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II.

Die Entstehung

der

meklenburgischen Polizeiordnung.

vom Jahre 1516.

Von

Archiv=Registrator P. Groth.

~~~~~~~~~~~~~~

I m Jahre 1516 erließen die Herzöge Heinrich und Albrecht von Meklenburg im Einverständniß mit den Landständen "Ordeninge Statuta vnnd settunge dem gemenen nutthe thom besten." Diese Ordnung, die ihres Inhalts wegen jetzt allgemein als die erste meklenburgische Polizeiordnung bezeichnet wird, besaß nicht lange Zeit formelle Gültigkeit. Denn schon im Jahre 1542 erschien eine neue allerdings nur wenig veränderte Redaction derselben, der in den Jahren 1562 und 1572 eingehende Revisionen folgten. Demgemäß hatte diese Ordnung in der Praxis und Litteratur wenig Beachtung gefunden. Erst als man im 18. Jahrhundert anläßlich des Streites um das Braurecht der Ritterschaft auf die ältere Zeit zurückging, wurden auch die Historiker auf diese erste Ordnung aufmerksam. Wir verdanken dieser, durch das praktische Leben gegebenen Anregung außer einigen kurzen Erwähnungen in der Litteratur, vor Allem die beiden jüngsten Abdrücke der Polizeiordnung von 1516, nämlich in Arp's Sammlung einiger meklenburgischer Landes=Gesetze und Verfassungen von Policey= Sachen, Schwerin, 1740 und in Bärensprung's Sammlung alter und neuer herzoglich=meklenburgischer Landes=Gesetze, Schwerin, 1779. Th. IV, S. 12-38.

Der erste und einzige vaterländische Geschichtsschreiber aber, der auf Quellenstudien beruhende Nachrichten von der Entstehung und dem Inhalte der Polizeiordnung von 1516 gegeben hat, ist F. A. Rudloff

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in seinem pragmatischen Handbuch der Meklenburgischen Geschichte Theil III, Bd. 1. Dem Plane und der Anlage des Werkes entsprechend konnte dies nur in kurzen Andeutungen geschehen und da die einzelnen Angaben außerdem noch auf verschiedene Capitel des Buches vertheilt sind, so fällt es schwer, ein zusammenhängendes Bild von der Bedeutung der ersten meklenburgischen Gesetzgebung zu gewinnen. Diesem Umstande mag es zuzuschreiben sein, daß die Rudloff'schen Hinweisungen auf das bei dieser Gelegenheit gewonnene, für die Orts= und Culturgeschichte so werthvolle Material von den späteren Geschichtsschreibern fast garnicht beachtet worden sind.

Es wird daher nicht unangemessen erscheinen, wenn ich auf den folgenden Blättern die im Großherzoglichen Geheimen und Haupt=Archiv befindlichen, auf die Polizei=Ordnung von 1516 Bezug habenden Actenstücke der Oeffentlichkeit übergebe. Wie viele Acten aus dem Anfange des 16. Jahrhunderts bilden auch diese Actenstücke kein zusammenhängendes Ganze, die meisten tragen nicht einmal das Datum ihrer Entstehung: dennoch beziehen sie sich alle ihres Inhalts wegen unzweifelhaft auf die Erlassung der Polizeiordnung von 1516. Auf den Werth aber, den die mitzutheilenden Actenstücke für die Orts= und Culturgeschichte haben, kann das Fehlen einer genauen Datirung keinen Einfluß ausüben, da die Unsicherheit über die Zeit ihrer Entstehung sich immer nur auf einen Zeitraum von wenigen Jahren erstreckt.

Die Herzöge Heinrich und Albrecht von Meklenburg waren in Gemeinschaft mit ihrem jüngeren Bruder Erich und ihrem Oheim Balthasar dem am 20. November 1503 verstorbenen Herzog Magnus in der Regierung des Landes gefolgt. Die Ausübung der Herrschaftsrechte lag aber in Folge verschiedener Verträge dem Herzoge Heinrich allein ob. Dieses Verhältniß blieb auch von Bestand, als kurz nacheinander die Herzöge Balthasar und Erich starben, nur war Herzog Heinrich verpflichtet, die Regierungsgeschäfte in seinem und seines Bruders Albrecht Namen zu führen, auch während der Anwesenheit desselben im Lande, ihn in wichtigen Landesangelegenheiten um Rath zu fragen.

Zu Anfang seiner Regierung in verschiedene kriegerische Unternehmungen verwickelt, konnte Herzog Heinrich erst nach friedlicher Beilegung derselben seine "Aufmerksamkeit auf die Verbesserung des inneren Zustandes seines Landes richten". In dieser seiner friedlichen Thätigkeit standen ihm zur Seite sein Kanzler Caspar von Schönaich und in dem ersten Drittel seiner Regierungszeit auch der von den Zeitgenossen hochgeschätzte Rechtslehrer und Historiker Dr. Marschalck Thurius. Unter der thätigen Mitwirkung dieser Männer, besonders

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des Kanzlers Schönaich ist das erste große meklenburgische Landesgesetz, die Polizeiordnung von 1516 zu Stande gekommen.

Ob nun die "seit der Publication des ewigen Landfriedens einsetzende Polizei=Gesetzgebung des Reiches" (Böhlau, Mecklenburgisches Landrecht, Band I, S. 129) die Veranlassung zu dem Vorgehen der Herzöge gewesen ist, oder ob die vom Bischof Petrus von Schwerin im Jahre 1508 erlassene s. g. Bützowsche Polizeiordnung den Anstoß dazu gegeben hat, ist aus den Acten nicht ersichtlich. Die Herzöge selbst sagen in der Vorrede der Polizeiordnung über die Veranlassung zu ihrer Gesetzgebung; daß durch einige ihrer Unterthanen und Landeseinwohner Klagen über mancherlei Unordnungen und Mißbräuche in den Städten an sie gelangt wären; daß sie sich nach denselben erkundigt und, da sie es also befunden, bei sich beschlossen hätten, dem Unwesen durch eine zweckdienliche Verordnung zu steuern.

In dem Schreiben sodann, mit dem den einzelnen Obrigkeiten das Gesetz zugesandt worden ist (s. Anl. N) wird weiter ausgeführt, daß die Klagen durch die gemeinen Stände des Landes vorgebracht seien und die Bitte daran geknüpft sei, die Herzöge möchten zusammen mit den fürstlichen Räthen und den Ständen eine leidliche Ordnung aufrichten.

Es liegen ferner zwei fast gleichlautende Schriftstücke vor, die als Anlage E 1 und 2 vollständig abgedruckt sind. Der Eingang bezeichnet sie als

"Artikel so de geschycktenn vonn stedenn hinder sick brengenn, darvp de stede sick beradslagenn vnnd wederum jewelke stadt innsunderheyt twe vt deme rade vnnd twe vt der gemeyne, de trepelichsten, vp den sondach Cantate negestkunfftich tom Sternberg, vor minen gn. hern, denn hertogenn to Meckelnborg vnnd orenn gnadenn redernn douon to handeln latenn, schickenn schalenn."

Weiter heißt es im Eingange des Berichts, den der Rath zu Röbel abgestattet hat (Anlage D):

"Item tho gedencke, nach deme affscheyde tho Krakow van der steder haluen, hebben vnse medekumpanen des rades van Rabell, dar tho der stede ghezanth, vns van der weghen boritth (berichtet), [dat] hebben wy in der guden maten by vnsz genamen vnde furder vnser vlith, rades haluen, dar to gedan."

Aus diesen urkundlichen Zeugnissen ist zu entnehmen, daß von verschiedenen Seiten Beschwerden und Klagen über allerlei Mißbräuche und schädliche Gewohnheiten an die Herzöge gelangt sind und daß diese Beschwerden auf einer Versammlung zu Krakow, sowie auf einer am

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Sonntag Cantate zu Sternberg abgehaltenen Versammlung städtischer Abgeordneter zur Verhandlung gekommen sind.

Aus den Actenstücken selbst ist nicht zu ersehen, wann die Verhandlungen zu Krakow und Sternberg stattgefunden haben, doch finden sich in ihnen Anhaltspunkte, um mit einiger Wahrscheinlichkeit den Zeitpunkt der Tagung annähernd bestimmen zu können.

Im Anfange des 16. Jahrhunderts war die Ritterschaft des Klützer Ortes stark verschuldet. Die Hauptgläubiger, die verschiedenen Lübecker geistlichen Stiftungen, hatten trotz mannigfacher, auch gerichtlicher Klagen nichts erreichen können. So sahen sich denn die Herzöge veranlaßt, die gütliche Ordnung dieser Angelegenheit in die Hand zu nehmen. Es fanden unter dem Vorsitz derselben am 11. Juni 1511 zu Grevismühlen Vorbesprechungen statt, die nach längeren Verhandlungen am 6. December 1512 in Gadebusch zu einem für die Klützer Ritterschaft sehr günstigen Vergleiche führten.

Die Möglichkeit, welche sich im Laufe dieser Verhandlungen zeigte, einer ganzen Gruppe von Landeseinwohnern Erleichterung von schwerer Schuldenlast zu verschaffen, mußte den Herzögen und ihren Räthen den Gedanken nahe legen, auch bei der beabsichtigten Regelung der städtischen Verhältnisse der gleichfalls stark verschuldeten Einwohnerschaft der Städte die gleiche Wohlthat zu Theil werden zu lassen.

Es wird daher wahrscheinlich im Jahre 1512 gewesen sein, zu einer Zeit, wo man regierungsseitig noch an die Durchführbarkeit einer solchen allgemeinen Maßregel glaubte, als durch Schreiben der Herzöge den einzelnen Städten aufgegeben wurde, "vptekenn vnnd ouer andworden to latenn, wat von houetstoll vnnd renten binnen vnd buten der stadt vorscriuenn vnnd vorpannt is," damit die ausständige Schuld "na radt" der Herzöge und ihrer Räthe "eindrechtiglick gerechtuerdigt vnd gemetiget" werde.

Die Nachricht, die wir von diesem Schreiben haben, ist enthalten in den beiden oben erwähnten fast gleichlautenden Schriftstücken. Dieselben, als Anlage E 1 und 2 abgedruckt, sind vom Kanzler von Schönaich bezeichnet als

Ratschlag wie gemeyn ordnung in steten vnd vffm lande mocht furgenommen werden

und als

Artikel belangende ordnung in steten vnd lande zcu machen.

Wegen dieser Bezeichnung und wegen des Verhältnisses, in dem der Inhalt beider Schriftstücke zu einander steht, wird man in ihnen die Vorlage für die Verhandlungen zu Sternberg und gleichzeitig auch die Aufzeichnung des Resultates derselben sehen dürfen.

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Während nun über die Schuldverhältnisse der Klützer Ritterschaft umfassende Zusammenstellungen vorliegen, ist, trotz des Schreibens der Herzöge und trotzdem dieselben in Sternberg anscheinend noch auf ihrer Absicht bestanden, kein Schuldenverzeichniß der Einwohner auch nur irgend einer Stadt bekannt. Dieser auffallende Umstand findet seine Erklärung darin, daß diejenigen, denen im herzoglichen Schreiben die Zusammenstellung der Schulden aufgegeben war, der Rath der Stadt und die "trepelichsten der gemeine", also die wohlhabendsten Bürger, waren, die sicherlich kein Interesse an dem Eingreifen der Landesherren in ihre Vermögens=Verhältnisse hatten. Es ist mehr als wahrscheinlich, daß keine einzige Stadt ein Schuldenverzeichniß eingesandt hat, daß vielmehr die Abgeordneten der Städte den Bestrebungen der Herzöge sich auf das Aeußerste widersetzt haben werden; diese aber, die kurz vorher (6. December 1512) in dem Vergleiche zu Gadebusch einen scheinbaren Erfolg ihrer wohlmeinenden Absicht erreicht hatten, ebenso bestimmt auf ihrem Befehle beharrten. Erst als im Jahre 1514 die Herzöge mit der Klützer Ritterschaft sehr trübe Erfahrungen machen mußten - es hatte kein einziger die fälligen Zahlungen geleistet (Lisch, Jahrbuch, Bb. XVI, 57) -, gaben sie ihre Pläne in Bezug auf eine Ermäßigung des Schuldenstandes der städtischen Einwohner auf. In dem im Jahre 1515 aufgestellten Entwurfe der Polizeiordnung, sowie in dem Gesetze selbst ist von einer solchen Maßregel nicht mehr die Rede, vielmehr heißt es im §. 1 (Van renten):

"- - - So hebben wy geordent, dat men henu o ring r, gewönlicke renthe vnd tynse, vorschryuen vnd nhemen, vnd darin nemandes den andern, darmit auer gebör, edder themelicke gewanheit bedrengen edder beswere, doch so schal dyt gesette den handelingen vnd vorschryuingen, devor dato dusser ordeninge gescheen vnd vorferdiget, vnaffbröcklick syn."

Auf Grund dieser Ausführung glaube ich annehmen zu dürfen, daß die Versammlung zu Sternberg am Sonntag Cantate (24. April) 1513 stattgefunden hat. Diese Annahme findet ihre Unterstützung in einer Verordnung der Herzöge Heinrich und Albrecht vom Tage Petri und Pauli (29. Juni) 1513 gegen das überhand nehmende Angehen der geistlichen Gerichte in weltlichen Sachen. In dieser Verordnung (abgedruckt bei v. Kamptz, Mecklenburgisches Civilrecht, Bd. I, 2, S. 3-5) bezeugen die Herzöge, daß in dieser Angelegenheit "henn vnnd wedder mennigfoldige klagen" an sie gelangt seien.

Es liegt nun eine Eingabe der Stadt Parchim vor, in der dieselbe als dritten Beschwerdepunkt aufführt "dat ene warlik den anderen citeret vor dat gestlike gerichte vnnd nichten achten den affsproke vnser g[nedigen] h[eren]."

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Diese Eingabe der Stadt Parchim gehört zu einer Gruppe von Schriftstücken (s. Anl. A-D), in denen einzelne Städte Beschwerden über Mißbräuche und Wünsche in Bezug auf die zu erlassende Polizeiordnung aussprechen. Wie die obige Parchimsche Beschwerde, so sind auch die Beschwerden und Wünsche der übrigen Städte in der Sternberger Vorlage (Anl. E) und demnächst in der Polizeiordnung selbst berücksichtigt worden; diese Schriftstücke sind also als Vorläufer der Sternberger Vorlage anzusehen. Ihre Entstehungszeit läßt sich sogar noch etwas genauer festlegen.

Am 25. Januar 1513 erließen die Herzöge Heinrich und Albrecht "mit ihren trefflicken Rederen", d. h. mit Beirath ihrer Räthe aus der Ritterschaft, die sog. Hofgerichts=Ordnung (abgedruckt bei v. Kamptz loc. citat. S. 5-7). Aus dieser Thatsache geht hervor, daß im Jahre 1512 spätestens aber im Januar 1513 eine Versammlung der herzoglichen Räthe zur Berathung und Verabschiedung eines auf das Gerichts=Verfahren Bezug habenden Gesetzes stattgefunden hat. Hätte zu dieser Zeit die Parchimsche Beschwerde über das Angehen geistlicher Gerichte schon vorgelegen, so würde dieselbe sicherlich gleichzeitig den Gegenstand der Berathung gebildet haben und die Verordnung gegen das Angehen der geistlichen Gerichte nicht erst fünf Monate später erlassen sein.

Wir müssen daher annehmen, daß die Parchimsche Beschwerde erst nach der Beschlußfassung über das Gesetz vom 25. Januar 1513 eingereicht worden ist, daß auf der Versammlung zu Sternberg am 24. April 1513 in dieser Beziehung weiteres Material den Herzögen mitgetheilt und daß diese, da die Erlassung der Polizeiordnung infolge einer in den einzelnen Städten anzustellenden Erkundigung noch verschoben werden mußte, zur Vermeidung weiterer Schwächung ihrer landesherrlichen Autorität eine sofortige, vorläufige Verordnung gegen das Angehen geistlicher Gerichte in rein weltlichen Sachen beschlossen haben. Die kurze Verzögerung (vom 24. April bis zum 29. Juni) in der Publikation dieser Verordnung erklärt sich hinreichend durch die dazwischen fallende, am 5. Juni 1513 zu Wismar mit großem Pomp gefeierte Hochzeit des Herzogs Heinrich mit Helene, der Tochter des Kurfürsten Philipp von der Pfalz. (Meckl. Jahrbücher, Bd. 50, S. 279.)

Daß die Sternberger Vorlage (Anl. E) und die oben erwähnte Verordnung vom 29. Juni 1513 zeitlich nahe zusammenfallen, wird durch die Wahrnehmung bestätigt, daß während in den zu Sternberg aufgestellten Grundzügen für die zu erlassende Ordnung und in der vorläufigen Verordnung vom 29. Juni 1513 noch von einem ausnahmslosen Verbot des Angehens geistlicher Gerichte die Rede ist, in der Polizei=Ordnung von 1516 selbst, nach der Berathung mit den

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Ständen, also auch dem Prälaten=Stande, bereits einige Ausnahmen von dem 1513 aufgestellten Prinzip zugelassen werden.

Ist die Annahme richtig, daß die Verhandlungen zu Sternberg nicht früher als im Jahre 1513 stattgefunden haben und daß die Parchim'sche Vorlage in das Jahr 1512 oder in den Anfang des Jahres 1513 zu verlegen ist, so muß die in der Röbel'schen Beschwerdeschrift erwähnte Krakower Versammlung jedenfalls in das Jahr 1512 und zwar nach dem Sonntage Cantate (9. Mai) fallen, da es bei dem Interesse, das die Herzöge an dem Zustandekommen des Gesetzes zeigten, nicht wahrscheinlich ist, daß man den Städten einen längeren Zeitraum als den eines Jahres zur Berathung des "Krakower Abschiedes" wird gelassen haben.

Nach diesen Ausführungen, für die ich allerdings nur den Werth einer Hypothese in Anspruch nehmen kann, ist der Verlauf der Verhandlungen, die schließlich im Jahre 1516 zur Erlassung der Polizeiordnung geführt haben, folgendermaßen:

Im Jahre 1512 hatten die Herzoge Heinrich und Albrecht zur Berathung mannigfaltiger Beschwerden über Mißbräuche in den Städten Vertreter derselben aus dem Rathe nach Krakow geladen. Ueber den Gegenstand der Verhandlung ist weiter nichts bekannt, als daß in dem "Abschiede" den einzelnen Abgeordneten aufgegeben wurde, mit den übrigen Rathsmitgliedern ihrer Stadt weiter zu berathen.

Es liegt nun eine Gruppe von Schriftstücken aus dem Jahre 1512 vor, in denen die Städte Malchin, Parchim, Röbel und Güstrow (letztere in Gemeinschaft mit Neubrandenburg) das Resultat ihrer Berathungen einreichen. Soweit die Beschwerden der einzelnen Städte zusammenfallen, darf man wohl auf eine und dieselbe Veranlassung zur Berathung, also auf den Krakower Abschied schließen. Diese Uebereinstimmung zeigt sich bei den Klagen über das Aufkaufen der Wolle durch die Bewohner der Mark und des platten Landes, über das Brauen der Edelleute, Krüger, Müller und anderer Landbewohner, sowie schließlich über das Ueberhandnehmen der ein Handwerk und die Kaufmannschaft treibenden Personen außerhalb der Städte.

Daneben wünschten Güstrow=Neubrandenburg außer anderen baupolizeilichen Bestimmungen die Erleichterung der Wiederherstellung verfallener Häuser und der Bebauung wüster Hausstellen, sowie das Verbot von Strohdächern und Scheunen in den Städten. Ferner brachten dieselben eine Beschränkung des Aufwandes bei Hochzeiten, und die Erleichterung der Aufnahme in die Handwerksämter in Anregung. Parchim beschwerte sich über die Appellation der Stadtbewohner von dem "richtewalt" der Stadt an die Herzöge, sowie über das Angehen der geistlichen Gerichte in weltlichen Sachen.

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Schließlich begehrte diese Stadt ein Privilegium für die Stadtbewohner, ihre auf dem platten Lande wohnenden Schuldner, sobald sie derselben habhaft würden, in die Schuldhaft abführen zu dürfen.

Wenn nun auch der Sternberger "Rathschlag (Anl. E 1) in seinem Eingange bezeichnet ist: Artikel szo die geschicktenn von stedenn hinder sich bringen," d. h. Artikel, worüber die Abgeordneten der Städte nach Hause berichtet haben, wenn er also hiermit auf den Krakower Abschied hinzuweisen scheint, so ist es doch sicher, daß nicht alle in demselben berührten Punkte Gegenstände der Krakower Verhandlungen gewesen sind. Es würden so wichtige Gegenstände, wie die von Parchim erwähnten Klagen vor geistlichen Gerichten und das von dieser Stadt gewünschte Privilegium der Städter gegen die Schuldner vom Lande, wenn sie schon in Krakow zur Sprache gebracht wären, sicherlich auch von den übrigen Städten in den Kreis ihrer Berathungen gezogen und demgemäß auch in ihren Eingaben berührt sein. Es ist somit sicher, daß die Abgeordneten der Städte auch mit mancherlei neuen Wünschen nach Sternberg kamen. Wenn auch nicht alle in die der Versammlung gemachten Vorlage (Anl. E 1) aufgenommen wurden, so sind doch in der Verhandlung, sowie in dem Gesetze selbst alle berücksichtigt worden. (Ich verweise auf den in Anl. E 2 vorfindlichen Nachtrag des Kanzlers Schönaich über den Aufbau der Häuser in den Städten.) Freilich ist dies nicht immer in dem Sinne der Antragsteller geschehen; so wurde die Beschwerde der Stadt Parchim über die Appellation von dem Richtewalt an die Herzöge anscheinend durch die Bestimmung erledigt, daß wenn die Herzöge selbst nicht zu erreichen, die Berufung an den herzoglichen Voigt gehen sollte. Es ist dies ein Beweis, daß es den Herzögen neben dem Bestreben, Ordnung im Lande zu schaffen, auch darum zu thun war, ihre landesherrliche Autorität möglichst zu stärken.

Wie die Städte, so traten auch die Herzöge auf der Versammlung zu Sternberg mit neuen Vorschlägen hervor. Als Beweis dafür, daß diese, obgleich in der Anlage E 1 aufgeführt, nicht schon Gegenstand der Krakower Verhandlung gewesen sind, gilt dasselbe, was oben in Bezug auf die Städte gesagt ist.

Diese neuen Vorschläge der Herzöge sind, außer der schon ausführlich behandelten Absicht, die Schulden der Stadtbewohner zu mäßigen, folgende: Einführung eines allgemeinen Landesscheffels für Gerste; Festsetzung eines bestimmten Verhältnisses zwischen dem Preise der Gerste und des Bieres, sowie Beschränkung der Mitgliederzahl der Handwerksämter in den Städten.

Den ersten Vorschlag wegen des allgemeinen Landesscheffels hat man im Laufe der Verhandlungen fallen lassen, die beiden anderen

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Vorschläge, die gleichfalls zuerst aufgegeben waren, sind wahrscheinlich schon wieder in Sternberg (s. Schluß der Anlage E 1) erneuert und auch später bei der Abfassung des Gesetzes berücksichtigt worden.

Ferner tritt wohl in Folge der Sternberger Verhandlungen ganz neu hinzu der in dem letzten Absatz der Anlage E 2 zum Ausdruck gekommene Versuch der Herzöge, der auch in dem Gesetze selbst wiederkehrt: die Krüger auf dem Lande von dem Bierzwange zu befreien, den die reichen Gläubiger in den Städten auf dieselben ausübten.

Die Sternberger Verhandlungen, deren Inhalt aus den obigen den Anlagen A=E entnommenen Andeutungen im Großen und Ganzen zu ersehen ist, führten noch zu einer besonders bemerkenswerthen Maßregel der Herzöge. Wie schon bemerkt, hatte die Stadt Güstrow die Beschränkung des Aufwandes bei Hochzeiten etc. ., sowie die Erleichterung des Eingangs in die Handwerksämter in Anregung gebracht; die von den Abgeordneten der Städte in dieser Hinsicht auf der Versammlung zu Sternberg gemachten Mittheilungen müssen auf die Herzöge und deren Räthe einen tiefgehenden Eindruck gemacht haben. Die Berathungen wurden einstweilen geschlossen, um vor allen Dingen erst genaue Erkundigungen über die Verwaltungsgrundsätze und Ortsgewohnheiten der einzelnen Städte einzuholen. Um sich von der Möglichkeit einer solchen Untersuchung zu überzeugen, vielleicht auch, um eine Grundlage zur Aufstellung einer Instruktion für den mit Vornahme der Nachforschung zu beauftragenden Beamten zu gewinnen, wurden im Laufe des Sommers 1513 die Verhältnisse der Stadt Schwerin genau aufgezeichnet. (Anlage F.) Für die Richtigkeit dieser Annahme spricht, daß nicht nur die Aufzeichnung über die Schweriner Gewohnheiten von denen der übrigen Städte gänzlich getrennt ist, sondern auch daß in dem Fragebogen, der dem mit der Untersuchung beauftragten Secretär Monnick mügegeben wurde, ausführliche Fragen über das "Hoikenbier" enthalten sind, eine Gewohnheit, die sich nur in Schwerin findet. Nachdem sich nun in Schwerin gezeigt hatte, daß der Aufzeichnung der Ortsgebräuche unüberwindliche Schwierigkeiten nicht entgegenständen, wurde der Fragebogen (Anlage H) aufgestellt und von den Herzögen am 18. November 1513 ein Schreiben (Anlage G) an sämmtliche Städte erlassen, in dem dieselben angewiesen wurden, dem mit der Aufnahme beauftragten herzoglichen Secretair Johann Monnick (Anlage R) auf jede Weise behülflich zu sein.

Wann nun Monnick seine Rundreise angetreten hat, ist nicht festzustellen, doch wird er sicher den Beginn des Frühjahrs 1514 abgewartet haben. Er begann mit der ihm aufgetragenen Erkundigung in Laage und setzte sie der Reihe nach in folgenden Städten fort: Schwaan, Ribnitz, Tessin, Gnoien, Neukalen, Teterow,

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Malchin, Neubrandenburg, Friedland, Woldeck, Stargard, Strelitz, Wesenberg, Waren, Röbel, Güstrow, Krakow, Goldberg, Lübz, Plau, Sternberg, Crivitz, Parchim, Neustadt, Grabow, Dömitz, Boizenburg, Wittenburg, Gadebusch, Grevismühlen, Buckow, Kröpelin.

Die Resultate sind in einem 212 Folioseiten starken Manuscripte, das, wenn auch nicht ganz, so doch sicher zum größten Theile, von der Hand Johann Monnick's herrührt, enthalten (Anlage J); dasselbe ist vom Kanzler von Schönaich bezeichnet als

Vorzceichniss der vnordnungen, die jn mecklenburgschen steten mit slemmen wirt gehalden.

Die Aufzeichnungen Monnick's sind von großem Werthe sowohl für die Rechtsgeschichte als für die Kulturgeschichte des beginnenden 16. Jahrhunderts. Auf die Rathsverfassung der Städte, die Gilden und Brüderschaften, ihre Gewohnheiten und Rechte, sowie auf die allgemeinen Sitten und Gebräuche fallen durch die Aufzeichnungen helle Lichter. Ihre wörtliche Mittheilung war daher unerläßlich; es sollte jedoch nicht in der Absicht dieser Veröffentlichung liegen, den Wortlaut nach allen diesen Seiten hin völlig auszunutzen. Das muß späteren Einzeluntersuchungen vorbehalten bleiben.

Dem Monnick'schen Berichte schließt sich außer dem genannten Vorberichte über Schwerin noch ein gleichartiges Stück aus einer nicht genannten Stadt an, das wegen dieser Ungewißheit des Ursprungs gesondert als Anlage P zum Abdruck gebracht ist. Aus der Reihenfolge und der Anzahl der Aemter ist zu vermuthen, daß dieses Stück die Stadt Neubrandenburg betrifft. Bestätigt wird dies durch den Umstand, daß in demselben von einer Ermäßigung der Eingangsgebühren in die Handwerksämter die Rede ist und daß nach dem offiziellen Monnick'schen Bericht eine solche Herabsetzung bereits durch den Herzog Magnus erfolgt sein soll. Es gehört dieser Bericht also wohl vor das Jahr 1516.

Möglich ist es, daß dies Schriftstück ein nach der Erkundigung Monnicks auf einem andern Wege eingeholter Bericht über Neubrandenburger Zustände ist, denn in dem auf offiziellen lokalen Angaben beruhenden Monnick'schen Berichte ist an einer Stelle von Schönaichs Hand verzeichnet: "Herunder sol vil geferbts bericht sein."

Auf Grund der Monnick'schen Erkundigungen und des genannten anderweitigen Materials wurde nun ein Entwurf der Polizeiordnung ausgearbeitet. Daß derselbe den gesammten Ständen zur Berathung vorgelegen, darüber liegt außer der Aussage der Herzöge in der Vorrede des Gesetzes und in dem Publicationspatent keine direkte Nachricht vor. Im Archiv sind nur die von der Hand des Kanzlers Schönaich

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herrührenden Concepte der in Anlage K und L mitgetheilten Einladungsschreiben vorhanden, die, obgleich undatirt, ihres Eingangs wegen sicher nach der Zeit der Monnick'schen Rundreise fallen.

In diesem Schreiben, die "an etzliche von adel" und "an die stete jdere besunders" gerichtet sind, werden die Adressaten aufgefordert, an einem im Concepte nicht genannten Orte und zu einer gleichfalls nicht genannten Zeit, die von Adel in Person, die Städte aber durch Abordnung zweier Mitglieder des Rathes, die mit den Ortsgewohnheiten genugsam vertraut seien, zu erscheinen, den über die Mißbräuche in den Städten eingegangenen Bericht anzuhören und eine zur Abstellung aller dieser Mißbräuche taugliche Orbnung aufstellen und beschließen zu helfen.

Ein bei den Acten befindlicher, von der Hand des Kanzlers Schönaichs geschriebener Zettel führt folgende Personen auf: "meister von Temptzin, doctor Marschalck, doctor Boyge, er Claus Lützow ritter, er Hennig Halberstat, ritter, comptor von Mirow, Helmolt von Plessen, Reymar Blucher, Jasper Fineke, Jorgen Halberstat, Matthias von Ortzen, Ditterich Bibernest, Jorgen Fineke, Hinrich Wangelin, Achim Hane, der rat von Rostock, der rat von der Wissmer, der rat zu Gustrow", und zwar mit der Bemerkung: "vorgeschriebene rethe haben diese ordnung helffen besliessen zur Wissmar vff montag nach Inuocauit anno 1516."

Der in diesen urkundlichen Zeugnissen scheinbar enthaltene Widerspruch in Bezug auf die Ausdehnung der Versammlung läst sich am leichtesten durch die Annahme, daß die in Anlage K und L mitgetheilten Schreiben die Berufung einer größeren Versammlung bezweckten, daß auf derselben eine aus den oben verzeichneten Personen und Städten bestehende Commission eingesetzt wurde, die zu Anfang des Jahres 1516 in Wismar zusammentrat und am 10. Februar desselben Jahres die Polizeiordnung verabschiedete. In der Anlage M ist das Gesetz nach dem im Archiv befindlichen gleichzeitigen Druck mitgetheilt, die Numerirung der einzelnen Paragraphen ist weder im Manuscript noch im Originaldruck vorhanden, sondern erst jetzt der Bequemlichkeit halber hinzugefügt. In den Anmerkungen sind durch eckige [ ] Klammern die Zusätze, durch runde ( ) die Auslassungen bezeichnet, die der Entwurf des Gesetzes durch die Wismarsche Berathung erfahren hat. Unter diesen Abänderungen ist besonders bemerkenswerth, daß der letzte Paragraph: "Von den beyden steden Rostock vnd Wyssmar" auf einen kleinen Zettel geschrieben dem Entwurfe hinzugefügt, also wohl erst auf der Versammlung zu Wismar den Herzögen abgerungen ist.

Als Anlage N folgt sodann das Publications=Mandat der Polizeiordnung. Aus demselben, sowie aus der Anlage O, die einen Bericht

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der Stadt Plau aus dem Jahre 1519 über eine auf Grundlage der Polizeiordnung vorgenommene Neuregelung der städtischen Verhältnisse darstellt, ergiebt sich am sichersten die Haltlosigkeit der von Gerdes (Nützliche Sammlung S. 484, Anm. c.) ausgesprochenen Vermuthung, "daß die Publication dieser in dem angezogenen Jahr (1516) verfaßten Ordnung nicht geschehen sey."

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Anlage A.

Beschwerden der Städte Güstrow und Neubrandenburg.

Irluchtigen hochgeborn fursten, gnedigen heren gantzwillige gehorszam vnde vorplichte denszte zynth iwen fursztliken gnaden van iwen gnaden vnderdan vnde vorwanten, den van Gusztrow, allewege boreyt, geuen dar beneuen iwen f. g. demodich vnde vnderdenich irkennen, dath dissze hyrvnder bestemmede stucke vnde artikel iwen f. g. armen vnderszaten keyn gerynge vnnd weynich nadel, vorderff vnde schade zunder mercklig vorkortinge vnde vorderfflick bozwekinge deme gemeynen beszten vnde der nottrofftigen neringe tofoget vnde inbrynget.

Int erszte, gnedigen heren, de kroger, vor Gusztrow vmme her bolegen, weren gewanth, alle ber zo de plegen vthtoschencken vth Gusztrow to halen, welcker dezuluen kroger ittzundes perszonlick bruwen effte van etliken gudemannen, by en boszeten, halen laten, ouerszt keyn bure ermalsz wonlick wasz to bruwen sunder ittzundes zick darinne gemeynlig bruken zynth. Vnde gnedigen heren alszo de kroge vnde dath bruwent den borgeren affgeyt, wesz schade vnde vorderff dathzulue intbrynget kan iw. f. g. gnedilick vormerken vnde bozynnen.

Ouerszt, gnedigen heren, zodane wulle, zo de lakenmaker bynnen landesz wonlick, plegen inttokopen, dezulue werth ittzundesz van fromeden v oe rkoperen ingekofft iffte anderszwo vth iwen gnaden landen vnde fursztendomen vorkofft vnde wechgeforet.

Wydermer, gnedigen heren, vp den dorperen, vmmelanck bolegen, wonen ittzent lakenmaker, scroder, peltzer, schomaker vnde ander amptlude, dathzulue in den stedern den ampten mercklike vorderff inbringet.

Och, gnedigen heren, den koszten effte brutlachten grote terynge anhanget, dathzulue moge gnedelig gemetiget werden.

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Ouerszt de ingange vnde terynge der ampte mercklick gebreck an zick hebben, dathzulue gnedelick eyn ander gestalt moge krigen vnde dezuluen ampte geszworen olderlude vmme vormydinge zwarer terynge gelick anderen stedern, mogen hebben.

Ouerszt, gnedigen heren, de amptlude hebben gemeynlick in bositte allen beszten acker vor der stath belegen vnde zick ouen vnde gebruken dath bruwwerck, welker wandages alleyne to behorich wasz den buwluden: wesz darinne iwen gnaden vor beszte beduncket, stellen zodansz by iw. f. g.

Ock, gnedigen heren, werden de huszere in brukinge des bruwendes weynich angeszen, zunder gemeynlick in kleynen hutten weerth gebruwen, vnde de bruwer iw. f. g. tom beszten eyn perth wonlich weren to holden.

Ock ysz van oltlinges gewonlick geweszen, nicht zunder alleyne tho verteyn dage to bruwen, dathzulue alszo deme gemeynen manne tom beszten togeschen, moge gnedelig vorfoget werden vnde eyn islick welker bruwen wil eynen teken moge nemen.

Item dath nemanth zyne huszere effte jenich ander timer mith drogen schacht=dake decken, zunder mith anderen lem=dake vorware.

Ock dath eyn islick zyne geuele nicht mith struken to tune zunder mith leme zyne tymere vorware.

Bidden vnde anfallen vnsze gnedigen heren mith gantzer demodigen bede, er f. g., eren armen vnderszaten vnde vorwanten hyrinne mogen gnedich byuall don ouerszt gnedige vorforder, boschermer vnde hanthhauer zyn, vp dath deszuluen in erer nottrofftiger neringe nicht wyder bozwekinge vnde affbreck dulden, zunder to erer behufflike nerynge mogen wedderkomen vnde denne zodane vorderfflick schade der dake vnde geuele mith der hulpe desz almechtigen moge affgekert werden, welker wy vmme iwe f. g., de wy deme almechtigen mith langen luckseligen regimente vnde heylszam vortganck alle tyth bouelen, mith vorplichten vnde gehorszam denszten alle wege demodich vnde vnderdenich vordenen.

Auf der dritten Seite ist hinzugefügt:

[Parchim adicio.

Das die pawren zcu kindelbirn vnd brutlachen brewen.
Das die part fur meyn g. h. appellirn.
Das die wertliche enander fur geistlichem gericht furnemen * ).
Das sie in iren steten die schuldener vffhalden mochten.


*) Dieser Punkt ist mit einem ° bezeichnet.
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Malchin adicio.

Das die geistlichen an den wusten heusern nicht fellen * ), auch die nicht vffbawen wollen, dardurch die wuste liegen.

Das man in buden vnd andern heusern, nicht genugsam vorsorgt, breut, daraus brands halben ferlikeit ensthen mocht.

Item das die pawren vffen dorffen kauffschlaen.

Robel.

Das frembde kaufleut ine im landt vhie vnd anders vffkeuffen.

Item das leyen in der pfaffen collacien gemeynen schanck befinden vnd darzcu Witstocker bier schencken.

Item das die moller bruwen vnd das bier vorkeuffen.j

Auf der Rückseite

[Der van Gustrow gebrechen der sich die van Newenbrandenburg jn aller maszen auch alzo wollen beclagt haben.]

[Item die scheunen ausserhalb der stete zcu bawen.]

Das in [ ] eingeschlossene ist von der Hand Caspars von Schönaich nachgefügt.


Anlage B.

Beschwerden der Stadt Malchin.

Dith sinth de gebreke vnde werue, de de rath van Malchin vormenth nottroftich to sinde, vmme dat gemeyne beste eren gnedigen hern touorstande geuen vnde darumme mit eren gnaden to ratslagen sy van noden.

Item int erste so hir bynnen Malchin sinth vele buvfellige huse vnde wuste steden, dar de gadeshuse vnde papeschop gelt vp hebben vnde de inwonere nicht sinth van vormoge, de to beterende, ock de vorstendere der gadeshusze edder de papeschop se nicht willen beteren edder in deme summen gefellen * ), derwegen de husze vast nedderfallen vnde to wusten steden werden.

Item so hir vth deme lande ock durch frommede wullenwe[ue]re vth der marcke ock durch bynnenlude in dorpperen vnde vor sloten wonende jarlikes de wulle werth vpgekoft, konen de wullenwe[ue]re hir bynnen nyne wulle auerkomen, derwegen nyn wanth boreden, darmit so in erer vodinge gekrencket werden.


*) an dem Kapitel mindern
*) an dem Kapital mindern.
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(Item ock dat de wullenweure de laken XXX ele lanck scholen maken vnde so vnder deme segele vorleuereren vnde nynen buten kopluden sunder den bynnen borgeren scholen vorkopen, vnde welcke laken nicht nugaftich sinth scholen gesettet werden.)

Item so ock de gemeyne man in dorpperen vnde steden is bruwerck ouende, dardurch de stede vast vnderuesich vnde buvfellich vnde erer vodinge berouet werden vnde dagelikes in mercklike warlicheit vures haluen durch die iennen, de in boden vnde husze, de nicht nugaftich sinth to bruwercke, bruwen, sinth sweuende: solckeyns ere gnade muchte affwenden vnde alleyne bruwerck in eren gnaden stederen vnde nicht in dorpperen bostedigen in sodaner gestalt, de ienne in erer gnaden stadt eyn bruwer wolde sin, eren gnaden ock tom besten eyn reysich perth dagelikes, wo oltlinges wonlich gewesen, helde vnde stande hadde.

Item so ock vele in dorpperen vnde vor sloten wonende kopenschop voren mit wande, iseren, stael vnde der gelick ock in vitallie alse herinck, dorsck, botter vnde ter, vormiddelst den suluen ock kopenschop vnde de gemeyne nuth der stedere geswecket werden: solckeyns bidden ere gnaden ock muchten afstellen.

Item so hir bynnen Malchin ock vele husze, schunen vnde stelle mit strodake sinth gedecket vnde van dage to dage noch gedecket werden, derwegen erer gnaden stadt nicht weynich in warlicheit des vures ja entholdende, darumme mit eren gnaden to ratslagen, so men datsulue bode vp tidt aftobrekende vnde mit lemdake wedder todeckende, de iennen dar entiegen weren, oft de rath de gebillich ock wol muchte straffen.

( ) ist durchstrichen.

Caspar van Schönaich bezeichnet das Stück mit: Der van Malchin clage.


Anlage C.

Beschwerden der Stadt Parchim.

In dessen nagescreuen stucken dunket den van Parchim se in marklikem nadele geswecket werden. Int erste, dat de guden manne laten tapken in den krogen ere ber vnde don dat den buren to den brutlachten, kindelberen, karkgengen

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vnde karkmissen. - Dat ander, dat na affgespraken ordelen de parte sik nicht laten nogen, men se besoken vnse gnedigen heren, darauer de richtewalt gantz to nichte wart. - Dat drudde, dat ene warlik den anderen citeret vor dat gestlike gerichte vnde nichten achten den affsproke vnser g. h. - Dat verde, dat vnse g. h. mochten vorgunnen dat de borger er schuldner mochten in den steden touen mid rechte edder mitt der tzingelen. - Dat veffte dat de wulle uth den landen dorch vorkoper gefforet wert.


Anlage D.

Beschwerden der Stadt Röbel.

Item tho gedencke nach deme af[s]cheyde tho Krakow van der steder haluen hebben vnsen medekumpanen des rades van Rabell, dar to der stede ghezanth, vns (hebben) van der weghen boritth, hebben wy in der guden maten by vnsz genamen vnde(r) furder vnser vlith rades haluen dar to gedan.

Item in dat erste, de marckener, de van Wystock vnnde alle de andern steden, de sten in dat lanth to Rabell manck de bůr vnnde entkopenth vnsz de ossen, swyne, hennep, wulle, korne, viske, alreleye war, ze entzettenn vnsz den k oe p zovor, dat wy nichtes myt den buren kopen kanen. Ock bringhen de bůr nichtes tho markede, alze idt vor hen in den olden iarnn plach to wesende. Dyt schuth vns dorch der markener haluenn.

Item szo beclage wy vnsz in dat erste van der gantze meynheyt haluen, wodane wysz wy mytsamtz menth vnsenn borgernn in merkelike armot vnde noth, van weghen dat eyn yslyck zyck bruken dre efte ver ammethe, zyn ammeth alze benomeliken eynn schomaker schal hebben zyn werck, bruwerck ackerwerck, kopenscop vnde furder mer neringe.

Item eynn wullenweuer schal zyck bruken dre efte ver ammethe alzo benomeliken bruwerck, ackerwerck, kopenscop vnde furder mer neringe.

Item eyn becke schal bruken dre efte ver ammethe, zin ammeth vnde benomeliken darby bruwerck, ackerwerck, kopenscop vnde furder mer neringe.

Item eyn knakenhouwer schal zick bruken dre efte ver ammethe zy[n] ammeth, bruwerck, ackerwerck, kopenscop vnde furder mer neringe.

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Item de smede vnde scroder schalen zick bruken dre edder ver ammethe bruwerck, ackerwerck, kopenscop vnde furder mer neringe.

Item de prester myt vns hebben eyn meyne clacien upgelecht dar denne alle maningheyt, buwknecht, smedekneth vnde allgemeyne borger, dat nergen husen edder hauen kan * ).

Item synth etlike prester, de dar Wistker ber schenken, wen em dat boqueme is, der gantzen stadt to vorgange.

Item de guden manne up den dorpen de bruwen vnde don dat ber ern buren to gyldeber, to kosten, to kindelber, ouustber to al erem behaue dat gantze iar, dat ze dat moten halen van em by dwanghe.

Item de bur up den dorpen bruven er eghen ber gelicke den borgernn in der stadt.

Item de molre bruven ock vnde vorkopen dat ber gelicke de stedenrnn

Am Schlusse ist von der Hand Caspars u. Schönaich hinzugefügt:

Item zcu gedencken der priuilegien, die von den fursten gegeben sint von wegen des comptors zcu Mirow.


Anlage E.

Verhandlungspunkte für den Sternberger Tag.
1. (Vor der Berathung.)

Artikel so de geschycktenn vonn stedenn hinder sick brengenn, darvp de stede sick beradslagenn vnnd wederum jewelke stadt inn sunderheyt twe vt deme rade vnnd twe vt der gemeyne, de trepelichstenn, vp denn sondach Cantate negestkunfftich tom Sternberg, vor minen gn. hern, denn hertogenn to Meckelnborg vnnd orem gnadenn redernn dauon to handeln latenn, schickenn schalenn.

(1.) Item, welcke stadt miner g. hern scriuenn na nicht vptekenn vnnd ouerandwerdenn hedde latenn, wat vonn houetstoll vnnd renten binnen vnnd butenn der stadt vorscreuenn vnnd vorpannt is, de schall solcks nochmaln mitler tidt doenn vnnd alszdenne mitschickenn.

(2.) Item int erst, domit de stede orenn enthalt hebbenn vnnd wederom in stadlich weszenn kommenn moge, to hanndeln,


*) hinzusetzen: Theil nehmen.
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dat in miner g. h. dreen lanndenn ein gemeyne gerstenschepel sy, entweders Rostocker edder Wiszmersch maet.

(3.) Item dat mann jerlikenn sette, wo mann einen schepel gerstenn geuenn schalle.

(4.) Item dat mann ok dargegenn sette eine tonne biers na gelegenheit vnnd jo vp vnnd affstygenn der gerstenn touorkopenn.

(5.) Item dat de bowrenn die gerstenn in de neste kopstadt touorkopenn furenn vnnd hinfuer nicht browenn vnnd dat bier, so se gebrukenn, in der suluenn oren nestenn kopstadt kopenn schalenn.

(6.) [Item ock schal neyn eddelmann vp die kroge oder in gilden bruwen].

(7.) Item szo de vtstendige schuldt, houetstoll vnnd renthe na radt myner g. h. vnnd or reder emdrechtiglick gerechtuerdigt vnd gemetiget sin, so schall hinfuer achter des rades vorwilling vnnd tolaten kein gelt vp renthe genamen werden, vnnd solcks, wo berurdt is, ane vorwilling des rads der suluen stadt vtgelent wurde, so schal der vtlyher sins gelihen gelds vnnd der vorpender sins vorpandtenn guds vorlustich synn.

(8.) Item to handeln, wen nige radlude in einer stadt gekorn werden, dat de radtkoste vnnd wat darvp lefft, temeliker wysze, vp dat nymandes derhaluenn weder de gebur beswort, gemetiget mochtenn werdenn.

(9.) Item denn amptludenn einen frigen ingangk in or ampt tolaten vnnd der glickenn to metigenn de werckosten, szo in steden furgenamenn, dardurch onnfletige vnkost vormydenn werde.

(10.) Item vp dat dadurch de amptlude vnnd handwercker nicht to vele wurdenn, na rade des ampts edder wercks jewelker stadt ein antall handwerger des suluen ampts to settenn, vp dat se sick dester bet to entholdenn vnnd or ampt diste stadliker to tuuenn hebbenn.

(11.) Item ock vmb vormiding vnnutter vnkost vnnd vorsumpnis denn kostenn, kindelbiern, kerckgengenn eine mate to settenn, wo lange vnnd welcker gestalt de geholdenn werdenn schallenn.

(12.) Item dat de jhenigen, szo des rades edder der gemeynenn jerlike nutting vnnd boringe entpfaen, jerlick edder so vaken dat nott is ors innemens vnnd vtgeuenns haluenn denn andernn vt deme radt vnnd twenn olderludenn, desglicken ock de vorstennder der godeshuszer schalenn deme radte von wegenn der godeshuszer, reckennschop doenn.

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[13.] Item szo schalenn de borger de bowrenn vmb ore schuld an geborenden endenn, vor erer herscop edder ouricheit boclagenn, vnnd szo ehne nicht vorholpenn wurde, szo schalenn se alszdenne vnnd nicht eer macht hebben, ore schultlude vmb ore schuld in der suluen stadt mit tzingel vnd dhorenn to schuttenn vimd to touen bet solang se botalt worden.

(14.) Item so schall ok kein werltliker derm anndern mit geistliker rechte furnehmenn, sunder sick vor seinem geburlikenn richter siner gebrekenn haluenn boclagenn, do ehme geborlick recht wederfarnn vnnd vorholpenn schal werden.

(15.) Von wegen der jenigen die krug ehn haben zcu geegent.

(16.) Pawr szo in stete zcihen.

(17.) So die gerste teuer adir wolfeil ist, darnach sal auch das bier hoch vnd nider gesatzt werden.

(18.) Von den vorkeuffern vffem lande.

Auf der Rückseite von der Hand des Kanzlers von Schönaich: Ratslag wie gemeyn ordnung jn steten vnd vffem lande mocht furgenommen werden.

Nr. 2, 3, 4, 5 sind mit einem gemeinsamen Nota bezeichnet, und wie auch Nr. 10 mit o angemerkt, während die übrigen Nummern mit pp. (proponendum) versehen sind. Nr. 6 ist später am Ende der ersten Seite hinzugesetzt, Nr. 15-18 am Schluß von der Hand des Kanzlers hinzugefügt. 15 und 16 sind mit pp. bezeichnet, 17 und 18 ohne Bezeichnung und mit andrer Tinte.


Anlage E.

2. (Nach der Berathung.)

Arrtickel szo die geschigktenn vonn stedenn hinder sich brenget dorvff die stete sich beradtslagen vnnd widerumb itzliche stat in szunderheyt zwey ausz dem radt vnnd zwey ausz der gemeine der (!) treffelichsten vffen szontag Cantate negeatkunfftig zum Sterneberge, fur meynenn gnedigen hernn, den hertzogenn zu Meckelnborch vnnd irer gnaden rethen dor vonn zu handelen lasszenn, schigken sullenn.

(1.) Welche stadt m. g. h. schriuenn nha nicht vftzeichn[en] vnnd vbirantwurden hette lasszenn, was vonn heubtstuel vn[nd] rennthen inn vnnd ausser der stat vorschrieben vnd ver[pfendet] is, die szol sulchs nochmaln mitlertzeit thuen vnnd alsd[enne] mitschigken.

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(2.) Item szo die auszstendige schult heubtstul vnnd renthe nach rat m. g. h. vnnd erer gnaden rethe gerechtf[ertigt] vnnd gemessigt sein, szo szol hinfur van geistlichen vnd w[eltlicken] * ) hinder des rathes bewillig[ung] vnnd zulasszenn kein gelt vff renthe genhomenn werden, vnnd szo sulchs, wie berurt ist, ane vorwilligung des ra[ts] derselben stat auszgelyhen wurde, szo szol der auszleyher seins geliehen gelts vnnd der vorpfender seins vorpfendten guthes vorlustig sein.

(3.) Item zu handeln, wan neuwe ratzleuthe in einer stat gekor[en] werden, das die ratskost vnnd was dor vff leufft tzimlicher weysze, vff das niemants derhalben widder die gebur beswer[et], gemessigt mechte werden.

(4.) Item denn amptleuten einen freyen ingang in ire ampt zul[asszenn] vnnd der gleichenn zu messigenn die werckosten, szo in steten furgenhomenn, dordurch vbirfluesige vnkost vormyethen werde.

(5.) Item vmb vormeidung vnnutzer vnkost vnnd vorseumnisz den kosten, wie viel tische sein sollen, den gilde vnnd kindelbiern, den kirggengen eine masse zu settzenn, wo lange vnnd welcher gestalt die gehaltenn werden szollen.

(6.) Item das die jhennigen szo des rats edder der gemeinheit ierlic[he] nutzunge vnnd borunge entphaenn, jerlich adir azo offt das not ist ires innhemens vnd ausgebens halben den andern a[us] dem rathe vnnd tzweienn alterleuten desgleichen auch die vorstender der gotsheuser sullenn deme rathe vonn wegen der gotsh[eu]ser, rechenschafft thun.

(7.) Item szo sullenn die burger die pawrn vm ir schult an gebvrlichen orthen vor irer herschafft adir ouericheyt beclagen, vnnd szo ine (hierzu am Rande [expr]imatur tempus) nicht vorhulffenn wurde, szo sollen sie alsdenn vnnd nicht eher macht haben, ire schultleute vmb ire bekantlich adir wissentliche schult in derselben stat mit zindel vnd thoernn zu schuttzenn vnd zu thueben, pis szo lange sie betzalt werden.

(8.) Item szo szal auch kein wertlicher denn andern, auch kein geistlicher keinenn wertlichen, wertlicher sachen halben mit geistlichem rechte furnhemen, szunder sich fur seynem geburlichem richter seiner gebrechen halben beclagenn, dar ine geborlich recht widderfarrnn vnnd vorhulffen szol werden.


*) Die Worte "van geistlichen vnd w." sind hinzugefügt vom Kanzler Caspar von Schönaich; von desselben Hand steht am Rande folgender Satz: "In jare vnd tage die heuser vffzubauen, adir den hern vnnd steten frey zcu lassen."
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(9) Szo ine die fursten nicht zuuerreichenn wernn, solln sie die amptleute vmb rechtshulffe ansuchenn.

(10) Item szo szol furhin vorbotten, das durch die pawernn nicht gebrawenn, noch der guthemann gebrawenn bier in krugen nicht vorsellet, vff das die stete an irer narung dordurch nicht geswecht werden.

(11) Nachdeme viel kruge im lande den reichsten burgern mit schult der maszen durch teglichen vffslag vnd wachszen derselben der masen vorhafft auch eins teil voreigent sein, das sie fur vnnd fur vonn denszelben ir bier nhemenn mussenn, das nicht alleine dem armut szo gemeinem nutz abruchig ist, dorvmb were dem armut vnnd gemeinen nutz forderig, das geordent werde, das hinfur niemands in der maszenn kruge zueigenn adir eigenn lasszen, vnnd einem idernn kruger sein bier seins gefallens, bey weme er wolde, nhemen lisse, dach das die jhennigen szo gelt vf den krugen haben, sulchs vff tzimlich frist vnnd termyn, die sie irer gelegenheit vnd vormugen nach irlangen kunden, betzalt mocht werden.

(12.) no[ta] vertikale Klammer ratkoste vertikale Klammer abzustellen adir den, die zu leiden, ire tzimliche massze zu geben.
werckoste
gildebier
kindelbier

Auf der Rückseite des Bogens steht von der Hand des Kanzlers Caspar von Schöneich geschrieben:

Artikel belangende ordnung in steten vnd landen zcu machen.


Anlage F.

Aufzeichnung der Gewohnheiten der Stadt Schwerin.

Radt tho Swerin.

Nie radtman gyfft itzlicker dath hoikenber vnnd dar tho byddet hie etzlicke syne frundt nach synem gefalle, oder mach ock hebben den radt allene, vnd gyfft den dreyerleye kruth alls engeuer, negelckenn vnnd auertogenn kruth, dath drecht men alles vmme in enem vathe, wo man dadelen hebben mach, so gyfft hie islickem manne eyne dadel, oder wo die nicht synt, so gyfft he darfoer paradisckorne, vnnd dat hoikenbeer warth ene auenth collation, vnnd konenn idt vthrichten midt I, II edder III tunnen beers, darnach eyn ider frunth biddet.

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Radtkost. Die radtkost dar tho biddet eynn ider syne frundt nach synem gefalle vnnd spiset des sondages II maltydt, des mandages II vnnd des dinxstedages I vnnd dar nach denn gemeynen nicht mer, vnde spiset die gemeynen maldtidt V ethenn also fleisch midt sennepe, grapenbrade, schaepfleysch, ryes vnd braden. - Item itzlicker die gebedenn warth thor radtkost, de gyfft nach synem gefalle, dar nha hie ehem to gehorth, I tn. bier 1/2 tn. VIII ß. VI ß. vnd so nach vormogenheit eyns ideren. - Nye bůrgermeister gyfft nicht.

Vastelauendes kumpenye. Die radt hefft de kumpenie vnd laden tho sick etlicke vormogen borger vnnd dar tho ist nicht fryes, men eynn ider betalt vor sick sulueszt, eyn so vele als de ander, vnnd hebben dar tho X oder XII tunnen bier vnd die kumpanye holden sie noch eynander.

