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Die Siegel der Maltzan und Hasenkop.

Der Fürst Johann von Meklenburg bezeugt, daß das Kloster Rehna von den Brüdern Friederich, Ludolf und Ulrich Maltzan mit Zustimmung ihrer übrigen Brüder 5 Mark lüb. Hebungen aus dem Dorfe Zehmen erworben habe.

D. d. 1293. April 8.

Nach dem Original im großherzogl.meklenburg. Geh. u. Haupt=Archive zu.Schwerin.


Johannes dei gratia dominus Magnopolensis vniuersis presentia uisuris salutem in domino. Nouerint singuli, ad quos presentes peruenerint, quod, nostro consensu accedente, dominus Hermannus prepositus

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sanctimonialium in Rene a domino Frederico et Ludolfo et Virico Moltzan dictis, fratribus, cum consensu etiam aliorum fratrum, quinque marcarum reditus denariorum Lubicensium in vsus Renensis ecclesie in villa Scemne dicta cum iuditio totius ville, quod nostri vasalli etiam vtuntur, pro quinquaginta marcis denariorum Lubicensium comparauit, ista uero conditione interposita, si predicti fratres reditus supradictos aliquo forte dierum a predicta ecclesia emere decreuerint, permittitur, ut pro quinquaginta marcis denariorum Lubicensium resumant, dummodo in festo pentecostes eidem ecclesie predicti denarii persoluantur. In huius rei testimonium presentem quidem paginam sigillo nostro ac domini

Frederici et Ludolfi de Moltzan

militum ac fratrum sigillis decreuimus muniendam. Datum anno domini millesimo ducentesimo nonagesimo tertio, quarta feria proxima post dominicam, qua cantatur Quasimodogeniti.

Nach dem Original, auf Pergament, in einer kleinen, cursivischen Minuskel. Angehängt sind drei Pergamentstreifen:
1) an dem ersten fehlt jetzt des Fürsten Johann Siegel;
2) an dem zweiten hängt das hier unten abgebiltete, schildförmige Siegel des Ritters Friedrich Maltzan mit einem ganzen Weinstock und der Umschrift:

Umschrift

3) an dem dritten hängt das hier unten abgebildete (s. Abb.), schildförmige Siegel des Ritters Ludolf Maltzan, welches längs getheilt ist und in der rechten Hälfte zwei rechts gekehrte Hasenköpfe, in der linken Hälfte einen halben Weinstock enthält, mit der Umschrift:

Umschrift
Umschrift
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Mit der Familie Maltzan scheint die alte, ausgestorbene Familie Hasenkop in alter Zeit nach den Wappen in enger verwandtschaftlicher Verbindung gestanden zu haben (vgl. Lisch Maltzan Urk. III, S. XIX). Auch von dieser Familie ist noch ein altes Siegel vorhanden, welches einem Ritter Friedrich Hasenkop angehört, der am Ende des 13.Jahrh., z. B. 21. Dec. 1298, lebte.

Siegel

Von diesem Siegel ist zwar kein alter Abdruck mehr aufbewahrt, aber vor einiger Zeit noch der Originalstempel vorhanden gewesen. Dieser ward im Jahre 1828 auf dem ratzeburger Stadtfelde gefunden (vgl. Jahresber. II, S. 84), war eine Zeit lang in Ratzeburg und kam dann nach Wismar und in die Gegend von Wismar, wo er verloren gegangen sein soll. Das hieneben abgebildete Siegel(s.Abb.), welches nach einem Lackabdruck gezeichnet ist, hat im Schilde ohne Theilungslinien oben zwei Hasenköpfe und unten ein Weinblatt und die Umschrift:

Umschrift

Die hier abgedruckten Halzschnitte der seltenen Siegel verdankt der Verein dem Herrn Landrath von Maltzan auf Rothenmoor.

In Lisch Maltzan. Urkunden ist die vorstehende Urkunde bereits gedruckt und daselbst sind die Siegel in Steindruck beigegeben.

Das Wappen der Maltzan, welche, nach dem Siegel des Ritters Friedrich Maltzan, ursprünglich nur einen Weinstock im Schilde geführt zu haben scheinen, ist durch die Aufnahme der beiden Hasenköpfe in den Schild des Ritters Ludolf Maltzan vollendet und bis auf den heutigen Tag unverändert geblieben: ein längs getheilter Schild: rechts im blauen Felde mit zwei goldenen Hasenköpfen, links im goldenen Felde mit einem halben rothen Weinstock, wenn auch Mißverständnisse in den jüngeren Zeiten manche unbegründete Aenderungen, z. B. einen grünen Weinstock mit blauer Traube, haben aufnehmen wollen. Die Hasenkop führten durchschnittlich immer drei Hasenköpfe im Schilde. Es scheint nun irgend eine jetzt unbekannte alte Allianz zwischen den Familien Maltzan und Hasenkop stattgefunden zu haben, da das oben abgebildete Siegel des Ritters Friedrich Hasenkop ein Weinblatt im Schilde hat. Das 14. Jahrhundert hindurch führen aber die Hasenkop nur drei Hasenköpfe im Schilde; Siegel kommen häufig vor. Die Allianz beider Familien muß aber in den alten Zeiten doch im Bewußtsein lebendig gewesen sein, da im J. 1399 und 1400 der

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Ritter Gerold Hasenkop und der Knappe Hermann Hasenkop den vollständigen Maltzanschen Schild führen.

G. C F. Lisch.