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Die Kirche zu Basse
ist eine sehr gut gebauete Kirche. Der quadratische, gewölbte Chor ist im alten Spitzbogenstyle aus dem Ende des 13. Jahrh. oder etwas später aus Feldsteinen erbauet; das Gewölbe hat acht Rippen von quadtatischem Durchschnitt. Das von Ziegeln erbauete Schiff ist etwas jünger, jedoch noch alt. Es ist dreischiffig und auf Wölbung angelegt; die Pfeiler sind achtseitig und gut construirt. Gegenwärtig hat das Schiff aber nur eine Balkendecke.
Die Kirche hat mehrere geschichtliche Denkmäler.
Unmittelbar vor dem Altare liegt ein großer Leichenstein, 8 1/2 Fuß lang und 4 3/4 Fuß breit: in der Mitte steht ein großes Wappen der Familie von Bassewitz, der Schild mit vertieften Grunde, der Helm in Umrissen, in den Ecken die Symbole der vier Evangelisten. Die Inschrift in gothischer Minuskel lautet:
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(= Anno domini MCCCXCI (1391), feria II post octavas corporis christi (Junii 5), obiit Gherardus Basseuisse. Orate pro eo. Truda vxor sua, filia domini Hinrick Smekers militis.
Hinter diesem Leichensteine liegt ein zweiter großer Leichenstein, 7 Fuß lang und 5 1/2 Fuß breit. In der Mitte sind die lebensgroßen Bilder eines Ritters und einer Frau in hohem Relief. In den vier Ecken stehen folgende Ahnenwappen mit den darüber stehenden Buchstaben, so viel davon noch zu lesen ist:
. . . . B. | A. V . . . |
(v. Bassewitz.) | (v. Quitzow.) |
. . . . . . | . . . . . . |
(Hahn.) | (v. Overn.) |
Das Wappen der v. Quitzow hat im queer getheilten Schilde oben und unten einen Stern, das Wappen der v. Overn im Schilde zwei Rauten neben einander, wie auf dem Epitaphium auf Victor Bassewitz. Die Inschrift lautet in fracturartiger, gothischer Minuskel:
(Im yar MCCCCCLXXII (1572) den II Marzi starf de edle und ernveste Lutke Bassevitze, dem got gnedich. De edle und vil dogetsame Anna von Quitzowen.)
Vom Altare aus gesehen rechts oder nördlich von diesem Leichensteine liegt ein dritter bassewitzscher Leichenstein, welcher nur das Wappen der Bassewitz trägt, aber keine Inschrift, also ohne Zweifel eine jüngere bassewitzsche Familiengruft bedeckt.
Vom Altare aus gesehen links oder südlich von dem zweiten bassewitzschen Leichensteine liegt ein behauenes und neu benutztes Stück von einem sehr großen Leichensteine, 7 Fuß breit und nur 2 Fuß lang. Dieser Stein hat nur zwei kleine, eingeritzte
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und folgende Inschrift in gothischer Minuskel in zwei Zeilen:
(Anno MVCIII (1503), feria quarta post trium regum (Jan. 11), obiit Beate Molsaen (Moltzan), uxor Lutke Molte (Moltke).
Im Schiffe im Mittelgange liegt ein Leichenstein mit dem behrschen Wappen in einem Kranze und darüber mit der Inschrift in lateinischen Unzialen:
An der Nordwand des Chores ist ein großes, reiches Epitaphium aus Sandstein auf Victor oder Vicke Bassewitz 1592, mit 16 Ahnenwappen.
In den Fenstern des nördlichen Seitenschiffes sind noch Reste guter Glasmalerei aus dem Ende des 15. Jahrhunderts. Das östliche Fenster am Ende des Schiffes, 4 Luchten hoch, hat noch drei Gemälde: oben die Jungfrau Maria, sehr schadhaft; darunter der Apostel Jacobus mit Stab und Buch; die dritte Lucht ist leer; unten ein gut gemaltes Wappen: ein rechtsgelehnter goldener Schild mit drei rothen Deckelbechern, darüber ein Helm mit zwei Pfauenfedern. Dies ist nach der Zeichnung das Wappen der von Dewitz, obgleich jetzt die Farben umgekehrt sind, auch der Helmschmuck abweicht. In einem andern Fenster sind noch Reste von Ornamenten.
