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Die Kirche zu Grabow.
Die Stadt Grabow hat aus dem Brande vom 3. Junius 1725 nichts Alterthümliches an Bauwerken gerettet, als die Kirche, und auch diese hat durch den Brand so sehr gelitten, daß sie nichts weiter als einige wenige Eigenthümlichkeiten im Bau bewahrt. Der gegenwärtige Bericht kann also vorzüglich nur dazu dienen, daß sich in Zukunft Niemand bemüht, Werke alter Kunst in Grabow aufzusuchen.
Die Kirche ist ein Oblongum, bestehend aus Chor, Schiff und Thurm; das Schiff hat Seitenschiffe, welche mit dem Hauptschiffe durch drei Bogen in Verbindung stehen. Diese Bogen, welche auf achtseitigen Säulen ruhen, sämtliche Fenster der Kirche und die Eingangspforten zum Schiffe sind im Spitzbogen gebaut. Das Schiff hat das Gewölbe verloren und ist mit Brettern überlegt. Der Chor ist aber noch gewölbt; er hat zwei Gewölbe im Rundbogenstyl, welche auf breiten Trägern, wahrscheinlich Resten von Pilastern ruhen, die abgehauen zu sein scheinen. Der Hauptgurtbogen zwischen Chor und Schiff ist auch Rundbogen, ebenso Pforte des Thurms
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und Eingang aus dem Thurme zum Schiffe. Der Thurm hat aber ohne Zweifel öfter Restaurationen erlitten, so daß der Styl der Grundmauern nicht mehr mit Sicherheit erkannt werden kann. Der Bau der Kirche dürfte daher wohl in die Zeit des Ueberganges vom Rundbogenstyl in den Spitzbogenstyl fallen.
Ein alter Altar mit Schnitzwerk, welcher nach dem letzten Brande für die Kirche (in Lübeck?) gekauft ist, ist durch ein neues, schlechtes Oelgemälde verdeckt.
G. C. F. Lisch.