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Die Kirche zu Dargun.

Nachtrag zu Jahresber. III, S. 169, und VI, S. 89 flgd.

Bei Gelegenheit einer im Junii 1846 vorgenommenen Untersuchung der hahnschen Leichensteine in der Kirche zu Dargun sind noch einige antiquarische Entdeckungen gemacht, deren Aufzeichnung hier Raum finden möge.

Die Glocken, welche früher nichtuntersucht waren, haben bei einer Besichtigung kein Resultat gegeben. Die beiden größten Glocken sind zwar alt, aber ohne alle Inschriften. Die kleinste Glocke hat die gewöhnliche Inschrift:

Inschrift

Von den Wappen in den gemalten Fenstern sind außer den in Jahrb. VI, S. 93, aufgeführten Wappen noch erkannt:

1) in einem nördlichen Fenster das Wappen der von Grabow: ein gelber Schild mit einem hellrothen Schrägebalken, auf welchem 3 sechsstrahlige gelbe Sterne stehen. In der runden Einfassung stehen die Worte:

Inschrift

Die Worte sind ohne Zweifel, vielleicht bei einer neuen Verbleiung der Fenster in jüngerer Zeit versetzt und müssen so gestellt werden:

Inschrift

In dem Verzeichnisse der Wohltäter des Klosters (Jahresber. III, S. 178) zur Zeit der Verfertigung der Fenster werden genannt: her Jürgen Grabow tho Gamelow und Matthias Grabow tho Wusten. Das Gut Woosten bei Goldberg war das alte Stammlehn der Grabow; daher ist wohl dieses auch bei dem Ritter Jürgen Grabow genannt oder die Umfassung auch von zwei alten Wappen zusammengesucht.

2) in dem nördlichen Fenster über der Pforte steht das Wappen der von Lehsten: ein schwarzer Leisten zwischen zwei schwarzen Flügeln im weißen Schilde; die Umschrift ist nicht zu lesen, da das Wappen sehr hoch sitzt. In dem Verzeichnisse der

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Wohlthäter werden Achim und Ulrik van Lesten tho Gottin genannt.

3) in dem südlichen Chorfenster neben dem Heiligenbrustbilde (Jahresber. VI, S. 93, Nr. 10) ward in den zwei Wappen mit dem weißen Schilde mit drei rothen Rosen das Wappen der von Kardorff: drei rothe, mit schwarzen Umrissen gezeichnete Richträder ("wettrade"), mit Spitzen auf den Felgen, durch ein Fernrohr erkannt, eine ausgezeichnet schöne Arbeit, von welcher Zeichnung genommen ist und welche Erhaltung verdient. Das ebenfalls ausgezeichnete Wappen der von Kardorff in einem nördlichen Chorfenster (Jahresber. a. a. Nr. 8) ist etwas jünger.

Auf dem Altare liegt ein großer Leichenstein, ohne alle bildliche Darstellung, nur mit der am Rande umherlaufenden Inschrift:

Inschrift

Die hahnschen Leichensteine konnten nach Hebung der Kirchenstühle, wenn auch mit Schwierigkeit, gelesen werden.

1) Der in Jahrb. VI, S. 98, Nr. 9, erwähnte Leichenstein, welcher auf dem Schilde der Frau einen Querbalken mit drei Rosen führt, hat zur Umschrift:

Umschrift

2) Der in Jahrb. VI, S. 98, Nr. 10, erwähnte Leichenstein, welcher auf dem Schilde drei Pfriemen (nicht drei Spitzen, also nicht das rohrsche Wappen) führt, hat zur Umschrift:

Umschrift

Die letzte Zeile steht im Felde unter der ersten Zeile.

G. C. F. Lisch.