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VIII.

Nachtrag

zu der kritischen Geschichte

der

sogenannten "Prillwitzer Idole".

(Zu Jahrgang XIX, S. 168 - 286.)

Von F. Boll.


A ls in den Jahren 1827 bis 29 die auf des Professors Levezow Betrieb zu Neustrelitz angeordnete Commission zur Prüfung der "obotritischen Alterthümer" in Thätigkeit war, hat sie es leider versäumt, zu Neubrandenburg, wo die Gebrüder Sponholtz gelebt, genauere Erkundigungen über deren Nachlaß einzuziehen. Es scheint in Neustrelitz unbekannt gewesen zu sein, daß die Jacob und Gideon Sponholtz'sche Concurs=Sache damals noch im besten Gange war; eine Anfrage bei dem General=Anwalde (actor communis) der Sponholtz'schen Gläubiger, dem Hofrath Brückner, würde zu sehr genügenden Resultaten geführt haben. Dieser war inzwischen im J. 1837 verstorben, und erst, als die erste Hälfte meiner den oben genannten Gegenstand erörternden Abhandlung bereits nach Schwerin zum Druck abgegangen war, brachte ich in Erfahrung, daß die Sponholtzschen Papiere unter dem Nachlasse des Hofraths Brückner, wenn auch durch einen Bau in großer Verwirrung, unter einem

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Berge anderweitiger alter Acten, noch vorhanden seien. Was ich damals, nach erhaltener Erlaubniß, in Eile auffinden konnte, habe ich noch S. 178, Anm. S. 215, und S. 233 ff. mitgetheilt. Ich habe seitdem die Mühe nicht gescheut, weitere Nachsuchungen nach den auf die fragliche Angelegenheit bezüglichen Documenten anzustellen, und bin so glücklich gewesen, die meisten (und wohl die wichtigsten) derselben noch wieder aufzufinden. Obwohl sie nun kein wesentlich anderes Resultat gewähren, als was der aufmerksame Leser bereits aus meiner Abhandlung im vorigen Jahrgange unserer Jahrbücher wird gewonnen haben, so kann ich es mir doch bei dem Interesse, welches jene Untersuchung auch in psychologischer Hinsicht bietet, nicht versagen, dieselben hier noch nachträglich mizutheilen.

Es hat wohl nicht leicht eine in jeder Hinsicht conservativere Familie gegeben, als die der Gebrüder Sponholtz war. Während hier in Neubrandenburg durch die beiden großen Stadtbrände in den Jahren 1675 und 1737 fast alle öffentlichen und privaten Documente und Papiere vernichtet worden sind, hat die Pälcke=Sponholtz'sche Familie ihre Familien=Papiere bis zu den Zeiten des dreißigjährigen Krieges hinauf, und theilweise noch darüber hinaus, zu erhalten gewusst. Seitdem Jacob Sponhotz im J. 1759 das Oberhaupt der Familie wurde, scheint er schlechthin Alles aufbewahrt zu haben, alle Aktenstücke aus vielfachen Processen, alle Correspondenzen nebst den Antworten im Concept, alle Rechnungen u. s. w. Alles dieses war bis zum J. 1837 noch vollständig erhalten beisammen, und würde früher gewiß noch eine reichlichere Ausbeute geliefert haben, als ich jetzt daraus noch habe beschaffen können. Jacob Sponholtz war, trotz eines schwächlichen Körpers, eine unverdrossen arbeitsame, besonders schreibselige Natur: das bezeugen die vielen Nachrichten, Aufsätze, Entwürfe u. s. w., welche er, unermüdlich bis in sein 75. Lebensjahr, mit fester Hand niedergeschrieben hat.

Unter diesen eigenhändig ausgesetzten Nachrichten ist denn auch eine für unsere Frage von dem höchsten Interesse, nämlich ein Bericht über den Verkauf der sog. Prillwitzer Idole an Hempel und Masch. Leider ist sie nicht datirt, doch höchst wahrscheinlich bald nach Beendigung dieser Angelegenheit, etwa in den Jahren 1772 oder 73, abgefaßt. Sie ist, wie ihr Inhalt zeigt, nicht etwa ein zur Veröffentlichung bestimmter, also vielleicht mit irgend welcher beschönigenden Tendenz geschriebener Aufsatz, sondern ein bloßes pro memoria für die Familie, wahrscheinlich in der Absicht abgefaßt, die Veräußerung dieses Familien=Eigenthums, sowie sein Verfahren in dieser Angelegenheit, seinen Brüdern gegenüber, deren Vermögen er damals noch mit

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verwaltete, zu rechtfertigen. Ueber dieses eigenthümliche Verhältnis welches den Schlüssel zur richtigen Beurtheilung jener "Nachricht" enthält, will ich zunächst die Erklärung des Jacob Sponholtz aus einer andern eigenhändigen Nachricht desselben vom J. 1790 mittheilen:

Unser seel. Herr Vater, Andreas Friderich Sponholtz, gebohren hir, den 14 Jun. 1698; Gold und Silber=Arbeiter hieselbst, und
Unsere sel. Frau Mutter, Johanna Palicken, gebohren den 19 Mai 1704.
Feierten Ihren Hochzeits=Tag den 27 Nov. 1727. In Ihrer glücklichen Ehe, hatten Sie, 6 Söhne, und 2 Töchter, davon die 3 ersten Söhne, und beiden Töchter, Ihnen in der Ewigkeit vorgingen, und die 3 jüngsten in Leben hinterliessen. Wie der Herr Vater, den 1sten Sept. 1759 starb, nachdehm Er 61 Jahr, 14 Wochen 2 Tage gelebt, und unsere liebe Frau Mutter, alt 55 Jahr, als betrübte Wittwe, die gesetzmässige Vormundschaft für Ihre 3 Söhne, als Jacob, Ernst, Sponholtz, geb. den 17 Dec. 1734 alt 25 Jahr, Jonathan Benjamin Sponholtz, geb. den 14 Oct. 1740. alt 19 Jahr, Gideon Nathanael Sponholtz, geb. den 15 April 1745. alt 14 Jahr allein bey behielte, auch in der ganzen Wirdschaft Keine Veraenderung vorging, sondern die bisherige Einrichtung, als mit den Gold und Silber Handel; und Verfertigung solcher Waaren, mit denen liegenden Gründen, die Theils zur Unterhaltung in eigenen Gebrauch, Theils aber Verpachtet waren, wie auch die auf Zinssen ausgeliehene Gelder: so muste Jacob Ernst, welcher seit 1750 bis den 25 Dec. 1755 bey seinen Hrn Vater gelernet, und bis dessen Tode, als Gesell bey Ihm gearbeitet 1 ), die Geschäfte des verstorbenen Vaters übernehmmen; den Gold und Silber Handel: dessen Verarbeitung: Hanel und Wandel: Buch und Rechnung führen: in, und ausser Gericht, alle Angelegenheiten besorgen. Alle Einnahmme von der Profession, von denen liegenden Gründen: Huffen, Gärten, Wiessen, Häusser, die Zinsen von denen ausgeliehenen Geldern - Alles floß in der gemeinschaftlichen casse. Dahingegen, wurden auch alle Ausgaben auf derselben besorget.


