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Der Fürst Borwin von Rostock gründet die Stadt (Alt-)Kalen, indem er ihr das lübische Recht verleiht, ihr den Schoss erlässt, ihr zwei Hufen zur Stadtweide schenkt und die Bürger vom Wachdienst bei den Häusern der Burgmänner zu befreien verheisst.
Boruinus dei gratia dominus de Rostoch uniuersis presentem paginam inspecturis in perpetuum. Cum labor et sollicitudo presentiarum, timor et sollicitudo futurorum animum hominis immemorem constituat preteritorum, dignum est, ne ea, que gesta sunt, a memoriis hominum dilabantur, et scripturarum testimoniis confirmentur. Nouerit igitur venerabilis etas presentium et discat felix successio futurorum, quod nos, de maturo amicorum et vasallorum nostrorum consilio, uolentes ciuitatis nostre Kalant profectibus prouidere et ad omnium in eadem ciuitate commorantium utilitates modis omnibus laborare, ipsis ab omni exactione, que schott uocatur, sicut deutsche (?) habent in consuetudine ciuitatis, perpetuam conferimus libertatem, ius eis dimittendo, quod consueuit Lubecensis ciuitas obseruare. Ex vna etiam parte ciuitatis uersus uillam Damme spacium duorum mansorum ad pascua cum omnibus vtilitatibus eisdem concedimus libere pos-
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sidendum; ex altera uero parte ciuitatis ueros terminos agrorum ad ipsam ciuitatem pertinentium uolumus expedire. Preterea absoluimus eos a censu de agris in campo Luchowe, uidelicet octo tremodiis, que soluere consueuerunt. Insuper uigilias et custodias de spacio gadiorum caslellanorum nostrorum sine expensis et laboribus ciuitatensium uolumus obseruare, quousque hoc possumus a castellanis nostris amicabiliter liberare, et ad alia vniuersa commoda sepe dicte ciuitatis, prout melius possumus, uolumus intendere studiose. Huius rei testes sunt hii: dominus Hinricus, prepositus de Posuuolk et plebanus de Kalant, dominus Johannes cappellanus de Kalant, dominus Gotanus, Georgius de Jorck, Jeroslaus et Johannes frater suus, Gerhardus Wesent, Gerhardus de Snakenborch, milites, Johannes de Sakenitz, Hinricus Pinaeman, Hermannus Vorradt, Wescelinus et Hinricus frater eius, Petrus de Merco, Osbornus Rufus, Bernhardus Pellifex et alii quamplures. Vt autem hec nostra donatio immobiliter ordinata firmiter obseruetur et a nullis nostris successoribus in posterum immutetur, presentem paginam, prefatam ordinationem et honestorum uirorum testimonium continentem, sigilli nostri munimine roborauimus. Datum in Kalant, anno incarnationis domini MCCLIII, III idus Februarii.
Auscultata diligenterque collacionata est haec presens copia per me Johannem Kremer, publicum authoritate imperiali notarium, quae et concordat cum suo uero originali, id protestans manu mea propria.
Nach einer sehr incorrecten Abschrift aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Aus dieser Urkunde ergiebt sich, dass die in der Urkunde vom 19. Febr. 1252 über die Erwerbung des Ortes Kalen zur Gründung einer Stadt, gedruckt in Mekl. Urk. I, Nr. 44, in der Zeugenreihe befindliche Lücke in den Worten:
"Hinricus prepositus de Poswolc et - - -"
durch:
"Hinricus prepositus de Poswolk et plebanus de Kalant"
zu ergänzen ist, und dass der in derselben Urkunde genannte
"Johannes capellanus ibidem",
und der in der daselbst Nr. 42 gedruckten Urkunde genannte
"Johannes capellanus de castro"
dann der in vorstehender Urkunde aufgeführte
"Johannes cappellanus de Kalant"
sein wird.
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Der Vogt und der Rath der Stadt Rostock bezeugen, dass sich die Bürger von Ribnitz des lübischen Rechts bedienen.
Omnibus hanc litteram inspecturis aduocatus et consilium Rostochiensis in eo, qui est salus, gaudium et salutem. Nouerit series uestra, quod burgenses de Rybeniz utuntur eo iure uel iustitia, quali nos utimur et Lubicenses. Ne aliquis contra hoc ambiguum dicat auf habeat, hanc litteram sigillo nostre ciuitatis duximus roborandam. Datum Rozstok, anno domini M° CC° LVII°, infra Pascha et Penth.
Nach dem Originale im Archive der Stadt Lübeck gedruckt im Urkunden-Buche der Stadt Lübeck, Nr. 235.
Der Fürst Waldemar von Rostock versetzt die Stadt Alt-Kalen nach dem Dorfe Bugelmast und bestätigt der Stadt Neu-Kalen alle Privilegien, welche die alte Stadt gehabt hat, nach der Hufenzahl dieser alten Stadt, schenkt ihr auch die Fischereigerechtigkeit auf den Seen Kummerow und Wutzelense und erlaubt ihr den Ankauf des Dorfes Warsow.