Von Interesse sind einige geschnitzte Kirchenstühle aus Eichenholz aus dem 16. Jahrhundert.
An der südlichen Chorthür vor dem Altare im Anfange der Stuhlreihe im Mittelgange steht ein Kirchenstuhl von drei Reihen Sitzen, an jeder Seite mit vier Seitenstücken, an denen am Mittelgange die drei Thüren hangen. Diese Seiten=
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stücke haben Köpfe und an den vom Mittelgange sichtbaren Seiten auf denselben erhaben geschnitzte Wappen und Namen. Auf den Köpfen an der Wand stehen folgende Wappen und Namen:
an dem vordersten Stuhle auf einem breitern Seitenstücke:
an den andern drei Köpfen an der Wand:
Auf den vier Köpfen am Mittelgange stehen folgende Wappen und Namen:
Alle diese Wappen, welche man vom Mittelgange aus sieht, sind erhaben geschnitzt.
Außerdem sind noch folgende Wappen angebracht, welche vertieft geschnitzt sind.
An der innern Seite des vordersten Seitenstückes, auf welchem an der äußern Seite der Name Gerdt Ber steht, steht unter dem Wappen der Name
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Auf der Brüstung des vordersten Stuhles stehen folgende vier vertiefte Wappen und Namen:
KATRINE | ANNE | MARGRETE | ANGNES |
BER | BER | BER | BER |
Auf den Thüren stehen Sprüche in plattdeutscher Sprache. Auf der Thür zwischen den Seitenstücken mit den namen Adam Ber und Ilse Krakewitze steht:
(d. i. 5 Buch Moses 4, 29).
Die Anordnung ist also folgende:
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Dies ist also der im J. 1567 gebauete Kirchenstuhl der Kinder und Schwiegerkinder des Heine Behr auf Nustrow, Semlow Der Stammbaum, wie er bis jetzt gilt, lautet also:
Dies sind ungefähr die Hauptpersonen, welche auch auf den Kirchenstühlen genannt worden. Aus den Inschriften auf den Kirchenstühlen geht aber hervor, wie es auch urkundlich nachzuweisen ist, daß Heine Behr drei Frauen hatte: die erste war Anna v. Bassewitz, die zweite Adelheid Moltke, die dritte Dorothea Hahn. Bei der Erbauung des Stuhles muß Dorothea Hahn als Wittwe noch gelebt haben. - Gerdt war der älteste Sohn von der Bassewitz, Joachim der zweite Sohn von der Moltke, Adam war ein Sohn der Hahn.
Der Chorthür gegenüber, an der Wand, neben dem Altare, steht ein zweiter Kirchenstuhl von ähnlicher Beschaffenheit, mit einer Bank und zwei Seitenstücken an jeder Seite, welche innerhalb an den Köpfen Inschriften tragen. Auf dem Seitenstücke links, an der Bank, stehen auf dem Kopfe zwei Wappen mit den Unterschriften:
Auf dem daneben an der Brüstung stehenden Seitenstücke steht:
Auf dem Seitenstücke rechts, neben der Brüstung steht das v. weltzinsche Wappen und darunter
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An der Brüstung vor dem Stuhle steht in einer Zeile:
d. i. Epistel Pauli an die Römer 8, 31. Die Buchstaben A. B. bedeuten Achim Behr.
Dieser Stuhl ward also besonders von Joachim Behr, zweitem Sohne des Heine Behr und der Adelheid Moltke, und seiner Gemahlin Anna Weltzin, ebenfalls im J. 1567, erbauet.
G. C. F. Lisch.