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des
von
Wilhelm Gottlieb Beyer,
Dr. jur. und
Archivsecretair,
als
zweiten
Secretair des Vereins
Neunzehnter Jahrgang.
In Commission in der Stiller'schen Hofbuchhandlung in Rostock und Schwerin.
Schwerin, 1854.
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Gedruckt in der Hofbuchdruckerei in Schwerin.
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S eit unser Verein dem vor 2 Jahren gegründeten Gesammtvereine für deutsche Geschichte und Alterthum definitiv beigetreten ist, darf ich mich ohne Zweifel einer regelmäßigen Berichterstattung über die Entwickelung und die Thätigkeit des letzteren nicht ganz entziehen, wenngleich ich mich dabei möglichst auf die Hervorhebung der Hauptmomente beschränken, diejenigen geehrten Mitglieder aber, welche sich lebhafter dafür interessiren, wiederholt auf das im Auftrage des Directoriums des Vereins vom Herrn Professor Dr. M. L. Löwe zu Dresden herausgegebene Correspondenzblatt verweisen zu dürfen glaube.
Die allgemeine freudige Theilnahme, ja man darf sagen, die Begeisterung, mit welcher der Plan, die zahlreichen historischen Vereine der verschiedenen Länder und Städte Deutschlands zu einem gemeinsamen brüderlichen Zusammenwirken zu vereinen, auf der ersten Versammlung zu Dresden von den dort zahlreich anwesenden Gelehrten und Freunden der vaterländischen Geschichte aufgenommen ward, ist in diesem Kreise auch in dem abgelaufenen Jahre ungeschwächt geblieben. Das bewies namentlich die lebhafte Betheiligung an der zweiten, am 13. bis 16. September in der ehrwürdigen Hauptstadt der mittelalterlichen deutschen Kunst unter dem bereits in Dresden bewährten Präsidium des Herzogs Johann von Sachsen, K. H. abgehaltenen Generalversammlung, auf welcher auch wir abermals durch unsern ersten Secretair, Herrn Archivar und Conservator Dr. Lisch, vertreten waren. Außer den zahlreichen deutschen Historikern waren dort zugleich mehre auswärtige Gelehrte von Ruf, namentlich der Herr Etatsrath Thomsen, Director der königl. Museen zu Kopenhagen, Herr Graf Robiano aus Brüssel und Herr de Caumont, Präsident der Vereinigten historischen Gesellschaften Frankreichs zu Paris, als Repräsentanten der verwandten Bestrebungen in den bezeichneten Nachbarländern erschienen. Ihre Anwesenheit bewies, daß das Unternehmen selbst die Aufmerksamkeit des Auslandes erregt hatte und dort mit freudigem Vertrauen begrüßt war, ein Umstand, der wohl geeignet schien, unsere Hoffnung auf einen raschen und weitreichenden
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Erfolg zu rechtfertigen. In der That führten auch die lebhaften und höchst interessanten Debatten, die wir aus dem umfänglichen Berichte des Correspondenz=Blattes, Jahrg. II, Nr. 1 und 2, kennen lernen, zu zahlreichen, für die Befestigung des Vereins und dessen künftige Wirksamkeit entscheidenden Beschlüssen.
Zunächst ward ein formelles Hinderniß der weitern Ausbreitung des Vereines dadurch glücklich beseitigt, daß der Verwaltungs=Ausschuß einen neuen Entwurf der, in Folge einer von allen Seiten laut gewordenen, wohl allzu ängstlichen Eifersucht auf Selbstständigkeit der Special=Vereine, nochmals mit großer Umsicht revidirten Statuten vorlegte, welche die volle Genehmigung der Versammlung und namentlich der anwesenden Repräsentanten von 26 Vereinen erhielten, die demgemäß sofort ihren definitiven Beitritt erklärten. Ein Abdruck dieser auch für uns verbindlichen Statuten befindet sich in der
Anlage A.
