan hern Clawes [van] Wenden gehêten stauelike, deme godt gnedich sy, der segge wy vnnd lâten vôr vns vnnd vôr vnse eruen den vôrbenômeden râthmannen, den borgern vnnd der gantzen gemênheit der suluen stadt Plawe quîth, leddich vnnd lo e s mith desseme iêgenwardigen brêue, de geuen is tho Swerin nha gades bôrth 1375, den 2 post natiuitatis Marie.

Nach der vom Originale genommenen Abschrift in der plauer Raths - Matrikel von 1553.


Nr. XLIII.

Die Brüder Swartepape verkaufen den Brüdern Heinrich und Vicke von Bülow einen Theil des plauer Sees mit den dazu gehörenden Gerechtigkeiten, die Aalwehr in der Elde bei Plau und 12 Mark Hebungen aus dem Wasser Sazik.

D. d. 1386. Dec. 21.

Nach dem Originale im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt - Archive zu Schwerin.


Wy Clawes, Gherd, Werner vnd Bertolt brôdere gehêten Swartepapen bekennen vnd betûgen ôpenbâr in dessem brêue, dat wi na râde vnde vulbôrt vser frunt hebben verkoft vnde verlâten vnd verkôpen vnd lâten tů ênem rechten koften kôpe den êrbâren lûden Hinrike vnd Vicken brôderen gehêten van Bulow vnd eren eruen vôr twe hundert lubesche mark, de se vs rêde berêt hebben, de harden sîde half an deme see tů Plawe, den âlrêp half vp der harden sîde, alle pacht ôuer câne vnd smâltouwe vp dem see tů Plawe vnd de allewêre vp der Eldena vnder der bruggen tů Plawe edder

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den drudden de dâr vanghen eder grepen wert in dem Tzarane, vnd twelf mark gheldes wendescher penninghe alle iâer in den wâteren, de wi hadden van den Gammen, dat de Satzik heit. Desse vôrscreuen wâtere, âlrêp, cânepacht vnd âlwêre hebbe wi vôrscreuen brôdere gelâten vnd lâten Hinrike vnd Vicken vôrscreuen vnd eren eruen mit aller nůt vnd vrucht, mit aller ghulde vnd rente, mit aller nůttecheit vnd rechtecheit, mit alme rechte vnde richte, beide hôghest vnd sîdest vnd mit ênem êstlikeme rechte dâr entwisschen, mit aller vryheit vnd meenliken mit allen tubehôringhen, se sîn lůttik eder grôt, vry vnde brûkliken tů besittende vnd tů hebbende tů êwighen tîden, alse vse vôrevâren vôre vnd wi na gî vrîgest vnd brûklikest gehaet vnd beseten hebben, vnd wi vôrscreuen brôdere scholen vnd willen Hinrike vnd Vicken vôrscreuen vnd eren eruen alle desser vôrscreuenen wâtere, âlrêp vnd âlwêre mit al eren tůbehôringhen wâren vnd entfrîgen vôr vnd van alleswene de vôr recht kômen willen vnd recht nemen vnd gheuen willen. Alle desse vôrscreuen stůcke tůsâmende vnd ên estlik stůcke bi sik lôue wi vôrbenômeden brôdere Clawes, Gherd, Werner vnd Bertolt mit vsen eruen vnd mit vs vse medelôuer Ywan Samekow den vôrscreuen Hinrike vnd Vicken brôderen gehêten van Bulow vnd eren eruen in gûden trůwen stede vnd vast tů holdende in dessem brêue sunder yênigherleie hulperede vnde arghelist, dâr wi tů tůghe vnse ingeseghele vnd vnse medelôuer sîn ingeseghel mit willen vôre henghet hebben lâten, de geuen vnde screuen is na godes bôrd drůtteinhundert iâer in deme soes vnd achtentighisten iâre, in sunte Thomas dâghe des hilghen aposteles.

Nach dem Originale, auf Pergament, in einer klaren, zierlichen Minuskel. Eingehängt sind 5 Pergamentstreifen, deren letzter das Siegel verloren hat. An den 4 ersten Pergamentstreifen hangen 4 gleiche, gleich gear-

Wappen
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beitete, runde Siegel mit dem hieneben abgebildeten Wappen: einem Schilde mit 3 schräge links gestellten Sternen und über dem Schilde statt des Helmes einem halbmondförmigen Neste, in welchem ein links gekehrter Pelikan steht, der mit seinem Schnabel seine Brust aufreisst und mit seinem Blüte seine im Neste sitzenden 3 Jungen ätzt; die etwas undeutlichen Umschriften lauten:

Umschriften

Nr. XLIV.

Das Dom - Capitel zu Havelberg belehnt die Stadt Plau mit dem Dorfe Gaarz, wie Barthold Swartepape und Brüning von Restorf es bisher zu Lehn getragen haben, unter der Bedingung, dass die Stadt von jedem neuen Propste eine neue Belehnung nachzusuchen und 10 Mark lüb. Pfennige als Lehnwahre zu zahlen habe.

D. d. (Havelberg). 1388. Nov. 11.

Nach dem Originale im Archive der Stadt Plau.


Wy Gherard, prôuest to Hauelberghe, bekennen vnde betûghen med ôrkunde desses brêues, dat wy med vulbôrd der êrleken ghêstleken heren, hern Curdes des priôris vnde vses gantzen capittels, in sodâner wîse, alse hîr na schreuen steyt, hebben ghelêghen to eyneme rechten lêne den wysen, êrbâren lûden, den râtmannen vnde den borgheren der stad to Plawe dat dorp tu Gartze, dat by der suluen stad Plawe lecht, med deme richte hôgheste vnde sydeste vnde met alle sîner nud vnde tohôringhe, an acker vnde an holten, wesen, wâteren vnde weyde, alse dat selue dorp med sîner tohôringhe Bartold Swartepape vnde Bruning van Redicstorpe van vns to lêne hebben ghehat. Wan ôuer god vns van desser werlde nymmet, so scullen de vôrghenanten râtmanne vnde borghere van Plawe dat vôrschreuene dorp

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ôk van eyneme ysleken vnseme nakômere prôueste to Hauelberghe to lêne vntfanghen vnde dat lên vornygen, also dat se scullen alse dicke, alse tu Hauelberghe eyn nyge prôuest kummet, senden twê besundere vôrstender vnde bôde vte ereme râde deme prôueste to Hauelberghe med eren ôpenen beseghelden brêuen, de vulle macht hebben, van erer weghene dat selue dorp med sîner tohôringhe to lêne entfanghende vnde to swêrende van der râtmanne vnde horghere weghene, alse recht vnde wônheit is, deme prôueste vnde der kerken to Hauelberghe van deme vôrscreuenen gûde trûwe vnde holt to wesende, alse bederue lûde erme heren van rechte schullen, vnde alse dicke alse de râtmanne vnde borghere eder van eren weghen ere besundere vôrstendere vnde bôden dat vôrscreuene dorp van eyme ysleken prôueste to lêne vndfanghen, also dicke scullen sy deme prôueste gheuen teyn mark lubescher penninghe to lênwâre; wêre äuer dat de râtmanne vnde borghere van Plawe dorch anghestes eder dorch orloghes wille ere kumpane des râdes nicht senden derften deme prôueste to Hauelberghe, so scullen se eynen eder twê andere bederue lûde, de bekant syn, de ere vôrstendere vnde besundere bôden môghen syn, sy sîn ere medeborghere eder nicht, sy sîn pâpen eder leygen, senden met vuller macht, alse vôrscreuen steyt, deme prôueste to Hauelberghe, de dat lên eyschen vnde entfanghen to der râtmanne vnde borghere hand vnde swêren van der râtmanne vnde borghere weghene deme prôueste, alse ôk vôrghescreuen steyt. Wolde âuer denne de prôuest van Hauelbergh den râtmannen seluen dat dorp lêuer lygen, wan eren vôrstenderen vnde bôden, so scal he den râtmannen yêghen tên to Wyzstock eder to Pryzswalk, oder na sîner beheghelicheit vppe eine andere stede, dâr de râtmanne eder twê vte deme râde seker vnde veylich môghen to em kômen med vuller macht vnde dat lên van der râtmanne vnde borghere weghen entfanghen vnde eme dâr selues wedder dôen alse vele alse vôrghescreuen steyt. Thûghe aller vôrscreuen dingh sîn de êrbâr lûde: her Mathyas, prôuest to Prizswalk, her Alard Roor, perrer to der Meygenborch, her Gherlach van Vryensten, prêstere, Hans vnde Clawes Ror, brûdere, wonaftich to der Meygenborch, vnde Hermen Goltsmed, borgher to Wyzstock, vnde vele andere bederue lûde, den wol to lôuende steyt. To eyner grô-

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teren betûghinghe aller vôrscreuenen stucke hebben wy Gherard prôuest vôrghenômet vnse ingeseghel witleken med vnses cappittels ingeseghel lâten henghen an dessen brêff. Vnde wy Conrad prîor vnde dat cappittel to Hauelberghe annâmen vnde vulbôrden alle vôrscreuene stucke vnde eyn yslek besunderen, vnde des to eyner grôteren bekantnisse hebbe wy med vnses heren prôuest Gherdes ingeseghele ôk vnse ingheseghel witleken lâten henghen an dessen brêf, de gheuen is na godes bôrd drutteynhundert iâr in deme achte vnde achtentighesten iâre, an sunte Mertens dâge.

Nach dem Originale, im Archive der Stadt Plau, auf Pergament, in einer kräftigen Minuskel. Angehängt sind 2 Pergamentstreifen, an denen noch 2 Siegel aus ungeläutertem Wachs hangen:
1. ein grosses parabolisches Siegel mit der Krönung Mariä, rechts die gekrönte Maria, links der gekrönte Christus, welcher ihr segnend die Weltkugel hinhält, beide auf Einem Sessel sitzend; Umschrift:
Umschrift
2. ein rundes Siegel mit einem Marienbilde im Brustbilde mit dem Christkinde auf dem rechten Arme; die Umschrift ist ganz abgebrochen.
Gedruckt durch Schröter in Wöchentl Rostock. Nachr. 1824, S. 184.


Nr. XLV.

Die Herzoge Johann und Ulrich von Meklenburg - Stargard nehmen die Vettern Hartwig und Vicke von Bülow mit ihren Pfandschlössern Plau und Krakow in ihren Dienst.

D. d. Friedland. 1396. Nov. 30.

Nach dem Originale im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt - Archive zu Schwerin.


