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Grabfund von Granzin (bei Lübz).
(Katalog=Nummer 480, 481.)

In der Sammlung des verstorbenen Herrn Paul Langermann, welche im Dezember 1898 als Schenkung des Herrn Amtsanwalt Langermann in Hagenow in das Großherzogliche Museum gelangt ist (vergl. Jahrb. 64, S. 161) befanden sich auch, in einem Kasten zusammengelegt, die hier zu besprechenden Stücke. Ein Fundort war nicht angegeben. Da sich aber in einem Briefe Langermanns an mich die gelegentliche Bemerkung findet: "auch aus Granzin habe ich einen schönen Grabfund mit Bronzen bekommen", andere unbezeichnete Bronzen aber in der Sammlung nicht vorhanden waren, halte ich mich für berechtigt, die Sachen unter der obigen Ueberschrift zu behandeln. Eine innere Unwahrscheinlichkeit der Zuweisung nach Granzin liegt nicht vor. Kegelgräber bei Granzin werden schon Friderio-Francisceum S. 79 erwähnt und sind noch jetzt vorhanden, und auch aus einer jüngeren Periode der Bronzezeit stammen von hier hervorragende Funde ("Italische" Eimer, Jahrb. 47, S. 288; ein goldener "Eidring", Jahrb. 61, S. 217). Auch entsprechen die Stücke solchen, die in dem nicht weit entfernten Friedrichsruhe gefunden sind.

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Es sind:

1. Bruchstücke eines getriebenen Bronzegefäßes in Tassenform, unverziert, mit leicht nach außen gebogenem Rande und eingezogenem Boden, ganz wie das Gefäß aus dem Glockenberge von Friedrichsruhe (Jahrb. 47, Tafel VI, Fig. 10, Text S. 273). Mit den bei der Besprechung dieses Stückes aufgezählten von Ruchow, Peckatel und Weisin ist es das vierte seiner Art.

2. Rest einer bronzenen Nadel, 2 1/4 cm lang; die ursprüngliche Form ist unbestimmbar.

3. Eine steinerne Pfeilspitze mit Einkerbung, annähernd 4 cm lang, ganz wie die von Friedrichsruhe (a. a. O. S. 261 u.s.w.). Zu den dort aufgezählten Fundorten steinerner Pfeilspitzen in bronzezeitlichen Gräbern (Friedrichsruhe, Pölitz, Dabel, Slate, Brunstorf, vergl. auch unten S. 123 bei Retzow) kommt noch außer unserem Stück ein Grabfund von Loiz (unten S. 135). Alle diese Funde gehören in M. III. Gewöhnlich kommen die steinernen Pfeilspitzen zusammen mit Schwertern vor; wahrscheinlich stand auch das Granziner Gefäß wie das des Glockenberges zu Füßen des Beerdigten. Ist also unsere Zuweisung richtig, so haben wir es hier mit einem schönen Grabe der dritten Periode zu thun.