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III.

Der lippesche Bund von 1519.

Von

G. C. F. Lisch


D ie Geschichte der besonderen Bündnisse in Deutschland ist von so großer Bedeutung für die Erkenntniß des Ganges der allgemeinen Bewegungen, daß ihre genaue Kenntniß unerläßlich ist. Es braucht kaum an die Hanse, den schwäbischen Bund, die Bündnisse der protestantischen Fürsten u. a. erinnert zu werden, um die Wichtigkeit dieser Seite der deutschen Geschichte zu begreifen. So bekannt nun auch manche andere Bündnisse, wie z. B. das schwäbische, geworden sind, so still ist es in der Geschichte von norddeutschen Bündnissen geblieben, wie große Wichtigkeit und Selbstständigkeit sie auch erlangt und offenbart haben, wie denn die nordische Hanse nichts weiter ist, als ein fortgesetztes, selbstständiges und freies Bündniß. Unter den norddeutschen Bündnissen ist nun der lippesche Bund von 1519 gewiß von großer Wichtigkeit, obgleich er bisher nirgends mit einer Sylbe erwähnt und erkannt worden ist. Es ist nicht die Absicht, diesen Bund in allen seinen Folgen und Bewegungen darzustellen, da das Material zur Erkenntniß desselben bis jetzt nur in wenigen, nach und nach neu entdeckten Actenstücken besteht, sondern es ist nur der Wunsch, die Abschließung und nächste Entwickelung des Bundes bekannt zu machen und in die Geschichte einzuführen, und dadurch zur weitern historischen Beobachtung aufzufordern.

Es war das verhängnißvolle Jahr 1519, in welchem der lippesche Bund geschlossen ward. Der Kaiser Maximilian war am 12. Januar 1519 gestorben und das nebenbuhlerische

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Ringen des spanischen Königs Carl V. und des französischen Königs Franz I. um die deutsche Krone drohte bis zum 28. Junii, dem Tage der Wahl Carl's V., alle sittlichen Bande in Deutschland zu zerreißen. Im nordwestlichen Deutschland drohete die aus einer Fehde zu einem verwüstenden Kriege zwischen den Häusern Braunschweig=Wolfenbüttel und Braunschweig=Lüneburg ausgeartete hildesheimische Stiftsfehde, welche mit erster Kraft von dem Tode Maximilian's bis zur Schlacht auf der soltauer Haide am 29. Junii 1519 wüthete, die Länder zu verheeren. Das muthige Auftreten Luthers erregte in ganz Deutschland großes Aufsehen und machte manche ängstliche Gemüther besorgt. Die ganze Zeit, welche so viele Kriegshelden und große Geister ersten Ranges erzeugte, war bewegt und kriegerisch gestimmt. Kurz es war eine Zeit, welche wohl gerechte Besorgnisse hervorrufen konnte.

Da traten am 12. Mai 1519 zu Höxter sehr viele Fürsten und Herren des nordwestlichen und Mitteldeutschlands zusammen, um auf 30 Jahre einen Bund zur Abwehr aller unrechtechtmäßigen Gewalt zu schließen, welcher der lippesche Bund genannt ward. Es waren Fürsten, welche nicht unmittelbar in die hildesheimische Stiftsfehde verwickelt waren. Es waren an der Spitze die braunschweigischen Herzoge und Brüder Erich, Bischof von Osnabrück und Paderborn, und Philipp zu Grubenhagen, ferner Wolfgang Fürst zu Anhalt, Wilhelm Graf zu Henneberg, Philipp der ältere, der mittlere und der dritte Grafen zu Waldeck, Eberwein und Arend Grafen zu Bentheim, Simon Herr zu Lippe, Jobst und Johann Grafen zu Schaumburg und Holstein, Jobst, Johann und Erich Gebrüder Grafen zu Hoya, Otto Graf zu Rietberg, Arend Graf zu Teklenburg, Friedrich Herr zu Diepholz, Ulrich Graf zu Regenstein, Adam Graf zu Beichlingen, Wolfgang und Ludwig Gebrüder Grafen zu Gleichen, Gebhart und Albrecht Gebrüder Grafen zu Mansfeld, Balthasar und Christoph Gebrüder Grafen zu Mühlingen und Barby, die reußischen Herren Heinrich d. ä. und Heinrich d. j. zu Gera, Schleiz und Lobenstein, Heinrich von Plauen zu Greiz Heinrich zu Weida, Hans Schenk Herr zu Tautenberg und Anarx Herr zu Wildenfels.

Aus der Ausfertigung der Bündnißurkunden zu schließen, theilten sich die verbündeten Fürsten und Herren in die Fürsten, Grafen und Herren des Harzkreises und in die westphälischen Grafen.

Der Bund ward auf 30 Jahre geschlossen, mit Ausnahme

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des Grafen Wilhelm von Henneberg, welcher sich nach 6 Jahren ein Kündigungsrecht vorbehielt.

Die Veranlassung war das Verlangen nach "Abwendung vieler mißbräuchlicher Sachen, so von manchen hohen und niedern Standes bisher vielmals gebraucht, und mancher unbilliger und unrechtlicher Bedrängniß, so täglich vor Augen und oftmals wider Recht und alle Billigkeit ausgeübt worden".

Der allgemeine Zweck des Bundes war das "Gedeihen gemeiner Christenheit, der deutschen Nation Friede, Einigkeit und Wohlfahrt, der Herren und Unterthanen Ehre, Nutzen und Gedeihen, besonders aber daß jeder tugendhaft zu handeln erinnert und bei Gleich und Recht bleiben und vor unrechter Gewalt geschützt werde" Die Verbündeten standen damals noch fest in der römischen Kirche, da der Bund nicht allein zu Ehren Gottes, sondern auch zu "Ehren seiner Mutter Maria und päpstlicher Heiligkeit" ausgerichtet ward und die Verbündeten sich verpflichteten, die "Mutter Gottes und alle Heiligen anzurufen und der Dreieinigkeit zu Ehren Messe lesen zu lassen".

Die besonderen Zwecke und Einrichtungen des Bundes waren:

1) keiner sollte des Andern abgesagter Feind werden und keiner den Angreifenden wissentlich "hausen, hofen, ätzen, tränken, beherbergen, geleiten oder demselben irgendwie Hülfe und Beistand leisten";

2) keiner der Verbündeten sollte im Fall der Zwietracht zwischen ihnen selbst, ihren Stiftern, Landen und Leuten mit thätlicher Handlung eingreifen, sondern sich an Gleich und Recht genügen lassen;

3) zur Beilegung der Zwietracht wurden Schiedsgerichte eingesetzt, so daß für jeden Fall der Zwietracht von jedem Theile zwei Räthe von Adel, "doch nicht Doctoren!", und ein Obmann aus den Einigungsverwandten bestellt werden sollten, welche in schriftlicher Verhandlung binnen zwanzig Wochen die Sache zum Urtheil zu bringen hätten;

4) verpflichtete man sich, die Ritterschaft der Länder bei Gleich und Recht zu handhaben und bei vorkommenden Irrungen Tage anzusetzen, den Bürgern und Bauern zu endlichem Rechte zu verhelfen, Handel und Gewerbe zu schützen und schirmen;

5) zur Zeit größern Unfriedens sollte jeder der beiden Kreise verbunden sein, bis zu 200 Reitern und 400 zu Fuß (die kleine Hülfe) zu stellen, deren Stellung die dazu verordneten Hauptleute und Räthe zu erkennen Macht haben sollten;

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6) wenn irgend einer der Bundesverwandten mit Gewalt überzogen würde, so sollten alle Bundesverwandten mit aller ihrer Macht auf ihre eigene Kosten und ihren Schaden den Ueberzogenen zu retten und zu entsetzen suchen.

Dies waren die wesentlichen Hauptpuncte des Bundes, welche allerdings wichtig und umfassend genug sind. Außerdem wurden die einzelnen Puncte noch weitläuftig und genau auseinandergesetzt und die Mittel und Wege zur Erreichung der Zwecke beschrieben.

Schließlich ward festgesetzt, daß dieses Bündniß keinen gegen die römisch=kaiserliche Majestät oder gegen einen Lehnherrn eines Jeden binden solle.

Die Bündnißurkunde ward in 4 Exemplaren ausgefertigt, von denen 1 bei dem Bischofe Erich von Osnabrück, 2 bei den Fürsten, Grafen und Herren des Harzkreises und 1 bei den westphälischen Grafen niedergelegt ward.

Im großherzoglich meklenburgischen Geheimen und Haupt=Archive zu Schwerin entdeckte ich eine Abschrift dieser Bündnißurkunde, welche zwar sehr gut, aber stark vermodert war. Im königlichen Archive zu Hannover, wo der Herr Archiv=Secretair Dr. Sudendorf auch das Bündniß entdeckt hatte, werden zwei Originalausfertigungen der Urkunde und mehrere Abschriften derselben aufbewahrt; das königliche Archiv gestattete mir gütigst die Vervollständigung der schweriner Abschrift aus einer hannoverschen Abschrift. Dies also hergestellte Exemplar hier mitzutheilen 1 ), ist der Hauptzweck dieses Beitrages zur deutschen Geschichte.

Später entdeckte ich noch mehrere Verhandlungen über diesen Bund, welche die Fortentwickelung desselben klar an den Tag legen.

