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Oskar Eggert, Die Wendenzüge Waldemars I. und Knuts VI. von Dänemark nach Pommern und Mecklenburg. Baltische Studien, N. F. Bd. XXIX (1927), S. 1-149. Mit 1 Karte. Diss., Greifswald. - Dänisch=wendische Kämpfe in Pommern und Mecklenburg (1157 - 1200). Ebd. Bd. XXX, 2 (1928), S. 1-74.

Den Abschnitt der deutsch-dänischen Geschichte, mit dem sich die beiden Aufsätze beschäftigen, haben schon viele, meist landesgeschichtliche Werke geschildert. Wenn der Verfasser sich trotzdem entschlossen hat, diese neue Bearbeitung vorzulegen, so rechtfertigt sich das nicht allein dadurch, daß die bisherigen Schilderungen in mancherlei Hinsicht überholt oder allzu kurz gefaßt sind, sondern vor allem dadurch, daß der Verfasser die bedeutende nordische Literatur herangezogen hat, die von den neueren deutschen einschlägigen Geschichtswerken kaum berücksichtigt ist.

Die zweite der beiden Arbeiten bietet die eigentliche Geschichtserzählung. Die erste bildet die kritische Grundlage dafür. Hier werden zunächst die chronikalischen Quellen nordischer und deutscher Herkunft in erschöpfender Übersicht vorgeführt und unter Berücksichtigung der bisherigen Quellenkritik bewertet, ebenso die Darstellungen seit Suhms Geschichte von Dänemark. Große Schwierigkeit macht die Chronologie der Wendenzüge, weil gerade die Hauptquellen in diesem Punkte ungenau sind. Der Verfasser hat sich daher bemüht, das chronologische Gerippe für die Jahre 1157 - 1199 festzustellen. Auch hat er die slavischen Ortsnamen, die in den Quellen entstellt wiedergegeben werden, sorgfältig geprüft und gedeutet.

Die auf diesen kritischen Untersuchungen aufgebaute Geschichtserzählung enthält viele Einzelheiten, bleibt aber immer lebendig und anregend. Den Schauplatz der Kämpfe, um die es sich handelt, bilden mehr Rügen und Pommern als Mecklenburg. Daß aber die Pommerschen Ereignisse jener Zeit auch die mecklenburgische Geschichte stark berühren, ist eine bekannte Tatsache, die sich in unseren heimischen Geschichtswerken längst Geltung verschafft hat.

Die Burg des Otimar, die König Waldemar 1171 zerstörte, hat seinerzeit Lisch auf der Insel im Teterower See angenommen, Giesebrecht dagegen suchte sie auf einer Insel im Lübchiner See, Quandt auf einer Insel des Borgwall-Sees, Eggert (a. a. O. XXX, 2, S. 52 Anm. 1) hält Giesebrechts Meinung für die wahrscheinlichste. Es ist aber unzweifelhaft die Insel im Teterower See gemeint; vgl. auch die Arbeit von R. Asmus: Der Burgwall von Teterow und seine Eroberung durch die Dänen im Jahre 1171, Zeitschr. Mecklenburg, 22. Jg., 1927, S. 120 ff.

W. Strecker.