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3.
Das Haus des Bürgermeisters Bantzkow und der Bantzkowsche Hof.

Nach einer Randbemerkung in der Greifswalder Bearbeitung der Werkmanschen Chronik habe ich festgestellt, daß Herr Johann Bantzkow in der Borstraße unter der Polizeinummer 10 gewohnt haben soll (Jahrbuch 55 S. 36 Anm.). Nun finden wir 1419 und 1446 seiner Tochter Mann Götke Bik auch in der Borstraße angesessen und 1452 desgleichen dessen Sohn und seinen Enkel Johann Bik und zwar diesen neben Störtebeker, nicht dem berüchtigten Seeräuber, vielleicht aber einem Verwandten. 1468 aber wohnte zufolge

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dem Lottregister in derselben Straße neben Hans Störtebeker der spätere Rathmann Johann Bantzkow d. j., vermuthlich ein Enkel des Bürgermeisters, und der Lage nach kann dies Haus, wenn nicht alles trügt, kein anderes sein als das nach der Greifswalder Handschrift für den Großvater in Anspruch genommene. Hatten nun sowohl der Bürgermeister Bantzkow wie sein Schwiegersohn Götke jeder ein Haus in der Borstraße (damals Botes strate genannt) und ging des Bürgermeisters Haus nach einander in den Besitz seiner Enkel, erst Johann Biks, dann Johann Bantzkows über: dann war jener unbekannte Erklärer der Chronik gut berichtet. Möglich ist aber auch, daß er oder sein Gewährsmann von dem spätern Geschlechte zurück und falsch geschlossen habe.

Wird so durch den neuen Fund eine alte Ueberlieferung mindestens nicht gestützt, so verlockt er andererseits zu weiteren Vermuthungen. Im Rathswillkürbuche haben wir fol. 22 v - 24 v ein Verzeichnis von 49 einzelnen Urkunden oder Urkundengruppen, die vppe der treppe alz men vp dat radhus ghan wil aufbewahrt wurden, von einer Hand des funfzehnten Jahrhunderts. Da heißt es fol. 23 r :

item. noch 1 breff van der vorkopinge des houes der crutzheren, dat nu her Bantzkowen hoff ghenomet is und fol. 23 v

item. noch 1 breff dar de rad kofte her Bantzkowenhoff.

Daß die beiden Stücke M. =U. =B. 8192 und 8226 gemeint sind und es sich um den Hof des Deutschen Ordens handelt, unterliegt keinem Zweifel. Aber wo lag er? Bis auf das, was Schröder in seiner Kurtzen Beschreibung S. 268 und S. 273 (Jahrb. 14, S. 26; die Ausführliche Beschreibung giebt hier nichts mehr) bietet, fehlt es gänzlich an Anführungen. Allein eine curia Götke Biks ist 1434 an der Faulen Grube (damals Vogtsgrube, jetzt Wilhelmsstraße) nachweisbar, und das könnte - mehr sage ich nicht - doch die Bantzkowsche sein. Der Besitz anderer Verwandten kommt, soweit unsere Kenntniß reicht, nicht in Frage. An der selben Grube war der Eismarsche Hof (M. U. =B. 3977) gelegen.

Wismar.

F. Techen, Dr. ph.