Item die burger hebben ock vastelauendes kumpanie vnnd geuen man vnd frouwe eynn schepel gersten, den multedt die jennige, die de kumpanye den vastelauendt des jars in synem huse hefft.

Item die helffte vom rade nemenn eyn jar in vnnd geuen wedder vth der stadt gemeyne guth, vnnd denne darvon de ander helffte nympt reckenschop des jars eyns, alls tho mydtfastenn.

Brutlachte. Item brutlachte de synt fryg vnnd dar byddet eynn ider so vele frunth als hem geleueth.

Item kindelbier werden nicht geholdenn. - Item tho vaddergelde gyfft men int gemeyne IIII ß. oder VI ß.

Item de gilden de in den ampten geholdenn warden. Die werckbroder die geuen nicht vor den gilde, ouerst die buthen broder de geuen in eyner gilde mher als inn der andernn, eynns dels 1/2 fl. I punth wassz, eyns dels VIII ß. eyn půnt wassz, dar von holt man boldocke, lichte vnnd bege[n]cknisse. - Item alle de inn deme gylde sint, geuen alle jar itzlick par volcks, man vnd frow, I 1/2 schepel garstenn, dar von holt men den jarlicks pingstengilde vnnd I mann verdt vathe. - Item alle geswarenn ampte de hebbenn eren sundergen gilde vnnd im smedegilde sint de meisten buthen broder.

Suntte Johannes broderschop. Die heft etlicke renthe, darvonn men holdet ewige lichte, boldock vnd begengnisse vnd die warth eyns gheholden im jar vnnd warth II oder III dage, dar nha dath byer wolveile is, dath se midt deme ouergelde thokomen mogenn.

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Suntte Ewaldes bruderschop. Die warth geholdenn eynns des jars vnnd geuen dartho garsten, denn matthenn, wo don de vastelauendes kumpanyen.

Wanthsnider gilde, der sint vngeferlich V personenn. - Wenn eyner dusse gilde gewynt, so gyfft he den personen I tn. bier vnnd II dage ethenn nach synem gefalle vnnd II marck, die kamen tho denn lichten, die vor deme radstole staen.

Schuttengylde. Gyfft thom ingange II marck eyn punth was tho lichtenn, boldock vnnd begencknisse. - Item nye gildemester gyfft I verendel byer III gerichte flesch, vnnd dar tho komen de frouwenn nicht.

Knackenhouwer, der sint VIII. - Nye werckbroder eschet menn III mall, ichliche XIIII dage nach eyn ander, gyfft tho islickem male IIII ß. - Item darnha auer XIIII dagen I tn. bier dre etthende I droge gerichte vnnd II frische. - Dar nha auer XIIII dagen eyne tn. byer wo vor midt III etenn. - Auer XIIII dagenn darnha ock I tn. bier midt so vele ethenn wo vorberurth. - Die werckost, dar tho IIII tn biers, dar tho des middages VI gerichte vnnd des auendes IIII gerichte, so lange dath der warth, vnder den etenden hefft men

III maltide, hefft men islickem par volcks I braden honn, die suluenn sint fryg, de mach eyn ider vorschenken oder vorsenden na sinem gefalle. - Item III marck in de busse, die komen tho dem gilde vnnd warden angelecht, dath men daruor III 1/2 ß. gyfft. - Nye gildemester gifft I tn. bier, III gerichte dem gantzen wercke. - Nie werckmester gyfft I tn. bier vnnd III etende dem gantzenn wercke. - Item tho gilde I punth was tho lichte. Im pingsten I tn. bier eynn mall, dath hett eyne gilde tn., daruor hefft synn kynnt, dath jungeste, synn leuenlang eynen fryen gilde, dath durff nicht for den gilde geuen. - Item ichlicks par voleks gyfft I marck, dat hett kesegelt; kumpt ock tom pingstegylde vnnd wart nicht mer alls eynn mall geholden des jars. - Item holdenn II frye morgenspracke vnnd hebben nicht friges. - Item IIII ß. tho innigenn nimpt de radt von eynem idernn bynnen ampts.

Kremer, der sint V personen. - Nie amptman gyfft thor esschinge deme gantzen ampte I schinckenn, grapenbrade, schapflesch vnde vor II ß. bier. - Dar nha auer XIIII dagen gyfft hie vor IIII ß. bier I schincken midt drogenn flesche, grapenbrade, honreflesch, schapflesch vnnd bradenn. - Darnha auer IIII wecken gyfft he III tn. bier thor werckost eynn

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vath droge flesch, grapenbrade, ryes, schappflesch, hoenre vnd bradenn, vnde tho disser kost werdenn vtherhalue wercks geladen die burgermeister, kemerer vnd staddiener midt erhen frouwenn. - Nie gildemester gyfft III tn. bier vnde VI gerichte wo vorberurt, hir tho werden ock geladen burgemeister, kemerer vnde staddener mit erhen frouwen. - Item II marck, II punt wassz tho boldockenn, lichtenn vnd begengnissen der vorstoruen broder vth deme ampte, eyns synn leuenlang vnd nicht mer. - Nie warckmester gyfft III tn. bier VI gerichte in matenn wo in vorigenn kostenn angetekent ynnd die werckmester warth mcht affgesetth. - Item XI ß. IIII  tho innynge, IIII ß. thom bade, IIII tn. bier thom pingstgilde; sint vngeferlich XVI paer.

Haecken. Nie werckman, wenn de esschet, gyfft vor II ß. bier indt ampt vnde fůr II ß. bier denn beydenn werckmesters. - Dar negest gyfft hie denn gemeinen amptbrudern I schincken vnnd II gerichte. - Dar nha auer XIIII dagenn den amptbrodern I verendel byer. - Dar nha inwendich IIII wecken gyfft he III tn. byer vnd VI gerichte. - Dar nha II marck VI ß. tho boldeckenn, lichten vnd begencknissen. - Dar nha XVI witte fur die innynge I punt was vnd I tn. bier, wen de fon emhe geheiscket warth.

De korsener. Item int erste IIII witte, item noch I ferndel bers vnde I schincken vnde II richte vnnd I brade van VI wittenn. - Item tho der anderen eskinge des ampts I ferendell bers I schincken vnd II richte vnde I brade vann VI wittenn. - Item tho der werckost I tn. bers vnde IIII richte. - Item noch IIII ß. vnd II marck inn de busse, dath kumpth tho gades denste. - Item de summe, dath dyt ampt kostet, lopt vp X marck.

Item de esschet der schroder ampt de gyfft: - Item 1/2 tn. bers, item VI wecken darnha V marck in de busse tho lichtenn, boldeckenn vnnd karssenn vnnd II dage ethen vnde drinckenn. - Item etlicke dage dar nha wardt he gekarenn tho eynem vorweser des ampts, gyfft II dage ethenn vnd drincken, grapenbrade, schappflesch, wyltbreth, bradenn, kesze vnnd botternn. - Item werdt he gekaren tho eynem oldermanne nha itlickenn tidenn gyfft he II dage ethenn vnd drincken, alse de andernn dage. - Item I tn. biers, wanner he wedder karenn werth nha eynem jar ofte VI, wenner menn de lichte offte karsszenn vmme drecht vor dem hilligenn licham, de tn. betalt dath ampt halff, vnd dar gyfft he I richte offt II tho,

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wes he will. - Item vnnde so gekarenn in der meytidt bringet dath ampt hem den mey, so gyfft he I tn. biers, de betalt dath ampt halff, vnd I richte effte II.

Item dat weuer=ampt vnd der sint X, geslotenn vnd gesworenn. - De dath ampt esket I ß. thom erstenn, noch 1/2 tn. biers vnde II richte, grapenbrade vnd schapflesch. - Tho der grotesten kost I tn. biers vnde IIII richte, vnde IIII ß. tho bekennende, de kricht de rath, vnde I marck tho wassze in de busse. - Item warth dar eynn oldermann gekarenn, de gifft I tn. biers vnnde IIII richte vnnd blifft olderman synn leuedage. - Item tho dem pingstegilde IIII tn. biers eynn ethen swynflesch myd sennepe, grapenbrade vnnd I braden, botter vnd kessze.

Der becker sint VI personen vnde I wedewe. - Item int erste kostet dath ampt II ß. tho eskende vnde IIII verndel bers vnde XI witte de innynge. - Noch V marck Lub. in de bussenn, wormede vthrichtinge schut tho lichten, karsszen, boldecke vnde luchtern, ock bussenkruth mede tho kopen vnde lode tho de hakelbussze. - Nha der eskinge III dage tho hebbende man vnd frouwen mid kost vnd bere tho spisende tho IIII vathenn, grapenbrade, swyneflesch, schapflesch, wyltbrede vnde bradenn. Etlicke jare dar nha warth de sulffte nye broder gekaren tho enem gildemester, so hefft de nye broder ock III dage man vnd frouwen tho spisende, szo vorgeschreuen is. - Des hilligen lichams dage I ß. vor beer vnnd I richte, wen de amptbroder dragenn de luchter=karssenn vnd gildelichte. - Item wen he warth karen tho einem warckmester, szo moeth he doen eynn eedt deme ersamen rade vann Swerin. Des suluen dages gyfft de sulue denn mans int ampt besunderenn den warckmestern eyn richte vnde bers, so vele se de ene maltidt drincken mogen. - Des andern dages ock eyn collatien, wen he warth gewyseth in der becker offte amptes stoel. - Dar nha gyfft he frouwen vnde man tho spisende II dage vnd nichts darnha tho geuende noch deme oldesten edder jungesten. - Item de becker hebben II morgensprake, dar in warth gerechtfertiget, wath des ampts gebrecke sint. - Item pinxtgilde wert geholdenn midt deme garsten, ichlick par gifft I 1/2 schepel garsten, de frouwe allene 1/2 schepel.

Schomacker ampt. Die erste esckinge gyfft he eynn kleyn verendel beers van V ß. vnde V witthe tho der morgenspracke. - Dar nha thouet he VI wecken, gvfft he X witthe

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tho II morgenspracke. - Item wenner den syn echte breff gelesenn warth vor dem rade vnde ampte vnd den in dath ampt gestedet wardt, gyfft he VI witte. - Item synn werckkost des middages eynn maltidt vnde des auendes, ider maltydt eynn richte grapenbrade, eynn richte schapflesch myd rouen vnd eynn richte honerflesch mydt peper gesaden vnd eynn brade vonn dem sulfften rinde. - Tho der warckost eynn rindt von II punt (!), IIII schape vnd II tn. beers by allem beschede. - Item I mrk in vnser leuen frouwen busse, dath kumpt in gades erhe vnde XI ß. in des ampts busse. - .Noch IIII ß. de dath sulffte ampt wynndt (Lücke) geldes de krigen vnnse gnedigen hernn. - Item dar nha gyfft he eynn gilde tn. beers dar mede wynth he ampt vnde gylde. - Item wenner he sick voranderth in deme echtenn state in vnnsem ampte, so bringe wy em denn hanen in synn brudebedde, dar gyfft he vnns vor VI tn. beers, eynn hinder verendel vann deme ossenn, eynn boetlinck vnnd IIII stige brodes schoenroggen vnnd semelen alse wontlick is tho Swerin in denn kosthenn. - Item so hebbe wy VI swarenn inn dem ampte lickes dem radegeswarenn, wenner de enhe stharueth, kust menn eynn andernn wedder in de stede, de gyfft den V eynn maltydt tho sick vnnd I verendel beers. - Item also de sulffte seste werckmester gekarnn is, dot he denn V noch eynn maltydt inn dem jare, wonn se des wol weszen konenn. - Item denn IIII lichtsdregernn vp des hilligenn lichams dach eynn maltydt vnnde vor I ß. beer. - Item de schomacker betalenn erhenn pinxtegyldenn vth erhnn budel tho gelickenn delenn.

Der smede ampt vnnde der synnt negenn. - Item de wyl wynnenn dath ampt der smede, dath kostet hem int erste twe maltydt, tho jewelcker maltydt III richte vnde I tn. bers, droge flesch, grapenbrade vnd schapflesch. - Item thor rechtenn werckost kostet hem II dage des dages IIII richte vnde III tn. beers, kost wo vor berurth. - Item XI ß. I witthen tho wasgelde in de bussen, dar me de lichte mede hold. - Item de nene echte breue hefft vnde hyr thor stede syne tuge hefft, de gyfft I tn. beers, dath he de teringe inne beholt, dath he echte vnde rechte gebarnn is vnnde dath thon hilligenn tho swernn. - Item eynn knecht, de hyr wil meister warden, modt syne denstbreue halen vann synenn meysternn, dar he mede dent hefft, dath he vrame vnde vnberucht is vnde wol gedent hefft, denne gyfft he I tn. beers. - Item dath is de kost vnnde teringe de eynn nyge broder deyt, vnde de

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broder alle denn hebbenn, dede broder im smedeampt worden synn, vnde denn vrouwenn eynn stauenlach * ) vnde I tn. beers vnnde eynn maltydt dar in IIII gerichte.


Anlage G.

Vollmacht für Johann Monnick.

Hinrick vnnd Albrecht gebrude[r]
Hertoghen tho Meckelnborch, Fu[rsten etc.]

Vnsen gunstigen grut touorn ersamen lieuen getruwe[n] Nademe vnns furkomen dat gemeniglich in alle vnsen steden, vnder andern vnordenyngen mit den gilden, gildebieren, ratkosthen, brutlachten, kindelbieren, kerckgengen, hoykenbieren, werckosten vnnd andern viele kostbarlicken vnnd vntodregeliken furnemen geholden ock der kercken guder vnnd der rethe innemens vnnd vthgeuens haluen geborlicke rekenschafften nicht gescheen schollen, dat to merglicker swekinge des gemeynen nutts reken scholle, szo sint wy geneigt solchs, so viele dat lidelick sin magh, to furkomen vnnd to metigenn vnnd darinne, ock in vielen andern puncten eine bestendige todregelike ordenynge vortonemen vnnd to maken vnnd hebben derhaluen gegenwardigen vnsen secretarien vnnd lieuen andechtigen Johansen Monnick abgefertigt, eigentlich touortekenen vnnd vptoschriuen, wo idt in juwer stadt mit erhen gilden, gildebieren, ratkosten, brutlachten, kindelbieren, kerckgengen, hoykenbieren, werckosten vnd aller ampte ingang geholden werden; begeren derhaluenn mit ernste, wes gy des nicht eigentlich berichtet sint, dat gy juv des by vnsen borgern vnd hantwerckerenn eigentlich erkunden vnnd darumme erfaringe hebben vnnd emhe solchs von stukken to stukken yders in sunderheyt antogen vnnd daruon claren bericht geuen vnnd darinn nichts vordrukken oder vorswigen laten, darmit hie vnns solchs schriftlich antogen vnnd des to berichten hebben moge vnnd solchs nicht anders holden, noch juv des weigern, dat is vnse ernste touorlatige meninge. Datum Dobbertin am donredage na Martini anno tredecimo.

An alle stede.



*) Badstubengelage.
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Anlage H.

Fragebogen.
Tho fragenn in den steten:

Wo vele gilden dar inne sint.
Wat men fur den ingang der gilden geuen mothe.
Wo viele personen dat in iglicher gilden sint.
Wie ofte die des iares geholden werden.
Wo viele tunnen byr to itzlicher tidt getruncken.

Ratkoste.

Wat men tom ingange des rades von einem nien ratmanne, dat hie deme rade geuen mothe.
Wo viele personen vnnd weme hie to der ratkoste bidde.
Wo viele ethen.
Wo viele win vnnd bir.
Wo viele krude vnd confect.
Wo lange die kost werhet vnd wo viele maltiden.
Offt ock etwes mehr gegeuen wert als vorberurt.

Kindelbier.

Wo viele gefattern gebeden.
Wat iglich gefatter to padengelde deme kinde schenckt.
Wo viele personen tom kindelbier gebeden.
Wo lange solche kindelbier werhe.

Kerckgengen.

Wo viele personen dartho gebeden.
Wat kosting von eten vnd drincken darin gescheen.

Hoykenbier.

Wen: wo offte: vnnd durch wein die gegeuen werden.
Wat die kosthen.
Wo viele personen darin gehoren.
Wo viele byr darin vthgedruncken.
Wo viele gerichte.
Wo viele maltide.
Wo lange die waren.

Werckoste.

Wat ein ieder handwercker fur den ingang sines werckes geuen moth.

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Wat kostingen hie an eten vnd trincken darin hebben moth.
Wo viele ethen.
Wo viele stauenbade.
Wo ofte hie den olderluden vthrichtinge deyt.
Wat igliche vthrichtinge an eten vnnd trincken steyt.

Brutlachte.

Wo viele personen yeder to siner brutlacht lade.
Wat ein jede gast deme brudegamme schencke.
Wo viele dage die geholden.
Wo viele maltiden darin gescheen.
Wo viele byr darin vngeuerlich getruncken werde.

Von Rekenschafften.

Offt ock von den kercken rekenschop gesche
Weme die geschee.
Wo offte die gesche.
Wo viele gotshuser in iglicher stadt sint vnd itzlich to heuen hebbe.
Offt ock die rat jder stadt erhes innemens vnd vthgeuens rekenschop doeth.
Vor weme die geschutt.
Wo offte solchs geschueth.


Anlage J.

Der Monnicksche Bericht.

Stadt Lhawe.

Hyr inne synt VI perßonen in deme rade. - Wenn ein rathmann gekorenn werdt, ßo gyfft hie deme rade eyn verndell byer, darinn geyt vngeferlik vor III gude ß. byer. - Item folgende deyt hie eine rathkoste, darto biddet hie den raett vnnd alle syne frunde nha synem gefallen. Die kosthe waret I dag vnnd hefft thwe maltidhe vnnd gyfft III ethenn na ßynem vormogen vnd bier tho drinckenn enhe nottorfft. - Die raeth hefft keynn innemen alls orbar, die is alle tho geistlicken lehenen geordent. - Die kerckswarenn doenn deme kerckhern des jares ader wenn hie idt begert reckenschop.

Brutlachte. Dar biddet eynn jeder nha synem vormogenn alle syne frunde thoe. - Die bruthanenn richtet menn mit eppel, peperkoecken, eynen bradenn hoen vnd anderm solckem gelicken

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vth. - Item des sondags hefft men eyn maltidt allem volcke, dat darto gebeden is. - Des mandags biddenn sie erhe negesthenn frunde to beiden maltidenn. - Des dingestags hefft menn nymands.

Kynndelbere. Drie geuaddernn werdenn to ichlickem kinde gebedenn. Ichlicker vadder schenckt tom hogesthenn deme kinde VI ß., sust V, IIII, III nha gelegenheit ete. - Item thor doepe biddenn eynns deills ethlicke frowenn, darnha eynn ider vormogen is, vnd eyns deills doenn gar nichts. - Die kindelber die werdenn ock geholdenn na eynes idernn vormogenn, vnd doen eyns deills auer dat drudde ader vierde jar I hogenn vor eyn kindelbyer vnd leggenn darto vp I tn. byer ader 1/2 tn. byer nha eyns idernn vormogen.

Bygraffte. Darto byddet eyn jeder nha synem gefallenn vnd vormogen, yo eyner vormach tho biddende, yo lieuer eyner dat deytt.

Becker gilde. Darinne synt vngeferlich XX par, mann vnd frowen, in der stadt gesethen vnnd werdt geholden im pingsthen des jares eyns. - Welcker dissenn gilde gewynt, gifft, mann vnd frowe, twelff schepell gersthenn, inn dren jarenn to betalennde, alls ichlicks jars vier schepell. - Item I punt was tho lichtenn in die kerckenn. - Es werdt ock gedrunckenn in dissem gilde vngeferlick XII, XIII ader XIV tn. byer nha gelegenheit, dat dat bier wolfeill is. - Denn gersthenn, die alzo gegeuenn wert, denn doenn sie inn deme gilde vth vnd nemhen darvann vor dat auermolt, darmede betalen sie dat gildebehr. - Es synnt ock inn dissem gilde vngeferlick X ader XII par hußlude vann den vmbliggendenn dorpenn.

Koeplude gilde. Dar inne synnt vngeferlick XIIII par mann vnd frovenn. - Thom ingange disser gilde gifft ichlick persone soss sch. gersthenn vnnd I punt was.

Schomaecker ampt. Inn dissem ampt synt IX werckmeisters. - Welcker dat hantwerck will lerhenn, gyfft synem meister 1/2 guldenn, I fl. oder I 1/2, darnha sie sick mit eynander vorgelickenn mogenn. - Item eyns schomaeckers ßoene, die im wercke dar ertagenn is, gifft innt werck IIII tn. byer. - Eynn frombder gyfft V tn. byer. - Wenn solck byer, alls idt enhe bequeme is na der tydt, werdt gedrunckenn, ßo gifft enhe die nie hantwercker thor irsthenn collation II vetthe boetlinge, dat het tdie brade. - Item thor rechtenn werckost biddet hie denn gantzen raeth vnnd die gemeynenn werckbroder mit erhen frowenn vnd moet spisenn IIII ethennde 1/2 ossenn,

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II schape, herßegrutthe vnnd ichlickem par, mann vnd frowenn, I bradenn hoenn, vnd die hoenre mothenn alle groet vnd vulgewassen synn. - Dem richte vagede III ternoß vnnd I hoenn, darvor vorlet hie van der hernn wegenn deme nien werckbroder dat ampt. - Inn dissem ampte holdenn sie des iares viermaln morgenspraecke vnnd wenn solcke morgenspraecke geholdenn, ßo moet sie eyner, deme ydt synn jar is, mit ethenn entgesthenn. Vnnd wo sie alsdenne vann deme byere, dat alzo de nien wercklude geuen nicht mher fryhes thouornn hebben, ßo leggenn sie eynn halue tn. byer vp vnnd betaelen die ichlicker nha syner antaell. - Die schomaecker hebbenn erhenn eigenenn gilde, den sie des iares eynns, alße im pingisthenn, holdenn. Dissenn gilde entpfrygenn sie alzo, dat sie vth deme gemeynen wercke ethlick gelt thohope brengenn, darvor koepenn sie rhohude ledder vnnd gerwenn die vnder sick vnd verkoepen die denne weddervmb. Vnnd dat auergelt darmit betalen sie dat byer im gilde. Vnnd darna dat idt byer gelt vnd dat sie betalinge vann solckem erhem gewynn hebben mogen, drincken sie ock vele vnd weynich edder betalenn idt vth erhen budeln vngeferlich II tn. byer.

Becker ampt. Vor denn ingangk disses ampt gifft eynn jeder III tn. byer. - Drie wercklude synnt in dissem ampte. - Thor werckenkost biddet hie denn raet vnd die werckbruder vnd moeth darto spysenn III gerichte allse grapenbrade, schaepfleisch vnnd herßegrutthe vnnd waret I maltidt. - Inn dissem ampt holdenn sie III morgenspraecken vnnd hebben tho ichlicker morgennspraecke I vernndel byer. - Die morgenspraecken gaen ock eyn jar vmb dat andere vnnd weheme die morgenspraecke roert, moeth enhe geuen II gerichte vnd wo sie frig byer nicht hebben, ßo betalen sie dat byer, ichlicker synn andell. - VI witte deme richtevagede.

Wullweuer ampt. Hirinne synt VII amptlude. - Welckere dyt hantwerck will lehrenn, gifft synen meister II Sundesche mrk. vnnd int werck I tn. byer vnnd VI witte tho kaelenn, darby drinckenn sie das byer vth. - Item vor denn ingangk gifft eyner V 1/2 tn. byer. - Thor werckenkost biddet hie denn raet vnnd die werckbruder vnnd gifft enhe drie maltyden in drenn dagen vnd to ichlicker maltidt III gerichte grapenbrade, schapfleisch vnd ichlickem par, mhann vnd frowenn, I braden hoen, vnd die hoenre mothen vulwassen synn. - Dem richtevagede I hoen vnd VI witten. - Hebben vier morgenspraeckenn des jars vnd holden idt mit deme ethenn vnnd

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drincken, wo vorberurt, doch drie gerichte, die sie vmbdragenn lathen.

Schroder ampt. Hirinne synnt VI amptlude. - Die lehrjunge gifft dem meister I fl. vnnd indt werck I tn. bier vnnd 1/2 punt was vnd I tn. kaelnn. Lhert I jar. - Vor denn ingangk welcker vp deme dorpe dat ampt gelehrt, gifft VII tn. bier, I punt was. - Welcker in I stadt gelehrt, gifft VI tn. bier, I punt was. - Welcker eyns werkmeisters ßone, im wercke ertagen, gifft V tn. bier. - Item die werckosthe waret II dage, ichlickenn dag I maltidt vnd IIII gerichte: grapenbrade, schaepfleisch, herßegrutte, ichlickem par, man vnd frowen, I gebradenn hoen. Holden II morgenspraeckenn in mathen wo die vorigen ampte vnd lathen III gerichte vmbdragenn vnnd hebbenn darto 1/2 tn. bier ader I vernndell. - Deme richte vagede I witten vnd I bradenn hoenn.

Haecker ampt. Hirinne synt III amptlude. Vor den ingangk III tn. bier. - Thor werckenkost biddet hie denn raett vnd die gemeynen brudere. - Im wercke gifft hie drie ethende vnd die braden hoenre vnd wart eyn maltidt. - Item I ß. deme richtevagede. - Holdenn drie morgenspraeckenn in mathenn wo die andern ampte.

Knackenhower ampt. Hirinne is eyne persone. Vor denn ingangk III tn. bier. - Thor werkenkost biddet hie denn raett vnnd werckbruder vnnd gifft drie gerichte vnd ichlickem par, mann vnd frowen, I gebradenn hoen. - Eynem vth deme rade, die inn dat ampt plecht tho gaenn thor morgenspraecke II bradenn hoenre. - Thor ersthenn eschynge des ampt gerichte fleisch, dat hett die brade. - Holdenn vier morgenspraeckenn in mathen wo vorberurt, tho ichlicker I vernndell bier, wen erer mher is.


Swaenn.

In disser stadt synnt vier raethlude vnnd es plegenn sust VI darto synn. - Vor denn ingangk gifft I nie raethman ichlickem rathman I ellenn Leydesch gewandt. - Item I ratkoste is hie tho doenn schuldig, ßo steit die doch to eynes gefallen, welcker di doen wyll, vnd mach dar to bidden nach synem gefallen. - Die raeth hefft bether keyne reckenschop gedaen. - Die kerckswarenn doen dem kerckhern in byweßenn des vagedes vnd rades reckenschop. Die vaget secht doch, dat hie darto nie gefordert sy worden.

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Brutlachte. Die brutlachte synt frig, darto mach eynn ider na synem gefallenn lude bidden. - Die geschencke tho bruthanen synt eppell vnde noethe. - Denn sondags vp denn auendt steyt brutlacht an vnd gifft den gesthenn byer. - Des mandags I maltidt inndt gemeyne, die alls denne gebeden sint, vnnd vp den auendt den negsten frunden ock eine maltidt. - Des dingstags dar nach einer vormogen ist, biddet na sinem gefallen.

Kindelbier. Gemeintlich werden viff vaddern tho einem kinde gebeden. - Itzlicher gyfft deme kinde III oder IV ß. Sd. - Tom kerckgange biddet ein jeder die vaddern vnd etzliche die negsten frunde vnd hefft dartho I tn. I 1/2 oder I vierendel bir, nach eines idern gelegenheit vnnd vormogen.

Bigraffte. Bigrafte werden ock fryg vnnd na eines idern vormogen geholden.

Gilden. Des hilgen geistes gilde wert alleyne des pingstens geholden. - In dissem gilde sint vngeuerlich XXIIII par personen. - Fur den ingang disser gilden gifft man vnnd frowhe VI schepel gersten, I gude marck tom gilde, I guden ß. deme gildemester vnd I punth was to lichten. - Die vorbenomede garsthe wert tohope gesamelt vnnd wert in den gilde vordaen, also dat einer twe drt. garsten moth hebben II iar vnd geuen dar vor iglich iar 1/2 fl. vnd dat moeth einer nach deme andern doen. - Die vorbenomede gude mrk. wert gekeret in der gilden nottroft an was, byr oder anders. - In dissem gilde heft men vngeuerlich X oder XII tn. byr, darna dat byr dhur ist vnd mit solchem fryen gelde erreichen mogen. - Vnnd wereth vom sondage bet vp den frigdach. - Men heldet ock II begengnissen in dissem gilde, also den frigdach im pingsten vnd den frigdach na corporis Christi vnd dartho moth ein jeder gildebroder by peen einer tn. byr vnnd I punt was offern. - Die goyhen gilde wert geholden twe dage vp Petri vnnd Pauli. - Fur den ingang gifft einer III sch. gersten vnd. die frowen werden darmit ingerekenth, I punth was, wen hie den gewint vnnd I punt was, wen die steruet. - In dissem gilde sint gemeyntlich alle borger vngeuerlich XL personen. - In dissem gilde hefft men eine last garsten die gemeynen iar, wen ouerst die garsthe wolveyle ist, so hefft men mehr vnnd daruon von ! ouermolte ist darmit helt men den gilde. - Welcher den vogel afschut, gifft I1 Sundesche mrk. vnnd darto lecht men so viele vom fryenn, dat men to hulpe deme gilde eine tn. byr betalt. - Vp den dach conmemorationis Pauli heldet men

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dat begengnis in dussem gilde. - Sanct Jacobs gilde wert geholden vp den dach Jacobi vnd weret einen dach vnd des sondages darna ock einen dach. - Hir in sint vngeuerlich XV par personen. - Fur den ingang geuen II personen III sch. garsten vnd I punth was. - Vp itzlichen vo[r]gnanten dach hefft men II tn. byr.

Ampte. Schroder der sint szos. - Ein lerjungk gifft irstlich fur IIII ß. Sund. byr. - Item 1/2 tn. byr vnnd I schincken. Fur den ingang gifft ein nie werckman 1/2 fl. to lichten, 1/2 tn. bir, item I verendel byr to den eschingenn vnnd leth dar tho eten vmedregen, item I punt was. - Werckost darto biddet hie den rath vnd gifft I tn. byr vnd darto II oder III etende, wat ein jeder vormach vnd. ist eine maltidt. - Dit ampt hefft nenen gilde.

Schomaker der sint vier. - Eur den ingang: mit deme ingange wert es geholden in maten wo es die schroder bauen vortekent holden, vthgenomen dat die frowen to ingange disses ampts 1/2 punth was geuen. - Dit ampt heldet sinen pingsten gilde vnnd ock den vastellauendes gilde vnnd hefft to iglichem gilde I tn. byr. - To den berurden gilden hefft dat ampt drie drompt gerstenn, die wert gemultet im wercke ein iar vmme dat ander.


Ribbenitze.

Im rade sint IX personen, plegen sust XII to sinde. Fur den ingang gifft einer deme rade ein oder twe tn. byr, I stoueken win vnd heft dartho nymants anders denne den raet vnnd die stadtknechte, vnnd twen stadtknechten iglichem I par Hardewiker hasen. - Item to der kosthen werden twe oder drie eten gegeuen. - Fur die burgerschop gifft einer deme rade I fl. vnnd des rades dienern IIII ß. Sund., vnnd in all vngeuerlich. Die radt die ordent die kemerer, der stadt gemeyne gudt intonemen vnnd vthtogeuen, deme moten sie ock rekenschap doen. - Die radt ordent ock die gotshuslude vnd by itzlichem gotshuse ist ein ratman neuen twen gemeynen burgern. Die burgere nemen in vnnd geuen vth vnnd vorgleichens in bywesen des ratmans, die enhe togegeuen ist oder vor deme gantzen rade.

Brutlachte. Brutlachte sint fryg, darto biddet ein jeder nach sinem gefallen. - Des sonnauendes vp den auendt heldet men die biddelkost, dartho werden gebeden die negsthen frunde,

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X oder XII. - Des sondages II maltidt alle volck, dat to der koste beden ist, vnnd spiset IIII gerichte, alse grapenbrade, schapflesch, wiltbrede vnnd rys. - Des mondages I maltidt allem volcke. - Des dingstages I maltidt deme gemeyne volck, dat geschut doch nicht gemeyne, besundern von den vormogenen. - Die geschencke sint confect vnnd wurtz.

Kindelbir. III geuattern werden gebeden. - V oder VI gude ß. schenckt iglicher uatter. - Die kindelbir sint nicht gemeyne. Wenn sie gescheen vnnd dat einer die geuattern vnnd sine frunde heftt, so kan hie mit einer tn. byr tokamen vnd gifft so viele gerichte, alse einer vormach.

Gilden. Groten gilde. In dissem gilde sint vngeuerlich XL par man vnnd frowen vnnd junckfrowen mit ingerechent. - Disser gilde weret vier dage vnnd hefft dartho XVI tn. byr vnnd vier par man vnnd frowen betalen I tn. byr. Vnnd igliche persone gifft fur den ingang I punt was to lichten. - Vier sint in dussem gilde vorweser vier jarlang vnd iglicher waret ein iar, die gifft spickheringe, botter vnd broth. - Schuttengilde wert geholden vp Philippi vnd Jacobi vnnd hebben dar tho so viele boringen, dat sie II tn. byr betalen mogen, die werden denne gedruncken. Vnnd igliche persone gifft fur den ingang IIII gude ß. Vnnd welcher den vogel afschut, die gifft deme gilde I tn. byr, daruor wert emhe wedder gegeuen vom gilde V verendel Leydesch gewanth. - Disser gilde wert ock geholden Johannis baptiste vnnd assumptionis Marie virginis, to iglichem mall I tn. byr betalen die gildebroder vth eren budelen. Vnnd wert vom gildemester gespiset botter, broth vnnd spickheringk fur die gemeynen gildebroder vnnd sust sunderlich fur den rat I gerichte flesch oder I gerichte fische. - Des hilgen lichams broderschop wert geholden vp trium regum vnnd ascensionis domini vnnd nativitatis Marie. - In dissem gilde sint vngeuerlich XX par personen vnnd iglich par gifft fur den ingang 1/2 fl., die kumpt to holdinge der lampen vnnd der lichte. - In dissem gilde moth geuen die man IIII gude  vnnd die frowe II gude  to tidtgelde, darmit sie den gilde helden, vnnd darmit werden gekofft II tn. byr, die vp die genannten feste gedruncken werden.

Ampte. Schomaker, der sint XI werckbroder. - Lerjunge gifft I tn. byr int werck vnnd I punt was in die kercke to lichten, vnnd deme meister I fl. - Ein nie werckman gifft to den eschingen II olderluden vnd twen werckbrodern, die fur enhe

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gelauen, vor IIII gude ß. bir, I gerichte groen vnd I gerichte droge flesch. - Darnach folgt die oldermanne kost, darto biddet hie II burgermeister vnnd die vorgeschreuen olderlude vnd werckbroder vnd gifft den I tn. bir vnd II gerichte flesch vnnd rys. - Darna die werckoste, darto kamen II burgermeister vnd alle amptbrodere vnnd gifft II tn. bir, III gerichte flesch, vnnd beyde koste waren igliche einen dach I maltidt. - Darna gifft hie VIII ß. harnsgelt, dat kumpt to harnsche oder to den herreysen vnnd I punth was to lichten. - Item wen einem sine irste frowe afsteruet, so moth hie deme gantzen ampte geuen I tn. byr vnnd darto III gerichte flesch, dat heyt dat stauenbat. - In dussem ampte helt men den pingsten gilde vnnd weret IIII dage vnd hebben drie tn. byr darto, die betalen sie to geliken delen vth eins idern budel.

Schroder der sint IX personen. - Lerjunge gifft I tn. byr, I punt was ins ampt vnnd II fl. lergelt. - Ingang disses ampts kostet tor irsten eschinge fur IIII ß. Sd. byr vnd to den andern beyden lesten III gude ß. byr. - Darna die amptkost gesteyt I tn. byr, IIII gerichte flesch, droge flesch, grapenbrade, schapflesch, braden honre. - Olderlude kost darto kamen II burgermeyster, II olderlude vnd II werckbroder, sine borgen, gifft den 1 maltidt, III gerichte vnd so viele byr, alse die drincken mogen. - Darnach folgt die wercksnede, darto kamen II olderlude, sine beyde borgen, vnnd die jungste im wercke, gifft den I maltidt, III gerichte vnd so viele byr, alse die drincken mogen. - Wen hie eine frowe nympt I verendel byr vnd III gerichte I maltidt deme ampte. - Item wo die nie werckman so viele arbeyt nicht hette, dat hie die drie werckstuckke vp ein mal sniden mochte, so moth hie to iglichem snede, wen hie die deyt, fur I guden ß. byr geuen. - VIII ß. Sd. harnsgelt. - Gilde wert geholden des pingstens vnd leggen darto vp II tn. byr, die sie betalen vth eren budeln, wo si vonn lerjungen oder nie werckmeystern nichts fryes hebben. - IIII morgenspraken werden geholden des jars. Vnd welcher olderman die morgensprake heldet, gifft I gerichte droge flesch, vuringe vnnd lichte.

Wullenweuer, der sint IX meysters. - Lerjunge gifft I tn. byr, I punt was ins ampt vnnd I fl. lergelt. - Ingang des ampts, darto deyt hie drie eschingen, tho iglicher fur I guden ß. byr. - Werckost I tn. byr, II maltidt, darto gespiset grapenbrade, schapflesch, wiltbrede vnnd iglichem par volcks I braden hoen. Hir to kamen die werckbroder vnd erhe frowen

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vnnd nymants anders. - Item VII mrk. Sd. werdenn ingelecht to nottorfft des ampts, denne sie mothenn m. g. hern alle jar theinn marck geuen. Darto kamen die souen marck mit, ader to herreysenn vnd anderer nottorfft. Vnnd mothen ock darto inn die bussen vonn ichlickem laekenn I ß., in die busse, die beide olderlude by sick hebbenn. - Vnnd holdenn I stauenbat, darto geuen sie I tn. byehr, II maltidt, vnnd die gerichte inn maten wo die werckost, ighlickem par volcks I braden hoen. - Item nha dem bade, wenn die tn. byehr vt ist, IIII ß. Sd. byehr vnnd jeglicker vrowen im ampte II Sd.  . - Item I pundt was in die kerckenn. - Im gilde werdenn vpgelecgt IIII oder III tn. byer vnnd geholdenn bet vp denn mithweckenn. Vnnd wenn nicht frig behr is, ßo betalt eynn ider synn andell vth deme budell. Vnnd vth der bussenn wert nicht genomenn.

Schmede ampt. Dar inn synt viff personenn. - Lherjunge I tn. byehr, I punt was, gifft denn meyster nichts. - Vor denn ingangk vnnd die drie eschingen gifft hie vor VI schillinge behr vnnd I punt was. - Darnha die amptkost steit I tn. byehr, I droge gerichte, grapennbrade, schaffleisch vnnd thwen ludenn I bradenn hoen. - Item I stauenbat kostet I verndell ber, II gericht fleisch, ighlicker vrowen II  stauengelt. - Item I tn. byehr darvor dat men emhe des dinstbrieffs vordregt, dat hie nicht kuntschop brengen dorffe, wo hie sick im dinst geholden hebbe. - Oldermanskost, darto hefft hie die beiden olderlude vnnd I vernndell behr vnnd II gerichte fleisch. - Item VI gude ß. tho harnesch gelde, wo vorberurt. - Item IIII ß. Sd. to den pottenn, dar sie vth drinckenn, wenn die sulue werkost geholdenn wert. - Im gilde II thunne behr, vndertidenn III tn. behr.

Korschner ampt. IIII broder im ampt. - Eynn lehrjung I tn. behr, I punt was, II jar inn der lehr vnnd dienet dat drudde vor dat lehrgelt. - Tho drenn esschingenn des ingangs vor VI ß. Lub. behr. Die gescheenn tho drenn vernndell jarn, welcker nicht eynns amptwercks ßone ist. - Oldermans kost vor XII ß. Sd. behr, III gerichte fleisch, II maltidt. Eins meisters ßone hefft disse kost frig. - Tho der werckost I tn. byehr, III gericht flesch, II maltidt, I punt was tho lichtenn. Hirtho biddet hie die borgermeister vnnd dat gantze ampt. - Item 1/2 guldenn harnisch gelt. - Item I stauenbat, darto vor XII ß. Sd. bier, III gericht flesch vnnd ichlicker vrowen II  innt batt. - Item im gilde, de dar des jars eynns geschiet, darto I tn. oder II byer. - Vier morgensprackenn holden sie,

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kosten nichts. - Item vp sunte Nicklawes auendt kamen sie thoßamende vnnd ighlicker vordrinckt synn gelt. Vnnd geuen I witten tho behr vnnd brode vmmbe gotswillen. - Oldermanskost deme gantzen ampte ßo vele behr sie drinckenn mogenn, III gerichte fleisch vnnd bradenn honre, I maltidt.

Becker ampt. Darinn vier amptbruder. - Item drie eschingenn tho drie verndell jarnn; ichlick eschinge kostet II gude schillinge. - Dar nha die werckost I tn. biehr, III gerichte fleisch vnnd ichlickem par volcks I braden hoenn. - Item I tn. bier innt ampt, I pundt was inn die kerckenn. - Item I stauenbatt: I verndell behr, II gericht fleisch. - V ß. ader mrk. harnschgelt.

Vischer ampt. Darinne twintich perßonen. - Drie esschingenn vp I mhaell koste, vor III grosschenn behr. - Item I amptkost I tn. behr, droge flesch, botter vnnd wegge vmmbe tho dregenn. - XIIII ß. Sd. to harnschgelde vnnd eynn punnt was tho den luchten.

Rademacker ampt. IX bruder dar im ampt. - Lherjunge I tn. behr inn die kumpanie vnnd IIII ß. Sd. tho uordrinckenn. - Tom ingang IIII gude schillinge thom armborste, I tn. behr, droge flesch, II gericht groenn flesch vnnd bradenn honre. - Inn der esschinge VIII ß. Sd. tho behr.

Lineweuer ampt. Welcke die leret, vrowe, maget oder knecht, gifft I vernndell behr, vor I ß. Sd. wegge vnnd I ß. keße, I punt was tho lichtenn. - Item vor denn ingang vor IX ß. Sd. behr, I vath mit drogem fleisch. - Darna die amptkost I tn. behr, drie gerichte fleisch vnnd achte bradenn honre. - VIII gude ß. to harnisch gelde. - Nha der ampt kost, wenn die tn. behr vth is, vor IIII gude ß. behr. - Item souen mansperßonenn, die dat heile werck gebruckenn, vnnd II frowenn, die dat halue werck holdenn, vnnd die beiden geue im pingestenn thom gildebehr ßo vele alls mann vnnd vrowe. - Item oldermann, die gekarenn wert, gifft eynn tn. behr, III gerichte fleisch vnd braden hoenre.

Knackenhower ampt. Darinn thwe perßonenn. - Drie eschingenn gescheenn darinn alle drie viernndell jars na eynander, ighlick mall I grosschenn. - Item I tn. biehr, dat hett die lehr-thunne. - Item I amptkost I tn. byer, I vernndell vam ossenn, I schap vnnd botter vnnd broet, vnnd biddet darto vndertidenn denn raet vnnd kemerer. - Item oldermanskost I tn. behr, III gerichte fleisch. - Item I stauenbat, I vernndell behr.

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Hacke ampt. Darinn sint viff personen. - Item drie esschingenn to drienn vernndell jarenn; thor erstenn IIII ß. Sd., thor andernn VI ß. Sd. vnnd I gerichte droge vlesch, thor druddenn die amptkost I tn. byhr, drie gerichte vnnd bradenn honre, I punt was tho lichtenn. - Item I stauenbat vngeferlick vor VI ß. Sd. behr dem ampt, eynn gericht droge fleisch.


Tessynn.

Item thwe im rade. - Item wenn ein darinn gekarenn wert, gifft hie I tn. behr, II oder III ethenn vnnd hefft darto alle borger. - Item dem stadtknechte I hemmede. - Die kerckswarenn doenn reckenschop des jars eynns Segebannt vann Ortzenn, dem kerckhern vnnd ethlickenn borgernn vnnd leggenn vp darto I tn. behr vnnd maekenn vort die lichte gegenn dat osterfest. Die reckenschop schuit des mandags nha palmarum.

Kindelber. Darto biddet menn viff vaddernn. Iglicker gifft thom hogesten vier ß. Sd. Item wenn dat kindt gedopet wert I ader II tn. behr vnnd darto II ader drie ethenn. - Thom kerckgange I vernndell behr ock II ader drie gerichte, nha eins idernn vormogen. Vnnd wenn solck behr vthe ist, gifft ichlicker gast noch I wittenn tho behr.

Brutlachte ist frig vnnd biddet darto na synem gefallenn vnnd hebben darto IIII ader viff tn. behr, eynn deills mher. - Item des sonnauendes I biddellkost, darto I tn. byehr. - Des sondags I maltidt, III gerichte. - Des mandags I maltidt, III gerichte. - Item geuenn nhene bruthanenn.

Gilldenn. Des pingestens I gilde, darinn gaenn alle borger, vngeferlick XXX borger. - Item darto hebben sie VI ader VII tn. byehr vnnd ethlickenn acker, denn buwenn die gemeynenn borger vnnd vann deme kornn betalenn sie dat gildebehr. - Item des vastelauendes VI tn. behr vnnd betalenn dat van dem suluenn kornn.

Die schuttenn gilde. Darinne sint vngeferlick hundert perßonenn, vann deme dorpe vnnd im stedeckenn thoßamende, vnnd wert geholdenn des sonndages vor pingesten vnnd hebbenn darto soss tn. behr.

Welcker denn gilde gewynnt gifft eynn persone I margk, vnnd mann vnnd frouwe XX ß. Sd. vnnd I vrowe IIII ß. Sd. Solck

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gelt werdt vthgedaenn vnnd mit der renthe werth dat behr betalt. Vnnd kopenn ock darvann des jares I punt wasses inn die kercke. Die houetsumma strecket sick vngeferlick vpp LXXV Sd. margk.

Item im schroder-, hacker- vnnd becker ampte is vor eyne wiße geweset, welcker solcks driuenn wolde, moste geuenn I tn. behr inn die kumpanie vnnd dem rade.

Item die rat hefft nicht intonemen alls dat schott, dat is XXVIII Sd. margk. Die geuenn sie gein Rostock, ernn Diderickenn Repetze vnnd schall gelecht sin thor irstenn missenn.

Tho denn bigrafftenn hebben si gemeinlick II tn. behr vnnd I maltidt.


Gnogenn.

Dar sint VI perßonenn inn dem rade. - Item wenn eynn tho rade gekarenn werdt, gifft dem schriuer eynn par Leidescher hasenn vnnd dem ridenden knechte eynn par hasenn. - Die borgermeister ordenenn kemerer, die innemenn vnnd vthgeuenn, vnnd die rath nympt rekenschop.

Kindelber. III geuaddernn, ein dells viff. - Ichlicker vadder gyfft II gude ß., eynn 1/2 gulden vnnd mher nha gelegennheit. - Item wenn die frowe thor kerckenn geith, biddet eynn jeder nha synem gefallenn vnnd gifft dartho I thunne behr, I maltidt, III etennde.

Brutlachte. Brutlachte sint frig. Darnha dat hie vele biddet, moet eyner behr hebbenn vnnd to gemeynen kostenn XII tn. - Schenck sint eppell vnnd noethe, wurtze ist nicht gemeyne. - Des sonnauends I biddellkoste, darto I tn. behr. - Item des sondags vp denn auendt eynn maltidt denn frowenn vnnd dem rade ader andernn, dregt ethenn vmb ris(ch), wuste, I richte fleisch. - Des mandags I maltidt allem gemeynen volcke, dat gebedenn is, III gerichte.

Gotshuser. Item IIII vnser lieuenn vrowenn, dat hillige creutze, sunte Jorgenn, sunte Gertrudenn, to denn XIIII nothulpern. - Die rat ordent de vorstender vnd nympt reckenschop van enhe vnd hebben nimandes anders darby.

Wantschnider gilde. Darinne sint XV par lude. - Item dissenn gilde holt menn to pingesten, winachten vnnd vastellauenndt. - Im pingestenn wart hie bet vp denn mithweckenn vnnd hebbenn IIII tn. behr. Tho wynachten III dage, III tn. behr. Im vastelauennde IIII dage vnnd

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IIII tn. behr. - Vor denn ingangk gifft men X Sundesch margk thwe perßonenn, alla mann vnnd vrowe, einn mansperßone X mrk. Sd. vnnd I vrowe II 1/2 margk vnnd ichlicks eynn punt was to lichtenn. Van dem gelde, dat ßo darvann velt, lecht menn an vnd vann der renthe betalt menn dat behr vnnd vordrincken nicht mher, alls sie gelt hebbenn. Wenn wat auerich bliuet, dat vordrinckt die gilde tho andernn grotenn festenn. - Welcker denn gilde hefft, moeth twe ader III ethenn laten vmbdragenn.

Schomacker ampt. Item eynn lehrjunge gifft eynn thune behr vnnd vor VI witte drinckbecker. - Deme meister viff Sund. mrk. lergelt. - Item einn nie hantwercker eschet III mhall tho drenn morgennsprackenn. Vnnd gifft thor irstenn IIII witte, thor andernn nicht, thor druddenn X mrk. vnnd VIII tn. behr. Vnnd wenn hie eynn frowe kricht, ßo gifft hie eynn punt was. - Die theinn margk vorterrenn sie mit der tidt vp die grotenn feste, wenn sie nheenn frig behr hebbenn. - Item dat behr drinckenn sie ock inn der vastenn vnnd wenn hie solck behr gifft, ßo moeth hie eynn schap geuenn vp eynn morgennspracke, welcke emhe gelustet vnnd vann II schepell roggenn broeth. - Hirinne sint vngeferlick XXIIII personenn. - Item wenn eynn niewercker eynn vrowe kricht, moeth hie geuenn twe keße vann VIII ß. Sd. vnnd thwe peperbroeth vngeuerlick vor VIII ß. Sd. - Eynn oldermann, der die morgennspracke hefft, moeth vmbdragenn I vath mit drogem fleisch. - Holdenn IIII morgennsprackenn vnnd wenn sie sunderlicks nicht touorßumen hebbenn, leggenn sie vp I tn. ader 1/2 tn. behr. - Erenn gilde holdenn sie des pingestens vnnd leggenn vp viff tn. behr, vnnd des vastelauends ock V tn. behr, tho krutwyginge I tn. behr.

Becker. Darinn ver perßonenn. - Eynn lehrjunge gifft eynn thune behr vnnd eynn punt was. - Gescheen darinn III eschingenn vp III verndell jar. Thom irstenn gifft hie eynn 1/2 vernndell bier vor III gude schillinge, thor andern 1/2 tn., thor druddenn I tn. byer. Thor erstenn eschinge keynn etenndt, thor andernn eynn schapesbrade, thor drudden III sthennde ader mehr na synem gefallenn, ßo lannge die tn. bier loppet. - Item darnha VII 1/2 margk, werdenn mit der tidt vordrunckenn. - Holdenn erhenn gilde inn dem pingestenn IIII dage, I tn. behr; des vastellauendes IIII dage, I tn. behr. Item wart dat behr lenger, ßo holdenn sie den gilde ock lenger. - Item wenn eyner oldermann wert, gifft eynn vernndell behr

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vnnd biddet darto denn raeth. - Holdenn I morgennspracke. Welcke die vann den olderludenn holdenn, vmb twe jar twe mhall, moeten geuenn III gerichte; dat byr betalenn sie, wo sie nichts fryg hebben. - Item IIII ß. Sd. deme rade.

Knackenhower ampt. Darinn sint VII personenn. - Item drie eschingenn. Thor irsten I gudenn ß. fur byer; thor andernn eynn verndelnn bier; tor drudden 1/2 tune byer, I gerichte droge fleisch, kesze vnnd botter. - Item thor werckenkost 1/2 thune byer, III gerichte vnnd darauer ichlickem man vnnd frowenn I bradenn hoenn, vo hie dat nicht ethenn mag, ßo schickt hie dat henn in synn huß. - Tho eynem stauenbat I vernndell byer, I gerichte droge fleisch, ichlicker frowen twe Sundesche pennige innt bat. - Item IIII ß. Sd. dem rade. - Holdenn vier morgennsprackenn des jars, darto gifft die oldermann, die solcke holt, eynn gericht droge flesch. - Eynn niege werckman gifft VI 1/2 mrk. Sd. in dat ampte, darvann kumpt eynn gulden to wasße, dat ander wert vordruncken. - Item die gilde werdt geholdenn im pingesten, krutwiginge, wynachtenn vnnd vastellauenndt, ichlick I 1/2 tn. byer vnnd krutwiginge 1/2 tn. bier. - Keße vnnd peperkockenn wo vor gifft !

Wulleweuer ampt. Darinn vier personenn. - Item eynn lerjunge gifft I tn. byer, I punt was vnd lernt twe jar. - Eschet twe maell vnnd gifft vor ichlicke eschinge drie witte. Item eyn thune bier, II gerichte flesch, ßo lange dat byer wart, I punt was innt werck. - Vorkopenn erhe gewannt an 1/2 ader helenn lakenn. - Erhe gilde holdenn sie im pingestenn I tn. byer, im vastellauenndt I tn. bier. Die wert gifft ethenn to beidenn malenn, droge fleisch. Dat bier wert betalt vth erhem eigenenn budell. - Item sie holdenn eyne morgennspracke, darto twe gerichte fleisch.

Aller vorberurdenn amptlude oldermann bliuen stede.

Hacke ampt. Thom ingang eyn eschinge, darvor vor VI witte behr, VI ß. Sd. boldeckgelt vnnd tho lichtenn II punt was. - I tn. bier - I mrk. wert vordruncken. - VIII mrk., V werdenn, vortert, drie moet hie by sick beholden vnnd geuenn jerlick vam guldenn VIII ß. Sd. thom gilde to hulpe, nha synem dode kumpt die guldenn inn den gilde. - Keße vnnd peperkockenn wo vor; biddet nymandts darto (ane) anhe, die im gilde sinnt. - Vnd hebbenn II olderlude vnnd die kor geyt alle jar vmb. - Item IIII ß. Sd. vor die inninge dem rade. - Wenn eyner oldermann werdt, gifft I schincken vnd is II jar

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afftolatenn von der oldermanschop gifft II ethenn, dat bier betalenn die werckbroder. - Die gilde wert geholdenn to pingesten, wynachten vnnd vastellauennde. Tho ichlickem feste IIII tn. bier ane denn wynachtenn, die werdt nicht stede geholdenn.

Schroder ampt. Lerjungen lernen I jar; I tn. byer, II tn. kalenn vnd I becker vor I Sd. innt ampt. - Item I nie hantwerker holdet drie esschingenn. Thor irstenn 1/2 tn. bier,

I gudenn ß. denn olderludenn vnd die wert wedder to byer gegeuenn denn gemeinen brodernn vnnd II ethenn. - Thor andernn 1/2 tn. bier, II gerichte. - Thor druddenn 1/2 tn. bier, II gerichte, II punt was to lichtenn. - Item VIII mrk Sd. gifft in ampt darvann werden V mit der tidt vortert, III beholdet eyner by sick vnnd gifft darvann jerlick soss ß. Sd. - VI personen sint in dissen ampt. - Tor werckenkost 1/2 tn. bier, II gerichte fleisch vnnd II, III ader IIII bradenn honre. - Wenn eynn oldermann affkumpt, gifft II gerichte fleisch vnnd lammesbradenn. - Die oldermann bliuen nicht stede. - Item II morgennsprackenn. Die moet holdenn die oldeste, vnnd wenn hie affkumpt, solck drie gerichte wo vorberurt vnnd die ander II gerichte. - Die gilde holdenn si to pingesten vnnd vastellauende, II tn. bier tho ichlickem mhaell. - Keße vnnd peperkocke. - Item III tn. bier innt ampt.

Schmede ampt. Darinne vier personenn. - Lerjunge lernen I jar vnnd geuen I tn. bier. - Item die holdenn drie esschingenn, darvor IX ß. Sd. - Die werckbruder gifft V mrk. Sundesch int ampt, die werdenn vortert, vnd II punt was. - III tn. bier werden gedrunckenn vp die feste. - Item tor werckenkost 1/2 tn. bier, II gerichte grone fleisch vnn eynn gerichte droge fleisch, mann vnd vrowen I bradenn hoenn. - Eynn stauenbat, darto eynn vernndell behr vnnd gerichte groenn vnnd eyn gerichte droge fleisch. - Item keße vnnd peperkocke wo vor. - Die gilde werdt geholdenn im pingesten vnd vastenlauende; tho ichlicker tidt eynn tn. bier; de wehrt gifft ethenn II, III ader mher gerichte. - Des sondags na Dionisy holdenn sie I begengnis, darto I tn. byer, die wert vthgedruncken inn des oldermans huße, die gifft drie gerichte flesch vnnd mhann vnnd frowenn I bradenn hoenn. - Vnnd die olderlude werdenn alle jar vorkarhenn. - Item sie holdenn III morgenspracken; die werdt, dar die geholdenn werdenn, gifft II gerichte vnnd I verndell behr.

