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Kegelgrab von Reinstorf (bei Bützow).

Etwa 500 Schritte östlich von den vietzer Tannen bildet das Erdreich einen natürlichen Abhang von 6 bis 10 Fuß Senkung. Auf demselben wurden bei Anlegung einer Mergelgrube, 20 Schritte nördlich vom reinstorfer Wege, die nachfolgenden aus Bronze bestehenden Alterthümer in einer Tiefe von 4 Fuß aufgefunden.

1) Ein Buckel von trichterförmigem Ansehen (Hütchen). Der Kopf, dessen zerbröckelter Rand ursprünglich dem Umfange eines Guldens gleich sein mochte, ist auf der obern concaven Seite mit einem hohlliegenden Querstifte zum Anheften versehen. Aus der untern convexen Seite geht der 1/8 Zoll starke Stiel hervor, welcher jetzt nur noch einen Rumpf von 1/2 Zoll Länge bildet.

2) Ein Armring, wovon etwa der vierte Theil fehlt, 2 1/2 Zoll im Durchmesser und im Draht 3/8 und 1/8 Zoll stark, mit spiralförmig eingegrabener Verzierung.

3) Ein großer Kopf= oder Halsring, mit spiralförmig eingegrabener Verzierung, 1/4'' im Drahte dick und in drei Stücke zerbrochen. An den beiden verjüngt zulaufenden Enden

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ist etwas abgebrochen, so daß die gewöhnliche Umbiegung zum Zusammenfügen der beiden Enden fehlt.

4) Ein Armring, inwendig platt, auswendig etwas gewölbt, 2 1/2" im Durchmesser, 3/8'' in der Breite und 1/8'' in der Dicke haltend; es fehlt ein etwa 1'' langes Stück.

5) und 6) Zwei ganz gleiche Ringe, vierkantig im Draht, im Durchmesser 4 und 3 1/2'', im Drath 1/2" breit und 3/8'' dick, der Form und Größe nach wahrscheinlich für den Oberarm bestimmt und wie gewöhnlich offen.

7) Ein großer Ring, ähnlicher Art wie 5) und 6), 4 1/4 und 4" im Durchmesser, von 1/2'' breitem und 3/8'' dickem vierkantigen Drath, welcher sich nach der Oeffnung des Ringes hin wie gewöhnlich verjüngt, an den Enden aber zu runden, in der Oeffnung flach abgeschnittenen Köpfen sich verstärkt.

Die sämmtlichen Gegenstände sind mit edlem Roste überzogen. Beim Auffinden lagen sie in einen dunkel gefärbten, 4 1/2 Fuß langen Erdstrich gehüllt, der, von Osten nach Westen laufend, 1 bis 2'' hoch und 5 bis 6'' breit war. Nördlich von diesen stand in einer Entfernung von 2 Fuß die Aschenurne, die den Arbeitern jedoch unter den Händen gänzlich zerfiel.

Der Herr Pensionär Schnapauff zu Reinstorf überwies mit freundlicher Bereitwilligkeit dem Einsender die nöthigen Arbeiter, um weitere Nachsuchung nach Alterthümern in nächster Umgebung des Fundorts anzustellen. Dieselbe blieb jedoch erfolglos.

Neuenkirchen, den 12. Februar 1839.

Günther, Hülfsprediger.