1) Jacob Sponholtz hat nie als Gesell gewandert; als er das Meister=Recht erwerben wollte, hatte er dieserhalb, so wie wegen seines Meisterstücks, viele Schwierigkeiten von Seiten der Zunft zu überwinden.
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Diesse Einrichtung dauerte nicht nur bis den 19 Maj 1782 als zum erfolgten Tode der Frau Mutter, nachdehm Sie 78 Jahr 3 Stund gelebt, sondern auch bis den 4 Dec. 1786.

Wenn wir nun hiernach berechtigt sind, die unten mitzutheilende "Nachricht" als ein bloßes Familen=Document zu betrachten, so springt die große Bedeutung desselben für die Frage über Aechtheit oder Unächtheit der Prillwitzer Idole sogleich in die Augen. Denn daß Jacob Sponholtz hier nicht von einem eigenen, betrüglich untergeschobenen Fabrikate, sondern von Alterthümern redet, die er selbst unzweifelhaft für ächt hielt, wird keinem Leser dieses Actenstückes entgehen. Auch halte ich es bei seiner Vorsicht und Schlauheit gradehin für unmöglich, daß es ihm hätte in den Sinn kommen können, gegen seinen Hausarzt Hempel einer verhältnißmäßig geringen Summe wegen sich zu compromittiren, zumal da er, wie wir weiterhin sehen werden, wegen einer weit bedeutenderen Summe zu demselben in einem sehr delicaten Verhältnisse stand und alle Ursache hatte, gegen diesen sich keine Blöße zu geben. Das einzige Interesse, welches Jacob Sponholtz bei der ganzen Angelegenheit hatte, war, als man ihm dieses alte Familien=Eigenthum so zu sagen aus den Händen wand, es wenigstens zum höchsten Preise auszubringen, und dieses Interesse hat er redlich verfolgt. Hat er dabei in irgend einer Beziehung hinter dem Berge gehalten, so hat es darin, daß er die Miene annahm, als halte er den Metallwerth dieser Alterthümer für sehr bedeutend, wie denn Hempel anfangs des Glaubens war, daß diese Alterthümer zum Theil fast Kronen=gold=haltig wären (XIX, 180), und Genzmer noch den Strich von Mittelgolde an ihnen erkennen will (XIX, 181 u. 189). Denn daß Jacob Sponholtz, nachdem sein Großvater, der Goldschmied Pälcke, schon mehrere Stücke eingeschmolzen, um ihren Metallwerth zu prüfen (XIX, 212), noch so sehr über den wirklichen Metallwerth dieser Alterthümer sollte im Unklaren gewesen sein, erscheint sehr wenig glaublich.

Noch beweisender fast ist das zweite mitzutheilende Document, ein von Jacob Sponholtz's Hand aufgesetztes Verzeichniß der an Hempel überlassenen Alterthümer. Wer dieses Verzeichniß geschrieben hat, der kann nicht der selbsteigene Verfasser dieser Alterthümer gewesen sein. Obwohl sie nach den gegebenen Bezeichnungen meistens leicht auf den Woge'schen Kupfertafeln bei Masch aufzufinden sind, so sind doch eben diese Bezeichnungen der Art, daß es auf der Hand liegt: derjenige, der diese Alterthümer so bezeichnete, hatte keine Ahnung von ihrer wirklichen Bedeutung, und war schlechthin unfähig, Alter=

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thümer, die irgend welche mythologische, symbolische u. s. w. Bedeutung haben sollen, unterzuschieben.

Professor Levezow scheint besonders den zweiten der Sponholtz'schen Brüder, Jonathan, weil er der geschicktere Goldarbeiter war, in Verdacht gehabt zu haben, daß die Prillwitzer Idole aus seinen Händen hervorgegangen seien. Allein dieser war, als Hempel im Sponholtz'schen Hause die Alterthümer entdeckte und nach und nach an sich brachte, gar nicht in Neubrandenburg anwesend. Er hatte Neubrandenburg am 24. Juni 1767 verlassen und seinen Weg über Hamburg und Berlin nach Danzig genommen, wo er bei seinem Vaterbrudersohn, F. W. Sponholtz, über ein Jahr lang in Arbeit stand und von wo er erst am 10. December 1768 in seine Vaterstadt zurückkehrte. In einem Briefe aus Danzig an seine Mutter vom 11. Mai 1768 fragt er: "ob Gideon sich noch zu nichts begeben will? Er sollte doch etwas lernen und reisen nach Hamburg; da wird er viele Veränderung, auch sehr schöne Gartens und kostbare Bluhmen sehen". In der Antwort vom 26. Mai 1768 (Concept) klagt die Mutter, daß sie im verwichenen Winter viel krank gewesen und durch die Nachlässigkeit ihres bisherigen Hausarztes sich genöthigt gesehen habe, diesen zu entlassen und "Herrn Doktor Hempel anzunehmen". Der Brief schließt mit der Frage: "Von denen Rhetradischen Götzen, hast du davon auch gehört?" Sie setzte also wohl voraus, daß von den jüngst über dieselben veröffentlichten Zeitungs=Artikeln im Hamburgischen Correspondenten und Altonaischen Merkur vielleicht etwas zu seiner Kenntniß gekommen sei.


1.

Bericht

des Goldschmiedes Jacob Sponholtz

über den

Verkauf der Prillwitzer Alterthümer an den Doctor Hempel
und den Superintendenten Masch.

Zur Nachricht.

Der Herr Doct. Medic. Hempel, welcher ein sehr grosser Liebhaber von allen Seltenheiten, bekam von ohngefehr hir im Hausse den Löwen, welchen man Zernbock nennet, zu sehen.

