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2. Neuere Zeit.


Münze des Herzogs Christoph von Meklenburg.

Vom Herzoge Christoph von Meklenburg, welcher von 1554-1592 Administrator des Bisthums Ratzeburg war, sind außer dem Thaler von 1581, von dem Evers Meklenb. Münzverf. II, S. 32 drei verschiedene Stempel aufführt, noch keine Münzen weiter bekannt geworden; denn von den wenigen halben und Ortsthalern, welche, wie es die niedersächsischen Kreisacten von 1585 melden, der Herzog durch Hans Wechsel, einen lübeckischen Goldschmied, in Schönberg schlagen ließ, haben sich noch keine gezeigt.

Um so interessanter ist die Entdeckung eines Schillings von diesem Herzog, da man die Existenz desselben bisher gar nicht kannte 1 ). Er hat 3/4 Zoll im Durchmesser, wiegt 1/16 Loth und schließt sich in der Form den Schillingen der Herzoge Heinrich und Ulrich an, welche in demselben Jahrhundert, aber etwas früher geprägt wurden.

Auf der Hauptseite, welche die Umschrift hat:

CHRISTOF . EPS . RAZ

ist in einem geriefelten Kreise der gekrönte meklenburgische Stierkopf mit einem Ringe durch die Nase zwischen der Zahl 8 8 (1588), und über demselben ist, in den Kreis der Umschrift gestellt, eine Bischofsmütze zwischen 2 Stäben.

Die Rückseite hat die durch ein durchgehendes Lilienkreuz geheilte Umschrift:

DVX || MEG || POL || SIS ||

und in den Winkeln des Krenzes die Buchstaben:

D   D   E   F
(de deo est fortitudo (?) )

Merkwürdig ist es, daß der Herzog auf diese kleine Münze den Titel des Bischofs setzte, von dem er weder in den Urkunden, die er ausstellte (so viel mir zu Gesichte gekommen sind), noch auf dem Thaler Gebrauch machte, indem er sich immer Administrator des Stifts Ratzeburg nannte.

G. M. C. Masch.



1) Das gut erhaltene Exemplar dieser Münze befindet sich in meiner Sammlung. Masch. - In der großherzoglichen Sammlung befindet sich außer dem Thaler keine andere Münze des Herzogs Christoph. Lisch.