Item alle ampte, die veylunge hebben, geuenn vor die innung vier schilling Sundesch.


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Nienkalenn.

Raethkostenn. Thom erstenn ingang der nie rathmann gifft eynn tn. bier, darto biddet hie alle gemeyne borger vnnd leth deme rade droge fleisch vmbher dragenn. - Item denn vrowen des mandags 1/2 tn. byer, II gerichte fleisch. - Tho der raethkoste III gerichte vnnd holdet denn raeth IIII dage vnnd steyt to synem gefallenn, wem hie darto biddenn will. - VI personen sint dar in dem rade. - Item XII tn. byer thor ratkost. - Wenn eyner borgermeister wert, gifft dem rade vnnd borgernn, welcke hie biddet, I tn. byer des mandags; den frowenn eyn halue tn. bier, II gerichte. Vnd die borgermeister hebbenn nichts frig.

Koplude gilde. Darinne XXX personenn vngeferlick vnd wert geholden des pingestens vnd phangenn sie an im pingest auende vnnd wart bet vp denn middeweckenn; darto hebbenn sie VIII tn. byer. - Item vor denn ingangk gifft mann vnnd frowe VIII schepell gerstenn vnnd eyn punt wass. - Eynn geselle gifft IIII schepell gerstenn, eyn halfft punt was. - Die gerste wert vthgedaenn vnd mit der renthe werdt die gilde holdenn. - Item fur ichlickenn schepel gersten I wittenn jarlick to renthe. - Wenn dat bier vth is, gaenn sie vann eynander.

Bwelude gilde. Darinne XXIIII personen. Disse gilde werdt geholdenn alleyne des pingestenns, wo die ander. - Item vor denn ingang geuen II lude VI sch. gerstenn vnnd eynn punt was.

Schutten gilde. Wert geholdenn vp Johannis ante portam latinam I dagh, darinne XVI personen. - Vor denn ingang II lude IIII seh. gerstenn. - Oek sint dar vann eynem dorpe III ader IIII, die enhe mit hebbenn. - Darto II tn. bhier.

Des hilligenn lichams gilde. In deme gilde sint vele burlude mit vnnd tosamennde vngeferlick viertich perßonen. - Item II dage werdt die gilde geholdenn alls corporis Christi vnnd dominica post. - Vor denn ingangk II lude VIII sch. gerstenn, I punt was. - In dissenn vorschreuenn gildenn gifft men nichts to etennde. - Ichlick mhaell III ader IIII tn. byer to den vorschreuen gildenn.

Vnser lieuenn vrowenn gilde. Darinne sint XVIII personen. Werdt geholdenn ascensionis domini, assumptionis, natiuitatis Marie. Vor denn ingangk II lude VI sch. gerstenn, I punt was, to ichlickem mhaell II tn. biehr.

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Brutlachte. Brutlachte sint ganntz frig. - Steidt ann des sondage auende, gifft II gerichte grone fleisch vnnd bradenn, ock mueß, darna es eyn jeder vormach. - Item des mandags II maltide, III gerichte. - Des dingestags jegenn deme auennde III gerichte I maltidt. - Vngeferlick to gemeynen brutlachtenn I last byer. - Item bruthanen sint kruder, eppell, die negestenn, die es vormogenn, sendenn kannen vnnd grapen.

Kindelber. Darto viff vaddernn, eynn dells III. - Ichlicker vort gemeyne gifft VIII, VI, V ß. Lub.

Tho den kindeldopenn. Welcker es doenn will, hefft die vaddern vnnd sine negestenn frundt vnd dat kindelber is I dagh. - Tho dem kerckgange kofft vor VIII ader IX ß. witt broeth vnnd gifft denn vrowenn, darmit scheiden die affh.

Vischerkumpenschop. Darinne sint XII personen. Werdt geholdenn des mandags nha paschenn, Michaelis vnnd natiuitatis Christi. - Ichlick mhaell I ader II dage, dar nha dat frig behr is, vnnd ichlick brenget kost nha synem gefallenn: eyer, metworst vnnd anders. - Item vor denn ingang vor II lude VI sch. gerstenn vnd I punt was.

Schroder ampt. Darinne V personen. Holdenn I esschinge vor alle III, darto I vernndell behr. - Item to der werckennkost II gerichte fleisch, botter vnd broeth, II maltidt, I tn. byer. - Olderlude-kost, darto 1/2 tn. byer, II gerichte fleisch, wenn I gekarenn wert. - Item VI schepell gerstenn, I punt was to holdinge des wercks. Hebbenn keynen sundergen gilde vnd mit dem gerstenn holdenn sie die morgennspracken.

Schmede vnnd schomacker ampt. Darinne semptlick VI personenn. - =Holdenn III eschingen to ichlicker I verndell behr vnnd I schap. - Item werkenkost II maltidt I dag, II gerichte fleisch vnd darto I tn. bier, ethenn ßo lange, alls dat bier waert. - Oldermans kost, wenn I gekarenn wert, 1/2 tn. bier, II gerichte fleisch. - Vor denn ingang to holdinge des werckes II personen VI sch. gerstenn I punt was. - Item ßie hebben nienen sundergen gilde.

Reckenschopp. Vann wegenn des rades sint drie, die innemen vnnd vthgeuen vnnd doenn andern drenn darvann reckenschop. - Item to dem vmbkoer I tn. bier, III ader IIII gerichte fische, inn der vastenn kumpt die alle jar. - Alle gotshußlude doenn deme rade vnd dem kerckhern reckenschop eynn mhaell des jars.


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Tetrow.

Dar sinnt VIII personenn inn dem rade. - Item I nie rathmann gifft I tn. bier, wenn gekarenn wert, vnnd I schinckenn vnnd I ader II ethenn. - Darnha eynn kleynoet vann viff guldemi vpt huß to nottorfft der stadt, hebben vormaln darvor koste gedaenn. - Wen 1 to eynem borgermeister karhenn wert, gifft in mathenn alls I nie rathman. - Item wenn eyn die borgerschop wint vnnd neyn nie amptmann is, darvor IX gude ß.; vnd die I amptmann is, gifft XII gude ß. vnnd soss witte deme vagede.

Brutlachte. Brutlachte sint frig. - Item die geste, die negestenn, geuenn kannen vnnd grapenn nha gelegenheit. - Des sonnauendes werdenn gebedenn die, die folgennde dage ock gebedenn schollenn werden: I maltidt. - Item am sondag to auennde I maltidt. - Des mandags II maltidt. - Des dingestags I maltidt vpp denn auendt. - Wo frombde sint, werdenn gebedenn des mithweckens.

Kindelbehr. III vaddernn. - Ichlicker vadder vpt meiste VI ß. - Item dar sint keyne kindelbehre.

De grote gilde. Darinne sint XV par lude. Wert nicht geholdenn men alleyn des pingestens. - Vor denn ingangk der gildenn II lude XVIII gude ß. Vnnd solck gelt wert dorch die vorstender der gilden vp renthe gedaen vnnd die renthe an gersten gelecht to multenn vnnd darvann bruwet man gildebehr. - Item ichlick par lude geuenn alle jar I sch. gersten, vor den den grotenn knecht I sch., vor denn kleynenn 1/2 schepel, vor I maget ader I kindt I vierdt. - Item darnha dat korne wollveihel is vnnd vele lude sint, hefft mhenn vele behr. - Welckere inn dissenn gilde nicht willenn gaenn, sint dar nicht tho uorbundenn, mag doch denn gilde holdenn mit I ß. pennige.

Die priester gilde. Darinn twelff personen vnnd wert geholdenn nha vorgeschreuener tidt.

Noch I gilde, er Funckenn gilde. Darinn VIII ader IX personen. - Wert ock geholdenn wo vorberurt, denn im groten gilde sint to vele lude gewest vnnd hebbenn sick in die andernn beidenn gilde gedeilt.

Item die vorstender disser vorschreuenn gilde motenn alle jar den gemeynen gildebrodernn reckenschop doenn. Disße gildenn werdenn geholdenn bet vp denn mithweckenn.

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Schuttenn gilde. Darinne sint I hundert personenn vngeferlick, vnnd darinne sint ock vele vmbliggennde gude manne vnnd bhurenn. - Wert geholdenn sondags nha Georgii, darto IIII tn. byer. - Item welckere denn vagel affschuit gifft vp denn achten dagh II tn. bier vnnd II tn. gifft die gilde, vnd die sulue, die denn vagel afschuit, gifft denn vorstendern ethenn vnnd nymants anders. - Mith der reckenschop wert idt geholdenn, wo vorberurt.

Sunte Katharinen vnnd der elendenn gilde. Darinn is merglick vele volck, beide vth der stadt vnnd dem lannde. - Item disße gildenn werdenn geholdenn ascensionis domini vnnd Katharine, ichlick mhaell I dag vnnd ichlick mhaell VI tn. byer. - Vor denn ingangk I par lude inn der stadt 1/2 margk, vnnd vann denn dorpenn geuen ichlick I margk vnnd 1/2 punt was. - Item inn dissem gilde hebbenn die vorstennder die prester vp denn auenndt ascensionis domini thor collatienn vnnd am dage thor maltidt, darvor hebben sie begengnis mit vigilien vnnd ßelemissenn, darto mothenn broder vnnd susternn offernn vp Katharine der gelickenn missenn vnnd vigilienn. - Item dat gelt wert vp renthe gedaenn vnnd mit deme gelde vann der renthe holt men denn gilde vnd dat zelegerede. - Vth dissem gilde mot mann ock die elennden armhenn lude to graue brengenn vnnd motenn darto alle offernn.

Wantschnider gilde. Darinne sint XII personenn. - Vnnd werdt geholdenn in denn vier dagenn in dem wynachtenn. - Vor denn ingangk geuenn twe personenn X gude mrk., die deit men vp renthe, darmidt holdt men den gilde. - Item die vorstender deit reckennschop denn gildebrodernn, dar is eyner twe jar by; darto IIII tn. bier, vndertidenn III tn. byer.

Sunte Jacobs gilde. Darinne XII ader XIII personen. Die wert geholdenn vp Jacobi I dag vnnd geschuit I begengnis. - Darto II thunnen behr. - Item vor denn ingangk geuenn mhann vnnd vrowenn I Sd. mrk., die wert angelecht vp renthe. - Die vorstender doenn reckenschop dem gilde. - Wo bier auerch blifft, holdenn sie denn gilde, ßo lange dat behr wart.

Gotshußlude van vnser lieuenn frowenn werdenn geordennt vahm rade, hebbenn lange nicht reckenschop gedaenn vnd erbiedenn sick doch dar to.

Gotshußlude vann sunte Jorgenn vam rade geordennt, reckenschop to doenn sint nicht gewontlick, erbieden sick doch der deme rade tho doen.

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Tho sunte Gertrudenn vam rade geordennt, reckenschop to doenn sint nicht gewontlick, jo doch die tho doenn sick erbadenn.

Die wulleweuer. Darinne twelff personenn. - Lerjungen to lernen geuen I tn. bier, I punt was indt ampt, I guldenn deme meister. - Thom ingang moet eyner drie mhaell esschenn. Thor irstenn gifft XII witten vnd I stauenbat vor die mans vnd dingt mit deme stouer aff mit IIII ader V ß. - Item thor andernn esschunge XII wittenn, darvann kofft dat gemeyne volcke im wercke nach erem gefallenn ethen. - Thom druddenn thor amptkost II tn. byr, grapennbhrade vnnd schapfleisch mit sotem peperrys, vnnd man, frowenn I bradenn hoenn. Item die collation waret vngeferlick achte dage. - Item viff guldenn gelt werdenn gelecht ann renthe vnnd holdenn darmit die morgennsprackenn vnd ander theringenn. - Die vorstender doenn deme ampt reckenschop. - Item I oldermann gifft denn werckbrodernn I dag ethenn vnnd drinckenn genug.

Schmede ampt. Darinne IIII personenn. - Item I lerjunge gifft I thunne bier int ampt, keynn lehrgelt. - Tom ingange holden sie drie esschingen, tor erstenn VI witten, thor andernn VI witten, tor III. VI witten vor bier. - Item darnha gifft hie eynenn schincken, dat is I verndell vahm rinde, darvann mackt menn II gerichte, sadenn vnnd bradenn. - Vnnd gifft X Lub. mrk., die deit menn vp renthe vnd van der renthe holdet men vastellauendt vnnd morgennsprackenn. - Item vndertidenn gifft eyner V Lub. mrk. vnd vor die andern V deit hie 1/2 koste. - Thor oldermanns kost I tn. bier vnd I dag genug to ethennde. - Eynn stauenbat vor die vrowenn, vngeuerlick soss ader VII witten dar vor, vnnd wenn die vth deme stauen kamen, drecht menn vmb witbroet vnnd botter. - Die manns kopenn woll vam gemeynen gelde I vernndell behr.

= Die vorstender doenn dem ampt reckenschop.

Schroder ampt. Darinne sint VII personenn. Item eynn lehrjunge gifft I tn. byer innt ampt, vnnd VI witte denn olderludenn vor bier vnnd II gerichte, grapenbrade vnnd schapfleisch, botternn vnnd witbroet, dem lehrmeister I ader I 1/2 fl. - Thom ingang holdenn sie drie esschingen. Thor irstenn I vernndell byer vnnd soss wittenn to byer. - Item thor andernn VI witte, die werdenn verdrunckenn. - Thor druddenn I schinckenn, dat is I vernndell vam rinde, 1/2 tn. bier, vnnd dat ampt gifft 1/2 tn. bier darto. - Item tor werckenkost III tn. bier, IIII gerichte grapenbrade, schapflesch mit soten

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peper, gesaden honre vnnd hotter mit stuten. Des sonnauendes vor der werckenkost I vernndel bier vnd botter mit weggenn, vnnd wart III dage. - Eynn stauenbat darto I vernndell bier, VII 1/2 witten vnd vor ichlick vrowe I gudenn penningk vnnd IIII gerichte ßo vele eynn jeder vormach. - Eynn nie oldermann gifft denn olderludenn ethenn vnnd drinckenn. - Item vor die werckenkost mach eyner, deme es gefelt, VII 1/2 Lub. margk geuenn. - Die vorstender doenn deme ampte reckenschop.

Schomacker ampt. Darinne VIII personen. - Eynn lehrjunge gifft innt ampt I tn. bier, den olderludenn I goess ader II ader III honre vnnd 1/2 verndell bier, darto geuen die olderlude ock 1/2 vernndell bier, dat is I heel tohope. Die lehrmeister gifft droge fleisch thouornn. - Dy holdenn drie esschingenn, ichlicke drie witten, macht negenn witten tohope. - Item thor druddenn esschinge denn olderludenn I vernndell bier, I gerichte droge vnnd I gerichte grone flesch, viff guldenn int ampt to nottorfft des ampts vnnd holden darmit die morgennsprackenn van der renthenn. - Eynn ossenn ader eynn rindt, darvann wert eynn hindervernndell gebradenn vnnd dat ander gesadenn, vnnd dat ander ock gesadenn. - Item vnd II tn. bier, die collationn wert bet die osße vpp is vnnd dat bier vth. - Wenn eynn amptman eyne vrowe nimpt, die frowe, die int ampt kumpt, moeth doenn eynn stauennbat, das is eyn verndell behr denn frowenn, dar gifft to hulpe to ichlick werckbroder I wittenn vor sine frowe. - Eynn oldermann gifft denn werckmeistern vnd brudern 1/2 tn. bier vnnd genug to ethennde.

Peltzer ampt. Darinne sint drie personenn. - Vnnd holdenn drie eschingenn; tor irstenn III ß. Sd., thor andern III ß. Sd., thor druddenn ock III ß. Sd. - Item X mrk. gifft die werckmeister vor die werckennkost. - Item thom schinckenn 1/2 tn. bier, II maltidt darto, to jeder II gerichte fleisch vnnd botter vnnd broet. - Item deit eynn stauenbat, darto 1/2 tn. bier vnnd II gerichte leth hie vmbdragenn. - Die vorberurdenn X mrk. werdenn gedaenn vp renthe vnd die renthe werdt an behr gelecht; wor die renth eyn ende nympt, nimpt men die houetsumma nha. - Item die reckenschop geschuit im ampte. - Thor oldermannskost 1/2 tn. bier vnnd genug to ethenn I dag II maltidt.

Knackennhouer ampt. Darinne III personenn. - Item holdenn drie eschingenn. Thor irstenn VI wittenn, die werdenn vordrunckenn; thor andernn gifft nicht; thor druddenn

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ock nicht. - Eynn haluenn gulden innt ampt vnnd wert mit der tidt vordrunckenn. - Thor werckenkost II tn. bier, twe dage ethenn vnnd genugh, des dags twe maltydt. - Dyt ampt hefft sinenn sundergenn gilde vnd hebben nicht mehr alze thein schepell gersten vnnd werdt nicht anders holdenn, denn im pingesten. - Nie oldermanns gewenn 1/2 tn. bier vnd eynn dag genug tho ethenn.

Becker ampt. Holdenn drie esschingenn, to ider I achtendell bier vnd II gerichte fleisch, darto botter. - Item to der werckenkoste II tn. bier, II botlinge, I swynn, ichlickem mann vnd frowen I bradenn hoenn. Vann solckem flesche sendet men deme rade I vat, is doch vngeferlick in XX jarenn nicht gescheenn. - Item gifft I nie werckbroder IX gude schillinge, II punt was, dat gelt kumpt innt ampt vnd wert vp renthe gedaenn, darvann holdet menn dat ampt. - Vnnd wen hie dat irste brodt becket, szo leth dat werck eynenn borgermeister in dat huß vorbaden vnnd dar gifft die nie werckmann eynn hecket van I ß. vnd vor I ader II ß. bier. - Item tor oldermannskost hefft menn denn raeth neuen deme wercke tho I maltidt vnd gifft enhe nottorfft vann byer.

Des hilligenn lichams gilde. Darinne VII personen. - Vor denn ingangk geuen II perßonen I mrk. Lub. vnnd 1/2 punt was. - Item die Lub. mrk. wert angelecht vnd van der renthe holdenn sie die gilde vnd hebbenn vngeferlick an renthe I 1/2 fl.; vnnd hebbenn to ichlickem mhaell I verndell bier dat jar dorch vp die feste, ßo lange die renthe wart.


Malchynn.

Dar plegenn XII im rade tho sin, nhw sint dar menn IX. - Item nie rathmann deyt eynn kost, hefft denn radt vnd sine frunde darto drie dage, vnd gifft ßo vele ethen, alls eynn jeder vormach, vnd darto I last bier. - Eynn nie borgermeister deit ock eyne koste II dage vnd biddet nha synem gefallenn; spiset ock nlia vormoge, darto eynn last bier. - Item eynn borgermeister, die oldeste is, mit II kemerernn borhenn der stadt gudt vnnd doenn reckenschop dem gantzenn rade. - Ichlicker die borger wert, gifft XII gude ß.

Brutlachte. Darto biddet menn to twelff vaten alße XXIIII personen. - Item kannenn vnnd grapenn mogen die negesten frunde geuen, synnt doch nicht gemeyne, ßundern ehr

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werdenn mher krude, hanen alße sunst gegeuenn. - Des sondags II maltidt, mag spisenn I jeder, wat hie will. - Item des mandags II maltidt vnnd nicht mehr.

Kindelbehr. Darto biddet menn III gevaddern, ichlicker gifft drie ader IIII gude ß. nha synem vormoge. - Item thor kinderdope werdenn gebedenn twelff par vrowen, gifft ichlicker frowenn II ader III wegge. - Thom karckgange werdt gelick geholdenn der dope.

Koeplude gilde. Darinne XXIIII perßonenn vngeuerlick. - Item vann dissem gilde wert I ewyge misse alle wecke. - Vor denn ingangk gifft menn viff guldenn, werdenn angelecht, vnnd mit der renthe holt menn denn gilde. - Wert geholdenn des pingestenns acht dage, darto XX tn. byer, I punt was; woll darinne ethenn will, leth dar wath henn dragenn vth eynns jedernn huße.

Des hiligenn lichams gilde. Wert geholdenn des sondags nha corporis Ghristi, wart eynn dag vnd hebbenn darto IIII ader V tn. byr. - Holdenn des jares IIII begengknusen. - Darinne XXX personenn vngeuerlick. - Item fhur denn ingangk gifft men IX gude ß., 1/2 punt was; wert ock geholdenn mit denn renthenn.

Schutten gilde. Darinne XXV personenn. - Werdt geholdenn des sondags nha Georgij. - Item vor denn ingangk der gilde gifft men VIII gude ß., 1/2 punt was, waret II dage, darto IIII tn. bier; wert geholdenn ock mit denn renthenn.

Scholer broderschop. Darinne hundert personenn vngeuerliek. - Item II personen, man vnd frowen, geuen vor denn ingangk 1/2 fl., I punt was. - Wert geholdenn des sondags vor pingesten, waret II dage, darto VIII tn. bier. - Item holdenn des jars IIII begengnis.

Becker ampt. Darinne XIII amptlude. - Eynn lherjunge gifft eynn tn. bier, II tn. kalen innt ampt vnnd I guldenn dem meister. - Item vor allenn esschingenn gifft eynn nie werckbroder denn olderludenn IIII ß. Sd. tho bier. - Holdenn drie esschingenn, tho ichlicker XII witte to bier vnnd I gerichte fleisch. - Folgende brenget hie: I isenhoet, I armborst vnnd I schilt, vnnd moet es voredenn, dat eth syne is. Vnnd gifft I guldenn vnd I punt was, vnnd dat gelt werth angelecht innt ampt. - Item I dinsthbrieff vnnd I echte brieff moet hie hebbenn ader vor denn dinstbrieff II tn. bier vnnd I botlingk vnnd vor denn echtebrieff eynn tn., I botlingk. - Item I tn. .bier vor denn ingangk. - Thor werckenkost hefft I dat ganntze

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ampt, mag ock darto frunde biddenn, vnnd waret sondag vnnd mandag, ichlickenn dag I middag maltidt, des auends draget menn ethenn vmb vnd gifft bier, ßo vele sie trinckenn mogenn, II gerichte fleisch. - Item die gilde wert geholdenn vp die hemmelfart. Vnd im pingestenn is eyne vorsamelinge, auerst denne betalet eynn ichlicker synn eigenn gelt. - Die pingestenn gilde wert geholdenn gemeynichlick bet vp denn fridag ader sonnauendt. - Item holdenn II morgennspracken, dar teret ichlicker vp synenn budel. - Thor oldermannskost gifft I 1/2 tn. bier vnnd II gerichte fleiseh. - Item thor gildemeister kost 1/2 tn. bier vnnd II gerichte fleisch. - Die gildemeisters hebbenn dat innemen vnd doen dem gantzen rade reckenschop.

Wulleweuer ampt. Darinne XXXXV personenn efft werckbroder. - Item I lehrknecht gifft I tn. bier, II tn. kalenn innt ampt vnnd deme lehrmeister I guldenn. - Vp den donredag gifft hie denn IIII olderludenn ßo vele biehr die drinckenn mogenn. - Item holdenn drie esschingenn. Thor irsten I tn. bier deme gantzenn ampte vnnd I gerichte grone flesch. - Thor andernn ock so vele. - Item thor druddenn ock ßo vele vnnd to jeder esschinge XII witte, die werdenn an dat ampt gelecht. - Thom ingange wert gegeuenn II tn. bier. - Eynn nie amptman moeth macken I mesterlacken, vnnd wo es nicht nogehafftich werhe, ßo moet hie solcks vorbotenn mit I tn. ader 1/2 tn. bier: - Item eynns meisters ßone gifft nichts, is gantz frig. - Die werckenkost waert II dage. To ichlicker maltidt III gerichte flesch, des dags II maltidt, vnnd werdt beide auennde ethenn vmbdragenn vnnd byer, ßo vele sie drinckenn mogen, vndertidenn V tn. bier. Die gerichte synnt grapennbrade, swynefleisch vnd schapfleisch. - Wenn eyner eynn fruwe nympt, gifft die frouwe denn amptsusternn 1/2 tn. bier, I gerichte fleisch. - Item tor werckenkost gehort eynn stauenbatkost in denn stauen, X ß. Sd. - Im pingesten werdt disses wercks gilde geholdenn; waret vann sondage bet vp denn donredag ader frigdag, darto XX tn. byer. - Item iglicker amptbroder moet denn gilde doen vnd gyfft darvor twelff guldenn, daruor werdt des pingistens byer gekofft. - Eynn oldermann gifft eyn halue tn. bier dem gantzen wercke vnnd II gerichte fleisch. - Die gildemeister eynn maltidt vnd dat bier haelt man vann dem gildeber. - Item in dissem ampt holt men vier morgennspraeckenn, wo sie vrig bier hebbenn, wert eynn thunne vp gelecht. - Die olderlude hebbenn eynen vnder sick, die moet dat jar dat werck vorsthaenn vnnd deyt reckenschop deme gantzenn ampte. -

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Welcker inndt ampt ! moet hebbenn eynen iserhoet, eynn armbost vnd schilt.

Knakenhower. Darinne synnt achte amptbruder. - Des donredags VI witthenn denn olderluden vor bier vnnd eynn gerichte fleisch. - Item des mandags tho der ersthenn eschinge XII witten vor byer inndt ampt, eynn gerichte fleisch. - Tho denn andern beidenn esschyngen ock ßo vele. - Dar nha kofft hie eynen ißenhoet, I schilt vnnd armborst nie indt ampt vnd gifft XVIII gude schillinge, die kamenn thom gilde vnd nicht angelecht. - I punt was gifft hie indt ampt. - Die werckenkost wart thwe dage, gifft genoch to drincken, II gerichte fleisch dem gantzenn ampte, denn manns, des dingestags mag eyner syne frundt biddenn, ader wo hie sie hefft, moet hie sie sunderlick setten. - Item II tn. byer thom anegange (Lücke für zwei Worte) ader ingange. - Thor oldermans kost 1/2 tn. byer, I gericht fleisch, wart I dag vnnd gifft ehn I maltidt. - Erhem gilde holdenn sie vam sondage bet des donredages. - In deme gilde hebbenn sie X guldenn houetstuel vnnd hebbenn VIII vor hundert. - Denn gilde mach eynn jeder holdenn vnd dat sulue geyt vmb; welcker denne gildemeister is, moet geuen II gerichte fleisch, wenn mhenn dat bier schmecket, vnd wenn mhen idt inbringet, gifft ock I maltidt, thue gerichte. - Item des ampts inkamenn nympt einer, den die ordenn roret, vnd moet deme gantzem ampte darvann reckenschop doenn.

Schomaecker ampt. Darinne synnt XXIIII brodere. - Item eynn lerjunge gifft I tn. bier II tn. kaelenn indt ampt, vnnd I guldenn deme meister. - I goess IIII olderludenn vnd I verndell byer. - Des donredags vor VI witte bier den olderluden vnd thwe gerichte fleisch. - Tho der irsthenn eschinge vor XII witte vnnd 1/2 tn. byer. - Tho denn andern beiden der gelickenn tho ichlicker; dat gelt vorhegenn sie vann den eschingen, bet dat frig byer vth is, vnnd leggenn es denne an byer. - Thor instedinge, dat geschuit vp eynem mandag, 1/2 tn. byer vnnd soss wittenn, dar nha brenget hie hoet, schilt vnnd armborst vnnd IIII mrk. vinckenogen kamen tho holdinge der bruggenn, dar sie erhe hude weickenn. - Item des dingestags darnha moeth hie hebbenn II hude vnd moeth darvth schniden III par werckssteuelnn, schoe vnd grote boytzenn, vnd darto vorbadet hie die IIII olderlude vnd gyfft denn II gerichte fleisch vnnd 1/2 tn. byer vor sick, vndertydenn kamenn ock darto die gemeynen werckbroder, idt wert auerst nemandes darto vorbadet. - Des mithweckens den IIII olderludenn

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II gerichte fleisch vnd ßo vehele hier alls die drinckenn mogen, vnd welcke kumpane dar kamenn willen vnvorbadet, mogen es ock doen. - Des donredags, wenn dat vorberurde werck rede is, kumpt darto vnnd werdenn vorbadet die olderlude vnnd gantze kumpanie, gifft eynn gerichte fleisch, I verndell bier vnnd besichtigenn denn dat werck, offt dat nogehafftich is, wo es nicht nogehafftich werhe, ßo hebbenn die olderlude macht, enhe touorwyßennde, bet dat hie solcks lerhet. - Dar nha deit hie eynn werckenkost, die waret II dage, ichlicken dag I maltidt, gyfft swynefleisch, ryss vnnd grapenbrade, des auendes gifft men kolt fleisch mit etheke vnd drecht dat vmb. - Vndertydenn biddet ock eyner syne frunde woll darto, mhenn dat geschuit auerst nicht vaeckenn. - Item tho solcker werckenkost hefft hie IIII tn. bier vnnd waret ßo lange, bet dat bier vthe is. - Eynn olderman im ampt gifft 1/2 tn. bier vnnd II gerichte fleisch dat gantze ampt. - Eynn gildemeister gifft im donredag in den pingisthenn 1/2 tn. bier, II gerichte fleisch vnnd eyer vnnd botter, vnnd hefft darto frowenn vnnd mhann. - Item wenn eyner ock andermall gildemeister gekarenn werdt, dorff hie der kost nicht doen. - Die gilde werdt geholdenn des pingstenn V dage, darto X tn. bier. - Eyn nie werckbruder gifft X marck vinckenogen, die deytt menn vp renthe; vnnd ichlicker, der die hefft, gifft darvor X ß. Sd. jarlick, darmit werdt die pingisthenn geholdenn. Wo die renthe bricket, maent men aff V oder X mrk. vann der summa vnnd deytt die darto. - Item vp Nicklai I tn. bier ock vann deme fryenn gelde. - Wenn men dat byer schmecket, geuenn die gildemeister vann fryhenn gelde eynn gerichte fleisch vnnd botter. - Eynn nie werckmann gyfft thom ingange des gilden II punt was vor sick vnd sine frouwe, vnnd wenn eyns darvann steruet, deme gyfft men vth deme wercke weddervmb 1/2 punth. - Die gildemeister hebbenn des ampts inkamen vnd doen darvann reckenschop. - Eynns meisters ßone dorffe die werckschoe nicht maeckenn vnnd die theringe, die darto gehoret, hefft hie fryg.

Item vnser lieuenn frouwen broderschop, die holden die schoeknechte. - Disse gilde werdt geholdenn vp assumptionis Marie, darto hebbenn sie I 1/2 ader II tn. bier vnnd wert betalt vann tidt gelde vnd vann den achte schilligenn. - Vor denn ingangk geuenn II personen VIII ß. vnnd I punt was. - Item es synnt vele arhme lude inn disser broderschop gemeinlick vmb des zelegeredes willenn, vnnd geuenn daruor to holden dat par lude II Lub.  . - Tho dem suluenn gilde

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sint II van denn schoeknechten schaffer, die denn vorsthaenn vnnd doenn reckenschop darvann.

Schroder ampt. Darinne X broder des ampts. - Eynn lehrjunge gyfft I tn. bier, II tn. kaelnn, I fl. dem meister, welcker neins meisters ßoene is. - Welcker eyns meisters ßoene vnnd synn vader noch leuendich is, dorff nicht geuenn; ßo hie auerst doet, ßo moet hie geuenn wo vorberurt. - Denn olderluden vor VI wittenn byer, I gerichte fleisch. - Holdenn drie esschingen; thor ersthenn XII witten vor bier vnnd I gerichte fleisch. - Thor andernn vnnd druddenn gelick wo vorberurt. - Folgende moet tor anstedinge: dat hie brenget schin, dat hie hebbe die borgerschop vann rade ader ininnge vam vagede, darvor gifft hie VI witten vnd moet ock hebbenn darto I hoett, schilt vnd armborst, vnnd gifft I tn. byer, XVIII gude ß. vnnd I punt was. - Mit deme gelde holdenn sie denn gilde. - Item wenn hie sine werckleider schnidt, gifft hie I vernndell bier vnnd I gerichte fleisch. - Wen solck werckleider bereidt synnt, gifft hie wo vorberurt thom schnidende. - Die werckenkost deyt hie darnha, waerrt II dage alße sonndag vnnd mandag, kostet gelick wo inn den andern amptenn. - Item eynes meisters ßoene hefft fryg dat werckschnident vnnd dat wisennt, dat die solcke II theringenn nicht doen dorffe. Auerst die junckfrowenn hebbenn im ampt gar nichts frig. - Wenn eynn oldermann gekarhenn werdt, ßo gifft hie mann vnd frowenn II gerichte fleisch vnnd drinckenn ßo vele die eynenn dag mogenn. - Gildemeisters geidt vmb im wercke. Wenn olderlude vnnd gildemeister dat bier schmecken, gifft hie denn vor VI wittenn bier vnnd I gerichte fleisch. - Wenn menn dat bier inbrenget, gifft hie dergelicken wo vor angetoget. - Die gilde werdt geholdenn bet vp denn frigdag vnnd die nye gildemeister gifft mann vnd frowenn ehyer vnnd I gerichte fysche, alls heckede, I maltidt. - Dat gildebier werdt betaelt vth erhenn budeln vnd. leggen darto vp viff ader vier tn. byer. - Gildemeister vnnd oldermann mothenn vor dem ampte reckenschop doenn erhes innamens vnnd vthgeuens haluenn.

Der schroderknechte bruderschop. Tho der suluenn bruderschop sinnt XX guldenn houetsummen, darvan holdet menn VIII lichte vnnd wenn mhenn die lichte maecket, gifft menn denn, die die bruderschop hebbenn, I tn. bier.

Korsenerampt. Darynne synnt negenn personenn. - Eynn lherjunge gifft I verndell byer denn olderluden vor denn echtebrieff vnnd IIII verndell bier vnd II tn. kaelenn inndt

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ampt. - Deme meister IIII sch. roggenn ock woll drie mrk. vinkenogen vnd lehrt II jar. - Thom vorhogenn denn vier olderludenn vnd synenn borgen gifft hie I gerichte fleisch vnd ßo vele bier alße sie drincken mogen. - Des mandags darnha thor ersthenn eschinge gifft hie vor XII witten bier vnnd I gerichte fleisch, to denn andernn beiden gelick ßo velhe. - Darnha moeth hie maeckenn II peltze to werksstuckkenn, die werdenn besichtiget, vnnd darto kamenn alle werckbroder vnnd werdigenn die arbeyt. Wo die nogehafftig, ßo gifft hie nicht; wo eyner die gantz vordoruen, ßo moeth hie dat ampt nicht gebruckenn. - Wo auerst wat wanckels darann gefunden, ßo moeth hie darvor geuenn I vernndell bier, I vernndell vom schape. - Thor instedinge brenget hie eynn armbost ader busße, I schilt ader hoett. - Vnnd gifft V mrk. vinkenogen thom gilde tho holdenn, vnnd hebbenn solck bynnen ampts vp renthe, dar si denn gilde mede holdenn; II mrk. tho wasse, in die kercke II punt wasses, darvann gifft men vth deme wercke ichlicker perßonen, mann vnd frowenn, welcks dar steruet, 1/2 punt weddervmhb. - Wenn eyner die werckenkost deyt, gifft hie I tn. vnd I verndell bier vnnd II gerichte fleisch, vnnd waert II dage. - Eynn oldermann, wenn die karhenn werdt, die gifft 1/2 tn. byer, II gerichte fleysch. Die oldermanskost waert II dage wo vorberurt. - Eynn gildemeister, wenn die gekarhenn werdt, gifft IIII wittenn, wenn men dat bier schmeckt ock IIII witten. - Die gilde werdt geholdenn im pingesthenn vnnd waertt bet tho des mandags, darto hefft V tn. bier. - Item eynns meisters ßoene hefft frig dat werck tho maeckenn vnnd die theringenn, die darvp loepenn. - Eynn oldermann vnnd gildemeister doenn reckenschop deme gantzen ampte. - Item holdenn II morgennspraeckenn vnnd leggenn vp I vernndell bier, vnnd wo nicht fryhes is, betalt eynn jeder vor sick suluest. - Idt synnt ock fhur die kosthenn vnnd ander theringenn vormalen ock woll gelt genhamen, alße VI guldenn, anhe die vier esschingenn, die stedes gescheenn moethenn.

Haecke ampt. Darinne synt XI perßonen. - Holdenn III esschingenn, gescheenn tho drenn viertein dagenn. - Tho ichlicker esschingenn vor XII witten bier vnnd II gerichte fleisch. - Item thor instedinge gifft hie II punt was vnd brenget denn hoett, schilt vnnd armborst ader busße vnnd III mrk. vinkenogenn, die kamhen tho lichtenn vnd boldecken. - Thwe tn. bier darnha thom anegange, werdenn gedruncken nha erhem gefallenn vp die feste. - Darnha deitt hie die werckenkost,

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darto hefft men II tn. bier vnnd II gerichte fleisch vnnd waert II dage. Des mandags deitt hie eynn stauenbatt vnd moet die manns vth deme stauen quiten. - I keiße, kostet vngeferlick IIII gude schillinge. - Wenn I oldermann werdt, gifft II vernndell bier vnd II gerichte fleisch vor frouwenn vnd mannenn. - Erhe gilde werdt geholdenn im pingistenn, wen andere ampte errhenn gilde hebbenn. - Item tho solckem gilde tho holdenn leggenn sie vp VI tn., bier vnnd hebbenn darto stannde houetsummen vnnd van der renthe holdet menn denn gilde, vnnd is alles im ampt. - Eynn gildemeister, wenn die gekarhenn werdt, gifft vor VI witten bier vnd II gerichte fleisch, vnnd watt dar auer gedrunckenn werdt, kumpt vam gildebier; dytt geytt vmb im gilde vnnd eynn jeder, ßo vaeckenn hie darto kumpt, moett solcks vthrichtenn. - Die gildemeister vnnd oldermann doen reckenschop deme ampt.

Schmede ampt. Darinne sint XIIII personen. - Item eynn lehrjunge gifft I tn. bier vnd II tn. kalenn indt ampt. - Donredags denn vier olderluden ßo vele sie drincken mogen vnnd I gerivhte groene fleisch. - Holdenn in dissem ampt drie esschingenn vnd gescheen tho III viertein dagenn; gifft tho ichlicker vor VI witten bier vnnd II gerichte, allße droge vnnd grone fleisch. - Item thor instedinge gifft hie XXV gude schillinge, die kamenn tho uorterenn; vnnd brenget I armborst, svhilt vnnd hoett int ampt. - Folgende deitt hie: I werckenkost wartt II dage, darto hefft hie II tn. bier vnnd gifft grapenbrade vnnd schaepfleisch, denn dag I maltidt; ock hefft hie darinne I stauenbatt. - Item II tn. werckbier vnnd II punt was. - Item I tn. bier, wo hie ann deme orde, dar hie nicht gelertt hefft, solck ampt will fordern. - I tn. bier vor denn dienst brieff. - I tn. bier vor den bort brieff. - I keyße ader hecket vonn VIII ß. Sd. vnd I boetlinck vor I ortt. - Eynns meisters ßoene, wenn deme syn vader dat schotfel vorbynt, ßo dorff hie die lhertunne bier nicht geuen. - Item I oldermann, wenn die gekarhenn werdt, gifft den olderluden II gerichte fleisch vnnd ßo vele bier alls die drinckenn mogenn. - Des sondags darnha gifft hie deme gantzenn wercke I tn. bier vnnd II gerichte fleisch. - Die gilde werdt geholdenn des pingisthenns vnd hebben darto X guldenn houetsumma, die hefft eyner eynn jar vnd gebrucket die, darvor kofft hie im pingisthenn VI tn. bwr inn den gilde; dat folgennde jar nympt sie eyn ander, die dar negest is. - Item tho sunte Katharinen feste leggenn sie ja II ader III tn. bier vnnd hebbenn darto die lehrthunnen;

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hebbenn ock hirto stannde gelt, wenn sie nicht fryhes hebbenn, dar sie denne vann nhemenn mogen. - Item tho sunte Katharinen hogenn synnt IIII gildemeister, die doenn deme ampte darvann reckenschop vnnd die olderlude doenn van des ampts innemhen reckenschop.


Nienbrandenborch.

Dar synnt XXII perßonenn in deme rade. - Item eynn nie raethmann, wenn die gekarenn werdt, gifft XXX gulden, vnnd hefft vorhenn hundert gulden gekostet, vnnd deytt deme rade I clatienn den dag vnd nicht mehr, ock biddett hie darto den radt vnnd wemhe hie will. - Die XXX guldenn deilt die raeth vnder sick. - Item wenn eyner die borgerschop gewynt, kostet II gulden vngeferlich, darnha alls hie ricke is, vnnd werdt gewandt in der stadt beste. - Kostet nicht ßo eynn to I borgermeister gekarenn werdt. - Wenn eynn nie schepe gekarhenn werdt, gifft nichts; plag vorhenn vefftich gulden tho geuen, dat dorch vnsern g. herrn, zeligen hertogen Magnus affgebracht is worden. - Kostet ock nicht, wenn eyner tho eynem kemherer gekaren werdt, menn hie werdt gekarhenn nha vmbgangk per voces vnnd moet deme rade alle jar inn die irsthe wecke vasthen des innhemens vnd vthgeuens reckenschop doen. - Die vmbekoer geschuit vp denn achtenn dag trium regum vnd werdenn gesettet tho iderm dorhe III rathmann, vnd kostet ock nicht, szunder sie moethen vnsen g. h. schicken die orbare, bede vnnd ander plicht vnnd moethenn deme rade darvan reckenschop doen. - Eynn rathmann hefft nichts frig, alleyne dat hie vor deme dorhe nicht ehnnsittet. - Die kemerer nemhenn der stadt gemeyne guder inn vnnd doen deme gantzenn rade dar reckenschop vann vnnd dat doenn sie des jares eynns. - Item die gemeyne offte ampte werdenn nicht tho ßolcker reckenschop geeschet. - Die gadeßhußlude ordennt vnd settet die raeth per voces, darvann eynenn vth deme rade vnnd eynenn vth denn borgernn. - Vnnd die raeth nympt vann enhe reckenschop in die irste wecke vasthenn.

Brutlachte. Des frigdags die biddellkosthe is, gifft die brudegham I tn. bier vnnd denn frunden krude, vngeferlick eynn verndell vnnd biddet alzo vele hie will vnnd gifft enhe ock wol ßo vele bier, alßo hie frunde hefft. - Waert thwe dage solcke eyne brutlacht ader mher vnd steidt am sondage

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tho auende an vnd duret het vp den dingestag. - Item deyt veher maltide, vnnd tho ichlicker maltidt III gerichte, ock woll mher, darnha hie vann frunden is. - Die bruthanenn synt kannen vnd grapenn vnd anders, der brutt tho erhenn vnd to erhem hußgerade vnnd nien krude. - Die brudegam gifft der brudt negesten frunden schoe ßo vele hie will. - Vnnd die brutt gifft weddervmb des brudegames negesthen frunden hemmeden vnd doecke ßo vele ßie will.

Kindellbehr. Darto der kinderdope biddet mhenn drie vaddernn vnd eynn ichlicker vadder gifft ßo vele hie will. - Vnnd darto biddet ock eynn ider ßo vele fruwenn hie wyll. - Item menn gifft denn frowenn I maltidt vnnd ßo vele ethenn vnnd bier eynn jeder nha synem vormogen vthrichten kann vnd nicht mher. - Tho deme kerckgange byddet eyner ßo vele frowenn hie wyll, mehnn gifft ehnn auers nichts.

Inn denn gildenn holdet menn gemeynlick III esschingenn, die gescheen in soss weckenn nha eynander vnnd kostet nicht mher den III witten, die kumpans tho vorbadenn.

Item inn denn amptenn holdet menn alzo: - ßie hebbenn niene werckenkoste, sie hegenn men morgenspraecken vnnd gifft nicht ethenn ofte drinckenn. - Der morgenspraeckenn gescheenn vann enhe vier, alls alle viernndell jar eynns. Vnnd die oldermann, dar ßie geholdenn werden, gyfft enhe nicht, vnnd hefft nichts frig darvann vor syne moyhe inn deme wercke. - Item ßoß olderlude offte achte werdenn gekarenn, darnha alls die gildenn grot synnt, darvann drie den andern olderluden in bywesenn twyger ratsperßonen des jares reckenschop moethen doen erhes innhemens vnnd vthgeuens.

Wantschnider gilde. * ) Darinne synnt XIII personen anhe die frowenn mit erhenn kindernn, dat wantschnider geweset synnt. - Die ingangk der suluen gilde kostet mit eynander XX gulden, dat doch plach in vortiden mher vnnd swarer tho wesenn vnd dorch vnßenn g. h. hertoge Magnus, zeliger gedechtnisße, geringert vnd vort dorch die sulue syne f. g. geconrimieret wordenn is, wo ludt segell vnd breue bewyßlick. - Item solcke XX gulden werden vnder enhe gedeilt vnnd vann deme auergenn werdt geholdenn boldeck vnnd lichte vnd salue regina. - Die gilde werdt des jars eynns, alls des pingistens, ßo alle gildenn bynnen Nienbrandenborg geholdenn werdenn. -


*) Hierzu die Bemerkung von des Kanzlers von Schönaich Hand: sal vil geferbts berichts darvnder sein.
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Item vnnd hebbenn darto III vate Pasewalcks bier, vnd die gilde waret ßo lange, alls dar bier is. - Dar hebbenn ßie boringe tho, dat die gilde frig is. - Oldermanns kosth. Wenn eynn oldermann gekarhen werdt, ßo gifft hie denn kumpans samptlick eynn collation denn dag vnd darnha nichts mehr. - Item die oldermans doenn reckenschop vann deme gilde dem rade.

Schomaecker gilde. Vor denn ingangk der gildenn gifft eyner iderm schomaecker VI gude ß. vnnd eynn guldenn int werck, dar mhen lichte vnd boldecke mede tuget vnnd holdet. - Item wie eynns schomaeckers ßoene is vnd inn deme wercke gebarhenn, hie sy vann mann offte frowenn kunnhe, die gifft denn vorededenn oldermannen, der achte synnt, vnnd erhenn husfrowenn III maell ethenn, darmede kumpt hie in dat werck vnnd gifft 1/2 guldenn tho denn lichtenn. - Oldermannes kost. Wenn eynn oldermann gekarhenn werdt, ßo gifft hie denn oldermannen sampt mit erhenn frowenn driemaell ethenn vnnd drincken vnd denne nichts mher, vnnd voelen darinne vnsenn gilde vmbeswert.

Beckergilde. Die ingangk kostet auerall XIIII guldenn, auers wenn hie is eynns beckers kindt, vann mann offt frowenn kunnhe, ßo gifft hie XII guldenn. - Item wenn hie synn werck bowyßet, ßo gifft hie denn kumpans semptlick eynn tn. biers. - Oldermanns kosth. Wenn eyner gekarhenn werdt tho eynem oldermanne, ßo gifft [hie] eynenn dag denn kumpans ethenn vnnd drinckenn vnnd darnha nichts mehr.

Wulleweuer gilde. Die ingangk der suluen gilde kostet XX guldenn vnd I tn. biers, dar kricht eynn ider wulleweuer synn andeill wedder vann. - Oldermanns kost. Wenn eynn oldermann gekarhenn wert, ßo gifft hie souenn beswarenn olderludenn eynen dag mit erhenn frowen ethen vnnd drinckenn vnnd nichts mehr.

Knaeckenhower gilde. Vor denn ingangk der gilden gifft eyner XV gulden vnnd I 1/2 tn. biers vnnd auerall eynn gerichte tho eyner clatien, vnd vann dem gelde kricht eynn ider synn andeill. - Oldermanns kost. Wenn eynn oldermann gekarhenn werdt, ßo gifft hie achte vorededenn olderludenn III maltidenn, ock nicht mher.

Schmede gilde. Gifft eyner vor denn ingangk auerall XVII gulden, dar kricht eynn ider schmidt 1/2 guldenn, die oldermanne III mrk. vann. - Oldermanns kost. Wenn eyner gekarenn werdt, gifft hie viff oldermannen mit denn frowenn III maell ethenn, ock nicht mehr.

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Schroder vnnd wantscherrer gilde. Wie denn ingangk der gildenn hebbenn will, gifft idermann der suluen gilde 1/2 gulden vnnd moeth III mhaell eschenn, vor ider esschinge moet hie geuen I gulden, dat kumpt inn die erhe gades, allße tho lichtenn vnnd boldecken. - Item die inn dem wercke gebarenn is, beiderley kunne, die hefft disse bauen beschreuenn bekostinge halff fryg. - Oldermanns kost. Wenn eynn oldermann gekarenn werdt, ßo gyfft hie denn kumpanen samptlick ethenn vnd drinckenn vnnd nicht mher.

Kremer gilde. Wer denn ingangk der gildenn hebbenn will, die gifft idermann 1/2 guldenn vnnd denn oldermannen I gulden, dat kostet thoßamende XII guldenn. - Oldermannes kost. Wenn eyner gekarhenn werdt tho eynem oldermanne, ßo gifft hie allenn cumpans III maltidenn vnd nicht mehr.

Kurßener gilde. Die denn ingangk der gildenn hebbenn will, gifft iderm des wercks 1/2 guldenn, den olderluden I guldenn. Is hie inn deme ampte gebarenn, ßo gifft hie die helffte der bauenn beschreuenenn bekostinge. - Oldermannes kost. Wenn eynn oldermann inn dissenn gilde gekarhenn werdt, gifft [hie] II tn. biers vnnd eynen dag ethennt darby, ock nicht mher.


Fredelanndt.

Dar sint itzt XIIII personenn vnnd sint vorhenn wol XX geweset im. rade. - Eynn nie rathmann gifft, wenn hie gekaren wert, ichlickem rathmann I gulden an munte, den beholt eynn ider vor sick. - Eynn nie borgermeister gifft V gulden, die werden gedeilt im rade. - Item eynn nie schepe gifft denn schepenn II fl., werdenn ock gedeilt. - Die koerhe der raethlude vnd vmbsettinge der borgermeister is des mandags vor Martini. - Inn dissenn vorschreuen ampten geschiet keyne ander besweringe alls vorberurt is. - Item beide borgermeister, die dat jar dat wort holdenn, hebbenn ock der stadt innemhen vnd vthgeuenn, vnd die beide doen reckenschop darvann deme gantzenn rade vnndt werdt niemands mehr darto gefordertt. Die reckenschopp geschuit am dage des korhes vnnd der vmbsettinge, des jares I mhaell.

Gotshuser. Dye raeth ordennt to allen gotshusenn vorstender vnnd nympt vann enhe reckenschop des jars I mhaell, vnd darto werdt niemands mehr getagenn.

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Brutlachte. Des donredags thouornn is I biddelkoste, darto hefft men I tn. oder 1/2 vatt bier. - Die brutlachte synnt frig vnnd eynn jeder biddet darto nha gefallenn. - Des sondags I maltidt. - Des mandags II maltidt. - Des dingestags II maltidt. - Item des mithweckenns den negesten frunden I maltidt vnd des donredags II maltide. - Tho jeder maltidt vier ethenn: grapenbrade, schaepfleisch, wiltbrede vnnd moess. - Die bruthanenn synt dat meisthe krude vnnd ander spetzerie. - Nha gelegenheit, darnha hie lude hefft, lecht eyn jeder byer inn. - Des brudegammes suster ader die negeste frowespersone kricht eynen doeck, denn moeth die brut betalenn, eynns deills vann gulden, 1/2 fl., I mrk. ader weiniger. - Die brut moet geuenn erhenn frunden schoe vnd. darto is keynn gesette. - Des brudegammes frundt, die der brutt diennt, kricht I ringk vann werdenn, darnha eynn jeder vormogen is.

Kindelbier. Biddet eynn jeder III vaddernn, vnd ichlicker vadder gifft III, IIII ader viff gude ß. - Thom kindelbier is keyne theringe mit alle nicht. - Thom kerckgannge biddet menn nha gefallenn vnnd gifft enhe ethenn, vnnd wowoll idt vorbadenn is, ßo werdt es doch wedder angefangen vnnd geuen nha gofallenn ethenn darto, eynenn dag II maltidt.

Gildenn. Wantschnider gilde. Darinne synnt vngeferlick XIX personen vnnd werdt alleyne des pingistens geholdenn, vam sondag bet vp denn donredag ader frigdag. - Vor denn ingangk gifft mann vnd frowe V fl., werden vp renthe vthgedaenn, vnnd mit den renthen holdet men den pingisthen vnnd I ader II memorien. - Tho dem suluen gilde werden ingelecht III ader IV vathe bier. - Vnnd menn nympt VIII vor hundert inn deme gilde. - Eynn gildemeister gifft nichts. - Die gantze gilde settet eynen oldermann vnd I gildemeister, die der gildenn innhemen vnnd vthgeuenn vorsehenn, vnnd die beidenn doenn deme gilde darvann reckenschop. - Item die wantmaecker mothenn sick derhaluen, dat enhe wanth tho schniden vann denn wantschnidern vorgunt werdt, mit den olderman vnd gildemeister vordragen, vnd is vpt hogeste 1/2 guldenn, eynns deils geuenn VIII, VI, V ader weiniger schillinge.

Der hilligenn drievaldicheit gilde. Die wertt geholdenn dorch die stadtdiener, darinne is die gemeyne man, die nicht ganz vormogen, vnd werdt geholdenn vp trinitatis. - Ichlick perßone gifft 1/2 punt was. - Tho dissem gilde is stande gelt, darvann men den boldick vnnd lichte holt vnnd

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vp trinitatis I vath ader I 1/2 bier betalenn moge. Idt synnt ock inn dissem gilde vele burhen vann denn vmbliggenden dorpenn.

Ampte. Wulleweuer. Inn dissem ampte synnt vngeferlich LXX personen. - Eynn lherjunge gifft innt werck I tn. bier vnd I punt was, VIIl ß. vinckenogen, darvann hebbenn VI witthenn die knapenn vnd VI witten die olderlude. - Deme lehrmeister gifft eyner, darnha hie sick mit enhe vordragenn moge. - Item wenn die vorschreuenn tn. bier gedrunckenn werdt, moeth die meister, die emhe lehrt, geuenn droge fleisch, botter vnd broeth. - Eynn nie werckmann hefft III eschingenn tho III verndeill jarhenn. - Thor ersthenn XII wittenn denn oldermannen. - Thor andern XII wittenn denn oldermannen. - Thor druddenn XII wittenn denn oldermannen. - Oldermanns kost, darto werdt niemandts gebeden sunder die oldermanne, waret II dage, des dags II maltiden, tho ichlicker maltidt III gerichte fleisch vnnd des herwestes braden genße vnnd ßo vele bier alße die drinckenn mogenn. - Forder gifft eyner vor die werckenkost XXXV mrk. vinckenogenn, die kamenn tho erholdinge der pingistgildenn. - Vann dissenn viffvnddruttich mrk. nimpt die raeth XV mrk. vnnd die kamenn inn der gemeynen stadt beteringe, alls die raeth bericht vann sick gifft, vnnd dat werck beholdet darvann XX mrk., die kamenn thom pingistenbier. - Eynns amptmanns ßoene hefft dat gantze werck frig, alleyne dat hie denn oldermannen eyn frigdags collatien vthrichtet. - Item die collatienn moeth eyner, die vth deme ampte gebarenn is, ock doenn vnnd gifft denn oldermannen genug vnd ßo vele bier alße die drinckenn mogen. - In dissem wercke synnt VII olderlude. - Die junckfrowenn hebbenn vormhaeln ock dat werck frig gehatt vnnd erhe gemhael vnnd moeth nhw geuenn X mrk. deme rade, vnd alls die raett berichtet vann sick gifft, ßo kumpt solck gelt inn der gemeynen stadt beteringe, vnd dorff doch nichts mehr int werck alls vp denn frigdag, wo vorberurt, kostinge doenn. - Vier morgenspraeckenn werdenn geholdenn in dissem ampt vnnd hebbenn darto stande boringen, darvann holdenn sie die suluenn morgenspraeckenn, vnnd wo sie nicht lehrjungen tn. bier hebbenn, ßo geuen die olderlude denn gemeynen werckbrudernn I tn. bier vann den suluen renthenn vnnd moethenn alle jar II laeckenn wandes vmb gades willenn geuenn. - Die boringenn streckenn sick vp viertein mrk. vinckenogen. - Wenn solcke tn. bier gedrunckenn werdt, ßo bliuenn die olderlude sunderlick vnd

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theren vann der vorberurden renthe. - Welcker oldermann, die die morgenspraecke hefft, gifft eynn gerichte droge fleisch, botter, keße vnnd broett, vnnd ander gerichte, ßo die oldermann hebbenn, werdenn vam gemeynen gude betalt. - Thwe olderlude werdenn geordennt, innement vnnd vthgeuent des werckes tho holdenn, vnnd darvann reckenschop inn bywesenn twyer radespersonen doen moethen. - Item in dissem ampte hefft menn ock der knapen gilde, darto synt ethlicke stannde jarrenthen vnnd werdt geholden vp denn sondag vocem jocunditatis, darto hefft menn I vath byer vnnd nicht mher vnnd waret vngeferlick III ader IIII stunden. - Thom ingange is vnderlegenn, gifft men 1/2 punt was, I guden ß., I ternosenn ader weiniger, vnd darmit holdet menn die boldeck vnnd lichte. - Wenn men ßo vele renthe nicht hefft, dar dat vath bier nicht mach vann betaelt werdenn, ßo moeth ichlicker wulweuer I vierckenn vnnd die buthenn lude vterhalue ampts II Sundesche peninge [geuenn]. - Item in dem ampte der wulleweuer werdt die gilde des pingistens geholdenn. - Vnnd vier synnt im wercke, die hebbenn dat innement vnd vthgeuent, wo vorberurt, vnd vorsthaenn den gilde vnd die richtenn ock vth denn pingisthenn vnd doenn darvann reckenschop. - Wat auercht, wert betalt vth eynns jedernn budell. - Item die gilde waret vann pingister auennde beth vp denn donredag. - Hebbenn in dissem gilde VI vathe bier vngeferlick. - Item wenn eyner tho I oldermann gekarhenn werdt, ßo gifft hie denn gemeynenn werckbrudern I vatt bier vp des hilligenn lychams dag, I gerichte grone fleisch vnnd botter vnnd broett, vnd geschuit eyns synn leuendt lanngk. - Ichlicker nie hantwercker gifft ock twe mrk. vinckenogen, die kamen tho der blecke vnnd der suluenn betheringe, vnnd twe leddernn emmher thor stadt behoff indt ampt. - Des hilligenn cruces vnnd vulre gilde. Darvann holdet men VI lichte, die synnt tho hope gelecht vnnd werdt geholdenn vp ascensionis domini, vnnd hefft 1/2 vatt bier vnnd geschuet eynn mhaell des jares. - Item idt [synnt] vorweser to dissem gilde vth deme wercke, vnnd die doenn reckenschop denn oldermann I mhaell des jares, vnnd die vorweser werdenn denne vorkarhenn. - Thom ingange disser gilde gifft eyner mher denn die ander, inmathenn wo im knapengilde.