Wy Johan vnde Vlryk, brôdere, van godes gnâden hertoghen tho Meklenborch, tho Stargharde vnde tho Rostok heren, bekennen vnde betûghen ôpenbâr in desme brêue, dat wy hebben na râde vnses trûen râdes ghenômen tho vnseme dynste de êrbâren lûde Vicken vnde Hartige vedderen ghehêten van Bulowe myt eren sloten, alzo mit Plawe vnde myt Cra-

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kowe vnde myt den landen vnde voghedygen, de tho den sloten hôren, na erer brêue ûtwysynge, de ze vppe de slote vnde lant hebben van den wendeschen heren. Hyr vmme wyl wy de vôrbenômeden van Bulowe myt den vôrbenômeden sloten vnde landen verdêghedynghen tho rechte vnde by al erme rechte blîuen yêghen alleswene, wôr wy rechtes môghen ôuer ze mechtich wesen, vnde wy willen by erer hulpe blîuen myt vnsen landen vnde sloten, vnde vnse slote scholen ere ôpenen slote wesen tho erer hulpe vnde tho al ereme rechte. Ok schole wy vnde willen in vnsen sloten leydes mechtych wesen vôr desse vôrbenômeden van Bulowe, alzo weret dat wy wene leydeden in vnsen sloten edder in vnsen landen, de desser vôrbenômeden Bulowe vyent wêre edder wes en tho em schêlede, dâr wy nicht mochten rechtes mechtych ôuer wesen, wan vns denne de vôrbenômeden van Bulowe thozegen alzo tydeghen thovôren, dat wy vns an vnseme leyde wâren môghen, so wil wy vnde scholen em dat gheleyde vpzegen. Were ôk dat wy hertoghe Johan vnde hertoghe Vlrik vôrbenômet wôr vrede hadden myt der vôrbenômeden van Bulowe vyenden, den schole wy vpzegen van stunden an, wan vns desse vôrbenômeden van Bulowe dat witlik dôen, dâr wy nicht rechtes môghen mechtych wesen, vnde dat scolen vns de vôrbenômeden van Bulowe alzo tydeghen thouôren enbêden, dat wy vns an deme vrede vptozegende tydeghe nůch tho den eren môghen wâren. Alle desse vôrghescreuenen stucke vnde eendracht de scholen ghentzliken stâen alzo lange, alze desse vôrbenômeden van Bulowe edder ere eruen desse vôrbenômeden slote vnde lant ynne hebben vnde em nicht afghelôset ensyn, alzo ere brêue ûtwysen. Alle desse vôrscreuenen stucke vnde articuli eyn yslik by zyk vnde alle entsâmen lôue wy vôrbenômeden heren Johan vnde Vlryk hertoghen tho Meklenborch myt vsen rechten eruen dessen vôrbenômeden van Bulowe vnde eren rechten eruen stede vnde vast tho holende. Tûghe desser dynk zynt vnse lêuen trûen: her Dyderik van Bertekowe, her Hans van Ilenuelde, ryddere, her Arnt Czachowe, prôuest tho Vredelande, her Ghert van Bertekowe, prêster, Ghert van Bertekowe, Willeke Manduuel lullepâpe, Joachim Wareborch, Vicke Rybe vnde meer ghûder lûde de lôuen werdech zynt. Tho eyner grôteren he-

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kantnisse vnde witscop so hebbe wy vnse hêmeliken inghezeghele hêten hengen vôr dessen breyf, gheuen tho Vredelande na godes bôrt dûsent iâr drê hundert iâr in deme zosse vnde neghenteghesten iâre, in zunte Andreas dâghe des hilghen apostels.

Nach dem Originale, auf Pergament, in einer schönen, festen Minuskel. An Pergamentstreifen hangen die Secretsiegel der beiden Herzoge.


Nr. XLVl.

Die Brüder Eckhart, Ritter, Vicke und Claus, und Hartwig und Vicke, Vettern, von Bülow, übergeben dem Rathe der Stadt Plau die Thore der Stadt, so lange Plau ihr Pfand von den Fürsten von Werle ist, und versichern der Stadt alle Gerechtigkeiten.

D. d. 1399. April 24.

Nach der plauer Raths - Matrikel vom J. 1553.


Wy her Eggerdt, ridder, Vicke vnnd Clawes, brôder, Harthwig vnnd Vicke, veddern, alle hêten van Bulowe mith vnser aller eruen bekennen vnnd betûgen âpenbâr in dessem brêue, dath wy mith êndrachticheit vnsen trûwen burgermeister vnnd râthlûden, dede nhu sinth vnnd noch thokâmen môgen, vppe lôuethn antwerdeth hebben de dôrhe tho Plawe vnnd scholen vns de tho gûde wâren alle de wîlle, dath Plawe vnse pandth is van den wendisken hern, when ôuer de wendisken hern Plawe lôsen wyllen, alze ere brêue vthwîsen, de se vp Plawe hebben, van dessen vôrscreuen vhan Bulow edder eren eruen, szo schole wy vôrscreuen burgermeister vnnd râthlûde dessen vôrscreuen van Bulow odder eren eruen desse dôr brûkelken wedder antwerden sunder iênnigerlei vortoch, alzo als se vns antwerdet syn van dessen vôrscreuen van Bulow. Dâr mede scole wy vôrscreuen van Bulow vnnd vnse eruen vnse trûwen borgermêster, râthlûde vnnd de gantze ghemênheit der stadt tho Plawe vnnd ere nâkamelinge by alleme rechte lâten, alzo als der stadt

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brêue tho Plawe vthwysen vnnd oldinges gy gehath vnnd beseten hebben, sunder iênnigerlei vortoch, argelisth edder hulperede, de vns tho frâmen mochte kâmen vnnd ehn tho scâden. Desse dinck stede vnnd vasth tho holdende lâue wy her Eggerdt, ridder, Vicke vnnd Clawes, brôder, Hardwig vnnd Vicke, veddern, alle hêten van Bulow vôrscreuen mith vnser aller eruen vnsen trûwen borgermêstern, râthlûden vnnd der gantzen gemênthe der stadt Plawe vnnd eren nakâmelingen in gûden trûwen in dessem brêue, vnnd tho mêrer betûginge hebbe wy vôrscreuen van Bulow vnse ingesegel mith willen vnnd mith witscop vôr dessen brêff gehenget lâten, dede geuen vnnd screuen is na gades bôrdt 1399 iâre, in sunthe Georgii dâge des hilligen martelers. Hîr âuer sîn weset: Jasper Gans here tho Putlist, her Reimer van Plesse ridder, Reinberns Barnekow vnnd Tideke van Bulow tho Radem vnnd vele mehr bedderue lûde, dede tûges werdig sîn.

Nach der vom Originale genommenen Abschrift in der plauer Rathsmatrikel von 1553.


Nr. XLVII.

Der Ritter Eckhart und die Knappen Vicke und Claus von Bülow bekennen, dass ihnen die Fürsten Balthasar und Johann von Werle ihre Pfandgüter Plau und Krakow, Städte und Länder, mit 5000 lübischen Marken abgelöset haben.

D. d. Güstrow. 1403. Oct. 9.

Nach dem Originale im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt - Archive zu Schwerin.


Wy her Egghert, Vycke vnde Clawes brôdere ghehêten Bulowe myt vnsen rechten eruen bekennen an desseme ôpenen brêue vôr alle den, de ene seen edder hôren lesen, dat de wolghebôrn heren vnde vorsten her Balthazar vnde Johan heren to Werle hebben vns afghelôset Plawe stat vnde land, Crakowe stat vnde land, also alse her Laurencius der vôrbenômeden heren vâder deme god gnedych sy

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vnseme vâdere ghesettet hadde, alse de brêue vtwysen, de dâr vp ghegheuen wêren, vnde wes vnse vâder vnde wy dâr to koft hebben edder lôset hebben edder wo wy id dâr to kreghen edder brocht hebben, yd lygghe an dessen vôrbenômeden vogedyen edder wôr yd lygghe an deme lande to Wenden; dâr vôre hebben se vns gheuen vyf dûsent mark lubesch vnde hebben vns de wol vornôghet, vnde wy scholen vnde wyllen myd den brêuen, de her Laurencius here to Werle vôrebenômet vte gheuen heft, edder wat brêue wy hebben van der vôrbenômeden heren elderen weghen vppe de vôrschreuen slote vnde land, nummer meer mânen edder numment van vnser weghen, vnde de brêue scolen quyt, leddech vnde lôs van vnser weghen wesen. Alle desse vôrschreuen stucke lôuen her Egghert, Vycke vnde Clawes brôdere vôrschreuen wy myd vnsen rechten eruen den hôchghebôrn vorsten her Baltazar vnde Johan heren vôrnômet vnde eren rechten eruen an ghantzen truwen stede vnde vast to holdende sunder yênigherleye archlyst edder hulperede. Vnde des to êner bekantnisse hebbe wy her Eggherd, Vicke vnde Clawes brôdere vôrschreuen vnse ynghezeghele myt wytschop vnde myt willen henghet lâten vôr dessen brêf, de gheuen vnde schreuen ys to Gustrowe na ghodes bôrd vêrteynhundert iâr yn deme drudden iâre, dâr na yn sunte Dyonisius daghe des hilleghen merteleres.

Nach dem Originale, auf Pergament, in einer schönen, festen Minuskel. Angehängt sind drei Pergamentstreifen:
1. mit dem Siegel des Ritters Eckhart v. Bülow, wie es zu der andern Urkunde vom 9. Oct. 1403 beschrieben ist;
2. fehlt;
3. mit einem runden v. bülowschen Siegel, dessen Umschrift nicht mehr zu erkennen ist.


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Nr. XLVIII.

Der Ritter Eckhart und die Knappen Vicke und Claus von Bülow entsagen allen Ansprüchen an ihre ehemaligen Pfandgüter Plau und Krakow, Städte und Lande, welche die Fürsten Balthasar und Johann von Werle ihnen mit 5000 lübischen Marken abgelöset haben.

D. d. 1403. Oct. 9.

Nach dem Originale im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt - Archive zu Schwerin.


Ik her Eggherd, ridder, Vicke vnde Clawes, knapen, brôdere, hêten van Bulow bekennen vnde betûgen ôpenbâr in desseme brêue vôr allesweme, dat wy danken den dorluchtighen vorsten her Balthazar vnde Johanne heren to Werle erer gnâde, dat zee van vns dat vnse alze Plawe stat vnde land, Kracow stat vnde land aflôset hebben vôr vîf dûsent lubische mark. Weret dat dâr iênerleye ôuervârynge wêre an vns gesceen, dâr wyl wy vnde vnse eruen edder numment van vnser weghen de vôrbenômeden heren, ere man, ere stede vnde alle de iênen, de mit den heren weset hebben, nummer mêr to êwyghen tiiden vmme mânen, spreken edder vp sâken, ôk numment van vnser weghen; wêret ôuer, dat god vorbêde, dat iumment der Bulow vmme mânen, spreken, ânden edder vp sâken wolde, dâr wyl wy her Eggherd, Vicke vnde Claues mit vnsen eruen nênerleye hulpe mit râde, mit dâde edder mit dâde en to hulpe kômen, dat den heren edder eren eruen, eren man vnde eren steden kan vnde macht to schâden kômen. Alle desse stucke vnde ên gêsselik by sik lôue wy Bulowe hîr vôr benômet mit vnsen rechten eruen den eddelen heren vôrbenômet vnde eren eruen vnde mit vnsen trûwen medelôueren, alzo Joachym van Bulow to Czybbul, Hinrik van Bulow to Tarnow, Henneke van Bulow to Kritzow, sunder iênegherleye hulperede edder archelist an gûden trûwen mit êner sâmenden hant stete vnde vast to holende. To êneme grôterme lôuen zo hebbe wy her Eggherd, Vicke vnde Claues vnse ingheseghele mit den ingheseghelen vnser trûwen medelôueren mit ganczen wyllen vnde

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wytscop vôr dessen brêf henghen lâten ,de gheuen vnde screuen is na godes bôrt in deme vêrteynhunderdsten des drudden iâres, an sunte Dyonisius dâghe des hilghen mertelers.

Nach dem Originale, auf Pergament, in einer unregelmässigen, etwas verblichenen Minuskel.
An Pergamentstreifen hangen 6 Siegel aus ungeläutertem Wachs:
1. ein rundes Siegel mit dem stehenden v. bülowschen Schilde und der Umschrift:
Umschrift
2. ein rundes Siegel mit dem rechts gelehnten v. bülowschen Schilde und der Umschrift:
Umschrift
3. ein gleiches Siegel; Umschrift unklar.
4. ein rundes Siegel mit einem verzierten gothischen Vierpass, in welchem der v. bülowsche Schild steht; Umschrift unklar.
5. ein rundes Siegel mit dem stehenden v. bülowschen Schilde und der Umschrift;
Umschrift
6. ein gleiches Siegel, mit der Umschrift:
Umschrift


Nr. XLIX.