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Voll von Verwunderung und Neugirde bath derselbe, Ihm diesses Stück mit nach seiner Wohnung zu geben, um es recht betrachten zu können. Nach etlichen Tagen kam der Hr. Doctor wieder hir und sagte daß wäre ein Götze von den alten Wendischen verehrten Göttern. Diessen wolte Er kauffen, was man verlangte? Ich forderte 1 Louis'dor, die Er auch so gleich erlegte. Er frug, wo man bey eine solche Rarität gekommen? Worauf die Antword, daß sie von meinen Großvater Palicken geerbet, und derselbe hette solches von meinen Großvater Bruder dem Pastor Friderich Sponholtz aus Prillwitz vor etwa 60, 70 Jahren erhandelt. Diesser hette solche in seinen Garten welcher bey den Prillwitzschen Prädiger Hausse, mahl aus der Erde gegraben. Der Hr. Doct. Hempel ward von diesser Erzehlung gleichsahm Endzückt und ausser sich. Er forschete ob nicht mehrere Stücke vorhanden. Er ward äusserst unruhig, Er bath, Er flehete, Er gab alle möchliche Versprechungen die Stücke so man Ihm zeigen wolte, zu kauffen, oder nur anzuleihen; Sie gleich baar zu bezahlen, oder in letztern Fall alles möchliche Pfand bis zur wieder Abliewerung zu setzen. Vier, 5 Mahl, und noch öffter kam, der Hr. Doct. täglich bey uns um zu bitten, daß man ihm noch einige Stücke, wenigstens zeigen solte, wan man sie gleich nicht verkauffen wolte. Endlich wuste ich keine Auswege und Entschuldigungen mehr zu machen. Er erhielte alsso 24 Stück und zwar die kleinsten. Diesse waren aber nicht vermögendt, seine Neugirde völlig zu stillen. Er wolte noch mehrere haben. Bezahlte inzwischen diese mit 7 Louis'dor 1 ) Nach viehlen anfodern empfing Er noch 12 Stück, und entlich noch 8 Stück. Es fehlte zwar an der Bezahlung, gab jedoch nach viehlen erinnern, einen Wechssel, Daß Er noch 100 Thlr. alt Gold schuldig wäre 2 ). Versprach auch das Capital bis dahin zu verzinssen. Weil Er aber, Mahl gehört, daß mein seel. Vater bey Umgiessung der Glocke hir an der Kirche, 2 Grappen geschenkt hatte, und diesse die Geschirre, worin die Götzen in Prilwitz gefunden; so vermuthete Er daß noch mehrere Sachen


1) Jacob Sponholtz hat in seinem Journal eingetragen: "Hr. Dokt. Hempel den 22 Januar [1768] 7 Louisd'or", und darunter noch bemerkt: "1 Lou.dor", womit wohl der zuerst für den Zernebock erhaltene gemeint ist. Dieser Posten ist gelöscht.
2) Unter dem 22. Februar 1768 bemerkt Jacob Sponholtz in seinem Journal: "Hr. Dokt. Hempel vor die Alterthümer 12 Louisd'or, vor das übrige will er geben 8 Lou.dor". Dieser Posten ist nicht gelöscht und auch niemals bezahlt worden. Jacob Sponholtz creditirte anfangs seinem Hausarzte diesen Posten ohne Handschrift; erst später gelang es ihm, wie wir sehen werden, von Hempel einen Wechsel über 100 Thlr. Gold, datirt im Antoni=Termine 1768, zu erhalten, über den es im J. 1775 zum Processe kam (XIX, 215 Anm.). Dieser Wechsel ist also zurück datirt.
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vorhanden, die man Ihm doch überlassen möchte. Ja der Herr Praepositus Gentzmer kam hir sehr offt, bath man solte Ihm doch die übrigen verkauffen, leihen, oder nur zeigen. Ob man gleich diesses alles mit guthen Worten ablehnete, daß man Keine mehr hette, oder was man sonsten vorwendete; so machte der Herr Pastor Primarius [Stock] mir doch sehr offt die wiederholte Bitte, daß ich Ihm, oder den Herrn Doctor Hempel, oder den Herrn Superintendent Masch, welcher die Samlung von D. Hempeln kauffen wolte, überlassen möchte. Unter viehler Endschuldigung, daß der Hr. Doct. böse werden dürffte; ich auch noch meine Bezahlung nicht von Ihm erhalten: auch nicht eimnahl einen Schein auf der rückständigen 100 Rth. von Ihm hätte und sonsten: unterließ der Hr. Past. Prim. Stock nicht mir offt anzufodern 3 ). Bis entlich den 2 Jul. 1770 der Hr. Superintendent Masch selbst hir bey den Hrn. P. P. Stock logirten. Liessen mich zu sich ruffen. Stelten mir den Nuzzen vor, wan ich die übrigen auch herraus gebe, wie das gantze Publicum daran profitirte, wie schätzbar Ihnen solche Gefälligkeit, wie groß meine Sicherheit sein sollte. Indehm gegenwärtig ein Juwelenring, der nicht für 300 Rth. gekaufft, auch etliche 100 Rth. baares Geld, welches alles zu mein Unterpfand, auf mein Verlangen, sein solte. Ich brachte Ihnen also des Abends um 10 Uhr noch 7 Stück hin. Weil ich aber kein Pfand zu nehmen verlangte: so gab der Hr. Superintendent mir dem bekannten Revers 4 ). Auf ferneren Anhalten des Hrn. Past. Stock überbrachte Ihm den 10 Jul. 1770 die übrigen 17 und letzten Stücke. Er übersante solche