Sodann ward der bisherige Verwaltungs=Ausschuß, unter lebhafter Anerkennung seiner umsichtigen Geschäftsführung, auch für das kommende Jahr einstimmig wiedergewählt, die nächste General=Versammlung aber auf den 13. September d. J. zu Münster angesetzt. Hieran schlossen sich die zum Theil sehr lehrreichen Berichte der in Dresden und Mainz niedergesetzten Commissionen, z. B. der Commission zur genauern Erforschung der Grenzen des römischen Reiches, und lieferten den thatsächlichen Beweis, daß der Verein bereits in voller Thätigkeit begriffen sei und theilweise selbst schon nicht unbedeutende Erfolge erreicht habe. Endlich einigte man sich über mehre in der nächsten Zukunft durch den Gesammtverein zu fördernde wissenschaftliche Unternehmungen, unter welchen hier nur die Herausgabe einer Urkunden=Sammlung für die Geschichte des 15. und 16. Jahrhunderts und die Ausarbeitung einer allgemeinen historischen Gaugeographie Deutschlands nach dem Muster der von dem Herrn Archivar Landau zu Kassel bearbeiteten und der Versammlung im Manuscripte vorgelegten Beschreibung der Wetterau als die wichtigsten hervorzuheben sind. Auch die Angelegenheiten der beiden National=Museen zu Nürnberg und Mainz, so wie die Erhaltung und Restauration hervorragender Werke der Baukunst des Mittelalters war, wie früher zu Dresden, so jetzt zu Nürnberg, Gegenstand einer lebendigen und zu wichtigen Beschlüssen führenden Discussion.
Die Versammlungen zu Dresden, Mainz und Nürnberg haben es somit klar herausgestellt, daß die Gründung des Vereins
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insofern vollkommen zeitgemäß war, als es ihm weder an hinreichendem Stoffe einer würdigen und erfolgreichen Wirksamkeit, noch an tüchtigen Arbeitskräften fehlt. Um so schmerzlicher ist die kaum mehr abzuweisende Erfahrung, daß der Verein bis jetzt, ungeachtet der aufopfernden Thätigkeit des Verwaltungs=Ausschusses zu Dresden und dessen hohen Präsidenten, außerhalb des Kreises der eigentlichen Gelehrten und Fachmänner die allgemeine Theilnahme und Unterstützung nicht gefunden hat, die er zu erwarten wohl berechtigt schien, und ohne welche es ihm jedenfalls an den Mitteln fehlen wird, wirklich Großes und Bedeutendes zu leisten. Zwar ist dankbar anzuerkennen, daß einzelne von dem Vereine angeregte Unternehmungen in denjenigen Ländern, welche dabei besonders betheiligt erscheinen, durch die betreffenden hohen Regierungen bereitwillig gefördert worden sind. So ist z. B. die Fortsetzung des zu Dresden erscheinenden Correspondenz=Blattes, als Organes des Vereins, bisher nur durch die Bewilligungen der königlich sächsischen Regierung möglich geworden; so hat sich Se. Hoheit der regierende Herzog von Sachsen=Koburg zuvorkommend bereit erklärt, die Feste Koburg mit Aufwendung bedeutender, von den Ständen bewilligten Kosten zur Aufnahme des v. Aufseßschen Museums, als Grundlage eines deutschen Nationalmuseums, in den Stand setzen zu lassen, was jedoch nach den neuesten Zeitungsnachrichten nicht zur Ausführung gekommen ist, wogegen die königlich baiersche Regierung die nöthigen Mittel zur Aufstellung des Museums in Nürnberg bewilligt haben soll; so hat ferner Se. Durchlaucht der regierende Landgraf von Hessen=Homburg die Aufdeckung der sogenannten Saalburg, eines römischen Castells im Taunus innerhalb der römischen Reichsgrenze, durch die Commission des Vereins auf seine alleinige Kosten beschaffen lassen; so wird endlich auch die königlich würtembergische Regierung ohne allen Zweifel die von der Versammlung zu Nürnberg als ein wahrhaft deutsches Nationalwerk dringend empfohlene Restauration des herrlichen Münsters in der Bundesfestung Ulm nach Kräften zu fördern suchen 1 ), - aber über die Grenzen des zunächst betheiligten Territoriums hinaus scheint weder dieses, noch irgend ein anderes, nur mit gemeinsamen Kräften des ganzen Vaterlandes zu verwirklichendes, Unternehmen die gehoffte Unterstützung zu finden. Selbst von den zahlreichen in Deutschland blühenden historischen Vereinen ist kaum erst die Hälfte und unter diesen, z. B. nach mehrfachen Andeutungen in Folge
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äußerer Hindernisse, kein einziger des deutschen Kaiserstaates der Verbrüderung beigetreten, und die es thaten, haben ängstlich zum Voraus ihre Cassen in Sicherheit gebracht; von den reichen Privatleuten des großen weiten Vaterlandes aber hat bis zur Stunde noch kein einziger von den patriotischen Bestrebungen des Vereins Kenntniß genommen, während z. B. in dem kleinen Dänemark zur Förderung der ähnlichen Zwecke des alterthumsforschenden Vereins zu Kopenhagen jährlich viele Tausende auf dem Altare des Vaterlandes niedergelegt werden. Doch erkennen wir andererseits an, daß der deutsche Verein noch zu jung ist, um sich das Vertrauen des Volkes zu erwerben, und daß überdies die allgemeinen Zeitereignisse, namentlich der unbehagliche Zustand des Halbfriedens während des abgelaufenen Jahres, so weit reichenden und auf eine lange Zukunft berechneten national=wissenschaftlichen Bestrebungen wenig günstig gewesen sind, und hoffen wir von der Zukunft größere Erfolge, wenn Gott unserm Vaterlande den Frieden erhält.