Ob sich französischer Einfluß bei der Stiftung des Bundes geltend gemacht habe, läßt sich noch nicht bestimmen. Es ist eben so leicht möglich, daß der Bund auch im Gegensatze zu den politischen Einwirkungen geschlossen ward. Grade um die Zeit der Abschließung des lippeschen Bundes (12. Mai 1519) war der gewandte Gesandte des Königs Franz I., der Ritter Joachim Maltzan, in Norddeutschland, um die norddeutschen Fürsten für Frankreich zu gewinnen; es glückte ihm auch mit dem Herzoge Heinrich dem mittlern von Braunschweig=Lüneburg, und am 14. Mai 1519 schloß er ein zu Schwerin unterzeichnetes Bündniß zwischen dem Könige Franz und dem Herzoge Heinrich dem Friedfertigen von Meklenburg.


1) Vgl. Anl. Nr. 1.
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In der Folge, vor dem 16. December 1525, traten die Herzoge Erich und Heinrich der jüngere von Braunschweig=Calenberg und Wolfenbüttel, welche die eine Seite der Streitenden in der hildesheimischen Stiftsfehde bildeten, ferner die Grafen Johann von Oldenburg und Edzart von Ostfriesland 1 ) dem Bunde bei.

Später traten noch mehrere Fürsten dem Bunde bei. Der Herzog Heinrich der jüngere von Braunschweig bemühete sich sehr um die Erweiterung des Bundes. Er hatte mit dem Herzoge Heinrich dem Friedfertigen geredet, daß dieser und die Herzoge von Pommern in den Bund treten möchten, und unter Mittheilung einer Abschrift der Bündnißurkunde darüber mit demselben schriftliche Verhandlung gepflogen. Am 22. December 1524 forderte der Herzog Heinrich von Meklenburg die Herzoge von Pommern auf 2 ), dem Bunde beizutreten.

Auf den Freitag nach Lucie (15. Dec.) 1525 war zu Hannover eine "Tagesatzung zur Vollziehung (d. i. Erneuerung) derselben Vereinigung" angesetzt. Der Herzog Heinrich d. j. von Braunschweig lud nun am 3. November 1525 die Herzoge von Meklenburg und Pommern zu sich nach Wolfenbüttel ein, mit der Bitte, ungefähr zwei Tage vor dem angesetzten Tage bei ihm anzukommen und mit ihm nach Hannover zu reiten. Die Versammlung ward an dem bestimmten Tage, am 15. Dec. 1525, und den folgenden Tagen zu Hannover gehalten. Am 16. Dec. ward das Bündniß erneuert, worüber die Original=Urkunde im königlichen Archive zu Hannover aufbewahrt wird, und an demselben Tage wurden mehrere Fürsten aufgenommen, namentlich der Erzbischof Christoph von Bremen, Herzog von Braunschweig, die Herzoge Georg und Barnim von Pommern und der Herzog Heinrich der Friedfertige von Meklenburg 3 ). Daß die Versammlung eine Erneuerung des Bundes beabsichtigte, geht auch daraus hervor, daß der meklenburgische Kanzler Caspar von Schöneich auf die Aufnahmsurkunde des Herzogs Heinrich von Meklenburg schrieb: "Geändert höxterische Verschreibung". Auf der Tagsatzung erschienen nicht persönlich: der Fürst Wolfgang von Anhalt, alle reussischen Grafen, der Graf Gebhard von Mansfeld, die Grafen Jobst, Ulrich und Bernhard von Regenstein, der Graf Wolf von Gleichen, die Brüder Heinrich und Anarx von Wildenfels und Hans Schenk Herr zu Tautenberg; von allen diesen


1) Vgl. Anl. Nr. 3.
2) Vgl. Anl. Nr. 2.
3) Vgl. Anl. Nr. 3.
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werden im schweriner Archive schriftliche Vollmachten aufbewahrt, durch welche sie den Herzog Philipp von Braunschweig=Grubenhagen beauftragen, den Herzog Heinrich von Meklenburg in den Bund aufzunehmen. Auch das hannoversche Archiv bewahrt mehrere Vollmachten dieser Art.

Der Herzog Heinrich von Meklenburg wird persönlich auf dem Tage zu Hannover gewesen sein, da keine einzige Andeutung vom Gegentheile vorhanden ist. Es fehlen alle Entschuldigungen, Vollmachten u. s. w., welche im Falle des Ausbleibens immer vorhanden sind. Noch am 5. Dec. 1525 bat der Herzog Heinrich d. j. von Braunschweig den Herzog Heinrich von Meklenburg inständig, in eigener Person zu kommen, denn, schreibt er, er habe "Zuversicht, es solle unser beider Zusammenkunft in allen Sachen desto verträglicher, aber unsern beiderseitigen Widerwärtigen und Abgönnern nicht angenehm sein, und alles, was uns in den Sachen zwischen unserm lieben Herrn und Bruder von Bremen und unserm Schwager von Sachsen gutes zu thun möglich, damit die auf andere Wege gebracht, darin wollen wir bei uns keinen Mangel erscheinen lassen". - Der Herzog Heinrich von Meklenburg war ohne Zweifel mit dem Landrath und frühern Hofmarschall Joachim Hahn 1 ) auf Basedow und mit dem Kanzler Caspar von Schöneich anwesend, da der letztere die Aufnahmsurkunde für den Erzbischof Christoph von Bremen eigenhändig vielfach verändert und erweitert hat. Am 16. Decbr. 1525 traten also, unter Erneuerung des Bundes, demselben auf zehn Jahre bei der Erzbischof Christoph von Bremen, die Herzoge Georg und Barnim von Pommern und der Herzog Heinrich von Meklenburg, welche sich verpflichteten, zu der "kleinen Hülfe" 75 Pferde und 150 Mann zu Fuß zu stellen. Der Vertrag ward jetzt in 5 Exemplaren ausgefertigt, zur Aufbewahrung für den westphälischen Kreis, für den Harzkreis, für die Fürsten von Braunschweig, für den Erzbischof von Bremen und für die Herzoge von Pommern.

Die kirchlichen Bewegungen waren während der Zeit immer heftiger geworden, die Reformation hatte sich bereits in alle norddeutschen Länder Eingang verschafft und die Einwirkungen auf die Stimmung des Volkes traten überall hervor. Unter diesen Umständen war die Aufnahme des Kurfürsten Johann von Sachsen, welche ohne Zweifel auf dem Tage zu Hannover besprochen und erreicht war, von der größten Bedeutung. Schon am 31. Dec.1525 setzten der Herzog Philipp von Braunschweig


1) Vgl. Anl. Nr. 5.
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und der Graf Albert von Mansfeld die Aufnahme des Kurfürsten auf den Montag nach Lätare, d. i. den 12. März 1526 zu Halberstadt an 1 ). Der Herzog Heinrich von Meklenburg ging nicht selbst nach Halberstadt, sondern bevollmächtigte 2 ) den Landrath Joachim Hahn auf Basedow, welcher den Herzog auf den Tag zu Hannover begleitet hatte, in seinem Namen am 12. März 1526 von dem Kurfürsten Pflicht zu nehmen und demselben wiederum Pflicht zu thun und ferner mit beschließen zu helfen, was die Bundesverwandten für gut und nöthig erkennen würden.

Dies ist Alles, was über den lippeschen Bund und seine Wirksamkeit bisher hat erforscht werden können. Wie weit sich die Wirksamkeit erstreckt, muß weitern Forschungen überlassen bleiben. Im J. 1526, als die Bauernaufstände in vollem Gange waren, mag der Bund durch seine Rüstungen viel genützt haben. Im J. 1526 forderte der Herzog Heinrich von Meklenburg, auf Ersuchen der Kurfürsten von Mainz und Sachsen, seine Landstände auf, einen Reiterdienst zu stellen, da sich "viele Bauerschaften gegen ihre Obrigkeit empört" hätten.

Wie lange der lippesche Bund gedauert habe, darüber lassen sich bis jetzt nur Vermuthungen wagen. Wahrscheinlich ist, daß er nach und nach in die Bündnisse der protestantischen Fürsten überging oder vielmehr diese aus ihm hervorgingen, bis der ganze Norden Deutschlands protestantisch und zu andern Bündnissen vereinigt worden war. Wahrscheinlich ward am 12. März 1526 auf dem Tage zu Halberstadt der erste Grund zu den protestantischen Bündnissen gelegt; denn schon am 12. Junii 1526 ward der erste protestantische Bund von Torgau geschlossen, durch welchen die braunschweigischen Herzoge von Lüneburg und Grubenhagen, der Herzog Heinrich von Meklenburg, der Fürst Wolfgang von Anhalt und die Grafen von Mansfeld der am 4. Mai geschlossenen Vereinigung des Kurfürsten Johann von Sachsen mit dem Landgrafen Philipp von Hessen zu Magdeburg beitraten.

Vignette

1) Vgl. Anl. Nr. 4.
2) Vgl. Anl. Nr. 5. Der Herzog schrieb dem Landrath Joachim Hahn die Reise vor: von Basedow über Pritzwalk, Havelberg und Magdeburg nach Halberstadt, und übersandte demselben "acht Gulden zur Zehrung", mit dem Versprechen, wenn er mehr bedürfen würde, ihm dies auf seine Anzeige zu entrichten.
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Anlagen.


