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VI.

Die Geburtstage

der Herzoge Ulrich und Georg.

Von

Dr. F. Techen - Wismar.

 

Vignette
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Ü ber den Geburtstag Herzog Ulrichs gehen die Angaben auseinander. Die in Güstrow wahrscheinlich am Hofe des Herzogs in den sechziger Jahren des 16. Jahrhunderts zusammengestellten Daten von Geburts-, Hochzeits- und Todestagen aus dem mecklenburgischen Fürstenhause und dem dänischen Königshause verzeichnen: anno 1527 den 5. Martii ist hertzogk Ulrich zu Meckelenburgk geboren, 2 stundt 35 minuten nach mittage. Dagegen ist der Herzog nach einer "Angabe" im Großherzoglichen Hauptarchive zu Schwerin, die Wigger, Jahrb. 50 S. 288 anführt, am 22. April (wohl des Jahres 1528) geboren. Endlich berichtet Lambert Slaggert in seiner Chronik des Klosters Ribnitz, Mecklenburgische Geschichtsquellen I S. 159, zum Jahre 1528: in dessem jar frowe Anna, hertich Albrechtes tho Mekelenborch eeghemal unde vorstynne, heft erem heren ghetelet eynen jungen heren, ghenomet hertich Ulrich, welker tho kerken g[ynk) des Diuxtedages in deme Pinxten (Juni 2). Dazu ist anzumerken, daß Glaggert ursprünglich Jurgen statt Ulrich geschrieben hatte. Als Wigger in seiner Gencalogie des großherzoglichen Hauses sich über diese Daten zu entscheiden hatte, bevorzugte er, durch Glückwunschbriefe des Schweriner Archivs geleitet, die an erster Stelle genannte Quelle. Die Nachricht aus dem Kloster Ribnitz, auf dessen Übtissinenstuhl eine Tochter des mecklenburgischen Fürstenhauses die andere ablöste, und wo deshalb die Genealogie der landesherrlichen Familie eifrig erörtert und gepflegt ward, wurde um so eher beiseite gesetzt, als von vornan eine gewisse Unsicherheit unverkennbar war und sie für den jüngem Bruder Georg durchaus zutraf. Damit schien auch das Urteil über die Angabe des Archivs mit dem 22. April gesprochen zu sein. Und doch ist dieser 22. April, freilich des Jahres 1527, der Geburtstag Ulrichs. Das wird einwandfrei durch die in gleichzeitiger Abschrift im Reichsarchive zu Christiania, Münchensche Sammlung Nr. 2137, erhaltene Geburtsanzeige des Vaters erwiesen. Sie wird hier nach dem Abdruck

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im Diplomatarium Norwegicum (das überhaupt über alle seine Bände zerstreut eine große Zahl Schreiben von Herzog Albrecht und an ihn enthält) XIV (1895) Nr. 566 S. 525 wiederholt:

[Herzog Albrecht VII] zeigt [seinem Schwager K. Christian II von Dänemark] die am gegenwärtigen Tage erfolgte Geburt eines Sohnes [Herzogs Ulrich] an. - 1527 Apr. 22.

Wir verkunden e. k. w. mit sunderlicher frolockung unsers gemuts, das der almechtig gott die hochgeborne furstin, unser hertzfreuntlich lieb gemahel, fraw Anna, geborne margkgreffin zu Brandenburgkh etc., hertzogin zu Megkelenburgkh etc., irer frawlichen burden, gott lob, allenthalben hewt dato des morgens frue zu sechs horen genedigk vnd glucklich entbunden vnd ire lieb vnd vns mit einem jungen herrn, wollgestaltlich an allen seinen gelidtmassen, erfrawet vnd begabet hat. Weilhs wir also e. k. w. als vnserem lieben herrn oheymen vnd shwageren, der solh erfrawlichen geburt vngezweiflich hochlich erfrawet sein wirdt, im bessten freuntlicher wolmeynu[n]g nicht haben wollen verhalten. E. k. w. wollen auch solhs der hochgebornen furstin, vnser freuntlichen lieben fraw mutter, der churfurstin von Branddenburgk etc., mit frolichem gemut anzeigen. Datum montangs in den heiligen Ossterfeyrtagen anno etc. XXVII.

Nicht minder als bei Herzog Ulrich erweisen sich die Güstrower Daten über Herzog Georg als falsch unterrichtet und irreführend. Denn während sie mit Bestimmtheit melden:

Anno 1528 den 22. Februarii ist Hertzogk Georg zu Meckelenburgk geboren 1 Stunde 20 minuten nach mittage, ist laut Anzeige des Vaters an König Christian von 1528 Apr. 23 dies Kind am 21. April morgens zwischen 7 und 8 auf die Welt gekommen. Auch diese in der Münchenschen Sammlung im Reichsarchiv zu Christiania im Original (Nr. 2453, Einlage Nr. 3819) erhaltene Anzeige wird hier nach dem Drucke im Diplomatarium Norwegicum XV (1900) Nr. 370 S. 413 f. mitgeteilt;

die Unterschriften sind von des Herzogs Hand:

Herzog Albrecht von Mecklenburg zeigt König Christian von Dänemark die 1528 April 21 morgens zwischen 7 und 8 erfolgte Geburt eines Sohnes an, ladet den König zur Taufe ein und teilt in einer Einlage seine Absicht mit, auch die Städte Lübeck, Hamburg und Lüneburg dazu zu laden. - Schwerin, 1528 Apr. 23.