3) Am 21. Juni 1770 schrieb Stock an Jacob Sponholtz: "Ew. Hochedelgeboren werden es nicht ungütig nehmen, wenn ich Sie hiemit an dem gütigen Versprechen erinnere, womit Sie mich ohnlängst erfreuet. Ich habe das Zutrauen zu Ihrem rechtschaffenen Hertzen, daß Sie es nunmehr erfüllen und mir alles in der Stille überreichen werden, was Sie noch von den seltenen Alterthümern gefunden. Ich setze Ihnen dafür baare Caution, so viel Sie verlangen und verspreche Ihnen zugleich die größte Verschwiegenheit. Sie wissen, daß ich weiter kein Interesse dabei habe, als die Beschreibung des alten Wendischen Götzen=Dienstes dadurch in mehrerer Vollständigkeit zu sehen". Den Grund, weshalb Jacob Sponholtz die Sache als "Geheimniß" behandelte und Alles "in der Stille" und mit der "größten Verschwiegenheit" abgemacht wissen wollte, haben wir schon von Rühs (XIX, 246) erfahren: er befürchtete nämlich, daß die Alterthümer würden von der Landes= oder der Gutsherrschaft (von Prillwitz) reclamirt werden, und er sie ohne Entschädigung würde herausgeben müssen. Er antwortet übrigens (Concept) ablehnend an Stock, weil der "Punkt", den er Stock entdeckt habe, noch immer nicht erledigt sei. Er meint damit ohne Zweifel, daß er von Hempel immer noch keine Bezahlung, ja nicht einmal ein Document über die Schuld erhalten habe; "nach der Berichtigung dieser zögernden Geldsache" verheißt er, sein Versprechen sofort zu erfüllen.
4) Nämlich, durch den sich Masch verpflichtet hatte die ihm von Jacob Sponholtz anvertraueten Alterthümer binnen 4 Wochen wieder zu restituiren. Siehe weiter unten Nr. 3.
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nach Strelitz. Kurtz nach dehm kam der Hr. Superint. wieder hir, bey Hr. P. Stock, handelte mit mir, ich solte Ihm solche verkauffen, oder dem Hn. HoffMarschall von Dewitz, Exselenz, weil ich aber solches nicht wolte, so solte ich Ihnen doch zusagen, das Vorkauffs Recht, welches ich auch versprach, indessen solte das Geheimniß 5 ) itzo aufhören, und Er wolte sie bekant machen. Ich willigte hirin. Hr. Past. Stock sagte es gleich darauf dem Hrn. Doct. Hempel, das noch mehr Sachen vorhanden. Der Hrr. Doct. kam vol Erstauent und Eiffer hir nach zu fragen, und ging zornig weg. Der Hrr. Superint. sante einen Radgast wieder von Strelitz zurück welcher doppelt wäre, und alsso übrig, diessen solte ich dem Hrn. Doct. Hempel vor seine Medicinischen Verordnungen zum Present geben, um Ihm etwa zu beruhigen. Der Hr. Superin. schrieb indessen an den Hn. D. H. die gantze Begebenheit, zeigte auch an daß Er bereits den einen mir zurückgesanten Radegast in Händen gehabt und bewegte damit den Hr. D. Hemp. daß Er Ihm seine 45 Stück vor 300 Rth. verkauffte. Die Herzogliche Regirung sante mir ein HochFürstliches Befehl zu, daß ich die Wendischen Alterthümer so ich noch in Händen, nicht verderben, noch einschmeltzen, sondern solche nach Strelitz übersenden solte. Diesses Befehl brachte nach d. Hrn. Land Syndicus Pistorius, um solches zu beantworten. Derselbe hielte solches vor unnöthig, und ist auch nicht beantwortet. Rieth mir aber an: ich solte den Hrn. P. Stock bitten mir die Sachen wiederzuschaffen, Letzterer wolte sie aber kauffen, both 125 Rth. alt Gold weil ich den beständig bath sie mir wiederzusenden um solche erstlich zu probiren 6 ), um den Werth zu erfahren: so hatte der Hr. Sup. solche probiren lassen, und sante mir den Attest des Hrn. Müntz Rendant Wilbergs zu 7 ). Herr Rath Fischer 8 ) ließ mich zu sich ruffen, wolte gern wissen waß ich vor die Alterthümer so zu Strelitz wären, haben wolte? Ich solte sie doch den Hn. Superint. verkauffen. Den schrieb Er, waß ich haben wolte! Antwordt, ich müsse sie erstlich probiren, doch wan ich 300 Rth. erhielte so könten sie solche behalten. Bey Hr. P. Stock hielte offt um die Wiederherrausgaabe an, schrieb auch etliche Mahl an den Hrn. Sup. Der Hr. Land Syndicus Pistorius rieth


5) Siehe oben Anm. 3.
6) Jacob Sp. schreibt an den Superintendenten Masch (undatirtes (Concept): "Weil Ew. Hochwürden noch für Ostern [1771] hoffen, hier in Neubrandenburg zu kommen, so bitte hiedurch gehorsamst um die sembtlichen Alterthumsstücke ohnbeschwerd wieder mitzubringen, denn ich zweifle nicht, daß wenn ich zur Ueberzeugung meiner Brüder die Alterthumsstücke selbst probirt und nachgesehen, gewis die Ehre haben werde, mit Ew. Hochw. Selbst zu handeln".
7) Siehe unten Nr. 4.
8) Der damalige Stadtrichter zu Neubrandenburg.
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beständig an ich solte sie verkauffen. Der Hr. P. Stock both entlich 150 Rth. Der Hr. Superint. schrieb Er früge nichts nach den Sachen, sante sie aber doch nicht mit 9 ). Weil ich vermuthete, das ich am Ende gar nichts bekommen würde; so ließ den Mittelsten Weinachtstag 1771 es mir gefallen die übersanten 150 Rth. bey Hn. P. Stock zu nehmen. Der Hr. P. Stock aber sagte, um zu zeigen das Er aufrichtig handle, Er wolte noch 2 Lou.d'or zugeben. Gab mir also 160 Rth. Alt Gold, ich Quitirte Ihm 10 ).



9) Einen Umstand übergeht Jacob Sponholtz hier in seiner Relation, nämlich daß er zuvor noch einen Versuch gemacht habe, die Alterthümer zu höherem Preise nach auswärts zu verhandeln. Unter dem 11. Juni 1771 fragt er bei seinen Commissionären in Hamburg (Bollmann & Seumnicht) an, ob sie ihm nicht einen Käufer zu den Alterthümern nachweisen könnten? "Sie finden zwar viehle Liebhaber, sind auch schon 300 Rth. in Louisd'or davor gebothen, da man sich aber versichert hält, das diesses nicht den Werth des Metalles, geschweige die Antiquität erreichet, so wolte Ew. Hochedelgeb. hiedurch ergebenst bitten" u. s. w. Diese wiesen ihn an den Makler M. Bostelmann, der in diesem Geschäfte mache. An ihn wendete sich Jacob Sponholtz wiederholt (noch am 12. October 1771), scheint auch noch an andere Personen in Hamburg deshalb geschrieben zu haben, ohne daß er Antwort bekam. Nun ging er zunächst (im November 1771) Hempeln zu Leibe (Concept): "Weil ich itzo nicht vermögend zu meiner nöthigen Ausgaabe Geld zusammen zu bekommen, so wolte hiedurch Ew. Wohlgeb. ergebenst um meine Bezahlung bitten. Wan dieß nicht möglich und daß man über den Preiß der mir abgedrungenen Alterthumer [nicht] fertig werden kan, wofür Ew. Wohlgeb. niemahls mir daß, was ich verlanget, sondern allemahl wilkürlichen Preiß gebothen, auch lange nicht die Helfte des wahren Werthes davor bezahlen wollen, auch meine mir noch zugehörigen Sachen mit einem Vortheil von 115 p.Cent verhandelt haben, und doch mir nicht von den gelösten Gelde bezahlet haben, so ist es wohl das beste Mittel, daß ich Ew. Wohlgeb. die Paar Rth. Hand Geld zurückgebe und mir meine obgemelten Sachen in natura wieder ausbitte". Den Effect dieses Schreibens hat Jacob Sp. unter dem Concepte vermerkt: "Der Hr. Doctor kam eiligst in gröster Hitze hier, sagte auf Antoni gewis zu bezahlen" (bezahlte aber nicht). - Nun wendete er sich gegen Masch und schrieb unter dem 13. December 1771 an ihn: "Um die Zurücksendung der angeliehenen Alterthümer wolte ich Ew. Hochw. hiedurch gehorsahmst bitten. Nach Verlauf von etwa 4 Wochen beliebten den 2 Jul. 1770 Ew. Hochwürd. mir gütigst zu versichern, solche wieder zurückzusenden. Der Hr. Past. Prim. Stock Hochehrw. und der Hr. Landsynd. Pistorius Wohlgeb. Haben mir viehlfältig und bei aller Gelegenheit sie zu verkaufen angerathen. Ob ich zwar nie gewilliget diesse Stücke zu veräussern, so haben Ersterer mir doch 150 Rth. und Letzterer 130 Rth. alt Gold gebothen. Zuverlässig glaube ich zwar, daß ich mehr als 300 Rth. davor erhalten könte, wan ich diesse Stücke eintzeln verhandelte. Allein weil ich weiß, daß Ew. Hochwürden Belieben finden Käuffer zu sein, so sollen sie für 200 Rth. alt Gold zu Dienst stehen. Ist diesses gefällig, so bitte gehorsahmst mir solche 40 Louisd'or mit negsten gütigst zu übersenden; wiedrigen Falles ersuche ganz ergebenst mir die Sachen nur bald wieder zu übermachen, welches zu meinen ohnfehlbaren Nuzzen sein wird". Hierauf erfolgte der Abschluß des Handels durch Stock.
10) Nachdem der Handel mit Masch abgeschlossen war, fand sich im folgenden Jahre noch ein neuer Käufer, nämlich Maschens Gegner, der Magister Thunmann (Schreiben desselben an Jacob Sp., d. d. Berlin, den 13. April 1772). Jacob Sp. antwortet am 2. Mai d. J.: was bisher im Ganzen geboten sei, belaufe sich etwa auf 100 Louisd'or! "Wen Ew. Wohlgeb. allenfalles Belieben finden möchten, diesses mit ein reelles Plus zu übersteigen, so stehet die gantze Sammlung noch zu Diensten". Jacob Sp. scheint also bei dem Abschlusse mit Masch wegen eines noch erfolgenden Höhergebotes sich reservirt zu haben.
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2.

