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Kegelgrab von Wittenburg No. 4.
Im November d. J. begann ich im Auftrage des Vereins die Aufdeckung eines Kegelgrabes auf dem wittenburger Felde, welches etwa 500 Schritte südlich von dem lehsenschen Wege hinter den Freihägen liegt. Der Boden ist lehmiger Sand und
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dacht sich allmählig südlich nach dem wittenburger Holze ab, wobei die Ackerstücke ebenfalls von Norden nach Süden laufen. Deshalb fing ich die Aufgrabung von Süden an. Der Hügel hatte einen Steinring von 60' Durchmesser und darin einen ovalen Steinhaufen von 45' Länge von Osten nach Westen und 30' Breite; die Höhe betrug in der Mitte 3', worüber noch 1' Erde war, welche schon seit Menschengedenken beackert ist. Im Süden fanden sich unter dem Steinhaufen 2 Stellen, welche in der Breite von 2' noch 3' tief unter dem Urboden Kohlen, Asche und in der Tiefe schwarz gebrannte Steine und Erde zeigten; doch fanden sich keine Alterthümer. Vier Tage hatte ich graben lassen und mußte des rauhen Wetters wegen die Arbeit einstellen; es blieb noch der nordwestliche Theil, etwa 1/4, zu untersuchen übrig. Der Eigenthümer des Ackers (Fuhrmann Prüß) brach indeß ohne mein Wissen die übrigen Steine heraus und fand ein Schwert aus Bronze mit Griffzunge, mit grünem Roste dick überzogen. Es war in 2 Theile zerbrochen, der eine von der Spitze bis zum Bruche 8 1/2", der andere 16 3/4" lang, in den Bruchflächen oxydirt. Die größte Breite der Klinge mißt 1 3/4", etwa 9" vom Griffe. Der erhabene Mittelrücken ist auf jeder Seite mit einer feinen, erhabenen, scharf abgegrenzten Linie eingefaßt. Die Griffzunge ist bis auf den äußersten kleinern Theil, nämlich 2 1/4", vorhanden, mit drei Nietlöchern, wovon eins in der Mitte und zwei am Rande nahe an der Klinge.
Wittenburg, Anfang Decembers 1839.
J. Ritter.