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Bronzeschalen von Kl. Lukow.

Zu Kl. Lukow, nicht weit vom malchiner See, in der Pfarre Grubenhagen, wurden im Herbste des J. 1847 in einem Moore drei seltene Bronzeschalen ohne Rost gefunden, welche der Reichsfreiherr von Maltzan auf Kl. Lukow dem Vereine schenkte. Diese Schalen sind nicht allein durch sich selbst, sondern auch dadurch merkwürdig, daß sie ganz der Schale gleich sind, welche im J. 1844 auf dem 1/2 Meile von Kl. Lukow gelegenen maltzanschen Gute Dahmen gefunden und in Jahrb. X, S. 283,

Bronzeschale

abgebildet und beschrieben ist. Die Hauptmerkwürdigkeit dieses Fundes besteht also darin, daß an verschiedenen Stellen, wenn auch nicht weit von einander, Bronzearbeiten gefunden sind, welche ohne allen Zweifel aus derselben Fabrik stammen, d. h. von derselben Hand getrieben wurden. Diese Gegend scheint der Sitz einer ungewöhnlichen Cultur in der Bronze=Periode gewesen zu sein, da diese Bronzeschalen hier mehrfach verbreitet sind und auf dem Gute Kl. Lukow ein ungewöhnlich großer Burgwall steht, welcher höchst wahrscheinlich in die Bronze=Periode hineinreicht (vgl. Jahresber. VIII, S. 96); auch bei Sagel, dem Burgwalle von Kl. Lukow gegenüber, an der andern Seite von Dahmen, steht ein uralter, mächtiger Burgwall, welcher ebenfalls nicht die gewöhnlichen wendischen Eigenthümlichkeiten hat.

In Beziehung auf die Beschaffenheit der lukower Schalen können wir uns im Allgemeinen auf die in Jahrb. X, S. 283 flgd. gegebene Beschreibung beziehen, da sie der Schale von Dahmen an Metall, Form, Arbeit und Verzierung völlig gleich sind; nur in der Größe und einigen Nebensachen unterscheiden sie sich von der dahmer Schale:

1) die eine Schale, welche wegen der dünnen Austreibung des Bleches leider zerbrochen ist, ist der Schale von Dahmen an

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Größe, Gestalt und Verzierung völlig gleich, nur daß die auf der Abbildung dargestellte Buckelreihe unter dem Rande fehlt;

2) die zweite Schale ist ein wenig kleiner, jedoch in der Gestalt und Verzierung der Abbildung völlig gleich, nur daß die ausgetriebenen Verzierungsbuckeln etwas größer sind und weiter auseinander stehen;

3) die dritte Schale ist zwar in der Verzierung der ersten gleich, aber nur halb so groß, nicht viel größer, als die Abbildung, 4" weit in der Oeffnung und 1 3/4" hoch. Diese kleine Schale ist von äußerster Zierlichkeit und Feinheit und in dieser Beziehung ein neuer Fund; sie ist so zierlich und fein, daß ein wenig Zinn zur Befestigung des abgefallenen Henkels diesem fast das Uebergewicht über die Schale gegeben hat.

G. C. F. Lisch.