Nr. 1.
Der lippesche Bund norddeutscher Fürsten und Herren.

D. d. Lippe (Höxter). 1519. Mai 12.


In dem Nhamen des Hern Amen.

Wir von gots gnaden Ehrich, Bischoff zu Oßnabrug vnd Paderborn, Hertzog zu Braunschweig, Philips auch Hertzog zu Braunschweig, Wulffganck Furste zu Anhalt, Graff zu Aschkanien [vnnd Her zu Bernburgk, Wilhelm graue vnnd her zu] Hinnebergk, Philips der Elter, Phillips der mitler, Vatter vnnd Son, vnnd Philips der dritte, Graffen vnnd Hern zu Waldeck, Ewerwin vnnd Arndt Graffen zu Bentem vnnd Steinforth, gefettern, Simon Edler Her zu Lippe, Jobst vnnd Johan Graffen vnnd Hern zu Holstain vnnd Schomburgk, Jobst, Johan vnnd Ehrich gebruder Graffen zur Hoya vnnd Bruchusen, Otto Graue zum Ritberge, [Arnt] Graff zu Teckelnburgk, Friederich Edler Her zu [Diepholt], Vlrich Graff vnnd Her zu Reinstein [vnnd Blan]kenburgk, Adam Graff vnnd Her zu [Beichelin]gen, Wulffganck vnnd Ludwig gebruder Graffen von Gleichen. Hern zu Ernstein vnd Blanckenhein, Gebert vnnd Albrecht gebruder Graffen vnd Hern zu Mansfelt, Balthaßar vnd Christoff gebruder Graffen zu Mullingen vnnd Hern zu Barba, Heinrich der Elter vnnd Heinrich der Junger Hern zu Gera, Schleitz vnnd Lobenstein, Hainrich Reuß von Plaw, Her zu Greitz vnnd kranichfelt, Heinrich Her zu Weida vnnd Wildenfels, Hans schenck Her zu Tutenberg, Heinrich vnnd Anarg Hern zu Wildenfels vnd Schonkirchen, Tunt kunth vnd öffentlich bekennen, das wir zu abwendunge vyler mißbreuchlicher sachen, so von manchen hohen vnnd niddern stands pis anher vylmals gepraucht, dergleichenn mancher vnpillicher vnnd vnrechtlicher bed[reng]niß, so teglich vor augen [vnnd]

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zum offtermalen widder recht vnnd alle Pilligkeit begegent vnd furgewendt sein worden, mit wolbed[achtem] zeit[lichen] Rath, zu Ehren got dem almechtigen, [Marien] seiner gebenedieten gebererinnen vnnd allem h[imme]lischen Here, Auch zu Stat[tli]chem dinst vnnd ged[eihen ge]meiner Christenheit, babst[licher] heilig[keit], [deutz]scher Nation zu frede, einigkeit [vnnd wo]lfart [vn]ser selbst, vnser vnterthanen vnnd [verwanten ehre, nutz] vnnd gedien, [vns] vnte[r ein]an[der, vnnd sunderlich das jeder] tugentsam zu handlen erinnert vnd also [den fußstap]fen vnser fureltern in Ehren vnnd tugenden [zu volgen] auffnehmen bey gleich vnnd Recht pleiben [vnnd] vor vnrechter gewalt geschutzt vnd gehanthabt werden mochten, vor vns alle, vnser Erben vnd Nachkomen dreissig Jar langk die [negst, wie hernach] folgt, zueinander voreinigt, vorbunden [vnnd vnwider]ruflich vortragen haben. Dweilen [aber an die] gnade gots nichts fruchtparlichs [oder bestendigs] furgenohmen, noch vyl weniger in guter entschafft bracht mag werdenn, derhalben vnd domit disse Einigung durch vorlihung des Almechtigen zu erhaltung der Erbar= und gerechtigkeit stanthafftig vnnd in ein auffnhemig wesen gemeiner Christenheit deutzscher Nation komen vnnd pleiben moge, Sol Ein Jder zum stath= vnnd Erlichsten, so Ihme belegen, alle weich ader fronfast, zu lob vnnd Ehre got dem Almechtigen vnnd vmb gnade, gluck vnnd wolfarth zu erlangen, die mutter gots vnnd Alle himelisch Her fleissig anruffen, ein Ampt vnnd Messe von der Heiligen Dreiheit mit eingelegten, darzu uerordenten collecten, Auff das der Almechtig zu solcher angefangen voreinunge durch seine guthe vnnd barmhertzigkeit gnad, gluck vnnd ßeligkeit vorlihen wolle, lesen zu lassen vorpflicht sein, Vnnd Nachdem Fursten, Grauen, Hern vnnd Adel ahne tugenth pilch nicht zu achten, Noch vyl weniger in auffnemen komen mag, haben Wir vnns wie volgt voreinigt vnnd vortragen. Dwile vnmoglich, auch lenge halb zu setzen vordrießlich, In wilchenn wegen kan ader mag widder Ehre gehandelt werdenn, derhalb, wer Es sach, das vnser einer ader meher, So in disser einigung begriffen, widder Ehr [oder] nichthaltung disser voreingung, wilchs der Almechtig gnediglich verhuten wolle, handeln wurde, Also das dem ader denselben schmelich vnd vnehrlich vorwirkung vnleuckbar vnnd sich zu Ehr vnnd Recht nit vorantworten konten lassen, der ader dieselben von vnns andern dorumb verhaß, verach vnd verschmecht sein, mit dem ader denselben auch wissentlich widder Essen noch trincken vnnd gantz keine freuntschafft oder gemeinschafft mit dem ader denselben haltenn, Sondern kegen dem ader den sollen vnnd

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wollen wir daß der ader die vmb solch vbilthaith gestrafft mit Hochstem fleiß [trachtenn]; Wurde aber Jmands zu entgegen diser seiner verpflichtung dem ader denselbenn furderunge ader furschub ertzeigenn, Es sol auch des werdes von vnns allen gehalten vnnd durch vns andere darvmb gestrafft, Auch zu haltunge diß vortrags getzwungen werden. Domit aber solch einigung vnnd zusamensetzunge ahn keinem orth vermindert, sundern freundtlich, gnediglich, gutwillig vnnd vnterthenigk [vnzerrugket] gehalten werden, Vnnd ob sich einich mißuer[standt], zweitracht ader Irrunge zwuschen vns vnd vnsern vnderthan begebe, wie dieselben vnnd In was zeit gehort, gepillicht vnnd hingelegt werden soll, derhalbenn wir vnns weiter wie folgt voreinigt: als nemlich, so sich einich Irrung ader zweitracht zwuschenn vnns selbst, vnsern Stifften, Landen ader Leuthen erheben vnnd begeben wurden, soll vonn keinem teil tethlich begonnen ader handelunge furgenhomen werden, Sunder wilchem teil [deß not], dem andern vmb die geprechen [in] seiner behausunge mit ernennunge eins tags vnnd gelegener malstatt thun schreiben, Vnd so der ernanter tagk dem andern teil nicht gelegen, Sollen sie sich vor außgange Funff wochen, des tags vnnd malstet vorgleichenn, Alßdan von Jdem teil Sollen zwene Rethe vom Adel, doch nicht Doctores, wilche von den parten [irer] pflicht zu derselben handelung ledich getzelt, niddergesetzt, vor denselbtigenn viern sal die [klag] vnd antwurth von den parten nottorfftiglich gehort vnd furpracht werden, Vnnd so die Niddergesatzten der Sachen gnugsam grunt entpfangen, alßdenne fleiß furwenden, die parte in der guthe vnd mit willen zu entscheiden. Wurden sie aber den Irrungen nicht maes finden mogen, So sal der Cleger dem beclagten seine zuspruche in vier wochen nach endunge des tags schrifftlich zuschickenn, darauff den der beclagte sein antwurt in vier wochen dem Cleger auch widderumb in schrifften vbersenden sal, Vnnd sal der Cleger seine einredde nach empfahung des beclagten antwurt alsdan bynnen dreien wochenn dem beclagten auch schicken, darauff dan der beclagter seine nachredde dem Cleger binnen dreien wochen, doch Jder teil dem andern die setze in seine behausung vbbirsenden sal, vnd sal mit dem dritten satz [mit zeit, auch zuschickung] wie mit dem andern satz gehalten werden, Vnnd Also das in zwentzigk wochen zu entlichem vrteil beschlossenn. Wer es aber sach, daß einich parte zeugen furen wolt, sollen in zeit des andern satzes gehort, Vnnd so Ihme die zeit zu kurtz, sollen die niddergesetzten Rethe den parten die zuuerstrecken, desglichen so es die notturfft erfurdert, Jder teil den vierden satz auch zulassen macht haben, vnnd in des beclagden letzten satz sal nichts Newes

