[ Seite 1 ] |
|
:
XXXVII. 1.
des
I. Wissenschaftliche Thätigkeit.
D as wichtigste, in der Geschichte unseres Vereines hervorragende Ereigniß des ersten Quartals in dem neubegonnenen Vereinsjahre ist ohne Zweifel die am 22.-24. v. M. hier in Schwerin abgehaltene erste General=Versammlung der deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte. Schon der Umstand, daß vor 2 Jahren in der constituirenden Versammlung der Gesellschaft gerade Schwerin, trotz seiner Lage fast an der äußersten Nordgränze des großen Vaterlandes, mit Rücksicht und unter ausdrücklicher Anerkennung des wissenschaftlichen Werthes unserer Sammlungen zum Orte der nächsten Zusammenkunft gewählt und zugleich unser erster Secretair, Herr Geh. Archivrath Lisch, zum Local=Vorsteher ernannt ward, weis't dieser Versammlung zugleich ihren Platz in der Geschichte unseres Vereins an, und der ganze, in hohem Grade anregende und würdige Verlauf derselben war durchaus geeignet, diesen Eindruck zu erhöhen.
Seite 2 |
Die Versammlung ward am 22. v. M. durch den Vorsitzenden, Herrn Prof. Virchow aus Berlin, unter dem Beistande der übrigen Vorstands=Mitglieder, der Herren Professoren Schaaffhausen aus Bonn und Semper aus Würzburg, sowie des schon genannten Local=Vorstehers, und in Anwesenheit von etwa 80 Mitgliedern in dem geschmackvoll decorirten Saale des Schauspielhauses durch eine glänzende Rede über den Zweck und die Aufgabe der Gesellschaft eröffnet, worin zugleich die Sorgfalt hervorgehoben ward, mit welcher Fürst und Volk Meklenburgs, allen übrigen deutschen Stämmen vorangehend, die historischen Alterthümer dieses Landes vom Untergange zu retten bemüht gewesen seien, worüber das die reichen Sammlungen beider vereinigende Antiquarium hieselbst ehrendes Zeugniß ablege.
Doch es kann hier nicht meine Aufgabe sein, einen vollständigen Bericht über die inhaltreichen Verhandlungen der 4 Sitzungen der Gesellschaft zu liefern, vielmehr muß ich mich darauf beschränken, nur dasjenige hervorzuheben, was für die Mitglieder unseres Vereins als solche ein näheres Interesse darzubieten scheint. Dahin gehört namentlich der in der ersten Sitzung zur Begrüßung unserer Gäste, gleichsam Namens des Vereins, gehaltene Vortrag unseres ersten Secretairs über die Schädelbildung der Meklenburg bewohnenden Menschen zur Zeit der Stein=, der Bronze= und der Eisenzeit, nach Anleitung der Schädel=Sammlung in unserem Antiquarium, deren charakteristische Exemplare den Anwesenden nach und nach vorgezeigt wurden. Der Redner hob einleitend hervor, daß in Meklenburg zahlreiche Reste von Rennthieren gefunden worden, theils in einer Wiesenkalkschicht unter dem Sandgrunde der oft sehr mächtigen Torflager, theils in tiefen Moddelöchern. So sei es dem Vereine gelungen, während seines Bestehens über 20 mehr oder weniger vollständige Gehörne dieses Thieres zu sammeln, wogegen vorher die ehemalige Existenz desselben in Deutschland geradezu geleugnet worden sei. Dessen ungeachtet sei bis heute noch keine Spur der Anwesenheit des Menschen in unserer Heimath während dieser sogenannten Rennthiers=Periode zu entdecken gewesen. Erst in der Steinzeit trete der Mensch hervor, und zwar sofort "fertig", namentlich mit gut entwickelter Schädelbildung. Redner schilderte sodann die Beschaffenheit der "Hünengräber" oder "Riesenbetten" dieser Zeit und die Art der Leichenbestattung, sowie die dem Verstorbenen mit in's Grab gegebenen Kunstproducte, ausschließlich aus Holz, Knochen, Thon und Stein gefertigt. Eben dieser
Seite 3 |
