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Kegelgrab von Holzendorf.

Auf der Feldmark des Hofes Holzendorf bei Sternberg, wo die merkwürdige Bronze=Gießstätte gefunden ist (vgl. Jahrb. XXXIV, S. 220 flgd.), ward beim Bau der Chaussee von Parchim nach Sternberg im Jahre 1869 ein Kegelgrab abgetragen, welches beim Herausholen der Steine zum Chausseebau durchwühlt war. Bei dem Abtragen und der Ebenung des Platzes fanden sich aber noch die bronzenen Alterthümer, welche durch die Sorge des Herrn Senators Beyer zu Parchim gerettet und in die Schweriner Sammlungen gekommen sind. Diese Bronzen, welche alle mit gleichem edlen Rost bedeckt sind, sind folgende:

1 gewundener dünner Kopfring, 6 Zoll im Durchmesser, vollständig erhalten;

1 gewundener dünner Kopfring, eben so groß, in der Mitte durchbrochen und auch auf den Bruchflächen oxydirt;

1 Bruchstück von einem gewundenen Ringe, 4 Zoll lang;

2 gleiche massive Armringe von ovalem Durchschnitt, mit schmalen, starken Querreifen verziert;

2 breitere, dünne, blechartige Armringe, dicht mit Schrägelinien verziert;

1 Bruchstück von einem ähnlichen Armringe;

4 gleiche sogenannte Hütchen, auf der Oberfläche mit vielen und feinen concentrischen Reifen verziert;

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6 gleiche sogenannte Hütchen, auf der Oberfläche mit wenigen und breitern concentrischen Reifen verziert;

4 Fingerringe von feinem, ganz dünnem Bronzedrath.

Vielleicht waren in diesem Hügel zwei verbrannte Leichen bestattet, da sich alle mitgegebenen Alterthümer doppelt finden, und muthmaßlich waren die zuerst aufgeführten Armringe und Hütchen die älteren, d. h. um ein wenig älter, als die folgenden. Sicher waren diese Gräber nach den Beigaben an Schmuck Frauengräber.

Dieser Fund zeigt in jeder Hinsicht eine große Uebereinstimmung mit dem im Folgenden aufgeführten Funde von Karbow. Auch in diesem Funde fanden sich viele sogenannte Hütchen. Ueberhaupt läßt sich die Beobachtung feststellen, daß sich diese Hütchen, welche man in frühern Zeiten als Kopfaufsätze betrachtete, oft in großer Anzahl neben einander finden. Ich halte sie für Knöpfe für Obergewänder aus der ältern Bronzezeit, und nicht mehr für Verzierung des Pferdegeschirrs, wie ich wohl früher mit Andern angenommen habe.

G. C. F. Lisch.