Was sodann die Domestica unsers Special=Vereins betrifft, so ist unsere Verbindung mit den verwandten Gesellschaften abermals durch Anknüpfung einer Correspondenz und eines Schriftenaustausches mit dem auf seinem Gebiete sehr thätigen und tüchtigen Vereine für das Großherzogthum Hessen zu Darmstadt erweitert, so daß die Zahl der correspondirenden Vereine jetzt, mit Einschluß des Gesammtvereins und des in dem letzten Verzeichniß bedauerlich übersehenen Alterthumsvereins zu Lüneburg, auf 66 gestiegen ist.
Dagegen haben wir den Verlust unsers vieljährigen correspondirenden Mitgliedes, Herrn Geh. Archivraths Prof. Dr. Stengel zu Breslau aufrichtig zu beklagen. Er starb am 3. Januar d. J. Seine zahlreichen, gründlichen und tüchtigen Werke über schlesische Provinzial=Geschichte, die auch unsere Bibliothek als Geschenke des Heimgegangenen ehren und bereichern, werden sein Andenken bewahren.
Von den ordentlichen Mitgliedern starben Herr v. Lücken auf Zahrenstorf im Septbr. v. J., der Gutsbesitzer Pogge auf Roggow und der Syndicus Dr. Fabricius zu Wismar im Frühlinge d. J., und ganz neuerdings am 29. v. M. der Graf Friedrich Emil Christian v. Zieten auf Wustrow bei Ruppin, ein Sohn des berühmten Husaren=Generals unter Friedrich dem Großen, königl. preuß. Rittmeister und Landrath, Exc. Er war ein eifriger Alterthumsforscher und hinterläßt eine bedeutende und sehr werthvolle Sammlung, worüber in unsern Jahrbüchern mehrfach berichtet ist. Unter den übrigen Heimgegangenen haben wir besonders an Pogge, dem kein gemein=
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nütziges Unternehmen fremd blieb, einen warmen Freund und Gönner verloren. - Außerdem sind der Graf v. Krassow zu Franzburg in Pommern, Stadtrichter Dr. Sprengel zu Waren, Regierungs=Secretair Grischow zu Neustrelitz, Oberschulrath Dr. Zehlicke zu Slate bei Parchim, Obermedicinalrath Dr. Flemming zu Schwerin, Rector Gerdess daselbst und der Erbpächter Stenzel zu Hirschburg, jetzt in America, freiwillig ausgetreten. Beigetreten sind dagegen nur Herr Bürgermeister Mau zu Neukalden und Herr Staatsrath v. Brock zu Schwerin. Der Verein hat also in dem abgelaufenen Geschäftsjahre abermals 11 Mitglieder verloren und nur 2 wiedergewonnen, so daß sich die Gesammtzahl, welche nach der im vorigjährigen Berichte gedruckten Matrikel annoch 286 betrug, nunmehr bis auf 277 abgemindert hat.
