zurück zur Metadatenansicht auf dem Dokumentenserver
zurück
Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 417
Dokument dauerhaft verlinken Dokument im gesamten Band öffnen Metadaten auf dem Dokumentenserver anzeigen

Heftel mit zwei Blechplatten.

Der Herr Erblandmarschall, Graf Hahn auf Basedow etc. . hat dem Vereine eine Heftel aus Bronze geschenkt, welche in Meklenburg zu den größten Seltenheiten gehört. Sie ist in den hahnschen Gütern gefunden und ohne Rost. Die Hefteln aus der Zeit der Kegelgräber, welche in Meklenburg häufig gefunden werden, haben an den Enden des langen Bügels stets zwei runde Spiralplatten, welche aus rundem Drath zusammengebogen sind. Die vorliegende, 10 1/2 " lange Heftel hat jedoch zwei große, schildförmige, gewölbte, ovale Blechplatten, von 4 1/2 " bis 5 " Durchmesser. Diese Platten sind in der Mitte mit einem Buckel verziert, um welchen vier schmale, erhabene, mit gravirten Querlinien geschmückte Reifen liegen, welche gegen den Bügel in zwei augenförmige Verzierungen zusammenlaufen. Diese Platten werden durch einen kurzen, nur 2 1/2 " langen, muschelförmigen Bügel zusammengehalten. Um den Bügel bewegt sich eine kurze, nur 4 1/2 " lange Nadel, welche mit einer leierförmigen Gabel um das eine Ende des Bügels gebogen ist. Der Bügel ist an beiden Enden durch umgelegte Bronzestreifen geflickt.

Hefteln ganz dieser Art, abgebildet in v. Estorf Heidn. Alterth., Taf. XI, Fig. 3, und in Antiquar. Annaler. IV, 2, T. II, Fig. IV, sind in Meklenburg=Schwerin bisher noch nicht beobachtet; vor nicht langer Zeit wurden einige an der Müritz bei dem Bau des vipperowschen Erddammes gefunden und an die großherzogliche Sammlung zu Neustrelitz abgeliefert. Eine sehr ähnliche, jedoch etwas verschiedene Heftel ward in dem Kegelgrabe von Dammerow gefunden; vgl. oben S. 411; jedoch ist bei dieser die Nadel noch länger und legt sich mit dem durchbohrten Knopf auf den einen Buckel. Hefteln dieser Art haben einen mehr nordischen Charakter.

G. C. F. Lisch.