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2. Aus unbestimmter Zeit.
Urnen von Schwerin.
Beim Ausgraben von Erde hinter dem Hause des Herrn Mundkochs Schack zu Schwerin, in der Paulsstadt an der Alexandrinenstraße am Pfaffenteiche, dem vorletzten Privathause vor dem großherzoglichen Amte nach Norden zu, fanden sich einige Fuß tief auf einem Pflaster von Feldsteinen neben groben Kalkstücken und Knochen mehrere Urnen, welche nach der Mischung der Masse aus heidnischer Zeit stammen, leider aber alle zertrümmert wurden, nämlich:
1) eine hellbraune Urne der größten Art. Sie wird gegen 2' hoch, fast eben so weit im Bauche, von fast senkrechten Linien in den Wänden und wenig eingezogenem Rande und Fuße gewesen sein. Die Scherben sind ungefähr 1/2" dick, die Masse ist grob und mit zerstampftem Granit durchknetet, der Rand einige Finger breit hoch. Hin und wieder ist die Außenseite geschwärzt. Das Gefäß wird der großen bei Wittenburg gefundenen Urne (vgl. Jahresber. V, S. 64) gleich gewesen sein und Aehnlichkeit mit einer andern daselbst gefundenen Urne (vgl. das. S. 62) gehabt haben. Da in den wittenburger Urnen und in der Nähe derselben Metallschlacken gefunden wurden, so scheint die Bestimmung dieser Gefäße auf Schmelztiegel zu deuten.
2) eine kleine, schwarze Urne, ohne Verzierungen, beinahe in einer senkrechten Hälfte vorhanden, schwarz mit gelben Glimmerfünkchen durchsprengt, ungefähr 7 " hoch, unten sehr spitz, oben weit geöffnet, mit hoch liegendem, scharfem Bauchrande, mit einem Henkel.
3) Scherben von 2 bis 3 kleinen hellröthlichen und gelben Urnen.
G. C. F. Lisch.