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Kegelgrab von Alt=Schwerin.

Ein Arbeiter brachte mir folgende Sachen, welche auf dem alt=schweriner Felde, in den Tannen, unweit der Chaussee, in einem kleinen Kegelgrabe, inwendig mit einer Steinkiste mit 2 Urnen, angefüllt mit Knochen, gefunden waren:

1 dünnes Scheermesser 1 ), mit leichtem Roste,
1 Hütchen, mit glänzendem edlen Roste,
1 Nähnadel, mit einem Oehr in der Mitte der obern Hälfte,

sämmtlich aus Bronze.

Vietlübbe, 1846. J. Ritter.

Etwa zu gleicher Zeit sind von dem Herrn Senator Schultetus zu Plau folgende zu Alt=Schwerin gefundene Bronze=Alterthümer erworben und dem Vereine geschenkt:

2 Hütchen, mit glänzendem edlen Rost, beide zerbrochen;
1 Pfriemen oder eine grade Nadel ohne Kopf, 4 1/2 " lang, 1/8 " dick, am Kopfende mit Parallellinien verziert;
1 Halsring, gravirt, mit edlem Roste, Bruchstück;
1 Halsring, gewunden, Bruchstücke;
1 Ring, 1 " im Durchmesser;
1 offener Beschlagring, 5/8 " im Durchmesser und 3/8 " breit;
1 kleines Gefäß, 2 1/2 " hoch, ungefähr von der Gestalt der Urne in Jahrb. XI, S. 356, von äußerst schönen Formen.

G. C. F. Lisch.


1) Der Name Scheermesser für diese Art von Messern (abgebildet Frid. Franc. Tab. XVIII) ist wegen ihrer Form einstweilen beizubehalten, weil sie mit Rasirmesserklingen am meisten und oft völlige Aehnlichkeit haben; da sie aber öfter mit kleinen Zangen, Nähnadeln, Pfriemen etc. . zusammen gefunden werden, so liegt es nahe, zu glauben, daß diese Messer zu feinern Näharbeiten gebraucht wurden; vielleicht dienten auch die bei diesen Messern häufig gefundenen Zangen oder Pincetten zum Zusammenhalten der Stücke, welche zusammengenähet werden sollten. Dennoch konnten auch diese Messer und Pincetten zur Haarcultur gebraucht werden.
   G. C. F. Lisch.