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Römische Urne von Stuer.

Der Herr Geheime Justizrath Dr. Ditmar zu Rostock hat dem Vereine eine seltene Urne geschenkt, welche nach allen Nachrichten in Meklenburg gefunden ist. Sie ist aus gelber Sigelerde, sehr fest gebrannt, unbezweifelt in der Form und auch in mehrern Kreisverzierungen, namentlich auf der untern Seite des Bodens, auf der Töpferscheibe gedreht, also nach allen diesen Zeichen sicher römischen Ursprungs. Sie ist 10 " hoch, ungefähr 7 " weit im Bauche, 4 1/2 " im Durchmesser im Boden und 2 3/4 " weit in der Halsmündung und hat ganz die Gestalt der modernen Wasserflaschen, nur mit abgestumpftem Halse, und ist über den ganzen Bauch, zwischen horizontalen Parallellinien, abwechselnd mit etwas schräge laufenden, parallelen, vertieften Wellenlinien und geraden Linien, am Halse mit perpendikulairen Linien verziert. In der Urne liegen noch einige verbrannte Knochen, einige Bruchstücke von einer mit Granitgrus durchkneteten, heimischen Urne und eine ganz regelmäßige, in der Masse verwitterte Kugel aus Knochen von 3/4 " Durchmesser.

Nach den sichern Mittheilungen des Herrn Geheimen Justizraths Dr. Ditmar stammt das Gefäß aus der Sammlung des wail. Pastors Delbrügk zu Stuer und ward in dem von dem wailand Magister Siemßen zu Rostock angefertigten Verzeichnisse der Sammlung als in dortiger Gegend (am plauer See) gefunden aufgeführt; so viel scheint man gewiß annehmen zu können, daß die Urne in Meklenburg gefunden ist.

G. C. F. Lisch.