In dem nâmen der hilgen vnd vnscheiden dreiuoldicheit. Woldemarus van gades gnâden ein here van Rostogk al den iegenwerdigen vnd nakômelingen, die sehen werden desse schrifft, sâlicheit in dem sâlichmâker allen. Vppe de werdt die iennen, de dâr scheen
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in der tîdt, nicht vorgân thosamende midt der tîdt, so issett nutte, dat me die reddelichen scheffte dorch wârhafftige schrifftenn êwich werden gemâkett. Darummme wille wy lâten kâmen tho der witschop so woll den iegenwerdigen, also den thokâmenden, datt wy mitt sinnigem râde vnser hôuetlûde hebben thogelâten tho kâmende de Stadt Kalandt in dat dorp, welkes genômett wass Bugelmast, vnd hebben gegeuen der genanten stadt Nienkalandt vnd sînen lêdemâten alle rechtigkeitt vnd vullenkâmen vrîgheitt, welcker die olde Stadt sick gebrûcket hefft, vnd wi vorth beuestigen alle priuilegia vnd alle artikell der priuilegien, welker sie van vnsen vôroldern gehatt hebben, vnd wy begêren sie furder gentzliken mêr tho mêrende, wen tho ringernde, in allen stucken, wy ôck thogeuôgett hebben der êrgenanten stadt Nienkalandt die hôuen nach dem talle vnd vrîgheitt der hôuen, so sie vns âpenbârlich in der êrsten stadt belegen sindt. Vordan wy lêuen vnd leif hebbende sindt die thowassinge der vâken genômden stadt Nienkalandt, so wy ehr gegeuen hebben dorch vnser witschop vrîge macht, sunder den wâdetôge, to visschende in dem sêhe Kummerow vnd in dem sêhe Wutzelense wente tho der markinge vnser eigen wâter. Wêret ôck die sulue stadt dorch mennichfoldiger thowassinge des rîkedômes besinnigde, dat dorp Warsow mitt den hôuen, die dâr tho belegen sindt, tho kôpende, so hebbe wy diesser genanten stadt geghundt, se dat dorp vôrberôrt mit den hôuen in eren brûkingen mach wandelen dorch solcke vrîgheitt, so alse van den hôuen der stadt bâuen vdtgesprâkenn vnd berûrt is. Vp die werde dat vnse gescheffte so woll van vns alse van vnsen eruen wisse geholden werden vnd vnuorwandelt blîuen mach, so geue wy der gedachten stadt Nienkalandt diesse iegenwerdige schrifft dârût gemâkett beuestigett mit sekerheitt vnsers ingesegels mit den nâmen der tûge, die dâr iegenwerdich wêren, tho einer sekerheitt. Die tûge sint die: Johan Moltke, vnse spîsedreger vnd vagett in Kalandt, Johan Babbe, Reddach, Frederick van Kerckdorp, Diederich, Lippold, Bertelt brôder vam Kalande, Marqwartt van Dragen, Marquart van Rensow, rider, Nickell van Presentin, Nickell, Eggerdt van Dragenn,
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Hinrich Klobesowe, Hinrich Kelle, Albrecht Niger, Johann Meineken sone, Hinrich Slauen, Wolmern, vnde vele mer ander. Geschên vnd gegeuen tho Ribbenitz, im iâr des heren MCC vnd LXXXI, des veften dâges des mântes Juny.
Nach einer in zwei Exemplaren im Archive zu Schwerin aufbewahrten, sehr incorrecten, plattdeutschen Uebersetzung, nach Abschriften aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrh.
Der Name Bugelmast wird richtig sein, da es auch eine Familie Buggelmost, auf Deutsch-Bützin, gab; vgl. oben S. 18.
Der Fürst Nicolaus von Rostock bestätigt dem Kloster Dargun die von den Fürsten Heinrich von Meklenburg und Nicolaus von Werle geschehene Erwerbung der Mühle zu Neu-Kalen, des Dorfes Dam mit dem See und des Dorfes Alt-Kalen mit dem See und der Burg und dem Thurme, welche abgebrochen sind und nicht wieder aufgebauet werden sollen, alles zum Eigenthume.
Nos Nicolaus dei gracia dominus de Rozstok vniuersis Christi fidelibus hanc litteram visuris protestamur, quod nos conuentionem habitam inter dileclos patrueles nostros dominos Hinricum videlicet dominum Magnopolensem et Nicolaum dominum de Werle, ex vna, et fratres monasterii Dargunensis, parte ex altera, super venditione et emptione horum bonorum: molendini scilicet in Noua Kalant cum fundo, proprietate et totali suo censu, item ville Dam, proprietatem, cum suo integro stagno, item ville Antique Kalant, fundum, proprietatem, cum totali suo censu, cum stagno adiacente, cum castro et turre destructis, que ultra reedificare nolumus, gratam et ratam habentes, annuimus annuentes, approbamus approbantes, nostro secreto,
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quo nunc pro maiori utimur sigillo, confirmamus
confirmantes, prefato monasterio Dargunensi
illibatam et inconuulsam perpetuo volumus
conseruari. In cuius rei testimonium huic
littere nostrum secretum, quo, ut supra diximus,
pro maiori vtimur sigillo, duximus apponendum.
Testes sunt predicti domini Hinricus
Magnopolensis et Nicolaus de Werle, Vicko
Molteke, layci; clerici: Johannes abbas in
Dargun, Fredericus tunc prior, Johannes de
Pomerio, Hinricus de Robele, Johannes de
Rozstok, monachi ibidem, et alii quam plures.
Datum Rozstok, anno domini
°
°XI, in die beate Agathe virginis
et martyris.
Nach dem Originale, auf Pergament, in einer kräftigen, grossen Minuskel. An einer Schnur von rothen linnenen Fäden hängt ein rundes Siegel von ungefähr 2 Zoll Durchmesser, in dessen Felde ein vorwärts gekehrter Helm mit zwei mit Pfauenfedern besetzten Stierhörnern auf einer mit einer Lilienkrone geschmückten Stierstirne steht; Umschrift:
Das Wort "destructis" ist von der Hand des Schreibers der Urkunde neben dem Worte "turre", welches grade eine Zeile schliesst, auf den Rand beigeschrieben.
Die Brüder Otto und Harnit Römer gestatten dem Beteke von Kerkberg und dem Otto von Retzow die Einlösung ihres Gutes zu Leussow, welches ihnen gehört hatte und von Gotemar von Retzow, Otto's Vater, seiner Tochter für ihren Vater Zabel Römer zum Heirathsgut gegeben war.