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einbracht; Wurde aber was Newes einbracht, sal auff das Newe eingebrachte Nichts erkant, noch gesprochenn werdenn, Vnnd das also durch die Parthien zu entlichem vrteil bey Pehen vnnd verlust der sachenn, binnen angetzeigter frist beschlossen, Vnnd wan also durch sie entlich beschlossen, sollen alßdan beide parthen Jder Rethe auff den viertzenden tagk nach einbringung des letztern satzes, ahn den ort, da vormals gehandelt, Es wer dan, das sie sich einer andern malstath vorgleichten, einkomen lassen, vor dieselben sollen die eingebrachten gerichtshendel gelegt, vnnd nach fleissiger vbbirsehung derselben die sach nach Irer Hochsten vorstentnus vnd erfharnus der billigkeit vnnd dem rechten gemeß durch Sie entscheiden, gericht vnnd versprochenn werden sol. Vnnd was also durch sie gesprochen, dar ahn sollen sich beide begnugen lassen, kunten sich aber die Niddergesatzten Rethe des entscheids nicht vorenigen, aus was vrsachen das zukome, nichts außgeschlossen, sollen Sie macht [haben], einen vorstendigen obman, doch aus disser einigung vorwantnuß, ahn stath eins Richters erwelen, Vnnd wilcher also aus vns zum obman gekoren, sol die obmanschafft ahnnhemen. Vnnd wem derselb nach gnugsamer vntericht, wodurch sich die Rethe nicht vorgleichen konnen, zufal thuth ader durch sie selbst ein meres, minders ader sunders sprechenn wirdt, dabey sol es also ahne mittel bleibenn. Doch sal der Obman bey den pflichten, so Ehr zu dissem vertrag gethan, verbunden sein, die sach zum furderlichsten zu entschafft zu pringen. Begebe sichs aber, das Eynich teil des gesprochen vrteils beschwert Vnnd widder recht vnnd Naturlich gesetz gesprochen zu sein vormeint, sol Er nicht[s destweniger] dem Vrteil folgen vnnd geleben Vnnd sich volgend nach gelebtem vrteil alßdan vnnd nicht Eher ahn Heuptleuth vnnd Rethe, so [in dem] kreiß, [in wilchem] Er gehorig, gesetzt sein, beclaget, vor dieselben die hendel vnnd gerichts Acta sampt allem, so in der sachen einpracht, furlegen, Vnnd was also durch Sie gesprochenn, ein enderunge, edder das Es bey gesprochenem entscheidt pleiben solle, erkanth, dem sollen beide teil folge gelebenn. Vormeinte aber vbber das einicher teil dadurch auch beschwert zu sein, mag Er allen heuptleuten sampt Iren zugeordenten rethen schreiben, dieselben sollen sich tags vnnd zeit vorgleichen vnd allen einungsverwanten zum furderlichsten bescheiden, Namhafftig tag vnnd zeit ansetzenn, Wilchen tagk wir alle durch vnser person ader durch vnser dartzu verordente besuchen sollenn, Vnnd was also durch gemeine Eynungsuerwantenn erkant, vor recht ader gleichmessig ansehen, sollen und wollen sich beide teil besetigen vnnd benugen lassen, Auch den bey gethanen pflichten folgen zu geleben schuldig sein. Wue die Rethe ader sacheweltige vber das sie vor vns

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keine fhar ader wagnusse Staen dorffenn, noch sollenn, Bnnd doch zu vbbirflus geleite begerten, Sollen wir sie durch vnser Furstentumbe, [graf]schaffte, Herschaffte, gebiete vnnd Stette mit gnugsamer zuschickunge der vnsern der maß fhelig vnnd sicher durch vnnser Stiffte, Lande vnnd gebiete gelaiten lassen. Was vnnser Ritterschafft vnnd schiltbortige kegen vns, vnter den so [sy] nit gesessenn, zu schaffen gewinnen, Sollen vnnd wollen wir mit Hochstem fleiß, auff das dar aus kein weiterung entsten, furkomenn, Vnnd so verhor vnnd Handelung vonnotenn, tage antzusetzen, wilchen die solch sachen belangen, besuchen sollen, Vnnd daselbst die sach in der guthe ader auff einen auftrag vorfassenn, Vnnd also vnnser Ritterschafft in gnedigem empfehel haben, Sie bey gleich vnnd Recht hanthaben vnnd pleiben lassen. Aber vnnsern vnterthanen als Burgern vnnd Baurn sollen von vnns ahn geburendenn Eudenn souil muglich zu entlichem rechten gehulffen werden, Vnnd sal sich einer kegen dem andern ahn gleich vnnd recht benugen lassenn. Der gleichenn sollen [auch] vnser vorgnanten Hern Ritterschafft, Stette, vntirsassen, kauffleuthe vnd andere wandernth volck zu wasser vnnd lanth Ire kauffmanschafft vnnd gewerbe vmb geburenden zol vnnd gleite, als in den landen genge ist, fhelig, sicher vnnd vnbeschwert handeln, treiben, zihen, gehen, hin vnnd her fhuren, Vnnd Vnnser yder sal des andern leuthe, Ire leibe, habe vnnd guther in seinem Furstentumb, landen vnnd gebieten gleich den seinen trewlich schutzen vnnd schirmen. Es sol auch keinem [kumerer] wurt ader were Ihmandt van Rechts geweigert gestaten werden. So auch die feind [ader] beschediger Einer oder mehir in disser Einigung begriffen, Inn vnsern Stifften, Landen, Graffschafften, Herschafften, Stetten, vbirkeitenn vnd gebietenn, antzutreffen vnnd zubekomen weren, Sollen vnnd wollen wir dieselben ahnnhemen, sich kegen vnserm Einigungßuerwanten ahn gleich vnnd Rechte begnugen zu lassen. Wir ader vnnser Amptleuth sollen auch kein gleit anders geben, sundern [in dem alweg, so Einer] widder die, so in disser Einigung, tethlich gehandelt hette, ausschliessen, Aber auff ansuchen vnsers Einigungsuorwanten ader die [seinen], So dieselben beschediger in vnsern vbbirkeitenn vnnd gebietenn antzutreffen werenn, wollenn wir denselben auf Ire ansuchen geburlichs rechten nicht weigern, Sundern auff Ire bitten vnnd Ersuchenn die vorwircker in gefenknus vnnd guthe verwarung setzenn lassen, ordentlichs vnd schleunigs rechtens kegen denselben gestatten, Vnnd also keiner dem andern am rechten hinderlich erscheinen. Dergleichen sal keiner des andern oder der seinen abgesagter feinth, Ader die Inen ader Sie angegriffen oder

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beschedigt hetten Ader zu beschedigenn vnnd antzugreiffenn in vbung vnnd furnhemen stunde, in seinen landen, Herschafften, schlossen oder gebieten nicht wissentlich hausen, houen, etzen, trenken, enthalten, gleiten, noch Ihnen Eynicherey weise, wie solches namen haben mochte, furschub, hulff oder beistant thun, noch durch die seinen vnnd die, so Ihme verwanth, Oder der, so Er vngefherlich mechtig ist, zu thun gestatten. Nachdem wir nu so uil moglich damit wir zu tuglichem [wergk] gereitzet, Auch das ein yder sich sampt seinen vndertanen vnnd verwantenn kegen dem andern ahn gleich vnnd recht begnugen lasse, Auch vnser lant vnd leuth, Vndersassen vnnd Burger anligen vnnd widderstant, so in zeit gemeines frides furfallen mocht, ein gleich be[tracht], form vnnd masse, wie man denselbtigen [in] allerley sach Nachgehen sol, gesetzt vnd verordnet haben, haben wir betracht vnd furgenhomen, auch zusetzen, was auff vnnser einigung, zusamensetzung vnnd verstant in zeit grossers vnfriddens, das got gnediglich abtzuwenden vnnd zu uerhuten [gerne steh vnd mass] haben solle, Als nemlich, Wurde einem ader mehir, so in dissem vnserm vertrag begriffenn, recht vnnd billigkeit geweigert, Sollen Heuptleuth vnnd Rethe, so in dem kreis, darinn Er ader die gesessen, wilche durch den ader die ersucht, zum besten, so er fuglich, vorschriebenn, Wolt aber solch furschrifft nicht helffen, vnnd zum rechten vnnd Pilligkeit fruchtparlich erspriessen, Sollen solche beschwerde dem heuptman vnnd Rethen vbbir den kreis, in wilchem Ehr gesessenn, antzeigung gescheen, derselbtige sal die andern Heuptleuth vnd Rethe zum furderlichsten ahn gelegene endt bescheiden Vnnd daselbst sal durch sie die [beschwerde], derhalb dan geclagt, furgnomen, vnd Nach gnugsam be.[wegen] die hulff zurkennen macht haben, Vnnd wie die hulff durch sie erkant vnnd vns andern vmb Reisig vnnd fusfolch schreiben vnn erfurdern, demselbtigen wollen wir also folge geleben, doch sollen sie die hulff nit hoher, den das vns in Westphalen vnnd den so in den hartkreis getzogen, dergleichen wir widderumb Ihnen, mit zweien hundert Reutern vnnd [IIII] hundert zu fus auff vnser Ides, so schicken sal, Eigen kosten vnnd pferdschadenn, so lang man der bedurffen, bis zu austrage der Sachenn gewertig zu sein, zurkennen vnd zu uerstrecken, noch zu bschweren macht haben. Wurde aber vnnser einer ader mehir seine ader Ire [anzal] zu Roß vnnd fueß nicht schicken konten ader wolten, [solle] der ader dieselbigen einen Iden [monat] vor einen Reisigen zehen gulden vnnd vor einen fußknecht vir gulden zu schicken vnnd [zu vorrichten] verpflicht sein, So vil aber vnn[ser einer] angeschlagen vnnd durch. . . . . [die hulf] widder einen