Periode gehöre auch der einheimische Pfahlbau an. Daß Meklenburg schon vor der Einwanderung dieser Hünen von Menschen bewohnt gewesen sei, glaubt der Redner bezweifeln zu müssen, wenn gleich die völlig isolirt stehenden Gräber in einer Sandgrube bei Plau und dem Herrberge bei Schwaan mit ihren allerdings etwas abweichenden Schädeln und Gebeinen und den einfachen Geräthen und Schmucksachen aus Knochen dafür zu sprechen scheine. - In der hierauf folgenden Bronzezeit sei zwar die Art der Todtenbestattung eine wesentlich andere geworden: statt der mächtigen Steinsetzungen seien Erdhügel (Kegelgräber) errichtet, unter den mitgegebenen Geräthen befänden sich neben den alten steinernen vorzugsweise auch solche von Bronze und Gold, aber die Schädel dieser Zeit schienen noch derselben Menschenrace anzugehören, wenngleich einem in der Cultur fortgeschrittenen jüngeren Geschlechte. - Aus der Eisenzeit endlich, dem jüngsten, der Einführung des Christenthums unmittelbar voraufgehenden Zeitraum, sei die Art der Todtenbestattung in ebener Erde ohne Hügelaufwurf in den sogenannten Wenden=Kirchhöfen zwar wiederum wesentlich verändert, und in der Mitgift der Todten spiele jetzt Eisen und Silber die Hauptrolle, leider aber sei in Folge der schon in der Bronzezeit beginnenden, jetzt allgemein angenommenen Sitte des Leichenbrandes mit Sicherheit noch kein Schädel des damals hier lebenden, in den letzten Jahrhunderten sicher der slavischen Race angehörigen Menschengeschlechts gefunden worden, wenn gleich einige bei Rostock hart an einem christlichen Kirchhofe ausgegrabene, nach den Beigaben heidnische Leichen mit wohlerhaltenen Schädeln sehr wahrscheinlich aus dem Schlusse dieses Zeitraumes stammten, also slavischer Race seien. Dagegen sei sicher, daß die schon in früheren Jahren hin und wieder, aber unerkannt, aufgefundenen Römergräber in Meklenburg, deren Existenz erst durch den neuesten Fund bei Häven außer allen Zweifel gestellt sei, gleichfalls in den Anfang dieses Zeitraums gehörten. Die in diesen Gräbern, neben entschieden römischen Geräthen aus rheinischen Fabrikstätten, gefundenen Schädel hätten denn auch einen wesentlich anderen Typus, als die der einheimischen Völkerschaften der vorhergehenden Zeitalter und die vermuthlichen Wendenschädel von Rostock, stimmten dagegen nach einer Mittheilung des Herrn Professors Virchow, - was von diesem Herrn sofort nochmals bestätigt ward, - vollkommen mit Kopenhagener Schädeln der dort sogenannten ersten Eisenzeit überein. Beide gehörten also der romanischen Race an.
Seite 4 |
Von den folgenden Vorträgen ist hier namentlich der des Herrn Dr. Schultheiß aus Wolmirstedt über die Methode des Durchbohrens der Steinwaffen des Alterthums ohne Metall, unter Vorzeigung verschiedener bei Magdeburg gefundenen Alterthümer wenigstens kurz zu erwähnen. Ebenso die Mittheilungen des Herrn Geheimen Raths v. Dechen aus Bonn über die Balferhöhle und andere Alterthümer Westfalens, und des Herrn Professors Schaaffhausen aus Bonn über verschiedene höchst interessante Alterthümer in Hannover, namentlich einen großartigen unterirdischen Bau aus der Hünenzeit in dem Forste Kunken=Venen bei Lingen, den Redner für eine Opferstätte hält. Am Schlusse dieses höchst spannenden und belehrenden Vortrages entwickelt Redner auf Grund seiner umfassenden Studien die charakteristischen Merkmale der Schädel verschiedener alter Völker, namentlich der Römer, Germanen und Slaven, woraus aber hervorging, daß die Ansichten der bedeutendsten Forscher auf diesem Gebiete oft noch ziemlich weit auseinander gehen. Namentlich glaubte Redner auch den von Lisch ausgesprochenen Ansichten über die Schädel der Römergräber bei Häven nicht ganz beistimmen zu können, indem er nur in einem Theile derselben Römerschädel, in anderen dagegen ganz entschieden Germanen erkenne. Wenn aber Redner andererseits erklärte, daß die Schädelbildung der Germanen und Kelten nicht wesentlich verschieden sei, so scheint, beiläufig bemerkt, die Vermuthung nahe zu liegen, daß diese, neben ihren allseitig als Römer anerkannten Gefährten ruhenden Leichen mit den charakteristischen Merkmalen der Germanen= Schädel, vielmehr der gallischen Race angehörten, da wir es hier ja augenscheinlich mit einer kleinen römisch=gallischen Handelsstation zu thun haben. Dazu würde dann auch der hohe und schlanke Wuchs, den Lisch aus den Gebeinen der sämmtlichen Leichen von Häven erkennen zu können glaubt, vortrefflich stimmen, da die Alten diesen Wuchs stets als Eigenthümlichkeit der Germanen und der ihnen verwandten Gallier hervorheben, während z. B. Caesar den römischen miles den nordischen Barbaren gegenüber als kurz und gedrungen schildert.