Ich Otte Romer vnde ich Harneyt Romer
brůdere wy bekennen ôpenbâre vor allen
gůden lûden, de dessen bryf hôren, lezen
edder anzên, dat wy hebben vnse gůd t
Loysowe dân t
lôsende myt vuller
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macht vnses leuendes vnde myt berâdenem
můde Beteken van Kerkberghe vnde Otte
Retzowe vnde eren rechten erfnâmen, dat vnse was
vnde Ghotmer van Retzowe, Otten vader, hadde
mede gheuen sîner dochter vnseme vâdere, her
Tzabel Romere, den allen vnse here god gnedich
zê, vnde den vôrnůmeden beyden t
v erer lôsinke stunt: dat hebben
ze vns ghantzeleken betâlet, dat wy edder vnse
erfnâmen ze edder ere erfnâmen nerghene vmme
doruen mânen van des ghůdes weghene, wêret
dat ze iumment dâr ane wolde beweren edder ere
erfnâmen, dâr wil ze edder vnse erfnâmen af
vntrichten, wo eyn lantrecht ys. Desse
vôrbescreuen zâke lôue wy stede vnde vast t
holdende. T
eyner grôteren bewârinke so hebbe
wy dessen bryf bezeghelet myt vnsen
inghezeghelen vnde myt Egkert Vrygberghes, dat
hyr vôr hanghet t
tûghe, de gheuen ys na godes bôrt
drutteynhundert yâr in deme zôuenteghesten yâre,
des sondaghes alze me zank Cantate domino
canticum novum
.
Nach dem Originale auf Pergament in einer kleinen Minuskel. An Pergamentstreifen hangen 3 runde Siegel aus ungeläutertem Wachs:
1) mit einem längs getheilten Schilde, welches in der rechten Hälfte zwei Queerbalken, in der linken Hälfte eine halbe Lilie hat, aus deren unterm Winkel eine Blume hervorwächst; Umschrift:
2) mit einem längs getheilten Schilde, welches in der rechten Hälfte eine halbe Lilie, aus deren oberm Winkel eine Blume hervorwächst, und in der linken Hälfte drei Queerbalken hat; Umschrift:
3) mit einem Schilde, welches einen rechten Schrägebalken hat; Umschrift:
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Otto von Retzow verkauft an Beteke von Kerkberg seine Besitzungen im Dorfe Leussow, unter Zustimmung der Brüder Otto und Harnit Römer.
Ich Otte Retzowe bekenne ôpenbâre vor allen
gůden lûden, de dessen brêf hôren, lesen
edder anzên, dat ich hebbe vorkoft myt mînen
rechten erfnâmen na râde mîner nêghesten Beteken
van Kerkberghe vnde sînen rechten erfnâmen wes
ich hadde in deme dorpe t
Loysowe vnde binnen der
veltschêde an wâtere, an weyde, an holte, an
wische, an lande, vnde an richte, an dêneste,
vnde he heft my dat gůd gûtleken betâlet,
dat ich edder mîne erfnâmen Beteken de
vôrnůmet ys edder sîne erfnâmen nerghende
vmme darf mânen van des gůdes weghene.
Dessen vôrscreuenen kôp lôue ich myt mînen
rechten erfnâmen vnde mit mînen medelôueren,
alze Otte R
mer vnde Harneyt syn brôder stede
vnde vast t
holdende deme vornůmeden
Beteken van Kerkberghe vnde sinen rechten
erfnâmen vnde t
wârende, wo eyn lantrecht ys. Tu
eyner grôteren bewârinke hebbe wy vôr dessen
brêf henghet vse inghezeghele, de gheuen ys na
godes bôrt drutteynhundert yâr in deme
zôuenteghesten yâre, des hilghen dâghes sunte
Johannes baptisten alzo em af ghehowen wart sîn hôuet.
Nach dem Originale, auf Pergament, in einer kleinen Minuskel, von derselben Hand, welche die Urkunde vom 12. Mai 1370 geschrieben hat. An Pergamentstreifen hangen 3 runde Siegel aus ungeläutertem Wachs:
1) mit einem Schilde, auf welchem drei aufgerichtete Pfeilspitzen mit Widerhaken (Strale) in den Schildwinkeln stehen; Umschrift:
2) das Siegel des Otto Römer und
3) das Siegel des Harnit Römer, wie sie an der Urkunde vom 12. Mai 1370 hangen.
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Beteke von Kerkberg verkauft an den Knappen Jacob Zartwitz drei Hufen zu Rechlin.
Wêten sch
ulen alle de iêne, de dessen brêf
seen vnde h
ren lezen, dat ik Beteke van
Kercberghe mit mynen rechten eruen hebbe vorkoft
vnde vorlâten vnde in desser ieghenwardicheyt
tů eyneme rechte kôpe vorlâte deme
êreleken knapen Jacob Tzartevissen vnde synen
rechten eruen drê hůuen tů
Reddechlyn, der twê nu bûwet Thydeke Koler vnde
de eyne bûwet Thydeke Malan, dâr heft he my eyne
gantze nůghe vôr ghedân, alse wy vnses
kôpes hebben eyn ghedreghen, vnde lâte em de mit
alsodâneme rechte, alse ik de hebbe hat vnde
beseten mit h
uen, wůrden, kôten, also se
ligghen an acker, an velde, an weghen tů
vnde af vnde an vnweghen, mit holte, husch,
st
de, brůk, torf, můr,
wysch, gras, weyde, hoy, mit wâter, invl
te, tůvl
te vnde vtvl
te, mit vischerye, mit pacht,
tyns, deenst, tegheden, rôkhůn vnde mit
aller nůt, vrucht vnde tůbehôre,
alse ik de dâr ane hebbe ghehat, vnde wil vnde
schal em der ghewâren vôr alle de iêne, de vôr
recht willen kômen, alse eyn lantrecht is. Vppe
dat desse kôp stede vnde vast blyue vnde van my
vnde mynen rechten eruen edder van mynen nak
melynghen nycht ghebrôken edder
vorst
ret werde, so hebbe ik Beteke van
Kercberghe vôrbenůmet dessen brêf
ghevesteghet myt myneme inghezeghel. Na godes
bôrd in dem dûzendesten drêhunderdesten veer
vnde z
euenteghesten iâre, in s
nte Bartolomeus dâghe des hilghen apostoles.
