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Grab von Mamerow.

Zu Mamerow, Domanial=Amts Güstrow, ward beim Ausgraben eines Fundaments unter einer nicht besonders hervorragenden Anhöhe eine große Urne gefunden, welche jedoch so weich war, daß sie beim Ausgraben zerfiel. In dieser Urne, welche mit Knochen und Sand gefüllt war, stand eine kleine Urne, ungefähr von der Gestalt der in Jahrb. XI, S. 362, Nr. 1 abgebildeten Gefäße; sie war jedoch im obern Theile auch schon zerbrochen und wird, bei einem Durchmesser von 2 1/2", ungefähr eine gleiche Höhe gehabt haben. Dieses Gefäß ist dadurch interessant, daß es nicht mit grobem, sichtbarem Granitgrus durchknetet, sondern aus einer gleichmäßigen, feinkörnigen, festen, hellgrauen Thonmasse gebildet ist, welche ganz dem Sandstein gleicht; dies ist das erste Beispiel von einer Gefäßbildung ohne sichtbare Granit= oder Kiesmengung, welches in Meklenburg beobachtet ist. Nach genauer Untersuchung und nach Beobachtung durch ein scharfes Vergrößerungsglas besteht jedoch die Masse aus Thon und ganz kleinen Feldspathsplittern. Vielleicht ist dieses Gefäß aber ein fremdländisches, denn auch die Metallbeigabe ist außergewöhnlich. Neben einigen Bronzestreifen lag nämlich ein Beschlag aus reinem Silber, ebenfalls das erste Mal, daß Silber in Urnen von der Gestalt der Kegelgräbergefäße gefunden ist.

G. C. F. Lisch.