Die Fürsten Balthasar und Johann von Werle verpfänden den Brüdern Eckhart, Ritter, Vicke und Claus von Bülow, Söhnen des Ritters Heinrich, 80 lüb. Mark jährlicher Hebung aus dem Schoss der Stadt Plau für 1000 Mark lüb. Pf.

D. d. Güstrow. 1403. Oct. 18.

Nach dem Concept im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt - Archive zu Schwerin.


Wy Baltezar vnde Johan brôdere van der gnâde godes heren to Werle bekennen vnde betûghen âpenbâre an desseme brêue, dat wy mid vnsen eruen schuldich syn van rechter wytliker schult den êrlyken lûden her Ecgherd, Vycken vnde Clawesse brôderen ghehêten de Bulouwen, her Hinrikes sônes van Bulouwen deme god gnedich sy, vnde eren rechten eruen

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dûsent mark lubesscher penninghe an ghûder munte, also to Ghustrouwe vnde to Parchim ghenghe vnde gheue syn. Vôr desse vôrscreuen dûsent lubessche mark penninghe zette wy en myd vnsen eruen vnde lâten alle iâr brûkeliken vp to bôrende achtentich lubessche mark gheldes, de se vnde ere eruen alle iâr scholen vpbôren vte deme râde to Plawe van deme schote des nêghesten dâghes na sunte Mertens dâghe, vnde alle de ghênne, de se edder ere eruen na den vôrscreuenen achtentich lub. mk. gheldes senden, de scholen alle iâr vêlych vnde gheleydet wesen to vnde af, af vnde to, miyd den vôrscreuenen penninghen in vnsen steden vnde in vseme lande vôr vns vnde vnse eruen vnde vort vôr alle de ghênne, de dor vnsen wyllen vnde vnser eruen dôn vnde lâten wyllen. Vortmer wanne wy Baltezar vnde Johan brôdere vôrscreuen vnde vnse eruen desse achtentich lubessche mark gheldes vôrbenômet wedder lôsen wyllen edder vnse eruen, so schole wy en vnde eren eruen to vôren tôzegghen twysschen paschen vnde pynxten, vnde denne dâr na des nêghesten sunte Mertens dâghe so schole wy vnde wyllen vnde vnse eruen en vnde eren eruen desse vôrscreuene dûsent lubessche mark penninghe na wyllen vnde to dancke berêden vnde betâlen to êner nôghe myd vnbeworen rêden lubesschen penninghen myd der rente, also hîr vôr screuene steyt, to êner tiid, an êneme summen, bynnen Rostock, in ênes bedderuen mannes hûs, wâr en vnde eren eruen dat allereuenst ys, sunder yênigherleye bewernisse. Ok vortmer so wylle wy Baltezar vnde Johan vnde vn[se] eruen, dat her Ecgherd, Vycke vnde Clawes brôdere vôrscreuen vnde ere eruen desse vôrscreuenen achtentich [lubessche] mark gheldes myd deme hôuetstôle [al]so dûsent mark lubesch vôrscreuen nynerleye wiis scholen edder kunnen [vorbre]ken edder vorwerken yêghen vns edder vnse eruen. Alle desse vôrscreuen stucke vnde articule vnde eyn [îslyk] by syk lôue wy Baltezar vnde Johan brôdere vôrscreuen myd vnsen eruen her Eggherd, Vycken vnde Clawese vörscreuen vnde eren eruen in ghûden trûwen vnde lôuen myd êner sâmeden hant stede vnde vast to ho[ldende], also hiir vôrscreuen steyt, sunder arghelyst vnde en vnde eren eruen to trûwer hant. We dessen brêf heft myt [vnser] eruen wyllen vnde erer eruen, deme schole wy vnde wyllen myd vnsen eruen ene

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holden van worden to [worden] vnde schal eme behulpelik wesen lyke der wiis, alse her Eggherde, Wycken vnde Clawesse vôrscreuen vnde [eren] eruen. To hôgherer bewâringhe vnde mêrer bekantnisse alle desser stucke vôrscreuen so hebbe wy Baltezar [vnde] Johan brôdere vorscreuen vôr vns vnde vnse eruen vnse inghezeghele myd wyllen vnde myd wytschop wytliken ghehenghet lâten an dessen brêf. Tûghe de hîr an vnde âuer wesen hebben, synt de êrliken lûde Hinrik van Colne, Wede van Leesten, Mathias Smeker, Ludeke Weltzyn, Curd Grabouwe vnde vele anderer bedderuer lûde, de wol tûghes vnde lôuen werdych syn, de gheuen vnde screuen ys to Ghustrouwe na godes bôrd vêrteyn hundert iâr in deme drudden iâre dâr na in sunte Lucas dâghe des hilghen êwangelisten.

Nach dem Concept auf Papier in der gewöhnlichen Canzlei - Minuskel der Zeit. Die an einer Stelle durch Mäusefrass entstandenen Lücken sind in [ ] ausgefüllt.


Nr. L.

Hartwig von Bülow für sich und in Vormundschaft seines Vetters Vicke bezeugt, dass die Fürsten von Werle ihm die Lande und Städte Plau und Krakow abgelöset haben, liefert alle über die Verpfändung dieser Lande redenden Urkunden aus und bekennt, dass er in dem Lande Wenden keinen andern Besitz, als den Pfandbesitz des Schosses von Parchim habe.

D. d. 1405. März 27.

Nach dem Originale im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Hanpt - Archive zu Schwerin.


Vôr al den ghênnen, de dessen brêf seen eder hôren lesen, bekenne ik Hartwich van Bůlowe myt mynen rechten eruen vnde mynem veddern Vicken van Bůlowe, Hinrikes sône van Bůlowe, dat vns de wendeschen heren afghelôset hebben to der nôghe Plawe stat vnde lant, Crakowe stat vnde lant, alzo alze se liggen beyde an allen eren schêden, vnde

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dâr to allent wes wi koft hebben to erue in den vôrbenômeden landen eder wo wi dat dâr inne creghen hebben, it sî lůttik eder grôt, vnde wi vôrbenômeden Bůlowen eder vnse eruen scholet vns altes nicht dâr an beholden, vnde vortmer hebbe wi den sůluen heren antwordet alle brêue, de wi mit wischop van eren elderen hebben vppe vôrschreuen stede vnde lande, vortmer werit dat wi iêneghe brêue mêr hedden eder we se hedde van vnser weghen, de spreken vppe de vôrschreuen stede vnde lant vnde uppe iênegherleyge gût, dat in den voghedighen vnde landen licht, it sî grôt eder clêne, de scholen vns eder vnsen eruen eder nêmende van vser weghene na desser tyd to hůlpe kômen eder hůlplik wesen, vnde scholet alle quît vnde lôs wesen, vnde lâten se iêghenwardich quît, ledich vnde lôs. Vnde wi Bůlowen laten van allem gûde, it sî pande eder erue, eder wo wi it hat hebben in dem lande to Wenden, vnde van allem êghendôme, vnde scholen vnde willen dâr nummer mêr up sâken eder nêment van vser eder vser eruen weghen, sunder de brêue, de wi hebben uppe dat schot to Parchem. To êner ôpenbâren bekantnysse vnde betůchnisse al desser vôrschreuen stůcke so hebbe ik Hartwich van Bůlowe myn ingeseghel vôr my vnde mîner eruen vnde van mines veddern weghen Vicken vôrbenômet, des ik sîn vôrmůnder n ucaron bin, mit wischop hengen lâten vôr dessen brêf, de gheuen vnde schreuen is na godes bôrt vêrteynhundert iâr dâr na an dem veften iâre, des vrîdäghes vôr mydvasten.

Nach dem Originale, auf Pergament, in dicker Minuskel. An einem Pergamentstreifen hängt die untere Hälfte eines kleinen, runden Siegels, mit dem rechts gelehnten von bülowschen Schilde unter einem Helme; von der Umschrift ist noch zu lesen:
Umschrift


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Nr. LI.

Hartwig von Bülow, für sich und in Vormundschaft seines Vetters Vicke, hebt alle Briefe und Gelübde über Plau auf, weiset die Stadt Plau wieder an ihre Erbherren von Werle, entsagt allen Ansprüchen an die Stadt Plau und dankt ihr, dass sie in Ehren und Freundschaft von ihm geschieden sei.

D. d. Wismar. 1405. März 29.

Nach der plauer Raths - Matrikel vom J. 1553.


Ick Hartig van Bulow bekenne vnnd betûge âpenbâr in dessem brêue vôr alzeweme, dath ick vnnd Vicke van Bulow, mînes veddern szôn, de ick nhu sîn vôrmunder byn, alle brêue, de ick hebbe vp Plawe vnnd hat hebbe, de vns de wendisken hern geuen hebben vnnd hadden, dh oe dhe ick iêgenwardich an dessem brêue, vnd wes ick vnnd mîns veddern szône de wysen borgermeister, râthlûde vnnd mhênheit desser vôrscreuen stadt lâueth, swâren vnnd secht hebben, des lâuendes, swêrendes vnd seggendes lâte wy Hartich vnnd Vicke vôrscreuen qwîth, leddich vnnd l oe s, vnnd wysen se vngedwungen, mith willen vnnd mith berâdem môde an ere erffliken hern Baltzer, Johan vnnd Wylhelm, hern van der gnâde gades tho Werle, vnnd wy vnd vnse eruen edder nummenth van vnser wegen schal edder mag desse vôrscreuen borgermeister, râthlûde vnnd mhênheit desser vôrscreuen stadt tho Plawe mânen edder vpsâken, dat en tho schâden kâmen macht, vnnd dancken ehn, dath se mith eren vnnd mith fruntscop van vns schêden sinth. Alle desse vôrscreuen stucke lâue ick Hartich Bulow mit mînem veddern Vicken van Bulow, des ick nhu syn vôrmunder byn, mith vnsen rechten eruen den wysen borgermeistern, râthlûden vnnd mhênheit tho Plawe, dede nhu sîn vnnd noch thokâmen môgen, in gûden trûwen stede vnnd vasth tho holdende in dessem brêue sunder alle arge listh, vnnd tho mêrher betûginge hebbe ich vôr my vnnd vôr mînen veddern Vicken mîn ingesegel mith willen vnnd mith witscop vôr dessen brêff gehenget lâten, dede geuen vnnd screuen is tho

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der Wysmer nha gades bôrdt 1405, am sundâge alze me singet Letare Jerusalem.

Nach der vom Originale genommenen Abschrift in der plauer Rathsmatrikel vom J. 1553.


Nr. LII.

Helmold, Ritter, Heinrich, Henneke und Godert von Plessen zu Lübz setzen sich mit dem Fürsten Wilhelm von Werle auseinander, so dass sie von dem Fürsten 200 lüb. Mark und das Dorf Schlemmin empfangen, dagegen demselben den plauer See und das höchste Gericht zu Sukow und Stüvendorf abtreten und mit ihren Pfandschlössern Lübz und Sternberg und ihren andern Schlössern seine Manne werden.

D. d. Plau. 1425. März 21.

Nach dem Originale im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt - Archive zu Schwerin.