Zwischen diesen wissenschaftlichen Vorträgen wurden in der ersten und zweiten Sitzung auch einige Beschlüsse, den wirksamen Schutz der Alterthümer Deutschlands durch die Regierungen betreffend, gefaßt, und die Zeit vor den Sitzungen zu wiederholter Berichtigung und Besprechung der Sammlungen des Antiquariums benutzt. Zum Schlusse dieses
Seite 5 |
kurzen Berichtes kann ich nicht unterlassen, mit Genugthuung zu constatiren, daß nach der an den geselligen Abenden, namentlich bei dem zahlreich besuchten Abschiedsmahle, allgemein herrschenden heiteren Stimmung und nach der ausdrücklichen Versicherung unserer Gäste in mehrfachen Toasten, dieselben unsere Stadt vollkommen befriedigt verlassen haben; Schwerin aber und namentlich unser Verein werden noch lange des uns durch diese Versammlung so vieler Freunde der Wissenschaft und Gelehrten von hohem Rufe gebrachten hohen Genusses und der erwiesenen Ehre gedenken!
Ueber die sonst in diesem Abschnitt meines Berichtes gewöhnlich ziemlich stereotyp, wie es die Verhältnisse mit sich bringen, besprochenen wissenschaftlichen Unternehmungen des Vereins habe ich dies Mal fast nichts zu sagen, als daß sie ununterbrochen ihren gewohnten Gang gehen. Der Druck des 7. Bandes des Urkundenbuches ist bis zum 55. Bogen (1327) fortgeschritten und die Vorarbeiten für die dritte Abtheilung des ganzen Unternehmens, den Zeitraum von 1351 bis 1400 umfassend, werden mit Erfolg fortgesetzt. Der Druck des 37. Bandes unserer Jahrbücher wird in der nächsten Zeit beginnen, und namentlich die Fortsetzung der Studien des Geh. Archivraths Lisch über die Regierung Wallenstein's in Meklenburg bringen.
Nach der Abrechnung mit der Stiller'schen Hofbuchhandlung über den Verkauf beider Werke in dem letzten Jahre vom 13. September beträgt die reine Einnahme des Vereins zu der Separat=Casse des Urkundenbuches für 43 Exemplare des 6. Bandes dieses Werkes 107 Thlr. 24 ßl., wozu noch 7 Thlr. 24 ßl. für 3 ältere Bände kamen. Der Erlös für die Jahrbücher aber und der Separat=Abdrücke der Abhandlungen über den Pfahlbau und die Römergräber in Meklenburg betrug 76 Thlr. 46 ßl.
II. Die Sammlungen des Vereins.
Im Gegensatze zu der vollständigen Verödung der Räume unseres Antiquariums während des ganzen Jahres 1870/71, war der Besuch derselben in dem ersten Quartale des neuen Vereinsjahres ungewöhnlich lebhaft. Als namhafte fremde Gelehrte, welche in dieser Zeit hier kürzere oder längere Studien machten, habe ich folgende zu nennen:
1) der Professor der Geschichte an der Universität Warschau Dr. Pavinsky besuchte die Sammlungen wäh=
Seite 6 |
rend der 3 Wochen vom 25. Juli bis 15. August täglich mehre Stunden und ließ zahlreiche Alterthümer besonders der Eisenzeit abzeichnen;
2) gleichzeitig und zu demselben Zwecke war das Fräulein Johanna Mestorf aus Hamburg während der Woche vom 29. Juli bis 7. August in Schwerin;
3) ihnen folgte, bereits zum 3. Male, am 19. August der Reichs=Antiquar Hildebrand aus Stockholm, ferner
4) in demselben Monat der Ober=Medicinalrath Dr. v. Holder aus Stuttgart, und endlich
5) die Mitglieder der Anthropologen=Versammlung, welche die Vereins=Sammlungen vom 22. bis 24. Septbr. täglich besuchten, und namentlich den 24. und die folgenden Tage einer eingehenden Besichtigung und Besprechung derselben widmeten, vorzugsweise natürlich der Alterthums=Sammlung, die denn auch die größte Theilnahme und Anerkennung fand, und mehre Forscher noch einige Tage nach Schluß der General=Versammlung in Schwerin fesselte.