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Fursten ader andern, [so ein] Ider dawidder nicht zu handeln furbehalten hat, solchs sal ahn den zwen hundert pferden vnd vier hundert fußknechten, souile derselbige verpflicht, abgehen, Was auch wir in Westualen dergleichen wir in dem Hartzkreis geschlagen, [vor Graffen,] Ritterschafft vnnd stette zu vns [bringen] vnnd zihen mochten, solchs sal in die zwen hundert pferde Vnnd vierhundert zu fues [gezogen vnd auf] erkenntnuß der Heuptleuth [vnd reth nicht hoher, dan] wie vorgemelt, zu schickenn verpflicht sein. Wer es aber das sich ahn einem kreiß mehir, dan ahn dem andern Fursten, Graffen, Hern, Ritterschafft ader stette schlugen [vnd das die schicknus] der zweier hundert Reuter vnnd vierhundert zu fues nach vermoge der macht vngleich, darumme sollen sich die Heubtleut vnd Rethe vnderedden vnd solchs gleichmessig zu machen, dardurch keiner hoher oder mehir den der ander beschwert, vorpflicht sein; konten Aber Heuptleuth vnd Rethe sich des nicht vereinigenn, Alßdan [vnser] einigungsuorwanten bescheiden, daselbst sollen wir bey gethanen pflichten, gleichmessig ahne widdersetzen anschlahen lassenn, Doch das nimant in die einigung ahne der andern wissen genhomen, Sundern so mit etlichen gehandelt, solchs sal durch den heuptman vnnd Rethen den andern heuptleuthen vnnd Rethenn vormeldet werden, wilche es dan den andern auch furhalten sollen, Vnnd was also durch gemeine Einigungsuerwanten do Inne fur guth geachtet, sol auch folge gelebt werdenn. Dergleichen sollen die, so in einem Iden kreiß gesessen, Heuptleuth vnnd Rethe zu setzenn, Auch zu uerandern macht haben. Dergleichen sollen auch Hauptleuth vnnd Rethe, so durch den merentheil gekoren, durch die andern zugelassen, zwey Jar langk antzunhemen, Auch gemeiner Einigungsuorwanten Ehre, nutz vnd gedien nach Hochstem vermogen nachzutrachten vnnd furdern schuldig vnnd verbunden sein. Auff derselben furdern vnnd furbescheidt sollen vnnd wollen wir erschienen ader vnser Volmechtig schicken, Vnns darahn [nichts] dan gots gewalt vnnd [ehe hafft] vorhindern lassen. Wurden aber vnser etliche auß vrsachen auspleiben, was alßdan durch die andern beschlosssenn, demselben sollen vnnd wollen wir von allen teilen folge zu geleben vorpflicht sein. Wollen auch ahn gelde eine lage thun, dadurch Bottenlhon vnnd anders, so auff vnser aller notturfft gewenth, ahne Ire der Hauptleuth vnnd Rethe darlegen, außgericht werde. Vnnd sal die hulff mit den zweien hundert Reuthern vnnd vierhundert zu fuß keinem teil nicht Eher, es sey dan, das man der bedurffend, vnnd ane sulchs Wir so In Westphalen, dergleichen Wir so am Hartz vnnd andern enden gesessen, Einander bey gleich vnnd recht nicht erhalten konten, ader sonst

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aus beweglichenn vrsachen zuerkant wurde. Wer es aber, das Irgend einer [vnter] vnns ader meher durch einen andern fursten, Grauenn, Hern ader andern geistlichen ader weltlichen Hohenn ader niddern standes mit gewalt ader sonst vbirtzogen beschedigt wurde ader vermutlich geacht, das einer ader mehir vbirtzogen werden solten, So sollen vnnd wollen wir den ader dieselben vnser einigungsuerwanten mit aller vnser macht auff vnser eigen kost vnd scheden retten vnd entsetzen vnnd keiner auff den andern warten ader vortzihen, sundern zu Roß vnd fuß mit anderer kriesch notturfft, Wehr vnnd geschutz Vnserm Einigungsuorwanten auff sein erfordern zutzihen, Vnnd ob es die notturfft erfordert, den Veinden enkegen reisen, damit sie vnsers ader vnsers Einigungsuorwanten Erde vnd Eigenthum zu beruren abgewendt, Vnnd wollen von Ihme ader von Ihnen nicht scheiden, sonder trewlich bey Ihme ader Ihnen, auff vnnser darlegen, kost vnnd scheden, guts vnnd bestes gewarten, dar Inn gantz kein entschuldigung ader weigerung, wie menschen sinne erdencken konten, ader hiefur erdacht wer, suchen ader furwenden. Wurde aber vnnser einer ader meher sein ader Ir antzal zu Roß vnnd fuß nicht schicken konten, sal er ader die das mit gelde, souil in seinem vermugen, erstatten vnnd verlegen. Es sal sich auch vnter vns Einigungsuerwanten keiner alßdan hinter dem andern abscheiden, absunen, noch richten lassen, Vnnd was vonn gefangen vnns oberlangt, die sollen mit gefangen, ob der wes dem kegenteil ader vorstrickt weren, erleddigt werden. Ob einir aber mehir abgefangen vnd der was, das wir dieselbigen nit kegen denen, so wir erobbert, widderumb ledig machen konten, alßdan sollen wir die sach, es weren dan lose gemacht, wir bewilligten dan alle dar Inne nicht richten lassen, Vnnd was von Schatzgelde in solchem tetlichen furnhemen geburlich außgeben, das sol von vnns Einigungsuorwanten semptlich nach Iglichs anteil außgericht vnnd geben werden. So auch Einer ader mehir vnsere Einigungsuerwanten vortrieben, den sollen wir andern sampt seinem weibe vnnd kindern, biß so lange wir Ihme das seine widderumb Irlangen, erhalten. So man auch mit gewalt zoge vnnd etwas gewonne, Es wer im Felde ader aber in stetten, schlossen, Flecken ader anderm, nichts außbescheiden, sol einem iglichenn nach antzal seines folckes zugerechenth vnnd der gewinst gegeben werden, als einem Reisigen vor drey besoldete kriegßknechte Vnnd einen zcimpel ßoldener vor zwen Baurn gerechnet. Hieuon sal außgescheiden sein, ob etwas den Einigungesuerwanten abgewonnen, vnnd widder erubbert [wurde, was derselben erobert] sal ahne mittel vnnd abtzugk denn ader dem, so es ver=

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lorn, zukomen. Es sollin auch In solchen hendeln vnser Schlos, Stette vnd Fleckenn, sonderlich die, so der Sach gelegenn, dem andern zu [aller] notturfft, doch ahne schaden vnnd darlegenn, offen sein vnnd pleiben, Vnnd yhe eins vnderthan vnnd verwanten krigsfolck von den andern vmb das Ire veylen kauff vnnd alle souil moglich haben. Ap sich auch die sach zu einer vertzuglichen Vhede begeben wurde vnnd ahn noth mit gewalt außtzuzihen, ader im Felde zu beharren, so sollen wir Einigungsverwanten nach erkentnus der Heuptleuth vnnd Rethe, ader wie durch vns alle beschlossen, Reuther vnnd Fusfolck, souil notturfft vnnd angetzeigt wirt, auff vnnser kosten vnnd scheden dem ader denselbenn zuschicken; wurde aber derselb sich wollenn beclagen lassen, alßdan, so in seinem vermugen, sal Er die Reisigen auch knechte vonn vns andern zugeschickt in seinen kost, [doch] auff vnser besoldunge, nehmen. Wir wollen abermals nichts desto weniger dem ader denen mit allem dem, so in vnserm vermogen, Es sey mit prouanden, Buchssen, leuthen vnd andenn dartzu gehorend vortzustrecken vnd nicht zuuorlassen, sonder zu entsetzen vnnd zu retten vorpflicht sein. Es sal auch keiner gestattenn, kriegsfolck durch sein Lanth, so Einer ader meher beschedigt wolt werdenn, wue es in seinem vormugen zu uerhindern, durchpassirn lassenn, Vnnd ob einer vor sich selbst vnter vnns ahn vnser ander vorwilligunge etwas fhedemessig zu handeln vnderstunde, ader zuuor, Ehir disse eynigunge auffgericht, forgenhomen, dartzu sal vnnser keiner zu helffen vorvflicht sein. Wir haben vnns auch weiter vorpflicht vnnd vorwilligt, das wir nach festen heusern zu bawen, auch nach geschutz sampt Aller notturfft zur were gehörent vnd dinstlich, souil in eines Iden vormogen, trachtenn wollenn.