Schomaecker ampt. Darinne synt XXXVI perßonenn. - Vnd V olderlude hebbenn sie vnder sick vnnd nicht mehr. - Eynn lehrjunge gifft 1/2 fl. vnnd I punt was, den 1/2 fl. inn des wercks nottorft tho lichtenn, bier ader anderm, vnnd dem

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lehrmeister gifft eynen gulden ader weiniger, darnha hie sick mit dem meister vordragenn khann. - Item wenn eyner eyn wedewe kricht, die eynenn schomaecker gehatt hefft, vnnd dat werck will esschen, die deytt eyne esschinge vor alle drie. - Eynn schomaeckers ßoene vnnd dochter ock dergelickenn. - Disße vorgeschreuenn personenn geuen des werckes knechten I ß. vinckenogen vnd denn olderman ock I ß. - Die suluen geuenn ock 1/2 fl. vnd X ß. vinckenogen innt werck tho nottorfft des wercks im pingistenn vnnd ander tide. - Deme rade vpt hus 1/2 fl. vnnd X ß. vinckenogen, kumpt thom gemeynen nutthe. -

Eynenn frigdag, wenn emhe dat werck wert vororlauet, gifft hie denn oldermannen III gerichte vnd ßo vele bier alße sie drinckenn mogenn. - Darnha deidt hie eynn werckenkost, darto kamenn die olderlude vnnd II syne borgenn, gifft drie gerichte fleisch vnnd ßo vele biehr die drinckenn mogenn. - Eynn vtheymischer moeth sick innt werck koepenn mit X guldenn. Vann denn X guldenn nympt die raett X mrk. tho der stadt besthe. - Vnnd dat ander vorschreuenn auer die X guldenn moet eynn vtheimischer ock doenn. - Die vtheimische esschet tho drenn verndell jaren drie mhall vnnd gifft tho der latesten esschinge II ß., wo vorberurt. - Wenn eyner oldermann werdt, gifft denn olderluden vnnd erhenn frowenn I dag I maltidt III gerichte vnd ßo vele bier alßo die drinckenn mogenn. - Hebbenn vier morgenspraeckenn inn dissem ampte, vnnd welcker die (die) morgenspraecke holdet, gifft II vth deme rade vnnd denn andernn viff olderluden I maltidt III gerichte fleisch. Dat bier werdt vann des ampts gelde betaelt edder moethenn es vth erhem budell leggen. - Drie olderlude hebbenn eynn jar dat innemhent vnd vthgeuen vnd doenn denn andernn oldermannen reckenschop. - Dyt ampt hefft synenn gilde sunderlick vnnd holdenn denn des pingistenn, wardt IIII dage vnnd darto hefft menn drie vaethe bier, vnnd wat sie vann fryem gelde vann nien werckbrudernn nicht hebbenn, dat betalenn sie vth erhenn budeln. - Die vorberurdenn olderlude synnt ock vorweser im gilde vnnd doen darvann reckenschop dem gantzenn wercke. - Inn dissem ampte holdet men ock den schuttenngilde vnnd werdt geholdenn des sondags vor pingisthenn. - Vnnd waert eynenn auendt, ßo lannge dat men eynn vath bier vthdrincket vnnd darto is ingelt, dat menn dat betalt; wenn duringen synt, ßo moet men toboten. - Welcker denn vagell affschuit, die gifft eynn tn. bier, vnnd darto geuenn emhe ethlicke welcke, die idt doenn willenn, I wittenn, vnnd gifft denn

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suluen, die alßo denn wittenn vthleggenn, I collation mit drie gerichtenn, die vmbgedragenn werdenn, vnd is sunderlick keynn gesette darto. - Vnnd deme suluen gifft menn weddervmb eyne elle Leydisch gewannt. - Vor der =suluenn gilden ingangk gifft men VI witten ader I gudenn ß., dat geilt kumpt tho was tho denn lichtenn.

Knaeekhenhower ampt. Darinne synt achte personenn vnnd vann denn synt drie olderlude. - Vier esschingenn moet eyner doenn inn dat ampt. Wenn hie esschet vterhalue der morgenspraecke, ßo moet hie, geuenn VIII ß. vinckenogen, wenn hie auerst esschet in eyner morgennspraecke, ßo gifft hie nichts. - Folgennde gifft hie inndt werck V mrk. vnnd die werden angelecht vp renthe, vnnd mit der renthe holdenn sie lichte vnnd lampenn in die kercken. - Item gifft vpt huss deme rade XXIIII ß. vinckenogen vnnd int werck XII ß., die XII ß. kamenn tho bier vor die gemeynen bruder. - Item eynn vthlenndisch gifft vor denn borttbrieff deme rade 1/2 fl. vnnd inndt werck I tn. bier, eynns borgers ßoene ader ander bekander dorff des nicht. - Gifft ock int werck I tn. bier vnnd leth I gerichte droge fleisch vmbdragenn. - Item wenn eyner to oldermann gekarhen werdt, gifft II leddernn emmher. - Dit ampt holdet ock synenn eigenenn gilde des pingistens IIII dage vnnd hebbenn darto eynn vatt bier, werdt betaelt vann erhenn eigenenn gelde. - Holdenn vier morgenspraecken des jars, die werdenn gedaen vann den renthen, die vorgeschreuen staen, ader wo keyne renthe vorhennden werhe, ßo moett die olderman, deme die morgenspraecke geboret, alle teringe vorleggen, dat hie vndertidenn nicht wedderkriget. - Item inn denn morgenspraeckenn hebbenn sie drie gerichte fleisch vnnd bradenn. - Die olderlude staenn dat werck vor vnnd doenn deme wercke darvann reckenschop inn bywesenn twyer vam rade. - Item wenn eyn knaeckenhower wedewer eynn frowe nympt, ßo gifft hie vor die frouwe eyn halue tunne bier vnd I punt was.

Becker ampt. Darinne sint VI personenn vnd III olderlude. - Eynn lehrjunge gifft I tn. bier, I punt wass, to der tn. bier I gerichte fleisch, dem lehrmeister darnha hie sick mit emhe verdregt. - Lehrt 1/2 jahr vnnd nicht lenngk. - Hebbenn drie esschingenn, tho ichlicker XII witten, die werdenn vp denn morgenspraeckenn vortert van den gemeynen brudern. - Tho der druddenn esschinge ßo besehenn die amptbruder dat broett, ßo gifft hie die druddenn XII witten vnnd darto

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II gerichte fleisch. - Item gifft darnha XV mrk., die kamenn int ampt vnnd werden vp renthe gedaenn vnd darvann werdenn geholden lichte, luchter vnnd Ackensche vharde, denne alle jar moeth eyne reiße gescheen vth allenn ampten vnd deme rade semptlick. - Eynes beckers ßoene hefft dat halue werck vnnd gifft vpt huß eynenn haluen gulden; eynn frombder, die dat hele werek gewynnt, gifft I gulden. - Eynns beckers dochter vnnd nagelaten wedewe hebben ock dat halue werck. - Item die vann buthenn ampts darinne kamen, geuen XXX mrk. - Eynn nie oldermann gifft denn olderluden II gerichte fleisch vnnd nottorfft bier, vnnd II emmher. - Hebbenn vier morgenspraecken, die werdenn geholdenn van denn renthenn. - Welcker die morgenspraecke holdet, gifft eynn gerichte droge fleisch vnnd botter vnnd broett. - Holdenn erhenn eigenenn pingisthen IIII dage, hebbenn I vatt behr, werdt vann erhem eigenem gelde betalt. - Die olderlude staenn dat werck voer vnnd doenn darvann deme gantzenn ampte reckenschop.

Artikell des olden brieffs der becker. Irstlick beuelinge des wercks, gut broett to backenn, weggenn, schoen roggenn, witt vnnd sunderlick nha angeuynge des rades vnnd werckmeister vnnd darnha alls sie denn roggenn vnnd weithenn koepenn. - Eyner gifft ock XXVI ß. tinss vpt huß, werckbroett tho maeckenn.

Schmede ampt. Inn dissem ampte synnt X personenn vnnd III olderlude. - Eynn lehrjunge gifft I tn. bier vnnd I punt wass vnd lehrt eynn jaer. - Hebbenn III esschingenn. Wo die ersthe geschuit inn der morgennspraecke vterhalue, kostet XII witten, tho der andernn III witte. - Item tho der druddenn XVIII ß. vinckenogen, darvann krigenn die olderlude II ß. vnnd dat ander beholdet dat gemeyne ampt. - Item eynn frombder gifft innt werck viff fl. vor die kost, werdenn im wercke angelecht, werdenn ock vndertiden gedeilt ader ann denn pingistenn gelecht. - Gifft XVIII ß. vpt huss. - Drenn olderludenn eyn frigdag ethenn vnd drincken, I punt wass. - Item eynn nige oldermaim gifft II emmher vpt huss vnd synenn medeolderluden eynn collation. - Schmedekinder beiderley geschlechte hebbenn dat halue werck frig. - Holdenn II morgenspraecken vnnd therenn vth erhen egenn budell. - Dess pingisthens hebben sie erhenn gilde, darto is nichts frig. Eynn die denn gilde gewynnt, gifft denn ersthen pingisten XV wittenn vnd die folgennden pingisthenn gifft die ßo vele alls eynn werckbruder. - Item die oldermanne staen dat werck voer

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vnnd doenn deme ampte darvann reckenschop. - Item die olderlude vnnd lichtehernn sint deme gilde voer vnnd doenn darvann reckenschop. - Disße gilde hefft stande gelt, darvann hebben sie XVIII lichte.

Schroder ampt. Darinne synnt achtein perßonen vnnd III olderlude. - Eynn lehrjunge gifft I tn. bier vnnd I punt wass, deme meister I fl. ader mher vnnd lehrt eynn jar. - Hebbenn drie eschingenn tho drenn viertein nachtenn, thor erstenn VI gude ß. werdenn verdruncken, thor andern XII witten, to der druddenn XII witten, wertt alles vordruncken. - Item gifft 1/2 fl. vpt huss thor burschop. - Item venn dat werck vann deme rade werdt vororlauet, gifft die nige werckbruder dem rade XVIII ß. vinckenogen vnd denn schrodernn XVIII ß. vinckenogen, darvan krigenn die broder I mrk. vnnd die olderlude II ß. - Darnha denn olderludenn I frigdag, wovoer ethenn vnd drincken. - Item gifft viff gulden vor die werckenkost, die werdenn vortert im pingisthen ader in denn morgenspraecken ader to der Ackenschenn reißenn ader bedorffenn sie des nicht darto, ßo werdenn sie gedeilt innt ampt. - Tho dem pingstenngilde is keynn stannde gelt, ichlicker tert alsdenne vth synem eigenen budell, wo dar nichts frigs is vann eynem nien bruder des wercks. Hebben darto II vathe bier. - Item hebben II morgenspraeckenn, werdenn dorch erhe eigenn gelt geholdenn. - Eynn nige oldermann gifft II emmher vnd den olderludenn eynn collation eynenn dag, es is auers bether noch nicht gescheen. - Die olderlude staenn dat werck voer vnnd hebbenn die reckenschop vnder sick suluest. Die hebbenn ock der gilde reckenschop mit.

Kremher. Der sint XII personn inn erhem ampte vnd hebben III olderlude vnnd eyne esschinge, darto gifft hie nichts, wo es geschuett inn eyner morgenspraecke, sust gifft hie XII witten. - Item deme rade I punt vnnd dem ampte I punt, werdt thom pingistenn ader vastellauennde tho hulpe genhamen. - Gifft X mrk. innt werck, kamenn vp renthe thom vastellauennde, morgennspraeckenn, verendel kost ader anderm. - Item eynn oldermann deitt synen medebrodern, alls denn olderluden, I dag eynenn hogenn, vnnd gifft II emmher. - Disse holdenn erhenn gilde, darinne hebben sie by sick die buwlude. - Vor denn ingangk geuen II lude 1/2 fl., kumpt thor betalinge des biers im pingistenn. - Item darto is XV mrk. renthe, dar menn denn pingisthen mit holdett vnnd hebben VI vathe bier. - Die kremher alleyne hebbenn des vastellauendes II tn.

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bier vnnd spisenn II vnd II eynenn dag, welcke die thohoepe gaenn willenn, steit tho eynes idernn gefallenn.

Peltzer ampt. Darinne sint viff personenn vnd hebben vnder sick III olderlude. - Eynn lherjunge gifft I tn. bier, eynn punt was, vnnd I fl. dem lehrmeister. - Hebben drie esschingen, tho ichlicker VIII ß. vinckenogenn, kamen to lichten ader morgenspraeckenn. - Die werckenkost, wen die geschuit, gifft I nie werckbroder I dag II maltidt vnnd denn andernn I maltidt vnnd ßo vele bier alls die werkbroder mit erhenn frowenn vnnd kindernn drincken mogenn. - Deme rade vp huß XII ß. vinckenogen, vnd deme wercke XII ß. vinckenogenn, die werdenn vordrunnckenn. - Holdenn II morgenspraeckenn, die sint in II jarenn nicht holdenn. - Eynn nie oldermann, wenn die gekarenn werdt, gifft I dag II maltidt vnnd ßo vele bier alls dat ampt drinckenn mag. - Item hebben XXXV mrk. houetsummen to lichtenn inn die kercken. - Viff mrk. vor die werckpeltze.

Lynneweuer ampt. Darinne sint thein personenn, hebben vnder sick III olderlude. - Eynn lherjunge gifft 1/2 tn. bier, I punt wass, III mrk. vinckenogen inndt werck. - Hebben drie esschingenn drie viertein nachten, thor irsten XII witten, thor andern XII witten, thor druddenn XII witten, die werdenn alle vortert. - Item igliche perßone gifft II fl. vor die werckenkost, tho morgenspraeckenn, pingistenn vnd anderm anliggen. - Thwelff wittenn deme rade. - Wenn eynn niege oldermann gekarhenn werdt, deyt denn andern I hoegenn I dag vnd gifft enhe ßo vele bier alze sie drincken mogen. - Item eynn niege amptmann gifft I fl., deme rade die helffte vor 1/2 tn. bier vnnd denn andern 1/2 fl. inndt ampt ock vor 1/2 tn. bier. - Heldenn II morgenspraecken, die werdenn vann frygem gelde geholdenn edder betalen idt vt erhenn eigenen budeln. - Die pingestgilde werdt geholdenn, wart IIII dage vnnd hebbenn darto eynn vatt bier. Vor denn ingangk thom gilde gifft I iglicke persone 1/2 punt wass. - Dat pingistbier wertt betalt vth erhenn eigenen budeln, wo ßie nicht frig hebbenn.


Woldegge.

Dar sint XII personen inn deme rade. - Eynn nie rathmann gifft VIII fl., 1 tn. bier, I maltidt; dat gelt werdt vnder deme rade gedeilt. - Item eynn niege schepe gifft III fl., die

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werdenn gedeilt, vnd der schepenn synnt Vll. - Die vmhkoer wertt geholdenn des jares eynns, vnnd darto hefft men 1/2 tn. bier. - Wenn eyner die borgerschop wynnt, gifft XII grosschenn. - Die borgermeister hebbenn dat innhement vnnd vthgeuendt vnnd doenn darvann reckenschop deme rade des jares eynns. - Die gotshusslude werdenn geordennt vam rade vnnd doen deme in bywesenn des kerckherrnn reckenschop.

Brutlachte. Brutlachte sint frig vnnd werdenn groett geholdenn. - In deme lauelbyer let mhenn ethenn vmbdragenn. - Item des sondags is die biddellkost, vnnd hefft; darto die negesten frunde vnd gifft enhe eyn maltidt drie ethennde. - Vp denn auenndt is die rechte koste, ock drie ethende. - Mandags II maltide, to ichlicker III ethende. - Des dingestags werdenn die negestenn frundt geladenn tho eyner maltidt. - Dye bruthanen synnt krude vnnd eppell ader noethe. - Bier hebbenn sie darnha eyner vele frunde hefft.

Kindelbyer. Biddenn drie vaddernn. Die gescheencke sint IIII grosschen. Thor kindeldope gifft men ichlicker frowenn I weggen. - Item kindelbier werdt geholdenn thom kerckgange vnnd biddet darto nha synem gefallenn, denn gifft menn I maltidt vnnd darnha eynn jeder vormag. - Ichlicker gast gifft vor I wittenn weggenn vnnd I witten bier to hulpe.

Gildenn. Die schuttenn gilde werdt geholdenn vp ascensionis domini. Hirinne sint alle gemeyne borger, vnnd darto I vath bier. Ock hebben sie darto stande gelt ßo vele, darmit dat bier betalt werdt. - Thwe personen geuenn soss groschen, wertt gebruckt tho wasße vnnd begengknisse. - Die gildemeister deit deme rade reckenschop.

Des hilligenn lychams gilde werdt geholdenn corporis Christi vnnd darinne sint gemeynlick alle borger. - II personen geuenn VI grosschen tho lichtenn vnd begengknissenn. - Tho dissem gilde is I 1/2 vatt bier vnnd hebben darto ßo vele stanndes geldes, dar dat bier mede betalt wertt, vnnd menn darmit nicht tho kamenn kan, moet ichlicker III  nageuen. - Die gildemeister deitt reckenschop deme rade.

Schomaecker ampt. Darinne sint XIIII werckbroder. - Eynn lehrjunge gifft 1/2 tn. bier vnnd I punt wasß int ampt. - Item eynn niege werckbroder moet doenn drie esschingenn to drenn morgenspraeckenn, vnnd dat geschuit tho dreenn vierndeill jaren, tho ichlicker morgenspraecke I grosschenn. - Vor die werckenkost gifft eyner V 1/2 fl., die werdenn gedeilt innt werck. - Die pingistergilde werdt geholdenn

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[vth] * ) .erhenn eigenen budeln. - Item eynn niege oldermann gifft vor II grosschenn bier vnd leth ethenn vmbdragenn. - Die kindere hebbenn nichts frig am ampte. - Die olderlude sint dat werck voer vnnde hebbenn olde brieue vann denn redenn.

Becker ampt. Darinne sint viff personen. - Eynn lehrjunge gifft 1/2 tn. bier vnnd I punt wass. - Hebbenn III esschingenn to III morgenspraeckenn, to ichlicker I grosschenn. - Werckenkost, des mandags gyfft eyner, der die deytt, II gerichte fleisch II maltidt, des dingestags II maltide vnnd ßo vele bier alße die drinckenn mogenn. - Item eynn niege oldermann gifft II grosschenn tho bier, wenn hie gekaren werdt, ock wenn hie affkumpt. - I punt wass tho lichtenn. - Die gilde werdt geholden des vastellauendes, darto is stande gelt vnd hebben darto 1/2 fl. boringe.

Knaeckennhower ampt. Darinne sint viff personenn. - Eynn nie knaeckenhower deitt drie eschingenn, tho ichlicker I grosschenn. - Darnha deitt hie eynn werckenkost, wartt den sonndag, mandag vnnd dingestag, ichlickenn dag II maltidt, darto hefft men 1/2 vatt bier. - Item denn gilde holdett men inn deme pingisthen vnnd waertt drie dage, vnnd hebbenn darto stannde gelt III 1/2 mrk. - Eynn oldermann vnnd eynn gildebruder sint dat werck vor.

Wulweuer ampt. Darinne sint VI personen. - Eynn lehrjunge 1/2 tn. bier, I punt wass innt werck vnd 1/2 punt denn knapenn. - Eynn nie werckmann gifft vor alle esschingen viff verndell bier. - Darnha deit hie eynn werckenkost, waret III dage, ichlickenn dag II maltidt, watt eynn vormach; thom ethenn is keynn gesette nicht. - Die pingestgilde wert geholdenn vth erhenn eigenen budelen, darto hebben sie eynn vatt bier vnnd warett drie dage, vnnd steidt tho eynes jedernn gefallenn, welcker darinn gaenn will ader nicht. - Oldermann vnd gildemester staen dat werck voer vnnd doenn reckenschop darvann deme ampte.

Schroder ampt. Darinne sint tein personenn. - Eynn lehrjunge gifft 1/2 tn. bier, I punt wass. - Hebbenn III esschingen, tho ichlicker I grosschen. - Item eynn niege werckbruder gifft IIII fl. innt werck vnnd die werdenn gedeilt im ampt. - Eynn oldermann gifft to morgenspraecken vur vnnd I gerichte ethenn. - Item ock deit des wercks olderman


*) In dem Original: vnnd.
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reckenschop deme ampte vnd gifft eynn I punt wass innt gadesshuss.

Lyneweuer ampt. Darinne sint XII wercklude. - Eynn lehrjunge 1/2 tn. bier vnnd I punt wasses. - Holdenn III esschingenn vnnd tho ichlicker vor I 1/2 grosschen bier. - Item nie gewerckman gifft III 1/2 fl. vor die werckenkost, wert gedeilt, vnnd I 1/2 punt wasses to lichtenn. - Disße holdenn keynenn pingistenn.


Stargardt.

Dar sint X ratlude, sust plegenn dar twelue to wesenn. - Eynn nie rathmann gifft 1/2 tn. bier, II gerichte fleisch. - Eynn niege borgermeister gifft 1/2 tn., II gerichte fleisch. - Im khor gifft eyner, die oldeste borgermeister is, vor synn affkesenn I tn. vnnd die, die ankamende, 1/2 tn. bier vnd tho ichlickem bier II gerichte ethenn. - Eynn niege borger III wittenn. - Gotshußlude settenn die kerckher vnnd borger, vnnd denn doenn die reckenschop.

Brutlachte synnt frig. - Bruthanenn sint noethe vnnd eppell. - Sondags I maltidt. - Mandags II maltidt. - Dingestags I maltidt.

Kindelbier. Die gescheenn nicht. - Biddenn III vaddernn, vnnd die padenn geuen II grosschen. Welcker die es vormag, gifft denn vaddernn I maltidt.

Gilde. Inn disser stadt is I gilde, darinne gaenn alle gemeyne borger. - Vor denn ingangk gyfft eyner XII witten, die kamen to lichte vnnd begengknis, vor II personen. Dat bier wertt vth erhenn budellnn betalt vnnd XI ader XII tn. bier, warett IIII dage.


Strelittze.

Dar sint XI rathlude, sust plegenn dar XII tho wesenn. - Eynn niege rathmann, wenn hie gekarenn wert, deitt eynn rathkoste, waertt drie dage, ichlickenn dag II maltidt. - Vor die borgerschop gifft eyner 1/2 tn. ader I tn. bier.

Brutlachte. Die sint frig vnnd warett II dage. - Die bruthanenn sint eppell vnnd noethe.

Kindelbier. Darto biddet menn III vaddern, eynnsdeills ock woll V. - Dat kindelbier waert II maltide. - Item

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thom kerckgange biddet menn die vaddern vnnd hefft darto eynn kleynn vernndell bier.

Gildenn. Die schuttenn gilde wertt geholdenn trinitatis vnnd darinne sint die gemeynen borger. - Thwe personen geuen I punt wass. - Hirto is eynn camp acker, darvann IX ß., dat kricht die denn vagell affschutt. - Hirto hefft menn VI tn. bier, die werdenn vth erhenn budeln betalt, vnnd die hoegenn warett anderhaluen dag.

Die gotshusslude werdenn geordennt vam rade vnd doen deme vnd denn kerckhernn reckenschop.


Wesennberge.

Dar sint thein personen inn deme rade. - Wenn eynn niege rathmann gekarenn werdt, die deitt eynn rathkoste, die waret twe dage, vnnd sonnauendes gifft men krude vnnd darnha II gerichte fisch vnnd die beidenn dage ßo vele gerichte alls eyner hebbenn kann. - Welcker frunde hirto biddenn will, steit tho synem gefallenn vnnd gifft bier ßo vele die drinckenn mogenn, V ader VI tn. bier. - Item die vmbkhor waertt II dage vnnd wertt geholdenn vam gemeynenn gude. - Die borgermeister nemhen dat gelt inn vnnd. doenn demhe rade darvann reckenschop. - Die borgerschop kostet eynenn ordt vann guldenn. - Item die gotshusslude werdenn geordent vam rade vnnd doen reckenschop inn bywesenn des kerckhernn vnnd der verndelslude.

Brutlachte. Die sint fryg vnnd steydt ann vp denn sondag vppen auendt vnnd waret III maltiden vnnd hebben darto VI ader VII tn. bier ader weiniger vnnd gifft tho ichlicker maltidt drie gerichte. - Bruthanen synt eppell vnnd noethe. - Item die bruth gifft des brudegammes sustern doecke, eynen vmb VI ader VIII gude ß. - Die brudegam gifft der brutt frundynnen, denn junckfrowenn, schoe.

Kindelbier. Darto biddet men III vaddern. Ichlicker gifft II, III ader IIII grosschen. - Tho den kindeldopenn settet men denn frowen kost vp I disch, darby staenn die frowenn vnnd ethenn. - Item dat kindelbier werdt geholdenn thom kerckgange vnnd biddett darto nha synem gefallenn, hefft II tn. bier vnnd waret eyn dag I maltid.

Gildenn. Marienngilde werdt geholdenn vp assumptionis Marie. Die ingangk VI wittenn tho wasße. - Hirto hefft

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men II tn. bier vnnd is ock stannde gelt darto ßo vele, dat solck bier betalt werdt, vnnd die gilde waret alzo lange dar bier is. - Die gildemeister doenn reckenschop deme gantzen gilde vnnd gifft VI wittenn to bier, wenn men die lichte maeckth.

Des hilligen lichams gilde is in mathen alls die vorige Marien gilde, vnnd darinne sint vele armhe lude, die sie holdenn vmb der boldecke vnnd lichte willenn.

Wantschnider gilde. Darinne sint XII par frowenn vnd mhan vnnd werdt geholdenn im pingistenn. - Vor denn ingangk geuenn II personenn XVIII wittenn tho wasße ader anderm thom gilde. - Disße gilde waret III dage vnnd hebbenn alle dage I tn. bier vnd hirto is stannde gelt. Welcks sie darvann ader van frigem nicht hebbenn, dat betalenn sie vth erhenn budelnn. - Eynn gildemeister gifft vor VI witten bier, wo vorberurt. - Gildemeister doen reckenschop deme gilde.

Schuttenn gilde werdt geholdenn trinitatis vnnd warett I auendt. Hirinne synnt vngeferlick XXIIII ader XXX personenn. - Vor denn ingangk gifft menn VI wittenn. - Tho deme gilde tho holdenn hefft men II, vndertidenn III tn. bier. - Item hirto is vngeferlick VII 1/2 fl. houetsumma, die renthen werden gelecht ann lichte vnnd ander nottorfft ann bier. - Mit denn gildemeistern werdt idt geholdenn, wo vorberurtt.

Schomacker ampt. Hirinne synnt XI werckmanne. - Eynn lherjunge gifft innt werck eynn tn. bier, I punt wass; deme lermeister I guldenn ader darnha sick eyner myt emhe vordragenn kann. - Item eynn nie werckman holt drie esschingenn drie viertein dage nha eynnander, tho ichlicker 1/2 tn. bier vnd I gerichte fische ader fleisch. - Darnha deit hie eynn werckenkost, die warett II dage vnnd tho ichlicker maltidt III gerichte vnnd jederm par volcks eynn bradenn hoenn, die honre tho eyner maltidt, tho disser kosthe hefft menn III tn. byer. - Item hirto werdenn gebedenn VI vth deme rade vnnd die richter. - Deme richter III 1/2 grosschenn vor die innige, deme ampt III 1/2 grosschenn vnnd deme rade IIII grosschenn, dat kumpt tho der druddenn tn. bier. - Die gilde werdt geholdenn im pingistenn, inn dissem gilde sint vngeferlick XIX par volcks. - Vor denn ingangk eynn par volcks VI grosschenn, kamenn tho lichtenn vnnd andernn. - Item tho disseme gilde hefft men III tn. bier vnnd warett drie dage. - Eynn gildemeister deit reckenschop deme ampte vam gilde. - Eynn nie oldermann gifft VI wittenn. Item holdenn IIII morgenspraeckenn. Die oldermanne, die sie holt, gyfft tho ichlicker morgenspraecke

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II gerichte. - Item des ampts jungest ßoene hefft dat ampt frig vnnd die andernn nicht.

Der schroder sint twelff personenn, vnnd mit deme ingange werdt idt geholdenn gelick wo myt den schomaeckernn.

Item dergelickenn werdt ock der knaeckenhower ampt geholden.


Warhenn.

Hir sint VII personenn in deme rade vnd sust plegen dar XII to wesenn. - Die raethkoste deytt eynn nie rathmann nha synen gefallen, wenns emhe geleuett, darto biddett eynn jeder nha synem willen die frunde vnnd den radt. - Item eynn nie borgermeister gifft nicht, kemerer geuenn ock nichts. - Die raethkoste warhet vam sondage bet vp denn donredag. - Die kemerer nhemenn in der stadt gutt vnnd doenn deme rade reckenschop. - Vann deme rade vnnd dem kerckhernn werdenn geordent vorstender der gotshuser, vnnd die doenn den suluenn reckenschop des jares eynns.

Brutlachte. Die sint fryg, dat lauelbier is 1/2 tn. bier. - Item am sondage tho auende steidt die kosthe ann vnd warhett bet vp denn frigdag. - Des sondags I maltidt, die andernn dage II vnd tho ichlicker maltidt II gerichte fleisch vnnd I muß, doch biddet eynn frundt, die gebedenn is, denn andernn, dat idt vp merglicke bekostinge loppett. - Item die bruthanenn ist dat meiste krude. - Vnnd mhen hefft X tn. bier tho ichlicker brutlacht. - Ock die giffte synnt hantzekenn, doecke, hemmeden, schoe etc.

Kindelbier. Darto biddet menn IIII vaddernn, eynnsdeills V. - Ichlick vadder gifft II ader III gude schillinge. - Item kindelbier synnt nicht gemeyne, steit doch tho eynes idern gefallenn.

Koeplude gilde. Darynne sint vngeferlick achtein ader XX personenn vnd werdt geholdenn im pingisthenn III dage. - Item thwe personenn, die im gilde nicht gebarenn synnt, geuenn XVIII gude ß., sust die darinne nicht ! gebarhenn synnt, gyfft, frouwe vnnd mann, IX gude ß. - Dat gelt werdt angelecht, vnnd mit deme auergelde holt men denn gilde. - Hirtho deme gilde hebbenn sie X tn. bier vngeferlick. - Item eynn nie gildemeister gyfft vor VI wittenn bier vnnd moet deme rade reckenschop doenn.

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Schutten gilde. Hirinne synnt XXX personenn vnnd werdt geholdenn an sunte Jorgenns dage. - Item II personenn geuenn VII 1/2 gude ß., werdt ock angelecht. Vnnd wie denn vagel affschuit, gifft deme gilde I tn. bier, vnde deme gifft die gilde weddervmb I elle Hegennsch gewant. - Tho dissem gilde, wenn die geholdenn werdt, hefft men XII tn. bier vnnd waret II dage. - Eynn gildemeister deyt reckenschop deme rade vnnd synenn nhafolgenden.

Elendenn gilde. Hirvann holt men alle wecke III missenn. Vnnd disse gilde werdt geholdenn des ßondags nha corporis Christi vnnd waret eyn dag. Darinne sint vele lude, die sie gewynnenn vmb der lichte vnnd boldecke wyllenn. - Hebben hirto XII tn. bier. - Vor denn ingangk gifft men VI gude ß. - Item drye gildemeister, der sint eyn vth deme rade vnd II gemeyne borger, vnd doenn deme rade darvann reckenschop.

Item inn disser stadt sint negenn ampte, vnnd vann ichlickem ampte sint II, die stets nheuen deme rade allerley handelinge, die die stadt belangenn, beschluitenn vnnd sunderlick olderlude inn denn ampten, vnnd dat sulue vorandert sick vnnd Zeit vmb nha der ordeninge * ).

Schomaecker ampt. Darinne sint XXIIII personenn vnnd hebben VI olderlude. - Eynn lherjunge gifft eynn tn. bier innt ampt, denn olderluden I verndell bier vnnd I gerichte fleisch vnnd eynn bradenn hoen. - Deme lehrmeister gifft hie, darnha hie sick mit emhe vordragen kann. - Eynn nie werckbroder deyt drie esschingenn in drenn viertein nachten. - VI wittenn thor irstenn, thor andern vnnd druddenn, tho ichlicker X wittenn. - Item thor irsthenn koste hefft hie (die) alle werckbroder frouwen vnnd gifft enhe ethen vnnd drincken, biddet ock darto niemands anders vnnd geschuit vp denn sondag. - Des mandags, wenn hie die werckstucken schnitt, darto hefft hie die olderlude vnnd gifft enhe ethenn vnnd drinckenn I maltidt vnnd den dag auer. Die werckstucke synnt steueln vnnd schoe. - Des donredags werdenn solcke geschneden werckstucke gemaeckt, darby sint die VI olderlude, vnnd gifft enhe ethenn vnd drincken wo des mandags. - Des sonnauendes werdenn die werckstucke, die gemaeckt sint, besehenn, vnnd darby is


*) In dem Monnick'schen Manuscript steht dieser Absatz in der Mitte der Aufzeichnungen über das Schuhmacher=Amt zwischen den Absätzen "Oldermanns kost warhet II dage" und "Wennher eyner."
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dat ganntze ampt, vnnd gifft deme ampt denne nichts. - Oldermanns kost warhet II dage mit frouwen vnd mannen vnnd gifft drie gerichte. - Wennher eyner tho oldermann gekarenn werdt, ßo moet die denn achtein, die ßo vth denn negen ampten mit deme rade dat jar to rade gaenn, I tn. vnnd II dage ethen geuen vnd gifft enhe ock tho ichlicker maltidt III gerichte ader ßo vele hie will, vnnd die frowenn kamenn nicht darto. - Item die lesthenn vann der boert hebben dat werck frig, idt sy mans ader frowennpersonen. - Die gilde werdt geholdenn des pingistens. Vann dissem gilde hefft men alle wecke IIII missenn, vnnd is eynn elemosen, die sie tho uorlenhenn hebbenn. Dissenn gilde hebbenn ock vele buthenlude, geistlick vnnd wertlick, gemeynlick vmb der missenn willenn. - Vor denn ingangk der gildenn gyfft eynn par volcks IX gude ß. vnnd ichlicker I punt waß, darvann werdt enhe wedder vor vnkost vnnd deme wercke, ichlickem 1/2 punt waß vnnd IIII lichte, sunderlick by die barhe. - Mit deme gelde werdt gekofft gerstenn, die werdt gemultet, vann deme auermolte bruwet men vnnd hebbenn doch nich mehr alls XL schepell gersten, wat darauer is, dat werdt gekeret in der gilde besthe. - Ichlicke frowe vnnd mann geuen I vercken tho holdinge der gilde, dat werdt inn gots erhe gegeuen.

Becker ampt. Der werckbroder sint IIII vnnd hebben II olderlude. - Eynn lehrjunge gifft I tn. bier, I brade vann VI wittenn innt ampt vnnd deme lehrmeister I guldenn. - Item eynn nie werckman gifft I tn. bier, II dage ethenn, alls rintfleisch, schaepfleisch vnnd I brade. - Hebbenn drie esschingen, die gescheenn tho dreenn viertein nachtenn vnd kosthenn alle XV wittenn, vnnd drecht vmb botter vnd stuten. - Wenn hie dat werckbroett backett, gifft hie 1/2 tn. bier, II gerichte II maltidt. - Wo dat werck woll gedyett, werdt hie vor full angenhamenn, wo auerst nicht, werdt hie vorwyset tho negest landtstadt, es werdt doch nicht geholdenn. - Mitt der werckennkost werdt idt geholdenn wo vorberurdt. - Vnnd die gilde werdt geholdenn im pingistenn, darto synt XV mrk. houetstuell, dat ander therenn sie vth erhenn eigenenn budeln.

Wulleweuer ampt. Der sint XIIII personenn vnnd hebbenn VI olderlude. - Eynn lehrjunge gifft I tn. bier, I punt vass, I heckett vann I gudenn schillingenn ader I goess, deme meister I guldenn. - Holdenn drie esschingenn tho drenn viertein nachtenn, thor irsthenn I vernndell bier, I gerichte fleisch denn olderludenn. - Thor andernn I vernndell bier,

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eynn gerichte fleisch denn olderludenn. - Thor druddenn hefft hie alle werckbroder, mann ader frowenn, gifft enn 1/2 tn. bier vnnd II gerichte fleisch. - Item des andernn dags denn olderludenn I vernndell bier. - Darnach viff guldenn affgegeuen ader gewyssett, vnnd renthe darvor alße X gude ß., vnnd die renthenn werdenn gelecht ann denn gilde. - Die gilde werdt geholdenn pingestens, vnd vor den ingangk gifft ichlicke persone IX gude schillinge vnnd I punt was wo voer. - Eynn oldermann, wenn die gekaren werdt, kostet wo voer.

Knaeckenhower ampt. Item knaeckenhouwer hebbenn eynen gilde, welcker die den gilde hefft is eynn knaeckenhower. - Hebbenn III esschingen, gifft vor jeder esschinge VI witten tho bier VI olderludenn vnnd gifft nha synem vormogen vnd gefallenn ethenn. - Wenn eynn nie oldermann gekarhenn werdt, gifft den VI olderludenn eynn dag II maltidt, tho ichlicker maltidt II gerichte fleisch vnnd eynn tn. bier. - Die werckenkost geschuit wo vorberurt vnnd wartt II dage. - Die gilde werdt geholdenn im pingisthen, vnnd darinne synnt vngeferlick druttich par mann vnnd frouwenn bynnen vnnd buthenn der stadt her. - Item die sulue gilde wartt IIII dage vnnd hebbenn darto XVI tn. bier. - Hirto is ock stannde gelt, darvann nympt [menn] viff guldenn van renthenn vnnd deyt dat thwenn gildemeistern, die koepenn dar gersthenn vor vnnd multhenn denn, darvan bruwett menn dat gildebier. Wor dat nicht thoreickt, nympt men van anderm gelde vam gilde vnnd theret darvann. - Wenn eynn gildemeister gekarenn werdt, gifft I vernndell bier vnnd deitt dem [gilde?] vann synem vorstannde reckennschop. - Ichlicke persone gifft vor denn ingangk I punt waß, vnnd nha erhem doetlickenn auegange gifft dat werck denn 1/2 puntt wedder.

Schroder ampt. Darinne synnt teynn personen. - Eynn lherjunge gifft I tn. bier, 1/2 punt waß vnnd VI wittenn. - Item eynn nie werckmanu deitt III esschingenn, thor irstenn VI wittenn, thor andernn I vernndell bier vnnd thor druddenn I vernndell bier. - Darnha gifft hie viff gulden vnnd I punt waß innt werck vor die koste vnnd kamenn in denn gilde thom pingistenn vnnd werdenn angelecht. - Wor eyner tuchnisße mach hebbenn vann syner boertt, dar mach menn geuen vor synen boerttbrieff 1/2 tn. ader I tn. bier, darmit hie denn brieff nicht halenn dorffe. - Eynn oldermann deit die werckenkost wo vorberurt. - Item thor oldermannskost hefft men

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I verdendell bier vnnd gifft I maltidt. - Die gilde werdt geholdenn des pingistenns. Hirto hefft men IIII ader viff tn. bier vnnd waertt IIII dage, werdenn betalt vann denn renthenn vam gelde der werckenkosthenn, wat darvann nicht betalt mag werdenn, leggenn sie vth erhen budelnn. - Item eynn gildemeister deit reckenschop denn VI olderludenn.

Kremher gilde. Hirinne sint vngeferlick XXX par lude vnnd hebbenn vnder sick VI olderlude, die neuenn deme rade vthrichtenn der stadt handele. - Vor denn ingangk gifft I par volcks IX gude ß. vnnd I punt waß. - Welckehr die vann deme kraheimwercke bruckenn will, gifft eynn vernndell bier, I ader II gerichte fleisch, vor denn gilde tho holdenn die persone I vierkenn. - Item lathenn holdenn vann dissem gilde alle wecke II missen. - Die werckenkost werdt geholdenn wo vorberurtt.

Schmede ampt. Darinne sint XII perßonenn. I lherknecht gifft I tn. bier vnnd 1/2 punt waß. - Eynn nie meister deit III esschingenn, thor irsthenn VI wittenn, thor andernn IX wittenn, thor druddenn XVIII wittenn tho bier vnd ethenn thor druddenn alleyne, vnnd gyfft deme gantzenn ampt II gerichte fleisch I maltidt. - Item darnha deitt hie die amptkost, darto hefft hie 1/2 tn. bier vnnd gifft denn gemeynenn werckbrodernn vnnd susternn I dag II maltide ethenn. - Item gifft ock, wenn hie die amptkost deitt, II 1/2 fl., die werdenn gekeret inn des ampts beste. - Die werckenkost werdt geholdenn wo vorhenn. - Die gilde werdt geholdenn deß pingisthenns, vnnd inn dissem gilde hefft menn XVIII schepell gersthenn, wat men darvan bruwet, dat is thouornn. - Eynn gildemeister mag solck deme gilde tho willenn doenn vnd bruwett dat bier vnnd deitt reckenschop deme gilde darvann.

Kurßener ampt. Darinne synnt III perßonenn. - Eynn lehrjunge gyfft 1/2 tn. bier, 1/2 punt was vnnd I brade vann VI wittenn vnnd deme meister I fl. - Item vor denn ingangk gifft eynn nie amptmann II 1/2 fl. vnnd I punt waß. Vor dat gelt werdt gersthe gekofft thom pingistbyer vnnd hebbenn doch hirtho ßo vele houetsumma, dat sie darvann II drombt gersthenn koepenn, vnnd vann deme ouergelde holdenn sie denn gilde. Eyner deitt deme andern reckenschop. - Die werckenkost wert gedaenn wo vor inn andern amptenn. - Item der suluenn erhe gilde werdt geholdenn des pingisthens vnnd waertt vam sonndage bett vp denn donredag. - Fur denn ingangk gifft eyner, die nicht des ampts is, IX gude ß., die

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des ampts auer sint, XVIII gude ß. (!). - Hir inn dissem gilde sint XVI par lude.

Vischer. Hebbenn I gilde ader eynn kumpanschop, darinne sint vngeferlick XIIII personen. - Item vor denn ingangk des gildenn gifft men I tn. bier vnd II maltide. - Disse gilde werdt geholdenn vp der hilligenn drieuoldigheit dag vnnd wart II dage, darto hefft men X tn. bier vp XL personen. - Inn dissem gilde sint VI olderlude, die mit deme rade neuenn andernn werckenn tho rade gaenn. Die moethenn erhe oldermanskost doenn inn mathenn wo vorhenn inn andern ampten geschuit.


Robell.

Hir sint im rade IX personenn, dar sust XII plegenn tho wesenn. - Eynn nie rathmann, wenn hie syne raetkost deitt, darto hefft hie denn raett, will hie syne frunt darto biddenn, steyt tho synem gefallenn, vnd wart drie dage, vnnd die gerichte staenn ock tho synem gefallenn. - Eynn borgermeisternn, wenn die gekarenn werdt, gifft nicht. - Kemherer borhenn vp vnnd geuen vth mit eynem, dem oldesthen, borgermeister vnnd doenn deme gantzenn rade darvann reckenschop. - Die radt ordennt die vorstender der gotshuser vnd nhemen vann enhe inn byweßende des kerckhernn reckenschop.

Brutlachte. Die synnt frig nha erhem gefallenn. - Des sondags vp denn auendt steytt die koste ann vnnd warhett drie dage. - Die bruthanenn synnt krude ader confect vnnd hebbenn VI, VII ader VIII Wistheker verndell bier tho eyner kosthe.

Kindelbier. Dar to der doepe biddet menn drie vaddernn, vnnd dat padenngelt is vngeferlick III gude ß. - Item tho der kinderdoepe hefft men niemands. - Tho deme kerckgange biddet eyner die geuattern vnnd syne frunde nha synem gefallenn.

Koepgilde. Hirinne synnt vngeferlick XII par personenn. - Vor denn ingangk geuenn II personen I 1/2 fl., II punt waß vnnd I maltidt. - Item dat gelt werdt angelecht, vnnd vann der renthe holt men denn gilde. - Eynn gildemeister vorsteytt denn gilde vnnd deyt darvann reckenschop vnnd gifft nichts wen hie gekarhenn.

Schomaecker ampt. Darinne synnt XXIIII personenn. - Eynn lehrjunge gyfft I tn. bier vnnd eynn punt waß innt

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ampt vnnd deme lehrmeister 1 fl. - Item eynn nie amptmann deytt III esschingenn tho dren viertein dagen vnd to ichlicher esschinge II Lub. ß., kamen int ampt vor bier ader thom gilde. - Folgennde moet hie toschnidenn I hutt, darby sint alle werckbruder vnnd gifft 1/2 tn. bier. - Folgende schnidt hie schoe thoe, darby iß dat ganntze werck ock, vnnd gifft vor achte gude ß. bier. - Darnha leht hie die schoe dem gantzenn ampte beßehenn vnnd gifft denne 1/2 tn. bier vnnd II gerichte fleisch, alleyne denn manns. - Foder werdt hie dorch denn raett bestedigt innt ampt vnnd gifft denn werckbrodernn IX Sundesche wittenn vnnd deme rade vor die borgerschop VI ß. vnnd I wittenn. - Darnha gifft hie denn olderludenn, der synnt II, ichlickem IX Sundesche penninge. - Wenn hie die werckenkost deitt, whart II dage, den mandag II maltidt vnnd denn dingestag I vnd tho jeder maltidt III gerichte fleisch. - Item vp denn dingestag jegenn auendt holdenn sie dat stauenbat, dat moet die nie werckmann quiten vor mann vnnd frouwenn, vnnd lett enhe vp denn auenndt ethenn vmbdragenn. - Item gyfft ehnn ßo vele bier sie drinckenn mogenn, darto betalen emhe die gemeynen werckbroder I tn. bier vth erhenn eigenen budelnn. - Item gyfft IV 1/2 fl., frowe vnnd mann, vnnd werdt angelecht tho nhutticheit der gilde, luchtere, boldeck vnnd lichte. - Inn dissem ampte werdenn geholdenn III morgennspraeckenn, darvp gaenn niene theringenn. - Die gilde werdt geholdenn eynn ader II dage, darto hefft men I tn. bier. - Vnnd ichlicke persone gifft deme kerckhernn I viercken, darvor werdenn vigilienn vnnd zelemissenn holdenn.

Wulleweuer ampt. Darinne synnt XXIIII personenn. - Eynn lehrjunge gifft eynn Wisthocker vernndel Robells bier, I punt waß vnnd deme lehrmeister I fl. - Wracht vor denn esschingenn I gude ß. - Darnha deytt hie III esschingenn tho III morgenspraeckenn, tho ichlicker I gude ß. - Item wen hie die werckenkost deit, waret II dage, gifft III maltide, alls des mandags II vnnd des dingistags I, vnnd dat stauenbatt, vnnd des auendes lett hie kost vmbdragenn, III gerichte fleisch tho ichlicker maltidt vnnd ßo vele bier alze sie die II dage drinckenn mogen, mann vnnd frouwen. - Darnha gifft eynn die werckmann vor sick vnnd syne frouwe V guldenn, die werdenn gelecht thom pingistbier vnd werden nicht gedaenn vp renthe. - Vort wenn die gekarhenn werdt thor meister ader knapenngilde, ßo moett hie tho ichlicker reiße I gulden geuenn, kumpt thom gilde vnnd hefft darvor nicht frigs. -

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Item wenn eyner gekarenn werdt tho eynem werckmeister, gifft 1/2 fl., vnnd die suluen werckmeister synnt dat werck voer. - Ider gifft sust noch I fl. - Eynn oldermann gifft nichts wenn hie gekarenn werdt. Holden III morgenspraecken vnnd geuen nichts. - Die gilde werdt geholdenn im pingisten, waret II dage, ichlicken dag II tn. bier, is doch inn V ader VI jaren nicht gescheenn. - Item mit deme gelde, wo vorberurtt, werdt geholdenn die gilde. - Vnndertidenn wenn sie weß vorauern, dat werdt vp renthe gedaenn tho erholdinge der gilde. - Die gildemeister deytt reckenschop vahm gilde deme gantzen wercke.

Becker ampt. Darinne sint VIII personen. - Eynn lehrjunge gifft III kleyne verndell bier, I punt waß; deme lehrmeister I gulden vnnd VI gude ß. - Holdenn drie esschingen tho drenn vertein nachten, kosthenn alle drie X 1/2 wittenn. - Darnha, wenn hie dat erste broett backett, thor lherkost gifft hie mann vnnd frouwenn im ampt II maltidt I dags vnnd to ichlicker III gerichte vnd ßo vele alße die drincken mogen. - Darnha gifft hie I fl. vnnd VI gude ß. vnnd IIII schepell gersthen tho betherinnge der gilde vnnd des ampts. - Item die werckenkost deytt eyner, wenn hie eyne frowe nympt, vnd gifft denne VII tn. bier, darmit wertt vthgerichtet die pingisten, vnnd in sulfftiger kost gifft hie denn beckernn II maltidt, des mandags vnnd des dingestags I maltidt. - Item wenn eynem becker syne frowe affsteruett vnd eyn ander frowe will weddernhemenn, ßo gifft hie den beckernn I dag II maltidt vnd ßo vele bier alls sie drincken mogen vor I stauenbat. - Wenn I gildemeister werdt, ßo gifft hie II tn. bier, kamen ock thom pingisthen. - Die gilde werdt geholdenn vp sunt Merthens dag vnnd wharett II dage, darto hefft men II tn. bier. - Item die gildemeister deytt reckenschop. - Wenn eynn oldermann gekarhenn werdt, gifft den werckbrodern I dag II maltide vnd tho ichlicker II ader III gerichte. - Holden III morgenspraeckenn.

Schmede ampt. Hirinne sint XII personenn. - Eynn lehrknecht gifft 1/2 tn. bier, 1/2 punt waß vnd nein lergelt. - Eynn nie amptmann deytt III esschingenn tho drenn viertein nachten, thor irstenn VI witten, thor andern IX, thor drudden XII witten. - Darnha schmedet hie dat wercktuch, alls I vorckenn, I spadenn, I hoffisernn, vnnd gifft darto deme gantzenn wercke 1/2 tn. bier vnnd I veth schaep. - Item wenn hie die werckenkost deytt, warett III dage, ichlickenn dag II maltidt III gerichte vnnd ßo vele bier alls die drinckenn mogenn. - Vor dat

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stauenbat gifft hie eynn kleynn vernndell bier vnnd I gerichte fleisch. - Darnha gifft hie V mrk. int ampt, darvann werden III mrk. vordrunckenn, vnnd dat ander kumpt tho holdinge der lichte vnd gilde. - Die gilde werdt geholdenn I dag im pingisthen vnnd hebbenn 1/2 tn. bier, dat ander werdt gelecht vth eynes jedern budell, welcker lehnger drinken will. - Gildemeister dat geytt vmb, die moett fhuringe geuen vnnd sust nicht vnnd deytt reckenschop.

Schroder ampt. Darinne sint negen personen. - Eynn lehrjunge gifft 1/2 tn. bier, I punt waß vnnd anderhaluen fl. lehrgelt. - Holdenn drie esschingenn tho dreenn XIIII nachten, tho ichlicker I gudenn ß. - Item wenn I nie werckman die werckenkost deytt, wartt II dage, ichlickenn dag II maltide vnd thor maltidt IIII gerichte vnd ßo vele bier alls die drincken mogen. - Item deytt eynn stauennbatt vnd gifft I maltidt vnnd ßo vele bier alls die drinckenn mogen. - Darnha gifft hie III gulden int ampt, die kamen tho erholdinge der lichte, boldecke, luchter vnnd anderer nottorfft des ampts. - Mann vnnd frowe geuen IX gude ß. vor denn ingangk thom gilde, dat gelt werdt vthgedaenn, mit der renthe werdt die gilde geholdenn. - Eynn gildemeister gifft eynenn hamell vp denn pingysthenn vnnd therenn vth erhenn budelnn, wo sie nichts frigs hebben. - Holden II morgenspraeckenn. - Erhenn gilde hebbenn sie vp sunte Merten vnnd hebben darto 1/2 tn. bier vor die butthenn lude, die erhenn gilde hebben.

Knackenhower ampt. Der sint III personen. - Eynn nie werckmanns deytt III esschingenn tho dren XIIII dagen, tho ichlicker VI witten. - Item darnha deytt hie die werckenkost, wart II dage, ichlicker dag II maltidhe, tho jeder maltidt III gerichte fleisch vnnd I mueß.


Gustrow. * )

Vortekenisße aller rethe, ampte vnnd gilden ingange, als die tho Gustrow geholden werden.

Im rade sint ditmal XI, sust plegen XII to sin. - Ingang des rades ist, dat ein nie ratman gifft iglichem rathmanne II ellen Leydesch duch. - Eines iglichen nien ratmans frowe


*) In der Reihenfolge der von Monnick besuchten Städte folgt hier Güstrow, wie aus der Anführung des Namens an dieser Stelle des Manuscriptes hervorgeht. Die Aufzeichnungen über die Güstrower Ortsgewohnheiten aber (  ...  )
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gifft dem stadtschriuer vnnd III knechten iglichem I hemmede. - Ein nie burgermeyster gift in maten als ein nie rathman. - Gemeine vthgeuen vnnd innemen, dat geschut durch den rat semptlich. - Die rat ordent die gotshuslude vnnd nympt von enhe rekenschop des jares eins.

Brutlachte. Die sint fryg, dartho biddet ein jeder nach sinem vormogen vnd hefft darin vier maltidt, als des sondags eine, des mondages II vnnd des dingstags I maltidt, to iglicher maltidt III gerichte flesch vnnd ein rys oder hersegrutte. - Bruthanen werden gegeuen mit confect vnnd wurtz.

Kindelbyr. Die werden nicht geholden, vnnd es werden drie geuaddern gebeden, iglicher gifft tom geschencke IIII, V ader VI ß. vnder deme gemeynen volcke. - Men holdet ouerst, dat die frowen tho der kindeldope vnnd kerckgange viele frowen leth bidden, darmit sie tom offer einen langen treg hebben moge.

Bigraffte, die werden nicht geholden.