Auch das Verzeichniß der neuen Erwerbungen, das ich hier folgen lasse, ist wieder reicher, als aus irgend einer Zeit des voraufgegangenen Jahres:
A. Alterthümetsammlung.
1) Aus der Steinzeit.
Zwei Schädel und eine Urne, gefunden in einem durch den Herrn Gutsbesitzer Beste auf seinem Gute Blengow bei Neubukow aufgedeckten unterirdischen Grabe dieser Zeit, und von dem genannten Herrn mit ausführlichem Fundberichte dem Vereine geschenkt.
Mehre Knochenreste, gefunden in einem durch den Herrn Forstauditor Max v. Flotow in dem Forste von Tankenhagen bei Dassow aufgedeckten unterirdischen Grabe dieser Zeit, und nebst Fundbericht dem Vereine geschenkt.
Ein Menschenschädel mit Unterkiefer, gefunden in einem Pfahlbau bei Wismar im Müggenburger Reservat, und von dem Herrn Rentier Mann in Wismar dem Vereine als ein werthvolles Geschenk überwiesen.
Ein schwarzgefärbter Unterkiefer eines wahrscheinlich einer uralten Seeansiedlung angehörigen Menschen, gefunden
Seite 7 |
neben steinernen Geräthen im Torfmoor zu Wakendorf, geschenkt von dem Herrn v. Oertzen auf Roggow.
4 Keile aus Feuerstein, von welchen 2 sehr dünne und flach sind, 1 Dolch und 1 Schmalmeißel, gleichfalls aus Feuerstein, und 1 Streitaxt von schöner Form aus Diorit, vor etwa 20 Jahren mit vielen Knochen und Geweihen beim Ausmodden eines Wasserloches zu Dalliendorf bei Kleinen gefunden, und von der Frau Kammerherrin v. Leers in Schwerin aus dem Nachlaß ihres verstorbenen Gemahls dem Vereine geschenkt.
1 Feuersteinkeil oder Meißel, 10 Cent. lang, überall nur roh zugehauen und an keiner Stelle angeschliffen, gefunden zu Pustohl, A. Bukow, geschenkt von Herrn Bobsien auf Pustohl.
1 paar Handbergen aus Bronze von vorzüglicher Arbeit, jedoch im Bügel unter den Spiralplatten gebrochen, gefunden auf dem Felde von Dabel beim Bau der Chaussee von Parchim nach Sternberg, und von dem Herrn Ingenieur Wehner durch Vermittelung des Herrn Senators Beyer zu Parchim geschenkt.
1 Lanzenspitze oder Dolchklinge mit kurzer Schaftzunge aus Bronze mit hellgrauem edlen Roste, 6 Zoll lang, zu Borkow bei Sternberg in der Erde ohne Grabhügel gefunden und von dem Herrn Senator Beyer geschenkt.
1 kleiner Doppelknopf aus Bronze, gefunden unter Asche und zerbrannten Menschenknochen in einer zerbrochenen Urne in einem Kegelgrabe zu Borkow beim Bau der Chaussee von Sternberg nach Dobbertin, geschenkt von dem Herrn Ingenieur Wehner in Parchim.
Mehre Bruchstücke einer 8-9 Zoll hohen Urne und folgende darin zwischen zerbrannten Menschenknochen, Asche und Sand gefundene Alterthümer: 1 in einen Klumpen zusammengerostete eiserne Kette, 2 Nieten, Bruchstücke von Hefteln und Nadeln, 1 Spange und 1 Beschlagstreifen aus Eisen, sowie 12 offene, 1/2 Cent. im Durchmesser haltende, und 5 kleinere und dünnere Finger=
Seite 8 |
ringe von Bronzeblech nebst vielen zum Theil großen Stücken von eben dergleichem Bleche, gefunden bei Gelegenheit des Chausseebaues von Sternberg nach Dobbertin auf dem Felde von Borkow, ungefähr 2 1/2 Fuß tief unter dem ebenen Erdboden ohne Erhöhung, geschenkt von dem Herrn Ingenieur Wehner in Parchim.
