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Begräbnißplatz von Vietlübbe bei Plau.
Vgl. Jahrb. XI, S. 391 flgd.

Dritte Aufgrabung.

E. Mehrere kleinere und größere Hügel gaben keine weiteren Resultate, als von Steinen zerdrückte Urnen mit keinem anderen Inhalte, als Knochenfragmenten und Asche.

F. Ein fast an der westlichen Spitze des Begräbnißplatzes liegender Hügel enthielt gleich am östlichen Rande zwei kleine Urnen von 3 Zoll Höhe, die aber zerbrochen und mit kleinen, feinen Knochen angefüllt waren. In der Mitte des Hügels war, in den Urboden eingesenkt, eine gehenkelte Urne mit abgerundetem Bauche, oben 12 Zoll weit; sie war aber zerbrochen und nicht zu retten. In dieser Urne war, wie sonst die überfassenden Deckel, ein umgestülptes Gefäß mit ganz flachem Boden und senkrechter Wand, 10 Zoll breit und 3 Zoll hoch. In dieses Gefäß waren die Knochen zuerst gesammelt und dann umgekehrt in die größere Urne gestellt, da die Knochen die Ecken des Gefäßes vollkommen ausfüllten und kein Sand, wie sonst immer, hineingedrungen war. Unter den Knochen fand sich:

a. ein Schermesser 1 ), fast ohne Rost, mit durchscheinender Bronze, und

b. ein Pfriemen aus Bronze mit einem Griff aus Knochen, der Griff ist 1 3/4, das Ganze 3 1/4 Zoll lang, das erste bisher beobachtete Beispiel eines Pfriemens mit Griff, da die Pfriemen in Meklenburg bisher stets ohne Griff gefunden sind.

Oberhalb dieser Urne, etwas westlich seitwärts, stand zwischen den Steinen noch eine Urne von 11 Zoll Durchmesser und ebenfalls abgerundetem Bauche; der Inhalt war nur ein wenig Asche.

Vietlübbe, 1847.

J. Ritter.     


1) Dieser Fund, in welchem ein Pfriemen neben einem Schermesser lag, scheint wieder darauf hinzudeuten, daß die bisher sogenannten "Schermesser" Arbeitsmesser zu feinern Handarbeiten sind. Vgl. Jahrb. XII, S. 413, Note.            D. Red.