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Die Kirche zu Hohenkirchen,

welche schon im Jahresber. III, S. 180 flgd. beschrieben ist, ist ebenfalls im ausgebildeten Spitzbogenstyl mit gedrückten Gewölben, wie die Kirche zu Gressow, aufgeführt. Der Herr Pastor Erfurth ist dadurch a. a. O. S. 180 verleitet worden, diese Gewölbe für Rundbogen zu halten. Es fehlen ihnen jedoch sämmtliche Eigenthümlichkeiten des sogenannten byzantinischen Styls; im Gegentheil trifft man dergleichen Gewölbe aus einer jüngern Zeit, da die Wölbungen oft viel später, als die Ringmauern gebaut wurden, sehr häufig. Auch ist die Anführung der Kirchen und Pfarren in alten Urkunden nicht immer ein Beweis, daß die jetzt stehenden Kirchen schon damals vollendet gewesen seien.

Dagegen hat die Kirche eine andere Eigenthümlichkeit, welche sehr interessant ist. Die Kirche besteht aus Chor, Schiff und Thurm von gleicher Weite. Der Chor hat die Strebepfeiler des Spitzbogenstyls, dem Schiffe fehlen sie dagegen im Aeußern. Das Schiff ist drei Gewölbe lang und hat die Eigenthümlichkeit, daß die Strebepfeiler innerhalb der

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Kirche stehen. Man hat nämlich die Pfeiler, welche die Gewölbe tragen, und die Strebepfeiler zu kurzen Querwänden umgeschaffen, die Seitenwände des Schiffes an die Enden dieser Querwände hinausgerückt und die Längsenden durch kurze Mauern geschlossen. Dadurch hat die Kirche an jeder Seite des Schiffes drei viereckige Kapellenräume, welche mit kleinen Gewölben bedeckt sind, erhalten, welche durch undurchbrochene Scheidewände von einander getrennt sind und sich nach der Kirche hin in der ganzen Höhe derselben öffnen. Diese Wände sind aber in der That keine Scheidewände, sondern die Strebepfeiler, welche durch Hinausrückung der Seitenmauern in die Kirche versetzt sind; sie sind daher wesentliche Grundbestandtheile des ganzen Baues.