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Kegelgrab von Wohld No. 3.

(Vgl. Jahresber. IV, S. 30.)

Etwa 200 Schritte links von der wittenburg=hagenower Landstraße liegt auf dem stadt=wohlder Felde hart an der bobziner Scheide ein Kegelgrab, östlich von dem im Mai 1838 geöffneten Hügel (vgl. Jahresbericht 1838, S. 61). Zu Anfange d. M. begab ich mich im Auftrage des Vereins dahin, um das Grab aufzudecken. Der vollkommen runde Hügel war in der Mitte 6' hoch; es fand sich um denselben ein einfacher Ring von Steinen, alle mit Erde bedeckt; der Durchmesser des Hügels betrug 46'. Der Hügel besteht aus lehmhaltigem Sande und ist seit Menschengedenken beackert. Da südlich und östlich der Scheidegraben hinderlich war, so geschah die Aufdeckung von Westen. Es war in dem Hügel ein einziges ovales Steingewölbe, 24' von Osten nach Westen lang und 18' von Süden nach Norden breit; die Höhe in der Mitte betrug 4 1/2'. Hin und wieder kamen Spuren von Tannenkohlen zwischen den Steinen vor. Etwa 2' südwestlich von der Mitte lag auf einem flachen Steine, 1' hoch über dem Urboden, eine Speerklinge aus Bronze mit Schaftzunge (wie Frid. Franc. Tab. VIII, Fig. 2) mit 2 noch darin befindlichen bronzenen Nieten; sie ist stark von hellgrünem Rost angegriffen. Sie lag mit der Spitze nach Osten. Die Länge beträgt 6 3/8"; am Schaftende ist die Breite 1 1/4"; in der Mitte ist auf beiden Seiten ein schmaler, rund erhabener, scharf hervortretender Rücken. - Nur 1 1/2' östlich von der Stelle, wo sie lag, fand sich unter kleineren Steinen eine Heftel aus Bronze in Bruchstücken, welche ungefähr der Heftel in Frid. Franc. Tab. VI, Fig. 3 ähnlich gewesen sein wird; es waren außer der eigentlichen Nadel (jetzt 3 1/2" lang), woran die Spitze fehlt, nur 3 Stücke des schön gewunden gearbeiteten Bügels (jetzt 3 1/4" lang) zu finden; alles ist mit edlem Rost bedeckt. Von Urnen fand sich keine Spur.

Wittenburg, im Februar 1840.

J. Ritter.