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3.

Zur Geschichte der S. Katharinenkapelle zum Heiligen Moor bei Sanitz.

Von F. v. Meyenn.

Die erste und bisher einzige Mittheilung über die Kapelle zum Heiligen Moor hat Lisch im Meklenburgischen Jahrbuch Nr. 38, S. 48-52, gemacht. Dort ist Alles zusammengefaßt, was die Forschung bis dahin zu Tage gefördert hatte. Inzwischen sind im hiesigen Großherzoglichen Archiv vier weitere urkundliche Nachrichten aufgefunden worden, die ich an dieser Stelle zum Abdruck bringe. Die erste ist ein undatirter Brief der Priester und Kirchgeschworenen der Kapelle zum Heiligen Moor an die Herzoge Magnus und Balthasar, die von 1480 bis 1503 gemeinschaftlich regiert haben. Aus diesem Briefe, der von gewissen Geldhebungen der Kirche zu Sanitz,

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die aber der Kapelle zum Heiligen Moor zugewiesen waren, handelt, geht hervor, daß die Kapelle noch am Ausgange des 15. Jahrhunderts mit Priestern und Kirchgeschworenen versehen war.

Vnßen vnderdanighen steden willighen denst; ghnedighe leue here, hochgebarene forste, wy armen lude jwer hochgebarner gnade breff wol (wol) vornamen hebben scryuende vmme welkes offers willen edder pensien der kerken to Zanttze, 1 ) des ßodane pensie edder ghelt nu noch nicht by vs is vnde wy doch ßunderch anßeghent hebben, des wy vnberaden ßint myt vßen lenheren vnde andern erbaren framen luden, de deme gadeshuße vnde der hilghen ju[n]cfrowen sunte Katrynen gudes ghunnen, des jwen forstlyken gnaden wol bericht mochte werden amme anstanden sunte Marghareten daghe, jwe forstlyke gnade mochte don dorch god vnde nemen dat arme gadeßh ue s an gude boscherminghe.

Scr[euen] vnder der kapellen sig[illum].

  Prestere vnde kerkßuaren der cappellen tomm
Hilghen More.

Nach dem undatirten Original auf Papier im Haupt=Archiv zu Schwerin. Das Siegel fehlt.

2. In einem Rechnungsbuche über ausstehende Schuldforderungen der Kirche S. Marien zu Wismar vom Jahre 1500 heißt es: "Tho Clastorpe Seghebant van Ortzen vnde Achym syn sone tho lutken Tessyn by dem hilligen More."

3. Um 1025 bekennt Claus Eckelenberg im gerichtlichen Verhör, daß "Hanne thome Hilligen More" ihn und seine Spießgesellen "gehuset vnde geheget hefft." Es ist demnach zu jener Zeit neben der Kapelle mindestens noch ein Wohnhaus zum Heiligen Moor vorhanden gewesen.

4. Der Kammergerichtsbote Jacob Rüß bescheinigt, daß er die kaiserliche Achtserklärung wider den Ritter Henning v. Halberstadt 1529 "vff den XXII. tag Septembris verkundt vnnd offenntlich angeschlagen [habe] an die Kirchtir zu dem Hailigen mure."



1) Sanitz.