Nach dem Originale, auf Pergament, in einer kleinen, gedrängten, dicken Minuskel. An einem Pergamentstreifen hängt das hier abgebildete schildförmige Siegel mit 4 linken Spitzen und der Umschrift:
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Der Herzog Heinrich d. A. von Meklenburg und seine Gemahlin Margarethe stiften in der Kirche des Klosters Tempzin Seelenmessen für sich und ihre nächsten Angehörigen mit 20 Mark jährlicher Hebung aus der Orbör der Stadt Sternberg.
Ik her Hinrik Haghenowe bêdegher des gadeshûszes
sunte Anthonii to Temptzyn boleghen in deme
stichte to Sweryn bekenne vnde botûghe âpenbâre
an desseme brêue vor my vnde myne nakômelinghe,
dat de hôchghebôrne furste hertich Hinrik de
oldere hertoghe to Meklenborch, furste to
Wenden, Rostok vnde Stargharde der lande here,
myt vulbôrt vnd willen der hôchghebôrn
furstynnen syner lêuen hûsfrôwen vor Margareten,
hefft pûr vnde lûtter vmme gadeswillen vnde des
lêuen hillighen vâders sunte Anthonii gheuen
vnde lâthen, leth vnde ghifft ieghenwardich
twintich mark gheldes ghûder munthe, also tôr
Wismar vnde tho Lubek ghenghe vnde gheue zynt,
in der ôrb
r des gheldes, dat he iârliken
plecht to bôrende van deme râde thôme
Sterneberghe, dâr vôr to êwighen tyden schal
alle dâghe werden êne misse in deme gadeshûsze
sunte Anthonii to Temptzyn tho deme altare, dat
nu nyge bûwet is in dat norden vnder den mynsten
rghelen, vnde van den missen schal
me alle wekene twê synghen, also des donredâghes
van deme hillighen lîchamme vnde des
dynxstedâghes van deme hillighen crûce, vnde ôk
alle iâre schal me, wan de hôchghebôrne furste
êrghenant myt syner hûszfrôwen vnde furstynnen
in god vorstoruen syn, vnde ere olderen vnde
kyndere vnde syne hûsfrôwen, also vor Jutte vnde
Ingheborch in god vorsthoruen, hertich Olrike
eren sône, vnde ôk den hôchghebôren fursten in
god vorstoruen hertich Frederic van Luneborch
vnde syne furstynnen vor Magdalenen vnde hertich
Berend eren sône ôk in god vorstoruen vnde hertich
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Otten synen brôder alle boghân vnde dechtnisse twîge in dem iâre hebben myt vigilien vnde selemissen, also de hôuetbrêff ôk vthwiszet, de dâr vp vorseghelt is van deme êrghênomeden heren vnde furstynnen. Alle desse stucke vnde articule lâue ik her Hinrik Haghenowe bêdegher vôrbonômet vôr my vnde vôr myne medebrodere vnde heren vôr vns vnde vnsze nakômelynghe to êwighe tyden stede vnde vast vnbrekeliken to holdende, vnde hebbe des to tûghe vôr my vnde myne nakômelinghe vnde myne brôdere vnde heren myn ingheseghel henghet vnde henghen hêten an dessen breff, dede gheuen vnde schreuen is na gades bôrd dûsent veerhundert dâr na in deme sosvndsostighesten iâre, amme sondâghe alse me synghet in der hillighen kerken Judica me deus. An vnde âuer gheweszen vnsze lêuen ghetrûwen borghermêstere vnde râedmanne vnszer stad Sterneberch, Reymer van Plessen to Tzulowe, Hans Redekstorp tôme Boltze vnde Henneke Bulowe van Tzibbule vnde andere lôuenwerdiglie vnszer lêuen ghetrûwen.
Nach dem Originale; das Siegel ist abgefallen.
Die Herzoge Magnus und Balthasar von Meklenburg fundiren eine neue herzogliche Domherrenstelle an dem Dom-Collegiat-Stifte zu Rostock und dotiren sie mit der Pfarre zu Belitz.