1 Schwert, 1 Lanzenspitze und 1 Schildbuckel aus Eisen, gefunden zu Runow bei Crivitz unter einem Haufen von Steinen, und geschenkt von dem Herrn Dr. Wiechmann=Kadow.
Zwei kleine antike Figuren in ägyptisirendem Style aus feinem gebrannten Thon, gefunden zu Santeny bei Boissy vor Paris, wo dergleichen öfter ausgegraben sein sollen, geschenkt durch den Herrn Stabs=Roßarzt Niebuhr zu Parchim.
B. Münzsammlung.
1 Groschen der Stadt Wismar 1669, 1 Kupferdreiling des Herzogs Adolph Friedrich 1622 und ein "Schilling Pr. Scheidemünze, 1806" von Kupfer, geschenkt von dem Herrn Senator Beyer zu Parchim.
23 römische Bronzemünzen, aus Aquileja stammend, geschenkt von dem Herrn Premier=Lieutenant v. Santen zu Schwerin.
Seite 9 |
C. Bildersammlung.
Situations=Riß und Grund= und Skizzen=Riß von dem Großherzoglichen Braunkohlen=Bergwerke "die Friedrich=Franz=Zeche" bei Mallis, von A. Ch. Mengebier. Geschenke des Unterzeichneten.
D. Büchersammlung.
I. Kunstgeschichte.
II. Amerika.
III. Russische Ostsee=Provinzen.
IV. Schweden.
V. Dänemark.
Seite 10 |
VI. Allgemeine deutsche Geschichte und Alterthumskunde.
VII. Oesterreich.
VIII. Bayern.
Seite 11 |
IX. Sachsen.
X. Baden.
XI. Hohenzollern.
XII. Thüringen.
XIII. Fürstenthümer Reuß.
XIV. Brandenburg. Preußen. Sachsen. Lausitz.
Seite 12 |
XV. Meklenburg.
E. Naturaliensammlung.
Ein schwarz gewordenener Biberschädel, gefunden im Moore zu Biendorf bei Neubukow neben 7 Hirschgeweihen und einer kleinen Elenschaufel, geschenkt von dem Herrn Postrath Rodatz in Schwerin.
Ein alter Pferdeschädel, wahrscheinlich im Moore bei Woserin gefunden, geschenkt von der Frau Schultz daselbst.
III. Die Matrikel des Vereins.
Auf Veranlassung der General=Versammlung der anthropologischen Gesellschaft hieselbst wurden deren hervorragendste Mitglieder, die Herren Professor Dr. Virchow in Berlin, Prof. Dr. Semper in Würzburg, Prof. Dr. Schaaffhausen in Bonn und Prof. Dr. Ecker in Freiburg, von welchen insbesondere die Herren Virchow und Schaaffhausen schon seit längerer Zeit in wissenschaftlichem Verkehre mit
Seite 13 |
unserem Vereine gestanden hatten, in der letzten Quartal=Versammlung am 2. d. M. zu correspondirenden Mitgliedern ernannt.
Als ordentliche Mitglieder sind dem Vereine in dem abgelaufenen Quartale die Herren v. Klinggräf auf Pinnow bei Neubrandenburg, Graf v. Bassewitz auf Wesselstorf, Prof. Dr. Bechstein in Rostock, Bürgermeister Meyer in Goldberg und stud. phil. Compart aus Doberan beigetreten. Dagegen sind in eben dieser Zeit 3 ältere Mitglieder durch den Tod abgerufen, namentlich der Graf Alexander Bathor, Freiherr v. Simolin zu Gr.=Dselden in Kurland, Mitglied des Vereins seit 1. Octbr. 1855, gest. zu Wiesbaden im Septbr. 1871; der Landsyndicus Langfeld in Rostock, Mitglied seit 9. Febr. 1851, gest. am 27. Septbr. 1871, und der Generalmajor v. Elderhorst in Schwerin, Mitglied seit 11. Juli 1842, gest. am 29. September 1871. Ferner ist der Herr Pastor Avé=Lallemant zu Warnemünde a. D., bisher in Wismar, ins Ausland gegangen und aus dem Vereine ausgeschieden.
W. G. Beyer,
Dr. Archivrath,
als
zweiter Secretair des Vereins.