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10.
Der Verfasser des Reineke Vos

ist seit der Eröffnung neuer Quellen in meiner ältern Geschichte der Buchdruckerkunst in Meklenburg (in den Jahrbüchern Bd. IV.) wiederholt Gegenstand kritischer Forschungen gewesen. Ich habe a. a. O. S. 204 das Augenmerk auf den von mir entdeckten rostocker Stadtschreiber Hermann Barckhusen, als möglichen Verfasser des Werkes, zu lenken gesucht. In den Jahrbüchern XVIII, 1853, S. 178, hat F. Boll nachgewiesen, daß die protestantische Glosse der ersten in Rostock erschienenen Ausgabe von 1539 nicht von Nicolaus Baumann sein könne, daß vielmehr H. Barckhusen "an der Herausgabe des plattdeutschen Reineke betheiligt gewesen" sein dürfte. Ganz zu demselben Resultate, und gleichzeitig mit Boll, jedoch ganz unabhängig von diesem, gelangt F. Zarncke in seiner scharfsinnigen Abhandlung "Zur Frage nach dem Verfasser des Reineke" in Moriz Haupt's Zeitschrift für deutsches Alterthum, IX, 2, 1853, S. 374 - 388, in welcher er S. 386 annehmen zu müssen glaubt, daß Nicolaus Baumann seinen Theil an der Herausgabe des plattdeutschen Reineke haben könne, daß dagegen "am einfachsten alle Thatsachen und Verhältnisse stimmen, wenn wir Hermann Barckhusen, den als niederdeutschen Uebersetzer bekannten Drucker einer alten Ausgabe des Reineke, vielleicht der princeps desselben, auch für den niederdeutschen Bearbeiter desselben halten dürfen".

G. C. F. Lisch.