Disser vnnser vertragk vnnd zusamenbindunge sal vnns kegen Ro. Key. Mt. dergleichen kegenn Eines yden lenhern nicht binden, Sundern dieselben sollen hir Innen sampt den Nachuortzeichenten außgeschlossenn sein, Als nemlich Wir Philips Hertzog zu Braunschweigk Alle fursten von Sachssenn, Wir Graff Wolff vonn anhalt Alle fursten vonn Sachssenn, Marggraffen Jochim von Brandenburgk, das Stifft Merspurgk vnnd Alle vnsere vettern von Anhalt, Wir Graff Wilhelnm von Hinnebergk den Churfursten vnnd Hertzogen Johansen zu Sachssen vnnd die Graffen, Hern vnd Ritterschafft zu Francken, Wir Philips der Elter, Philips der mittler Vatter vnnd Son vnnd Philips der drith Graffen vnnd Hern zu Waldeck zihen auß Mentz, Hessen, Sachssen vnnd Cleue, Wir Ewerwin Graff zu Benthem den Bischoff von

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Munster, denn Bischoff zu Vtricht vnnd Hertzog Georg zu Sachssen, Wir Graff Arndt zu Benthem den Bischoff vonn Coln, den Bischoff von Munster vnd den Hertzogen zu Geldern, Wir Graff Otto zum Rittberge Denn Lantgraffen vonn Hessen, Wir Simon Edler Her zur Lippe den Bischoff zu Coln, den Hertzogen zu Cleue, den lantgrauen zu Hessen vnd die itzige Einigung mit dem Bischoff zu Hildeshem, so lange die weret, Wir Graff Johan vnnd Jost vonn schomburgk den Bischoff von Coln, die Hertzogen von Gulich vnnd Cleue, Munster vnnd Luneborg Vnnd die itzige Einigung mit Hildeshem, solang das wert, Wir Friderich, Edler Her zu Diffolth Nemen aus den Bischoff von Munster, den Hertzogen zu Gulich vnnd Berga, den Lantgrauen zu Hessen vnnd den Hertzogen von Luneborg, Wir Graff Gebert vnnd Albrecht von Mansfelt den Churfursten vnnd Hertzog Johansen zu Sachssen, Wir Adam Graff vnnd Her zu Bichlingen den Churfursten vnnd Hertzog Johansen zu Sachssen vnd denn Lantgrauen von Hessen, Wir Heinrich der Elter vnnd Heinrich der Junger, Hern zu Gera die Marggraffen zu Brandenburgk, Vnnd wir Heinrich vnd Anarch Hern zu Wildenfels vnnd Schonkirchenn, nachdeme Wir mit dem Churfursten vnnd Hertzog Johansen zu Sachssen einen vertrag habend sein, dergleichen dweil wir vermutens vnsere notturfft vns der maß mit Hertzog Georgen zu Sachssen auch zu uertragen, wollen wir solchen vertrag vnnd wes wir vnns dar Inne kegen Ire Churfl. vnnd f. g. verbuntlich gemacht, ader kegen Hertzog Georgenn zu Sachssen verbintlich machen wurde, außgetzogen vnnd vorbehalten habenn, kegen dhenen wir mit der thath ader sonst in keinerley weise, wie solchs nhamen haben mag, handeln sollen, sondern vns kegen einem iglichem Ro. keyr. vnnd konige, dergleichenn kegen vnsern lhenhern, als trewen vnd fromen lhenleuten zusteth, halten vnnd ertzeigenn, Doch haben wir Wilhelm Graff vnd Her zu Hinnebergk in disse Einigung nicht lenger dan Sex Jar die negsten nach dato, als vnns dan von den andern Einigungsuerwanten nachgelassen, gewilligt, der gestalt, ob wir nach außgange sulcher Sex Jar nicht lenger darin sein woltenn, des wir alßdan sulchs vnsern Einigungsuorwanten ein halbes Jar zuuor auffkundigen sollen. Vnnd wir vorgnanten Furstenn, Grauen vnd Hern bey vnsern furstlichenn vnnd vnser andern Ehrenn Vnnd trewenn Sollen vnnd wollen alle Artirkel, so in dissem vortrag vormelt, ahne weigerung halten, vnnd zu uolntzihunge derselben Punct vnnd Artickel disser Einigung Haben vorgnanten fursten, Grauen vnnd Hern solchs alles, wie in disser Einigung van worten zu worten geschrieben vnnd

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begriffen steth, semptlich vnnd ein Iglich sonderlich dem andern mit hantgebenden trewen In Crafft vnnd ahn Stadt eines geschwornen vnd gelerten Eides gelobt vnnd zugesagt, stet, fest vnd vnuerpruchlich zu halten, darwidder nit thun, noch zu thun gestatten, vnns auch douon nit absoluiren, nach entpinden lassen, In keinerley weise, wie das menschen sinne erdencken mogen, Sundern vnser leib, habe, guther vnnd aller vnser vermogen, trewlich bei einander zu setzen, alle geferde vnnd argelist gantz außgeschlossenn. Des in sicherheit ist disser vertrag gefierfacht, Wilcher wir Ehrich bischoff zu Oßnabrug einen, Wir fursten, Grauen vnd Hern am Hartz zwene, Vnnd den vierdenn Wir westphalischen Grauenn behaltenn, Vnnd zu vnwidderufflicher vrkunde vnnd haltung Vnser Jglicher sein angeborn Sigel fur sich, alle seine Erben vnnd Nachkomen Wissentlich dar ahn thun hengen. Gescheen zur Lippe, Nach Christi vnsers Hern geburt Tausent funffhundert vnnd darnach im Neuntzehenden Jar, Donnerstags nach Misericordia domini.

Nach einer gleichzeitigen Abschrift auf Papier, welches jedoch ungewöhnlich starck vermodert ist, im großherzogl. mecklenburg. Geheime und Haupt= Archive zu Schwerin. Im königlichen Archive zu Hannover werden von den 4 Originalen, welche ausgefertigt wurden, 2 aufbewahrt; die vorstehende Abschrift ist nach einer im königl. hannoverschen Archive aufbewahrten Abschrift ergänzt; diese ist jedoch etwas leichtfertig und nicht so genau und zuverlässig, als die vorstehende Abschrift aus dem schweriner Archive.
Nach brieflichen Nachrichten vom J. 1525 war das Bündniß zu Höxter abgeschlossen.


Nr. 2.
Der Herzog Heinrich von Meklenburg fordert die Herzoge von Pommern zum Beitritt zum Lippeschen Bunde auf.

D. d. Schwerin 1524. Dec. 22.


An die Herzogen zcu Pommern.

Hochgebornen fursten, lieben oheim. Als vnser lieber ohme herzog Heinrich von Braunszwig vns hiebeuorn zcu irkennen gegeben, das an seyne L. gelangt sein solte, wie vielleicht seyne L. solchs auch gerne wolte, das etzliche mochten, das E. L. vnd wir in die eynung, so von etzlichen fürsten, graffen vnd herren zcu Huxster ist vffgericht, gezogen mochten

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werden, mit bitt, solch auch an E. L. zcu gelangen lassen vnd alsdenne seyne L. dar vff zcu beantwurten, vnd wir nach gehabter vnderredung mit E. L. vnd nach vat derselben an seyne L. begert, vns ein abschrifft der selben vortracht zcu vbersenden, vns der zcu ersehen, vff das E. L. vnd wir seyner L. dar vff deste eigentlicher hetten zcu beantwurten, vnd seyne L. vns dem noch solch Copie zcugefertiget vnd abirmals vormoge inligends zcedl bey vns vmb antwurt angereget, So vbirsenden wir e. l. hirbey solche abschrifft der ehnung mit freuntlicher bitt, nach vbirsehung der selben vns zu entdecken, ap sie sich doryn zcu lassen gewillt adir nicht, vff das wir dem noch seyne L. haben zcu beantwurten. Das sein wir allczeit geneigt kegen E. L. fruntlich zcu uordinen. Datum zcu Swerin, am Dornstag nach Thome apostoli, Anno etc. , XXIIII.

Zcedl in vorgemelten briff.

Auch lieben Oheim wollen wir E. L. nicht vorhalten, das vns der homeister von Preussen schrifftlich zu erkennen gegeben, das der konig von Polen vnd seyne L. irer gebrechen halben vor den konig zu Hungern vff trium regum schirstuolgend zcu Prespurg handeln sollen, mit bitt, ime vnser rethe zcu schicken, wie E. L. aus inligender abschrifft desselben seyns schreibens egentliche wirt zcu uornemen haben, vnd szo denne zcwischen koniglicher wirde zcu Polen, E. L. vnd vns jungst fruntliche vorstentnis vffgericht, dar durch vns nicht gesynt, seyner L. in solchem seinem ansuchen zcu willfarn vnd in selbig eynunge vorlassen, das wir allerseits einander ratificationes derselben solten zcuschicken, E. L. vnd wir auch nachuolgig Irer K. Wird geschrieben, Ihr solche ratificationes vff zceit, die auch vorflossen, zcuzcufertigen vnd die iren dar kegen zcu entpfaen lassen, szo haben wir dem nach zcur fruntlichen vorlohnung (?) desselben vnser ratification, vnd nach deme die latinisch, mit eyner latinischen missiuen an seyne K. W., doch alles vff E. L. vorbesserung vnd gefallen, begreiffen vnd stellen lassen, do von wir E. L. hierbey abschriffte schicken, mit freuntlicher bitt, E. L. wolle vns dar vff ir bedencken auch darbey anzceigen, vff welche zceit sie bedacht sein, der gleichen ratification seyner K. W. mit iren boten zcu senden, szo wollen wir deme zcuuorn vnnser ratification vnd missiue vorsigelt E. L. zcuschicken, solche Ir K. W., wie sich nach vormoge der vffgerichten eynung, auch vnser beiderseits zcu schreiben gezcymt vnd geburt, zcuzcufertigen vnd dar kegen ire ratificationes zcu entpfaen vnd vns

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beiderseits widervmb zcu brengen, des wir auch E. L. freuntlicher gutter meynung vnerinnert nicht wolten lassen.