Ueber die wissenschaftliche Tätigkeit dieses Vereins habe ich hier nur wenig zu sagen, da die eingelieferten Arbeiten in dem 19. Bande unsrer Jahrbücher, welcher mit diesem Berichte gleichzeitig ausgegeben werden wird, gedruckt vorliegen. Man wird aber nach Durchlesung desselben zugestehen müssen, daß er hinter keinem seiner Vorgänger zurücksteht, ja vielleicht der reichste von allen ist. Von dem Herrn Archivar und Conservator Dr. Lisch finden sich in der ersten Abtheilung zwei Abhandlungen, von welchen uns die eine "über die Fürstin Woitzlava und die Kapelle zu Alt=Doberan" (S. 136 -167) in den Anfang des christlich=germanischen Lebens zurückführt, und aus einigen in der Althofer Kapelle und den Klosterruinen zu Hovedöe in Norwegen gleichzeitig entdeckten, an sich ganz unscheinbaren Mosaikziegeln ebenso überraschend, als vollkommen überzeugend nachweiset, daß Meklenburg nicht nur die Gewinnung des Fürsten Pribislav für den christlichen Glauben, sondern auch die Erbauung der ersten christlichen Kirche der von unsern neuern Historikern ganz vergessenen nordischen Fürstentochter verdankt. Hiezu gehören auch 2 in der Tiedemann'schen Steindruckerei vortrefflich ausgeführte Tafeln in Farbendruck, die erwähnten Mosaikziegeln darstellend. - Die zweite Lisch'sche Abhandlung "über die Caselier in Meklenburg" (S. 3-64) bringt uns auf einem sehr weit von jenem erstem entlegenen Gebiete der vaterländischen Geschichte nicht minder anziehende Entdeckungen, indem der Herr Verfasser nachweist, daß schon der Vater des Johannes Caselius, eines der berühmtesten Gelehrten seiner Zeit und des Stolzes unsrer Landesuniversität, durch den Scharfblick des Herzogs Johann Albrecht nach Meklenburg berufen ward, und daß der Sohn, dessen Verhältniß zu diesem Fürsten und zur Universität hier zum ersten Mal klar
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dargelegt wird, schon als Jüngling von seinem hohen Gönner ausgezeichnet und fortwährend unterstützt ward. - Hieran schließt sich unmittelbar eine sehr lehrreiche Arbeit des Herrn Dr. Julius Wiggers über die Rostocker Kirchenstreitigkeiten zwischen den Predigern Tielemann Heßhusius und Johannes Draconites und ihren Anhängern aus den Jahren 1550-1561 (S. 64 -137), ein Gegenstand, welcher, wie der Hr. Verf. selbst mit vollem Rechte bemerkt, außer dem Kirchen= und Dogmengeschichtlichen, zugleich ein nicht geringes staats= und cultur=historisches Interesse gewährt. - Den Schluß macht die umfänglichste Arbeit dieses Bandes, eine "kritische Geschichte der sogenannten Prillwitzer Idole" von dem Herrn Pastor Fr. Boll zu Neubrandenburg (S. 167-286), deren ich aus rein chronologischen Gründen, als eines interessanten Beitrags zur Culturgeschichte des vorigen Jahrhunderts, zuletzt gedenke. Der Herr Verf. beschränkt sich lediglich auf einen actenmäßigen Bericht über die angebliche Entdeckung und die erste Veröffentlichung dieser berühmten Götzenbilder, sowie über die dadurch veranlaßten gelehrten Streitigkeiten. Das Ergebniß ist, daß die Unechtheit der jüngern zuerst von dem Grafen Potocky beschriebenen Sammlung längst durch eidlich bestärkte Zeugenaussagen juristisch vollkommen erwiesen ist, während in Betreff der ältern Sammlung auf diesem Wege die von einer wissenschaftlichen Kritik aus innern Gründen erhobenen Zweifel und Bedenken mit Sicherheit weder widerlegt noch bestätigt werden. Indeß ist doch auch in dieser Beziehung der endlichen Entscheidung durch eine scharfe Charakteristik aller hierbei in Betracht kommenden Personen und die Schilderung der damaligen Verhältnisse vielfach der Weg gebahnt.
In der 2. Abtheilung, oder den Jahrbüchern für Alterthumskunde, sind außer den Berichten über die neu aufgefundenen, zum Theil bisher ganz unbekannten, Geräthe aus der heidnischen Zeit die Blätter zur Geschichte der Kirche in Doberan vom Herrn Archivar Lisch das Bedeutendste. Hier findet sich unter anderm auch ein ausführlicher Bericht über eine amtliche Untersuchung der altehrwürdigen Begräbniß=Kapelle unsers hohen Fürstenhauses, bei welcher Gelegenheit namentlich auch das Grab Pribislav's, des ersten christlichen Ahnherrn unsrer Herzoge und Gründers der Doberaner Kirche, wieder aufgefunden ward, eine Entdeckung, mit welcher der Fortschritt der von Sr. Königl. Hoheit unserm allerdurchlauchligsten Großherzoge mit so großer Liebe gepflegten Restauration der unvergleichlichen Kirche im engsten Zusammenhange steht.