Nos Magnus et Balthasar, fratres, dei gracia duces Magnopolenses, principes Slauie, comites Swerinenses, Rostock, Stargardie et ceterarum terrarum domini, vniuersis et singulis cuiuscunque status hominibus presentes nostras litteras inspecturis, lecturis vel audituris et presertim reuerendo in Christo patri ac domino
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domino Martine episcopo Caminensi, domino et amico nostro, ac illi vel illis, quos infrascriptum tangit vel tangere poterit negocium quomodolibet in futurum, pium in Christo zelum. Quoniam temporalia temporum momentis abolentur, nec passim omnibus simul innotescant, ea que nunc presencia sunt, posterorum memorie prodere decreuimus: cupientes igitur in parrochiali nostra sancti Jacobi Rostoccensi, Swerinensis diocesis, ecclesia, quam dei et sedis apostolice gracia annuente, non sine grandi difficultate, eciam cum irrigacione sanguinis et rorum dispendio, collegiatam fieri procurauimus, cultum diuinum diatim adaugere ad laudem et gloriam omnipotentis dei intemerateque virginis matris eius Marie ac tocius supernorum curie triumphantis, necnon nostri et nostrorum viuorum ac mortuorum profectum et salutem, ecclesiam parrochialem in villa districtus nostri Slauie nomine Belitze, Caminensis diocesis, cum omnibus et singulis suis fructibus perpetuis et accessoriis in prebendam canonicalem dicte ecclesie Rostoccensis collegiate dare, deputare et assignare dignum duxinius, prout presencium vigore damus et deputamus et assignamus imperpetuum, ita vt possessor eiusdem ecclesie in Belize de cetero et inantea canonicus prebendatus censeri debeat et esse in memorata ecclesia Rostoccensi in omnibus ac per omnia, instar aliorum octo in prima erectione per nos et nostram donacionem designatorum, habiturus inter eos et cum ceteris inibi canonicis stallum in choro et locum in capitulo cum participacione omnium et singulorum distribucionum manualium ceterorumque emolumentorum et obuencionum communium, quacunque veniant appellacione, ab inicio erectorum et post ad huiusmodi ordinatorum et ordinandorum: que res vt firmiori subsistat fundamento, vobis patri et domino Caminensi omnibusque et singulis supra designatis, quorum communiter auf diuisim interesse poterit, attente supplicamus, quatenus, ne tam pium tamque zelosum quouis pacto interrumpatur propositum, id prosequi et vestri consensus documento autorisare, quidquid denique in eiusmodi negocio vltra neccessarium fuerit, reuerendo in Christo patri ac domino domino Conrado episcopo Swerinensi, eciam domino et amico nostro, tamquam ordinario, seu illi vel illis, quibus ipse velit precum nostrarum intuitu committere, dignemini exequen-
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dum, ita vt non obstante alteritate diocesis ecclesia illa Belitze pro prebenda ecclesie Rostoccensis intituleter, vniatur et incorporetur, citra tamen defraudacionis iure et administracionis sibi debite, ad quam idem canonicus presbiterum ydoneum eius vices gereutes seu vicarium perpetuum ordinandi habeat indultum, relicta illi prouisione competenti ex proventibus eiusdem ecclesie, nobis ac nostris legittimis heredibus semper imposterum saluo iure patronatus, quod dudum prescripsimus ad eandem, vobisque et archidiacono Diminensi ac vestris successoribus manente iurisdictione, quam hactenus habuistis in eam ipsam ecclesiam, in vicerectorem inibi residentem populumque sibi commissum. In quorum omnium et singulorum fidem et euidens testimonium presentes nostras fundationis et erectionis litteras sigillorum nostrorum appensione iussimus communiri. Datum in castro nostro Swerinensi anno salutis Christiane supra millesimum et quingentesimum primo, die dominica, vicesima tercia mensis May.
Am 26. Junii 1501 bestätigte der Bischof Martin von Camin die vorstehende Stiftung, unter Zustimmung des Archidiakonus Paul Cotzke zu Demmin. Am 2. Julii 1501 übernahm der Bischof Conrad von Schwerin die Commission zur Ausführung des für seine Diocese Notwendigen.
Die Herzoge Magnus und Balthasar von Meklenburg bestätigen den Tausch, der zwischen dem Magister Johann von Greben, Domdechanten zu Rostock, mit der Petrikirche und der Dechanei zu Rostock, und dem Doctor Heinrich Boger mit der Kirche zu Belitz und einer Dompräbende zu Güstrow auf Lebenszeit getroffen ist.
Wy Magnus vnde Baltazar van gots gnâden,
ghebrôder, hertoghen to Mecklenburg, fursten to
Wenden, grâuen to Suerin, Rostock, Stergarde
. der lande
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heren, bekennen ôpenbâr in dessem vnsen brêue vôr
vns, vnnse eruen vnde nakômelinge, ôk vôr
alsweme, so alse de werdighen heren vnse
andechtighen mêster Johan van Greben, deken to
Rostock, vnde doctor Hinricus Bogher, kerckhere
to Bêltze
., in vôrtyden van vns in vnsen
landen myt lêhnen irkant sint, syn wy vmme ores
vordênnstes willen vth merckliker ôrsâke itzunt
bsunderen one gunstighen genêghet, in sodâner
mâte dat se myt vnseme wêtten, willen vnde
vulborde, de wy one iegenwerdigen vorgunnen, ore
lêhne, bynâmen mêster Johan van Greben de kerken
to sunte Jacop to Rostock myt der prôuende vnde
dekenie dâr sulues, vp eyn, vnde doctor Hinrick
B
gher de kerken to Bêltze, ôk de
prôuenden to Gustrow, der de seliger doctor
Antonius Gronenwalt leste besitter was vôr ome,
vp ander syden, vnder seck môghen na rechtes
vorlôue vmme setten lâten, vulbôrnde dâr
beneuen, ifft de êrbenômede her Hinrick na gots
vorhenginghe van dôdes weghen eer affghinge, wen
de îrgenante her Johan, dat dorne suluen herenn
Johan vryg, wisz vnde seker wedderghanck dorch
vnsen gunst blîuen schal to der bôuen
bestemmeden kerken, prôuenden vnde dekenie, dâr
to behôrich, myt sodâneme beschêde, dat de twê
lehne bynâmen de kerke to Bêlize vnde de
prôuende to Gustrow êrberôrd schullen denne vns
vnde vnsen gensliken vorleddighen, de to
vorlênende, weme wy willen, doch ifft de
vîlbenômede doctor Hinricus mêster Johannis dôt
beleuede, so van vns he vnder des neyn ander
lêhn enkrêghe, vorgunnen wy ome den wedderghanck
to der vpghemelten prôuenden to Gustrow, so dat
wy iowelkem syn tôbetêkende in der mâte gerne
willen wedder tokâmen lâten vnde anders nêmande
lênen. Desser dinge alle to bekantenitze vnde
lôfflikem bewîse hebben wi bâuen bescreuen
Magnus vnde Baltazar ghebrôder hertogen to
Mekelenburg
. vôr vns vnde vnse eruen vnde
nakômelinge vnnse ingesegel an dessen brêff
witliken hêten hangen, ghegeuen to Streiltz in
vnseme lande tho Stergarde int iâr der ghebord
Christi veffteynhundert vnde eyn, amme sondâghe
na Viti.
Nach dem Originale, auf Pergament, in einer stumpfen Minuskel. An einem Pergamentstreifen hängt ein zerbrochenes herzogl. meklenburgisches Siegel.