Verzeichniß

der an Doctor Hempel überlassenen Alterthümer,

niedergeschrieben

vom

Goldschmiede Jocob Sponholtz.

Der Herr Doctor Hempel Hochadelgeb. Empfingen von mich an Alterthumsstücke

  1) 1 Löwen,
  2) 1 Mensch mit einen Vogel auf d. Kopff,
  3) 1 grosse dicke Röhre,
  4) 1 Menschen Bild mit Stachel um den Kopff,
  5) 1 Rundes Stück worin mitten ein Loch,
  6) 1 Stück bald als eine Klock,
  7) 1 Schnalle,
  8) 1 Menschen bild mit Stachel um den Kopff,
  9) 1 Klein Bild mit Kuhfüsse,
10) 1 Bild mit den Hund auf den Kopf,
11) 1 Kopff mit einem Vogel,
12) 1 Drach mit Flügel,
13) Eine Platte, wo der Kopf abgehauen wird,
14) Eine Platte,
15) 1 Stück wo sich 2 Menschen anfassen,
16) 1 Nackter Jung hat Vogel aufs Haupt,
17) 1 Hirsch,
18) 1 Frau,
19) 1 Nackter Springer,
20) 1 Alter Kerl,
21) 1 Pfeiffer,
22) 1 Nackter Jung,
23) 1 Hand,
24) 1 Nackter Junge mit Flügel,
25) 1 Dudel Sack,
26) 1 Schwerd,
27) 1 Bildgen,
28) 1 Nachter Juna mit abgebroch. Fuß,
29) 1 Arm,
30) 1 Weib,

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31) 1 Weintraub,
32) 1 Hund Bild,
33) 1 Messer
34) 1 Messer
35) 1 Messer
36) 1 Messer
37) 1 Vierfüssig Tiehr,
38) 1 Schnalle
39) 1 Schnalle,
40) 1 Menschen Bild mit 3 Gesichter,
41) 1 Menschen Bild, das gröste,
42) 1 Menschen Bild mit 1 Hand


3.

Verzeichnis

der vom Goldschmiede Jacob Sponholtz empfangenen Alterthümer,

niedergeschrieben

vom

Superintendenten Masch und Past. Primar. Stock.

Spezification.

1) Ein Nackender Radegast.
2) Ein kleiner Radegast.
3) Ein Götze mit einem Flügel auf dem Kopfe.
4) Ein Gitter.
5) Ein krummes Opfer=Messer.
6) Ein dreieckigtes Opfer=Messer.
7) Eine Opfer=Schaale.

Vorhin specificirte sieben Stücke Alterthümer habe heute dato von der Güte des Hn. Sponholtz in NBrandenburg geliehen empfangen; reversire mich hiemit, selbige geheim zu halten, und nach Verlauf von etwa 4 Wochen, ihm selbige in seine Hände zurück zu liefern: es sey denn, daß es dem Hn. Sponholtz gefällig wäre sie zu verkaufen, und sich ein Käufer fände, dem sie alsdenn nach seinem Befehle gegen Erlegung des Kaufgeldes überliefert werden würden.

Alles dieses bescheinige mit meines Nahmens Unterschrift.
Neubrandenburg den 2 Jul. 1770

A. G. Masch.     

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Den 10. Jul. a. c. haben mit des Hn. Sponholtzens Hoch=Edelgeb. noch folgende St. der Alterthümer für des Hn. Superintendenten Masch Hochwürden eingeliefert

  1) ein etwas größer Götzen=Bild, dessen Arme einen halben Mond formiren.
  2) ein Götze, in der Mitte zerbrochen, der unter s. Füßen einige geflügelte Thiere.
  3) eine mit Laub=Werk umwundene Seule.
  4) eine schmale Säule, mit Köpfen.
  5) ein kleiner narckender Radegast.
  6) ein kleines nackendes Götzen=Bild auf einem Postament und eine Figur in dem rechten Arm.
  7) eine grose Schale mit gegossenen Figuren inwendig.
  8) eine kleine Opfer=Schale.
  9) noch eine.
10. 11) 2 Opfer=Messer.
12) ein großes Götzen=Bild ohne Füße.
13) ein nackender Radegast, mittlerer statur.
14) ein Gitter=Werk, mit einem Vogel inwendig gezeichnet.
15) ein kleines Götzen=Bild auf einer längeren Säule.
16) ein abgebrochen Opfer=Messer.
17) ein abgebrochen Stück.

welches insgesamt dem Hn. Sponholtzen wiederum zu treuen Händen soll überliefert werden. Dabey ihm die Versicherung ertheilt wird daß niemand daran Ansprache machen soll, sondern alles treulich wiederum abgegeben werden soll.

NBr. d. 10. Jul. 1770.

Stock     


4.

Bericht

des Münz=Rendanten Wildberg

über die

im Auftrage des Superintendenten Masch vorgenommene
Prüfung des Metallgehaltes der Alterthümer

Neu - Strelitz d. 12ten Febr. 1771.

Auf Ersuchen des Herrn Superintendent Masch habe heute dato einige Stücke Metallener Alterthümer, so wol mit

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dem Münzgewichte gewogen, als auch mit der Probiernadel untersuchet, damit der Gehalt des Metalles einigermaßen bestimmet werden könne Habe also nach den gedruckten Ver=Zeichniße folgende Stücke gewogen und probieret.

