zurück zur Metadatenansicht auf dem Dokumentenserver
zurück
Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 470
Dokument dauerhaft verlinken Dokument im gesamten Band öffnen Metadaten auf dem Dokumentenserver anzeigen

Die Kapelle zu Lewetzow.

Die jetzige Kapelle zu Lewetzow bei Teterow ist ein mittelalterliches Gebäude einzig in seiner Art. Das Gut Lewetzow ist das Stammgnt der von Lowtzow, welche bis in das 16. Jahrh. von Lewetzow hießen (vgl. Jahrb. XI, S. 476 flgd.). Der Ritter Johann von Lewetzow auf Lewetzow hat im J. 1304 die Kirche zu Lewetzow erbauet und im J. 1305 die Stellen zweier Geistlichen an der Kirche dotirt; er hatte zugleich die Kirche wegen zu großer Entfernung von der Mutterkirche zu Jördenstorf zu einer Pfarrkirche erhoben und bewirkt, daß die Dörfer Lewetzow, Perow und Todendorf zu der neuen Pfarre gelegt wurden (vgl. Jahrb. XI, S. 478). Die Kirche ist also ohne Zweifel im J. 1304, in der Zeit des Spitzbogenstyls, neu aufgebauet, und doch sind viele Eigenthümlichkeiten des Rundbogenstyls nachgeahmt, eine Eigenthümlichkeit, die sich sonst schwerlich weiter in Meklenburg findet.

Die Kirche ist ein einfaches Oblongum mit gerader Altarwand. In der Altarwand sind 3, in jeder Seitenwand 4 Fenster. Alle Fenster, eben so alle Nischen, sind im einfachen Rundbogen gewölbt. Nur die Seitenpforte und die Pforte nach der Seite des hölzernen Thurmes hin sind im Spitzbogen aus dem Anfange des 14. Jahrh. gewölbt.

Vor der südlichen Seitenpforte ist eine Vorhalle und an die nördliche Seitenwand ist die Begräbnißkapelle der von Lowtzow angebauet. In den Giebeln beider Anbaue stehen zwei Wappen in Relief aus gebranntem Thon mit den Unterschriften:

IOCHIM LOVWTZOW. MARGARETA WINTTERFELTZ.
ANNO 1604.

Dieselben Wappen finden sich auch im Innern der Kirche in Farben gemalt.

Die kleine Glocke stammt ohne Zweifel aus der Zeit der Erbauung der Kirche: sie führt die Inschrift:

Inschrift

Die große Glocke ist vom J. 1738.

G. C. F. Lisch.