Seite 196 |
|
:
Denkstein von Bützow.
In der Nähe von Bützow stand ein Denkstein, welcher nach dem Jahre 1809, als das Wohnhaus auf dem benachbarten Hofe Wolken gebaut ward, w eggenommen und zur Thürschwelle des Hauses benutzt sein und dort noch liegen soll. Vor der Stadt Bützow, nicht weit von dem Bahnhofe und von Wolken, liegt ein Gehölz, "die Darnow" genannt, welches zuerst eine ganze Strecke lang aus Tannen besteht; dann steigt man allmählig zum "Buchenberge" an, welcher einen ziemlich großen Buchenwald trägt und eine weite Aussicht bis nach
Seite 197 |
Güstrow bietet. Gleich am Fuße des Buchenberges, an welchem früher eine Straße nach dem Dorfe Oettelin vorübergeführt haben soll, war der Denkstein aufgerichtet, welcher noch 1809 stand und nach dem Freimüthigen Abendblatt, 1823, Nr. 222, folgende Inschrift trug:
Anno 1623 den 27. Junii Morgens zwischen 5 und 6 Uhr ist der woledle, gestrenge und veste Alexander von Harten seliger, wolverdienter Bürgermeister der Stadt Demmin, neben seinem Gutscher Peter Wirowen von seinem treulosen Diener Heinrich Hans Andreas von Driesen genannt meuchelmörderisch und schelmischer Weise niedergemordet worden, dessen hinterbliebener Körper von hinnen begraben let und den 6ten Jul. zu Demmin in sein Erbbegräbniß beigesetzet. Gott gnad der leiben Selen und verleihe gnediglich, daß der schelmische Thäter zur gebührenden Strafe möge können gezogen werden.
Wir verdanken diese Nachricht dem Herrn Friedr. Seidel zu Bützow.
G. C. F. Lisch.