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3.
Ein historisches Volkslied aus dem
Jahre 1657.
(Mitgetheilt von v. Meyenn.)
Lobspruch des Denen vnd deßelben tapffere kriegesthaten in der Melodei: Alß ich einmahl luft bekahm.
1. | 4. |
Was die Dehnen lobe vnd zier
Wil ich [zu] gefallen dir Ein fein liedtlin singen: Wie er ist qualificret Vnd was er für Kriege füret, Sol von ihm erklingen. |
Ich vorließ das Pohlen ganz
Vnd so manche feste schanz, That in Norden ziehen; Aber seit ich kommen bin, Ist der Dene lengst dahin Durch das felt gefliehen. |
2. | 5. |
Er wird z[w]ahr ein helt
genant,
Sint dir aber nicht bekannt Seine heldenthaten; Er mag sein ein praffel helt In der schantz vnd nicht im feld, Da er viel kan prahlen. |
Weil kein feindt vorhanden
wahr,
Durfft er frei vnd offenbar Durch Holstein marchiren, Plag[e]t den armen paurßman, Der sich zwar nicht weren kan, That sein gudt spoliren. |
3. | 6. |
Ich kunte keine ruhe han,
Er botte mir die Krige an, Er wolte mit mir krigen; Ich alß ein hoch [h]erzter lew, Muhtig, frech vnd ohne schew That mich zu ihm fugen. |
Ach, wie manchem armen man
That er schlege hengen an, Drob er so geschreiet: Dehne, wie tractirest du mich, Ach wehe, ach wehe, das klage ich, Laß mich doch befreyet. |
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7. | 12. |
Ihnen auch das wol gefiehl,
Wen man sie must in dem kiel "Monsieur" tituliren; O, wie mechtig pralen sie, Hetten spielleute spat vnb frue, Thaten auch spendiren. |
Hett' (es) Friederichorth
2
) es nicht
gethan,
Hettet ihr woll mussen stahn Vndt euch tapffer wehren, Dar ihr itzo ewer landt Vndt wie es darumb bewandt Mußet selbst vorzehren. |
8. | 13. |
Aber alß er mich vernam,
Balt er seine zuflucht nam In das lange Norden, Funen must sie nemen auf In so schneller flucht vnd lauf Vnd mehr andere orten. |
Ey, daß heist ein praffer heldt
Hinter dem ofen vndt nicht im feldt, Pfuy, ihr hunde vndt cujohen, Daß ihr lauffet alß wehret ihr toll, Ey, daß euch der henker hohl' Vndt euch selbsten lohne. |
9. | 14. |
Ich meint', Andreaß
1
) solte stehen
Vndt mir unter augen gehen Frisch alß ein soldate, Aber mit erschrockenen sin Lieff er nach der Ecke hin Vndt umb friede bahte. |
Darumb seit ihr bis dato noch
Vnter unserm schwedischen joch, Weil ih[r] meine(n) waffen Furchtet, scheuet vndt euch stell(e)t, Alß wehn ihr außen der welt Nun wollt (n)immer schlaffen. |
10. | 15. |
Auff, ihr denschen eselleut(e),
Die ihr alle zeit fruchtsamb seitt, Wenn ihr sollet kriege führen, Stehet im Felde wie ein hase, Wen er jaget in dem grase, Höret die trumlen rühren. |
Billig jeder menniglich
Kan nicht genugsam verwundern sich Itz zu diesen zeiten, Daß der Dene in der thatt So viel dausendt volcker hatt Vndt wil doch nicht streiten. |
11. | 16. |
Alß da ihr von mir gehöret,
Wurdet ihr also bethöret, Finget d[a]rauff an zu lauffen, Wustet weder auß noch ein, Alß wolt man die härelein Auß dem kopfe rauffen. |
Zwahr, wie es darumb bewandt,
Ist ja jederman bekandt, Daß sie nicht durfen fechten, Den die da saßen im gericht Die rahtgeber wolten nicht, Daß man solte fechten. |
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17. | 21. |
Waß macht nun der herr Andreeß,
Daß ich seiner nicht vohrgeß, Er hatt ein hasenhertz, Daß ist jetzo seine ahrt; Er hält es mit dem schwedischen part, Gleubt mich ohne schertz. |
Du, Hochdeutscher, wirst es
auch,
Wie's sonsten dein gebrauch, In die kroncke 3 ) schreiben, Daes moge auff kindes kindt Vndt so lange menschen sindt Zum gedechtnuß bleiben. |
18. | 22. |
Waß der ambtman Ahlefelt
1
) gethan
Flensburg, daß weiß jedermann, - Geldt fon sie zu treiben; Aber itzo dancket er Gott, Daß er von der schwedischen rott' Nur möge sicher bleiben. |
Drumb ihr Dähnen seit bereit
Nur zum lauffen auß dem streit, O, ihr armen krieger, Bleibet zu hause vndt rühret grütz, Last den Schweden das geschütz Folgen als obsieger. |
19. | 23. |
Weil es euch also gefelt,
So wirt der Dehne auch der welt Spotten in die zehne, Vndt so jemant eilet fortt, Wirt man sagen zum sprichwordt: Du laufst wie ein Dähne. |
Nun ihr schwedischen cavalier,
Die ihr ewig lob vndt zier Werdet von kriege bringen, Nehmet den Dehnen ihre pracht Vndt laßet der carthaunen macht Fri(e)sch vndt frolich klingen. |
20. | 24. |
Fama wirdt auch jederman
Ewer thaten zeigen an, Euch zu hohn und spotte, Ja, zum schimp von hauß zu hauß Wirdt euch endtlich lachen auß Vnser freundt, der Schotte(n) 2 ). |
Streitet, fechtet für vndt für,
Gebet den feindt auch kein quartier Jaget den dänschen hasen Vndt laßet zu frolichkeit, Weil ihr tapffer[e] siger seitt, Die trompetten blasen. |
Gedruckt nach einer gleichzeitigen Abschrift im Haupt=Archiv zu Schwerin.
Das vorstehend mitgetheilte, übermüthige Spottlied, das den ersten Abschnitt von Karls X. von Schweden glänzendem Feldzuge
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wider die Dänen verherrlicht, wird vor der Erstürmung der Festung Friedericia (24. October 1657), wobei Andreas Bille verwundet in schwedische Gefangenschaft gerieth, entstanden sein.