Nach dem Concepte von des meklenburgischen Canzlers Caspar von Schöneich Hand im großh. Meklenb. Geh. und Haupt=Archive zu Schwerin.


Nr 3.
Der Herzog Heinrich von Meklenburg tritt dem Lippeschen Bunde bei.

D. d. Hannover 1525. Dec. 16.


Vonn gotsgnaden wir Heinrich hertzog zu Meckelnborg etc. . Bekennen vnd thuen khundt, Nachdeme vnd als die hochwirdigen in got hochgebornen Fursten, wolgebornen vnd edeln Graffen vnd Hern Her Erich Bischof zu Osnabrugk vnd Paderborn vnd her Philips, gebrueder, hertzogen zu Braunßwigk, her Wolfgang furst zu Anhalt, graf zu Ascanien vnd her zu Bernburg, her Wilhelm Graf vnd her zu Hennenberg, Philips der Elter vnd Philips der Junger Graffen vnd hern zu Waldeck, Ewerwin vnnd Erhart, geuettern, grauen vnd hern zu Benthein vnd Steinforden, Simon Edler her zur Lippe, Johann vnd Jost, graffen zu Holstein vnd Schaumborg, Otte Graf zu Ritberge, Curdt graf zu Teckelnborg, Jost, Johann vnd Erich gebrueder, graffen vnd hern zur Hoei vnd Brockhusen, Friderich graf vnd her zu Diefholt, Vlrich graff vnd her zu Reinstein vnd Blanckenborgk, Adam graf vnd her zu Beichelingen, Wolfgang graf von Gleichen, her zu Ernstein vnd Blanckenhofen, Gebhart vnd Albrecht gebruder graffen vnnd herrn zu Mansfelt, Balthazar vnd Cristoffer gebrueder Graffen zu Mullingen vnd hern zu Barba, Heinrich her zu Gera, Schleutz vnd Lobenstein, Heinrich Reuß von Plaw, her zu Greutz vnd Crannichfelt, Heinrich her zu Weida vnd Wildenfels, Hans Schengk her zu Tautenberg, Heinrich vnd Anarcks hern zu Wildenfels vnd Schonkirchen, vnsere lieben hern Oheimen, freunde vnd besundern, Gote dem Almechtigen zu lobe vnd vmb erhaltung friedes, rechtens, auch handthabung desselben, vnd gemeyner wolfart willen, sich vnderlangk eyner loblichen voreynung vnd zußamenbindung freuntlichs verstants vertragen vnd daruber vorsigelte brieffe zur Lippe nach Cristi vnsers lieben hern geburt Im XVC vnd XIX Jare, Dornstags nach Misericordia domini, vfgericht vnd beschlossen, vnd die an eydes stat festiglich zu halten

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gelobt vnd zugesagt haben, Vnd sich nachuolgig die hochwirdigisten hochgebornen fursten, wolgebornen graffen, Erstlich her Erich vnd her Heinrich der Jünger zu Braunßwig vnd Luneborg hertzogen, her Johann graff zu Oldenburg vnd Delmenhorst, her Edesart graffe zu Ostfrislant, vorschiner zceit, vnd nachfolgig her Cristoffer Ertzbischof zu Bremen, Administrator des Stifts Vherden, zw Braunßwig vnd Luneborgk hertzogk, vnd her Georg vnd her Bernym gebrüder, zu Stettin, Pommern, der Cassuben vnd Wenden hertzogen, fursten zu Rugen vnd graffen zu Gutzkow, sich vf heute dato, gleich den andern obgemelten fursten, graffen vnd herrn In obgemelte lobliche eynung begeben, das wir vns neben vnd mit Iren liebden vnd sie mit vns zu obgnanten fursten, graffen vnnd herrn Inhalts Ires Idern vnd vnserer besundern beyvorschreybunge Iren liebden vnd Ine zugestellet begeben haben, Daruf Ire liebden vnd sie Vns vnder Irer aller Ingesigel, solichen itztgemelten vertrag vnd vereynigung, Am Jare vnd tage, wie obgemelt, vfgericht, In welchem sich Ire liebden vnd sie gegen vns, In allermassen wir gegen Ine, hie mit vorpflichtiget vnd vorbintlich gemacht, Auch mit vnder vnserm nhamen vnd neben Irer liebden vnnd Iren Ingesigeln mit vnserm Ingesigel mit zu besigeln, In gleichlautenden vilfeltigen formen vnder die puntsuerwanten zu uorteylen, derselben brieffe vnd vertrege vns eynen dauon zu vbirantwurten vorlassen vnd zugesagt, Vnd vns mit einander, Ire liebden vnd sie mit vns vnnd wir mit Ine, bey handtgebenden trewen an eydts stat zugesagt, In des vnd auch hin fur angetzeigten vertrag alle seynes Inhalts vnd vormugens trewlich zu halten vnnd deme ane alle geferde nach zu komen, Alles nach vormoge vnd Inhalts eynes beybrieffs, dene vns Ire liebden vnd sie pis zuuorfertigung vnnd vbirantwurtung obangetzeigter vortrege von Irent= auch der abwesenden puntsuerwanten wegen vorsigelt, vorreicht vnd zugestelt haben, mit weiterer vorwilligung vnd beschließung, So eyner ader mher vns eynungsuorwanten beschwerdt ader vergeweldigt wurde, vnd das die andern Seiner liebden ader Irer liebde ader Irer ordentlicher weyse zu gleiche vnd rechte mechtig, Vnd so etlich vnder vns deme selben aus lhenschaft adir anderen dinsten hulffe zu ertzeigen vorhindert, So sollen doch dieselben widder den ader die beschwerdt werden, nicht dienen, noch In keynerley weyse Inen zu nachteyle zu handeln sich vormogen lassen: Demnach gerheden vnd globen wir bey vnsern waren worten, trewen vnd gutten glauben In craft dis briefs, an eydts stat, das wir berurte voreynung In allenn puncten, clausulen vnd artickeln dar Inne vorleibt fur vns vnuerbruchlich, vhest vnd vnwidderruflich

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halten sollen vnd wollen, vnd das darbeneben abgeredt, wie wir auch angenomen, das wir zu der kleinen hulffe LXXV pferde vnd I 1/2 C Man zu fueß an alle Inrhede zu schigken vorpflicht sein sollen vnd wollen. Vnd daruf obgemelten fursten, Graffen vnd herrn, Souil der ytzo zu Honouer gewesen, auch an stat vnnd von wegen der andern abwesenden eynungsuorwanten handtgelubnuß an eydts stat, Dem alßo, sampt obangetzeigten artickel, In welchem vorleibt, So vnter vns eynungsuerwanten eyner ader mher beschwerdt vnnd wir andern des ader der wir ordentlicher orthe zu gleiche vnd rechte mechtig, So etliche vnder vns denselben aus lehnschaft ader andern diensts hulffe zu ertzeigen vorhindert, widder dene ader die nicht zu dienen, noch in keinerley weyße zu handeln, vormogen lassen, trewelich nachzukamen, gethaen haben, deßgleichen Ire Liebden vnd sie, souil der ytzo beyeinander gewesen, vor Ire person, vnd vnsere liebe ohem her Erich Bischoff zu Oßnabrug, von wegen der abwesenden westfelschen kreiß, vnd her Philips, gebruder, zu Braunswig hertzogen, von wegen der abwesenden Im Hartzischen krais, vnd her Heinrich der Junger hertzog tzu Brunswick, von wegen seins vettern hertzoge Erichs vnd grafen von Oldenborg, von welchen dan Ire liebden volmacht vnd ratifieation derselben fordern vnd vns die vbirantwurten sollen vnd wollen, dieselbig voreynung zur Lippe vfgericht, gegen vns auch In allen puncten vnd artickeln zu halten, an eydts stat, gelobt, zugesagt vnd versprochen haben, an alle argelist vnd gefherde, Doch haben wir In diese eynung nicht lenger den x Jar lang, ßo sich nach dato diß vnsers briefs nechst erfolgen werden, Als vns dan von obgenanten diesen eynungsuerwanten nachgelassen, gewilliget, dergestalt, ab wir, nach ausgange solichen X Jar nicht lenger dar Inne sein wolten, das In vnserm gefallen stehen sal, das wir alsdenne solichs denselben vnseren eynungsuorwanten ein halb Jar zuuorn vfkundigen wollen, Vnd vns vorbehalten, das gemelte Eynung vns widder key. Mt. In keinen weg binden solle, dar Inne wir auch die hertzoge zu Luneborgk, hertzog Albrechten zu Meckelnborgk vnnd hertzog Magnus zu Sachssen ausgetzogen, Vnnd haben der wegen des zu vrkhundt diese vnsere vorschreybung gleichs lauts vnder vnserm anhangenden Ingesigel gefunffechtigt vorfertigen, vnnd Eine den fursten, graffen vnd hern des Westphelischen kreises vnd die Ander des Hartzischen kreises, die dritte den fursten zu Braunschwick, die vierde dem ertzbisschoffen zcu Bremen, die fünffte den herzogen zcu Pommern, pis zu vmbschreybung, vorfertigung vnd vbirantwurtung oftberurter eynung zur Lippe vfgericht, bey sich zu haben vnd zu behalten,

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die gegeben ist zu Hanouer, Sonnabents nach Lucie, Nach Christi vnsers hern geburt Im funftzehenhundersten vnd funfvndtzwentzigsten Jar.