 No.  1. Radegast wigt 3 Mk. 7 L. ist ohngefehr 5 löthig
   " 2. Radegast ist 10 Loth ohngefehr 5 löthig
     Derselbe halb Bley Kan nicht bestimmet werden
   " 7. Nemisa 1 Mk. 14 Loth ist auch 5 löthig
   " 8. Zislbog 2 Mk. 12 Loth. 5 löthig
   " 12. Asri 12 Mk. 8 Loth ist an einigen Stellen 5 löthig
     das übrige Bley
   " 14. Sieba 2 Mk. 31/2 Loth. 5 löthig
   " 17. eine Stange 12 Loth a 3 löthig
   " 21. der Herbst 1 Mk. 9 Loth. 5 löthig
   " 22. Ein Götze 4 Loth 5 löthig
   " 33. der Friedensstab 1 Mk. 4 Loth ongefehr 5 löthig
   " 40. Ein Opferteller 4 Mk. 12 Loth ist 3 löthig
   " 41. Ein Opferteller ist nicht wie in der gedruckten Nachricht 
     stehet 10 löthig Silber, sondern Bley
   " 43. ist Metall
   " 44. Eine Opferschale 2 Mk. 13 Loth 4 löthig
   " 47. ist Metall
   " 50. wiget 7 Loth. 4 löthig
   " 52. wiget 7 Loth. 3 löthig
   " 54. wiget 4 1/4 Loth. 3 löthig
   " 56. wiget 13 Loth 3 löthig
   " 57. wiget 9 Loth 3 löthig
   " 58. wiget 8 Loth. 3 löthig

Damit nun gewis würde, ob der Strich wahres Silber anzeige oder nicht, so habe von den Herrn Superintendent ein länglicht Stückgen Metal, welches von dem Stücke No. 14 abgebrochen, und dem Strich nach 5 löthig war, erhalten, das ich damit die Probe machte den wahren Gehalt zu finden, und da ich zuerst die Hälfte dern auf der Capelle probirte, so blieb gar kein Silber übrig, sondern die Maße von den Metal verflog, um noch gewißer zu sein, habe die andere Helfte in der Münze in Gegenwart des Hrn. Münz=Meister Löwen, und des Hrn. Wardein Knust wieder Probieren laßen und selbige es gleichfals so befunden. Das der Metal welches dem Strich nach 5 löthig ist gar kein Silber enthält, sonder aus Bley und andern Flüchtigen Metallen bestehet, und da das dem ansehen nach 5

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löthig kein Silber enthält, so is gewis das das 3 und 4 löthige scheinende noch vielweniger etwas von Silber enthalte 1 )

Dieses habe auf Verlangen des Herrn Superintendenten attestiren wollen Neu-Strelitz d. 12ten February 1771

B. C. Wildberg             
Münz Rendant    (L. S.)

Jacob Sponholtz hatte also immer noch nicht von Hempel die Bezahlung seines Wechsels erreichen können, so dringend er auch darum angehalten. Es könnte auffallen, daß er dennoch ganzer drei Jahre sich geduldete, bis er zum Aeußersten, zur Klage gegen Hempel, schritt (XIX, 214, Anm.), wenn wir nicht aus Acten erführen, welche delicate Verhältnisse inzwischen eingetreten waren, die Jacob Sp. geboten, Hempel auf alle Weise zu schonen. Der Kammerjunker von Gäfertsheim, Pächter des Domanialgutes Quastenberg, hatte Concurs gemacht, und in Folge desselben gerieth Jacob Sp. in eine ganz eigenthümliche Klemme, in welcher Hempel seine Noth noch sehr vermehren konnte. Vernehmen wir über diese Angelegenheit, welche die Personen und die Verhältnisse sehr deutlich charakterisirt, den Bericht, welchen der Pastor Heinzelmann zu Wolkenzin, der im von Gäfertsheim'schen Hause als Lehrer fungirt hatte, auf Erfordern unter dem 12. August 1771 an die Justiz=Canzlei zu Neustrelitz abstattete: "Der Herr von Gäfertsheim hatte sein Silberzeug vor einigen Jahren a 100 Louisd'or bei dem Schuster Barckow versetzt. Selbiger drang in termino auf seine Bezahlung. Der Herr Doctor Hempel ließ sich durch die Bitten des Herrn von Gäfertsheim bewegen, diese Summe bei dem Goldschmied Sponholtz auf eine kurze Zeit zu negotiiren. Die Zeit verstrich und debitor hielt kein Wort, wurde auch abermals von Herzogl. Kammer mit Execution belegt. Er beschloß also sein Silberzeug zu verkaufen, nachdem er manche Reise in und außerhalb Landes gemacht. Zu dem Ende, um seine Pachtung zu behalten, bat er mich, nach Brandenburg zu reisen, und solche gänzlich zu verkaufen. Ich that es, schrieb aber noch aus Brandenburg, ob er sich nicht anders zu rathen wüßte, und ob es ihn nicht gereuen würde, und erhielte schriftlich die Antwort:


1) Dennoch schreibt Masch in den gottesdienstlichrn Alterthümern der Obotriten S. 46: "Die hiesigen Götzen sind von einem vermischten Wesen, welches nicht Gold, nicht Silber, nicht Kupfer, nicht Messing, sondern alles unter einander ist, Die mehrsten sind silberhaltig, und findet man nach dem Striche der Probirnadel 2, 3, 4 bis 10 löthiges Silber".
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Nein, und eine abermalige Vollmacht. Weil er nun seiner Lage nach in kurzer Zeit viele Tausende bekommen würde, so wollte ich ihm in dem Stande gerne setzen, daß er's innerhalb einem halben Jahre wieder bekommen möchte. Ich überließ demnach mit dem Herrn Doctor Hempel solches Silberzeug käuflich an Sponholtz, doch bedung ich dabei aus, daß wenn creditor ein douceur bekäme, so sollte es dem debitori frei stehen, sein Silberzeug wieder zu fordern innerhalb dieser Frist. Sponholtz schlug das douceur aus, ließ sich das Letztere gefallen, wann er dann nur 6 pCt. Zinsen bekäme. Ich hob also 600 Rth. und selbige wurden sogleich zur Herzogl. Rentei gesandt. Ich erinnerte darauf oft den Herrn von Gäfertsheim, allein das Geld blieb aus und in mente. Ich bat darauf Sponholtz, terminum, den er schon mal auf 6 Monate prolongirt, noch einmal zu prolongiren, allein vergeblich, derselbe bewies mit einer Specification, daß er Alles nach dem Werthe bezahlt hätte, und sagte, daß er bereits Alles verschmolzen, und habe seit der Zeit, daß ich aus dem Hause meines ehemaligen Hrn. patroni gewesen, nichts weiter davon gehört". - Nun hatte zwar Jacob Sp. das v. Gäfertsheim'sche Silberzeug laut des aufgesetzten Contractes vom Doctor Hempel für 1140 Rth. gekauft, allein er war unvorsichtig genug gewesen, im Antoni=Termin 1770 eine von Hempel in die Feder dictirte Zins=Quittung auszustellen, worin es "das von dem Herrn Doctor Hempel bei ihm versetzte Silberzeug" benannt war. Diese Quittung fiel dem actor communis der v. Gäfertsheim'schen Gläubiger in die Hände, und dieser ermangelte nicht, sofort eine Klage gegen Jacob Sp. auf Herausgabe des v. Gäfertsheim'schen verpfändeten Silberzeuges zur Concursmasse anzustellen. Jacob Sp. kam nun arg ins Gedränge und konnte durch Hempel's Aussage vielleicht um seine 1140 Rth. kommen; Pistorius mußte alle seine Kunst aufbieten, ja die Sache bis ad extraneos treiben, um endlich im Jahre 1778 für Jacob Sp. den Sieg zu erkämpfen. Als aber die Sache erst so weit gediehen war, daß Hempel's Aussage Jacob Sp. nicht mehr schaden konnte, kam es zwischen beiden wegen des Wechsels zum völligen Bruch, und nun unterließ mich Jacob Sp. nicht, wegen sofortiger Bezahlung Hempeln zu Leibe zu gehen, aber, wie wir gesehen haben (XIX, 215), mit schlechtem Erfolge, da Hempel seinen Angriff durch eine kleine Gegenrechnung, 228 1/2 Rth. für ärztliche Bemühungen, zu neutralisiren wußte.