Gilden. Wantsnider gilde, darin sint vngeuerlich XVI oder XVII personen, den heldet die rat. Eines broders ßone oder ratman gifft fur den ingang XXX mrk., ein ander, die von buten inkumpt, gifft XXXV mrk., vnnd dat gelt wert vnder ehn gedelet. - To dissem gilde ist stande gelt, dat men den vmme Johannis II dage holden moge.

Szunthe Katherinen broderschop, die hebben die fursten vnnd viele eddellude vmme der missen, die darin gescheen, denne es sint II geistliche lenhe, die dartho gehoren, vnnd wert geholden im vastellauende einen dach mit drincken, sust heft hie vormalen II dage waret. Der ingang ist vor eines gildebroders ßone VI mrk. vnnd vor einen andern X mrk., vnd solch gelt wert angelecht vnnd mit der renthen helt men den gilde.

Szunte Bartolomeus broderschop wert uck geholden des vastellauendes, vnd ist die ingang vor eines broders ßone VI mrk., vor einen andern IX mrk.


(  ...  ) befinden sich am Schlusse des Manuscrips als besondere Anlage. Der Grund hierfür ergiebt sich aus der hier abgebruckten Nachschrift zu denselben: Lieuen her burgermeyster. Dwile ick my folgender tidt durch vorgetenheit vth deme andern, dath ick vpgetekenth hebbe, nicht so wol alse vth dissem werde weten to richten, ßo bidde ick, wollet dat aueschriuen laten vnnd darnach dat sulue wedderumme gein der Wismar schickken, dat wil ick vmme juw willig wedder vordienen etc
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Disse beyde broderschoppen sint vormaln to vier tiden im jar geholden mit teringe, dat is alles gestelt vp eine tidt vme des brandes willen.

Szunthe Vrbans gilde wert geholden im pingsten, darin sint vngeuerlich XVI par lude, man vnd frowe, vnnd gifft fur den ingang I mrk. vnd I punt was, darmit werden die lichte geholden. - Hirto ist stande gelt, dat hebben by sick die gildemester vnnd geuen daruor XII Strl. mrk. renthe oder so viele bir, vnnd so lange dat byr waret helt men den gilde, vnnd dat sulue geyt vmme im gilde. - Die gildemester leth ock wol I vath mit drogem flesch vmedregen.

Szunte Martens gilde wert ock geholden im pingsten, vnnd die ingang ist XV gude ß. vnnd heft darto stande gelt, daruor moten die gildemester XII tn. byr schickken.

Schutten gilde, den hebben die fursten vnd der andern sint vngeuerlich XXX personen. Der ingang ist XVIII gude ß., kumpt tho lichten. Vnnd hebben sust darto vefftich mrk. houetsumma, so viele renten, alse daruon kamen, werden vordruncken. Vnnd vorb[e]rurt gildemester gifft den oldesten, die dat byr smeckken, III gerichte vnd allen brodern, wen die vagel afgeschaten ist, droge flesch vnnd ander gerichte na sinem vormogen vnnd gefallen, ist doch kein gesette nicht. Vnnd des mondages, wen die rekenschop geschut, I schincken vnd darto III oder IIII gerichte, alsdenne verantwert die olde gildemester deme nien solche veftich mrk. houetsumma.

Ampte. Schomaker, der sint XII. Vnnd ein lerknecht gifft I tn. byr vnnd I fl. lergelt. - Nie werckbroder, wen die eschet to rechter tidt in einer morgensprake, gifft I ternoß deme knechte, wo ouerst vterhalue der tidt geeschet wert, daruor gifft hie I tn. byr vnd II gerichte. - XX fl. fur die werckost, dat [het] * ) die anegang, einer die buten ampts geboren ist, sust eines amptbroders ßone, dochter oder nagelaten wedewe hefft daran X mrk. frig, vnnd dat gelt wert in dem ampte gedelet. - Item I tn. byr vnnd darto II maltiden III gerichte, alse grapenbrade, schapflesch vnnd braden honre III ader IIII, vnd hirtho kamen nicht mehr als acht personen. - Item twen werckmeystern vnd twen gildemeystern I verendel byr vnnd II gerichte. Vnnd die werckmeistere werden alle jar vmmesettet. - Ein nie werckmeyster, wen die gekaren wert, gifft einem vth deme rade vnnd vier, sinen medebrodern,


*) Im Original: hie.
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die gildemeystere vnnd werckmeyster sint, vnd sust II personen I maltidt. - III morgenspraken werden geholden. - In dissem ampte helt men den vastellauendes gilde, darto gifft ein nie werckman disses ampts, wen die irstmals gildemester wert, fur VIII mrk. byr, vnnd wen hie sust folgender tidt wedderumme gildemester wert, wens sust im wercke vmmekumpt, so gifft he vor IIII mrk. byr vnnd hefft daruor inne XII fl. houetsumma, die in die gilde gehoren, vnnd. dat geyt also im ampte vmme, dat idt deme einen so wol kumpt alse deme andern, vnnd die sulue gildemeyster, die solche XII fl. innehefft, deyt vieren vth deme ampte ein collatien, dat heth die smeckkelkost, vnnd hefft im vastellauende sinen medegildem[ey]ster to gaste. - In dissem ampte hefft men ock den pingsten gilde, dartho ist so viele stande gelt, dat sie daruon hebben vor VIII mrk. byr. Denne deyt die gildemester ock vieren die smeckkelkost vnd hefft den andern gildemester to gaste, wo im vastellauendes gilde berurt ist.

Wullenweuer, der sint XX. Ein lerknecht gifft I tn. byr, IX gude ß. vnnd III 1/2 gude witten ins ampt vnnd I fl, lergelt. - Ein nie werckbroder deyt drie eschingen, gifft tor irsten vnnd andern iglicher VI witten vnnd to drudden VI groschen. - Item vor den eschingen einem vth deme rade, die ehr houetman ist, vnnd iglichem amptbroder I witten tom stauenbade. - Item III 1/2 witten smeckelgelt, eine tn. byrs darmit to smeckken. - Item I tn. byr, dat heth die briefftunne, VIII Strl. ß. to einer braden, IIII gude ß. vor broth, einem vth deme rade, die ihr houetman ist, vnnd jewelkem amptbroder I braden hoen, vnnd welche vp paschen oder Johannis eschen, die moten die honre fullen mit specke, rossine vnd helen peper, ouerst welche vp Michaelis oder winachten eschen, die dorffen die nicht fullen vnnd moth viele botter darto hebben. - Item XII witten byr, darby die honre besehen werden, oft die nogaftich sint, vnnd welche nicht groth genuch sint, die werden vthgeworpen. - Item XX fl. bar gelt an einer summa, dat wert gedelet, I mrk. Strl. vastellauendesgelt werden vordruncken vnd II punt was. - Item wenn ein nie amptbroder eine frowe nympt, so gifft hie vor die frowe V Strl. mrk. vnnd I Strl. mrk. vastellauendesgelt, vnnd wo emhe die afstorue vnnd eine wedderneme, darvor moth hie dat berorde gelt ock geuen vnnd darto II punt was. - In dissem ampte helt men II morgenspraken vnnd viele mondage, vnd welcher vp die tide byr guth, die moth idt vorboten by deme vathe, darvth getappet wert. -

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Nie werckmeyster gifft VI groschen tor braden, II gerichte flesch, I maltidt deme gantzen ampte, man, frowen vnnd kinden, vnd dat byr wert betalt vth erhen budeln. - In dissem ampte helt men vastellauendt, vnd die nie werckmeister leth droge flesch vmedregen, vnnd dat byr betalt yeder vor sick. - Die pingstengilde wert geholden bet vp den donredach vnd hebben darto VI tn. byr, dat betalen se ock to gelicken delen, vnnd die gildemester leth droge flesch vmedregen. - Die werckmeyster sint dat ampt vor vnd doen deme ampte rekenschop.

Knakenhower, der sint III. Wen einer vterhaluen einer morgenspraken esschet, gifft I tn. byr vnnd II gerichte, so lange alse dat byr waret; sust gifft hie nichts. - Werckost XX honre vnd so viele botter, dat men die wol veth braden mach vnnd XX fl. ins ampt, daruon koft men flesch vnd byr ane die honre, vnd dat ander wert gedelet. Vnnd eines werckmeysters ßon, dochter oder wedewe die hefft X mrk. an vorberurdem gelde [frig?]. - Item deme rade vor die innynge I verendel vom ossen. - Nie werckmeyster gifft III gerichte vnnd fhurynge to der morgensprake vnnd I tn. byr, die betalen sie to geliken delen.

Becker, der sint VII. Lerjunge gifft I tn. byr vnnd I punth was. - Nie werckman deyt eine esschinge, gifft darto I verndel byr vnnd VI witten den werckmeystern. - Item I verendel byr, wen dat gedruncken, wert emhe angesecht, wen hie sin irste broth backen schal. - Tom backen, vp den auendt touorn allen amptbrodern III gerichte fisch vnd so viele byr alse die drincken mogen, vnd des folgenden dages, wen hie backet, I verendel byr vnnd III gerichte flesch, darby beseth men dat broth, ofts ock wol geraden ist. - Darnach folgt die backelkost, vp den auendt III gerichte fische vnnd so viele byr alse alle amptbroder drincken mogen vnnd des folgenden dages III gerichte flesch vnnd 1/2 tn. byr. - Werckost vp den auendt III gerichte fische vnd so viele byr alse alle amptbroder vnnd sustern drincken mogen, vnnd de folgende dage werden vpgelecht II tn. byr, darto spyset hie III gerichte flesch so lange alse dat byr waret, vnnd tor yrsten maltidt to den dren gerichten flesch des ampts houetman vth deme rade vnnd iglichem amptbroder I braden hoen. Vnnd vp denn mondach oder dingstag wert geholden dat stauenbat vnd gifft deme stouer VI gude ß. vnnd den amptsustern vor VI witten oder II guden ß. krude, engeuer vnd negelken. - Darna die puntherkost, vp den auendt III gerichte fische vnnd so viele byr alse die amptbroder drincken

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mogen, vnnd des folgenden dages 1/2 tn. byr vnnd III gerichte flesch. - Nie werckmeyster XV gude ß. vnnd II punt was tom gilde vnnd darnach eine kost vp den auendt, III gerichte fysche vnnd so viele byr alse die amptbroder trincken mogen, vnnd die folgenden dage I tn. byr vnnd III gerichte flesch so lange alse dat byr wareth. - Gildemesterkost des auendes III gerichte fische vnnd so viele byr alse die amptbroder drincken mogen, vnnd des folgenden dag 1/2 tn. byr und III gerichte flesch. - Gilde wert geholden vp den pingsten vnd hebben darto XIII mrk. houetsumma, die hebben to uorkeren II gildemeyster, die geuen daruon III mrk. to byr. - Die gildemester gifft des donredags im pingsten III gerichte flesch. - Nie amptsuster 1/2 fl. to lichten vnnd spenden. - Ingang des ampts, die buten ampts geboren vnnd darin kamen XV fl., die werden gedelet, die amptludekinder vnnd wedewen hebben darane V mrk. fryg. - III morgenspraken werden geholden vnnd hebben to iglicher I verendel byr vnnd dartho gifft die jungste werckmester vor VI witten.

Smede, der sint X. Ein lerknecht gifft I tn. byr. - Nie werckman, wen die esschet to III morgenspraken, so gifft hie to iglicher vor XII witten byr, wo ouerst die mit eyn gescheen schollen, so gifft hie 1/2 tn. byr vnnd IX gude ß. - Item deme gantzen ampte eine kost, spiset I dach II maltidt vnnd III gerichte vnnd gifft Vl fl., die werden gedelet. - Item die werckost ist IIII tn. byr, I veth rint, I veth swin, II vetthe schape, daruon wert getheret so lange alse dat byr waret, wo etwes ouerich bliuet, dat wert emhe gunth tho hus to dregen. Vnnd tor irsten maltidt erem houetmanne vth deme rade vnnd beyden werckmeystern II vnnd iglichem amptbroder I gebraden hoen. - Item VI witten to der kaltunnen, VI witten to deme bratspiete vnnd ein stauenbat, kostet deme stouer VI gude ß. vnnd den frowen vor VI oder VIII witte krude vnd vor VI witte eppel vnnd nothe. - Item man vnnd frowe, iglicher I mrk. vnnd I punt was tom gilde. - Nie werckmeyster gifft I tn. byr, III gerichte flesch vnnd kese vnd botter I dach II maltidt vnd vp den morgenspraken vurynge, vnnd hebben II morgenspraken, to iglicher I tn. byr vund etlick flesch, dat betaleu sie vth eren budeln. - Gildemester gift vorm pingsten I verendel byr, smeckellbyr, vnd I verendel vom schape tor braden vnnd darto II oder III gerichte III dage im pingsten vnnd alle dage eine frische braden vnnd II oder III gerichte darto vp die auende, wen sie vom papenbroke kamen. - Vnnd

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hebben tom pingstenbyr viff mrk. moltgelt, daruon kamen XV gude ß. vnnd ist sust noch XXVIII mrk., von iglicher mrk. vngeuerlich I ß.

Schroder, der sint VIII. Lerjunge gifft I tn. byr, I punt was vnnd I fl. lergelt. - Nie werckman deyt eine eschinge vnnd gifft I verendel byr, II gerichte. - Item 1/2 tn. byr vnnd II gerichte vorthgang. - Werckoste IIII tn. byr, dartho grapenbrade, schapflesch, gense, honre vnnd sust die irste maltidt erhem houetmanne vnnd iglichem werckbroder I gebraden hoen. - Stauenbat vnnd krude wert geholden alse in den vorigen ampten. - XXV fl. anegang, die werden gedelet, ouerst amptbroderkinder vnnd wedewen geuen vor die berurden XXV fl. iglichem meyster 1/2 fl. - Item I mrk., I punt was tom gilde. - Nie werckmeyster, wen die gekaren wert, irstmals gifft 1/2 tn. byr, vnnd dartho kopen sie II tn. byr, alle die wyle solch byr wareth moth hie darto III oder IIII gerichte eten geuen, vnd to deme eten geuen is hie nicht mehr als eins vnd dat irstemal vorbunden sin leuenlang. - Gildemester die moth den pingstengilde doen vnd hebben darto XXVI mrk. houetsumma, fur die mrk. II gude ß. renthe, daruor wert dat gildebyr gekoft vnnd geyt im ampte vmme.

Peltzer, der sint VI. Lerjunge I tn. byr, I punt was. - Nie werckman, die buten ampts geboren ist, deyt III eschinge vnd gifft to iglicher I verendell byr vnd II gerichte grone flesch, vnnd einns amptbroders ßone eschet I mal vnd gifft I verendel byr vnd II gerichte flesch. - Werckost, die buten ampts geboren ist, gifft VI tn. bier vnd so lange alse dat byr waret, III gerichte, vnd die irste maltidt erhem houetmanne vnd iglichem werckbroder I gebraden hoen. - X fl. die werden gedelet. - Nie werckmeyster gifft II gerichte groen vnnd I droge flesch im vastellauende to der morgensprake vnnd hebben alsdenne dartho II tn. fryg byr von standem gelde vnd holdens ock dergeliken im pingsten, wor sie mit erhen [renthen] tom byr betalen nicht tokamen, dar leggen sie ehr eigen gelt tho. - Item die oldeste werckmeyster, die des jares afgekoren wert, gifft vme Jacobi 1/2 fl., daruon kopen sie vor amptbroder vnnd sustern I verendel byr, dat ander vom gelde wert an dat werck gelecht, vnnd to deme byr gifft die sulue werckmester I gerichte droge vnnd II gerichte grone flesch, wen sie ehr begengnis holden laten.

Haken, der sint VIII. Nie werckman gifft to der eschinge I verendel byr vnnd I gerichte eten. - Vor der werckost

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I verendel byr vnd II gerichte. - Werckost III tn. byr, III gerichte flesch vnnd die irste maltidt braden honre, wo vorberurt. - Die anegang ist XXVI mrk., die werden gedelet. - I mrk. deme rade. - Nie werckmeyster gifft vp der sunte Michels morgensprake 1/2 tn., vnnd darto betalen die amptbroder ock 1/2 tn., vnnd darto gifft die werckmester III gerichte eten so lange dat byr vthe ist. - III morgenspraken werden noch geholden an die vorberurde, darto geuen die gemeynen amptbroder I verendel byr vnnd die werckmester ock I verendel byr vnnd II gerichte.


Krackow.

Hir sint VI personenn inn deme rade. - Eynn nie rathmann gifft I tn. bier, II maltidt III gerichte. - Item II richteherrnn doenn neuhenn deme stadtvagede vam gerichte reckenschop. - Der stadt innemhen nympt die ganntze raedt inn vnnd doenn nymands darvann reckenschop. - Die rat ordennt die gotshußlude, vnnd die doenn deme gantzenn caspell reckennschop inn bywesenn des kerckhernn.

Brutlachte. Die sint frig. - Bruthanenn synnt eppell vnnd noethe. - Die brutlachte hebbenn II maltiden, des sondags I vnd des mandags I.

Kindelber. Dar biddenn eynns deills III vaddernn tho, eynn deill V, vnnd dat sint die meisthen, vnnd ichlicker gifft III gude ß. - Item thor kindeldoepe holt men dat kindelber, darto biddet eynn jeder nha synem gefallen vnnd warett eynn maltidt. - Thom kerckgange hefft menn frouwenn tho I maltidt.

Schuttenn gilde. Darinne sint vngeferlick L ader LX personenn vnd werdt geholden des sondags corporis Christi vnnd warett II dage, darto is stannde gelt, daruor kofft men gersthen, denn multhen die gildemeister. - Vor denn ingangk gifft menn eynn haluenn fl., die werdt angelecht, darmit holt menn den gilde vnnd lichte. - Item inn dissem gilde synnt ock vele burhenn vann denn vmbliggendenn dorpenn.

Vnser lieuenn frouwen gilde. Die werdt geholdenn im pingisthenn vnnd waret II ader III dage, vnnd darinne sint vngeferlick mit denn buerludenn XL ader L personenn. - Vor denn ingangk gifft men VI gude ß., die werdenn ock angelecht. Szie hebbenn dar ock stande gelt to, darvann menn disße gilde holdt, wo vorberurt is. - Ock hefft menn inn dissem gilde die ordeninge, dat wennher eynns darvth vorsteruett,

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darto moet eynn jeder bruder vnnd suster thom begengknis offernn vnnd hebbenn darto ewige gedechtnissenn.

Koeplude gilde. Darinne sint vngeferlick mit denn buthenn luden dortich ader XL personenn vnd werdt ock geholdenn im pingisten. - Wart II dage, vnnd eyner gifft vor denn ingangk 1/2 fl., dat gelt werdt ock angelecht.

Wulleweuer ampt. Hirinne sint XV werckmanne. - Eynn lehrjunge gifft 1/2 tn. bier, 1/2 punt was, I fl. lergelt. - Item eynn nie amptmann esschet I mhaell vnnd gifft I verndell bier vnnd eynn gerichte fleisch. - Thor amptkost hefft eynn I tn. bier vnnd gifft II gerichte fleisch, eynn dag II maltidt.

Item schomaecker, schroder, vischer: mit denn ampten werdt es geholdenn inn matenn wo vorberurtt.

Sunte Anne bruderschop. Darvann hefft menn gestifft sunte Annenn misßenn alle dingestag. Vnnd hebbenn darvann vp sunte Annen dag eyn collation, darto hefft men vngeferlick II tn. bier. - Vnnd vor denn ingangk gifft ichlick person VI gude ß.


Goltberge.

Hyr sint V im rade, sunst hebbenn dar ehr VII geweset. - Eynn nie rathmann gifft denn gemeynen borgernn I tn. bier vnnd [dem] rade I vernndell bier. - Item die radt hefft anders nicht intho[ne]men sunder die orbar, die kumpt alle vann deme acker, die im velde licht, vnnd werdt alles wedder ann die orde gegeuen, dar die vorwißett is, eynn deills m. g. h., eynns deills tho geistlicken lehnen. - Die kerckher neuenn deme rade ordenenn die gotshußlude vnnd nhemenn vann enhe reckenschop.

Brutlachte. Die sint frig, darto biddet eynn jeder nha synem vormogenn. Bruthanenn synt II leuendige honre vnnd 1/2 tn. bier, des brudegames frunde geuenn eppell vnnd noethe. Vnnd hebbenn II rechte maltide vnnd die drudde des mandags vp denn auenndt. Eynns deills holdenn ock woll die nhakoste vp denn dingistag vnd gifft II ader III tn. bier vnnd I maltidt.

Kindelbier. Die kindelbier sint frig, menn holdet die kindeldope vnnd kerckgange gelick groett, yo eyner mher biddenn kann, yo hie es lieuer deytt. - Item biddenn eynns deills III, eynn deils V vaddernn, geuenn thom hogesten III gude ß. Thom kindelber deyt men I maltidt, darto hefft men III gerichte.

Des hilligenn lychams gilde. Werdt geholdenn vp corporis Christi vnnd assumptionis Marie virginis, darto hefft

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men LX mrk. houetsumme, vor die mrk. V wittenn tho tinße, vann der renthe kofft menn gersthenn vnnd multet denn, vnnd darvann werdt bier gebruwenn thom pingisthenn, vnnd holt darvann IIII lichte. - Vann dissem houetsummen is genhamen XII mrk., die renthe darvann is geordennt tho deme rorate inn deme adventhe. - Vor denn ingangk disser gilde gifft ichlick person IV 1/2 gude ß. vnnd 1/2 punt waß. - Item vann dissem gilde moeth men ock elennde, kranck lude, die vp eynn mile weges nha liggenn, inhalenn, die vodenn vnd erhe sacrament geuen lathen vnnd thor erdenn bestedigenn. - Es sint in dissem gilde (sint) nicht mehr alls viervndtwintich par vnnd nicht darauer. - Wes ock vann disser theringe auer bliuett, darvor leth men holdenn alle donredage des hilligenn lychams misse.

Vrbaens gilde werdt geholdenn am dage Vrbani. Darinne sint die gemeynen borger vnnd gifft I ternoß vor denn ingangk, I schepell gerstenn vnnd I punt waß vor ichlicke persone, die gerste werdt ann die gilde gekertt. - Item tho dissem gilde sint LX mrk. houetsumen gewesett, darvann hefft menn XXI mrk; genhomenn vnnd gelecht tho deme rorate, vund die gilde werdt geholdenn mit multhenn vnnd bruwenn, alls die vorschreuenn.

Schuttenn gilde, die wert geholdenn im pingestenn vnnd darto is XL mrk. houetsummenn, vann der houetsummen sint genhamen IIII mrk. tho der berurdenn rorathenn missenn. - Vnnd die gilde werdt geholdenn mit bruwenn wo vor. - Ichlicker gildemeister gifft deme rade I vernndell hier vnnd deyt darby reckenschop vann solckem gilde.

Schomaecker vnnd schroder, der sint viertein personen, die holdenn eynn ampt tohoepe. I lehrknecht gifft 1/2 tn. bier vnnd vor XVIII  fische ader fleisch.. - Eynn nie amptman deytt drie esschingen tho dreen morgenspraeckenn vnnd gifft tho ichlicker I vernndell bier vnnd I brade vor XVIII  ader ßo vele vische. - Item thor werckenkost hefft hie I tn. bier vnnd III gerichte II maltidt. - Mann vnnd frowe geuenn II schepell gersthenn vnnd II punt waß, dat kumpt tho denn lichtenn.


Luptze.

Hirinn helt menn keynen raedt ader werckenkosten, id int ock hirinne niene ampte.

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Brutlachte synnt frig, steidt ann vp denn sondag vp denn auenndt vnd spiset III gerichte, des mandags I maltidt, des dingestags synenn negesthenn frundenn I maltidt. - Bruthanenn sint eppell vnnd noethe.

Kindelbier. Eynns deills biddenn III, eynns deills V geuaddern, ichlicker gifft vp dat hogeste III ß. - Thor kindeldoepe hefft eyner die geuaddern vnnd syne negesthenn frunde. Vnnd thom kerckgange denn frowenn ichlicker in wegge.

Die pingistgilde werdt geholdenn. Ichlick par volck gifft 1/2 schepell molt, darvann bruwet mey vnnd holt darmit denn gilde. Es ist ock keynn stannde gelt tho dissem gilde, vnnd es mag ehnn holdenn welcker der will.

Des hilligenn lichams gilde werdt geholden am dage corporis Christi vnnd warett eynen auendt. - Vor denn ingangk gifft ichlicke persone VI wittenn II penninge vnnd moeth alle jar II  tydtgelt geuenn, dat werdt tho deme bier gelecht, vnnd die VI geschreuenn witten darvann holt men denn gilde mit wasse vnnd anderm.

Sunte Annenn gilde werdt geholdenn am dage Anne vnnd waertt eynenn haluenn auenndt. - Vor denn ingangk [VI] witten vnnd II  .

Vnser lieuen frowenn gilde werdt geholdenn am dage assumptionis Marie. - Vor denn ingangk VI witten II  .

Sunte Katherinenn gilde werdt geholdenn am dage sunte Katharinen. Men gifft vor denn inngangk wo vorberurdt inn den andern gildenn.


Plawe.

Hir sint VIII im rade, sust plegenn XII tho synnde vnnd II borgermeister. - Eynn nie rathmann gifft XXV fl., kumpt tho des rades vnnd stadt anliggenn, tho herreisenn vnnd anderm, item I vat bier, I dag II maltide vnnd ßo vele gerichte alls I yeder vormach, vnnd II stoueckenn wynn, wo die dar tho koepe is. - Item thwenn knechten ichlickem I hemmede. - Eynn borgermeister gifft nichts, wo hie auerst deme rade I collation doenn will, steit tho synem gefallenn. - Item eynn borgermeister vnnd II kemerer hebbenn der stadt innhemen vnnd vthgeuenn vnnd deme gantze rad reckenschop darvann [to] doenn. - Die gotshußlude werdenn geordennt dorch denn raedt vnnd deme geschuit die reckenschop inn bywesennde des kerckheren.

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Brutlachte. Brutlachte sint frig vnnd warenn vam sondage tho auende ann bet vp denn donredag, alle dage II maltide. Des sondags II ethende vmbgedragenn werden. - Mandags III etende II maltide. - Dingistags V ethennde. - Mithweckenns II, III ader IIII ethennde nha eynns idern gefallenn. - Des donredags I maltidt vp denn auenndt. - Bruthanenn sint eppell, noethe vnnd krude. Item die brudt gifft des brudegames sustern, dat junckfrowenn sint, hantzeken ader gordell, dat frowenn sint, doecke vnnd synenn brudern hemmeden. - Item die brudegam gifft der brut sustern ichlicker I par schoe.

Kindelbier. Darto der kinderdoepe biddett menn drie geuaddernn, ichlicker geuadder gifft III ader IIII ß. - Item thor kindeldoepe gifft menn ichlicker frouwenn, die geuadder sint, IIII weggenn vnnd denn andern, die nicht, jeder II wegge.

Schuttenn gilde. Werdt nhw niclit geholdenn, is ock sodder dem brande nicht geholdenn. - Die ingangk dersuluenn gilde kostet III gude ß., mochte doch vmb dat drudde jar noch wedderkamenn tho holdenn. - Wert geholdenn des sondags nha corporis Christi.

Item elennde gilde is inn gelicker maethe vnnd wertt geholden vp ascensionis domini.

Schomaecker ampt. Der sint XX werckmann. - Eynn lherjunge gifft thor esschinge denn VI olderludenn II achtendeill bier, II gerichte fleisch vnnd I heckett vor I guden ß., I punt waß tho lichtenn, 1/2 tn. bier denn gemeynen brudernn vnnd I fl. deme lehrmeister. - Eynn nie amptmann deytt III esschingen tho III viertein nachten. Thor irstenn gifft hie nichts, thor andernn gifft hie denn soß olderludenn I maltidt vnnd ßo vele bier die drinckenn mogenn. Thor druddenn deyt hie die werckenkost, die wart des sondags mit den gemeynen brudern II maltide, vnnd des mandags mit denn olderludenn vnnd synenn frunden II maltide vnnd ßo vele ethenn vnnd drincken alls die mogenn. - Des sondags denn gemeynen brudern III gerichte fleisch tho beidenn maltiden vnnd stutenn vnnd botter. - Item hebbenn doch inn dissem ampte, wo die sondags collatie nicht nottorfftig vnnd enhe tho willenn vthgerichtett werhe, ßo is alle die vorige vnkost vorlarenn vnnd moett vp dat nie wedder esschenn. - Idem gifft 1/2 fl. to beteringe des ampts vnnd soß wittenn thor bruggenn, dar die hude gewerckt werdenn, vnnd drie punt waß, darvann gifft men ichlickem mann vnnd frowenn, wenn die stheruenn, I punt waß weddervmb vth deme wercke. - Item VI wittenn thor

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frouwenn brade. - Deytt eynn stauennbat, dat kostet VII wittenn vnnd geschuit des mandags inn der werckenkost. - Holdenn vastellauendt, waret bet vp denn mithweckenn, darto moett die nie werckmann eynn swynn latenn schlaenn, darvann macket menn VI bradenn, ichlicken dag II bradenn vnnd I botter vann vier ader VI punden vnnd fhuer vnnd lichte, dat bie[r] betalenn die gemeynen amptlude. - Die gilde werdt geholdenn im pingestenn vnnd hebbenn darto stannde gelt ßo vele, dat sie inn denn guden tydenn viff ader VI vathe bier hebbenn mogenn. - Menn holdet die gilde, dat menn innt irsten keynen gilde trincketh, darto kamenn alle gilde, die inn der stadt sint, darnach gaenn die alle thosamennde in eynenn andern gilde, darnha inn dem druddenn bet ßo lannge dat die eynenn ende hebbenn. - Item tho mithvastenn holdenn die schomaecker eynn collation, ßo hefft ichlicker II wegge, eynenn heringk vnnd auerall 1/2 tn. bier vth des ampts gemeynenn gude vnnd sust vor I lehrknecht, ßo die thouornn innt ampt gekamenn is, 1/2 tn. bier. - Gildemeister, wenn die gekarenn werdt, gifft den VI olderludenn vnnd erhenn frouwenn II dage II maltide III gerichte. - Item oldermannskost is wo die gildemeisterkost ader ! vthgenhamen 1/2 tn. bier, die die nie oldermann moett geuenn des mandags tho auende denn gemeynenn brudern. - Die werckmeister, die dit ampt vor synnt, moethenn denn olderludenn reckenschop doenn.

Schroder ampt. Darinne sint X personenn. - Eynn lherjunge gifft 1/2 tn. bier, II gerichte ethenn dem gantzenn ampte I maltidt, I punt waß vnnd I fl. lehrgelt. - Item eynn nie amptmann esschett III maell tho drenn viertein nachtenn, thor irsthenn I achtendeill bier, I heeket vnd soß wittenn denn olderludenn. - Thor andern I vernndell bier, II gerichte ethenn I maltidt ock denn olderludenn. - Thor druddenn 1/2 tn. bier, II gerichte fleisch den gemeynen werckbrudern vnnd nicht denn frouwenn. - Item darnha deyt hie eynn werckenkost, die warett II dage, des sondags II maltidt III gerichte fleisch, des mandags I maltidt vnnd II gerichte, vnnd deytt eynn stauennbatt vnnd drecht ethenn vmb vp denn mandage auenndt, welcks kostet VII wittenn. - Item VI gude ß. inn die innigenn vnnd

III punt waß innt ampt. - Holdenn vastellauendt vnnd warett III dage vnnd ichlickenn dag II gerichte fleisch, vuringe vnnd lichte, dat bier beteelt eynn jeder vor sine persone. - Item tho mitvasthenn werdt geholdenn eynn collation vth deme gemeynen budell des ampts, vnnd ichlicke persone hefft I wegge,

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I heringk, vnnd darto hefft men ock 1/2 tn. bier vnnd die frowenn. - Eynn nie oldermann gifft des sondags denn gemeynen amptbrudern vnnd susternn II maltidt vnnd III gerichte fleisch, des mandags denn olderludenn vnnd synen negesten frundenn II maltidt vnnd bier ßo vele die drinckenn mogenn, die gerichte hebbenn ock vp denn dag keynn gesette nicht. - Item eynn nie gildemeister deytt ock ßo vele alls die oldermann vorberurt. - Die gilde werdt geholdenn im pingisten wo vorberurtt.

Wulleweuer ampt. Darinne sint XVI personenn. - Eynn lehrjunge gifft I kleynn vernndell bier, I maltidt II gerichte fleisch, I punt waß vnnd vp mithvasthenn denn gemeynenn brudern 1/2 tn. bier vnnd I fl. to lehrgelde. - Eynn nie amptmann deitt III esschingenn tho drenn viertein nachten. - Thor irstenn nichts, thor andernn I vernndell bier, I maltidt II gerichte fleisch denn olderludenn. - Thor druddenn deyt hie die werckenkost, die waert II dage, des sondags denn gemeynen werckbrudern II maltidt drie gerichte. Des mandags denn ßoss olderludenn vnnd synenn frundenn II maltide vnnd eynn stauenbat um mathenn alls inn denn vorigenn amptenn. =Item IV 1/2 wittenn frowenn brade, negenn gude ß. inn die inninge vnnd III punt wass in dat ampt. - Holdenn vastellauendt, die waertt III dage, alle dage II gerichte fleisch I maltidt, vnnd dat bier betaelt eynn ichlicker vor sick. - Item tho mithvasthenn hebbenn sie eynn collation, allsdenne gifft menn ichlicker personen I weggenn vnd I stucke aell van III vingerbrett dicke vth deme gemeynen ampte. - Eynn nie oldermann gifft vp denn sondag palmarum eynn vernndell bier vnnd II gerichte, denn olderludenn eynn maltidt. - Item eynn gildemeister gifft denn olderludenn eynn verndell bier, I maltidt III gerichte fleisch. - Die gilde werdt geholdenn vp Philippi vnnd Jacobi vnnd wartt II dage, hebbenn darto III ader IIII vathe biers. - Vor denn ingangk gifft eyner III gude ß. - Inn dissem gilde hefft men II begengknis vor brudern vnd sustern.

Schmede ampt. Darinne sint VI personenn. - Eynn lehrknecht gifft 1/2 tn. bier, II gerichte I maltidt, I punt was vnnd I fl. deme meister tho lehrgelde. - Item eynn nie werckmann deyt III esschingenn tho dreen viertein nachten nha eynander. Tho irstenn III gude ß., I hecket vann I schillinge denn olderludenn. - Thor andernn I vernndell bier, II gerichte fleisch I maltidt denn gemeynen brudern. - Thor druddenn I vernndell bier, I maltidt II gerichte den gemeynenn brudernn. - Darnha deytt hie eynn werckenkost, wartt II dage, ichlickenn

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dag II maltide, tho jeder maltidt III gerichte. Des mandags hefft hie die werckbruder alle vnnd syne frunde vnnd holdt dat stauenbat wo vorberurtt. - Item inn die inninge IX gude ß. vnnd III punt waß int ampt. - III ß. thor kaltunenn. - Thor mitvastenn hebhenn sie 1/2 tn. bier vth deme ampt vnnd vor IV 1/2 ß. to ethenn; wo sie mher drinckenn, dat moetenn sie vt erenn budelnn betalenn, auerst dat ander ethenn vnnd vuraet ! betalt die werckmeister watt darvp loppett. - Eynn nie oldermann gifft II dage IV maltide, ichlicken dag III gerichte, denn gemeynenn werckbrodernn 1/2 tn. bier, des sondags vnnd des mandags ßo vele bier alze die drinckenn moge vnnd syne frunde. - Die gilde werdt geholdenn trinitatis, wartt I dag. Vor denn ingangk gifft eynn II 1/2 ß. vnnd hebbenn hirtho XX schepell gerstenn, darvann bruwet menn III ader IIII vathe bier. - Hirinne is neynn gildermeister sundernn hebbenn III werckmeister.

Knackennhower ampt. Darinne sint VI personenn. - Eynn nie werckmann deytt III esschingen tho III viertein nachtenn. Thor irstenn I vernndell bier, II gerichte fleisch I maltidt denn gemeynenn brudernn. - Thor andernn ock ßo vele. - Thor druddenn die werckenkost, darmit werdt es geholdenn gelickermaten wo inn denn andern ampten. - Item vor die inninge IX gude schillinge vnnd III punt waß innt ampt. - Oldermann vnnd gildemeister doenn I dag II maltiden, tho ichlicker III gerichte vnd ßo vele bier die drinckenn mogenn, des mandags dorff hie nichts geuen. - Tho mithvasthenn 1/2 tn. bier vam gilde, I wegge vnnd I heringk ichlicker personn, watt darauer drunckenn werdt, betalt ichlicker vth synem budell. - Die gilde werdt geholdenn inn deme pingistenn, darto IIII ader viff vathe bier.

Becker ampt. Hirinne sint VI personenn. - Eynn lehrjunge gifft III kleyne vierndell bier, II gerichte fleisch I maltidt vnnd 1/2 fl. deme lehrmeister. - Item drie esschingenn deytt eynn nie amptman tho drenn viertein nachten, tho ichlicker I vierndell bier, II gerichte ethenn. - Die werckenkost is wo inn denn andernn ampten. Vnnd wenn hie dat irste broett backet, ßo gifft hie I verndell bier, II gerichte fleisch eynn maltidt. - Denn vastellauendt moet die jungest doenn vnnd werdt darmit geholdenn wo inn denn andernn amptenn. - Tho mithvasthenn vam gilde 1/2 tn. bier, ichlicker persone I heringk vnnd I wegge vnnd II gerichte; wat darauer is, dat moett die werckmeister geuenn, vnnd dat auerge bier betalenn sie vth

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erhenn budeln. - Die gilde werdt geholdenn des pingistens, darto hebbenn sie I drombt gerstenn, die werdt gemultet, vnnd darvann bruwet men dat gildebier. - Eynn nie oldermann gifft eynn aell vann VI wittenn, wen hie gekarenn werdt, vnnd darto nympt men vann gemeynenn ampte gude ßo vele, dat sie II dage tho klatien hebbenn. - Item eynn gildermeister gifft vor IX Sundische pennige wegge, vnnd dat geschuit tho mithvasthenn.

Vischer ampt. Darinne sint VI mann vnnd II wedewenn. - Inn dissem ampt werdenn geholdenn III esschingenn tho dreenn viertein nachten. Thor irstenn I achtenndeill bier, thor andern I verndell bier, darto I schinckenn vam swyne vnd I gerichte fleisch, vnnd thor druddenn ßo vele alze thor andern. - Darnha deyt hie I werckenkost, die wart II dage, des sondags II maltidt III gerichte fleisch, des mandags synenn negesthenn frundenn vnd deme ampte II maltide vnnd dat stauenbatt vnnd gifft ßo vele ethenn alls hie will. - Item X witte vor die inninge vnnd II punt waß int ampt. - Eynn nie oldermann gifft I verndell bier, I schincken vnnd I gerichte fleisch, desgelicken gifft ock I nie gildemeister. - Die gilde werdt geholdenn visitationis Marie vnnd wart II dage vnnd hebbenn darto gerstenn, darvann mhen bruwet III ader IIII vathe bier. - Die gildemeister vnnd werckmeister doenn reckenschop deme gantzenn ampte.


Sterneberg.

Hir synnt VII im rade, sust plegenn ehr X tho synnde. - Eynn nie rathmann, wenn die gekarenn wert, deyt eynn ratkoste, wart vier dage, vnnd biddet darto syne frunde vnnd gifft II radesknechtenn, iderm ein par hasenn. - Item wenn eynn die borgerschop wynnt, gifft nha gelegenheit des gudes. - Eynn borgermeister bortt vp vnnd gifft vth vnnd deyt deme rade reckenschop. - Die raett settet die gotshußlude vnnd nympt reckenschop van enhe.

Brutlachte. Die sint frig vnnd warenn drie dage vnnd eynn jeder spiset ßo vele allze hie vormag. - Die bruthanen synnt krude vnnd confect, vnd die giffte sint hanschenn vnnd eynn ringk van VI ader VIII ß.

Kynndelbier. Darto biddett men III vaddernn, ichlicker gifft IIII ß. int gemeyne. Vnnd thor doepe gifft men

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denn vaddern vnnd ethlickenn synenn frunden I maltidt, vnd biddet darto vele frowenn vnnd gifft ichlicker frouwen VI wegge, vnnd kostet eynem auer I fl. tho der kindeldoepe.

Koeplude gilde. Darinne sint vngeferliek XXX par personen. Item II lude geuenn V mrk. vnnd II punt waß, dat gelt werdt angelecht, dar holt menn denn pingistgilde, boldecken, lichte, begengnis vnnd spreudenn mede. - Die gilde wartt vier dage im pingistenn vnnd des hilligenn lichams dage. - Eynn gildemeister, wen die gekarenn werdt, gifft nicht, vnnd deit darvann reckennschop.

Vnser lieuenn frouwen gilde wertt geholdenn assumptionis Marie, vnd II lude geuen vor den ingangk VIII ß. vnnd II punt waß, vnnd warett alleyne eynen auenndt allßo lange, dat sie III ader IIII [tn.] bier vthdrinckenn, dat gelt werdt angelecht vnnd holdt darmit boldeck, lichte vnnd begengknis.

Elennde gilde werdt geholden wo vorberurt, vnnd holdet darvann boldeck, lichte vnd anders, sint armhe lude, die denn hebbenn, vnd gifft ock darvann den armhen luden holt vnnd vuringe.

- - - * ) Hirinne sint VIII personen. - Holdenn III esschingenn. Thor irstenn VI wittenn tho uordrinckenn, thor andernn VI wittenn vnd thor druddenn VI wittenn vnnd gescheenn tho dreenn morgenspraeckenn. - Item darnha deyt hie eynn werkenkost, die wart III dage, tho ichlicker maltidt IIII gerichte vnd deme ampte II tn. bier. - Eynn gerechticheit, dat hett men den keßen, kostet I lam, I verndell bier deme gantzen ampte vnnd gehortt denn frouwen. - Eynn nie oldermann gifft vor 1 ß. bier vnnd I gerichte fleisch. - Die gilde werdt geholdenn im pingistenn, hebben VI tn. bier, darto is stannde gelt. - Item die werckenkost verdingt men ock vnnd nhemen daruor X mrk. vnnd die werdenn angelecht, vnnd mit der renthe holt men denn pingistenn. - Hebben menn I ! morgenspraecke. - Wenn eyner tho gildemeister gekarhenn werdt vnnd dat die begengknissenn gescheenn, ßo gifft hie II gerichte ethenn vnnd vor IX  bier, dat ander betalenn sie vth erhen budeln. - Item wenn eynem eynn kindt affsteruett, ßo gifft hie deme ampte I achtendeill bier vnnd nhyenn ethenn, dat hett guedt bier.

Schomaecker ampt. Hirinne sint IX personenn. - Eynn lehrjunge gifft eynn thunne bier, I fl. lehrgelt. - Item


*) Die Bezeichnung des Amtes fehlt im Original, etwa Knochenhauer?
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eynn nie amptmann deyt III esschingenn tho dren morgenspraecken, tho irsthenn I verndell bier vnnd gerichte fleisch, tho denn andernn beidenn ock ßo vele dem gantzenn ampte. - Die werckenkost, wen die gescheenn schall, werdenn drie par werckstucke besehenn, ßo gifft hie I verndell bier vnnd I gerichte fleisch, ock werdenn X fl. vor die werckenkosthe, vnnd solck gelt delenn sie vnderlangk. - Item wenn eyner eyn frouwe nympt, gifft I verndell bier, I lam, botter vnnd keße vnnd solcks kostet II gude mrk., vnd II ß. tho bestedinge des ampts. - Eynn nie oldermann gifft III gerichte fleisch, vnnd dat bier werdt innt gemeyne betaelt. - Eynns werckmeisters ßoene hefft II punt [waß] vnnd 1/2 tn. bier frig, vnnd die dochter hebbenn ock ßo vele frig. - Die gilde werdt geholdenn im pingisten vnnd betaln dat gelt vth erhenn budellnn, vnnd warett III ader IIII dage, darto hefft men VI tn. bier, dat bier werdt vann den huden, die im gantzenn ampt thogericht werdenn, betaelt. - Item wenn eyner steruett, hefft menn I gudt verndell bier thom licke tho grauenn.

Becker ampt. Hirinne sint ock IX personenn. - Eynn lehrjunge gifft I tn. bier. - Holdenn drie esschingenn tho drenn XIIII dagenn. Thor irstenn I achtenndell bier, thor andernn vnnd druddenn ock ßo vele. - Item tom irstenn werckbrode eynn gerichte fleisch vnnd eynn achtenndeill bier. - Item eynn nie werckmann gifft ock XIII mrk. gelt, dat werdt angelecht ann koerne, darmede sie denn pingisthenn holdenn, vnnd ann lichte vnnd ander begengknissenn vnnd hebbenn darto nheenn stande gelt. - Kesenn; I achtendeill byer, I schaep vnnd melck vnd eyer vnnd kostet vngeferlick I fl. ader II mrk. vnnd thwe punt waß tho lichtenn. - Eynn nie oldermann gifft achtendeill bier vnnd I maltidt III ader IIII gerichte. - Holdenn II morgenspraeckenn. - Item die gilde werdt geholdenn im pingisten vnd waret IIII dage vnd des hilligenn lychams dag. - Eynn gildemeister gifft thom begengknis tho uier malenn II gerichte fleisch, vnnd dat bier betaeln sie vth eren budelnn.

Schmede ampt. Hirinne sint IIII personenn. - Eynn lehrjunge gifft 1/2 tn. bier, I punt waß. - Hebbenn drie esschingen tho drenn viertein nachtenn, tho ichlicker I viernndell bier, II gerichte fleisch vnnd kostet vngeferlick I mrk., thor andernn vnnd druddenn esschinge ock ßo vele. - Darnha die werckenkost, warett III dage, darto II tn. bier, II gerichte fleisch vnnd kostet vngeferlick VIII ader IX mrk. - Item keße: I vernndell bier, I brade, kostet vngeferlick I fl. - Eynn nie oldermann

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gifft droge fleisch vnnd botter, vnnd broett vnnd. dat ander betalt menn vann dem ampte. - Item eynn gildemarck werdt ann denn pingesten gelecht.

Wulleweuer ampt. Darinne sint VI personenn. - Eynn lehrjunge gifft 1/2 tn. bier, I punt waß vnnd I fl. lehrgelt. - Holdenn drie esschingen tho drenn viertein dagen. Tho der irsthenn eynn vierndell bier, drie ader IIII gerichte deme gantzenn ampte, thor andernn vnnd drudden ock ßo vele. - Darnha die werckenkost, warett III dage, darto II tn. bier, III gerichte fleisch. - Item wenn eyner eynn frouwe nympt, ßo deit hie eynn stauenbat, darto 1/2 tn. bier vnnd III gerichte fleisch. - Gildekeße werdt geholdenn wo inn denn andernn amptenn, I punt waß ichlicke persone. - Die gilde werdt geholdenn des pingesthens, darto gifft die nie werckbruder I mrk., die werdt vp renthe gedaenn. - Eynn nie oldermann gifft III gerichte fleisch II dage, dat bier werdt vth erhenn budeln betalt. - Eynn gildemeister deyt reckenschop denn olderludenn. - Item guedt bier: eynn verndell vor mann vnnd frouwe vnnd vor dat kindt.

Vischer ampt. Darinne synnt VIII personenn. - Item holdenn drie esschingen tho dreenn viertein dagenn, tho ichlicker I vernndell bier vnnd II gerichte fleisch. - Eynn nie amptmann gifft X mrk. vor die werckenkoste, die kamenn thom gilde, werdenn an renthe gedaen. - Gildekeße, darto IIII tn. bier, II gerichte fleisch, ßo lannge datt bier warett, ßo lannge waret die collation. - Item eynn nie oldermann gifft I achtendell bier, II gerichte fleisch. - Eynn nie gildemeister gifft I vernndell, II gerichte fleisch vnnd moett deme gantzenn ampte reckenschop doenn. - Gudt bier: I vierndell, I gerichte fleisch. - Die gilde werdt geholdenn des pingistens vnnd hebbenn darto VI ader VII tn. bier.

Schroder ampt. Hirinne sint V personenn. - Eynn lehrjunge 1/2 tn. bier, gifft I punt waß vnnd deme lehrmeister III mrk. - Hebbenn III esschingen tho drie viertein nachtenn, thor irsten vor II ß. vnnd I gerichte fleisch ader fische, thor andern I ß. vor bier, thor druddenn schnidt hie die werckkleder vnnd gifft II tn. bier, III gerichte I auenndt I maltidt. - Darnha gifft eynn nie werckman XII mrk., die werdenn angelecht tho lichtenn, I gildemargk. - Item eynn nie oldermann gifft II ß. vor bier, III gerichte. - Die gilde werdt .geholdenn des pingistens, waret IIII dage vnd hebbenn darto viff tn. bier. - Eynn nie gildemeister gifft I achtendell bier, III gerichte

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ethen, I maltidt. - Gildekeße kostet vngeferlick II gude mrk. - Guedt bier: vor I oldenn eyn verndell vnnd vor I jungen menschenn I achtendeill.

Lyneweuer ampt. Darinne synnt IIII personen. - Eynn lehrjunge gifft I achtendeill bier. - Holdenn drie esschingenn tho drie viertein nachten, gifft tho jeder esschinge VI ß. vnnd I vat mit drogem fleisch. - Darnha deytt I nie amptmann I werckenkost, darto I tn. bier vnnd I vernndell vam rinde vnnd ichlickem par volcks I gel hoenn. - Item II punt waß vnd VII ß. vor denn gildekeße. - Guedt bier: vor I oldenn I verndell, vor I jungen I achtendeill. - Im pingistenn werdt die gilde geholdenn, vnnd ichlicker betalt synn gelt. - Eynn nie oldermann gifft vor VI  fische.


Criuittze.

Hir sint VI raetlude im rade, sust plegenn IX tho synnde. - Wenn eynn nie rathmann gekarhenn werdt, die gifft deme stadknechte eynn par Hardewicker hasenn. - Darnha deit hie eynn rathkosthe, wart vam sondage bett vp denn donredag. Des sondags hefft eyner syne frunde neuenn deme rade vnnd die andern dage denn radt alleyne vnnd spiset ßo vele gerichte alls hie vormag. - Item die borgermeisterkost is affgebracht. - Kemerer vnnd borgermeister nemhenn inn vnnd geuenn vth vnnd doenn darvann reckenschop deme gantzen rade. - Vor die borgerschop VIII ß. IIII  . - Die raedt ordennt die gotshußlude vnnd settenn eynen vth deme rade darnheuen, die doenn deme rade darvann reckenschop, vnnd is nyemant anders darby.

Brutlachte synnt frig. - Vnnd staenn an des sondags tho auennde, gifft auerst nicht ethenn, mandags I maltidt, des dingestags steitt tho eynes idernn gefallenn, wemhe hie denne will biddenn. - Item vier gerichte spiset menn des mandags, men gifft auers keyne bruthanenn.

Kindelbier. Darto biddet menn III geuaddern. Ichlicker gifft IIII gude ß. innt gemeyne. - Thor kindeldoepe hefft eyner na synem gefallenn geste, I maltidt vier gerichte. - Thom kerckgange doenn ethlicke ock hoegenn.

Koeplude gilde. Darinne sint viertich personenn. - Vor denn ingangk desser gilde I fl., die 1/2 thom gilde, die 1/2 thom pingisthen. - Disse gilde werdt geholdenn im pingisthenn

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vnnd. wart IIII dage vnnd werdt gedaenn vann thwenn, eynem vth deme rade vnnd eynem vann denn gemeynen gildebrodernn, vnd hebben darto ethlicke jerlicke renthenn, wor die gebrecken, mothen die thoboethenn, darmit die vorfullett werdenn. - Tho dissem gilde hefft menn vngeferlick XV tn. bier. - Item die denn gilde deyt, moett deme rade reckenschop doenn.

SunteAnnen bruderschop. Darinne sint vngeferlick XXIIII personenn vnnd drecht darinne II ethenn vmb, hefft darto III tn. bier, wartt eynen dag vnnd werdt geholdenn vann denn renthenn.

Die andernn gildenn vnd bruderschop sint vorwustet.

Schomaecker ampt. Hirinne synnt achte personen.= Eynn lehrjunge gifft I tn. bier, II gerichte vnnd deme meister I guldenn. - Eynn nie werckmann deytt drie esschingenn tho drenn viertein nachtenn, tho ichlicker vor IIII wittenn bier vnnd thwe gerichte I maltidt. Es kans eyner ock woll vorbiddenn, dat emhe die III esschingenn tho eyner gelatenn werdenn vnd gifft denne eynn vernndell bier vnnd II gerichte. - Darnha deit hie eynn werckenkost, die warett III dage, ichlickenn dag eynn maltidt vnnd vier gerichte vnnd I tn. bier, wat darauer drunckenn, werdt genhamen van des ampts gemeynen gude. - Eynes schomaeckers ßoene gifft inn die busße XVIII ß., eynn ander, die butenn wercks inkumpt, gifft III mrk. - Vor die inninge VIII wittenn deme rade vnnd stadtvagede. - Die gilde werdt geholdenn im pingisten, waret IIII ader V dage vnnd werdt geholdenn mit deme gelde, dat vann denn nien werckbrodernn innt ampt gegeuenn werdt, dat sulue werdt angelecht vnnd koepschlagenn darmit vnnd leggen es denne ann denn gilde, wat darann gebrickt, leggenn sie vth erhenn budeln. - Eynn nie oldermann gifft 1/2 tn. bier vnnd II gerichte II maltidt eynn dag. - Holdenn IIII morgenspraecken, werdt vndertidenn 1/2 tn. ader I verndell bier vthgedrunckenn vnnd werdt betalt vth eren eigenenn budelnn.

Knaeckenhower ampt. Darinne synnt III. Vnnd eynn nie amptmann deit I esschinge vnnd gifft I vernndell bier vnnd II gerichte. - Darnha deyt hie die werckenkost, darto hefft hie eynn tn. bier, IIII [gerichte?] vnnd wartt ßo lange, alls dat bier loppet, vnnd mach darto biddenn nha synem gefallenn. - Item gifft eynn guldenn inn die busße, darvann werdenn geholdenn lichte vnndt werdt ins ampts besthe gekereth, vnnd VIII witten IIII  deme gerichte.

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Becker ampt. Hirinne sint VI personen. - Eynn lehrjunge gifft I tn. bier, III gerichte eynn maltidt. - Eynn nie werckmann deit III esschingenn tho III viertein nachten, tho ichlicker vor vier witte bier, II gerichte I maltidt. - Darnha deytt hie eynn werckenkost, wartt III dage, ichlicken dag II maltide III gerichte, I tn. bier. - Item eynenn fl. inn die busße thom ampte vnnd lichtenn. - Holdenn IIII morgenspraecken, hebbenn nienenn pingisth ader vastellauendesgilde. - Item gifft VIII wittenn IIII  innt ampt. !

Schroder ampt. Darinne sint VII personen. - Eynn lehrjunge I tn. bier, I maltidt III gerichte vnnd III mrk. lehrgelt. - Holdenn III esschingenn, I vernndell bier III gerichte. - Darnha deyt eynn nie werckmann eynn werckenkost vnnd waret vann deme sondage bet vp denn donredag, vnnd hefft darto III tn. bier vnnd vier gerichte. - Item gifft II mrk. II ß. inn die busse, darvann werdenn geholdenn die lichte vnnd dat ampt. - Item VIII wittenn vnnd IIII  deme gerichte. - Vnnd welcker irstenn werckmeister werdt, gifft 1/2 tn. bier vnnd III gerichte, dorff es auerst nicht mehr doenn alls eyns, vnnd hebbenn nienen gilde. - Item holdenn IIII morgenspraeckenn.


Parchim.

Dar sint XIIII im rade. - Eynn nie rathmann deytt inn der vasthenn denn knechten I koste vnnd wartt I dag, mag ock woll ymands vam rade darto biddenn. - Die ratkoste geschuit im herueste, wartt II dage, darto kumpt die rath mit erhenn frouwen, es mag ock eyner syne frunde biddenn, vnnd gifft ßo vele alls eynn jeder vormag. - Eynn borgermeister vnnd II kemerer nhemenn inn vnnd geuen vth vnnd doenn deme gantzenn rade darvann reckenschop. - Die radt ordent die gotshußlude vnnd nympt vann enhe reckenschop in bywesende der kerckhernn.

Brutlachte Darto is eynn gesette, dat menn nicht hoger alls tho XX vathenn biddenn mag, vthgenamhen die junckfrowen. - Item thor biddelkost sint soß lude syner frunde. - Vp denn sondag steit die koste ann vnnd gifft eyn maltidt III gerichte. - Des mandags II maltide, vnnd des dingestags vp denn auendt bringet menn die brut tho huß. - Die gesthe, die negesten, schencken I tn., 1/2 ader I verndell bier ader ock woll kleyne ketell ader grapenn, doch nicht gemeyne.