Wy her Helmold, ridder, Hinrik, Henneke vnde Ghodert alle ghenômet de Plessen wônachtich to Lubetze bekennen vnde betûghen openbâr an desseme brêue myd vnsen rechten eruen vôr alles weme, de ene se e n, hôren edder lesen, dat wy myd wolbedachten můde vnde vrygen willen vnde na râde vnser vrunt vns fruntliken vorghân vnde vordreghen hebben myd deme hôchghebôrn fursten vnde heren Wilhelm, fursten to Wenden, heren to Werle etc, vnsen lêuen heren, zînen rechten eruen vnde nakômelinghen vmme alle schêlinghe, tosprâke vnde twêdracht, de hee myd vns vnde [wy] myd em wente to desser tîd hebben ghehad, also dat vnse lêue here vôrbenômet vns Plessen vôrscreuen vmme desser e e ndracht vnde dênstes willen, den wy em ghedân hebben vnde em vnde zînen landen noch dûn môghen, heft ghegheuen twêhundert lubische mark munte, alse in deme lande to Wenden ghenge vnde gheue is, vnde heft vns gheuen dat dorp vnde velt to Zwemyn, also alse id licht in alle zînen schêden, na vtwîsinghe des brêues, den wy van zînen gnâden dâr vp hebben; vnde de zee toPlawe vnde dat hôgheste

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to Zukowe vnde to Stuuendorpe vnde wôr de herschop recht ane is vnde êr beseten heft, dat schal by vnseme lêuen heren Wilhelm êrbenômet vnde zînen eruen vnde nakô[me]lynghen to êweghen tîden blyuen vnde wy Plessen vôrbenômet vnde vnse rechten eruen scholen vnde willen dâr to êweghen tîden nicht me e r vp sâken. Vmme desser vôrbenômden ghift vnde êndracht willen zint wy Plessen vôrbenômet myd vnsen rechten eruen vnses lêuen heren Wilhelmes vôrbenômet vnde zîner herschop manne gheworden vnd hebben em myd vprichteden vyngheren to den hilghen geswôren vnde scholen vnde willen myd alle vnser macht by em, zînen landen vnde lûden myd hulpe vnde râde blyuen myd Lubetze, mit deme Sterneberghe, de wîle de vnse pand is, vnde myd alle vnsen anderen sloten, myd alle vnsen ghûderen vnde vrunden, iêghen allesweme, vt e ghenômen vnse erueheren van Stargharde, dâr wy hûszittende vnder sind, sunder ift wy slote, borghe edder andere ghûdere hadden in der herschop to Wenden ligghende, dâr schole wy vnde vnse eruen vnd willen by der herscop to Wenden mede blyuen vnde de manschop nicht vp to segghende vnde alle stucke vnde artikele to holdende, de hîr vôre vnde nâ screuen zint. Ok schole wy vnseme heren vôrscreuen vnde willen alle zînen landen vnde lûden myd hulpe vnde râde bystendich wesen, alze zîne bedderuen anderen manne vnde stede, de em to den hilghen zwôren hebben, vnde scholen vp segghen alle den gênen, de zîne vnde zîner lande vnde lûde wygende zint, also vrô, alse hee, zîne eruen vnde zîne nakômelinghe vns vnde vnsen eruen dâr to êsschen, vnde scholen en vygentliken důn vnde nummer to dâghende, aff to vredende, âne he hebbe des kryghes ghentzliken ende. Alle desse vôrscreuen stucke vnde ên îslik by sik lôue wy her Helmold, Hinrik, Henneke vnde Ghodert vôrscreuen myd vnsen rechten eruen vnsen lêuen heren Wilhelme vôrbenômet, syneme râde, mannen vnde steden stede vnde vast to holdende sunder alle arch vnde hebben vnse ingheseghele des to tůghe henghen lâten vôr dessen brêff, de gheuen vnde screuen is to Plawe na der bord vnses heren vêrteynhundert iâr in deme vîf vnde twynteghesten iâre, dâr na des mydwekens na Letare. Hîr zind an vnde âuer gheweset Henneke van Plesse to Mutzelmowe, Reym-

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bern Barnecowe, Vicke van Plesse to Můtzelmowe vnde Hinrik van Bulowe wônachtich to Krytsowe vnde de hebben des to grôter bekantnisse vnde to mêrer witscop ôk ere ingheseghele henghen lâten vôr dessen brêff.

Nach dem Originale, auf Pergament, in einer zeitgemässen Minuskel. An Pergamentstreifen hangen die 8 unverletzten Siegel der Aussteller und Zeugen.


Nr. LIII.

Die Herzoge von Meklenburg - Stargard und Schwerin bestätigen, nach Aussterben des fürstlichen Hauses Werle und genommener Erbhuldigung, den Einwohnern der Stadt und der Vogtei Plau, so wie allen Einwohnern des Landes Wenden, alle Privilegien.

D. d. Plau. 1437. Jan. 25.

Nach der plauer Raths - Matrikel vom J. 1553.


In deme nâmen der vngeschêden hilligen drêvaldicheit amen. Wy Johan, Hinrich, veddern, tho Stargardt, Hinrich vnnd Johann, brôder, tho Sweryn, von gades gnâden alle hertogen tho Mekelnborg, forsten tho Wenden, tho Werle, tho Rostock etc. hern, mith vnsen eruen vnnd nhakâmelingen, bekennen vnnd betûgen âpenbâr an desseme iêgenwardigen brêue vnnd vôr alzewheme, de en szên odder hôren leszen, dath de strengen, duchtigen vnnd êrsâmen, lêuen getrwen manne, stede vnnd inwâner des landes tho Wenden vns vnnd vnsen eruen eyne rechte erffhuldinge dhân vnnd swâren hebben nha deme dath de eddeln, hôchgebârn, zeligen fursten hern Baltzer, hern Christoffern vnnd Wylhelm, alle forsten tho Wenden, vnse lieuen veddern, nha deme wyllen godes myth dôde affgegân vnnd ahn godth den hern vorstoruen syn, also dath dath landt tho Wenden myth aller herscop an vns vnd ahn vnse eruen erffliken vorvallen ys, wy hern vôrscreuen mith vnsen eruen scholen vnnd willen vnse lieuen burgermeister, râthmanne, borgere vnnd mhênheyth vnse[r] stadt tho Plawe, den

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mannen, steden, inwânern, geystlich vnnd werlig, an deme gantzen lande tho Wenden belegen vnnd beseten, de nhu syn, vnnd erhe nakâmelinge entfrîggen vnnd enthwêren von aller ansprââke, offt iênnich furste odder here, de sy we de sy, geistlich edder werlich, de andêgedingen wolden vhm vnses landes tho Wenden willen odder de dâr vmhe tho rechte thîen wolden, des schole wy hern vôrbenômet vnnd wyllen mith vnsen eruen en gensclichen benemen vnnd dath suluen odder mith vnsen vullmechtigen an vnsen kosten vtharbeiden tho ende. Whêr dat ôck dath se vormiddelst geystlichen edder werliken richten affgewunnen wurden, dâr godt vôr sy, so môgen se blyuen, dâr se mith êren vnnd mith rechte môthen blyuen. Ock schole wy hern vôrbenômet mith vnsen eruen vnse landt tho Wenden nicht dêlen, men des wylle wy gansliken brûken, beschermen, by rechte lâten vnnd dâr vôr allesweme by beholden. Wêre ôuer hern eyn parth edder vnse eruen, vnse manne vnnd stedere an deme lande tho Wenden, an deme gantzen edder an eynem dêle, vorwalden wolde, so môgen de sick holden tho vns andern hern, de se by rechte lâten wyllen. Offt wy hern vôrbenômet alle edder vnser eyn iênige redelcke thosprâke tho vnsen mannen hadden, so schole wy hern vôrbenômet sôken vnnd vordern ahn de vogdyen, dâr de iênnen ane wânet, dâr wy de thosprâke tho hebhen; schêlet vns hern vôrbenômet wes tho vnsen burgermeistern tho Plawe edder ahn vnsern andern stederen in deme lande tho Wenden, dath schole wy sôken vôr deme stapele an der stadt, dâr de wânet, dâr dath vns to schêlet: alzo doch de manne vnnd steder vôrbenômet van oldinges synth besettet vnnd bewêdemet. Ock schole wy vnnd wyllen alle schuldt vnnd schâden, den de wendisken hern seliger dechtnitze vnnd wy hern vôrscreuen den van Plawe vnnd den mannen in der vogdie inwâneren dâr suluest redeliken schuldich syn, dath sy wôr aff dath dath sy, dath scole wy hern vôrbenômet en allen vnnd ênem iêwelcken fruntlich betâlen vnnd wedderleggen nha râde vnses râdes. Ock schole wy hern vôrbenômet vnnd wyllen mith vnsen eruen vnnd nakâmelingen holden vnnd holden lâten den êrsâmen vnsen lêuen râthmannen, borgern vnnd inwânern tho Plawe, den mannen in der vogedie dârsuluesth ehn allen, geistlich vnnd werlick, alle priuilegia,

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olde vnnd nîe, vnnd fîngheit, de se vhan vnsen seligen oldern vnnd vôrfârn, vhan den meckelnborgisken, van den wendisken hern edder wôr see de aff hebben, de wylle wy by aller macht lâten, vullenkâmen tho hebbende vnnd nergene mede tho brekende, men wy wyllen de en an allen vnnd ênem îsliken besundergen in aller wyse vnnd macht holden, alze se lûden van worden tho worden, vnnd wyllen de by allen gôden wônheiden, olden besittingen, frygheiden, êgendhôm, de se hebben an wâningen, dorpern, môllen, můren, velden, ackern, holten, heyden, iacht, wâtern, ahn inulôten, ahn vthflôten, an viskerîgen vnnd ahn âelwêren, vnnd mith alle, id si sy wath idt sy, nicht vthgenâmen, de vngeworen, frîg, fredesâm lâten vnnd holden den vhan Plawe, geistlich vnnd werlig, ere brêue, priuilegia bestediget, beuestigen, vulbôrdet vnnd vornîget bestedigen, beuestigen, vulbôrden vnnd vornîgen in crafft desses brêues vnnd wyllen en de mith wyllen vornîgen, alzo vâken alse se dath van vns, vnsen eruen vnnd nakâmelingen êsken. Vp dath dath alle vôrscreuen stucke, artikel vnnd ein îslich by sick stede vnd vasthe sunder alle arch wol geholden werden, lâue wy êrgenanten hern alzo Johan, Hinrick, veddern, tho Stargarde, Hinrich vnnd Johann, brôder, tho Swerin, alle hertogen tho Meckelnborg, forsten tho Wenden etc., ahn gûdem lôuen vnnd rechtiger wârheit mith vnsen eruen vnnd nakâmelingen vnsen lieuen râthmannen, borgern vnnd inwânern vnser stadt Plawe vnnd den mannen an der vogedie dâr suluesth, geistlich vnnd werlich, vnnd allen inwânern des gantzen landes tho Wenden vôrgerûret vnnd hebben des tho tûge vnnd grôter bekantnitze vnse ingesegele alle vôr vns, vnse eruen vnnd nakâmelinge hengen lâten vôr dessen brêff, de gegeuen is tho Plawe nha der bôrdt Christi vnses hern vêrteigenhunderth iâr ahn deme sôuen vnnd druttigisten iâre, an deme dâge des hilligen hern sunthe Pawels syner bekêringe. Hîr synth âuer geweset er Mathias Axkow, ridder, vnnd Otte Vieregge, Reymer Nossentin, Johan van Lesten, knapen, vnnd vnse truwe râthmanne der stadt Parchim vnnd tho Gustrow vnnd vele mêr ander bedderue lûde, dede lôuen vnnd êren werdich syn.

Nach der von dem Originale genommenen Abschrift in der plauer Raths - Matrikel vom J. 1553.


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Nr. LIV.

Das Kloster Neuen - Camp verkauft seine in und vor der Stadt Plau gelegenen Mühlen mit dem zu denselben gehörenden Wohnhause in Plau an die Herzoge von Meklenburg.

D. d. Doberan. 1437. April 29.

Nach dem Originale im grossherzogl. meklenb. Geh. und Haupt - Archive zu Schwerin.