Endlich geben die aufgefundenen Papiere auch noch über Gideon Sponholtz einige interessante Aufschlüsse. Zunächst den, daß seine Fabrication von Alterthümern auch damals nicht ganz

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unbemerkt blieb. Ich habe XIX, 233 seinen Briefwechsel mit dem Zollinspector Dreyer in Berlin, soweit er damals vorlag, mitgetheilt. Noch ein Brief von Dreyer ist seitdem aufgefunden, der den Beweis liefert, daß Dreyer, sei es durch eigenen Scharfsinn, sei es, daß Herr Nix nicht reinen Mund gehalten, Gideon auf die Sprünge gekommen war. Dreyer schreibt, d. d. Berlin, den 26. April 1790: "Fast hatte ich Ihnen schon ganz vergriffen, denn ich glaubte nicht, daß Sie noch über unsern Erdball sich aufhielten, sondern dachte: dieser ist schon unter die Erde. Nun Dank für übersandtes. Die heydnischen Sachen betreffend, so war meiner Einsicht nach die Schere kaum 100 Jahre alt, mithin stammet sie von keinen Wenden her. Ebenfalls das Messer von Eisen. Die ovale bleyerne Taffel hat der Meister sich damit verdächtig gemacht, daß er lauter reines Bley genommen, das thaten die Alten nicht, 2) daß die Buchstaben nicht altväterlich genug und kein Verstand daraus zu bringen, auch nichts ruhnisches ist. Das Holz (wahrscheinlich versteinertes) war viel ächter als die Echniten. - Finden sich bei Ihnen denn keine Alveolen, concha - triloba und Lituiten? imgleichen Enckriniten mit dem Stiehl und Pentackriniten?"

Auch über den Verkauf des Gideon'schen Alterthums=Cabinets an den Herzog Karl erfahren wir Näheres. Nach einer von Jacob Sp. Hand geschriebenen Notiz war füher das Project im Gange gewesen. Gideon's Sammlung von Alterthümern, Naturalien und Kunstsachen an die Kaiserin (Katharina) von Rußland zu verkaufen, hatte sich aber durch den Tod der Kaiserin zerschlagen. Den Vorschlag, seine Götzen und Alterthümer für eine Leibrente an den Herzog Karl zu überlassen, machte an Gideon zuerst von Berlin aus (am 29. September 1802) J. Reimmann, der zum Hofstaate des Prinzen Friedrich von Preußen gehörte, indem er sich zugleich anheischig machte, die Sache beim Herzoge zu vermitteln. Der Handel kam im J. 1803 oder 4, als es mit den Vermögensverhältnissen der Gebrüder Sponholtz bereits mißlich aussah, für eine jährliche Leibrente von 250 Rth. Gold und 12 Faden Holz zu Stande. Die Alterthümer wurden nach Prillwitz an den Pastor Schmidt abgeliefert, und dieser hatte auch die Auszahlung der Geld=Rente an Gideon zu besorgen. In dieser Angelegenheit war damals auch der Hofrath Reinicke, derzeiten Herzogl. Cabinets=Secretair, thätig, derselbe Reinicke, der später die Untersuchung über die Aechtheit oder Unächtheit der Alterthümer leitete und auf den "auffallenden Unterschied"zwischen den Idolen der sog. Masch'=

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schen und der sog. Potockischen Sammlung "immer aufmerksam gemacht hat" (XIX, 280, 281).

Schließlich will ich noch nicht unerwähnt lassen, daß Herr Obermedicinalrath Brückner in Ludwigslust den Vorschlag gethan hat, die Frage über die Aechtheit der Masch'schen Sammlung, die durch das Voraufgehende zu einem hohen Grade von Wahrscheinlichkeit erhoben ist, auf chemischem Wege zu entscheiden. Er schreibt an mich unter dem 20. November 1854: "In Beziehung auf die Götzen noch Folgendes. Der ächte edle Rost (patina) ist basisch kohlensaures Kupfer=Oxyd=Hydrat, müßte also, der Theorie nach, mit Säuren brausen. Alle Rezepte zur künstlichen Nachbildung desselben enthalten aber Säuren und Salze (Salpetersäure, Salpetersaures Kupferoxyd, Essig, Weinsteinsäure, Salmiak, Kochsalz; Borax habe ich nirgends erwähnt gefunden, doch würde es sich damit eben so verhalten), können also an sich mit Säuren nicht brausen. Daran würde man also die achten Götzen von Gideon's Fabrikaten unterscheiden können*). Es wäre freilich nicht unmöglich, daß im Laufe so vieler Decennien die künstliche patina auch Kohlensäure aus der Luft eingesogen hätte; doch zweifle ich daran, denn wo sollte die früher angewendete Säure geblieben sein. Ein vorsichtiges Experiment würde die Sache bald entscheiden, ohne den Alterthümern zu schaden".

Neubrandenburg, den 18. Januar 1855.

Franz Boll.     

 


Note.