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Der Bischof Martin von Camin committirt den Bischof Conrad von Schwerin, den Dr. Heinrich Bogher in die einer rostocker Dom-Präbende incorporirte Pfarre zu Belitz einzuführen und den Tausch derselben gegen die rostocker Dechanei mit dem Mag. Johann Greben auszuführen.
Reuerendo in Christo patri et domino domino Conrado, ecclesie Suerinensis episcopo, domino et fratri nostro, Martinus, dei et apostolice sedis gratia episcopus Caminensis, obsequiosum in Christo affectum. Pastoris curam in ecclesia gerentes, ea, quibus cultus augetur diuinus, tanto altentius exequimur, quo magis nos teneri censemus: vnde venerabilem et egregium dominum ac magistrum Hinricum Bogher, theologie doctorem, cum illustrium principum ac dominorum ducum Magnopolensium credentialibus litteris nobis commendatum et ad eorum instantiam super in corporatione ecclesie in Beltze, diocesis nostre, pro prebenda Rostoccensi iuxta tenorem fundationis beniuole exauditum, vobis duximus dirigendum et presencium tenore dingimus ea condicione, vt, ad ammouendum omnem ambiguitatis scrupulum, eidem domino Hinrico, ad dictam ecclesiam in Beltze dudum per felicis recordationis predecessorem nostrum Benedictum instituto, iam occasione huius erectionis per nos approbate de prememorata prebenda prouidendi ipsumque ad illam inducendi seu induci ac de omnibus et singulis illius fructibus eidem responderi mandandi cum ceteris ad hec obseruari solitis plenam habeatis facultatem, quo super vices nostras vobis impresenciarum committimus per expressum; preterea quia permutacionem certorum beneficiorum sibi incumbere asserebat cum venerabili viro domino et magistro Johanne Greben, ecclesie collegiate sancti Jacobi Rostoccensi decano, humiliter id petentibus libenter annuentes, beneficia, que coram vobis duxerint nominanda, signanter dictam ecclesiam
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sancti Jacobi cum decanatu et prebenda annexis, ex vna, et supra designatam nouiterque erectam ex ecclesia nostre diocesis Beltze prebendam, in Rostoccensi ac aliam in sancte Cecilie Gustrowensi ecclesiis, ex altera partibus, transponendas, quantum nostra interest, vestre caritati similem transponendi per presentes indulgemus potestatem. Datum in opido Stetin anno a natiuitate domini millesimo quingentesimo primo, die sabbati, vicesima sexta mensis Junii, nostro sub sigillo presentibus appenso.
Nach dem Originale, auf Pergament, in einer kleinen Minuskel. An einem Pergamentstreifen hängt ein rundes Siegel aus rothem Wachs, auf welchem Johannes d. T. mit dem Agnus Dei in der linken Hand unter einer gothischen Nische steht, an welcher rechts ein Wappenschild mit einem durchgehenden Kreuze hängt; Umschrift:
Die Herzoge Balthasar und Heinrich von Meklenburg verleihen dem Hans Dhume auf Lebenszeit für den Eröffnungsfall das Burglehn zu Sagsdorf, welches Hans Bevernest (auf Ruchow) inne hat.
Van gots gnâden Baltasar vnde Hinrick geuedderen,
hertogen to Mekelenborch, fursten tho Wenden,
grauen to Swerin, Rostock vnd Stargarde der
lande
. heren, bekennen in vnde mit
dussem vnsem âpen brêue vôr vnns, vnnse eruen,
nachkhomen vnde sust vôr ydermeniglich, dat wie
mit gûden, trûliken râde, frîgen willenn vnde
wêten, vmb manichfoldiger getrûwer vnde vlîtiger
dênst, szo vnns vnser lieber getrûwer Hans Dhume
in vorschîner tîdt gethânn vnnd hinforder thun
kan, schall vnde will, vnnd gnediger toneygung,
szo wy tho eme trâgen, dat burgkhlêhenn to
Sackstorp mit aller vnde iôwelker frygheyt, gerich-
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ticheit vnde togehôringhe, wo menn dat benômenn
mach, vppe aller frîgeste vnde quîteste dat
sulueste purgblêhenn dy duchtige vnnse lêue
getrûwerHans Beuernest vnde sîne vôrfarn van
alder inehat, beseten, gebrûket vnde genutet
hebben vnde noch inne hefft, bosittet, gebrûket
vnde genutet, in aller mâten, wo dat sulue an
vns, vnser herscop mit allen gnâden, frigheyden
vnnde gerechticheyten vppt aller frigeste fallen
kan vnnd mach, eme, wen sik sulk lêhn
vorlediget, seyn leuenn lanck dat sulue aldens
intoheben, to besitten, to gebruken vnde to
benutten gegeuen vnnd vorlêhen hebbenn, geuen
vnde vorleyhn gedachten Hannszen Dhume sein
leuen lanck sulck obgemelte gût vnd burchlehn to
Sackhstorp mit aller vnnde iêwelker tobehôringe
vppt aller quîtest vnde frîgeste dat sulueste
anfall[en] kann edder mach, inne der aller
bestenn mâth vnnde form, wo dat sulue sîn schall
vnde mach, inne to hebbende, to besittende, to
gebrûcken vnde to benuttenn, in mâten wo bâuen
berûrt, alls in crafft vnde macht dusses brêues,
doch mit dussem bosceidt, dat he de brucke und
sl
gebom to Sackstorp in mâten wo
syck dat eygent vnde gebôrt, in gûder bowâringe
schal holdenn, wollen ene ôck by sulker
gerechticheit, szo uel an vns, vnser herscap
gefallen kann vnde mack, hanthebben, beschutten
vnde beschirmen, doch vnns ann vnser ôurekeyt
vnnde sunst eynem ydem seinen rechtenn âne
schâdenn. Tho ôrkonde mit vser fursten vpgemelt
beider anhangenden ingesegelnn to Dobbrann,
sontags Reminiscere im vifftehenhundersten vnde
sosten iâre vorsighelt.