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Kindelbier. Wenn die frowen thor kerck gaeun, ßo leth eyner vann thwenn schepellnn weithenn stapelwegge vnnd ander wegge backenn, die gifft men denn vaddern vnnd frowenn, die mit thor kerckenn gaenn.

Schuttenn gilde. Die werdt geholdenn im pingisthenn, vnnd des mandags schut men denn vagel, darto gifft denne die radt I veth rynnt vnnd II tn. bier, IIII sch. roggenn vnnd 1/2 elle wandes. Die ingangk is XII wittenn, darvann werdt die gilde geholdenn II dage.

Schmede ampt. Darinne sint XI personen. - Eynn lerjunge gifft 1/2 tn. bier. - Item eynn nie werckmann deytt III esschingen tho III verndell jarenn, thor irstenn den meisternn I ß. des auendes, des andernn ock ßo vele, thor druddenn des auendes des andernn dags denn kumpanenn VI wittenn Strl., thor andern ock ßo vele, thor druddenn des auendes denn olderludenn vnnd des thokamen dags denn kumpanen IX Strl. wittenn. - Darnha schmede hie sin wercktuch vnnd gifft IIII olderludenn XII wittenn thom ethenn vnnd I vierndell bier. - Darnha deytt hie die werckenkost, warett I dag II maltide III gerichte, grapennbrade, schaepfleisch vnnd honre, I tn. bier, darto geit dat gantze ampt. - Item darnha des mandags hefft hie die olderlude mit erhenn frowenn vnnd sine frunde wemhe dat gefelt, spisett wat hie will, vnnd die frouwen schickt hie inn denn stauen vnnd gifft enhe I guden ß. - Darnha brenget hie I kreuet, ruggenn, armborst vnnd I huet vnnd gifft denne den vier meistern mit erhen frowenn I hußkost vnnd gifft enhe ßo vele alls die ethenn vnnd drinckenn mogenn. - Eyner, buthenn ampts gebarenn, gifft II tn. bier, eynns werckmeisters ßoene gifft eyne tn. bier vnnd keynn ethenn. - Holdenn IIII morgenspraeckenn des jares, inn ! jeder is vorbundenn vann fryen bier tho drinckenn. - Item thor meisterkost darto kamenn alle olderlude vth allenn ampten, die mann hefft, die steit ann des sonnauendes vnnd hefft denne vth ichlickem ampte eynenn vnnd is 1/2 tn. bier, III gerichte fische, des sondags I tn. bier, II maltide III gerichte, vnnd vier personen I bradenn hoen, vnnd dat geschuit eyns, wenn hie gekarhenn werdt.

Knaeckenhower ampt. Hirinne sint XIII personenn vnnd III olderlude. - Holdenn drie esschingenn, thor irstenn VI wittenn tho sunte Katharinenn gilde vnnd I tn. bier, die drinckenn die manns, vnnd I punt waß, thor andernn nychts, thor druddenn ock nichts. Vnnd hie moett drie winter inn der lehre synn vnnd vorborget solck, wo folget tho uorfolgenn. ! -

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Item eynn borgers ßoene, im ampt geborenn, gifft VII fl., eynn ander VIII fl. vnnd I tn. bier, vann deme gelde kofft men ethen des sondags, vnnd des mandags hefft hie dat ampt, mann vnnd frouwenn, III gerichte fleisch vnnd ßo vele bier alze die drinckenn mogenn, vnnd deyt dat stauenbatt denn frouwenn, gifft enhe krude. - Item dat gelt werdt angelecht vnnd darmit holt men denn gilde, ock die cammende, die hirtho gestifft is, vnnd moett die darvann belonenn. - Darnha brenget hie synenn harnisch vp huß vnnd gifft denn thwenn olderludenn I achtendeill bier. - Die meisterkost holt menn wo vorgetheckennt is. - Item dit ampt holt sunte Katharinen gilde im pingisten, denn hebbenn vele borger, die nicht des ampts, vnnd warhett I dag vnnd hebhenn darto vngeferlick IIII ader V tn. bier. - Die ingangk kostet VI witten Strl. vnnd ichlick persone holdet denn gilde mit II pennigen spendegelde, dat wertt alzo ann denn gilde gelecht. - Eynn nie gildermeister, wenn die gekarhenn wertt, gifft vp denn auenndt denn vier olderludenn III gerichte fische vnnd des sondags deme gantzenn ampte III flesch, II maltide vnnd ßo vele alze die drinckenn mogenn, vnnd vann denn keßet menn die olderlude. - Vnnd des mandags vier personenn, alze IIII olderlude vnnd II gildemeister. - Item stets sint IIII gildemeister vnnd IIII olderlude. Dat gelt nhemen tho sick II gildemeister vnnd II mester vnnd doen denn andernn darvann reckenschop.

Wulleweuer ampt. Der sint vngeferlick vefftich ader LX personenn vnnd hebbenn ock vier olderlude vnnd vier gildemeister. - Eynn lehrknecht gifft II tn. bier, I1 punt waß vnnd I ß. denn olderludenn. - Holdenn III esschingenn gelick wo vorgeteckennt is, thor irsthenn II tn. bier, thor andernn nicht, thor druddenn I tn. bier denn olderludenn vnnd I ß. - Item eynn nie werckmann, die butenn ampts geboren is, gifft X fl., eynns meisters ßoene, dochter ader wedewe menn VIII fl., dat kumpt tho deme pingistenn. - Denn mandag gifft hie denn meisternn vnnd gildemeistern mit erhenn frowenn II maltide III gerichte vnnd den frowen eynn stauenbatt vnnd krude. - Darnha brenget hie dat hergewede vnnd gifft den meistern I vernndell bier vnnd I gerichte denn olderludenn, vnd II punt ! thouornn, to vorterende. - Item I nie gildemeister gifft I tn. bier vnnd I schepell noethe. - Die pingstgilde wartt IIII dage vnnd hebhenn darto X ader XII tn. bier ock woll XV tn. - Item denn olderludenn, wenn die synn irste laecken besehenn, I ß. tho bier.

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Schomaecker ampt. Der sint XXXVI personen mit den meisternn vnd gildemeistern wo vor. - Eynn lehrjunge gifft II tn. bier, II punt waß vnnd II tn. kalen. - Item eynn nie werckmann esschet III mhaell, tho denn irstenn II gifft hie nichts, thor druddenn eynn, die buthenn ampts is, IX fl., die werckludekinder vnnd wedewen hebben III fl. frig. - Dat wercktuch thothoschnidenn gifft hie VI witten den olderluden, item dat wercktuch tho boseennde VI witten. - Darnha I tn. bier deme gantzenn ampte, die synn wercktuch besehenn. Item II punt waß tho lichtenn. - Item des mandags hefft hie die meister vnnd gildemeister mit erhen frouwenn eynn dag, II maltide III gerichte, denn frouwen krude vnnd ßo vele alls die bier drinckenn mogenn. - Gifft ock eynn gude mrk. tho des ampts besthe. - Darnha brenget hie synn hergewede vnnd gifft VI witten den olderludenn. - Wann I nie gildemeister gekarenn wertt, moet I kost doen, die wartt II dage, denn meisternn vnnd gildemeistern ichlickenn dag II maltide vnnd ßo vele gerichte, alls eyner hefft.

Schniderampt. Darinne sint XVI personen, 11 meister vnnd 11 gildemeister. - Eynn lehrjunge gifft eynn tn. bier, 1 punt waß vnd 1 fl. lehrgelt. - Eynn nie werckmann deytt III esschin=gen, thor irsten IX witten vnnd 1 verndell bier, thor andernn IX witten, thor druddenn IX witten vnnd 1 vemdell bier. - Thom wercktuge tho schniden gifft hie denn meisternu, der IIII is, vnnd 11 gildemeistern 1 maltidt vnd ßo vele bier, alze die drinckenn mogenn, vnnd dat wercktuch tho besehennde is deme gantzenn ampte I vernndell bier. - Item eyner buthenn ampts geboren gifft VIII fl., die andernn, ßoenn, dochter ader wedewenn VI fl., dat werdt an dat ampt in collation gelecht, vnnd holdenn darvann I broderschop im kloster. - Item moet ock geuenn IX ß., II punt waß innt ampt tho lichten vnnd anderm. - Darnha brenget hie dat hergewede vnnd gifft IIII meistern eynn maltidt vnnd bier ßo vele alls die drincken mogen. - Dit ampt hefft ock IIII begengknissen tho sunte Jorgen. - Gildemeisterkost darto hefft hie die vorbenomeden IIII mestere vnnd gifft enhe I dag ethenn vnnd drincken.

Vischerampt. Vischer ampt darinne sint XIIII personen, IIII mester vnd IIII gildemeister. - Holdenn III esschingen. - Thor irstenn esschinge 1/2 tn. bier, VI witten vnd darto I achtendeill bier vnnd I dag ethenn III gerichte, thor andern VI witten, thor druddenn tein witten, II tn. bier, II dage IIII maltide III gerichte. - Item vor der werckenkost gifft hie

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I vernndell hier vnnd X 1/2 gudenn ß. thom gilde. - Darnha brenget hie dat hergewerde vnnd gifft deme wercke I vernndell bier vnnd ethenn. - Eynn nie gildemeister, wenn die karhenn werdt, deit eyn kost vp den auendt, gifft hie denn vier olderludenn mit erhenn frouwen I achtendell bier, vnnd die II dage darnha denn VIII mit erhen frouwen genoch tho ethenn vnnd drinckenn. - Die gilde werdt geholdenn nha Petri vnnd Pauli vnnd warhet 1/2 dag, vnnd hebbenn darto vier tn. bier. - Vor denn ingangk geuenn II personen XII witten, ichlicker gifft III  , darmit holdenn sie denn gilde.


Nienstadt.

Dar sint VIII personenn im rade. - Wenn eynn nie rathmann gekarenn werdt, gifft hie der gantzenn gemeyne I tn. bier. - Item des andernn dags dem rade 1/2 tn. bier vnnd II ader III gerichte fleisch. - Darnha deytt hie die ratkoste, die warett III ader vier dage, vnnd biddett darto syne(nnde) frunde, vnnd darto hefft eyner vngeferlick VI tn. bier vnnd III ader IIII gerichte. - Die kemerer die nemenn inn vnnd geuenn vth vnnd doenn darvann reckenschop deme rade. - Die gotshußlude die werdenn geordennt dorch denn raedt vnnd doenn dem rade vnnd kerckhernn reckenschop.

Brutlaichte. Die sint frig. - Des sondags I maltidt, des mandags I vnnd des dingestags I maltidt, tho jeder maltidt III gerichte. - Bruthanenn sint eppell vnnd noethe.

Kindelbier. Tho deme kinde tho doepenn biddet menn III geuatternn, ichlicker geuatter gifft III ader IIII ß. - Item to der kindelldoepe biddet eynn ichlicker nha synem gefallen.

Des hilligenn lychams gilde. Die werdt geholdenn am dage corporis Christi vnnd darto werdt gemultet. - Vor denn ingangk gifft iglicke persone I schepell gersthenn, 1/2 punt waß vnnd I wittenn intoschryuen. - Hyrto hefft men III ader IIII tn. bier.

Vnser lieuenn frouwenn gilde. Darto gifft men I wittenn intoschryuen vnnd II  vnnd 1/2 punt waß, darto is gelt, dat menn darvann hebbenn moett II tn. bier.

Des hilligenn cruces gilde werdt geholdenn am dage assumptionis Marie, II  , 1/2 punt waß, III ader II tn. bier.

Die pingest gilde werdt geholdenn II dage vnnd leggenn darto gelt, ichlicker na synem gefallenn ader antaell, darvor kofft menn gerstenn vnnd kofft darvor bier.

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Schomaecker ampt. Der sint viff personenn vnnd eynn oldermann. - Eynn lehrjunge gifft I tn. bier, 1/2 punt waß. - Eynn nie amptbruder deit III esschingenn tho III vertein dagen, tho allenn IIII [witte] deme borgermeister vnd IIII deme stadtvagede. - Darnha deytt hie die werkenkost, darto II tn. vnnd I vernndell bier, II gerichte fleisch vnnd I gerichte fisch, vnnd wartt II dage, ichlickenn dag I maltidt. - Item XI ß. I wittenn inndt ampt tho lichtenn. - Eynn nie oldermann gifft I vernndell bier vnnd leth II gerichte ethenn vmbdragen. - Item die holdenn men eyne morgenspraecke, - Dit ampt hefft sunte Jorgens gilde, vnd vor den ingangk gifft eynn persone I schepell gersten vnd 1/2 punt waß.

Schroder ampt. Darinne sint VII personen, II olderman vnnd I werckmeister. - Item eynn lehrjunge gifft 1/2 thunne bier, I punt waß. - Eynn nie werckman deytt drie eschingen tho drenn viertein nachtenn, tho ichlicker I verndell bier. - Item IIII witte deme oldesten borgermeister, IIII witte deme stadtvagede, deme olderman vnd werckmeister ichlickem I ß. vnnd deme olderman noch IIII witten. - Darnha deytt hie eynn werckenkost, darto 1/2 tn. bier, III gerichte fleisch, II maltidt I dag, des andern dags I maltidt vnd I vernndell bier vnd II guldenn indt ampt. - Item noch I 1/2 tn. bier vnnd darto keynn ethendt.

Knaeckenhower ampt. Darinne synt IIII personenn. - Eynn nie amptmann gifft I tn. bier, II gerichte fleisch, I dag II maltidt.


Stadt Grabow.

Dar sint im rade VIII personen. - Item die borgermeisterkoste warett III dage, darto hefft men denn raedt vnnd syne frunde vnnd spiset darto V ader VI gerichte ader watt eyner hefft. - Eynn nie rathman deytt eynn rattkosthe, waret V dage, darto hefft men ock denn raett vnd syne frunde vnd spiset to ider maltidt V ader VI gerichte vnd hefft darto V ader VI tn. bier. - Item die kemherer nhemen in vnd geuen vth vnd doen darvann deme rade reckenschop. - Item die gotshußlude werden geordent dorch denn raett vnnd denn mothenn sie reckenschop doen.

Brutlachte. Die brutlachte sint frig, darto biddet eynn ider ßo vele alls hie will, vnnd waret vam sondag bet vp den donredag. Des sondags I maltidt, mandags II, des dingistags I,

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mithweckens I vnd donredags I. Ethlicke die holdenn des sonnauendes dat stauenbatt vnnd gifft denn, die darto gebedenn werden, vp den auendt I maltidt. Bruthanenn sint krude, eppell vnd berhen.

Kindelbier. Item tho der doepe biddet men III vadder vnd ichlicker gifft III, IIII ader V schillinge. Item die kerkgangk werdt geholdenn, darto biddet menn die vaddern vnd negesten frunde, waret eynn dag vnd gifft III ader IIII gerichte thor I maltidt.

Sunte Jorgenn gilde. Werdt geholdenn am dage Georrii. Vor denn ingangk gifft men I punt waß tho lichtenn, vnnd darto is stande [gelt] ßo vele, dat men II ader III thunnen bier mach holden, vnnd deyt darvann spendebier vnnd broett, vnd holt darvann eynn begengnus.

Vnser lieuenn frowenn ader der elennde gilde werdt geholdenn am dage purificationis Marie, vnnd darvann geschuit ock spenndebier vnd broett. Vnd hefft stande gelt ßo vele, dat men III tn. bier hebbenn moge, vnd vor denn ingangk gifft men I punt waß tho lichtenn.

Schomacker ampt. Darinne sint XVIII personen. - Eynn lehrjunge gifft II tn. bier vnd II punt waß vnnd eynn lehrguldenn. - Eynn nie werckmann deytt drie esschingen tho drenn morgenspraeckenn vnd gifft darto nichts. - Item darnha gifft he V mrk., I guldenn, VI schepell gersten vnd II punt waß indt ampt, die werdenn angelecht tho des ampts bestenn. Die eyne halue fl. werdt gegeuen tho sunte Annen broderschop tho lichten, to begengknissen, vnd die ander halue fl. inn die busse thom ampt. - Darnha deyt hie die werckenkost vnd waret I dag II maltide, tho ichlicker III gerichte. - Item holdenn IIII morgenspraeckenn vnd hebbenn nichts fryes. - Eynn nige oldermann gifft I dag mann vnd frowen II maltide vnd tho ichlicker III gerichte. - Die pingistgilde werdt geholdenn IIII dage, vnd dat hier werdt betalt van den renthenn, die dat ampt inthomanen hefft, vnd bruwen darto XVI ader XVII sch. moltes.

Wulweuer ampt. Darinne sint XV personen. - Eynn lehrjunge gifft II tn. bier vnd I 1/2 punt waß. - Item eynn nie amptmann esschet drie mall vnd gifft nichts darto. - Darnha gifft hie V mrk., I 1/2 punt waß vnd I 1/2 schepell gersten indt ampt, dat gelt werdt angelecht vnd dat waß kumpt tho lichtenn vnd die gerste tho gilde. - Item die frowen, die [int] ampt kamen, eynes meisters dochter gifft 1/2 tn. bier, II gerichte

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fleisch, I maltidt, eyne buten ampts gebornn gifft I tn. bier, II gerichte I maltidt. - In dissem ampte holt men drie morgenspraecken, darto geuenn die olderlude II gerichte fleisch, vnnd dat bier betalt eynn jeder vth synem budell vnd waret achte dage, vnd es kame eyner ader nicht, mot hie nichts desteweiniger synn bier betalenn. - Item die pingistgilde werdt geholden vnd hebben darto denn vorberordenn gersten vnd die renthenn, die van houetsummen fallenn. - Item im wynnachten gifft die oldermann II dage II maltidt II gerichte fleisch, vnnd darto brenget ichlicker eyn wurst, dat bier betalt eynn jeder. - Item am dage assumptionis Marie ßo lett die oldermann botter vnd broett [vmbdragen] vnnd hebbenn ock keynn frig bier.

Schroder ampt. Darinne sint XIII personen. - Eynn lehrjunge I 1/2 tn. bier, I punt waß; I 1/2 gulden lehrgelt. - Item eynn nie amptman esschet tho vier hogenn morgenspraecken vnnd gifft tho ichlicker I verndell bier vnd XVIII  . Es geschuit ock woll, dat eyner mit eyner esschingen werde togelaten, moett doch nichts desteweiniger dat bier vnnd gelt, wo herurt is, vthgeuen. - Tho dem gilde gifft frow vnd man V mrk., III punt waß, IIII schepell gerstenn, dat gelt werdt angelecht, I ß. thor gildekannen, I ß. tho glesenn, I schillingk tho honren. - Item darnha deytt hie eynn werckenkost, die wart I dag, vnd gifft frowen vnd mhann II maltidt, denn andern [dag] den mans II maltidt, denn irsten dag III gerichte fleisch, I tn. bier. - Item wenn eynem sine frowe affsteruet vnd sick wedder wyll vorandern, ßo gifft hie man vnd frowen I dag II maltidt vnd des mandags denn mans alleyne II maltidt, I 1/2 punt waß vnd II schepell gerstenn, vnd dat geschuit ßo offt, alls die fall kumpt. - Item die olde werckmeister, die affgekarenn werdt, gifft man vnd frowen eynen maltidt des mandags vnd darto III gerichte fleisch, dat bier werdt vth deme ampte betalt vam fryenn, vnd des dingistags I maltidt vp denn middag, vnd denn auendt gifft die nie werckmeister, die gekaren werdt, I maltidt darto III gerichte. Vnnd des mithweckens holt men die reckenschop vnd hebbenn I maltidt. Dat bier wert alles betalt vann fryhenn gemeynen gelde. - Item dit ampt holt drie morgenspraecken, tho ichlicker gifft die werckmeister II maltide den mans, tho ichlicker maltidt III gerichte, vnd des folgenden dags wat auerloepen is, dat bier werdt betalt [vth] * ) eren budeln. - Die pingistgilde werdt geholden


*) Im Original: vnd.
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inn mathen wo vorberurt in andern ampten. - Item am dage corporis Christi moet die werckmeister den, die vp die lichte warhenn, vnd denn II werckmeistern I verndell bier geuen vnd ethen.

Becker ampt. Hirinne sint V personen. - Item eynn nie werckman esschet drie mall vnd gifft tho ichlicker I verndell bier vnd thor irsten esschinge vor I ß. vische. - Eynn verndell bier, wenn hie dat broet backet, vnd vort darnha deyt hie die werckenkost, die waret vann mandag bet vp denn donredag, alle dage II maltide III gerichte vlesch vnd botter, vnd dat bier werdt betalt van deme gelde, dat hie sunst indt ampt gifft, alls V mrk., wat darvan auerbliuet, dat werdt angelecht vnd men holt darvann lichte. - Item ock gifft hie III schepell gersten vnd vier punt waß thom gildebier vnd lichten. - Menn holt in dissem ampte II morgenspraecken, darto gifft dye werckmeister III gerichte fleisch II dage, ichlickenn dag II maltidt.

Knaeckenhower ampt. Darinne sint II personen. - Eynn nie werckbroder esschet tho III morgenspraecken vnd geuen nichts. - Item vor denn ingangk gifft eyner V mrk., vnd die werckenkost waret I dag vnd deytt II maltidt.


Domptze dye stadt.

Hir synnt VI im rade. - Eynn nie rathman gifft eynn tn. bier vnd I dag I maltidt vnnd ßo vele etende hie vormach. - Item thwe vth deme rade hebbenn dat innhemen vnd doenn darvann reckenschop deme rade. - Die radt vnd die houetlude settenn die kerckswaren, vnd die nhemen reckenschop des jares eynna. - Vor die borgerschop gifft eyner Vl ader VIII ß.

Brutlach.te. Die sint frig vnd eyner biddet darto ßo vele hie will. Des sondags steit die koste an vp denn auendt vnd des mandags is se vthe. - Item geuenn nhene ! bruthanen, eppell, berhenn, peperkoecken.

Kindelbere. Tho eynem kinde tho dopenn biddet men III gevaddern, vnd eynn ichlicker gifft III ader IIII ß. - Thor kindeldoepe holt men dat kindelbier vnd darto biddet men die geuaddern vnd sine frunde vnd wardt I maltidt, darto hefft eyner III gerichte

Bhuwlude gilde. Darinne sint vngeuerlick XX par volcks. - Vor denn ingangk gifft eyner V ß. vnd I punt waß II lude ! , dat gelt kumpt tho waß, vnd dat bier (werdt) betalt

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eynn jeder vth synem budell, vnd is doch vngeferlick eynenn guldenn renthe darto.

Elende gilde. Werdt ock im pingisten geholden. Darinne sint XXX par lude. Vor denn ingangk gifft eynn par volcks V ß., I punt waß vnd hebbenn tho bierhe vngeferlick II fl., wert ock II dage geholdenn.

Vnser lieuenn frowen gilde. Wert geholdenn am dage Jacobi vnnd Anne, darinne sint vngeferlick XX par personen. - Vor denn ingangk gifft eynn par lude V ß. vnd I punt waß, darto is eynn punt penninge friges vnd men [hefft] tho dissem gilde III, IIII ader V tn. bier.

Des hilligenn lichams gilde. Werdt geholdenn vp corporis Christi, darinne sint vngeferlick XVIII par lude. Vor denn ingangk gifft men V ß., I punt waß vnnd waret eynen dag, darto hefft men II tn. bier vnd darto is ock eyne margk renthe to hulpe.

Item van dissenn gilden doen die gildemeister den oldesten gildebrodernn reckenschop.

Scroder ampt. Hirinne sint XII personen. - Eynn lehrjunge gifft eyn verndell [bier], I mrk. lehrgelt. - Eynn nie werckman deyt III esschingen tho III (dren) morgenspraeckenn, thor irstenn eynen schincken, thor andern I verndell bier vnd thor drudden ock I verndell bier. - Item darnha deyt hie die werckenkost, darto II tn. bier, III gude gerichte eynn maltidt, darto kumpt die gantze raett vnd dat werck mit erhen frowen. - Des mandags gaenn sie wedder thosamende, ßo draget men ethenn vmb. - Item mann vnd frowen geuen III punt waß, darvor gifft men denne, die vth deme ampte steruet, 1/2 punt waß weddervmb. Vnd dyt ampt holt des hilligenn lichams gilde. - Holdenn IIII morgenspraecken, welcker die vorsumet, gifft I guden schillingk, vnnd die olderman let II ader III gerichte vmbdragenn.


Boytzenborg die stadt.

Hir sint IX personen im rade, sunst plegen XII darinne to syn. - Eynn nige rathman gifft deme stadtknechte eynn par hasenn. - Item die kemerer nhemen in vnd geuen vth, doenn reckenschop deme gantzen rade darvann, vnd die geschuit vp mitvasthen, vnd denne hefft men eyne kost, die waret II dage vnd kostet vngeferlick XII mrk., die werdenn vthgebracht vth eren eigenen budeln. - Die raet vnd die kerck-

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hernn settenn die gotshußlude vnnd nemhenn vann enhe reckenschop.

Brutlachte. Die sint frig vnnd steidt ann des sondags tho auende, denn suluest gifft men I maltidt, II des mandags, I des dingistags vp denn auendt vnd spiset darto III gerichte vnd rhyß. Die bruthanen synt eppel, nothe. - Item des brudegammes frundynnen I doeck, der brut brodernn hemmeden.

Kindelbier. Tho der doepe biddet men drye gevaddern, ichlicker geuadder IIII ß. Dat kindelbier werdt geholdenn thor doepenn vnd biddet darto nach synem gefallenn vnd gyfft eyne maltidt vnd III ader IIII gerichte.

Ampt vnd werck. Schipwerck. Eynn nie werckman deytt III esschingen tho III vierndell jars, tho ichlicker I ß., welcker die nicht eynns schipmans ßoene is. - Eyns schipmans soene dorff nicht esschenn. - Item darnha gifft hie XX mrk., IIII punt waß, dat gelt werdt vp renthe vthgedaen vnd darvann werdenn geholdenn lichte vnd in herreysen ader anderm nottorfftige dinge des ampts, ßo deme vpgelecht werden. - Hirinne sint vngeferlick XXX personen. - Eynn nie olderman gifft ichlickem im wercke, die tho enhe kamen, I bucking vnd I wegge. - Item holdenn drie morgenspraeckenn des jars II dage, vnd darto hefft men tho hulpe die renthen, vnd wor die wenden, dar bothenn sie vth erhenn budeln thoe. Vnd dat geschuit vp pingisten, Nicolai, vastellauendt vnd Letare, ock hebbenn sie des pingistens II tn. bier, des pingistens IIII ader V dage, des vastellauends dergelickenn. - Die werckmeister, des pingistens vnd vastellauendes, doenn deme gantzenn wercke reckenschop. - Item wenn men im ampte wes vthrichtenn will vnd schall, dat dat ampt vorbadet werde, drincket men ock I ader II tn. bier. - Dit ampt hefft sine priuilegia vnd ordeninge vam fasten.

Hacke werck. Hirinne sint vngeferlick XL ader L personen vnd eyner gifft nicht tho denn esschingenn. - Item eynn nie werckman, die buten ampts geboren is, gifft V mrk., vnd sine frowe, wo die ock buten ampts geborn is, gifft ock V margk, vnd darvor beholdet ichlicker dat ampt synn leuendt langk. - Item eynns haeckers sone vnd dochter gifft nicht mehr als I punt was vnnd III ß. denckelgelt. - Dat gelt werdt vp renthe gedaen vnd werdt gebruckt tho her eysen vnd andern nottorfftenn des ampts. - Eynn nie olderman gifft ichlickem eynenn bucking vnnd I stuten, dat bier wert betalt tho gelickenn deylen. -

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Holdenn II morgenspraeckenn, alls des pingistens vnd vastellauends. Vnnd die pingistens morgenspraecke waret IIII dage vnnd hebbenn darto XII ader XIII tn. bier, dat werdt betalt van denn renthenn vnd broecke, dat auerge leggenn sie tho gelickenn deylenn. - Item des vastellauendes dergelickenn XII ader XIII tn. bier vnd darinne synnt mitgereickent II ader III tn. bier, die men tho mitfastenn drinckt. - Disse hebbenn erhe priuilegien vam rade.

Schomacker ampt. Hir sint vngeferlick XX personen inne. - Eynn lehrjunge gifft I mrk., I punt waß, die margk kumpt tho I tn. bier, vnd II mrk. lehrgelt. - Item eynn nie amptmann deyt III esschingen. Eyner, die buthen ampt gebarenn vnd buthen ampt fryett, die moet tho dren hogenn morgennspraecken esschenn, tho ichlicker I ß. Eynns schomaeckers soene gifft I punt waß vnd I ß., eyns schomaeckers dochter hefft dat halue ampt fryg. - Des donredags moet hie die werckscho schniden, darby sint vier meister vnnd gifft denn ßo vele bier die drinckenn mogen. - Item des sondags wiset hie die schoe dem gantzenn ampte, manspersonen, vnnd gifft dene 1/2 tn. bier vnd II gerichte fleisch. - Darnha deyt hie die werckenkost, darto hefft hie I tn. bier, V gerichte vnnd is eyn maltidt. Welcker die kost nicht doenn will, die gifft XX mrk., vnd werdt geholdenn alls in den andernn ampten. - In dissem ampte holt men I morgenspraecke vnd waret I dag vnd hebbenn darto eynn tn. bier. - Item die pingestgilde werdt geholdenn alzo, dat men vplecht I tn. bier, denne gifft ichlick par volcks I schilling, darvor kofft menn bier, vnnd wenn dat bier vthe is, welckere denne mher will drinckenn, moet mehr betalenn. - Vastellauent werdt ock alzo geholdenn, doch is niemands tho deme nhabier, wenn die ß. vordruncken is, die denne bliuenn dorff, gedrungenn. - Disse hebbenn erhe priuilegia vam forsten vnd vam rade.

Becker ampt. Hirinne synt XI personenn. - Eynn lehrjunge gifft I tn. bier vnnd I punt waß. - Eynn nie amptman deyt drie esschingenn tho dren hogen morgenspraeckenn, es geschuit ock woll tho eyner, tho ichlicker I ß. - Item wenn eyner synn erste broet backet, die vann buten is gebornn, ßo gifft hie tho denn hethe weggen I tn. bier, III gerichte I maltidt. - Darnha deit hie die werckenkost, darto I tn. bier, IIIl gerichte I maltidt. - Item wenn eyner disse vorgeschreuenn theringe nicht doenn will, ßo gifft hie XVIII mrk. - Eynns beckers sone hefft dat halue werck frig. Item mit deme gilde

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wert es geholdenn, wo vorberurt. - Item II morgenspraeckenn =werdenn geholdenn des pingisthens vnnd darto hefft menn II tn. bier vnd des vastellauendes ock II tn. bier vnd hebbenn I gerichte, dat werdt vth deme gemeynenn betalt. - Item tho mitvasthenn settet men nie werckmeister, ßo gifft hie drie gerichte vnnd keynn bier, vnd hebbenn darto bier I tn., die werdt vth erhenn budeln betalt.

Schmede ampt. Hirinne sint soss personen. - Eynn lehrknecht gifft I tn. bier, 1/2 punt waß. - Eynn nie amptman deyt drie esschingen, es geschuit ock woll tho eyner tidt, tho ichlicker I ß. - Item wenn hie irsthen schmedet, gifft 1/2 tn. bier, III puntt waß. - Darnha gifft hie viff margk, die werdenn angelecht, mit denn renthenn holt menn lichte vnnd III tn. bier. - In dissem ampte hefft men II morgenspraecken, vp ichlicke I vernndell bier. - Item wenn eyner tho eynem nien werckmeister gekarhen werdt, gifft hie drie ß. vnd ichlickem werckbroder I buckingk vnd I stutenn. - Die pingistgilde werdt nicht vaeckenn geholden.

Schroder ampt. Hirinne sint IX personen. - Eynn lehrjunge gifft I tn. bier, I 1/2 punt waß vnnd III mrk. lehrgelt. - Item eynn nie amptman deyt III esschingen, kumpt ock woll mit, eyner vort, tho ichlicker I ß. - Darnha gifft hie teynn guldenn indt ampt, die werdenn angelecht, darvann holt menn lichte vnnd herreysenn, es kann ock eyner woll geringer dingenn alze VI mrk ader VIII nha gelegenheyt. - Vnd deyt vort eynn werckenkost, darto hefft hie 1/2 tn. bier, III gerichte fleisch I maltidt mann vnnd frowenn. - Item eynn margk hertucht, wenn eyner suluest inn die herreyße will theenn, ßo dorff hie dat gelt nicht geuen. - Eynn morgenspraecke werdt geholdenn im pingisten vnd wart III dage, darto hefft men I tn. bier, die werdt betalt vann denn renthen, vnd darto hebbenn sie ock VI ß., dat ander kumpt alles tho herreißenn vnd tho lichten. - Item tho vastellauende I tn. bier, darto sint ock VI ß. renthe, dat ander betalenn sie vth erhenn budeln. - Eynn nie werckmeister gifft III gerichte, dat bier betalen die werckbroder. - Die schroder beklagenn sick, dat die butenn schroder vam lannde enhe vele nachdeill doenn mit neygenn vnnd halenn vth der stadt datjennige, dat men dar neygenn scholde.

Knaeckenhower ampt. Darinne V personenn. - Eynn nie werckman deytt drie esschingen, tho ichlicker eynn schilling. Darnha deytt hie die werckenkost, darto I tn. bier,

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IIII gerichte eynn maltidt, wen eyner die kost nicht doenn will, gifft V mrk. darvor. - Item wenn eyner eynn frouwe nympt, gifft eynen brutkeße, dat is eynn verndell bier, II gerichte fleisch vnd eyns gebradenn eynn maltidt. - Item darnha gifft II mrk. hertucht - Eynn morgenspraeck werdt geholdenn, darto hefft men eyn vernndell bier. - Item eynn nie werckmeister gifft eynn verndell bier vnd II gerichte, eynns knackenhowers ßone gifft II mrk. vnd III gerichte vnnd 1/2 tn. bier, wenn hie die werckenkost deytt.

Lyneweuer ampt. Darinne sint IX personen in dissem ampte. - Eynn lehrjunge ader die knepeschen geuen I verndell bier vnd 1/2 punt waß. - Item eynn nie werckmann gifft I Imrk., 1/2 tn. bier vnd 1/2 punt waß, dat gelt dat werdt angelecht vnd darvan holdet men lichte.

Elennde gilde. Darinne smt vngeferlick hundert personen. Thom ingangk gifft ichlicker persone II ß. vnd holt enhe dat jar mit IIII penningen. Vnd die sulue gilde werdt geholden des sondags nha Jacobi, darto hefft men III tn. bier vnd gifft iglickeme I wegge vnde I stucke vam keße. - In dissem gilde hefft men des jares II begengknisse vnd werdenn darto geholdenn X lichte. - Die gildemeister doenn reckenschop vnnd hebbenn darto I verndell ader 1/2 thunne biers.

Sunte Annen gilde. Darinne sint ock hundert personenn, bynnen vnd buten lude, vnnd die gilde wert geholdenn vp Michaelis, vnd vor den ingangk gifft eynn ichlicke persone II ß. - Vnd hebbenn tho ichlicker tidt IIII tn. bier, vnd to der suluen tidt wo vorberurt gifft ichlicke persone IIII  , darvan werdt dat bier betalt, vnd men holdet ock darvann VI begengnissenn vnd XV lichte dat jar auer. - Item die gildemeister doenn reckenschop inn bywesennde aller gildebroder.

Schuttenn gilde. Hirinne sint XL personen. - Item vor denn ingangk gifft ichlicke persone II ß. Werdt geholdenn sondags nha corporis Christi, darto hefft menn III tn. bier, I betalenn die forsten, I die raet vnd I die gemeynden brodern. Vam tidegelde lecht ichlicke persone I witten. - Item werden ock geholden I begengnis vnd V lichte, vnnd menn hefft darto VI ß. renthe.


Wittennborg die stadt.

Hir synnt VI personen, sunst plegen dar VIII im rade tho synnde. - Item eynn nie rathmann, wenn die gekarhenn

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werdt, gifft deme rade vnd denn, ßo hie darto biddet, ßo velhe bier die drinckenn mogen, krude, engeuer vnd anders. - Darnha deyt hie eyne ratkoste, darto kumpt die raett, die kerckschwaren vnd ethlicke prester, vnnd steyt tho synem gefallenn, ifft imandes syne frunde will biddenn, vnd gifft enhe des sondags I maltidt, des mandags II, des dingistags II, mithweckens II vnd des donredags I maltidt. - Item des mandags tho eyner maltidt hefft hie sine frunde, die andern alleyne vp die andern dage, alls den raett vnd die kerckswarenn vnd kerckhern, vnd spiset V gerichte, ader ßo vele eynher vormach. - Eynn nie borgermeister gifft deme rade vnnd ethlickenn synenn frundenn eyne auentklatien vnd des folgenden dags I maltidt vnnd spiset wat eyner vormach. - Eynn borgermeister nymt inn vnd gifft vth vnnd deyt deme gantzenn rade darvann reckenschop. - Item vor die borgerschop, die butennlude sint, geuen gemenlick I mrk. vnnd die armenn geringer. - Die gotshußlude settet die kerckher vnd die rath vnd nhemen I maell vann enhe reckenschop.

Brutlachte. Die sint frig, darto biddet eynn jeder syne frunde vnnd gifft des sondags I maltidt, mandags I maltidt vnd dingistags I maltidt. - Bruthanen sint eppell vnd nothe.

Kindelbier. Darto biddet menn drie geuaddern, wenn men eynn kyndt dopen will, vnnd ichlicker geuadder gifft menn indt gemeyne IIII ß. - Item die kindelbier sint frig vnnd waret eynn maltidt, ßo gifft ichlicker gasst I ß. vnd spiset drie ader IIII gerichte. - Es werdt geynn ! kerckgangk geholdenn.

Schuttenn gilde. Vor denn ingangk gifft men eynenn schillingh vnnd 1/2 punt was. - Hirinne sint vngeferlick auerall vann bynnen vnd buten ludenn XX personenn. - Darto hefft menn thwe tunnen bier, darvann gifft eyne m[in] g[nedige] her vnd I die radt.

Elende gilde. Werdt geholdenn im pingisten, darto hefft menn boldick vnd lichte vnnd teyn ader twelff thunnen bier vngeferlick, dat bier werdt vth der gildebruder budelnn betalt. - Vor den ingangk gifft menn 1/2 punt waß vnd I blaffert tidtgelt.

Haeckenn gilde. Darinne sint vngeferlick VI ader VII par. - Vor denn ingangk gifft menn 1/2 punt waß vnd hefft II ader III tn. bier vnnd werdt vth erhenn budeln [betalt].

Becker ampt. Hirinne sint X personenn. - Eynn lehrjunge gifft indt ampt I tn. bier vnd let II ader III gerichte vmbdragenn. - Eynn nie amptman deytt drie esschingen, gifft III gerichte, I thunne bier, - Wenn eyner sin ersthe broett

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will backenn, gifft I verndell bier vnd drecht ethenn vmb, wat hie will. - Wen hie dat broet backett, ßo hefft hie denn radt vnd dat ampt, mann vnd frowenn, vnd gifft IIII gerichte eyn maltidt vnd ßo vele bier, alze die drinckenn mogen. - Item des folgenden dags gifft hie den beckern I tn. bier vnd lett ethenn vmbdragenn. - Eynn nie olderman gifft eynn achtendeill bier, heringk vnd wegge. - Item eyner, die niens borgers ßoenn is, die moet auer dat vorgeschreuenn geuenn IIII mrk. vor die dienstbrieue, die kamenn tho betheringe des ampts, tho lichtenn, tho harnische vnd anderm. - Dit ampt helt denn pingistgilde, darto gifft eynn par volcks hussethen I schepell molt, kinder vnd megede ichlicke I vat moltes. - Vnd iningsgelt wo vnder angeteickent.

Schomaecker ampt. Hiirinne sint XXVI personen. - Eynn lehrjunge gifft eynn tn. bier vnd I punt waß, vnd gifft ock II ader III mrk. lehrgelt. - Eyn nie amptman deyt eynn esschinge, darto hefft hie 1/2 tn. bier vnd I schinckenn. - Item darnha deytt hie eynn amptkost, darto II tn. bier vnd gifft eten thwe maltidt, tho ichlicker IIII gerichte, vnd V mrk. indt ampt, darvann holt men lichte in die kerckenn, herreisen vnd ander plicht, die deme wercke werdt vpgelecht, vnnd deme jungisten olderman X ß., die kamen tho vette ! indt ampt, VI schillinge deme stadtvagede, VI ß. deme rade innigsgelt. - Item II tn. bier vor die dienstbrieue, dat bier werdt vndertiden wart bett inn denn pingisten, dat men den gilde darvann holdett. - Eynn nie olderman gifft II achtendeyll hier vnnd ichlickem eynn heringk vnnd soltfladenn, vnd hefft des ampts gelt, darvor gifft hie I thunne bier vnnd wenn hie reckenschop deytt I achtendeill bier.

Knaeckenhower ampt. Hirinne sint VII personen, vnd eyner gifft vor die lerhe I tn. bier deme ampte. - Eynn nie amptman deyt eyne esschinge vnd gifft darvor I verndell bier vnd VI ß., die werden gedeylt indt ampt. - Item wenn hie dat irsthe fleysch veyll hefft, ßo gifft hie eynn vierndell bier vnnd I punt waß. - Darnha deyt hie eynn amptkost, wart I maltidt, darto IIII gerichte vnnd II thunnen bier. - Eynn nie oldermann gifft eyn vierndell bier van I tn. vnd ichlicker parsonen I heringk vnd I weggenn. - Die pingistgilde werdt geholdenn mit thwenn tn. bier, daran betalt eynn jeder synn deyll.

Schmede ampt. Hirinne sint viff personenn. - Eynn lerjunge gifft I tn. bier vnd I punt waß. - Item eyn nie

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amptmann deyt eyne esschinge, darto hefft hie I verndell bier, thwe gerichte fleysch vnd I brade, dat drecht menn vmb. - Darnha deyt hie die amptkost, darto I tn. bier vnd I maltidt drie gerichte. - Item gifft noch IIII tn. bier vor die lehrbrieue. - Eynn nie oldermann gifft I achtendeill bier, heringe vnd soltfladenn. - Die pingistgilde werdt geholdenn mit thwen tn. bier, vnd dat werdt vth erhenn budell betalt. Ock hebbenn sie renthenn tho denn lichtenn.

Schroder ampt. Hirinne sint VI personen. - Eynn lerjunge gifft I tn. bier vnd IIII. mrk. lehrgelt. - Item eynn nie amptman deyt I esschinge, darto hefft hie I verndell bier. - Darnha deyt hie die amptkost, darto I 1/2 tn. bier vnd I maltidt IIII ethende. - Item iningsgelt deme rade IIII ß., deme stadtvagede IIII ß. vnd denn olderludenn IIII ß. - Eynn gulden indt ampt vor die brieue ader II tn. bier nha gelegenheit. - Die pingistgilde werdt geholdenn mit dren tn. bier, dat werdt betalt vth erhenn budeln. - Eynn nie olderman gifft II ß. indt ampt, vnd ichlicker personenn eynn hering vnd eynn soltfladenn. - Item dyt ampt beklagt sick, dat ene vann den buthenn schrodern merglicker invall auer erhe priuilegia geschee, dat vp denn negesten dorpenn auerall geneigt werde etc., vnd gifft enhe an erhem ampt affdracht.


Stadt Gadebusch.

Hir sint VI personen im rade. - Item wenn eyner in denn raedt gekarhenn werdt, ßo gaenn die ratlude tho emhe, vnd hie gifft enhe ßo vele bier sie drincken mogenn. - Die kemherer nhemen in vnd geuenn vth vnd doenn demhe rade darvann reckenschop. - Item die raedt ordent die gotshußlude vnnd nhemenn van enhe reckenschop in bywesenn des kerckhern.

Brutlachte. Darto biddet men tho XII vathenn vnd deyt vier ! maltide, des sondags vp denn auent I, des mandags I, des dingistags I vnd tho ichlicker maltidt vier gerichte. - Item die geste, thwe lude, geuenn gemeynlick VI, VII ader VIII gude ß. vnd die negesten frunde geuenn oek woll II lude I tn. bier.

Kindelbere werdenn nicht geholdenn.

Becker ampt. Hirinne sint XVI personenn. - Eynn lehrjunge gifft eynn tn. bier. - Item eynn nie amptman deyt drie esschingen vp eyne tidt vnnd gifft nichts darto. - Darnha

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deyt hie eynn amptkost vnd hefft darto I tn. bier vnd I maltidt II gerichte. - Item ock gifft hie III mrk. geldes, darvann holdet [menn] boldecke, lichte, begengnis, selemissenn vnd andere des ampts nottorfft. - Die pingistgilde werdt geholdenn, darto geuenn II lude I schepell moltes, vnnd ßo vele bier als menn darvann bruwet, darvann holt menn denn pingisten. - Item eynn niege werckmeister gifft I tn. vnd ichlickem werckbruder eynn hering vnnd eynn wegge.

Schmede ampt. Hirinne sint VI personen. - Eynn lehrknecht gifft I tn. bier, I brade vor XVIII penninge, I tn. kalenn vnd I wittenn becker. - Eynn nie amptmann deyt drie esschingenn, tho ichlicker VI ß. - Darnha deyt hie die werckenkost vnnd gifft I maltidt III gerichte fleisch, I tn. bier. - Vnnd des andern dags ock vor IIII ß. bier. - Die pingistgilde werdt geholdenn vann gemeynem molte. Vnd hebbenn ock butenlude hirinne, vnd die geuenn vor denn ingangk IIII ß. vnd I punt waß, man vnd frowe. - Item eynn nie werckmeister gifft IIII [ß.] tho bier.

Schomaecker ampt. Hirinne sint teynn personen. - Eyn lehrknecht gifft II tn. bier, II tn. kalenn vnd II nie becker. - Item eynn nie amptman deyt I esschinge, gifft darvor IIII ß. Thor andern vorwisset hie X mrk. int ampt tho lichtenn, boldecke, harnsche vnd anderer nottorfft des ampts. - Darnha deyt hie die amptkost, darto I tn. bier vnnd I maltidt II gerichte. - Item die pingistgilde werdt geholdenn vann molte, dat eynn yeder vthbrenget. - Darnha thom Gyßelborne gyfft (vnnd) eyner II gerichte vnnd I keße, dat bier werdt betalt ader genhamenn vann deme gildebier. - Eynn nie werckmeister, wenn die gekarhenn werdt, gifft I ß.

Wulweuer ampt. Hirinne sint vefteynn werckbroder. - Eynn lehrknecht gifft I tn. bier, I tn. kalenn, I becker vnd I punt waß. - Nie amptman deyt III esschingenn, thor irstenn II ß., thor andernn II ß. etc. vnnd I tn. bier. - Darnha deyt hie die amptkost, darto hefft menn II tn. bier, I maltidt II gerichte fleisch, vnnd gifft XVIII gude schillinge thor walckemolen. - Item die pingistgilde werdt geholdenn, darto geuenn II personenn I 1/2 schepell gerstenn, darvan bruwet menn dat pingistbier. - Eynn nie werckmeister gifft eynn tn. bier.

Schroder ampt. Hirinne sint XI personen. - Eynn lehrjunge gifft eynn tn. bier, I punt waß, I tn. kalen vnd eynn becker. - Eynn nie amptmann deyt drie esschingen, tho ichlicker VIII gude ß. - Item deyt ock II amptkosten, tho ichlicker

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eynn tn. hier vnd II maltide II gerichte. - Item I nie werckmeister gifft eyn punt waß, I ß., ichlickem werckbroder I hering, I wegge vnnd eynn gerichte fische. - Item Gißelbornekoste werdt geholdenn des pingistens, darto hefft men II kese vnnd ichlickem eynen wegge. - Die pingistgilde werdt geholdenn vann gemeynen gersten, alls thwe personen geuenn II schepell gerstenn.

Khnakenhower ampt. Hir in dissem ampte synt viff personenn. - Eynn nie amptman deyt III esschingen, tho ichlicker IIII ß. - Darnha deyt hie die amptkost, darto hefft men I tn. bier, I maltidt II gerichte vnnd XII ß. tho nottorfft des ampts. - Item eynn nie werckmeister gifft IIII ß. vnnd ichlickem werckbroder I heringk vnd droge vische I gerichte vnnd grone fische. - Vor denn Gyselborne gifft menn eynn punt waß. - Thom pingistgilde gifft mann vnd frouwe I 1/2 schepell gersteun.

Haecke ampt. In dissem ampte synt negen personen. - Eynn nie amptmann deyt drie esschingenn, tho ichlicker V ß. - Darnha deyt hie die amptkost vnd gyfft eynn thunne bier vnnd eynn maltidt II gerichte. - Eynn nie werckmeister gifft nichts. - Dye pingistgilde die werdt geholdenn alleyne vann gersten, denn eynn ider gildebroder ader suster darto geuende is, vnd II lude g[e]uen II schepell gerstenn. Ock hefft menn in dissem gilde vele butennlude.


Stadt Greueszmolnn.

Hir sint VI personenn im rade. - Eynn nie rathman, wen die gekarenn werdt, gifft nichts. - Eynn nie borgermeister gifft ock nichts. - Item die kemerer nhemenn in vnd geuen vth vnnd doenn deme rade darvann reckenschop. - Die raedt settet die gotshußlude vnnd nympt des jares eynns reckenschop.

Brutlachte. Darto biddet menn thwelff par lude vnd hefft des mandags II maltide vnd des dingistags denn negesten frundenn I maltidt vnd darto V ader VI ethenn, vnnd gifft niene bruthanenn.

Kindelbiere. Tho der doepe biddet eyner III vaddern, vnd eyn ichlicker vadder gifft IIII ß. - Item kindelbier werdt geholden thor doepe, vnnd men hefft darto VI par lude vnd gifft eynn maltidt IIII ader viff gerichte.

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Des hilligenn lichams gilde werdt geholdenn des sondags corporis Christi vnd hebben darto boldick vnnd lichte, vnnd darinne synnt vngeferlick XX par personen. Vor den ingangk gifft eynn persone V ß., vnd waret 1/2 dag disse gilde. Hirto hefft men vyff tn. bier, dat betalt men van den renthen vnd holdet ock darvann die lichte vnnd boldick.

Des hilligenn cruces gilde werdt geholdenn des sondags nha trinitatis vnnd men hefft darto ock IIII ader V tn. bier, vnd ichlicke persone gifft III ß. vor denn ingangk, vnnd darinne sint ock vngeferlick XX personenn, vnd die vorstendere doenn darvann den gildebrodern reckenschop. - Ock sint tho dissem gilde boldick vnd lichte.

Vnser lieuen frowenn gilde wert ock geholdenn na der octauen trinitatis, vnd darinne sint XII ader XV par personenn. - Vor denn ingangk gifft eynn par volcks V ß. vnd hebben vier ader viff thunnen bier tho deme gilde.

Wulweuer ampt. In dissem ampte sint XXII personen. - Eynn lehrknecht gifft eynn tn. bier vnd I punt waß, vnd II mrk. lehrgelt. - Item eynn nie amptmann deyt eyne esschinge vnd gifft II ß. den werckmeisternn. - Darnha deyt hie die amptkost, darto hefft eyner II tn. bier vnd gifft eynn maltidt III ader IIII ethende. - Item gifft ock II punt waß innt ampt vnd VII gude mrk. tho nottorfft der walckemolenn tho buwenn. - Eynn nie werckmeister, wenn die gekarhenn werdt, gifft 1/2 tn. bier. - Inn denn pingistgilde mach gaenn wem es belieuet, vnnd eynn jeder vordrinckt synn eygenn gelt.

Schroder ampt. In dissem ampte sint XIII personen. - Eynn lehrjunge gyfft eynn tn. bier, I punt waß vnnd II ß. vpsettellgelt, vnd III gude mrk. lehrgelt. - Item eynn nie amptmannn deyt eyne esschinge vnd gifft VIII ß. - Wenn hie die amptkost deyt, ßo gifft hie II tn. bier vnd I maltidt III gerichte. - Item gifft ock XIIII ß. harnischgelt vnd VIII ß. schrodtgelt vnd II punt waß tho lichtenn. - Die pingestgilde werdt geholdenn vnd waret III ader IIII dage, darto hefft menn II tn. bier, dat werdt betalt vth erhenn egenenn budelen. - - Eynn nie werckmeister, wen die gekarenn werdt, gifft eynn maltidt vnd vor III gude schillinge bier. - Item die schaffer doenn reckenschop deme gantzenn ampte.

Knackenhower ampt. Darinne sint IX personen. - Eyn nie amptmann esschet I mhaell vnd gifft vor II ß. bier. - Item wenn hie die werckenkost deyt, gifft I tn. bier, I maltidt II ader III gerichte, item X ß. tho lichtenn, I gulden

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harnschgelt, I tn. bier indt ampt vnd II punt waß. - Die pingistgylde werdt geholdenn, darto hefft men II tn. bier vnd ichlicker lecht darvor synn eigen gelt. - Eynn nie werckmeister gifft eynn maltidt vnnd ßo vele bier alze die amptbroder drinckenn mogenn. Item die werckmeister doenn reckenschop deme ampt.

Schmede ampt. * ) In dissem ampte sint XII perßonen. - Eynn lehrknecht gifft eyn tn. bier, eynn punt waß vnd III ader IIII mrk. lehrgelt. - Item eynn nie amptman esschet II mhaell, thor irstenn esschinge I tn. bier vnd eynn gerichte droge fleysch, thor andern eyn tn. bier, I maltidt vnd XX ß. tho lichtenn. - Eynn nie werckmeister, wenn die gekharenn werdt, gifft eynn maltidt vnd vor III ß. bier. - Die pingistgilde werdt geholdenn, wen sie frig bier hebbenn vann eynem .nien amptbroder, sunst nicht. - Die schaffer doenn deme ampte reckenschop.

Becker ampt. Hirinne sint viff personen. - Item eynn nie amptman deyt III esschingen tho dren viertein dagen, thor irsten II ß., thor andernn vor IIII ß., thor druddenn vor VI ß. bier vnd ethenn. - Darnha deyt hie die amptkost, darto I tn. bier vnd I maltidt III gerichte. - Item noch I tn. bier vnd I maltidt III gerichte. - Noch eynn tn. bier vnd II punt was. - Eynn nie wer[ck]meister, wenn die gekarenn werdt, gifft I maltidt, vor II ß. bier.

Schmede ampt. ** ) Darinne sint X personenn. - Eynn lehrknecht gifft eynn tn. bier. - Eynn nie amptmann deyt II esschingenn, tho ichlicker vor VIII ß. bier. - Darnha deyt hie die amptkost, darto II tn. bier vnd gifft eynn maltidt, II punt waß vnd XX ß. tho lichtenn. - Item eynn nie werckmeister, wenn die gekarhenn werdt, gifft vor II ß. bier vnd frowen vnd mann eyn maltidt ethen. - Die pingistgilde werdt geholdenn, wenn sie wes fryes hebben ader wenn sie nichts hebbenn, leggenn sie I thunne bier vp vnnd betalenn die vth erhenn egenen budeln. - Die werckmeister doenn reckenschop dem ampt.

Haecke ampt. Hirinne synt viff personenn. - Eynn nie amptman esschet III maell, thor irstenn II ß., thor andernn


*) Da auf das Bäcker=Amt noch einmal Aufzeichnungen über die Gewohnheiten des Schmiede=Amts folgen, die von den hier angegebenen abweichen, wird die Bezeichnung "Schmiede=Amt" vielleicht an dieser Stelle wegen der größeren Zahl der Amtsgenossen durch Schuhmacher=Amt zu ersetzen sein.
**) Vgl. oben.
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vier schillinge, thor druddenn vor VI ß. bier. - Darnha deyt hie die amptkost, darto hefft men I tn. bier vnd gifft mann vnd frowenn des ampts eynn maltidt ethenn vnd II punt waß tho lichten. - Item gifft ock II guldenn in die busse, dat gelt is noch nicht vthgekamen.


Buckow die stadt.

Hir sint vier personen im rade. - Eynn nie rathman, wenn die gekarhenn werdt, gifft eynn tn. bier der gantzen gemeynde, vnnd eynn nie borgermeister ock I tn. bier. - Item vor die borgerschop tho wynnen gifft eyner X ß. vnd IIII  . - Die amptman mit den eddelluden, die int kerspell horen, thosampt deme rade settenn die gotshußlude vnd nhemen van enhe reckenschop.