In den nâmen der vnghedêlden hilghen drêvaldicheyt Amen. Wy Johannes abbet, Nicolaus prîor vnde dat gautze conuent des clôsters Niencampe, des orden van Zcittias, in deme stichte tho Swerin, allen godes ghetrûwen heil in em, dâr ynne ys de wâre heyl, sunder ende. Vppe dat de dyngh, de dâr schên myt êndracht mank den mynschen, nichten vlêten vaw den danken der lûde vnde vorghân myt deme lôpe der tyd, so ys dat nutte, dat me de vormyddelst bezeghelden scriften vnde lôuenwerdyghen tûghen êwyghe vnde beveste. Hîr vmme zo dô wy wytlik al den yênen, de nu zîn vnde ôk der zêlighen thokâmenden telinghe, ôpenbâr betûghende in dessem iêghenwardyghen brêue, dat wy myt vullenkâmener êndracht vnde vôrsichtigheme râde reddelyken hebben vorkôft vnde vorlâten, vorkôpen vnde vorlâten yêghenwardich in craft desses brêues tho êwyghen tyden den irluchtigheden, hôchghebôrenen Katherinen, Henrike vnde Johanne, hertoghynnen vnde hertoghen tho Mekelenborch, furstynne vnde fursten tho Wenden, grevynne vnde greuen tho Swerin, der lande tho Stargharde vnde Rostok vrouwe vnde heren, vnde eren rechten eruen, vôr sosteynhundert mark sundischer munte, de vns vullenkâmen vornôghet zint êr der mâkinghe desses brêues, vnses godeshûses môlen beleghen bynnen vnde bûten deme wîkbelde ghenômet Plawe myt wâteren, wâterlôpen, vischeryen, wêren vnde tzerâne, myt alleme êghendôme, vrîgheit vnde thobehôringhe, dat zy benômet edder vnbenômet, alze wy vnde de van Dobbran de zuluen môlen myt eren thobehôringhen van oldinghes ghehat hebben vnde bezeten, myt deme hôghesten vnde mit de zîdesten rechte, tho richtende in hals vnde in hant, na vtwysin-

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ghe der brêue, de vnsem godeshûse vppe de suluen môlen van den herren van Wenden vnde van deme êrwerdighen abbet Johanne vnde conuente des clôsters Dobberan zeligher dachtnisse zint bezeghelt vnde gheuen, de wy vort vulmechtich na desseme kôpe gheantwerdet hebben den vôrscreuen furstynnen vnde fursten, vtghenômen ênen brêff, den wy hebben vppe de bynnesten môlen, dâr vnsem godeshûse andere gûdere mede ynne vorêghent vnde vorbrêuet zint, by vns tho blyuende, den wy vnde vnse nakômelinghe scholen vnde wyllen tho behûff der êrghenômeden heren vnde erer eruen vnder ereme leyde vnde thêringhe vôren tho êner leghelyken stede, wen wy ofte vnse nakômelinghe dâr tho werden gheêschet van den êrghenômenden heren; ôk zo hebbe wy vorkoft an deme vôrscreuen summen gheldes den vâkeghenômeden furstynnen vnde fursten vnde eren eruen ên wânehûs bynnen Plawe, dat van oldinghes heft gheleghen to den môlen, brûklyken dat êwich tho bezittende tho stades rechte; vnde wyllen en de vôrscreuene môlen myt eren thobehôringhen entfrygen vnde entwêren vôr alle ansprâke vnde bewêrnysse alle der yênnen, de vôr recht kômen wyllen, recht gheuen vnde nemen. Alle desse vôrscreuene stukke vnde artikele vnde ên yslik by zik lôue wy Johannes abbet vnde conuent stede vnde vast êwich tho holdende sunder iênigherleye arghelist edder hulperede, dâr wy ofte vnse nakômelinghe dessen yêghenwardighen kô e p vnde brêff mochten mede breken. Tho grôter bekantnisse vnde vastereme lôuen zo hebbe wy myt witscop vnde willen vnse vnde vnses conuentes ingheseghele hêten henghen vôr dessen brêff. Hîr hebben an vnde ôuer ghewesen de êrwerdighe in god vâder her Bernt abbet tho Dobbran, her Bernt Kuzerowe, her Johan Hasselbeke, tho dem Niencampe vnde Dobbran monnyke, her Mathias Axskowe, ritter, vnde Otto Veregghe, knape. Gheuen tho Dobbran na der bôrt Christi vêrteynhundert yâr an deme zôuenvndrutteghesten yâre, des mândâghes vôr Philippi vnde Jacobi der hilghen apostele.

Nach dem Originale, auf Pergament, in einer kräftigen Minuskel. An Schnüren von rother und grüner Seide hangen:
1. ein parabolisches Siegel, auf welchem in einer go-

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thischen Nische die Figur eines Abtes steht, mit der Umschrift:
Umschrift
2. ein rundes Siegel, mit einer weiblichen Heiligen - Figur in einer architektonischen Nische mit einem Kirchengiebel, mit der Umschrift:
Umschrift


Nr. LV.

Schadensrechnung der meklenburgischen Landesherrschaft über die Beraubungen und Schäden, welche die Stadt Plau, so wie deren Umgegend, durch die Ueberfälle der Märker in der letzten Zeit, in den Jahren 1447 und 1448, erlitten hat.

D. d. 1448.

Nach dem Originale im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt - Archive zu Schwerin.


Anno domini etc. . XLVIII mo.
Dit is de schâde den de Plaweschen hebben nômen.

Item nêmen Hans van Quitzsowe tôr Gruben, twê Wardenberge, twê Mollendorpe, ên Karstede, iunge Hinrick Roer tôr Meyenborg, Beuernest, Borgerogge mit eren hulperen ênemê borgermêstere to Plawe XXVIII pêrde, so ghûd als III c marck.

Item Brůningk van Blomendael, Hermen Brunne, Wisscherup mit eren hulperen nêmen êneme manne van Plawe IIII pêrde, so gûd als L mark, vnde schatteden den man vp XXV gulden, II armborste vnde I zârdûk vnde tobreken em de knâken 1 ) in deme stocke, dat dêden se tôr Horst aff vnde tho.

Item nêmen Ciliacus Roer, Hans Dupow, dede wânt


1) In einem zweiten Exemplare steht: vote.
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hadde tôr Stenbeke, Hans Dupowen beyde sôns, de to Vrene wânt, Hermen Brůnne, Wisscherup vnde Vritzse Dupowe, des Ganses knecht, vôr Plawe vte deme appelholte XXIIII hôuede grôtes rintuees vnde dêden dat to Putlist aff vnde to.

Item nam Henninck van Grabow anders genômet by der want vôr Plawe IIII perde, so gûd als XXX marck, dat schach tôr Horst aff vnde tho.

Item nêmen Hermen Brůnne, Clawes Siker vnde Berteld Schulte mit eren hulperen êneme borgere to Plawe genômet Clawes Molre IIII perde, so gûd als L marck.

Item Glawes Roer van Strepekow heft gegrepen des borgermêsters sône to Plawe vnde heft em getôuet II 1/2 vôder soltes, so gûd als veftich marck, dat hebben em de borgermêstere wedder affgeborghet.

Item Kersten Roer, Clawes Roer, Ciliacus Roer, Mathias von Alem, Jacob Rossowe vnde Vroheer de nêmen to Lalendorpe XX pêrde, so gûd als II c lubessche marck.

Item de Mollendorpe nêmen tôme Czaren II 1/2 schock kôge vnde beschatteden ênen man vp êne tunnen botteren vnde XIII marck, dat schach to Cramfo e r to, de schâde is III 1/2 marck.

Item twê Blomendale, twê Ghiren, Diderik Clitzsinck, Hermen Brůnne, twê Sickere vnde Wisscherup nêmen to Kobbendin 1/2 schock vees, ketele, grâpen vnde wat dâr was van plunderwâer, so gûd als twêhundert mark.

Item Kersten Roer, Clawes Roer, Mattias van Alem, Jacob Rossowe, Ciliacus Roer, Dobeler vnde Kone Vroher de nêmen to Strisenowe XXX plûchperde vnde plunderwâer, so gûd als II c mark.

Item dusse naschreuen Markschen als nômliken Clawes Roer vamme Lintberge, Cilliacus Roer vnde de anderen Rore van der Meyenborch nêmen des anderen vrîdâghes na paschen nêgest vorgangen vôr Warne vîff vnde druttich plûchpêrde vnde Clawes Roer vamme Lintberge nam dâr bevôrne in deme winter dâr sulues vôr Warne III plûchpêrde, vnde sundergen so hebben de Markschen den Warnschen schâden dâen wol vp hundert marck, men se kônen de iênen nicht nâmkundich mâken, de en den schâden dâ e n hebben.

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Item nêmen Busse van Ewinckel, Gotschalk Kannnenberg, Roleke Greuenitze vnde Hans Schulte van Nutzow mit eren hulperen êneme manne van Parchim benômet Ghereke Ebelinck III perde, twê armborste vnde twê hoppensecke.

Item nêmen Wisscherup vnde Ciliacus mit eren hulperen den van Parchim wol veftich hôuede vêhes.

Item de Wardenberge mit eren medehulperen nêmen to Glaue vêrtich hôuede grôtes vêhes, so gûd als hundert marck vnde dêden dat vluchtigen tôr Meyenborch in.

Item Bernd Roer, Hans van Qwitczow mit eren hulperen, dâr de bisschop van Hauelberge de sînen mede hedde, nêmen den Lesten X schock kôge.

Item de Blomendale mit des marggreuen vnde des bisschopes mannen nêmen to Karow bâuen VIII schock kôge vnde branden den Lentzik af.

Item de Priggeneczer nêmen to Gyszkow in der vagedy to [Parchi]m IIII schock kôge vnde drê stîge plûchpêrde, zunder [swî]ne vnde sch[âpe].


Item 1 ) Vritcze Dupow, Hans Dupow, Warnstede to Tryggenisz, Gereke Wardenberch, Diderick Wardenberch nêmen vîf pêrde vôr Plawe, geachtet vp veftich lub. marck.

Item nêmen de Blomendale, Cliszinge, Grabow, Kergberge de van der weyde nêmen vôr Plawe bynnen drên weken XL hôuede vêhes vnde hadden dâr by vorholden, geachtet vp hundert gulden.

Nach zwei beschädigten Originalen. Ueber dem einen steht der erste Theil der Ueberschrift mit der Jahreszahl, über dem andern der zweite Theil derselben mit der Bezeichnung der durch die Stadt Plau erlittenen Schäden.



1) Die beiden folgenden Ansätze sind aus einem andern Verzeichnisse.
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Nr. LVI.

Der Herzog Heinrich von Meklenburg übergiebt dem Lüdeke Hahn auf Basedow das Schloss Plau.

1448. Aug. 24.

Nach dem Originale im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt - Archive zu Schwerin.


Dyt is dat Ludeke Hane hefft vthgeuen toPlawe.

Item tôme êrsten amme iâre XLVIII, do Ludeken Plawe wart antwerdet in sunte Bartholomeus dâghe, do sande he dâr tôme êrsten:

item III hâckossen vôr XXI mark.

item III sc. soltes vôr II punt.

item VII sc. erueten, den sc. vôr IIII sc.

Item IIII s. vnde II mark deme borghermêster vôr bêr, do Lutken Plawe wart antwerdet.

Item des dinxedâghes na Elyzabeth was Ludeke to Plawe, do drunken se III vêrdêndêl bêrs vôr XVIII s.

Item des sundâghes na, sunte Lucien dâghe rekende Ludeke to Plawe myt den lûden, dâr he den hâueren affgheborghet hadde tôme êrsten.

