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Kegelgräber von Friedrichsruhe (bei Crivitz).
(Katalog=Nummer Br. 161-163, 263.)

Im Verlaufe unserer Darstellung werden wir sehr oft die 1880 bis 1882 ausgegrabenen Kegelgräber von Friedrichsruhe zu erwähnen haben, die durch den Reichthum ihrer Funde fast die wichtigsten unserer bronzezeitlichen Grabfunde geworden sind. Grab 1-12 ist Jahrb. 47, S. 257 flgd. besprochen. Ein kleiner Nachtrag mag hier folgen.

Grab 13.

Auf dem Acker des Erbpächters Thießen II sind beim Wegräumen eines Steinhügels, offenbar also in einem niedergeackerten Kegelgrabe gefunden und 1884 eingeliefert:

1. Zwei goldene Spiralfingerringe aus Doppeldraht von der gewöhnlichen Form, jeder 8,5 Gramm schwer, von 5 1/2 und 4 Windungen und 2 cm Durchmesser.

Spiralfingerring

2. 21 durchbohrte Bernsteinperlen, flach, mit gleichmäßig gewölbten, in scharfen Kanten zusammenstoßenden Seiten.

3. Ein Nadelkopf, rund, 0,75 cm Durchmesser. Wahrscheinlich von einer Nadel wie die aus dem Kannensberge Grab C a. a. O. S. 266 Nr. 3. Die Form, wahrscheinlich sogar die Stücke, ist sicher aus dem Süden importirt, ähnlich den großen Nadeln, von denen unten S. 145 bei Boldebuck zu sprechen sein wird. Für Ungarn bildet Reinecke, S. 245, 3 ein Exemplar als der

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dritten Periode gehörend ab, Naue, S. 165, bespricht sie als seiner jüngeren Bronzezeit angehörend; ähnliche bei Pič mehrfach, z. B. 8, 8.

Ueber die Art der Bestattung ist nichts beobachtet.

Grab 14. (?)

Im Jahre 1890 ist beim Pflügen eine Nadel gefunden und von Herrn Oekonomierath Schwieger eingesandt. Ueber die Fundverhältnisse ist nichts Näheres bekannt geworden, und es muß daher zweifelhaft bleiben, ob sie zu den Kegelgräberfunden zu rechnen ist, zumal sie durch Patina und auch Form sich von diesen etwa unterscheidet. Die Nadel hat eine helle, schwache Patina, ist sehr zierlich, hat einen flachen, eingeschnürten Kopf und darunter schräg um den Hals laufende Windungen, Länge 9,5 cm. Diese zierlichen "Vasenkopfnadeln" (vgl. Naue, S. 174) erinnern an gewisse zarte Nadeln unserer jüngeren Bronzezeit (Jahrb. 51, Tafel II), scheinen doch aber im Süden einer etwas älteren Zeit anzugehören, so daß eine Zusammengehörigkeit mit den anderen Friedrichsruher Funden nicht ausgeschlossen wäre.