zurück zur Metadatenansicht auf dem Dokumentenserver
zurück
Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 76 zur nächsten Seite zur letzen Seite
Dokument dauerhaft verlinken Dokument im gesamten Band öffnen Metadaten auf dem Dokumentenserver anzeigen

Afrikanische Glasperlen.

Im Jahresber. VII, S. 81 ist durch den Herrn Epffenhausen aus Hamburg Nachricht von Mosaikperlen gegeben, welche, aus dem Innern Afrika's oder vielleicht aus Aegypten kommend, an der Goldküste einen nicht unwichtigen Handelszweig bilden, indem sie hier von den Eingebornen stark gesucht und mit dem doppelten Gewichte Goldes, bezahlt werden. Die Eingebornen erkennen die ächten Perlen sehr leicht nicht nur an ihrer ganzen äußern Eigenthümlichkeit, sondern auch an ihrem geringen specifischen Gewichte, und alle mit Mühe und Kosten, selbst in Venedig, nachgemachten Perlen haben keinen rechten Eingang gefunden. Herr Epffenhausen war im Sommer 1841 sehr erstaunt, in unsern Sammlungen ähnliche Perlen zu finden, wie er sie auch in ägyptischen Museen an den Mumien gefunden hatte, und hat später, unserer Sammlung gedenkend, durch Vermittelung des Herrn Zahl=Commissärs Peitzner zu Schwerin eine ächte Perle, welche von den Bewohnern der Goldküste Agrey genannt werden, für diese eingesandt. Diese ächte Perle ist aus porösem Glasflusse, von stenglichter Form, cylindrisch, in scharfen Flächen aus einem längern, gebogenen runden Wulste geschnitten, hochgelb an Farbe in der Grundmasse und mosaikartig mit eingelegten, sich durchkreuzenden Bändern von blauen, rothen und weißen Streifen verziert. Zugleich hat Herr Epffenhausen drei verschiedene nachgemachte Perlen (schwärzlich mit gelben, blau mit weißen

Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 77 zur ersten Seite zur vorherigen Seite

und braunen, weiß mit blauen Verzierungen) eingesandt, welche allerdings sehr leicht von den ächten zu unterscheiden sind.

Die ächte afrikanische Perle ist Mosaikarbeit: die Verzierungsbänder sind tief eingelegte Massen. Unsere heimischen Perlen sind ebenfalls Mosaikarbeiten und gehören nach neuern, beglaubigten Funden der Eisenperiode an; vgl. oben den Wendenkirchhof von Pritzier S. 65 und 74.

G. C. F Lisch