- - - -

Item in achten dâghen na des hilghen lichams was myn here to Plawe.

- - - -

Item Flugen IIII sc. vnde III dromet, do Ludeke den teghel brochte van deme Waddemanshaghen, do Clawes van Oldenborg myt em was, den sc. vôr VIII witte

- - - -

Item do Ludeke den kalk brochte von Malchin, do Marquart van Oldenborg myt em was - - vordêrde he II sc. myn wen IIII dromet, den sc. vôr VIII witte.

- - - -

Item do Hans Hane den calk brochte to Plawe - - III sc. myn wen IIII dromet.

Item do de heren den Lentzik bûweden, do sande ik myneme heren XVI dromet hâveren, den sc. vôr VIII witte.

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Item do Ludeke den kalk brochte, do Marquart van Oldenborg myt em was, II grôte vêrdendêl bêrs vth deme kelre.

Item I do Hans Hane den kalk brochte.

etc.
Dyt is dat kostet heft dat teghelwerk
vnde de calck vnde têghelschûne.

- - - -

Item Pyste dem têgheler to Plawe III vôr erde to grâuende to II ôuene.

Item Swynghen Gronowen vnde Clawes Tessen to Ghartze XXII vôr calk to brekende to Styten.

Item XX dûsend calkes to Malchin, vôr wâterdreghent vnde strîkent XXV lub. mark.

Item Pyste IIII s. myn wen IIII mark vôr III ôuen calkes to bernende vnde III lutke vêrndêl.

Item Berchmanne II lub. mark vôr den calkâuen to mûrende vôr Plawe.

Item Hans Ghunter deme têghelmeyster to Bêlze XX lub. mark vôr II ôuen stêns to bernende.

Item XXII lub. mark vôr de beyden ôuene to deme Bertoldeshaghene.

Item XXII mark vôr II ôuene to deme Waddemanshagen.

Nach einem plauer Amtsregister von 1448 - 1449.

Nr. LVII.

Der Bischof Nicolaus von Schwerin bestätigt aufs neue eine Fikarei an dem Altare des Heil. Kreuzes in der Kirche zu Plau, nachdem der Stiftungs- und Confirmations - Brief durch den Brand des Rathhauses in Plau verzehrt worden,

d. d. Bützow, 1455, März 12.

nach einem Zeugnisse des Rathes der Stadt Plau über die Rechte und Einkünfte der Vikarei,

d. d. Plau, 1454, Mai 6.

Nach dem Originale im Archive der Stadt Plau.


Nicolaus dei gracia episcopus Zwerinensis ad futuram rei memoriam. Quoniam cunta, que

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temporaliter in terris agimus, carent perpetue stabilitatis firmitate, cum nonnulla nimia vetustate pereant et alia fiant casuum aliorum diuersitate caduca, habet opus humana industria, ut antiqua continua restauracione innouet et debite auctoritatis fulcimento confirmet. Sane oblata nobis pro parte honorabilium prouidorum virorum domini rectoris ecclesie et consulatus opidi Plawe, nostre diocesis, peticio continebat, quod cum alias domus consulatus seu theatralis in dicto opido Plawe ignis incendio deuastaretur, nonnulle confirmacionis antecessorum nostrorum littere ac designacionis reddituum ad quoddam ecclesiasticum beneficium ad altare sancte crucis in dicta ecclesia Plawe fundatum spectancium, illic ad custodiam posite, penitus consumpte et incinerate fuerunt, vnde iidem rector ecclesie et consulatus, dicto beneficio, quod ad suam presentacionem pertinere asserunt, et de eius indempnitate prouidere volentes, redditus eiusdem heneficii ab olim ad id spectantes in patenti dicti consulatus, littera, eorum sigillo debite, ut apparuit, sigillata, lacius designatos denuo per nos ordinaria auctoritate in dotem beneficii huiusmodi consecrari, deputari et confirmari humiliter supplicarunt, prout hec et alia in dicta sua littera nobis facto exhibita plenius continentur, cuius tenor de verbo ad verbum sequitur talis.

Vôr allen gûden cristenlûden, de dessen brêf hôren, seen efte lesen, besundergen vôr iuw gnedige vâder vnde heren heren Nicolao bisschopp to Zwerin bekennen wy borgêrmêstere vnde râdmanne der stad Plawe, dat wy alle iâr schuldich sîn achte lubesche marck van vnseme râdhûse to der vicarîen des hilghen crûces altare, vppe sunte Peters dach in den benden, de wy môghen affkôpen vôr hundert lubesche mark. Vortmer bekennen wy êrbenômeden borgermêstere vnde râdmanne, dat vôr vns synt gheweset alle desse nabenômeden schuldenere der êrbenômeden vicarîen. To deme êrsten is schuldich alle iâre Hildebrand twê mark, de he vthgheuen schal vppe sunte Michaelis dach van êneme stuckke landes genômet vîff rôden, so is dat

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gescreuen in vnser stad bôke, dat he mach affkôpen vôr twintich lubesche mark. Vortmer Roredantzes nâlâtene wedewe hefft bekant, dat se schuldich is twê lubesche punt van eyme stuckke landes vppe wynachten, dat so screuen is an vnser stad bôke, dat se mach affkôpen vôr vîff vnde twintich lubesche mark. Vortmer Henning Gamme is schuldich alle iâre vppe sunte Michaelis dach achte lubesche schillinge van eyme hûse, dâr ynne plach to wônende olde Danckesche, so gescreuen is an vnser stad bôke, de se mach affkôpen vôr vîff lubesche mark. Vortmer Clawes Engelke is schuldich alle iâre vppe sunte Michaelis dach veervndetwyntich schillinge van syme garden, alse screuen is in vnser stad bôke, de he mach dâr aff kôpen vôr veffteyne lubesche mark. Vortmer Buk in deme dorpe Plawerhaghen wônaftich is schuldich twê mark van syneme hâue vnde hôuen, dâr he ynne wônet, edder wy den hoff vnde hôuen bewônet, dâr hebben wy vpp Luder Dessynes brêff beseghelt. Gnedighe, lêue here, wy bidden iuwe gnâde myt gantzeme vlîte vnde dênstliken, so wy iuwe gnâde scryftliken êr gebeden hebben, iuwe gnâde desse vôrbenômeden gulde mochte bestedigen vmme godes willen vnde besorgen vns in der bestedynge, so vâkene de vicaria lôs werd, dat se vordan vnse kerkhere, beyde borgermêstere vnde beyde ghildemêstere des hilgen lîchames ghilde scholen lênen myt êndracht, so wy myt vnseme kerkheren heren Henning Grabowen sint e e ns gheworden, eyme armen prêstere pûre vmme godeswillen, vnde efft dâr mêr pacht vnde gulde worde toghelecht, dat se ôk mochten blyuen in der beschermynge iuwer gnâde bestedinge vnde den kerkheren besorgen, eme de vicarius mach dênen, lîke den anderen vicarien. Gnedige, lêue here, iuwe gnâde bewîse vns lêffliken willen hiir ane, dat willen wii to allen tyden têghen iuwe gnâde vordênen, wôr mede wy kônen vnde môghen. Gheuen to Plawe na der bôrd Christi dûsent vîrhundert iâre dâr na in deme viervndeveftigesten iâre, amme dâge sunte Johannis genômet vor der latynschen porten, vnder vnser stad angehengeden secrete.

Nos vero Nicolaus episcopus supradictus, predicta littera per nos visa et perlecta ac de veritate contentorum in eadem, quantum valuimus, certitudinem inquirentes, eorundem rectoris ec-

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clesie et consulatus opidi Plawe precibus, tanquam pietati et racioni consonis, fauorabiliter inclinati, prelibatos redditus cum summa capitali sua in preinsertis litteris, ut premittitur, designatos dicto beneficio ad altare sancte crucis in ecclesia opidi Plawe predicti ab olim fundato et inibidem inofficiato siue deseruito in dotem perpetuam adiiciendum, deputandum et consignandum duximus, adiicimus, deputamus et consignamus ac denuo eciam auctoritate nostra ordinaria in nomine domini confirmamus ipsosque redditus cum summa principali necnon et alios in vim augmenti in futurum per quemcunque rite apponendos siue eciam in casum reempcionis predictorum alios similes redditus iterum comparandos ecclesiastice emunitatis presidio decernimus et declaramus presencium tenore asscriptos ac eciam perpetue gauisuros. Volumus nichilominus, quod vicarius huiusmodi siue dicti beneficii pro tempore possessor ad dictum altare sancte crucis oportunis diebus et horis beneficio huiusmodi deseruiat, in singulis honestis et licitis rectori ecclesie predicte more aliorum vicariorum in dicta ecclesia Plawe ad ministeria ecclesie consueta teneatur. Ceterum ius patronatus ad dictam vicariam siue beneficium confirmatum rectori ecclesie in Plawe, ambobus proconsulibus et magistris ghildarum siue prouisoribus duobus contubernii dicti des hilghen lichammes ghilde in dicto opido Plawe protunc existentibus et eorum successoribus in futurum graciose indulgemus, concedimus et donamus, ita quod quocienscunque dictam vicariam vacare continget, extunc dicti rector ecclesie, duo proconsules et duo magistri contubernii siue ghildarum corporis Christi in Plawe pro tempore existentes vnum honestum presbiterum aut clericum abilem infra annum ad sacerdocium promoueri ac ordinari volentem concorditer presentare tenebuntur ordinario loci infra duos menses, alioquin nos aut successores nostri vicariam huiusmodi pro ista vice libere conferre valebimus. In quorum omnium et singulorum fidem et te-

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stimonium premissorum sigillum nostrum ex certis nostra sciencia et mandatis presentibus est appensum. Datum in castro nostro Butzow anno domini millesimo quadringentesimo quinquagesimo quinto, die sancti Gregorii pape et confessoris gloriosi.

Nach dem Originale auf Pergament, in einer kleinen, gewöhnlichen Minuskel. Das Siegel fehlt.


Nr. LVIII.

Der Herzog Heinrich d. j. von Meklenburg berechnet sich mit Lüdeke Hahn als Vogte zu Plau über alle Einnahmen und Ausgaben, Schulden und Verwendungen, wornach der Herzog dem Lüdeke Hahn 911 1/2 Mk. Stral. Pf. schuldig bleibt.

D. d. Parchim. 1462. März 19.

Nach dem Originale im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt - Archive zu Schwerin.

Int iâr vnses heren dûsent vêrhundert vnd in deme twêvndsostigesten, des frîgdâges na Ghertrudis, lêth myn gnedige here hertoge Hinrik to Mekelnborg de iungher rekenen mit Ludeken Hanen vogede to Plawe van aller bôringe vnd vthghâue, van aller schuld, rekenscop olt vnd nyge vnd van lênedem ghelde bette in ambeghinne desses twêvndsostigesten iâres: also blift myn gnedige here Ludeken ôuer al schuldich neghenhundert lubesche marc strâlen penninge vnd twelfftehalue marc dersuluen munte. Ouer desser rekenscop weren hertoge Albert vnd hertoge Johan vnd Jachim van Pentze vnd Ludeke Moltzan vnd Johans vnd Thomas schrîuer. To tûge sint desser schrifte twê eyne vte der anderen gesneden eyns lûdes. Gescheen to Parchim in iâre vnd dâge bôuenschreuen.

Nach dem Originale, in einer festen Minuskel, auf einem Stück Leinenpapier, welches in verschiedenen Linien aus einem andern geschnitten ist.


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Nr. LIX.

Der Herzog Heinrich d. j. von Meklenburg stellt dem Lüdeke Hahn auf Basedow eine bürgliche Schuldverschreibung auf 1600 lüb. Mark aus, welche dieser auf den Bau des Schlosses zu Plau verwandt hat.