Nach dem von dem Canzler Caspar v. Schöneich an mehreren Stellen corrigirten Concepte im großherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt=Archive zu Schwerin. Auf der Rückseite steht von des Canzlers Hand:

"Geandert horsterisch vorsschreibung etc. ."


Nr. 4.
Der Herzog Philipp von Braunschweig und der Graf Albrecht von Mansfeld bestimmen einen Tag zur Aufnahme des Kurfürsten Johann von Sachsen in den Lippeschen Bund.

D. d. 1525. Dec. 31.


Vnser freuntlich vnd gantz willige dienste zuuor. Hochgeborner, durchleuchtiger furst, freuntlicher lieber her ohem vnd gnediger herr. Wir haben bei dem hochgeborn, durchlauchtigsten fursten, vnserm lieben hern Ohem vnd gnedigsten hern, dem churfursten zu Sachsen etc. . die wege gesucht, dadurch s. l. vnd f. g. gewilligt, sich zu e. l. furstlichen gnaden vnd vns In die Eynung so zur Lippe vfgericht, zu begeben, vnd vff montagk nach letare schirst seiner liebden vnd f. g. geschickten zu Halberstad zu haben, daselbst den Eynungsverwanten nah vermoge der Eynung pflicht zu thun vnd widdervmb pflicht von denselben zu nhemen bewilliget. Deweil wir dan solchs voriger bewilligung nach vnd vns allen zum pesten furgewend, Solchs auch also bei s. l. vnd f. g. erlanget, derhalb vnser freuntlich vnd dinstlich bitten, E. l. vnd f. g. wollen vff obbestimpten montagk Ire geschickten angezeigts orts mit gnugsamer volmacht auch haben, dadurch solher handel auch volzogen werden mocht, Solchs haben Wir E. l. vnd f. g., denen wir zu dienen ganz willig nicht verhalten wollen. Datum am newen Jars abend Im XVC. vnd XXVI. Jar.

Von gots gnaden Pilips, herzog zu
Braunschweigk, vnd Albrecht, graff vnd
          her zu Manffeld.

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Dem hochgeborn durchlaucht, fursten hern Heinriche herzogen zu Meckelburk, fursten zu Wenden, grafen zu Sweryn, der lande Stargart vnd Rostog hern, vnserm freuntlichen lieben hern ohem vnd gnedigen hern zu handen.

(L. S.)        (L. S.)

Nach dem Originale im großherzogl. meklenb. Geh. und Haupt=Archive zu Schwerin. Das Jahr der Ausstellung ist ohne Zweifel 1525, da das Jahr als mit Weihnacht beginnend angenommen ist, indem der Termin zur Aufnahme des Kurfürsten auf den 12. März 1526 angesetzt war.


Nr. 5.
Der Herzog Heinrich von Meklenburg bevollmächtigt seinen Rath Joachim Hahn zur Aufnahme des Kurfürsten Johann von Sachsen in den Lippeschen Bund.


D. d. Schwan 1526. März 1.

Wir Heinrich hertzog zu Meckelnburg etc. . bekennen offentlich mit diesem vnserm briffe, nach deme vnd als der hochgeborne furste her Johans herezog zcu Sachsen, des heiligen romischen reichs erczmarschalk vnd Churfurst, lantgraff zcu Doringen vnd marggraff zcu Meissen, vnser lieber ohme vnd swager, sich zcu vnsern eynigungsvorwanten vnd vns, laut der voreynung zcur Lippe vffgericht vnd beschlossen, begeben wil vnd der halben eyn tag vffen montag nach Letare negstkumfftig, von seyner L. pfficht zcu nhemen, auch der selben seyner L. widervmb pflicht zcu thuen, kegen Halberstat in zcu kommen angesetzt ist, vnd wir egener person vff solchen tag zcu kommen vorhindert, so haben wir den erbarn vnsern rat vnd lieben getrewen Achim Hanen volkomen gewalt vnd macht gegeben, von vnseret wegen von seyner L. adir der selben geschichten vnd dor zcu verordneten solhe pflicht zcu nhemen, auch die widervmb zcu thun, vnd ferrer zcu handeln vnd beschlissen helffen alles das von gemeynen buntsuorwanten eyntrechtiglich fur gut vnd noet angesehen vnd bewilligt wirt, Geben ime solchen gewalt hie in crafft dis briffs, mit vnserm zcu rugk vffgedruckten ingesigel beuestiget vnd geben ist zcu Swan, Dornstags nach reminiscere, Anno etc. . XXVI.

Nach dem Concepte von des Canzlers Caspar v. Schöneich Hand im großherzogl. meklenb. Geh. Und haupt=Archive zu Schwerin.
Der Herzog sendet dem frühern Hofmarschall, damaligen Landrath Joachim Hahn auf Basedow die vorstehende Vollmacht von Schwan am Donnerstag nach Invocavit (22. Febr.) 1526 durch einen Brief, in welchem der Herzog auch schreibt:

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"vffen montag nach Letare schirst volgendt zcu Halberstat inzcukomen vnd dar selbst von wegen der eynung jungst zcu Hanober in deynem beiwesen vffgericht, neben andern dar zcu uorordenten zcu handeln etc. ."


Nr. 6.
Der Herzog Heinrich von Meklenburg fordert seine Vasallen auf, sich zu rüsten, um den Kurfürsten von Mainz und Sachsen gegen die aufrührerischen Bauern zu Hülfe zu ziehen.

D. d. 1526.


     Vonn godds genaden Hinrick hertoge tho Meckelnborch etc. .

Vnnsen gunstigen gruet touorn. Erbare lieue getrwe Nha deme dy vnnses vorsehens vnuerborgenn, dat in etlickenn örden düdischker Nation etlicke vele Burscoppen sick gegen ehre ouericheyten entpört, tho hope gedaen vnnd gegen die suluen vnnd andere mit der dhaet gantz geswinde vnnd beswerlicken vorgenhomen vnd gehandelt vnd darmit ock so fernne fortgefarn, dat sick etlicke Burscoppen in den Landen vnd Stifften Döringen, Magdeborch, Mentz vnnd andere mehr der anstottenden Landen derglicken beswerlicke geschwindicheit tho ouen vnderstanden, dat ock tho besorgenn, wo solkes in bequemer tydt mit wedderstande vnd anderm gebörlickem Insehennde nicht vorkhomen vnd verhudet wörde, dat solckes noch wider inritten vnd to vordellinge vnnd verdrückinge aller ouericheyten vnd gemeynen Adels vnd guder regirung vnd ordenung reicken mochte, Vnnd vns die Hochwirdigste Hochgebornen forsten vnnsere lieuen hern Ohemen vnd Swegere die beiden Chorforsten Mentz vnd Sassen etc. . derhaluenn tho wederstande angetögder geswindenn vnnd beswerlickenn vornhemen vmme einen Rütherdeenst fruntlicken angesöcht, vnd wy ock in betrachtinge der mercklichen obligen, den ehren leffden der verwantnisse nha tho dhende, fruntlick gewilliget, So is vnnse gutlick begernn, du willest dyner verwandtnisse nha vns tho vnser geböre, tarmit du vns verpflichtet, vnd sonst vnser besondern gonstigen touersicht nha, so wy tho dy dragen, solcken Rütherdeenst leysten vnd volnbringen helpen vnd die derhaluen           In eigener persone, edder effte du

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des verhindert in dyne stede           Reysige knechte mit guten starckenn perden, Ruggen, kreueten, Armtügenn, knekoppen, houetharnisch vnd Speten thom ernste wol gerustet tho          synn edder hebben, Geschicket forder vp vnse leuerung vnd schaden vns neuen andern vnsen vnderdhanen vnd dene, so wy ehne tho ordenen werden, tho nottorfft vnd vpentholt guter regirung, aller ouericheit vnd gemeynes Adels vnd affwendung solcker geswinden vnd verderfflicken vornhemen hochgemeltenn vnnsen herrn vnnd frunden vnd ehrem anhange angetögden Rütherdeenst tho doende vnd tho leysten helpenn, Wo wy dy des, edder die dynen, alßdenne fernner berichten latenn willen, Vnd dy darinne vnnser sonderlickenn gonstigen touersicht nha, sonder beswerde vnnd vttenbliuen gutwillig ertögenn, Dar ane deestu vns besonder dancknhamich gutgefallen, Inn allem gudenn wedervmme gegen dy tho beschulden, Datum

Im großherzogl. meklenb. Geh. und Haupt=Archive befindet sich eine große Menge von Abschriften des vorstehenden Formulars, von denen keines ausgefüllt ist; nur ein Exemplar hat die Jahreszahl 1526.

 

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