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Dem durchleuchtigsten fursten, hern Christiern, zu Denmarcken, Sweden, Norwegen, der Gotten vnd Wennden thonnigk, zu Schleszwigk, Holstein Stormarn vnd der Ditmarschen hertzogen, graffe zu Oldenburgk vnd Delmenhorst, vnserm freunthlichem lieben hern oheimen vnd szwager.

Durchleuchtigster khonig, vnser gutwillig vnd freuntlich dinst sein ewer koniglich wirde alltzeit zuuor. Liber her oheim und swager, wir geben ewer khoniglich wird mit sunderlicher frolockung vnsers gemuts guter, dinstlicher vnd freuntlicher mehnung zu erkennen, das die hochgeborn furstin, vnser freuntlich lieb gemahel fraw Anna, geborn marggrefin zu Brandenburgk etc., hertzogin zu Megkelnburg etc., durch schickung gottes almechtigen dinstags nach Quasimodogeniti morgens zwischen sieben und acht horen vns einen jungen son, wole gestalt an allen seinen gliddmassen, got lob, zur wellt bracht hatt, welhen wir vermittelst gotlicher verleihung nach christlicher ordnung auffen heilgen Phingstag schirst khommend 1 ) alhir zu Swerin zu den heilgen sacramenten des glaubens und tauffung bringen zu lassen willens. Demnach an ewer khoniglich wird, als vnsern sunderlichen lieben hern oheim vnd swager, vnser gar dinstlich vnb freuntlich bit ist, sie wollen zunor am heilgen Phingstabent 2 ) aldar zu Swerin ankhommen, volgenden tags denselbigen vnsern jungen son zum heilgen christlichen glauben vnd der tauffe beneben andern vnsern hern vnd freunden, die wir auch gleicherweise gebetten, helfen zu bestettigen vnd sich ye hierin zu disem christlichen loblichen werk, wie wir vns des gentzlich vnd vntzweiflich zu ewer khoniglichen wird versehen, gutwillig vnd vndeszwerlich ertzeigen. Das seint wir hinwider vmb ewer khoniglich wird allzeit vnsers hogsten vermögens freuntlich zu uerdienen gantz willig vnd vnuerdrossen. Datum Swerin Dornstags nach Quasimodogeniti anno etc. XXVIII°.

Von gots gnaden Albrecht, hertzog zu Megkelnburgk, furst zu Wenden, Grasse zu Swerin, Rosstock vnd Stargarden der lande herre

E. k. w. s[wogeir] vnd deinneir
   A., h. zu Meigkleinn. etc.,
  manu propria subscripsit


1) Mai 31.
2) Mai 30.
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Einlage:

Wir wollen auch e. k. w. nicht bergen, das wir e. k. w. zu dienstlichem und freuntlichem gefallen, wie es derfzelben nicht entkegen, die von Lubeckh, Hamburgkh vnd Lunenburgkh auf die schirst kunftige Pfingsten neben e. k. w. vnd andern vnsern herrn vnd freunden zu geuattern zu bitten woll gneigt weren, ob ethwas alsdan, dweil sie szelbs zur stett, das e. k. w. zum pessten vnd zw gutt gereychen vnd gedeyen, von andern e. k. w. herrn vnd freunden verhandelt vnd beredt werden mocht. Wie nun e. k. w. dasselbig gedunkt geratten vnd vor gueth ansehn, auch derselben nicht entkegen fzein will, das ethwas fruchtbarlichs vnd e. k. w. zu gute mocht vorhandelt werden, wollen e. k. w. vns des mit dem erssten vnd furderlichsten wissen lassen vnd schristlichen vorstendigen, dan e. k. w. zu bedenken, das es vasst kurtz vnd nicht viel zeitts, wo es e. k. w. nicht entkegen sie zu genattern zu bitten vor gutt ansehn, vderlanffen will. E. k. w. wollen vns solchs alles aufs eylentzt vormelden, das wir alszo zu e. k. w. auf ir gefallen, was sie in dem vor gurth ansehn, dinstlich vnd freunthlich wollen gestellt haben; dan derszelben nach vnserm hogsten vormugen zu wilfaren szein wir al zeit willig vnd gneigt. Datum vt supra.

Manu propria subscripsit.

 

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