Auschultata et collationata est presens copia per me Hinricum Westuall, clericum Raceburgensis diocesis, sacra imperiali auctoritate notarium, et concordat cum suo vero originali de verbo ad verbum, quod protestor manu mea propria.
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Der Kurfürst Joachim von Brandenburg giebt die Güter zu Kerberg und Vettin, welche Henning von Kerberg auf Krümmel von dem Kurfürsten zu Lehn besessen hat und welche nach dessen Tode durch Versäumung der Lehnssuchung an den Lehnsherren gefallen sind, den Vettern Hans und Henning von Kerberg wieder zu rechtem Mannlehn.
Wir Joachim von gotts gnaden marggraue zu Brandenburg, des heiligen Römischen Reichs ertzcamerer vndt churfürst, zu Stetin, Pommern, der Cassuben undt Wenden hertzog, burggraue zu Nurenberg undt furst zu Rügen, bekennen und thun kunth öffentlich mit diszem briue vor vns, vnser erben und nachkommen undt sunst allermengelich, nachdem dhann verschiner zeit Henning von Kerberg zu Krummel in gott verstorben vnnd seine nachgelaszene guter, so von vns zu lehen ruren, aus versumligkeitt, das dieselben zu rechter zeitt nicht gesucht, an vnns als die lehenherrn kommen undt gefallen, das wir demnach aus sondern gnaden unsern lieben getrewen Hannsen undt Henningen geuettern den Kerbergen vnnd iren menlichen leybs lehens erben solliche nachgelaszene lehenguter zu rechtem manlehen gnediglich gelihen haben, nemlich im dorff zu Kerberg neun hufen undt vierzehen wurde mit teychen, wischen, holtzungen, greszungen, ausfluszen undt einfluszen, item ein hof undt ein hufen zu Vettin, darzu das halbe schultengericht vff der wusten veltmarckh zu Littbeck, widerleyhen obgenanten Hannsen undt Henningen den Kerbergen undt iren mennlichen leibs lehns erben vorgeschriebene lehenguter zu rechten mannlehen i[n]n undt mit crafft ditts brieffs, doch also das sy vnd ir mennlich leibs lehns erben dieselben zu rechten mannlehen haben, so offt noht thuett, nehmen undt empfahen vnnd auch daruor
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halten, thun undt dienen sollen, als solches leben recht unnd gewonheit ist; wir verleihen inen hieran alles, was wir inen von gnaden wegen daran verleyhen sollen undt mögen, doch uns, vnsern erben undt nachkommen an vnsern undt sunst iedermenniglich an seinen rechten one schaden. Zu urkunth mit vnserm anhangenden innsiegell versiegelt vndt geben zu Kölnn an der Sprew am montag assumptionis Marie, der gepurde Cristi im funffzehenhundersten und vierzehenden iare.
(L. S.) Sebastianus Stublinger, doctor, cancellarius.
Nach einer im J. 1674 zur herzogl. meklenb. Lehnkammer eingereichten, nach dem Originale beglaubigten Abschrift. - Der Name Littbeck ist nicht ganz klar geschrieben.
Der Herzog Johann Albrecht von Meklenburg belehnt den Georg Rohr mit dem halben Dorfe Krümmel und der halben Feldmark Göhren, welche Güter dieser von seinem Vetter Benedict Rohr gekauft hat, in der Art wie ihre Vorfahren dieselben besassen.
Wir Johann Albrecht von gottes gnaden hertzog zu Meckellenburgk, furste zu Wenden, graff zu Schwerin, der lande Rostock vnd Stargardt herre, bekennen vnd thuen kundt offentlich mit diesem vnserenn briefe fur vns vnd vnsere erben, nachdem der erbar vnser lieber getrewer Georgen Rohr, Carsten Rohrs seligen szon, von seinem vettern dem auch erbarn, vnserm lieben getrewen Benedictus Rohr dem jungern, Achim Rohrs seligen szon, zum Krummel, aus vnser gnedigen schriefftlichen Vergünstigung vnd Zulassung, auch mitt des verkeufers negsten agnaten vnd lehnserben, alsz Otten, Mertenn, Joachim vnd Berndt vettern vnd brudern der Rohre einhelligem rath vnd bewilligung, das halbe dorff vnd feldmarcke zum Krummell sambt der halben feltmarke Goher, wie die allenthalben in iren grentzen vnd scheiden gelegen, mit allen zugehorenden, erbaweten vnd vnerbawten
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höfen, hufen, breiden, kempen, eckeren vnd wisschen, geradett vnd vngeradett, auch mitt pechten, zinsen, diensten, kirchlehen, zehentlemmern, rauchhunern, hohesten und vndersten gerichten, an hand vnd halse, auch mitt holtzungen, buschen, wälden, streuchen, iagten, weidewercken, wassern, sehen, wasserflussen, teichen, teichstetten, rohrungen, hutungen, gresungen, weiden, driefften, scheffereyen, viehehofen, sambt allen vnd ieden anderen zugehorenden hochheiten, herligkeiten, frey- und gerechtigkeitten, wie der verkeuffer, seine eltern vnd vorfaren dieselben gueter auffs freieste vnd zum besten innegehabt, besessen, genossen vnd gebraucht, zu einem rechten, beständigen, ewig werenden erbkauff für viertausendt vnd viertzig gulden muntze gekaufft hat, das er vns ferner darauff vndertenigs fleiss bittendt ersucht vnd angelangett, ime vnd seinen manlichen lehenserben angetzeigt erblich erkaufft vnd betzallett lehenguett zu einem rechten manlehen gnediglich zu reichen vnd zu leihen: Demnach haben wir angesehen seine zimbliche, billiche bitte, auch getrewe angenehme dienste, die er vns bishero geleistet vnd hinfurter desto getrewlicher vnderteniglich thuen soll, kan vnd will, vnd ime Georgen Rohren vnd seinen