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3.
Des schwerinschen Bischofes Dorf im Lande Müritz.

In den Jahrb. III, S. 147 ist nachgewiesen, daß das Dorf Biestorf bei Malchow des schwerinschen Bischofes Dorf (Biskopesdorp) im Lande Müritz gewesen sei. Zu den dort mitgetheilten Regesten aus den Urkunden=Inventarien des Stifts Schwerin lassen sich noch zwei neu entdeckte beibringen, welche die oben ausgesprochene Ansicht noch mehr bestätigen und aufklären:

"Ein Instrument, daß Bischof Fridrich mit rhatt vnd willen des Capittelß vnd des Stiffts Lehnleute, so darin benant, die vestung zu Biscoppestorpe niderreissen vnd schleiffen lassen Ao. 1366.

Also hatten die Bischöfe von Schwerin hier eine Veste. Der Abbruch derselben geschah wohl in Folge der Streitigkeiten mit den von Bülow; denn in einer andern Regeste heißt es:

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"Den gantzen Zehenden in Rostoch vnd Bukow mit dem Dorffe Peterstorp vnd Corkeuitz sollen sie) - (Reimar und Vicke von Bülow) dem Bischoffe (Andreas von Schwerin) frei abtreten, biß sie dem Bischoffe das Schloß Biscopestorp mit seinen zugehorigen widerschaffen; wan solchs geschehen, soll Ihnen der Zehende zu Rostoch vnd Bukow mit den Dorffern Peterstorp vnd Corkeuitz wieder vbergeben werden vnd die behalten, biß sie mit außzalung des Pfandtschillings wider geloset werden. Datum Rostock 1351 in crastino S. Andreae Apli."

und ferner:

"Der Priester zu Rostock, als Johannis zu S. Peter, Willekini zu S. Marien, Herrnanni zu S. Jacob vnd Helmoldi zu S. Niclauß documentum, daß ihnen am 11 Julii in S. Jacobs=Kirchen, wie Bischof Albertus einen Synodum zu halten alda gewesen, die Proceß ctr. Bülowen insinuiret worden, darauf sie dieselben als Hinrich, Vicken, Reimar vnd Danquarden vnd den Gerdt vom Sande, der Biscoppestorp zwey Jar eingehabt, in den Ban erkleret vnd zu wercke gerichtet. Datum Rostoc 1357, Augusti 28".

Bis zum Ende des 14. Jahrh. verwalteten die Bischöfe das Gut selbst; nach dem Abbruch der Veste, mit dem Anfange des 15. Jahrh., gaben sie es zu Lehn aus.

Auch in Neu=Vorpommern, nicht weit nördlich von Triebsees, im ehemaligen Lande Triebsees, hatte der Bischof von Schwerin auch ein Dorf, welches ebenfalls mit der Zeit den Namen Biscopestorp oder Bischoffesdorf erhielt und schon im 16. Jahrhundert Bischdorf genannt wird. Jetzt heißt es ebenfalls Bisdorf. In alten Registern heißt es öfter: "Bischoffsdorff apud Sundium" (bei Stralsund), wahrscheinlich um es von einem Bisdorf zwischen Greifswald und Grimme zu unterscheiden.

G. C. F. Lisch.