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Karl Oldenburg, Aus Bismarcks Bundesrat. Berlin (Reimar Hobbing) 1929.

Der vorliegende Band enthält Aufzeichnungen des Oberzolldirektors Oldenburg, zweiten Bevollmächtigten Mecklenburg-Schwerins beim Bundesrat, aus den Jahren 1878-1885, die der bekannte Bismarckforscher Professor Schüßler im Auftrage der Familie Oldenburg herausgegeben und mit einleitenden und erklärenden Bemerkungen versehen hat. Die Aufzeichnungen schildern lebhaft die Stellung Bismarcks zum Bundesrat, besonders bei den Verhandlungen über die Zoll- und Finanzreform und die Sozialpolitik, und zeigen den großen Kanzler in seiner rücksichtslosen Energie bei der Verfolgung seiner Ziele zum Besten des deutschen Vaterlandes. Auch Oldenburg hatte zeitweise darunter zu leiden. Als Bismarck 1880 mit Oldenburgs Tätigkeit im Bundesrat unzufrieden war, aber seine Abberufung beim Großherzog Friedrich Franz II. und dem Ministerpräsidenten Grafen Bassewitz nicht durchsetzen konnte, wurde Oldenburg wenigstens aus dem Zollausschuß herausgedrängt und so zur Wirkungslosigkeit verurteilt, bis er dann 1882 die Genugtuung erlebte, in den Zollausschuß wieder aufgenommen zu werden. Die Politik Bismarcks hat Oldenburg bei aller seiner Verehrung für den Kanzler häufig abfällig beurteilt, weil er, wie viele andere patriotische Männer, dem umwälzend Neuen in Bismarcks Plänen damals noch kein genügendes Verständnis entgegenbringen konnte. Seine Aufzeichnungen sind als die eines Augenzeugen recht wertvoll.

Stuhr.