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5.

Nachträge und Berichtigungen

zu

Untergegangene Dörfer.

(Jahrbuch LVI, Nr. VIII.)

Land Crivitz.

Tövick. Nach Mittheilung des Gutsbesitzers Hillmann auf Kladow soll links an der Warnow, der Meierei Rönkenhof gegenüber, ehemals ein Dorf "Tövick" gelegen haben. Hillmann beruft sich wieder auf ein Schreiben des früheren Gutsbesitzers von Buchwald aus Stuttgart vom 21. Juli 1879.

Schildt.     

Land Meklenburg

1. Karpzee, Karpensee. Im Jahre 1425, Dec. 21., verkaufen Reimer und Marquard Gebrüder Barnekow zu Gustävel wohnhaft dem Ordenshause zu Tempzin ihren Hof tome Karpzee mit einem Hofe und einem Kathen zu Golchen wiederkäuflich für 200 Mark. Fünfzehn Jahre später (1440 Sept. 22.) erhöht Marquard Barnekow mit seinen Söhnen die Wiederkaufssumme auf 300 Mark Lübisch. Im Jahre 1496, Dec. 21. verzichten Joachim und Hinrich Barnekow auf das Einlösungsrecht und erklären den Kauf für erblich und ewig. Doch muß damals der Hof Karpsee nicht mehr bestanden haben, da die Verkäufer von dem gud unde hoven, kathen unde have

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de den Karpsesken hoven to beleghen sind, redeten. Martini 1507 verkaufen dann die Brüder von Tempzin de viff Karpenseske hoven an die von Barner zu Weselin gegen deren Besitzthum zu Pentzin. 1719 sagt Pastor Passow zu Tempzin von diesen Hufen:

"Das Wiperstorfsche Feld grenzet ans Blankenbergische Feld, dahin es auch gehöret hat und von Junker Preen besessen worden, an dieses Feld grenzet Karpensee, als fünf Hufen von Junker Barnekow erblich und zur ewigen Zeiten gekaufet worden. Diese Sachen alle prätendirt mein gnädigster Landesherr."

Hiernach also handelt es sich um einen am Karpfensee nördlich von Wiperstorf belegenen Hof. In der Urkunde von 1340 über Brüel's Stiftung als Stadt (Urkb. Bd. 9 Nr. 6054) wird der Karpensee expreß von der städtischen Feldmark ausgenommen. Von einem Hofe daselbst ist aber noch nicht die Rede. Bemerkt soll hier sein, daß die letzte genannte Urkunde sich im Stadtarchiv zu Brüel noch in einer sicher dem 14. Jahrhundert angehörigen Handschrift vorfindet, daher Beyer's in der Anmerkung zu der Nr. 6054 geäußerte Ansicht, es handle sich um eine Fälschung aus dem Ende des 15. Jahrhunderts, zurückzuweisen ist.

2. Kiewitzwisch . Diese noch bei Schmettau angegebene Wiese bei Brüel trug früher auch eine Hofstätte de hofstede to der Kyweteswysch de dar lycht by deme Brule, unde de nu buwen de borghere to deme Brule. (1399, Sept. 29). Damals verkauften die Plessen dieselbe an das Kloster Tempzin. 1347, 1356, 1366, 1367 und 1374 kommt vor Henning Preen de dar wohnet tho der Kiwittswisch. Er hat Beziehungen zu dem Dorfe Goldewin (A. Rossewitz), deshalb sucht Schildt (Jahrb. LVI, 199) Kiwittswisch in dessen Nähe. Doch wird die Kiwitswisch wohl die bei Brüel sein, denn die Preens und die Plessens sitzen im 14. und 15. Jahrhundert auch in zwei anderen Dörfern bei Brüel, Zahrenstorf und Mechewitz oder Mewitz (untergegangen) nebeneinander, und oben sehen wir, daß auch Wiperstorf ehemals Preensches Besitzthum war.

Grotefend.