Brutlachte. Die sint fryg, darto mag eynn jeder biddenn ßo vele alls hie wyll. - Item dat geuellbier werdt gedrunckenn des donredags, vnd men hefft darto eynn tn. bier, nha deme die vormogen sint. - Des sondags tho auende steyt die rechte koste an vnd men hefft keyne maltidt. - Mandags eynn maltidt vnnd des dingistags I maltidt den negestenn frunden, vnd vpt hogeste bedorff men darto XII tn. bier, die rickestenn II gerichte vnnd bryg.

Kindelbiere sint mit deme bidden frig. - Eyner biddet drie geuatternn, ichlicker gifft vpt hogeste IIII ß. - Item thom kerckgangk gifft men den frowenn vor IIII ß. bier. Ock thom kindelbier isßet I maltidt II gerichte fleysch vnnd grutte.

Schomaecker ampt. In dissem ampte sint IIII personenn. - Eynn lehrknecht gyfft vor III ader IIII ß. bier vnd I brade vann XVIII penningen vnd vor VI pennige wittbroet. - Item eyn nie amptman deyt II esschingen, thor irstenn II ß., thor andernn IIII ß. - Darnha deyt hie die amptkost, darto eynn tn. bier, gifft eyne maltidt III gerichte, eyns honre, vnd biddet ock sine frunde darto. - Eynn nie oldermann gifft vor II ß. bier, wenn die gekarhenn [werdt]. - Dit ampt holdet den pingistgilde vnnd darinne sint mit denn buthennluden vngeferlick XV par lude. Hirinne hebbenn sie renthen, dar men dat bier vann betalt thom gilde. - Item vor denn ingangk geuen II personen I gulden vnd thwe punt waß tho lichtenn, dat gelt werdt angelecht. - Die gildemeister deyt reckenschop denn gildebrodernn.

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Schroder ampt. In dissem ampt sint III personen. - Eynn lehrjunge gifft I verndell bier, eynn punt [waß] vnd ethenn, ock gifft hie II 1/2 mrk. lehrgelt. - Eynn nie amptmann deyt III esschingenn, tho ichlicker esschinge vor IIII ß. bier. - Darnha, wenn hie die amptkost deyt, gyfft hie den amptbrodern I tn. bier, I verndell vam rinde, hunre vnd grutte II maltidt vnd biddet den radt vnd ethlicke syne frunde darto. - Item gyfft ock III punt waß intt ampt tho lichtenn. - Eynn nie oldermann, wen die gekarhen werdt, gifft vor IIII ß. bier vnnd eynn maltidt II gerichte.

Becker gilde. Hirinne sint vngeferlick XXIII ader XXIIII personenn. - Vor denn ingangk geuen II par lude I guldenn, III punt waß. Dat gelt wert angelecht vnd geuen ock I mrk., dat hett eynn dienstmark, darvor schaffet menn dat bier van Rostock thor stedenn. - Hebbenn tho dissem gilde vngeferlick X ader XII tn. byer, darnha dat idt bier dhure is, vnnd werdt betalt van denn renthenn, die darto synnt. - Die gildemeister deyt reckenschop denn gemeynenn gildebrodernn.

Vnser lieuenn frowenn gilde. Hirinne sint vngeferlick mit den butenluden XXVII par volcks. - Vor denn ingangk gifft ichlick par volcks II mrk. vnd II punt waß. - Item menn schaffet dat gildebier II mhaell thor stedenn vnd hebbenn to suluestem gilde XIIII ader XV tn. bier vnnd eynn mrk., darmit werdt dat bier vpgesettet. - Item dat gelt werdt angelecht ader eynn ichlicker, die denn guldenn will by sick beholdenn, die gyfft darvor renthe, darmit holt menn denn gilde. - Eynn gildemester deyt reckenschop denn gemeynen brodernn. - Disse vorgeschreuenn gilde holdenn twelff lichte dat jar dorch vnnd hebbenn alle jar vier begengnissenn vnnd ichlick synn denckelbock.


Crepelynn die stadt.

Hir sint IIII personenn im rade. - Eynn nie rathman gifft den borgernn I tn. bier. - Eynn borgermeister, wenn die gekarhenn werdt, gifft ock eynn tn. bier.

Brutlachte die sint frig, sundern thom geuelbiere biddet men die negesten frunde, vnnd die vormogensten hebbenn darto II tn. bier. - Des sondags steyt die kost ann, des mandags hefft menn die irste maltidt vnnd gifft II gerichte fleysch, des dingistags eynn maltidt denn negestenn frundenn, die mit auer der reckenschop synnt. (!)

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Kindelbier. Thor doepe biddet eyner III gevaddernn, ichlicker der vormogensten gifft III ader IIII gude ß. - Dat kindelbier wart eynn maltidt vnnd gifft II gerichte.

Schroder gilde. Die werdt geholdenn des pingistens, darinne sint vngeferlick XL par personen. - Vor denn ingangk gifft ichlick par XX gude schillinge vnd I punt waß. Vnnd hebbenn vngeferlick XV gude mrk. renthe thom gildebier, dat gelt werdt angelecht. - Item denn gilde eruenn die soenns, dat die enhe nicht gewynnenn dorffenn.

Becker gilde. Darinne sint vngeferlick XVI par lude, eynn par gifft XX ß., I punt waß vnnd hebbenn IX ader X Sundische mrk. renthe vnd eruet inmathen alls die vorgeschreuen gilde. - Item die gildemeister doenn reckenschop denn gemeynen gildebrodernn.

Finis.

Nach dem im Großherzoglichen Geheimen und Haupt=Archiv zu Schwerin befindlichen, 210 Folioseiten starken Manuscript, das, wenn auch nicht ganz, so doch zum größten Theile von der Hand des Herzoglichen Secretairs Johann Monnick geschrieben ist. - Die Interpunction ist erst jetzt hinzugefügt, sie kann einer anderen Auslegung also nicht im Wege stehen. - Durch die Gedankenstriche sind die Absätze des Originalmanuscripts, die hier ebenso wie in Anlage F. der Raumersparniß halber nicht wiedergegeben sind, gekennzeichnet.


Anlage K.

Einladungsschreiben an etzliche von Adel.

An etzlich[e von adel] * )

Vnsern gonstigen grus zc[uuo]rn. Erb[arer] lieber getrewer, als sich in vns[erm] furstenthum vnd lande in steten vnd dorffern mit brautlachten, kindelbiern, rat vnd werckosten, gilden vnd anderm mancherley vnordenungen halten, die nicht alleyne den inwoenern derselben zcu merglichen nachteil vnd vorterp sunder auch zcu swechung des gemeynen nutzes reichen; ßo haben wir vns zcu teil derselben vnordenungen bei ine erkunt vnd die beschreiben lassen, in meynung solchs mit dir vnd andern vnsern rethen zcu beratschlaen vnnd daryn das beswerliche abzcuwenden vnnd andere leidenliche vnnd vnbeswerliche ordnungen vnnd satzungen vffzcurichten, derhalben wir auch an


*) Kann auch heißen: [e unsere rete.]
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alle vnsre stete geschrieben vnd an idere begert, das sie zcweine [aus irem rat] zcu solcher irer [stat] g[ewonheit] genugsam bericht zcu vns vff N. tag negstkunfftig zcu rechter tagezceit ken N. fertigen wolten; dennach ßo begern wir gutlichen mit ernstem fleis, das du dich vff genanten N. tag zcu rechter tagezceit ken N. vorfugen vnd solche vnordenungen anhoren, ouch nebs vns vnnd. andernn vnsern rethen geschickt sein wollest, daryn helffen zcu beschliessen, dasjenige, ßo daryn beswerlich pis anher gehalten, abzcuwenden vnnd anderer vnbeswerlicher vnd leidenlicher satzungen ßo vil des die notturfft erheischt zcu machen, vnnd solchs nicht anders halten noch aussenbleiben, darane thustu vns gut gefallen, in besondern gnaden ken dir zcu bedencken.

Nach dem Concept von der Hand des Kanzlers Caspar von Schönaich im Geheimen und Haupt=Archiv zu Schwerin.

Anlage L.

Einladungsschreiben an die Städte.

An die stete idere besu[nders].

Vnsern gonstigen grus zcuuorn. Ers[amen] lieben getrewen, alsdenne in [ewern] vnd andern vnsern steten mit rat vnnd werckosten, gilden, brautlachten, kindelbiern vnnd andern ewern vnnd ewer mitburger gebrauch manchfeldige vnordnungen gehalten werden, die nicht alleyne zcu ewern vnnd der ewern vorterp sunder auch zcu swechung gemeynes nutzes reichen, derhalbenn wir vorschine zceit solche ewre vnd der andernn vnserer stete beswerlich gewonheiten vns erkundet vnnd die bei euch vnnd andernn schrifftlich vffzceichnen haben lossen, in meynung mit sampt itzlichen vnsern rethen ouch ewrer zcuthat daryn leidenlicher vnd treglicher ordenung vnnd satzung zcu machen vnd dasjenige, das beswerlich doryn geubt ist, abzcuthuen, derhalben wir auch vff N. negstkunfftig etzliche vnsere rethe bey vns zcu N. zcu irscheinen verschriben haben, berurte ordenungen zcuuorlehnen ! , vnd ist demnach vnser gutlich begern mit ernst, das ir zcwene aus eurem rat, aller eurer stat inwoner gebrauch vnd ordnungen genugsam bericht, vff gemelten N. negstkunfftig zcu rechter tagezceit ken N. zcu fertigen, vns daryn, ßo viel des not ist, bericht zcu thuen vnnd solchs nicht anders halden noch aussenbleiben, vff das wir mit

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gemelten vnsern rethen der euren ouch der andern vnserer stete geordenten zcuthaet, die wir alle darzcu vorschriebenn habenn, solche ordnungen vffrichten vnnd dasjenige, ßo in eurem pis anher gehaltenem gebrauch beswerlich gewest ist, abwendenn mogen, das ist vnsre ernste zcuuorlessige meinung.

Nach dem Concept von der Hand des Kanzlers Caspar von Schönaich im Geheimen und Haupt=Archiv zu Schwerin.

Anlage M. 1 )

Die Polizeiordnung vom Jahre 1516.

D. f. 1a.
E. A. 1

│ ┼ Ordeninge, statuta vnnd settinge 2 ) dorch die dorchluchtigenn, hochgebornen forsten vnnd herrn hern Hinricken vnd hern Albrechten, gebrudere, hertogen to Mecklenborch etc., in gnantenn erer forstlicken gnaden forstendhomen, landen, steden vnd gebieden, dem gemeynen nutte thom besten, im jare nha Christi vnnses herm gebort vefftheinhunderth vnd ßoßtheine publiciert, vorkhundet, vorgenamen vnd vpgericht vnnd vestliken to holden gebadenn.

│ ┼ Vorede.

D. f. 2a.
E. A. 3.

Wy Hinrick vnd Albrecht, gebruder, von gots gnaden hertoghen to Meckelnborch, fursten to Wenden etc., doen kunt hirmit opentlick, alse an vns dorch etlicke vnser 3 ) vndirdhanen


1) Auf Seite 161 ist gesagt worden, daß der Abdruck der Polizei=Ordnung an dieser Stelle nach dem wohl gleichzeitigen Dietz'schen Druck erfolgen solle. Da jedoch das Manuscript des Gesetzes in der Schreibweise mancherlei Abweichungen von demselben zeigt, auch den interessirten Kreisen bei Weitem schwerer zugänglich ist, als der noch in mehreren Exemplaren und an verschiedenen Orten erhaltene Dietz'sche Druck, so ist dem vorliegenden Abdruck des Gesetzes das im Geheimen und Haupt=Archiv zu Schwerin aufbewahrte Manuscript zu Grunde gelegt worden.
Die Numerirung der einzelnen Paragraphen ist w der im Manuscript nach im Dietz'schen Drucke vorhanden, sondern erst jetzt der Bequemlichkeit halber hinzugefügt worden.
Durch die Buchstaben am Rande E. A. 1. ff., B. 1. ff. sind die Seiten eines muthmaßlichen, zur Zeit anderweitig nicht nachweisbaren, ersten Druckes nach der im Manuscript enthaltenen Angabe, durch die Buchstaben D. f. 1a., 1b. ff. die Seiten des jetzt noch vorhandenen Dietz'schen Druckes gekennzeichnet. - Vgl. die Ausführungen am Schlusse der Anlage M.
2) Im ersten Entwurf: Etlicke ordeninge vnnd statuta dorch u. s. w.
3) Der Eingang zur Vorrede lautete im ursprünglichen Entwurfe: "Als an die dorchluchtigenn, hochgebarnen forsten vnd hern, her Hinricke vnnd her Albrechte, gebruder, hertogen tho Meckelnborch, forsten to (  ...  )
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vnd gemelter vnserer lande inwaner mennichfoldichlick mit clagen varbracht sin wordenn, dat in den suluen vnsern landen inn velefoldigenn sakenn, handelnn vnnd vornhemen miß(ge)bruck vnnd vnordeninge dergestalt geouet vnd geholden wurde, wo solcks hirna folgende vann [articuln zcu articuln] 1 ) klerliek begrepen vnnd angetoget wert, dat denne nicht alleine den inwanern an erer handelinge vnd neringe to besweringe sunder ock deme gemeynen besten vnnd nutte to mergliker vorhinderinge, nadeyle vnd schaden vnnd vorwustinge vnser steder vnd lande dede reykenn. Vnnd so wy denne na erkundinge dessuluen solcks alßo befunden vnnd by vns suluest ermeten, dat nutte vnnd gut sy, solckem thouorkamen: ßo hebben wy gade dem almechtigen to laue vnnd to forderinge des gemeinen besten mit rade, weten vnnd willen vnserer reder vnnd landtschop dusse hirna folgende ordeninge vnd statuta [vnd settinge] begripen vnd vorfaten laten, vnnd solcks mit tydigem, vargehattem rade vnserer reder ock weten vnd bewilligunge gemeyner stende vnser lande in den suluen vnsen landen festichliken mit eindrechtigem gemothe henvor to holdenn vnnd getrwelick to uolthende entlick beslatenn. Vnnd anfenglich

(§. 1.) │ Vann renthenn.

D. f. 2b

Nachdeme mit denn vngewonliken vnd auermetigen tinsenn vnnd renten, die vth liggenden vnd standen grunden vnd gudern, ock vann vorborgeden schulden vnnd houetsummen tho geuenn, vorschreuen werdenn, die inwaner vnsers forstendhomes

E. A. 4

Meckelnborch einander hochliken mit solckenn renthen ┼ vnd tinsen vngewonliker wyse ouer ere art vnnd ordeninge beswern, ßo hiebben wy geordent, dat men henvar gewonlicke renthe vnd tinse vorschriuen vnnd nhemen vnnd darin nemandes den andern darmit ouer gebor edder themelike gewanheit bedrengen edder beswern. Doch so schal dut gesette denn handelingen vnnd vorschriuingen, die vor dato dusser ordeninge gesceheen vnd vorferdiget, vnafbrokich syn.


(  ...  ) Wenden, greuen to Swerin, Rostock vnnd Stargardt der lande herrnn, dorch etlike ere" u. s. w., hat aber später obenstehende Fassung erhalten; demgemäß sind auch im Gesetze selbst, mit wenigen Ausnahmen (§. 10 und 60), die Worte "ere forstlike gnaden", "iß geordennt" u. s. w. in "wy" und "hebben wy geordennt" umgeändert worden. Im vorliegenden Abdruck des Gesetzes sind diese Abänderungen nicht weiter gekennzeichnet.
1) Ein vom Kanzler von Schönaich gewählter Ausdruck statt: puncte to puncten; Dietz druckt: van articuln tho articuln.
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(§. 2.) Vann schadenn.

Alse dejennigen, so andern schuldich syn mit dem schaden am sticken, so bedrenget vnd vnwontliken beswert, dat se suntwylen vmme geringe summen gentzlick an erer neringe verdorven werden, ßo schal henuar kein borge mehr pande bereiden vnd vthsetten, den de sick ock vpt allerhogeste [vnd groteste] noch eins so hoch, alße de summe is, darumme hie gemant wert [vnnd daruor hie gelauet hefft], erstrecken.

(§. 3.) Mit bereidinge vnd vthsettinge der pande.

Wo hie ouer die summa geldes, darvar der edder die borgen gelauet, geringe pande, den die sick am werde noch ßo hoch als die gelehnden summa erstreckt, bekamenn mocht, ßo schal hie so vele deste geringer pande vtsetten. Szo auer die borgenn mit den panden auer dusse mettigunge vnnd gesette schreden vnnd (auer)treden, schal id emhe edder enhe to nadeyle vnd schaden kamen, vnnd der sakwoldige enhe darin to uortreden vnd der suluen auermals to benhemen nicht schuldich edder plichtich sin.

(§. 4.) Vann schaden vp schaden.

Id schall ock henuar nicht lichtlick vnd ane bedrenglike orsakenn schade vp schaden geslagen werdenn. Denn wo solcks mutwillich, geferlick vnnd vorsatlick vann jemande so worde

D. f. 3a.

vorgenhamen, schal die schade deme jhennigen, die den sleyt, togerekent werdenn.

(§. 5.) ┼ Van vorschriuingen der hußer vnd anderer guder.

E. A. 5.

Alse ock in stedenn vnnd dorpen van dersuluen inwanern hen vnnd wedder hinder der herschop, auericheyt vnnd des rades der steder, darvndir vnnd darinne die bosethenn synn, wethen vnd willen, ock thom offtern ane alle notturfft gelt vp huser, ackere, wischenn, hoppengardenn vnnd kolgardenn genhamenn vnnd renthe daruor geistlicken vnnd wertliken vorschreuen, dardorch solcke guder merglich geswecket vnnd vndirtydenn entlick vorwustet werden, ßo hebben wy geordent

E. A. 5.

[vnd gesettet], dat henvor keynn inwaner in steden edder dorpenn ane wethenn vnnd willen siner herschop edder eres rades der stadt, darin sie beseten sin, ennich gelt vp sine gudere nhemenn, den wo ergendt ein borger edder bure dermaten gelt tho lehnen

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benodiget worde, so schollenn hie edder sye sick ßampt deme edder denejhennigen, de emhe solck gelt lehnen wil edder willen, vor des lheners ouericheyt vorfugen vnnd der ouericheyt volwort vnnd willenn darynne hebbenn, edder so hie ein borger were vnd guder, die in dem statrechte gelegenn, weren, vor den radt der suluen stadt erschinen edder denjennigen, so vam rade darto geordent werden, solck sin anliggenn ock de handelinge, tuschen enhe ergangen, antogen, die ock na ermetinge des leyhers notturfft dorch die, so darto geordent syn, (solcke handelinge) vmme themelike beloninge in dat stadtbock vorteykent werdenn schall.

Doch wes des bet nuher vnnd bet vp opentlike vorkundinge dusser ordeninge themeliker wyße geschen is, schal in sinen werden vnnd vnangefochten bliuen.

(5a.) (Vann testamenten) * ).

(Wenn van wertliken personen geistliken personen edder gadeshusern inn testamenten huse edder liggende grunde, im stadtrechte belegenn, gegeuen werden, vp dat dardorch die auericheyt, stadt vnnd gemeine beste an erer gerechticheyt nicht vorkortet edder geswecket werde, so schollen sy solcks nicht anderer gestalt to donde macht hebbenn, denn einem jedern sinem rechten ane schaden, vnnd dat die geistliken edder varstender der gadeshuser, den solcke huser, stande edder liggende guder vnnd grunde in testamenten togeordent wurden, in jaresfrist darna wedderum int stadtrecht to uorkopenn schuldich sin, vnnd nichts deste weiniger bynnen der suluen tydt geborlike plicht vnnd gemeine stadtrecht daruan doen schollen.)

(§. 6.) Vann wusten hußenn.

Alse in vele steden henn vnnd wedder gantz vele wuster hofsteden, darinne gelt vorschreuen is, vngebuwet liggen, so schollen sick die jenne edder die jennigen, ßo gelt darynne staen hefft edder hebben, vnnd der edder die, deme die grundt edder eigendhoem an der hoffsteden tosteyt, vorgliken, die sulue hofstede in jare vnnd dage vp to bwenn edder vpt weinigist in solcker tydt sick solcks buwes to vnderwinden.

E. A. 6.

┼ Idt schal oek ein jeder deyl inn solckem buwe na antal syner summa vnd gerechticheyt, die hie an der gantzen vor-


*) Dieser Paragraph ist im Manuscript durchstrichen und am Rande mit einem o versehen, er hat also Gesetzeskraft nicht erhalten.
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wusteden hoffsteden to hebben vormeynt, seynen geborliken deyl toleggen; id were denne, dat diejennige, deme die hofstede [mit] 1 ) deme eigendome tostunde, [dat hus darvp motwillichlick vnd geferlicher weise vorfallen vnd vorwusten hedde laten] 2 ), so

D. f. 3b.

schal id denne na gelegenheit der saken ock guder gewanheyt der suluen stadt vnd billicheyt darmit geholden werden.

Vnnd wo sie sick des vndir einander nicht vorgliken, mogen sick des dorch einen rath gutlick edder, wo die gude nicht vortginge, rechtlikenn voreinigen lathenn, die sick ock, wenn sy darumme ersocht werdenu, in vier weken, denn negisten soferne sick die rechtferdigunge vth notturfft nicht weyder erstrecken dorfte, entlick entscheiden vnnd vordragen schollenn.

(Doch alle dwyle solcke stede berurder mathen van der auericheyt edder denhe solcks vann enhe togelatenn edder vorgundt wert, to buwen nicht werdt vargenamen, schal die alletydt des ersten besitters syn vnd bliuen) 3 ).

(§. 7.) Van der borgermester, radtlude, camerer vnnd kerckgeswarnen reckenschop in den steden.

Id schollenn ock henuar die jhennigen in der stadt, so des rades edder gemeynheyt welcke nuttinge vnd boringe entfangenn, so offte dat noet [vnd gewonlick iß vnd] vpt weinigiste des jars ein mal, semptlick vnnd besundern, alle eres innhemens haluen in bywesenn etliker reder, ifft wy welcke darto ordenen willen, dat alletydt in vnsem gefallen vnd macht staenn schal, den borgermestern vnd radtmannen, edder enhe eins deyls, so sy [na erer wyse] darto ordenenn, vnnd twen olderludenn, so die gemeynheyt darto kiesen mogenn 4 ), desgeliken ock die


1) Statt van von Schönaich verbessert.
2) Ursprünglich stand im Entwurf des Gesetzes: vnnd die so gelt darynne gelegen mit einander clare vordrege hedden, dat hie die lhener in solckem. Diese Worte sind durchstrichen und die sich daranschließenden, den Raun von 5/4 Zeilen einnehmenden Worte ausradirt. Der so gewonnene Raum ist zur Aufnahme der niederdeutschen Uebertragung der vom Kanzler von Schönaich am Rande in hochdeutscher Sprache niedergeschriebenen Abänderung benutzt. Die Worte "vnd geferlicher weise" sind vom Kanzler der niederdeutschen Uebersetzung nachträglich hinzugefügt.
3) Dieser Absatz ist durchstrichen, hat also keine Gesetzeskraft erhalten.
4) Hierzu steht am Rande des Manuscripts von der Hand des Kanzlers von Schönaich folgender, hernach wieder durchstrichener Zusatz: doch ßo mogen die beiden stete Rotstock vnnd Wysmar sich mit irer rechenschafft halden, wie solchs pisher bey ine gewonlich gewest ist. Vergl. hierzu §. 60 dieses Gesetzes.
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vorstender der gadeshuser schollen jeders jars eins denjennigen, den sye die vann olders vnnd bether gedhaen hebben, vann deme innhemen vnnd vthgeuen der suluen erer gadeshusere rekenschop doenn.

[Wo abir wy zcu solchen rechenschafften der stete vnser rethe irkeyns jares nicht wurden schicken, so sal solche rechenschafft nichts deste weniger wie angezceigt jerlich genommen werden.] 1 )

E. A. 7.

┼ Desglikenn schollenn ock vppen dorppen die kerck(ge)swarnen jewelker gadeshuser thom weinigisten jeders jars ein mal erem kerckhernn vnd herschop inn bywesenn tweyer der oldistenn vth der gemeynheyt eres innhemens vnnd vthgeuens haluen rekenschop dhoen.

(§. 8.) Wo die borger erhe vthstande vnbetalde schult manen mogen.

Die borger schollen die bure vmme ere schult an geborliken ordenn, vor erer herschop edder eren ordentliken amptluden beclagenn, vnnd so enhe inn [vier] 2 ) weken darnha vmme witlike edder bekentlike schult na gebör vnnd der schuldener vormogenn nicht gehulpen wurde, ßo schollenn sy alsdenne vnnd nicht ehr macht hebbenn, erhe schultlude vmme solke ere schult inn der suluen stadt mit czingelln vnnd dhorenn tho schutten vnnd to thouenn bet ßo lange sie betalt edder enhe themelike borgeschop edder versekeringe darum gemaket werde.

D. f. 4a.

│ Wo auer einer denn andern warvmme vermeinde to beschuldigen, saken haluen, welcker [die] 3 ) beclagede nicht gestendich edder darumme errich weren, darumme schal die antwurder an fromden ordenn nicht arrestiert edder vpgeholden werden, sunder die sulue sake schal vor des beclageden ordentliken richter gerechtferdiget vnd vthgedragen werdenn.


1) Dieser Absatz ist dem Entwurfe hinzugefügt vom Kanzler von Schönaich. Er befindet sich im Manuscript nur in der hochdeutschen Niederschrift, nicht aber in der niederdeutschen Uebertragung, wie sie in folgender Weise der Dietz'sche Druck giebt: Wo auerst wy tho solcken rekenschoppen der stede vnse rede alle yare nicht wurden schicken, so schal solcke rekenschop nicht deste weiniger wo anget oe get yerlicken genamen werden.
2) Ursprünglich stand "vier", abgeändert in "drie", wiederum abgeändert in "vier". Vgl. S. 285, Anm. 1.
3) (der).
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(§. 9.) Dat eyne jeder herschop edder auericheyt auer die synenn des rechten vnnd der billicheyt schal vorhelpenn.

Wenn also ein prelate, edelman, vaget edder anderer, deme solcks to donde gebort, vann einem borger edder anderm ersucht wert, auer die sinen edder sines ampts vndirdanenn vmme witlike edder bekentlike schult to uorhelpenn, ßo schal hie mit flite vorsokenn, sye darumme tho uordragen edder innewendich [vier] 1 ) wekenn tho uorhelpenn, darmit solcks schuttens vnd thowendes nicht not werde; vnnd ßust auer sye anderer errigen tosprake haluenn sleunich vnnd vthdrechlick recht vnnd rechtshulpe denn klegernn mitdeylenn.

(§. 10.) ┼ Vann denn wertliken gerichten [vnd sachen]. 2 )

E. A. 8.

Als ock vele wertlike personenn, ock geistlike wertliker sakenn haluenn eynander bynnen vnd vterhalue vnser lande vor vnordentlike geiatlike gerichte theen, darsuluest einander varsatlick beswern vnnd tho vnnutter vnkost fhoren, so is geordent 3 ), dat henvar khein wertliker denn andernn noch kein geistliker keinen wertlikenn wertliker sakenn haluenn vor geistlik gerichte ladenn edder enhe darsuluest vornhemen, sunder deme antwurder vor sinem geborliken richter folgen vnnd enhe aldar beclagen, dar enhe vmme bekentlike vnnd witlike schult, wo vpgemelt, vnnd vmme ander gebreken na ordeninge der rechte, vnd vpt forderlikiste, alse gescheen mach, ane jennigen ferlicken vortoch vnd vthtoge, der billicheyt vorhulpen werden scholle.

Doch so mogen die geistliken renthe, to geistliken lhenen in liggenden grunden vorschreuen, wo enhe die nicht gutlick vorreyket werden, de van den tinßgeuern dorch geistlike forderinge lideliker vnd themeliker wyße manenn.

Wat ock sust sakenn an enhe suluest, na erer art, alßo geschigkt synn, dat sick die vor geistliken gerichten willen geboren to rechtferdigenn, die mogen daruor gerechtferdiget vnnd vthgedragen werdenn.


1) Zuerst stand "vier" dann "dreyer", das schließlich wieder in "vier" umgeändert ist Vgl. S. 284, Anm. 2.
2) Zusatz des Kanzlers von Schönaich.
3) Während zu Eingang des Paragraphen "dusser lande" in "vnser lande" abgeändert ist, ist an dieser Stelle "is geordent" stehen geblieben. Im Dietz'schen Druck heißt es: hebben wy geordent.
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(§. 11.) Wol bruwen schall.

D. f. 4b.

Darmit die adel, borger, bure vnd ein jeder nha herkamen synes standes vnd wesens sine neringe vnnd hanteringe geborliker vnd wontliker wyße hebbenn vnnd einer den andern an siner neringe nicht errenn edder sweckenn moge:

(§. 12.) Van der edeln vnnd geistliken bruwen.

Szo hebben wy geordennt, dat die adel, desgliken die geistliken alleyne tho erer notturfft in erhe huße ane hinderinge tho bruwen macht hebbenn, vnnd sust keynerley bier vp de kroge noch in andern orden to uorkopenn noch suluest erhe eigenn gebruwenn bier veyles kopes wyße to uorschengken edder to uorkopen gewolt hebben, ßundern diejhennigen, die dat bether geouet, schollenn solcks gentzlick afstellen vnnd vndirlaten.

(§. 13.) Vann der bure bruwen.

E. A. 9.

┼ So schollen ock die bure, moller, koster vnd ander, die vp deme lande vnnd nicht in stedenn wanenn, nicht bruwenn, wedder heymelick noch apenbar, vor sick suluest noch vor die gemeyne vp den dorpenn, vterhalue der arne, ßo mach ein jeder [pawr] 1 ) vor sick vnnd sin gesinde vnnd sust niemandes anders tho notturfft der arnhe, vnnd nicht forder, themeliker gestalt bruwen. Vnnd aust to allen andern tyden, idt sy to kindelberen, brutlachten, gilden edder anderen, schollen sie sick bruwens entholdenn.

E. A. 9.

┼ Wo auerst solckes nicht geholdenn vnnd auergangen wurde, ßo schollen sy darumme hartlick gestrafft werden.

(§. 14.) Van krogen, die etliken borgern in steddenn togeeigent synn.

Alse ock vele kroge vppem laade etliken borgern mit schult vorhafft vnnd dorch dageliken vpslach der suluen schult vmme beer herreykende, dermaten vorsetlick belastet werdenn, ock eins deyls dardorch vnd anderer wyse voreigent vnnd vorschreuen synn, dat sy vor vnd vor vann denn suluen vth crafft erher vormeynden schult beer nhemen mothen, dat nicht alleine den armen sunder ock gemeynem nutte affbrokich: ßo hebben wy geordent vnnd beslatenn, dat henuar keine kroger vth vormeinder crafft solcker schult to eiginge edder vorschriuinge by denn


1) Zusatz des Kanzlers von Schönaich.
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suluen beer nhemen dorffen, sunder solck beer eres gefallens, by weme se willen, kopen vnnd des vann nhemandes bedrenget werden schollen, darmit einer alse der ander sin beer geloßen, sliten vnd vorkopen moge. Denne wy hirmit alle vorschriuingen,

D. f. 5a.

vorenigung vnnd vorplichtinge, [deme gemeynen nutte to affbroke] hirjegenn gescheen, (hirmit) vpgehauen vnnd cassiret hebbenn willenn.

Doch ßo schollen die kroger denjennigen, den sy berurder mathen schuldich geworden sin, tho themeliken fristen, yhe nademe die schult vpgewassen vnnd ere vormogen is, ere schulde entrichten, vnnd die herschop edder auericheyt der suluen kroger enhe darto behulpen sin.

(§. 15.) Wo de kroger vnd bure beer halen vnd erhe karn vnd ander ware vorkopen schollen.

Die bure vnnd kroger vp deme lande schollen alle erhen ┼

E. A. 10.

gersten, roggen, hauern, weythen vnd ander karne, ock hoppen, wulle, honnich, botter, hude, quick, holt, kalenn, hennip vnnd andere warhe jeder in die negeste koepstadt, darin dat dorp, darinne hie geseten is, vann olders gehort, tho margkte bringen vnd vorkopen vnnd darinne wedderum bier vp die kroge vnnd in ere huße, ock gewant, scho, oßemundt vnnd alle ander ware, die men vth denn stedenn bedarff vnnd darin to bekamen is, kopenn.

Wo auerst inn die lenge imandt solcke sine warhe eins deyls edder all vmme themelick gelt in der suluen stadt nicht vorkopenn mochte edder die sulue ware darynne nicht kopbaer were, so mach eynn jeder die sulue na sinem gefallen in ander bystede tho uorkopen ┼ fhorenn.

E. A. 10.

(§. 16.) Vann der wullen.

Alse ock klagen khamen, dat die wulle eins deils dorch die inwaner [vnsers furstendomes] vterhalue landes to uorkopen gefhuret vnnd eyns deyls dorch die fromdhe koper im lande gekofft vnnd darvth gefhuret vnnd dardorch in dussen landen dure gemaket, alßo dat die wullenweuer die wulle vor themelick gelt tho kopenn nicht auerkhamen mogenn vnd derhaluen dat gewant deste dhurer mothen geuenn, welckes der armen burschop, die sick solcks gewandes gebrukenn, to mergliker bosweringe reyke: ßo hebben wy ßunderlick geordent, dat henuar van nemandes, hie sye edel edder vnedell, keynerley wulle vther-

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halue landes gefhoret vnnd keynerley koper der wullen, die solcke forder vterhalue des forstendhomes foren, togelaten werden schollen, doch also dat de wullenweuer edder ander solcke wulle na werden botalenn vnd keyn gedinge, gesette noch vereniginge vnder einander maken schollen, den vorkoperen dat ere vmme to geringen werden aftodringenn.

D. f. 5b.

(§. 17.) │ Dat die borger vmme themelick gelt gersten vnd anders k oe pen schollen.

E. A. 11.

┼ Dargegenn schollenn die borger der suluen steder wulle, roggenn, gerste vnnd bauen angetoget [getreyde] 1 ), karne vnnd alle ander ware, ßo enhe tho kope gebracht wert, den edelenn vnd vnedelen, buren vnd hußluden vmme themelick gelt forderlick afkopenn vnd sye darmit varsetlick nicht vpholdenn, ock, den suluen to uorfange vnd schaden, enhe dat ere vmme weniger gelt, den idt werdt is, aftodrengen, neynerley gedinge edder beredenisße mit andern vpsätliker wyse maken.

Sie schollen ock enhe dargegenn beer, gewant, schoe, ißer, osemundt vnnd alle andere ware, yhe glickes vnnd themelikes kopes, nademe sy id nha gelegenheit der tydt erthugenn vnd darmede by bliuen mogen, tho kope geuen vnnd sy darynne keinesweges auersettenn, darynne ock ein radt einer jedern stadt ein vlitich vpsehen by allen vorkoperen, hantwerckern vnd hanterern hebben scholle.

(§. 18.) Van settinge der thonnen beers.

Nhademe ock de gerste na sinem wassen im kope stiget vnd felt, so schollenn ock alle jar jerliken die radt jederer stadt [flitich darin sehen, dat] de thunne beers darna [vor themeliken werdt gegeuen (werde)] 2 ) vnnd also [ordenen vnnd] darinn sehen, dat jeder deme suluen na glickmetichlick gemaket vnnd nemant darin auer die billicheit vnd gebore beswert werde.


1) Auf "angetoget" folgten im Manuscript zwei Worte, von denen das zweite, "vnnd", durchstrichen ist. Von dem ersten Worte ist die zweite Hälfte gleichfalls durchstrichen, während bei der ersten radirt und verbessert ist. Deutlich erkennbar sind die in unmittelbarer Aufeinanderfolge stehenden Buchstaben "gtr", auf die nach einer kleinen Lücke ein "e", sowie über den durchstrichenen Buchstaben "egede" die Silbe "de" folgt. Das oberdeutsche Wort "getreyde" war dem niederdeutschen Schreiber ungewohnt.
2) Vor - werde steht auf Rasur als Uebersetzung einer hochdeutschen Randbemerkung Schönaichs; "werde" ist wieder gestrichen.
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Item desgliken schollen sye ock, jeder in erer stadt, nhademe denne dat beer dhure edder wolfeyle is, dat stoueken edder die canne bier vp sinen themeliken werth to uorkopen settenn.

(§. 19.) Van vpsehunge der becker, knakenhower vnd andere hantwercker.

Ein radt jederer stadt schal ock deme gemeinen nutte thom besten vnd deme suluen to forderinge ein vlitich vnnd getrwe vpsehen hebben, dat gut broet in rechter grote vor sinen wert grot genuch gebacken, ock dat fleisch, fische, botter, bier, schoe, iser, solt vnnd anders yhe na gelegenheyt der ┼ tydt

E. A. 12.

vnnd nademe solcke ware, daruth men berurde notturfft vorferdiget, gekofft werdt, vmme ein themelick gelt, der werde idt erdragen khan, vnd sust geborliker wyse vorferdiget werde.

Vnnd darmit solcks alles geschee, als bauen berurt, vnnd stede geholdenn werde, etlike vth deme rade darto ordenen, die des vorstandt vnnd beuehl hebbenn, solcks alles thom weinigisten jeders ferndels jars ein mal besichtigenn vnnd by eren eydes

D. f. 6a.

plichten, die sie der herschop vnd deme rade sunderlick to doen, jeder tydt nha erhem werde berurde ware to uorkopen beuelen vnnd darto to ordenenn macht hebben schollen.

Ock die auertreder van vnser vnnd eins [jedern] rades [wegen] mit der suluen wethenn vnd gutbedunckenn na gebor edder yhe thom wenigistenn by verlust der suluen warhe, vntheinelick vorferdiget edder vele auer eren werde vorkofft, straffen schollenn.

(§. 20.) Van den vorkopern vnnd hantwerckern edder amptluden vp deme lande.

Die varkoper des hennepes, wullen, quekes, leders vnnd anderer ware schollen to sweckinge der steder vnnd afbroke des gemeinen besten vp dem lande in dorpen nicht togelaten, noch van denn vogeden edder andern darto geleydet werden, ßunder wes des to uerkopen is, schal wo berurt in die negeste koepstadt, [ßo ferne id daryn kopbar ist, wo auerst nicht, in ander bystede] gebracht werden, dar die inwaner vnnd fremde, [reiche vnnd arme], jeder sins gefallens ane jhennige vorhinderinge solck ware to kopen togelatenn schollen werden.

Idt schollen ock vp deme lande in dorpen neynerley hantwercke edder ampte, den die van olders bet herto darynne

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gewest, geduldet, noch daryn nhemandes mit der warhe, die borgern to hanteren tosteyt, to koepschlagenn vorgunt noch togelaten werden.

(§. 21.) Vann den brutlachtenn [in steten vnd dorffern].

E. B. 1.

┼ To keins rykenn hochtydt edder brutlacht schollenn nicht mehr inn vnsen steden edder vp, dem lande mn den dorpenn den vierundtwmtich personenn, half, alse twelff mans vnnd die ander helffte frowennpersonen, darynne gesellenn, fremde vnnd inheymische junckfrowen getagenn vnnd gerekent, gebeden vnd geladen werden.

(§. 22.) Van den maltyden in brutlachtenn [in steten vnd dorffern].

Twe maltidt schollen in eyner brutlacht, alse des auendes eine maltydt vnnd des anderen dages [de middachmaltyt vnd nicht darauer gegeuen werden. Se schollen ock to solcken kosten nicht mehr beres hebben, den so vele se to berurder tal personen vnd twen maltydenn bedorffen]. 1 )

Wo auerst inn welckenn stedenn edder dorpenn solcke

D. f. 6b.

kosten vnnd │ brutlachtenn mit weniger luden, ethenn vnnd kostingenn bether geholden sin worden, die schollen solcks noch wo vann olders vnnd na erem vormogen holden.


1) Die in eckige Klammern gesetzten Worte sind Abänderungen des ursprünglichen Textes, die in hochdeutscher Sprache vom Kanzler von Schönaich geschrieben und in niederdeutscher Uebertragung am Rande des Manuscripts sich befinden. Im Entwurfe hatte der erste Absatz dieses Paragraphen ursprünglich folgende Fassung - die durchstrichenen Worte stehen in runden Klammern - : Twe maltydt (vnnd nicht darauer) schollen in eyner brutlacht (gegeuen werden), alse des auendes eine maltydt vnnd des anderen dages (twe, alse morgenn vnd auenndtmaltydt, vnnd to deme auendtmale veer ethen vnd tho deme morgenmale vif ethenn).
Ferner steht im Entwurf zwischen den beiden Absätzen noch ein weiterer, der jedoch völlig durchstrichen ist und daher Gesetzeskraft nicht erlangt hat. Derselbe lautet; (Jedoch ßo mogen se den fremden, ifft se welcke to solcker kost geladenn, die in der stadt edder in deme suluenn dorpe nicht besethenn weren, des andern morgens ein mahel geuenn vnnd nemandes anders van den inheymischen den der brut vnnd des brudegams vader, moder, broder vnnd suster darto biddenn.)
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(§. 23.) Affstellinge der brut vnnd brudegamsgauenn [in steten vnd dorffern].

Idt schal ock henuar wedder brut noch brudegam eins des andern frunden edder anderen neynerley [ringe], hemdenn, doeke, schoe noch andere gauen geuen.

(§. 24.) Vann der bruthanen affstellinge [in steten vnd dorffern].

┼ Nademe bet anher ein vnnotturftich vnd costbar gebruk,

E. B. 1.

ßo dat to brutlachten vele bruthanenn van zugker vnnd auertagener specerey gegeuen sin worden, ßo hebben wy geordent, dat solcks entlick afgestelt vnd keinerley bruthanen gegeuen werden schollen, id weren denne eppel, beren, n oe the vnnd dergliken geringe dinck.

(§. 25.) [Vann hanennbere vp denn dorpenn.]

[Id schal ock henvar dat hanenbeer entlick affgestellet sin.] 1 )

(§. 26.) Wo hoch der jhennen geschengke, de thor brutlacht geladen werden, lopen scholle [in steten vnd dorffern.] 2 )

Ein man edder geselle, so inn steden tor brutlacht geladenn wert, schal auer drie gude schillinge vnd de frowe edder junckfrowe auer thwe gude schillinge nicht schengken.

[Wo abir nicht gewonlich gewest, zcu den brautlachtenn zcu schenckenn, da sollen solche geschenck nicht vffgericht werden, sundern vormyden bleiben.] 3 )

(§. 27.) Vann den biddelkostenn.

Als ock ann etlikenn ordenn missebrucklich biddelkost vor der rechten brutlacht edder kost vnnotturftichlick geholdenn


1) Dieser Paragraph ist nachträglich dem Manuscript vom Kanzler von Schönaich hinzugefügt. Die niederdeutsche Uebertragung ist daneben geschrieben.
2) von Schönaich'scher Zusatz, der auch zum Text anscheinend erst gemacht, dann aber gestrichen ist.
3) Nach der hochdeutschen Niederschrift des Kanzlers von Schönaich. Eine niederdeutsche Übertragung findet sich nicht im Manuscript. Dietz druckt: Wor auerst nicht gew oe nlick gewest, tho den brudtlachten tho schencken, dar sch oe len solcke geschencke nicht vpgericht werden, sunder vormeden blyuen.
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sin wordenn, ßo hebben wy geordent, dat de suluen biddelkosten an denn suluen ordenn entlick afgestellet vnnd nicht mehr schollenn geholden werdenn.

D. f. 7a.

(§. 28.) │ Vann kyndelberen [in steten vnd dorffern].

Die khindelbeer schollenn henuar in steden vnnd dorpenn ock afgedhaenn synn, vnnd die frowenn, ßo to vadderen edder thom kerckgange gebeden werdenn, schollenn alleine tor dope mit deme kinde vnd forder bet vor dat huß gaenn.

Idt were denne, dat die kindelbedderinne eine frowe, drie edder vere vnnd nicht darauer, die erhe geuattern edder by ehr inn eren nodenn gewest werenn, eine stunde edder twe, vnnd nicht darauer, noch nemandes anders by ehr in erhem huse hebben wolde, schal themeliker wyse togelaten werdenn.

E. B. 2.

(§. 29.) ┼ Vann gilden vp den dorpenn.

Als ock vp denn dorpen in etliken orden to mehrmalen gemeine gilde geholdenn, darmit menniger vnder enhe, der dorper inwaner, auer sinen willen vnd vormogen beswert wert, ßo schollenn henvar alle gemeyne gildenn vp denn dorpenn afgedhaen sin vnd bliuenn. Ane alleine in denn dorpenn, dar id van olders vnd bether eine gewanheyt vnnd gebruck gewest is, die pingistgilde tho holdenn, dar mogen se die noch alle jar jerlick inn den pingisten themeliker vnd metiger wyße holdenn, doch also, dat die auer [drie] 1 ) dage nicht waren scholle.

(§. 30.) Alleine die steder vnd erhe inwaner belangendt van wegen der radtkoste, hokenbeer, werckoste, gilden, companien vnd andern beswerlikenn vnordeningen.

Nhademe die ampt vnnd handtwerckslude im ingange erer ampte in stedenn vnnd merckten dusser [vnser] lande hen vnnd her mit ratkosten, hoyckenbeeren, werckosten vnnd suß die suluenn geselschoppen mit gildeberen, companien vnnd andern vnnutten vnkosten inn merglich armuth foren, vnnd dermaten vnd gestalt sick im ingange erer ampt vnnd hantwerck erer barschap dorch vnnutte gifft vnnd gastebot entblotenn, vnnd die andern sick ock daryn to afbroke erer neringe vor sumen, dat se sick folgende swerlick entholden vnd in vorrath nicht kamen, vnnd so sye darynne syn, dorch ere vorsumenisse,


1) Ursprünglich stand: twe.
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gelage vnnd vnnutten kosten nicht bliuen edder erholden mogen. Wo wy solcks vth der vorteykenisse des gebrukes, in jeder stadt besundern gescheen, klerlick befundenn, vnd so denne solck erhe schedelike vnnd vnnutte varnhemen nicht alleine enhe suluest, sunder ock deme gemeynen nutte to afbroke vnnd to vorwustunge vnser steder reyken, ßo hebbenn wy in deme

D. f. 7b.

suluen ordeninge begrepen, wo hirna begrepen vnnd geschreuen is.

(§. 31.) Vann borgermestern vnd radtluden vnd der suluenn ingang vnd radtkost.

┼ Idt schollenn in jeder stadt ßo vele borgemester vnnd

E. B. 3.

radtlude, ßo der van olders vnnd bet anher darynne gewest, .gekarn, vnnd de suluen schollenn in erem ingange mit neynen geschengken edder gauenn, wo an etlikenn ordenn bet anher geweßen, dat se die gegeuenn den andern vnder sick to deylenn, noch neinerley radtkosten, hoykenberen edder collacien, zugker, muschatenn, negelkenn, engeuer edder anderm beswert werdenn, sunder solcke geschengke, gauen, ratkoste, hoykenbier vnnd collacien schollen henuar na vorkundinge dusser ordeninge entlick afgestellet sin, vnd alle die jennigenn, ßo namals tho borgermesternn edder radtludenn nha jeder stadt older gewanheyt gekaren edder gesettet, die schollen darto einen fryenn ingang hebbenn vnnd mit nichte beswert werden, idt were denne, dat se vann olders her in ir keinem 1 ) orde wes vann gelde tho gemeyner stadt beste gegeuen hedden edder solckes nochmals to geuen darto ordenen wolden, dat mach wo vann olders her gewest vnnd na erhem gefallenn geholden vnd fargenamen werden.

(§. 32.) [Von gewantschneidernn.]

[Es sollen auch hinfur die gewantschneider ein freien ingang in ir ampt haben vnd mit keinerlei gelde, kosten, collacien ader anderm beswert werden.] 2 )


1) Ir kein für "einer von ihnen" ist eine hochdeutsche Form, deren Sinn der Uebersetzer des wohl von Schönaich herrührenden Entwurfs nicht in Plattdeutsch wiederzugeben vermochte. Wir finden sie auch in §. 36 im Eingange. Dietz hat in §. 31 ye keinem, in §. 36 er keinem.
2) Nach der hochdeutschen Niederschrift des Kanzlers von Schönaich. Eine Uebertragung in das Niederdeutsche findet sich im Manuscript nicht. Dietz druckt: Van gewandtschnidern. Idt schollen ock henvor de gewandtschnider einen fryen inganck in ere ampt hebben vnnd mith neynerleye gelde, kosten, collatien edder anderem beswert werden.
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(§. 33.) Vann den hantwercken in stedden vnnd irstlick der morgensprake, de se vnder sick holdenn.

Idt schal ock henvar in keinem hantwercke auer twe morgensprakenn des jares geholden werden, id erfordere denne merglike notturfft. Vnnd die suluenn morgenspraken schollenn auer einenn haluen dach nicht warenn; vnnd we yhe na oldem gebruke etlick bier darynne gebruket, so schal doch henfar neynerley spyse darto gegeuen edder vmmegedragenn werdenn.

Wo ock vann olders in etliken hantwercken des jares nicht mehr denn eine edder keyne morgensprake were geholden worden, dar schollen se by erhem gebruke bliuenn.

E. B. 4.
D. f. 8a.

(§. 34.) ┼ │ Van heischinge der nigenn hantwercker in die ampt.

Idt schollenn henuar van den nigen hantwerckern nicht mehr den twe esschingen gescheen vnnd darvar jeders ordes so vele sick vann olders gebort gegeuenn werdenn; doch schal spyse, wo solcks gewontlick gewest, darto to reykenn afgedhaen sin.

E. B. 4.

Wo ock ein gebruck vnd ouinge gewest, dat die ┼ nien hantwercker mit einer esschinge in de ampt gelatenn sin wordenn, dar schal id by solckem gebruke bliuen.

(§. 35.) Vann denn werckosten.

Idt schollen ock henuor auer de esschingen, wo gemelt, de handtwercker mit neynerley beswert, sunder denn suluen ampten allenn semptlick vnnd besundern ein fryer ingang togelaten vnd darmit alle geltgauenn, werckoste, spyse [gebraden honer, smeckkekoste], stauenbade vnd andere beswernisse gentzlick afgedhaenn vnnd henuar vann nemandes gegeuen werden.

(§. 36.) Vann lichten vnd begengnussen.

Wo auerst an ir keinem orde in etlikem hantwercke etlick gelt to gemeyner stat beste edder erholdinge des hantwerckes edder to des suluenn lichtenn edder begengnussen gegeuenn sy worden, dat schal noch also geholdenn werdenn, doch also, dat solcke gifft to nichts anders den to erholdinge des hantwercks anliggen vnnd notturfft vnnd goddesdenste schal gebruket vnnd in neynerley beer edder spyse gewendet werden.

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(§. 37.) Wo vele hantwercker in jederm hantwercke edder ampte sin schollen.

Vnnd darmit die hantwercker nicht beswerniß dergestalt varwerppen mogen, wyle denn hantwerckern in jeder hantwerck edder ampt ein fry ingang gelaten wurde, dat der nien hantwercker van deswegen ßo vele towassenn worden, dat se sick mit enhe von solckenn hantwerckenn nicht mochten ┼ yhe na

E. B. 5.

gelegenheyt der tydt hebben to ernheren, ßo hebben wy geordent, dat inn jeder stadt vnnd in jederm hantwercke edder ampte nicht mehr hantwerckslude denn vann olders vnnd bet anher gewest edder noth sin vnnd sick erer hantwercke erneren mogen, togelatenn werdenn schollenn, dat alletydt to ermetinge des rades einer jedern stadt sthaenn schall.

D. f. 8b.

(§. 38.) ┼ │ Vann den frowenn der hantwercker.

Als ock in etlikenn steddenn vnnder etliken handtwerckern edder amptenn ein beswerlick missebruck gewest, wen sick ein hantwercksman in eelicken stant begeuen edder emhe sine husfrowe afsteruet, dat hie daruann hefft vnkost dhoenn mothen, ßo hebben wy geordent, dat solcke vnkost entlick afgestellet vnnd in berurden fellenn keiner darmit besweret scholle werdenn.

(§. 39.) Van der hantwerckesmannen ehelikenn hußfrowenn.

Die frowenn der hantwercksmanne schollen ock im ingange der hantwercke erer eelikenn manne mit neynen stauenbade, collacien edder spise, wo an etlikenn orden ein misbruck gewest is, beswert werdenn, ßunder solcke stauenbade [vnd] collacien schollenn hirmit entlick afgedhaen sin.

(§. 40.) Van were vnnd hergewede.

Alse ock vnnder etliken hantwerken in etliken ordenn eine gude gewanheyt, dat sy im ingange erer hantwercke edder korts darna im hantwercke ere were vnnd hergewede hebbenn, vnd solckes wysenn mothenn, darmit schal id, wo van olders vnd bet anher geschen is, forder geholden werden.

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(§. 41.) Van handtwercksstucken.

Id. wert ock an etliken ordenn by denn handtwerckern, alse schrodern, schostern, peltzern, beckern vnd anderen, gewonlick geholdenn, dat sy im anfange eres hantwercks mesterstucke denn hantwerkern wyßenn mothen, dat is nagelatenn doch alßo, dat sy, wo vann olders vnnd nicht hoger, etlike voreringe mit bere darto doenn; auerst war gewonlick gewest is, dat sy cost vnnd spise darto gegeuenn edder vmmedragenn hebbenn laten, dat schal entlick gantz vnnd al afgestellet bliuenn.

E. B. 6.

(§. 42.) ┼ Van denn lerjungen vnnd knechtenn der handtwercker.

Eynn lehrjunge edder knecht schal ock nichtes forders denn synem mester syn gewontlike leerloen tho geuenn schuldich sin vnnd suß alle bier vnnd spyße, de se an etliken orden

D. f. 9a.

bet anher gegeuen, forder to geuenn gentzlick afgestellet synn; wo auerst inn ergent einem hantwerke van olders gewonlick were gewest, dat sy was edder gelt to lichten gegeuen heddenn, darynn schall id wo van olders geholden werdenn.

(§. 43.) Van der olderlude vnd werckmesterkost.

Wyle ock an velenn ordenn vndir den hantwerckern die olderlude vnnd werckmester to den tyden, wen sy gekaren werdenn, ock wen se wedderumme afkeßenn, mit etliken bere, kost vnnd spyße to geuen beswert werdenn, ßo hebben wy geordent, dat henuar inn neynerley hantwerck edder inninge jennich olderman edder wergkmester, ßo gekaren edder afkesen wert, ennich gelt, beer edder kost geuen, sunder dat de suluenn to solcken ampten [komen] vnd ock tho gewonliker tydt wedderum daruan ane ennige beswerniß gelaten schollen werden.

(§. 44.) Van den gilden vnd broderschoppen.

So denne mennigerley vnnd vele vnnotturftige gilden vnnd broderschoppen geholdenn, so hebben wy ernstlick geordent, dat henuar neynerley gildenn, broderschop, cumpenien edder vastelauendes edder ander gilden in keinen stedden noch ordenn geholdenn, ßunder dat die hirmit gentzlick afgestellet vnnd vpgehauenn, im jare to keiner tydt mher geholdenn werdenn schollenn den jerlick alleine in der pingistwekenn [wie hirnach volgt].

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(§. 45.) Van pingistgildenn.

Denn 1 ) in der pingistwekenn, wo bauenn gemelt, iß denn gildenn vnnd broderschoppen nagegeuen, dat die gildenn twe edder drie dage vnnd nicht darauer geholdenn, dat darynne neynerley kost edder spise gebruket werde, den solckes alles afgedhan syn schal.

E. B. 7.

(§. 46.) ┼ Van vele gildenn des jars, eine gilde vp pinxstenn.

Wo eine inninge, bruderschop edder hantwerck des jares mehr denn eine gilde vann olders vnd vor dusser ordeninge geholdenn heddenn, die mogenn sy al in eine gilde bringenn, doch alßo, dat sy deste geringer settinge vor dersuluen ingangk na erer vnd des rades dersuluenn stadt ermethinge, radt vnnd gutbedunckenn to geueun ordennen schollenn, welcke gilde sy in der pingistwekenn vnnd ßuß in keiner andern tydt des jares holdenn mogen.

D. f. 9b.

│ Edder dennoch ßo schal tho eins jedern fryen willen staen, ifft hie inn solcker pingistgilde sin wil edder nicht vnnd nemandes darto vorplichtet sin edder de tho wynnen [gedrungen] 2 ) syn scholle.

(§. 47.) Van der gersten vnnd renten to denn gilden gehorich.