D. d. 1463. Jan. 13.
Nach dem Originale im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt - Archive zu Schwerin.

Wy Hinrick de iunghere van gades gnâden hertoge thu Mecklenborgh, greue thu Swerin, ffurste to Wenden, Werle, Rotstok vnd Stargarde der lande here bokennen vnde bothûgen âpenbâr an desseme âpenen brêue vôr alsoweme, dat wy mid vnnsen eruen rechter wytliker schult schuldich sint deme duchtigen, vnnsem lêuen trûwen Lutken Hanen thu Basedowe vnd synen rechten eruen sosteygen hundert lubesche mark Stralen vnd Gripe, alz an deme lande thu Wenden ghenge vnd geue sint, de he vnns rêde îr mâkinge desses brêues gelêgen hefft vnd in vnnse, vnnser eruen land vnde lûde merkliken beste gekâmen vnd gekêret sind, alz an vnnse slot Plawe, dat he vnns dâr mede vth der grund gemûret vnde gebûwet hefft; dessen vôrscreuen tzummen penninge schole wy heren vnd forsten vôrbenômet mid vnnsen eruen vnd wyllen dessen vôrbenômeden Lutke Hanen vnde sînen rechten eruen mid der renthe nu to sunte Marten êrstôkâmende wol to dancke wyllichliken vnd lêffliken, alze he dat vôr vnns vth gegeuen hefft, to der nôge gans vnde al wol borêden, geuen vnde betâlen mid gûdeme Rosterme gelde Strale vnd Gripe effte gold na der wêre, effte mid so nôgastigen vorvollegeden panden, de mid alleme rechte vorvolleget sint, de me drîuen, dregen offte vôren mach, dâr desse vôrbenômede Lutke Hane effte syne eruen desse vôrscreuenen tzummen penninge mid der renthe mede effte vp nemen môge van cristenen lûden effte van iôden, an eyneme tzummen, vppe eyner stede an deme lande thu Wenden effte an deme lande to Stettin effte in wat lande, wôr Lutke Hanen effte synen eruen êuenst effte to boquêmest kumpt sunder iênegerleye hinder,

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weddersprâke effte insegghent vnnser effte vnnser eruen. Wêreth ôk Lutke Hane effte syne eruen vns vôrbenômeden heren vnd fursten effte vnnsen eruen dessen vôrscreuenen tzummen penninge lenchk stân lêthe, wente to desseme sunte Marten vôrbenômed, so scole wy em vnd wyllen alle iâr to renthe dâr vôre geuen sostich lubesche mark vnde hundert, vnde de renthe an deme hôuetstôle nicht afftoslânde. Ok scal Lutke Hane effte synen eruen dessen vôrscreuenen tzummen penninge nicht vorbreken kônen iêgen vns heren effte vnnse eruen. Alle desse vôrscreuen article vôr vnd nâ lâue wy vôrbenômede heren vnd fursten mid vnnsen rechten eruen vnd vnnsen trûwen medelôueren, als Clawes van Oldenborch to Gremmelin, Ratke Kerkdorp to Wobbekendorpe, Lutke Moltzan tôme Grupenhagen, Otte Moltke tôme Stritvelde, Tydke Hobe to Wastkow, Gunter Fineke to Carow, Vitke Veregge to Rosseuisze, wy lâuen alle myd êner vorvollegeden sâmeden hand deme duchtigen Lutke Hanen vnd synen rechten eruen stede vnd vast wol to holdende sunder iênegerleye argelist, hulperede edder snôde invindinge bynnen brêues effte bûthen brêues, vnde ôk de sâmede hand nicht vurder to sôkende sunder eyns to hûse vnde hâue, mid bâden effte mid brêuen, so schal de sâmede hand mid alleme rechte vôrvollegen wesen, vnd we ôk dessen brêff heftt mid wyllen Lutke Hanen vôrbenômed, deme schal he so hulpelik mede thu mânende wesen, effte he em toscreuen wêre van worden to worden. Wêr ôk dat desse brêff wôr mede vorsûmet wêre an scrîuende effte an dichtende edder hole krêge, dat schal vnns vôrbenômeden heren vnd ffursten nicht kâmen to frâmen vnd vnnsen eruen vnde Lutke Hanen vnde sînen eruen nicht kâmen to schâden. To thûge vnd to grôterme lôuen hebbe wy heren vnd vôrbenômede ffurste vnnse ingesegel vôr vnns vnd vnnsen rechten eruen vnd wy trûwe medelôueren alle vôrbenômed vnnse ingesegel lâthen hengen an dessen âpenen brêff, de geuen vnd screuen ys na gades bôrd dûsent vêrhundert dâr na an deme drê vnd sostigesten iâre, an deme achten dâge der hilgen dryer kônige etc. .

Nach dem durchschnittenen und aller Siegel beraubten, also cassirten Originale auf Pergament.


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Nr. LX.

Die Herzoge Magnus und Balthasar geben der Stadt Plau ihren Aalfang im plauer See, mit Beschreibung der Grenzen, gegen eine gewisse jährliche Pacht und Entrichtung der herkömmlichen Aal - Lieferungen an das Kloster Neukloster und den Rath und die Vikarei zu Plau.

D. d. 1483. Sept. 11.

Nach einer Abschrift aus dem 16. Jahrh. im grossherzogl, meklenburg. Geh. und Haupt - Archive zu Schwerin.


Wy Magnus vnnd Balthazar van gotts gnâdenn hertzigen tho Meckelnburgk, fursten tho Wendenn, greuenn tho Schwerinn, Rostogk vnnd Stargardt der lande herrnn bekennenn âpenbâr betûgende vôr vns, vnse eruen vnnd vnse nhakômlinge vôr alle die iênnenn, die dieszenn brieff sehenn oder hôren lesen, dat wy vmme sunderger gunst vnnd gnâde willenn hebben gegeuenn vnnd iêgenwardigen geuen in krafft dieses vnses briefes den beschêdenen vnsen lêuen getruwen borgern vnnd inwôneren vnserer stadt Plawe sodâne âllwêren vnnd âllfangk, alse wi hebben in vnseme see vnnd wâter tho Plawe tho êwigenn tîden frei vnnd quîdt tho besittende, sunder iênnigerleie bewêringhe vnser, vnser eruen edder vnser nhakômlinge; in desseme âllfange schall ehn numment hinder dôen mitt whâdenn, nettenn, koruen edder mitt andern instrumenten, dâr men âell mede fangen kan, vonn der Eldenen brugge vôr Plawehe an bett vp den Quitzinner ôrtt, von deme orde beth tho der Goldekenn borch vnnd furder beth tho dem some tho Schlapsouw. Vonn dessenn âllwêhren vnnd âllfange schalen die iênnen, die die âllwêren hebben, vns, vnsen eruen vnnd vnsen nhakômlingen alle iâr geuen twintich stîge âles vnnd tein strale marck vnnd scholen geuen alle wônliche pechte, die sie plegenn tho geuende, den iunckfrouwen thôm Niencloster XIIII stîge, dem râde vonn Plawehe vnnd tho den vicarienn bestedigett in der kerken tho Plawhe. Hîr an vnnd âuer sindt gewesen die duchtigenn vnse lêuen getrûwen Herman Hagenouw, Henningk Pennow vnnd Jacob Vosz

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vnnd mhêr frâme lûde lôuen vnnd tûges werdich. Tho grôterem lôuen vnnd mehrem bekendtnisze so hebben wi êrgenanten herrn vnse ingesigell hengen an dieszen brieff, geuen vnnd schreuen na Christi gebôrtt dûsent vêrhundert am drê vnnd achtentigesten ihâre, am donnerstâge nha natiuitatis Marie.


Nr. LXI.

Die Herzoge Heinrich und Albrecht verleihen der Stadt Plau für die Ueberlassung eines Stückes Feldes zur Anlegung eines Weinberges die Mastgerechtigkeit auf dem Felde Reppentin.

D. d. Wismar. 1513. Dec. 27.

Nach dem Originale im Archive der Stadt Plau.


Wy Hinrick vnnd Albrecht gebrûder vann godds [gnâden] Hertogenn tho Meckelnborch, Fursten to Wenden, Greuen tho Swerin, Rostock vnnd Stargart der lande herrn, bekennen ôpentlich mit dissem vnnsem brieue, als vnns vnnsze lieuenn getrwenn Borgermestere vnnd Ratmanne Vnnser Stat Plawe eynen orth feldes, dâr vp wy vnnsenn Wînbergk vôr berûde Stat bûwenn lâtenn, gûtwilliglich thogestelt vnnd sick des begeuenn, dat wy enhe tho Wedderstatinge eynes solcken vorgunst vnnd thogelâtenn hebbenn, Tholâtenn vnnd vorgunen enhe tho êwigenn tydenn, denn innwanern berûrter Vnser Stadt, vann îderm hûsze drey Swyne vnnd îderm Bûdener eynn Swyn, vp vnnse feldt Rebentyn inn der mast, Szo offte vnnd dicke die inn thokâmendenn tydenn dâr syn wert, ânhe alls vngelt vnnd beswêringe frey tho drîuenn vnnd der suluenn Mast iêrlickenn neuenn Vnnsenn Swynenn bet tho endinge der suluenn vngehindert gebrûckenn lâten. Mit ôrkunde disses brieues, die mit vnnsem anhangendenn Inngesegel besegelt vnnd geuenn ist inn vnnser Stat Wismar, am dingestage nha Viti, nha Cristi vnnsers lieuenn hern gebôrt, im veffteinhundersten vnnd drutteinden iâre.

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Nach dem Originale, im Archive der Stadt Plau, auf Pergament, in Cursiv; angehängt ist ein Pergamentstreifen, an welchem das Siegel fehlt.
Gedruckt durch Schröter in Wöchentl. Rostock. Nachr. 1824, S. 193.


Nr. LXII.

Das Dom - Capitel zu Havelberg belehnt die Stadt Plau von neuem mit dem wüsten Dorfe Gaarz, nachdem die Stadt die Nachsuchung der Belehnung häufig versäumt hat, und bedingt dabei, so oft ein neuer Dechant gewählt ist, das Lehn von neuem zu suchen vnd zu empfangen und die herkömmliche Lehnwahr zu leisten.

D. d. Havelberg. 1562. Aug. 11.

Nach dem Originale im Archive der Stadt Plau.

