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b. Einzeln gefundene Alterthümer.

Wendische Graburne von Krickow.

Zufällig gelangte ich in den Besitz einer Urne, die von einem Arbeiter beim Bau der Kunststraße von Neustrelitz nach Neubrandenburg in der Nähe von Krickow, nicht weit vom Tollenze=See, etwa 1/2 Meile: von Prillwitz, gefunden war. Zwar war sie höchst mürbe durch den darin wurzelnden Wachholderstock geworden und in einige Stücke zerfallen; ich war indeß so glücklich, sie zu restauriren. Sie gehört zu den weitbauchigen, ist 8" hoch, hat im verloren gegangenen Fuße 3" Durchmesser, in der größten Bauchweite 8" und einen zollhohen wenig auswärts gekrämpten Rand. Die Masse ist ein grauer magrer Thon, mit Kies und Glimmer gemischt, scheinbar stark gebrannt, und inwendig wie auswendig auffallend schwarz.

Der ziemlich scharfe Bauchrand, liegt ungefähr in der Mitte der Urne. Die obere Hälfte des Bauches, vom Bauchrande bis zum Oeffnungsrande, ist mit Mäanderzeichnungen aus graden, eingeritzten Linien (nicht aus Linien mit dem gezahnten Rade, welche im Strelitzschen noch nicht bemerkt sind), die oben und unten durch drei concentrische Kreise begrenzt sind, verziert. - In der Urne befand sich ganz schwarz gebrannter, feiner Glimmersand, mit zerbrannten Knochen vermengt, unter denen viele, mäßig dicke Schädelfragmente waren. Dazwischen lagen zwei Hefteln (broches) aus Eisen von der Gestalt, wie sie den Hefteln in den Wendenkirchhöfen eigen ist.

Rülow, im November 1839.

F. Th. Sponholz.