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Alte rostocker Leichensteine.

In Jahrb. XV, S. 164, ist berichtet, daß zu den Bauten des Herzogs Johann Albrecht I. am Schlosse zu Schwerin mehrere alte Leichensteine verwandt sind, und namentlich ist dort die Beschreibung eines rostocker Leichensteins der Adelheid Hane gegeben. Zugleich ist a. a. O. bemerkt, daß der alte Altar der Schloßkirche auf alten Leichensteinen stehe. Beim Abbruch dieses Altars sind diese Leichensteine frei geworden; es sind ebenfalls rostocker Steine, ein ganzer und ein halber.

1.

Der ganze Leichenstein ist an einem Ende völlig abgetreten; alles Uebrige ist noch klar. In der Mitte sind zwei Wappenschilde eingravirt, heraldisch links mit einem Horne im Schilde und auf dem Helme, heraldisch rechts mit 3 Figuren, wie Becher mit Deckeln oder Weihrauchfässer, und 1 dergleichen auf dem Helme. Die Umschrift lautet:

Umschrift

unter den Wappen im Felde steht:

Inschrift
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Die Inschrift steht so, daß der erste Theil von oben her von der linken zur rechten ununterbrochen fortläuft; der zweite Theil steht auf der linken Langseite, von oben anfangend, von der Linken zur Rechten, gegen den gewöhnlichen Gebrauch. Die Inschrift heißt also aufgelöset:

│- - - - - [in vi]gilia circumcisionis domini obiit Johannes Hor │ ne, proconsul Rostockcensis │ - - feria tercia ante festum Michaelis obiit Margareta uxor. Orate deum pro eis.

2.

Der halbe Leichenstein hat in der Mitte einen Wappenschild mit zwei gekreuzten, abgehauenen Menschenbeinen und von der Umschrift noch die Worte:

Umschrift

d. i.

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
dominus Marquardus [de] Westvalia, baccalarius in decretis et consul Rostockcensis.

Schwerin.

G. C. F. Lisch.     

3.

Die Altarplatte der Nicolaikirche ist ein alter Leichenstein, 9' 7" und 5' 2" groß, und hat die Inschrift:

Inschrift

(Anno domini MCCC [XXXX] II, in vigilia Dyonisii obiit Bernardus Copman consul.

Rostock.

T. Rogge.     

Bernhard Kopmann ist wahrscheinlich 1342 gestorben, da er nach der Auseinandersetzung über den Nachlaß seines Bruders im rostocker Archive im Jahre 1336 noch lebte.

Schwerin.

G. C. F. Lisch.