zurück zur Metadatenansicht auf dem Dokumentenserver
zurück
Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 204
Dokument dauerhaft verlinken Dokument im gesamten Band öffnen Metadaten auf dem Dokumentenserver anzeigen

Römische Alterthümer von Häven.

Nachtrag zur vierten Aufgrabung, Grab Nr. 9.
Jahrb. XL, S. 220.

Von der im Jahre 1875 zu Häven vorgenommenen Aufgrabung ist nachträglich noch eine römische Bronze=Schüssel zum Vorschein gekommen, welche an der Grabstelle Nr. 9 von einem Arbeiter gefunden und mitgenommen, von diesem aber durch den Herrn von Storch auf Dämelow (nahe bei Häven) gerettet und erworben und den Schweriner Sammlungen geschenkt ist.

Diese Bronze=Schüssel ist offenbar von römischer Arbeit. Sie ist, wie die zahlreichen römischen Krateren, sehr dünne gegossen und stellenweise abgedreht und polirt. Leider fehlt der ganze Boden, Welcher ohne Zweifel flach und etwas abgerundet gewesen ist, da derselbe, wie mehrere Krateren aus den Hävenschen Funden, gewiß theils durch die Last des bedeckenden Sandes zerdrückt, theils durch die Arbeiter beim Graben zerstoßen ist, so daß nichts davon erhalten ist.

Das Gefäß ist rund, 11 Zoll (26 Cent.) im Durchmesser weit und 81 Cent. im Umfang, und in den senkrechten Seitenwänden 6 Zoll (10 Cent.) hoch. An der Oeffnung sitzt ein 1/2 Zoll breiter, nach außen gebogener, dickerer Rand. An diesem Rande stehen seitwärts horizontal gestreckt drei kleine flache Henkel oder Griffe von der Dicke des Randes, 3 Zoll breit und 1 1/2 Zoll lang. An der vierten Seite ist eine 4 Cent. lange und 3 Cent. breite, oben offene, starke Ausguß=Dille.

Dr. G. C. F. Lisch.