*) Auch die Masch'sche Sammlung ist unächt,
und zwar ohne allen Zweifel, versteht sich nach meiner Ansicht. Hätten die Figuren "edlen Rost", wie wohl mitunter vermuthet wird, so brauchten Alterthumsforscher sie bekanntlich nur anzusehen, um ihre Aechtheit zu constatiren; man brauchte

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durchaus nicht auf Brückner's Vorschlag, den Rost chemisch zu untersuchen, einzugehen, denn den edlen Rost, dieses sichere Kennzeichen des Alterthums, erkennt der Forscher vor Allem durch den Blick. Die Ausführung des Vorschlages Brückner's ist aber unmöglich, da die Figuren gar keinen Rost haben! Schon Levezow, auf den man mehr hören sollte, als es der Fall ist, sagt S. 41. - 42; "Von dem, was die Antiquare auf den Bronzen des Alterthums, im höhern Sinne, edlen Rost" nennen, ist auf diesen Runendenkmälern "keine Spur" , weil (S. 43) ihnen dazu eine Hauptbedingung fehlt) "nämlich die ursprünglich geglättete Oberfläche" u. s. w., u. s. w. In Hinsicht auf andere Kennzeichen ist Levezow weniger entschieden, namentlich in Hinsicht des Metalls (S. 41). Und grade das Metall muß die Sache wesentlich entscheiden. Ich habe vor mehreren Jahren die Figuren viele Tage lang, ohne weiter etwas zu thun, untersucht und kann mit Bestimmtheit versichern, daß z. B. die Figuren bei Masch: Fig. 4 Vodha, Fig. 6 Percunust, Fig. 9 Ipabocg, Fig. 14 Asri, Fig. 15 Sieba, Fig. 34 Zirnitra aus modernem, citronengelben Messing, einem Metall, welches bekanntlich dem Alterthume fremd ist, gegossen sind und jene rauhe, grauliche Gußhaut haben, mit welcher der roh gegossene Messing zu erscheinen pflegt. Podaga Fig. 5 hat auf den neuen, abgefeilten Gußnäthen Runen! Nemisa Fig. 7 und Zislbog Fig. 8 sind ebenfalls aus Messing und mit einem künstlichen Firniß überzogen. Und der Schuaixtix am Ende ist aus Zinn. Vor allen Dingen müssen aber die Verzierungen der Figuren jede Selbsttäuschung nehmen. Levezow hat sich S. 62 deutlich genug ausgesprochen. "Der Verfertiger nahm seine Zuflucht zu einem Vorrathe von Modellen und Patronen, wie sie Gold=, Silber= und Broncearbeiter zur Verzierung zu gebrauchen pflegen, und fügte sie, wo sich nur immer dazu Platz finden wollte, ein" u. s. w. Ich kann versichern, daß mehrere Figuren mit solchen Verzierungen aus der Zeit Ludwig's XIV, aufgeputzt sind; ganz moderne Jagdscenen und anderes, was Levezow gerügt hat, nicht wieder zu erwähnen, will ich nur bemerken, daß wiederholt auf den Figuren ein Mann aus der "Perrückenzeit" vorkommt, mit Perrücke, Dreimaster, Knieehosen, Staatsdegen u. s. w. - Kurz, ich kann versichern, daß, wenn man die Puppen mit klarem und unbefangenem Auge ansieht, es unmöglich ist, an die Aechtheit zu denken. Sollte man, wogegen ich nichts haben kann, meinen Erfahrungen und den Figuren selbst nicht trauen, so kann ich auch die Unächtheit beweisen. Die beiden Radegaste, Hauptfiguren, bei Masch Fig. 1 und 2, sind immer vorzüglich für

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ächt und wichtig gehalten, und grade diese beiden Figuren sind sicher falsch. Ich entdeckte 1839 in einer zurückgestellten Schachtel die Originale zu diesen Puppen, zwei an Armen und Beinen sehr verstümmelte Figuren aus Bronce, mit leichtem (nicht edlem) Roste, welche zu der Herstellung der bei Masch dargestellten Figuren benutzt sind, aber auf eine so plumpe Weise, daß man die Restaurationen in den Abbildungen bei Masch augenblicklich erkennen kann. Diese Nachbildungen, welche unter den für ächt gehaltenen Figuren oben an stehen, können also keine Originale sein, also auch nicht die denselben eingegrabenen Runen. Die Originale mögen ächt sein, vielleicht Torsen antiker Bachusbilder oder dergleichen, aber gewiß nicht die Runen auf denselben, deren neuere Eingrabung man leicht erkennen kann. Einen sichern Beweis für die Unächtheit der Runen liefert der Umstand, daß die Runen auf den Nachbildungen nicht mit den Originalen abgegossen, sondern nach dem Gusse eingegraben sind; hätten die Originale bei dem Abgusse die Runen gehabt, so hätten sie mit abgegossen werden müssen. Die Nachbildungen sind mit Firniß überzogen, den ich am Lichte habe klebrig machen können. In einer Falte fand ich noch Reste von einer modernen, weißen Gußform (aus Gyps?), die ich mit einem Messer herausschneiden konnte. Uebrigens kannten Masch und Levezow (nach hinterlassenen Handschriften) die Originale, hielten diese aber für Stücke, deren Guß nicht gelungen sei! Einige Figuren sind allerdings ursprünglich ächt, nämlich die eben erwähnten Originale zu den beiden Radegasten (ohne die Runen) bei Masch Fig. 1 und 2, vielleicht römischen Ursprungs, - der Zernebog oder Löwe bei Masch, Fig. 17, ein gut gearbeitetes byzantinisches Bildwerk, - ein Kämpfer, bei Potocki Fig. 107, ein wahrscheinlich römisches Bildwerk, welches auch Levezow sich wiederholt für beachtenswerth als Kunstwerk angemerkt hat. Das mag alles Aechte sein; aber slavisch ist es nicht, germanisch auch nicht. Die Runen sind alle unächt. Das Runenalphabet steht auch in Klüver's Meklenburg.

Die ganze Sammlung, die Masch'sche, wie die Potockische, ist unächt. Es mag interessant sein, zu wissen, wer die Masch'sche Sammlung gemacht hat, - von Bedeutung für die slavische Mythologie ist aber die Beantwortung dieser Frage durchaus nicht.

Ich könnte diese Bemerkungen bei jeder Figur bis zum Beweise darstellen. Dazu gehörte aber viel Zeit und viel Geld; man müßte zu den Forschungen, zu den Beschreibungen und Untersuchungen von jeder Figur wenigstens zwei getreue (!!), gute Abbildungen haben, um zu beweisen, daß an der Sache -

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nichts ist. Und für nichts ist das viel zu viel Mühe und Geld, das man besser für edlere Zwecke verwenden kann.

Ich habe hier keine Untersuchungen geben und keinen neuen Streit hervorrufen wollen. Ich spreche diese meine Ansicht und wohl begründete Erfahrung auf vielfältige Aufforderung, mich über diese Sache auszulassen, hiemit öffentlich nur für meine Freunde aus und für alle, die meiner Erfahrung glauben wollen . Diejenigen, welche mir nicht glauben wollen, mögen bei ihrem Glauben bleiben, und die, welche gegen meine Ansicht beweisen wollen, durch vollständige (!!), bildliche Darstellungen beweisen.

Schwerin

G. C. F. Lisch.     

 

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