manlichen lehenserben obgemelt erkaufft lehenguet mit allen obenbenanten specificierten vnd andern ein vnd zugehorungen, nichts dauon ausgeschlossen, in aller massen der verkäuffer Benedictus Rohr, Achim Rohrs seligen szon, vnd desselben vorfahren, solchs fur sein vnd ire eigentumblich guett inne gehabt, bemessen, genutzett vnd gebraucht, zu einem rechten manlehen gereicht vnd geliehen, wie wir dasselb auch hiemitt kegenwertig vnd wissentlich in crafft diesz vnsers brieffs thuen vnd gethaen haben wollen, also das er vnd seine manliche lehenserben solch guett innehaben, besitzen, geniessen vnd gebrauchen mogen nach allem irem besten nutz, forteill vnd frommen, doch vns vnd vnseren erben an vnser furstlichen hoheitt, obirkeitt, gerechtigkeit vnd mandiensten vnd sonsten einem ieden seinenn rechten one schaden. Hierauff hatt mehrgedachter Georg Rohr vns geburliche, leiblich geschworene lehenspflicht geleistett vnd angelobtt, vnsz vnd vnseren erben getreu, hold, gehorsam vnd gewertig zu sein, vnser vnd der vnsern bestes, nutz vnd frommen zu werben vnd zu schaffen, schaden vnd nachteill ieder
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zeitt nach seinem vermugen zu warnen vnd durch alle mittel abzuwenden vnd vorzukommen helffen vnd alles das zu thuen, was von solchen lehenguetern ein getrewer lehenman von lehens vnd landes rechten vnd gewonheitt wegen schuldig und verpflicht ist, auch wie die vorigen besitzer solch geleistett vnd gethaen haben. Des zu vrkundt mitt vnserm anhangenden furstlichen secret besiegelt vnd gegeben zu Schwerin den XXVten monatstag Octobris nach Christi vnsers heilands geburt im funffzehenhundert vnd acht vnd sechszigsten iare.
Der Herzog Johann Albrecht ernennt eine Commission zur Untersuchung und möglichen Schlichtung der Streitigkeiten, welche zwischen Joachim Rohr auf Neuhaus und Vivienz und Henning von Kerberg auf Retzow und Krümmel, an einem, und den Brüdern Curt, Wilhelm und Karsten von Retzow auf Leppin und Retzow, am andern Theile, über die beiderseitigen Gerechtsame an Retzow, Rechlin und Klopzow herrschen.
Vonn gottes gnaden wir Johans Albrecht Hertzogk zu Meckellenburgk, Furst zu Wenden, Graf zu Schwerin, der Lande Rostock vnd Stargardt herr, entpieten euch denn erbaren vnseren Lehenleuten vnd lieben getrewen. Ewald Kamptzen zu Gudow vnd Hansen Linstowen zu Bellin vnsern gnedigen grus zuuor vnnd geben euch himitt gnediger meinung zu erkennen, das sich zwischen den auch erbaren vnserm rath, lehenleuten vnd lieben getreuen Jochim Rohrn zum Newenhaus sampt Viuientz vnd Henning geuettern den Kerckbergen zu Retzow vnd Krummel, clegern, an einem, Churten, Wilhelm vnd Kersten gebrudern den Retzowen zu Leppin vnd Retzow, beclagten, anders theils, Irrungen erhalten von wegen etzlicher mastung vnd anderer gerechtigkeitt mehr in den dörffern Re-
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tzow, Reddelin vnnd KIobtzow, wie ihr aus ihrem beiderseits mundtlichen anbringen bericht, gegenbericht, red vnd antwortt ferner nach notturfft zu uernehmen haben werdett. Damitt nun zu vorhuetung vnd vorkommung anderer beschwerlicher weiterung vnd vnhails, so sich in die lenge daraus möchte entspinnen, solchen gebrechen abgeholffen vnd also nachbarlicher will vnd einigkeitt dises fals widerumb zwischen ihnen aller seits angerichtet vnnd erhalten werden muge, so haben wir zu erkundigung derselben vnd ferner zu gutlicher vnderhandlung euch zu vnsern Commissarien deputirtt, Gnediglich begerendt, ihr wollet euch zum allerfurderlichsten vf ein gewissen tagk mitt einander in das dort Retzow verfugen, doselbst die Partheien, die ihr samptlich zeitlich gnug dahin vor euch citiren wollet, aller irrungen, so sie dises fals zusammen haben vnd euch der ein vnd der ander thail angeben wirtt, gegen einander notturfftig verhören, die mengel, die es bedurffen, in augen schein vnd sonsten alle notturfftige erkundigung daruber nehmen, auch die zeugen, so der ein oder der ander theil zu besterkung seines gerumbten fugs vnd gerechtigkeitt produciren vnd furstellen will, geburlich aufnehmen vnd an aides stadt vmb ihre dises fals habende wissenschafft befragen, was ein jeder aussaget, vf der partheien vnkosten mitt fleis lassen vffschreiben vnd alsdan allen muglichen fleis furwenden vnd versuchen, ob vnd damitt ihr sie aller solcher mengell halben in der guete zur pilligkeitt vnd freundschafft entscheiden vnd vorgleichen mugett, im fall aber die gutliche handlung in einem etzlichen oder allen puncten nicht statt finden, sondern vnfruchtbar vnd vorgeblich abgehen wurde, So wollet vns neben der Zeugen Aussage, wofern einige producirt werden, ewern grundlichen bericht, wie ihr die vmbstende vnd gelegenhaitt allenthalben befunden, auch woran vnnd an welchem theil der mangel erschinen, alsbaldt schriftlich dauon in vnsere Cantzlei vbersenden, damitt wir vns darauss nach notturfft zu ersehen vnd nach befindung der gelegenheitt ferner die pilligkeitt darin zu uorordenen vnd zu uorabscheiden haben mugen. In dem allen geschicht vnsere gnedige gefellige meynung. Datum Güstrow den XXXI Januarii, Anno LXXII.