Alse ock die inwaner vnnd hantwercker in etliken vnsen steddenn in etlikenn gildenn houetst oe le vnd daruan etlike jarrente, ock etlikenn gersten edder molt, dat tho erholdinge solcker gildenn gegeuen vnd geordent worden iß, hebbenn, ßo hebben wy darup die settinge gemaket vnnd togelatenn, dat sy solcke renthe vnnd gersten tho der pingistgilde leggenn vnnd die, ßo ferne sick dat strecket, erholdenn mogenn.

Wo sy ock to der gildenn mehr rente vnd molt hedden, den sy to erer pingistgilden vp drie dage vngeferlick biers bedorfftenn, so mogenn sy den auerlop in der stadt gemeyne beste geuenn edder to erer hantwercke edder ampte vorfelliger, vnvormydenliker notturff inn vorradt beholdenn (edder solcks vnder sick suluest deylen). 3 ) Szo sy auer mit solcken rentenn


1) Im Manuscript wie auch im Dietz'schen Druck: den.
2) Ursprünglich stand vorplichtet im Manuscript.
3) Der in runden Klammern stehende Passus ist im Manuscript duchstrichen, er hat also keine Gesetzekraft erlangt.
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twe edder drie dage nicht tokamenn vnnd ichtwes in berurden dren dages widers vnd darauer vordrinckenn wurden, schollen sy to glicke entrichtenn.

(§. 48.) Van den gildemesternn.

Die gildemestere, ßo wu angetoget alleyne tho denn pingistgildenn togelatenn sin,

E. B. 8.

schollen to ┼ der tydt, wenn sy gekaren werden, edder na gewanheit der inningenn wedder afkesen, mit keinem beere, cost edder anderm beswert werden, ßunder alle tydt fry to solckem ampte erwelet vnd wedderum to gewontliker tydt ane beswerniß daruann gelaten werdenn.

(§. 49.) Van wasse, lichten, den boldecken ouer die dodenbarhen vnd begengnusßen.

Alse ock inn vargeschreuen gilden, die, wo der mehr gewest, tho einer gemaket vnnd jerlick alleine in pingisten geholden werden schollenn, etlick gelt to waslichtenn, boldecken ouer die baren, spendenn, missen vnnd jarlicken begengnussen gegeuen iß worden, so hebben wy geordent, dat solcke giffte, ßo vele sy der darto bedorffen, bliuen vnd dat sy darvann solcke lichte, boldecke, die men vp die dodenbaren lecht, spendenn, missen vnd begengnussen holden mogen, doch so schollen sie nicht mehr contributes vnd gauen darto nhemen edder die h oe ger anleggenn denn to erholdinge vargeschreuener dinge noth sin werdenn.

D. f. 10a.

(§. 50.) │ Van der schuttengilde, die ock jarliken vm des schetens willen is togelaten worden.

Als ock in velenn vnser stede bet anher gewonlick geweßenn den vagel aftoschethenn vnnd to dersuluen tydt eine schuttenngilde to holdenn, so hebben wy geordent, wo solck schethenn vnnd gilde gewonlick gewest, dat sy die jerlick in der pingistwekenn 1 ) [to der tydt vnd vp die dage, wen die gemeinen pingistgildenn, wo bauenn gemelt, geholdenn werdenn, ock holden schollen].


1) Die im ersten Entwurf hier folgenden Worte: "ock schollen geholden werden; doch ßo schal niemandes auer sinenn fryenn willen de tho wynnenn edder darynn to sine gedrungen werdenn" sind durchstrichen und ist an deren Stelle die oben in eckigen Klammern stehende Bestimmung getreten, die sowohl im hochdeutschen Entwurf, von der Hand des Kanzlers von Schönaich, als auch in niederdeutscher Uebertragung am Rande des Manuscripts steht.
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(50 a.) (Van den vorlopen buren.) * )

(Idt schollenn oek in stedden neynerley burhe, die erhe gude vnbesettet vorlatenn vnd daruan gelopenn synn, witlick vpgenhamen vnd entholden, ßunder sy erer herschop vp erhe (vnuertogentlick) ersokenn nicht varentholden werden, erhe vorlopen guder [mit ine widerumb] to besettenn.)

(50 b.) (Van den knechten vnd meyeden, so in steder edder ander ordhe theen vnnd sick darynne vorelickenn.) * )

Nhademe daruth, dat sick etlike die knechte vnnd meyede, ßo in erhen gudern gebaren sin, auer dat dat solcke guder, darup sy getagen vnd gebaren, wol besettet vnnd in wesenn sin (auer die billicheyt), vndirstaen alse eigene lude to dringen, vnder enhe tho bliuenn vnnd sick eres gefallens to holden, vele vann den suluenn knechten vnnd meydenn vtherhalue (myner genedigenn hern) [in gemelter fursten vnnd herrenn] lande vmme erlanginge willenn (fryheyt) [enthaldes] vnnd neringe vorfugen nicht alleine den suluenn, ßo sick solcker vnbillicken bedrengnussenn vndirstaenn, to nadeyle ßunder erer gnadenn landen vnnd ludenn to sweckinge, die dardorch dinstgesinde edder lude to besettinge erer guder tho auerkamenn verhindert werden:

Szo is ock gesettet vnnd geordent, wen ein fry knecht edder maget, ßo dermathenn vnder jemandes gebaren is, sick an ander orde, stedde edder dorper in erer gnaden lande vorelicken eder suß to entholden vorfugen, dwyle van den gudern, darup sy gebaren, ßo ferne die dorch erhe olderen, broder, sustern, frunde edder andere wol besettet vnnd in weßentlikem buwe (synn) [auch dabey zcimliche narung gelassen sey], ßo schollen se solckes to donde gude macht vnnd diejennigen, darvnder die gebaren, sy daran to erren nicht foge edder recht hebbenn.)

(§. 51.) Vann buwenn vnnd vorßorgenusse des fures.

Nhademe vele huße vnnd wuster steden inn vnsenn stedden vnnd anderen ordenn ouel gebuwet vnnd vorsorget werdenn,


*) Die beiden Paragraphen 50 a und 50 b "Van den vorlopen buren" und "Van den knechten" etc. . sind vollständig durchstrichen sie haben also keine Gesetzeskraft erlangt; trotzdem sind sie wohl Gegenstand der Berathung gewesen, wie aus den Tilgungen - in runden Klammern -, sowie aus den Zusätzen von der Hand des Kanzlers von Schönaich - in eckigen Klammern - hervorgeht.
*) Die beiden Paragraphen 50 a und 50 b "Van den vorlopen buren" und "Van den knechten" etc. . sind vollständig durchstrichen sie haben also keine Gesetzeskraft erlangt; trotzdem sind sie wohl Gegenstand der Berathung gewesen, wie aus den Tilgungen - in runden Klammern -, sowie aus den Zusätzen von der Hand des Kanzlers von Schönaich - in eckigen Klammern - hervorgeht.
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dardorch inn vorlopener tydt ock vth anderer vnordeninge fhures haluen merglike schaden entstanden synn, solckes touorkamenn hebben wy geordent:

E. B. 9.

(§. 52.) ┼ Van gebeuten in gemeyne.

Dat henuar kein borger inn keiner stadt sin huß, stelle edder gebuwethe nicht anders den mit tegelenn edder leyme vnnd nicht mit slechtem stro edder rethe de dack deckenn schollenn.

(§. 53.) Vann den geuelln an den husen.

Ock dat alle geuel mit tegelenn gemuret edder mit lemhe geklemet schollenn werdenn.

(§. 54.) Vann schunenn.

Idt scollenn ock forder edder mehr schunen in die stedde nicht gebuwet ßunder daruar gesettet werdenn.

(§. 55.) Van furstedenn.

Vnnd darmit alle bruwsteden, darren, backauen, dorntzen, badestauenn, schmedeeßenn vnnd fwrstedenn notturftiglich vor geferlick fhuer gebuwet vnnd ock alletydt in gudem weßenn entholdenn werdenn:

(§. 56.) Vann besichtigunge der fwrstedenn.

D. f. 10b.

│ Hebben wy beualhenn vnnd vorgenhamen, dat die radt jeder stadt vere vth erem middel darto ordenenn schollenn, die des vorstendich sin vnnd thom geringisten alle verndel jar eins in allenn hußenn alle fhwrstedenn besehenn vnd wo dorch die befundenn, dat solcke nicht notturftiglich gebuwet edder dat geferlicheyt fhures haluenn daruth entstaenn mochte, die schollenn sy ane jennigenn vertoch glat daelbrekenn vnnd diejhennigen, ßo darmit vnuarsichtlikenn handelen, na gebor erhes gefallens straffenn.

(§. 57.) Van reitschop thom fuwre.

Idt schal ock die radt jeder stadt vnder erem rathuße edder andern gelegenn ordenn leddern, emmer, wagen vnnd slopenn mit aller reytschop antospannenn vnd darup leddern vnnd fhuerhaken hebben, solcke in fhures nodenn to gebrukenn.

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E. B. 10.

(§. 58.) ┼ Van fhurhaken, leddern vnd water vor denn d oe rhenn.

Vnnd darto alletydt ßoß borger negest by einander geseten, einenn guden starckenn fhurhakenn vnnd eynn jeder borger eine gude lange ledder vor sinem huße vnnd in ßommertydt ein vat mit wather vor syner dh oe renn hebbenn.

Item in denn stedden schollenn sie sick beflitigen, fwerspruttenn to tugen, die, ßo idt die notturfft worde erfordernn, tho reddinge des fhures to gebruken.

(§. 59.) Wenn fhuer loes wert, wo solckes scholle gedelget werden.

Vnnd so ein fh ue r loes wert, schollenn sye alle, man vnnd frowenn, knechte vnnd megede, jungk vnnd olt, dartho dogeafftich to deme fhure mit leddern, fuerhaken, slopen, emmern, spannen vnnd andern vathenn vol wathers lopenn vnnd dat huß, darinne fhuer loeß worden is, ock, ßo id die notturft erfordert vnnd erheischet, die negestenn twe edder mehr hußer darby glat nedder rythenn vnnd brekenn, darmit solckes nicht wider auerhandt nhemen moge.

Vnnd nemandes by pene vnnd bothe des hogestenn vann solckem fhure bliuenn noch vth sinem huße ennich gerede vthdragenn vnnd wechbringen laten, dardorch vth solckem farnhemen vnnd naletticheyt wyder vnnd gemeyner schade sick nicht erfolge, ßunder dorch bauenn berurde ordeninge vorkamenn vnd gewendet moge werden.

D. f. 11b.

│ Szo ock by jemandes fhuer vthkumpt, der solck nicht vor allenn andern beschryenn vnnd sick vndirstaenn wurde, solck ane lude heymelikenn to uordruckenn, daruth tho mehr malen ein groth schade erwasset, die schal, so offte vnnd dicke dat gescheut, vam rade vmme thein mrk. gebutet vnnd gestrafft werden.

Diejhennige, die ock dat fheur thom erstenn beschreyet, vnnd die ßo dat irste vat water tho dempinge dessuluen bringet, die schal vam rade dersuluen stadt ye na gelegenheyt

E. B. 11.

vnnd vormoge eyner yedern stadt mit ┼ eynem erlikenn therpenninge bedacht werdenn, darynne eine jedere stadt forderlick ein ansette, die ehrlick ja, suluest makenn

E. B. 11.

vnd denne to forderinge ┼ des gemeynenn besten henuor stracks holden schollenn. Alle argelist vnnd geuerde inn allen vnnd jewelcken vargeschreuenn puncten vnnd artickelnn gentzlicken vthgeslatenn vnnd henwechgelecht.

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(§. 60.) Vann den beydenn steddenn Rostock vnnd Wysmar.

Alse ock de gemeltenn forstenn betracht vnnd darneuen ock bericht wordenn, dat in den beyden erer forstlikenn gnadenn stedden Rostock vnnd Wysmar vnd dersuluen inwaneren, erer forstliken gnadenn vndirdanen, etlike varsichtige, lidelike ordeninge hebbenn schollenn, ßo hebben ere forstlike gnadenn geordent, dat die borgermester vnnd rede berurder beyder stedder dusse vorgeschreuene ordeninge flitlik erwegenn vnnd beratslagenn vnnd so vele dhoenlick vnnd mogelick dersuluen folgenn vnd dorch ere inwaner to folgenn bestellenn edder sust na older gewanheyt vnd ander varsichtiger varbetrachtinge ordeninge holdenn vnnd makenn, de gade louelick vnnd deme gemeynen nutte lidelick vnnd todrechlick sin moge, doch so schollen se sick in den articulen, die alle stende dusser lande semptlick mogen berurenn, darinn denn suluenn stenden glickformich holden.

Besluth.

Vnnd darmit dusse ordeninge [vnnd gesettet] statut aller erer artickel haluenn inn bauenn gemelten vnsen landen in folginge vnnd bliflikenn bestant gebracht moge werden, ßo schollenn alle diejhennigenn, ßo in dusser vnser ordeninge begrepenn synn, die sick vargeschreuener puncte eins edder mehr mißbrukenn, die nicht holdenn edder auertredenn wurdenn, van vns, erher herschop edder auericheyt, der sy ane middel vorwant edder vnderworpen synn, an erhem gude na gebör vnnd gelegenheyt des misbrukes vnnd auertredinge gestrafft werdenn. Edder so solcks ergendt eine auericheyt vorsatlick vnnd geferliker wyse die synenn to straffenn vndirlaten edder sick vndirstaenn

D. f. 11b.

wurde, sy darynne to beschermenn, die schal vns obgemelten forstenn solcke themelike vorbrakene straffe suluest to geuen schuldich sin, ock wy edder die, den solcks vnser stede to donde beuolhen wordenn, schollen alsdenne die auerfarer der puncte suluest na gelegenheyt eres auerfarens themeliker wyße to straffenn guden fuge vnnd recht hebbenn.

Vorkhundiget vnnd mit genanter forsten eins hir vpgedrucktenn ingesigil tho orkhunde besegelt am dage      im jare Cristi vnns herren gebort, alse bauenn gemelt is.


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Nach dem im Großherzoglichen Geheimen und Haupt=Archiv zu Schwerin aufbewahrten 50 Folioseiten starken Manuscript. Demselben war, nach einer Archivregistratur=Bemerkung, bis 1837 das Blatt, das die S. 161 abgedruckte Notiz des Kanzlers Caspar von Schönaich über die Versammlung zu Wismar enthält, eingenäht.

Die Polizeiordnung ist jedenfalls bald nach ihrem Zustandekommen zum Zwecke der Versendung an die einzelnen Ortsobrigkeiten des Landes gedruckt worden. Diesen officiellen Druck wird Ludwig Dietz in Rostock besorgt haben. Denn in allen aus der Officin desselben stammenden Drucken, soweit sie vollständig erhalten sind, ist in §. 9 von derselben Kanzleihand das Wort "dauendes" des Druckes am Rande in "th oe uendes" verbessert worden.

Der Dietz'sche Druck, den Wiechmann in "Meklenburgs altniedersächsische Literatur", Bd. I, S. 36-39, ausführlich beschrieben hat, ist, soweit bekannt, noch in Schwerin im Geheimen und Haupt=Archiv in einem, in der Regierungsbibliothek daselbst in zwei, sowie in Rostock in der Universitätsbibliothek in zwei vollständigen und einem unvollständigen und in der Bibliothek der Ritter= und Landschaft daselbst in einem unvollständigen Exemplar vorhanden; das letztere ist das von Wiechmann a. a. O. S. 39 als in seinem Besitz befindlich erwähnte Exemplar.

Das gleichfalls a. a. O. von Wiechmann nach dem "Catal. biblioth. Thottianae Nr. 1851 4to" angeführte, in der Königlichen Bibliothek zu Kopenhagen befindliche Exemplar hat sich bei näherer Erkundigung als ein von dem Dietz'schen verschiedenartiger Druck herausgestellt.

Herr Unterbibliothekar Weeke in Kopenhagen hat freundlichst die nachfolgende Beschreibung des Druckes für diese Veröffentlichung zur Verfügung gestellt.

Bl. I a. Ordeninge Sta│tuta vnd settunge │ dorch de d oe rchl ue chtigen hoch= │ gebornen F oe rsten vnde Hern, Hertogen tho │ M ee cklnborch, F o ring rsten tho Wenden, Grenen │ tho Swerin, Rozstock v n mit Querstrich Rozstock v n mit Querstrich Stargardt der lan=│de Heren In genanten ee rer F oe rstlicken gnaden │ F oe rstendome, Landen, St ee den vnd Gebeden, │ dem gemenen nutte thom besten. Ym yare na Christi vnses Heren gebordt Veffteynhundert vnd S oe ßteyne. Publiciert, vork ue ndet, v o ring rgenamen, vpge-│richt, vnd vestlicken geba=│den tho holden.

Vignette

Bl. 1 b. V o ring rrede.

Bl. 2 a. (mit Signatur: aij) Lin. 10: Van Renten │ NAch deme mit den vngew o ring nlic-│ken . . . .

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Bl. 4 a. (a iiij) Lin. 3 von unten: Van der B o ring rgermeister, │ Radtl ue de, Kamerer v n mit Querstrich Kerckgeswarnen │ rekenschop yn den St ee den. ││

Bl. 13 b. Lin. 3 von unten: Wo vele Hantwercke, yn je-│derm Hantwercke ...

Bl. 17 b. Lin. 8: Van Bruwen vnd │ vorsorgnusse des v ue res.

Bl. 18 a. Lin. 13: Van besichtinge der v ue rst ee den.

Bl. 20 a. Lin. 8: Beßluth.

Bl. 20 b. Lin. 5: Vork ue ndyget, vnde mit genanter F o ring rsten │ eyns hyr vpgedr ue ckten Ingesegel, tho vrkunde │ besegelt, am dage      │ Im yare Christi vnses Heren gebordt alse ba-│uen gemelt ys.│

Klein 4 to mit 20 Bll. sign. a ij bis e iij, ohne Blatt= oder Seitenzahlen, mit Custoden, 26-27 Linien; gothische Schrift. Ohne Angabe des Ortes und Druckers und ohne Jahresangabe.

Herr Weeke hat der obenstehenden Beschreibung folgende Bemerkungen hinzugefügt:

1) Unsere Ausgabe ist, wo nicht gleichzeitig mit der Publication der Polizeiordnung, doch jedenfalls im 16. Jahrhundert gedruckt.

2) Sie ist mit der von Wiechmann beschriebenen Dietz'schen Edition gar nicht identisch.

3) Ihr Text kommt doch dem der genannten Dietz'schen Ausgabe ganz außerordentlich nahe, wie aus der Vergleichung der S. 284, 285, 291 und 293) [dieses Jahrbuches!] mitgetheilten Dietz'schen Druckproben mit unserer Ausgabe, sowie aus dem Umstande, daß diese mit der Dietz'schen Ausgabe einen argen Druckfehler gemeinsam hat, nämlich "Bruwen" statt "Buwen" in der Ueberschrift zu §. 51.

4) Wahrscheinlich ist sie nicht aus der Dietz'schen Druckerei hervorgegangen,

5) noch kann sie eine amtliche Ausgabe gewesen sein. (Siehe den Titel, in dem die Namen der beiden Herzöge weggelassen sind.)

6) Die für die Ueberschriften angewandten größeren Lettern sind ganz dieselben, die Mich. Lotter in seiner niederdeutschen Bibel, Magdeburg, 1536 zu Seiten= und Kapitel=Ueberschriften gebraucht hat.

7) Aus dem Vorstehenden glaube ich schließen zu dürfen, daß unsere Ausgabe eine von einem Privatmanne (Buchhändler etc. .) 1536 nach der Dietzschen von 1516 besorgte Ausgabe ist.

Durch vorstehende Beschreibung des Kopenhagener Druckes ist die Kenntniß der gleichzeitigen Drucke, wie sie bisher sich bei Lisch,

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Jahrb. IV, S. 144 f. und bei Wiechmann a. a. O. zeigte, wesentlich erweitert. 1 )

Es muß nun noch hinzugefügt werden, daß im vorigen Jahrhundert eine völlig andere Ansicht über den Drucker der Polizeiordnung herrschte.

Frank, Altes und Neues Meklenburg, Bd. IX, 1755, S. 59, behauptet, daß die Ordnung im Hause des Dr. Marschalk Thurius gedruckt sei. Ferner heißt es in einer gedruckten Prozeßschrift 2 ) aus dem Jahre 1740. §. IV (pag. 4):

"Nun ist gantz unstreitig, dass schon Anno 1516 die damahlen regierende durchlauchtigste Grebrüdere Hertzog Heinrich und Hertzog Albrecht Glor. Memor. eine Policey=Ordnung in platteutscher Sprache, unter dem Titul: Ordeninge, Statuta und Settungen etc. etc. haben publiciren, und in Druck ausgehen lassen, wie denn deren Schluss folgendermassen lautet: Gedruckt in der Löbl. Stadt Rostock in D. Thurijs Huse un vollendet am Maandage nah Jubilate int Jahr Dusend füf Hundert unde Sösteyn (conf. Georg Friedr. Stiebers, Meklenburgische Historie der Gelehrsamkeit, Cap. 2, S. 69) auch selbige in Folio gedruckt, annoch vorhanden ist."

Dr. Hofmeister in Rostock äußert sich über diese Anführungen folgendermaßen:

"Frank hat seine Wissenschaft offenbar aus der Widerlegung. Diese tritt nun allerdings in einer Art auf, die gar keinen Zweifel zuzulassen scheint, und doch glaube ich der Sache durchaus nicht trauen zu dürfen. Die Lösung liegt in dem Citat aus Stieber. Der Widerleger hat die Worte "Institutiones reipublicae mil. et civ.", die am 1. Mai 1515 bei Marschalk gedruckt waren, für eine Uebersetzung resp. Umschreibung des Titels der Polizeiordnung gehalten, übersetzt sich die lateinische Schlußschrift "impressum . . . in celebri urbe Rhostochio in aedibus Thuriis" nach bestem Vermögen ins Plattdeutsche und ergänzt das Datum nach einem Exemplar der "Ordeninge", in dem dasselbe in der gedachten Weise handschriftlich nachgetragen war. Wahrscheinlich fehlte seinem Exemplar, wie allen dreien auf der Universitäts=Bibliothek, das letzte weiße Blatt und er glaubte


1) Wenn Stobbe, Geschichte der deutschen Rechtsquellen, II, S. 358 Anm. 30, unter Berufung auf Lisch, Jahrb. IV, S. 145 sagt, daß Marschalk Thurius den Druck besorgt habe, so beruht diese Behauptung Stobbe's auf einem Versehen bei der Anfertigung seiner Auszüge.
2) Widerlegung der sog. Defension des Brau Rechts des meklenburgischen Adels - - - loco Quadruplicarum bey dem - - Reichs=Hof=Rath in Wien übergeben Anno 1740.
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wohl, diese oder doch eine entsprechende Unterschrift habe darauf gestanden."

Wenn man auch in Bezug auf die Literatur=Erzeugnisse aus dem vorigen Jahrhundert den Ausführungen des bewährten Kenners der altniedersächsischen Literatur Meklenburgs wird beipflichten müssen, so muß doch erwähnt werden, daß die Vermuthung, auch in dem Hause des Marschalk Thurius sei ein Druck der Ordnung hergestellt, durch den äußeren Zustand des Manuscripts in Verbindung mit dem Umstande, daß Dr. Marschalk als Rath des Herzogs Heinrich bei der Abfassung der Ordnung betheiligt war, an Wahrscheinlichkeit gewinnt. Am Rande des Manuscripts befinden sich nämlich Zahlen 1 ), wie sie im vorstehenden Abdruck mit den Buchstaben E. A. und E. B. (Entwurf, Lage A., Lage B.) gekennzeichnet sind. Daß diese Zahlenangaben sich auf die Seiten eines aus zwei Lagen zu je 3 Doppelblatt bestehenden Druckes beziehen, geht daraus hervor, daß das Manuscript noch heute die Spuren der mit Druckerschwärze beschmutzten Finger des Setzers zeigt. Es steht somit fest, daß nach dem Manuscript des Gesetzes ein Abdruck gemacht worden ist. Die Annahme, daß dieser in dem Hause des Marschalk Thurius erfolgt ist, liegt nahe, da es unwahrscheinlich ist, daß man ein so wichtiges Schriftstück an einen fremden Drucker sollte weggegeben haben, wenn ein herzoglicher Rath, der an der Abfassung des Gesetzes mit betheiligt war, sich im Besitze einer Druckerei befand. Dem gegenüber betont Dr. Hofmeister, daß es durchaus nicht Wunder nehmen dürfe, wenn Marschalk den Druck nicht bekommen habe, "da er bis zum 1. Mai 1516 nicht weniger als 5 verschiedene, allerdings kleinere Sachen druckte, demnach wohl reichlich besetzt war und deutschen Satz nur in ganz ungenügender Qualität besaß. Ist das Datum, 14. April", (s. Widerlegung!) "richtig, so hätte er kaum Zeit, Rath zu schaffen; cfr. Wiechmann a. a. O., III., Seite 189, wo ein noch viel auffälligerer Fall vorliegt."

Da nun die mit E. bezeichneten Seiten mit dem Dietz'schen Druck durchaus nicht übereinstimmen, so bleibt, wenn man an einem durch Marschalk Thurius besorgten Drucke festhalten will, nur die Möglichkeit über, daß Marschalk trotz alledem Rath geschafft hat, der Druck aber so mangelhaft ausgefallen ist, daß er cassirt und Dietz mit dem Neudruck beauftragt worden ist, oder daß Marschalks Druck nicht im Jahre 1516, sondern vielleicht schon im Jahre 1515 und nur in


1) Die kurz hintereinander erfolgende Wiederkehr einzelner Zahlenangaben erklärt sich vielleicht daraus, daß der Satz, etwa durch Einschiebung von Verbesserungen öfters hat umbrochen werden müssen.
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wenigen Exemplaren angefertigt ist, vielleicht um den zur Berathung des Entwurfes berufenen Personen und den Städten anstatt einer Abschrift mitgetheilt zu werden. Es wäre so auch erklärlich, daß dieser Druck vollständig verloren gegangen ist.

Dies sind jedoch nur Vermuthungen, die nicht weiter wahrscheinlich gemacht werden können, und die deshalb hier nur angedeutet werden sollen.

Wegen der aus dem vorigen Jahrhundert stammenden Abbrucke des Gesetzes siehe oben S. 151.


Anlage N.

Publicationsmandat.

Hinrick vnnd Albrecht, gebruder, von godds gnaden hertogen to Meckelnborch, forsten to Wendenn etc.

Vnnsenn gunstigen grudt touorn [ersamen, lieuen getruwenn]. Alse vorschener tydt dorch gemeyne stende vnses forstendhomes vnd lande semptlick vnd sunderlick tho mehr malenn mennichfoldige clagenn an vns gebracht sin wordenn, wo dat in dersuluen vnsen landen vnd in vnsen stedden vnd flecken, darinne gelegen, vele missebruke vnnd vnordeningen wern, de nicht alleine to sweckinge berurder vnser lande vnd stedder vnd dersuluen inwaner, sunder ock to uorhinderinge, afbroke vnd nadeyle des gemeinen nuttes deden reykenn, mit vlitiger bede, mit vnsen redern vnd stenden vnnses forstendhomes also darin to sehne, dat vnnotturftige vnd nadeylige missebruke vnnd bose gewanheydenn afgestellet vnd daryn lidelike ordeningen vpgericht wurden; vnd wy vns darup solcker missebruke vnd gewanheydenn hen vnd her in vnnsen landen erkundenn hebben latenn vnd wy de, wo bauen gemelt vnd ock vaste nadeilig vnnd beswerligk befunden, so hebben wy demena mit tydigem rade den meysten deyl alle vnser drepeliken reder, ock mit tosatte der stende, gade dem almechtigen to laue, deme gemeinen bestenn to fordernisse vnd vnsen landen vnd lude to gude, in densuluen vnnsen landen etlike statuta vnd ordeninge eindrechtichlick begrepen, vprichten, ock de mit vnnsem rade, weten vnd willen entlick beslaten, de enhe vnnd andern vnsen vnderdanen semptlick vnd besundern touorkundigen laten vnd ernstlick, wo se sick des vor sick suluest, so vele id se ber oe rt, ock beleuet vnnd bewilliget, vann yederm vnnser lande inwaner, so vele enhe des berurt, vestichlikenn

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to holdenn, gebieden. Derhaluen wy [yw] solcke ordeninge gunstichliken auersenden vnd is demena vnse vlitich vnd ernstlick begern, [willet jw] na solcker ordeninge, ßo vele [yw] des berurt edder belangen mach, stracks richten, de ock vnd darouer vestliken holden, vnd solckes mit [vnser stat innwanern vnd hantwerckern], so vele de solckes betrefft, to holden ernstlikenn vorschaffen, vnnd ein vlitich vpsehen hebbenn, dat solckes vann enhe geholden werde, enhe ock thom allergeringisten de suluen puncte, de se betreffen vnd anroren mogenn, darmit se de vnwetenheyt haluen nicht auertredenn edder sick darmit to entschuldigen hebben, forderlick klerlick antogen vnd eropenen laten, ock de mutwillige auertreder solcker ordeninge van den suluen [vnser stat inwaner] na gebor vnnd, wo sick in yederem falle themet, straffen, den wo solcks am gantzen edder am deyle van [jw] voracht vnnd also wo angetoget vnd in der ordeninge begrepen to holdenn vnd vortonhemen vnderlaten, wurden wy alse landesforsten vth crafft bauen gemelter bewilligung dem gemeinen nutte to fordernisse vnd to hanthebbinge berorden statuten georsaket, [jw] mit geborliker vnd themeliker straffe vorfolgen to laten. In touorsicht [werdet] id darhen nicht laten gelangen vnnd darna allenthaluen richtenn, darane geschut vns dangnhemich gefallen, mit besunderer gunst vnd gnaden gegen [jw] to erkennenn.

Nach dem Concept im Geheimen und Haupt=Archiv zu Schwerin. Die in [] gesetzten Worte sind in der Vorlage umrandet.
Lisch (Jahrb. Bd. IV, S. 145) und nach ihm Wiechmann a. a. O. (Bd. I, S. 36) betrachten die Vorrede zum Gesetz als "Publicationspatent". Der Inhalt dieses Actenstückes widerspricht aber der Annahme.


Anlage O.

Plawe.

Anno domini dusent wyffhunderth vnd in dem negenteyden jare hefft de ersame raeth, borgermeistere vnd rathmanne der stadt Plawe en ider gilde edder ampte gemetiget.

De to rade gekaren werth, de schal geuenn X gulden to der stadt beteringe, V gulden in de ere Marien, to der kerken buwete.

Item ock werden keyne gilde geholden sunder de pinxtengilde in den ampten, en ider gilde II dage, vnd dar scholen se inne drinkenn III tunne bers.

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Item ock scholen alle ampte ! na older gewantheyt de vilgen, selmissen vnd wes to gades denste gelecht is, by macht blyuenn vnd geholden werden.

Item de schuttengilde is vth gnaden ock na gegeuenn to holden van v[nsern] g[nedigen] h[eren]. Item III ß. is de ingang.

Item vp den dorpen geme[n]lick bruwen de kroger, de smede, gemenlick ock etlike gudemanne, de krogers to kyndenberenn vnd brutlachtenn in besweckinge van vns, v. g. h. denst to uorderuende.

De ampte. Wullenweuer. V gulden in dat ampte, II gulden in der stadt beste.

De schomaker. IV 1/2 gulden in dat ampte, I 1/2 gulden in der stadt beste.

De scroder. V gulden in dat ampte, II gulden in der stadt beste.

De smede. IIII gulden in dat ampte, II gulden in der stadt beste.

De knakenhouwer. II gulden in dat ampte, I gulden in der stadt beste.

De fisker. II 1/2 gulden in dat ampte, I 1/2 gulden in der stadt beste.

De becker. II gulden in dat ampte, I gulden in der stadt beste.

Item en jewelick ampte hefft des jares eyne morgensprake, dar warth ine voteret I tunne bers, vor VI ß. herinck vnd vor VI ß. witbroth. - Item in der eskinge werth nicht vorteret. - Item de lerrejungen scholen geuenn I gude mrk., II punt wasses in dat ampte.

Item ock foren de bure den hoppenn in vorfanck de armen lude vnd inwaner der stadt Plawe.

Item ock beclagen sick de gantze gemenheyt, dat de hekede vnd viske vp vorkop werth vpgekofft vnd in de tunnen gesoltet.

Durchluchtigen, hochgeboren fursten, g. h., wy bydden j. f. g., wil de metinge so geschen is, confirmerenn vnd bewestenn sodaner vorscreuenn metinge j. f. g. to erenn vnd. j. f. g. vnderdanenn to dem bestenn, darmyt j. f. g. derwegen wider ouerlopen edder vorderenth nicht bederue.


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Anlage P.

Dath ampt der schomaker. Item eyn, de zodane ampt wil wynnen, de ghifft vertich Stralen. mrk. vnde moth viff jare tovorn bynnen der stath denen, zunder he neme elick eynen broder dochter, vnde gifft eyne brefftunne mith der kost. Vnde eyne schomackersche, zo de wedewe yß, schomakers zone vnde dochter hebben X mrk. vordelß. Item tome vastelauende vor XXIIII mrk. vnde de ketel geuen achte mrk., item vor XXVIII mrk. geuen ze ime pinxten VI mrk. Item de wandelinge scolde geweset hebben alße: alse vor de vertich mrk. to geuende XXX mrk. vnde am vastelauende vnde pynxsten vor islik mrk. to geuende VIII witte.

De haken. Item eyn nige hake gifft deme ampte XXVl mrk., II punth wasses; zunder eyne wedewe, broders zone vnde dochter hebben viff mrk. vordel. Item an der werckoßt deß sonnauendes IIII richte, sondags IIII richte, vp den auenth desgeliken, mandages III richte, vp den auenth de zuluen richte mith eynen wynmoße vnde III 1/2 tunne berß, item eyn stauenbath. Item hebben zee IIII werckoßt, item tho der hogeßten morgensproke gifft de werckmester 1/2 tunne berß vnde de koßt. Item de wandelinge scolde geweßet zyn: alse vor de XXVI mrk. to geuende XXIIII mrk. vnde vor alle koßte to geuende II dage koßt vnde II tunne berß vnde ame mandage vnde nicht ame dynxtedage to holden dat stauenbath, item vor de IIII werckkoßt to holden II etc.

Item eyn nyge scroder gifft deme ampte veftich mrk., zunder eyne wedewe, broders zone effte dochter gifft isliken broder I mrk., item tho der koßte IIII tunne berß, eynen isliken I brathhon vnde IIII richte, vnde de koßt to geuende zo lange dath der warth. Item ame pynxten XXVI mrk., vor islik mrk. to geuen VIII albus. Item I morgensproke na wynachten III tunne berß, de alsdenne tome werckmester gekoren werth, gifft 1/2 tunne berß vnde de koßte zo lange dat der warth. Item dewandelinge scolde geweset zyn: alse vor de L mrk. to geuende XXX mrk., II tunne berß vnde III richte to geuen zo lange dat der warth. Item to der morgensproke II tunne berß, vnde de tome werkmester gekoren werth, alsdenne tome der to geuende eyne droge richte, kese vnde botter.

Item eyne nyge smyth eschet dath ampt enß vor dre male vnde gifft XII ß., vnde zo he eschet gifft 1/2 tunne berß, III richte, darbeneuenßt giff[t] XII mrk., item tor werckost

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III 1/2 tunne der, eyn zwyn, I veth rynth, II botlinge, kese vnd botter genoch, den werckmestern II braden honer, isliken brodere I brathhon. Item wil he smeden vor der werckost, gifft he 1/2 tunne der vnde II richte zo lange dat ber lopet. Item II morgensproke, zo gifft de werckmester droge vlesck, kese vnde botter, dath der betalen zee zamptlig. Item ame pynxsten vor viff mrk. geuen zee XV gude ß., item hebhen zee XXVIII mrk., dar geuen zee vor XXVIII ß. Item de gildemester gifft ime pynxsten droge vlesck, I brade, kese vnde botter. Item eyn nye broder gifft I stauenbath, 1/2 tunne ber, de kost man vnde frowen, vnde IIII ß. wyngelt. Item de wandelinge scolde zyn geweset: alße vor de XII schillinge, erst benomet to geuende, VIII ß., item wen he eschet tome der to geuende II richte, item tor werckoßt vor III 1/2 tunne der to geuende II 1/2 tunne, vor alle vitallie to geuende III richte, III kese vnde botter, item vor de viff mrk. vor eyne islike mrk. VIII witte, vnde ame pynxsten to geuende droge vlesck, keße vnde botter, item tome stauenbade II richte, vnde de ver schillinge wyngelt na to bliuende.

Item eyn knakenhouer gifft vertich mrk. vnde XXI honer, botter vnde keße. Vnde de gekoren werth tome werckmester erstmalß, de geuet II verndel berß vnd de koßt darto behuff. Item de wandelinge scolde geweset zyn: vor de vertich mrk. to geuende XXX mrk.

Item eyn nige peltzer moth drige 1 ) eschen vnde to isliker tyth giff[t] he I verendel berß vnde to der drudden eschinge koßt. Item to der werckoßt gyfft he XX mrk., soß tunne ber, V dage koßt, zunder broder zone effte dochter komen mith eyner eschinge vorth vnde geuen II tunne der vnde viff dage koßt, vnde gifft I stauenbath by deme zuluen ber. Item de werckmester gekoren werth, gifft vp vastelauent II mrk. vnde vp pynxsten II mrk., vnde eyn islick werckmester hefft by zick V mrk., dar gifft ider vor VIII Stralen. ß. De wandelinge scolde zyn geweset alse: vor de verendel berß to isliker eschinge to geuende vor islick verendel IIII Stralen. schillinge vnde tor drudden eschinge to geuende I guth richte, keße vnde bother. Item tor werckoßt to geuende III tunne ber vnde II dage koßt, item broder zone effte dochter II tunne berß, II dage koßt vnde I stauenbath.


1) von Schönaich setzt hinzu: Die heischung zcu mhermaln ist vbirflußig.
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Item eyn nyge becker, zo de eschet buten der morgensproke, de gifft I verendel ber vnde I richte vnde XXX mrk., zunder broder kynt hefft V mrk. vordel. Item zo de erßten backet, gifft I verndel berß, II richte, vnde des anderen dages 1/2 tunne berß vnde III richte. Item to de werckoßt II tunne berß vnde III richte, zo lange dath der warth. Item zo eyn werckmester werth, 1/2 tunne ber, I droge richte. Item to der gildekoßt 1/2 tunne ber, I richte. Item eyn islick gildemester hefft VI mrk., dar gifft islick vor XXIIII ß. De vandelinge scolde zyn geweset alse: vor de XXX mrk. to geuende XXVI mrk. vnde zo de erßten backet, to geuende I verndel berß, II richte. Item to der gildekost to geuende I vernddell ber, II richte vnde vor dath gildegelt vor islicke mrk. to geuende VIII albus.

Item eyn nyge wullenweuer gifft vertich mrk., I tunne ber, II punth wasses vnde de koßt, islicken tor werckoßt I hon vnde botter, item II werckost, de ze alle vthrichten mith teringe. De wandelinge scolde zyn: vor de vertich mrk. to geuende XXX mrk., de andere stucke in eren wesende to bliuen.

Auf S. 160 ist diese Ordnung als wahrscheinlich nach Neubrandenburg gehörig in Anspruch genommen. Ich bin in dieser Vermuthung jedoch wankend geworden, da die dort behauptete Uebereinstimmung der Anordnung mit dem Neubrandenburger Berichte nicht zutrifft. Es ist jedoch hervorzuheben, daß von der Bereifung Monnicks außer Rostock und Wismar auch Stavenhagent und Malchow nicht berührt worden sind.

Anlage Q.

Johann Monnick.

Neben dem Kanzler Caspar v. Schönaich ist bei der Vorbereitung der Polizeiordnung von 1516 in hervorragender Weise der herzogliche Secretair Johann Monnick thätig gewesen. Der beträchtliche Umfang einzelner seiner Berichte, namentlich aus einigen im Osten des Landes belegenen Städten, legt die Vermuthung nahe, daß er nicht nur seiner Instruction gemäß auf die Entgegennahme von Berichten der einzelnen Ortsobrigkeiten sich beschränkte, sondern daß er auch persönliche Verbindungen zur Vervollständigung und Richtigstellung seiner Aufzeichnungen benutzte. Aber sollte auch die Vermuthung einer selbstständigeren Thätigkeit Monnicks bei der Entstehung der vorliegenden Berichte hinfällig sein, so ist sein Name doch so sehr mit diesem eigenartigen meklenburgischen Geschichtsdenkmal verknüpft, daß es wohl von Interesse ist seinem Lebensgange und der Bedeutung seiner amtlichen Thätigkeit nachzuforschen.

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Der Name Monnick ist schon im 13. Jahrhundert in Meklenburg nicht unbekannt; das Urkundenbuchsregister führt eine Rathsfamilie in Rostock und im 14. Jahrhundert auch einen Rathmann des Namens zu Parchim auf. Sodann finden sich in dem mit dem Jahre 1424 beginnenden Schweriner Stadtbuche Träger dieses Namens als Bürgermeister und Rathsherren daselbst.

Ferner ist in Wismar die bereits im 13. Jahrhundert auftretende Familie Monnick seit 1355 im Rathe 1 ) und nach einem Schoßregister aus den Jahren 1435-37 eine der höchstbesteuerten Bürgerfamilien 2 ).

Schon zu Anfang des 16. Jahrhunderts ist außer Johann Monnick ein Georg (Jürgen) Monnick am Hofe des Herzogs Heinrich bedienstet. Die Ausgabeposten der Rentereirechnungen, die sich auf denselben beziehen, lassen erkennen, daß die dienstlichen Obliegenheiten Jürgens, die zum Theil nicht unbedeutender Art waren, ihn häufig in die unmittelbare Nähe seines fürstlichen Herrn geführt haben.

Ob und wie weit Johahn Monnick zu diesem Jürgen oder einer der genannten Familien in verwandtschaftlichem Zusammenhange gestanden hat, läßt sich aus unseren Quellen nicht erkennen. Die Möglichkeit einer Verwandtschaft ist nicht ausgeschlossen, wahrscheinlich ist sie aber nicht, denn anderweitige Nachrichten scheinen für Johann Monnick auf einen außerhalb Meklenburgs liegenden Geburtsort hinzuweisen. Am 25. October 1496 ward zu Rostock "Johann Monnyck de Hamborch" gegen Erlegung von "II mrk." immatriculirt. In diesem Rostocker Studenten, der im Winter 1497/98 an derselben Universität den Grad eines baccalaurius erwarb, werden wir den späteren herzoglichen Secretair erblicken müssen.

Die Art seiner Beschäftigung im Dienste des Herzogs in Verbindung mit seiner Stellung in der Geistlichkeit des Landes - wir werden ihn als Domherrn zu Güstrow und als Inhaber mehrerer, zum Theil reich dotirter Kirchenlehne finden - lassen auf eine akademische Bildung Monnicks schließen, und es ist mehr als wahrscheinlich, daß er sich diese in Rostock wird erworben haben. In den von ihm herrührenden Schriftstücken zeigt er sich der niederdeutschen Sprache in dem Maße mächtig, daß seine Heimath unbedingt in dem niedersächsischen Sprachgebiete gelegen haben muß. Aus Meklenburg selbst wird er schon deshalb nicht stammen, weil in den Matrikeln der Universitäten 3 ), die für dies Land zu der Zeit hauptsächlich in Betracht kommen, sein Name sich nicht findet. Es liegt daher die Vermuthung


1) Crull, Rathslinie der Stadt Wismar. S. 30, 65, 76.
2) Hansiche Geschichtsblätter XIX, S. 67.
3) Jahrbücher, Bd. 48, S. 54 ff. Bd. 49, S. 73 ff. Bd. 50, S. 343 ff. Bd. 53, S. 189 ff.
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nahe, daß der aus Hamburg gebürtige Rostocker Student in Folge seines Aufenthaltes auf der Landesuniversität zur Annahme einer dauernden Stellung in Meklenburg bewogen worden ist. 1 )

Wann nun Johann Monnick in den Dienst des Herzogs getreten ist, hat sich nicht feststellen lassen. Er begegnet uns gleich in der ersten erhaltenen Rentereirechnung. Am Tage conuersionis Pauli 1511 erhält er 4 ßl. "zwr geltwacht, als er van Gustrow zw h. Bernth Maltzan geschickt, V C gulden zw holen."

Es würde zu weit führen, aus den Rechnungsbüchern alle einzelnen, auf Johann Monnick bezüglichen Eintragungen wiederzugeben, es mag hier die allgemeine Bemerkung genügen, daß sie sich ausschließlich auf die Ausführung ähnlicher Aufträge wie der obige und die durch Monnick erfolgte Erhebung der Landbede in den im Osten des Landes belegenen Vogteien beziehen. Dagegen findet sich die Spur einer andersartigen Thätigkeit Monnicks in einer meklenburgischen Staatsurkunde vom 6. Februar 1513. An diesem Tage schlossen die Herzöge Heinrich und Albrecht von Meklenburg einen Vertrag über die Ausübung der Regierungsgewalt ab. Von dem in niedersächsischer Sprache abgefaßten Vertrage sind noch mehrere Exemplare eines gleichzeitigen Druckes vorhanden. "Besonders 2 ) merkwürdig wird dieser "Druck durch eine unten auf Seite 3 befindliche Beglaubigung, welche ohne Schwärze gedruckt ist und nach der vom Archivrath Lisch vorgenommenen Entzifferung also lautet: Auscultata diligenterque collationata est p n mit Querstrich s copia per me Joannem Motzinck (?) clericū Hauelbergensis diocesis impiali auctoritate notariū publicū."

Das Resultat der vom verstorbenen Geh. Archivrath Lisch vorgenommenen Entzifferung des Blinddrucks befindet sich handschriftlich auch im Archive zu Schwerin. Hier hebt Lisch besonders noch die Schwierigkeit der Entzifferung hervor und betont, daß er durchaus keine Garantie für die richtige Lesung der einzelnen Buchstaben übernehmen könne. Eine jetzt unter der Voraussetzung, daß statt Motzinck Monnick zu lesen sei 3 ), vorgenommene Nachprüfung hat die vollständige Richtigkeit dieser Annahme ergeben.


1) Es soll hier der Vollständigkeit wegen darauf hingewiesen sein, daß schon seit dem 13. Jahrhundert eine Rathsfamilie Monnick zu Lübeck angesessen war, während das Bremer Urkundenbuch eine gleichnamige ritterbürtige Familie aus der Umgegend der Stadt auch schon seit dem 13. Jahrhundert anführt. Das Lübecker Urkundenbuch VIII, S. 772, erwähnt einen Hamburger Bürger und Kaufmann Heinrich Monnick im Jahre 1450.
2) Wiechmann, Meklenburgs Altniedersächsiche Literatur, Bd. I, S. 31.
3) Nach einer nachträglichen Mittheilung von Dr. Hofmeister=Rostock hat der verstorbene Director Dr. Krause schon dieselbe Vermuthung geäußert.
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Wir lernen also hier Monnick als Cleriker der Havelberger Diöcese und als notarius publicus kennen. Daß der im Anfang des Jahres 1513 zur Beglaubigung einer wichtigen Staatsurkunde verwandte Notar mit dem im Herbst desselben Jahres vom Herzoge als "unser secretarius" bezeichneten Johann Monnick (Anl. G., Seite 177) identisch ist unterliegt keinem Zweifel. Ebenso zweifellos ist die Identität desselben mit dem in den Rentereirechnungen vorkommenden Träger dieses Namens, der dort häufig mit dem Prädikat "Er" aufgeführt und dadurch als dem geistlichen Stande angehörig gekennzeichnet wird.

Dabei muß nun allerdings hervorgehoben werden, daß in den Rechnungen niemals die Bezeichnung als Secretair für Monnick vorkommt, ebenso daß sich keinerlei Andeutung einer dauernden Stellung desselben in Herzoglichen Diensten, etwa durch Buchung einer "Sold"zahlung, findet. Wenn man anfänglich auch geneigt sein mag, diese Lücke auf die Mangelhaftigkeit der ersten Rechnungsbüchcr zurückzuführen, so liegt doch die Vermuthung näher, daß Monnick überhaupt keine feste Stellung im Dienste des Herzogs bekleidet hat, daß er vielmehr, analog der Stellung eines "Raths von Haus aus" 1 ), nur zu einzelnen Dienstverrichtungen herangezogen und für seine Mühewaltung in anderer Weise entschädigt wurde.

Eine Bestätigung dieser Vermuthung findet sich in folgendem eigenhändigen Schreiben Monnicks an die Herzöge. Dasselbe, mit einem eine Hausmarke zeigenden Siegel verschlossen, soll hier vollständig mitgetheilt werden, weil es das einzige von Monnicks Hand herrührende Schriftstück ist, das Auskunft über seine Personalverhältnisse giebt. Es lautet:

Durchluchtige, hochgeborne fursten. Myne gehorsam vnd gantz willig dienste neuen mynem innigen gebeth to got sin juwen furstlicken gnaden alletidt voran bereyt. Gnedige fursten vnd hern, wowol ick gantz gewilligt, juwer furstlicken gnaden schrifftlickem beuelich, so ick vp hute dato entfangen, mit vpheuynge der lantbede in der vogedien tom Wredenhagen vnnd deme landhe to Robell nachtostellen, ßo ligge ick doch jtz in der franczosen smehr vnd hebbe es ßo groff im munde, dat ick inwendich dren weken, die negest uorschienen, nicht vor einen heller brot hebbe in myn liff brengen mogen, es ist ock nicht to uormoden, dat ick in acht oder viertein dagen na Martini vth der smehr in die lucht kamen moge, bidde derhaluen inn vnderdenigem flite, dat juwe furstlicke gnadenn my derhaluen


1) Jahrbuch VIII, S. 68.
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gnediglick entschuldigt hebben wollen, denne so drade alse sick myne swacheit to beteringe stellet, wil ick my to juwen furstlicken gnadenn fugen vnnd in allem deme, darin juwe gnaden my weten to gebruken, dinstbarlich vnnd williglick ertogen. Darmit ock juwe furstlicke gnaden to dissem handell einen andern schikken mogen vnd an registern nicht mangeln dorff, ßo finden j. f. g. myne register by i. g. secretarien Michel Hildebrand, dat ick juwen furstlicken gnaden nicht wuste to bergen, denne jwen furstlicken gnaden viele wilferiger vnderdeniger dinstbarkeit to ertogen, erkenne ick my alletidt schuldig. Schreuen to Fredelandt, am dage Simonis et Jude apostolorum, anno etc. XVIII.

J. F. G.    
vnderdeniger vnd
williger capellan
Johannes Monnick.

Aufschrift: Den durchluchtigen, hochgebornen fursten vnd hern, hern Hinricken vnd hern Albrechten, gebrudern, hertogen to Meckelnborch, fursten to Wenden, greuen tho Swerin etc., mynen gnedigen hern vnderdeniglick.

Registratur=Vermerk von der Hand des Kanzlers Caspar von Schönaich: Er Johan monch entschuldigt sich krangheit halben 1518.

Dies eigenhändige Schreiben Monnicks ist in mehrfacher Hinsicht interessant. Es zeigt die gleiche Amtsthätigkeit desselben, wie sie schon aus den Rentereirechnungen hervorgeht; es läßt aber auch erkennen, daß Monnick Capellan in Friedland war, das zur Diöcese Havelberg gehörte, es liegt somit in diesem Schreiben ein wichtiges Beweisstück vor für die Identität des Notars Johann Monnick mit dem Herzoglichen Secretair und dem Einnehmer der Landbede.

Hiermit sind die gleichzeitigen noch vorhandenen Quellen, aus denen Nachrichten über Monnicks Leben und amtliche Thätigkeit zu gewinnen waren, erschöpft. Was wir nun noch über ihn erfahren können, müssen wir Actenstücken entnehmen, die erst nach seinem Tode entstanden sind, die aber, ihres amtlichen Charakters wegen, vollständige Glaubwürdigkeit verdienen.

Im Jahre 1534 wurde in Meklenburg die erste allgemeine Kirchen.Visitation abgehalten. Visitator war neben andern auch der Herzogliche Secretair Sebastian Schenck. 1 ) Der Umstand, daß dieser Nachfolger Monnicks in dem Besitze einzelner von demselben inne=


1) Jahrbuch VIII, S. 88.
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gehabten Kirchenlehen war, verleiht den Angaben des Visitationsprotokolles und dessen Anlagen über Monnick besondere Glaubwürdigkeit.

In dem Visitationsprotokoll heißt es über die Kirche zu "Olden Stargardt in der stadt: Dat kerklen is der fursten vnnd hedde nenen sekeren besitter, denne werth ghewarth dorch eynen capellan twistes haluen". Es handelt sich hier um einen Streit über den Besitz dieses werthvollen Kirchenlehns, das vom Herzog Heinrich dem Sebastian Schenck am 3. Mai 1523, vom Herzog Albrecht aber einem Joachim Schütte am 1. Juni 1523 verliehen war. Auf den Streit selber, der eine Folge des Zwistes unter den fürstlichen Brüdern war, brauchen wir nicht einzugehen. Dagegen entnehmen wir aus einem von Joachim Schütte zum Visitationsprotokoll eingereichten Schreiben folgende Stelle: "- - dat er Johan Monnigk seliger gedechtenisse IIII lhene von den Meckelborgischen fursten in besittinge gehat, vnd nha dotlichem vorfolle twe durch m. g. h. hertich Hinricke, alse eine dhomprouene tho Gustrow vnd lehne to Fredelande in der parkerken bolegenn er Marten Boienn gelegen, vnd my durch m. g. h. hertich Albrechte de kerke tho Stargardt vnd dat lehen in sant Gertruden capellen vorlegen - -."

Ferner heißt es in dem Protokoll selbst: "Hirna hefft Joachim Schutte - - sine jura, titel vnde rechticheit vp bauen schreuenn kerken" (Stadtkirche zu Stargardt) "vns ock getoget vnde lesen laten, ock vp dat len tho Fredelande, alße eyne presentatien van hern hertoch Albrechten eme ghegeuen vnde vorlent - -."

Wir sehen aus diesen Auszügen, daß Johann Monnick Besitzer folgender, ihm von den Fürsten verliehener Kirchenlehen war: 1) einer Dompräbende zu Güstrow, 2) der Kapelle in der Marienkirche zu Friedland, 3) der Kapelle St. Gertrud zu Friedland und 4) der Stadtkirche zu Stargardt.

Es war dies eine bedeutende Dotation, die dem Johann Monnick von den Herzögen zugewandt worden war, und die Verleihung derselben legt Zeugniß davon ab, wie hoch sie seine Dienste schätzten.

Wieviel die Domherrenstelle zu Güstrow eingetragen, läßt sich nicht feststellen, da der Nachfolger Monnicks in dieser Präbende im Jahre 1527 gestorben ist und nach dem Visitations=Protokoll von 1534 in dem Jahre mehrere Präbenden neu verliehen wurden. Die niedrigst dotirte derselben war mit einer Rente von 15 Gulden ausgestattet, so daß Monnick, selbst wenn ihm diese zugehört hätte, doch in Verbindung mit den 20 fl. aus den beiden Friedländer Kapellen und zusammen mit den reichen Erträgen der Stargarder

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Kirche über ein für damalige Zeiten bedeutendes Einkommen zu verfügen hatte.

Es liegt nun noch dem genannten Protokoll ein Verzeichniß der von den beiden Herzögen vorgenommenen Verleihung von Kirchenlehnen bei. In demselben heißt es: "- - lehen zu Fredland durch Munich erlediget, hern Martin Boyen verlehnet - - - Nota Munich is gestorben 2 a post Reminiscere anno 23. - - - -" 1 ).

Das ist alles, was mit einiger Sicherheit über Johann Monnick's Leben und über seine amtliche Thätigkeit aus dem im Archiv zu Schwerin aufbewahrten Material zu entnehmen wor. Ob Monnick noch bis an sein Lebensende im Dienste des Herzogs thätig gewesen ist, hat sich nicht feststellen lassen, da die Rechnungsbücher dieser Periode im Archive fehlen. 2 )


Glossar.

Glossar

1) d. i. 2. März 1523.
2) Gelegentlich soll hier noch darauf hingewiesen werden, daß das ablehnende Verhalten des Kanzlers von Schönaich gegen die Beschwerden der Friedländer Einwohner wegen der Uebergriffe der Geistlichkeit daselbst in den Jahren 1518 ff. (Jahrbuch XII, S. 146/7) vielleicht dem Einflusse Monnicks zuzuschreiben ist.
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Glossar
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Glossar
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Glossar