Wir Leuinus vonn der Schulenburgk thumprobst, Hieronymus Muderich Dechandt, Heinricus Goltochs von Borntzweiler senior, Joachimus Barsewisch cantor vnnd gantz capittel der stifftkirchen zu Hauelbergk bekennen offentlich vor idermenniglich, Nachdem ein ersam radt, gulde vnnd gewercke sampt der gemeine zw Plaw im furstenthumb Meckelnburgk das wuste dorff Gartz, so hey itzgemelter stadt Plaw gelegen, mit aller gerechtigkeit von vns zw lehne getragen vnnd aber gemelte von Plaw vilmal ihre lehne mutwilliglichen verseumbt vnnd nicht empfangen, auch ire selbst vortrege, gegeben siegel vnnd brieff vorachtet, dadurch sie pillig ire vormessen gerechtigkeit vorlustig wurden etc. ., das wir auf ir vilfeltigs, vmb Gottes willen bitten vnnd fleissig anregen, anhalten vnnd sonderlich aus vorbit vnser gnedige hern etc. . gemelte wuste dorff Gartz, mit dem gerichte hohest vnnd seidest vnnd mit aller zubehorungk an acker, holtzungen, wiesen, wassern vnnd weiden, in massen sie dasselbig mit aller zugehorungk von vnsern vorfarn seligen probsten vnnd capittel etc. . zu lehne gehabt, vfs new vorlihen, dauor das sie sich ire lehne vorlustig gemacht, sie vns zwe hundert gulden zur aussohne gegeben, vor-

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leihen inenn obgemelt wuste dorff Gartz wie obgemelt mit aller gerechtigkeit, als wir vnnd vnsere kirche daran zu uorleihen haben, gantz frey, nichts ausgenhommen, wie lehns vbung vnnd gewonheit ist, in chrafft vnnd macht ditz vnsers brifs, das sie dieselb nun vnd hinforder, wie zuuor geschehn, ires gefallens, so fern sie sich als getreu vnnd gehorsame lehnleuthe aller gebur nach, laudt ires gethanen aides, vorhalten werden etc. ., gniessen vnnd gebrauchen mugen, vnnd so offte es vonnotten, wen ein newer dechandt elegiret vnnd gewelet wirdt, sollen vnnd wollen sie ire lehne empfangen vnnd ire geburliche lehnpflicht vnnd lehnwahre geben, pflegen vnnd thun, auch vns vnnd vnsern nachkommenden getreu vnnd gehorsam sein, sampt allen andern, was von alters dauon gethan vnnd gepflegt ist worden, so wollen wir sie auch iderzeit dabey schutzen vnnd erhalten, getreulich vnnd vngeferlich, doch vnser obrigkeit, vns vnnd sonsten menniglichen an iren rechten ohn schaden. Zu vrkunde mit vnsers capittels minorsigel nider angehengt besigelt vnnd gegeben zu Hauelbergk dinstags nach Laurentii, anno nach Christi vnsers seligmachers geburth thausent funfhundert zwei vnd sechzigk.

Nach dem Originale, auf Pergament, in Cursiv. An einem Pergamentstreifen hängt ein kleines rundes Siegel mit einem Marienbilde im Brustbilde, mit der Umschrift:
SECRE . ECCLESIE . HA - - .


Nr. LXIII.

Statuta der Stadt Plau,
welche alle Jahr auf Laetare E. Ehrl. Bürgerschaft
aufm Rahthause vorgelesen werden.

(1707.)

1. Dancksagunge.

2. Soll ein jeder Bürger der Augsspurgischen confession, wie dieselbe Anno 30 ausgangen, nachleben.

3. Die verächter göttliches wortes vnd die so bey dem Nahmen Gottes fluchen und schweren, so leider in dieser Zeit mehr als zu viel geschicht, sollen ernstlich gestraffet werden.

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4. Es soll auch keiner unter den predigten, es sey Sontag, Feyer - Tage, Bus - oder Bett - Tage, Wein, Bier oder Brandtwein schenken vnd soll ein jeder neben den seinigen die predigten fleissig besuchen; wer dawieder handelt, soll ernstlich gestraffet werden.

5. Es soll auch ein jeder Bürger mit den seinen ein ehrbar, züchtig und christlich leben führen, ein jeder in seinem Hause auff Fewer und licht sehen, damit desfals kein Schade entstehen möge.

6. Ein jeder soll haben rechten Scheffel, rechte Ellen, Pfunde und Gewicht, wer unrecht befunden wird, sol ernstlich gestraffet werden.

7. Die Brauer sollen gut Bier brawen und gute mass geben, die Becker gut Brodt backen, wie auch die Tuchmacher, Schuster, Schneider, Fleischer und sonst alle andere Handwercker, wie sie Nahmen und alhier Bürger und wohnhafftig sein, sollen sich der Auffrichtigkeit befleissigen, gute und untadelhaffte wahren haben und keiner den andern in kauffen und verkauffen übersetzen oder vervortheilen.

8. Wüste Städten sollen vermüge der landfürstlichen policey - ordnung wieder bebawet werden.

9. Jungfrawen sollen sich wieder ihrer Eltern vorwissen und willen mit keinmand in Ehegelübde einlassen, vermûge landes - ordnung.

10. Niemand sol der Stadt harte und weiche Holtzung verwustlichen angreiffen bey des Raths ernste Straffe.

11. Niemand sol newe Stege machen, und da die alten bruchfellig, dazu mit fleiss behülflich sein, das da mangel befunden, solche gebessert werden mögen. Es soll ein jeder Bürger auff der Stadt feldern und Höltzunge, dero Scheiden und grentzen gute auffsicht und achtung haben, vornemlich in unser Holtzung wegen Jagen und Schiessens, und da einer deswegen etwas, so dem Rathaus schädlich, erfahren würde, solches vermüge seines geleisteten Eides von sich sagen und nicht verschweigen, sondern dem Rahte anmelden.

12. Niemand sol einen todschläger, friedbrecher und dergleichen persohnen, wie auch diejenigen frömbden reisenden persohnen, so keinen Schein und beweis haben, wohin oder woher kommen oder wollen, ohne des Rahts vorwissen über 2 nacht nicht beherbergen, wer da wieder handelt, sol gestrafft werden; imgleichen

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wer alhie zu wohnen gedencket, sol schuldig sein, binnen 14 tagen bey B. u. R. sich gebührlich anzumelden, dabey anzuzeigen, womit er sich alhier ernehren wil, wan als dan befindlich, das er auch ehrlichen herkommens und guten wandels, sol er sich dan vnsern gnädigsten Fürsten und Herrn, auch B. und R. dieser Stadt Plau mit dem gewöhnlichen Bürger - Eid verbindlich machen und die Bürgerschafft an sich kauffen. Ledig und müssiggänger aber, auch einschleichende weibespersohnen, so keine glaubwürdige gezeugnuss, wer sie sein und wie sie sich an andere örter haben verhalten, solche sollen gar nicht geduldet werden.

13. Es sol auch alhie Niemanden Erbschafften verstatet werden, er habe es dan in gebührlicher frist nach alten gebrauch bey dem regierenden Burgermeister gesuchet.

14. Es sol auch niemand seinen Nachbahrn zum Schaden Acker im felde unbesäet liegen lassen, auch keiner den andern mit abhacken, hüten und dergleichen Schaden thun, wer dawieder handelt, sol gestrafft werden.

15. Es sol auch niemand ohne des Rahts consens und bewilligung geld in Acker thun oder einnehmen, damit unmündige Kinder, Vormünder, Oeconomeyen, Gotts - Haus und sonsten niemand zu kurtz kommen möge, wie denn auch alle Hauskauffe, worauff Oeconomeyen, Gotts - Haus, Rathaus und andere privilegirte Schulden hafften, fürm Ehrbaren Raht geschehen sollen.

16. Sol keiner ohne der Burgermeister, Oeconomi und Kirchen - Juraten wissen und willen äcker, so zu wüsten Steden und unmündigen, heuren.

17. Weil das Feld Kleven, so zu unterhaltung der Herren prediger vnsere Vorfahren uns zugebracht, dasselbe auch von der Stadt nicht kan gemisset werden, als sol ein jeglicher Bürger sein Antheil davon in gebrauch zu nehmen verbunden sein, er brauche es nun oder nicht, soll er dennoch schuldig sein, die gebührende pacht davon zu entrichten.

18. Acker - und Garten - Klagen, wie auch Ambter - Klagen, welche fürm ehrbahren Raht gehören, sol ein jeglicher fürm ehrbahren Rath suchen, nach altem gebrauch.

19. Weil auch der Stadt auff den Feldern von Ihr Fürstlichen Gnaden Ambts - Schäffern mit der Hütunge je länger je mehr eingriff geschiehet, als sol ein jegli-

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cher Bürger, der solches siehet und gewahr wird, alsofort E. E. R. kund thun und anmelden, oder auch da er auf dem Felde etliche Bürger zu sich bekommen könnte, dem Schäffer etliche Schaffe abnehmen und pfanden, damit solcher ungewöhnlicher hütung gesteuret und es bey der alten gerechtigkeit verbleiben müge.

20. Weil auch Bürger, so pferde haben, die Wilden zur Zucht halten wollen, fahlen zuzuziehen, und theils wol 2 Fullen haben, welche nicht allein im führen, sondern auch in den nachthüten dem lieben korn im Felde gantz unverantwortlichen grossen Schaden thun, von altershero aber keine Füllen geduldet worden, als sollen dieselbigen hiemit gäntzlichen abgeschaffet seyn, imgleichen die pferdekäuffer, so dieselbigen alhie auff die weide bringen, und über ihre nothdurfft pferde alhie über gebrauch gehen haben, welche tag und nacht einem ieglichen grossen Schaden thun im korn und hewgrasse, als sollen dieselbige über 3 Tage alten herkommen nach auff die weide nicht geduldet werden; wer dawieder handelt, sol deswegen hoch gestrafft werden.

21. Weil auch die Nothwendigkeit erfordert, das bey Mauren, Brücken, Dämmen, Brunnen und andere Stadt Arbeit, so algemeiner Bürgerschafft angehet, gearbeitet werden muss, als wird ein jeder Bürger angemahnet, wan bey solcher Arbeit zu speisen oder zulage geschehen sol, sich bereit und willig darzu erzeigen damit kein klage desfals einkommen müge.

22. Ein jeglicher sol sich hinführo des strewens auff den Strassen und Stadt enthalten und ein jeder für seine Thür die Gasse rein halten, wer dawieder handelt, soll jedesmahl mit 1 fl. gestraffet werden.

23. Weil auch berichtet wird, das etliche Bürger, welche mit fischerey umbgehen, bey leichzeit, insonderheit auf der Stadt gerechtigkeit im plötzenleich, enge Bungen und enge Netzen in Wasser stellen und die kleinen Fische häufig weg fangen, wie berichtet wird, das etzliche die Schweine damit gefüttert haben sollen, wodurch das wasser wüste gemacht wird, als sollen hiemit die Ambtsfischer befehliget seyn, fleissige Aufsicht bey leichel zu haben, solche enge Netze und Bungen aufzuheben, E. E. R. überantworten, damit die thäter nicht allein gepfändet, sondern gebührlich abgestraffet werden mügen.

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Vnd weil auch einige des Rahts durch den zeitlichen Tod in das ewige versetzet und deroselben verledigte Stellen durch ordentliche Wahl vor dieses mahl ersetzet werden sollen, als sind darzu ordentlicher Weise erwehlet, so der gantzen ehrliebenden Bürgerschafft hiemit vorgestellet worden:

H. Samuel Hering,
H. Michel Schultz.

Der allmächtige Gott wolle vorerwehnten beiden jungen Rahts - Herren hierzu seinen Seegen, Weisheit und Verstand geben, das sie ihrem künfftigen obrigkeitlichen Ambte so vorstehen mögen, das es zuforderst Gott zu Ehren und dieser Stadt zum mercklichen besten und auffnehmen gereichen möge.

Den 7. April 1708 sind durch ordentliche Wahl zu Rahts - Herren erwehlet und öffentlich der Bürgerschafft vorgestellet:

H. Wilhelm Spalding sen.,
H. Jochim Zerrahn,
H. Stephan Hartwig Hahn,
H. Michael Martens.

Der grosse Gott wolle hiebevor erwehnten Rahts - Herren hierzu seinen Seegen, Weisheit und Verstand geben, das sie ihrem künfftigen obrigkeitlichen Ambte so vorstehen mögen, das es zuförderst dem Allmächtigen zu Ehren und dieser Stadt zu besten und Auffnehmen gereichen m oe ge, und sind die Stadt - Statuta öffentlich vorhero der Bürgerschafft vorgelesen.

Aus der plauer Raths - Matrikel, von Einer Hand geschrieben. Die letzten Absätze über die Wahl der Rathsherren scheinen aber etwas später und mit anderer Dinte geschrieben zu sein. Jedoch lässt sich die vorstehende Redaction der plauer Stadt - Statuten ungefähr in das Jahr 1707 setzen.

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