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Begräbnißplatz von Neu=Wendorf.

Auf dem dem Herrn A. Schmidt gehörenden Gute Neu=Wendorf bei Tessin liegt dicht an dem bis an die sülzer Chaussee reichenden Ackerschlage ein Holz, in welchem so viele Gräber von dem Bau der Gräber der Bronzezeit liegen, daß sie einen nicht häufigen, großen Begräbnißplatz auszumachen. Die Gräber sind über dem Erdboden aufgeführt und erhöhet, vollkommen rund und durch einen Kreis von Steinen umringt. Die Urnen stehen über der Erde in der Mitte des Grabes in einer mit kleinen Steinen umpackten

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Steinkiste, deren Deckstein noch ungefähr 1/2 Fuß hoch mit Erde bedeckt ist. Leider haben bei Gelegenheit des Chausseebaues die Steinbrecher nicht allein nach Steinen, sondern auch nach Schätzen gegraben und dadurch manches Grab zerstört.

In dem an dieses Holz grenzenden Ackerschlage liegt ein wendischer Begräbnißplatz aus der Eisenzeit (vgl. unten), welcher die Fortsetzung des Begräbnißplatzes aus der Bronzezeit zu bilden scheint.

Der zu Neu=Wendors weilende Herr Oekonom Carl deckte im Sommer 1860 eines von diesen Kegelgräbern auf und fand in demselben eine kleine, mit einer Schale zugedeckte Urne, welche, nach den sehr dünnen Schädelknochen, die verbrannten Gebeine eines kleinen Kindes enthielt. Die Urne ist hellbraun, cylindrisch gestaltet, 6" hoch und eben so weit im Bauche und hat einen großen Henkel. Die zerbrochene flache Deckschale ist von gleicher Farbe.

Die Urne scheint der jüngern Zeit des Bronzealters anzugehören.

G. C. F. Lisch.