Wenn es ohne Zweifel zu den Aufgaben des Vereines gehört, seine Mitglieder auf alle, die Geschichte unsers Vater=
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landes betreffenden literarischen Hülfsmittel aufmerksam zu machen, so wird eine kurze Anzeige der neuesten Erscheinungen auf diesem Gebiete der Literatur namentlich auch in diesem Berichte nicht fehlen dürfen, wenn dieselben auch nicht von dem Vereine selbst ausgegangen sind. Das abgelaufene Jahr ist aber in dieser Beziehung ganz ungewöhnlich fruchtbar gewesen. Auf die schon am Schlusse des vorigen Jahres ausgegebene und in meinem damaligen Berichte flüchtig angezeigte Jubelschrift des Herrn Directors Dr. Wex hieselbst: "zur Geschichte der Schweriner Gelehrtenschule", schloß sich nämlich schon nach wenigen Wochen das auf Veranlassung des am 4. October v. J. gefeierten dreihundertjährigen Jubiläums der Güstrower Domschule von dem Herrn Director Dr. Raspe daselbst ausgegebene Festprogramm als ein würdiges Seitenstück an. Beide auf gründlichem Quellenstudium beruhenden, für die Culturgeschichte Meklenburgs ungemein wichtigen Werke haben natürlich zahlreiche Berührungspunkte, und gehen überdies beide von demselben Zeitpunkte aus, dem Zeitalter unserer großen Herzoge Johann Albrecht und Ulrich, den Stiftern beider Anstalten, unterscheiden sich aber dennoch in der Auffassung ihres Themas wesentlich dadurch, daß Herr Director Wex nur die ältere Zeit erschöpfend behandelt und auch hier mit Vorliebe bei der allerdings bedeutenden und höchst anziehenden Persönlichkeit der ersten Leiter der Anstalt verweilt, für die spätem Zeiten aber wider seine ursprüngliche Absicht sich im Wesentlichen auf Mittheilung eines vollständigen und deshalb allerdings sehr dankenswerthen Verzeichnisses der Lehrer beschränkt, während Herr Director Raspe die Entwickelung der innern Organisation seiner Anstalt als seine Hauptaufgabe betrachtet und diese ziemlich gleichmäßig bis in die neuere Zeit fortführt, alle Personalien aber fast gänzlich übergeht. - Bald darauf erschienen, wiederum fast gleichzeitig, zwei neue Beiträge zur Geschichte unsrer Städte, nämlich die Geschichte der Stadt und des Klosters Ribnitz von dem Herrn Dr. med. Tott daselbst und die Geschichte der Vorderstadt Parchim von 1801-1852 von dem Herrn Advocaten und ehemaligen O.=A.=Gerichtsprocurator Wilh. Ludw. Icke daselbst. Die Schrift des Herrn Tott enthält nicht nur eine sehr fleißige und übersichtliche Zusammenstellung des bisher bekannten Materials, sondern giebt auch aus den Archiven der Stadt viele bisher unbekannte Nachrichten, weshalb es um so mehr zu bedauern ist, daß der Hr. Verf. nicht in der Lage gewesen zu sein scheint, auch das hiesige Geh. und Haupt=Archiv, sowie das Archiv des Klosters benutzen zu können. Es würde dann ohne Zweifel auch möglich gewesen sein, auf eine kritische Untersuchung über die
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Verfassung der Stadt einzugehen, die man bei allen bisher erschienenen Stadtgeschichten mehr oder weniger vermißt. - Herr Adv. Icke erzählt uns dagegen in einfacher Chronikenform fast nur Selbsterlebtes, jedoch mit Benutzung der Magistratsacten und der sehr sorgfältig geführten Tagebücher eines dortigen Bürgers. Die Schrift ist für die gegenwärtige Generation der Bewohner Parchims ein ganz angenehmes Gedenkbuch, wird aber von künftigen Historikern als eine nicht unwichtige Quelle benutzt werden können. - Außer diesen bereits in den Quartalberichten angezeigten Werken und mehren kleineren Gelegenheitsschriften ist neuerdings von dem Herrn Präpositus E. Saalfeld zu Ludwigslust eine recht interessante Schrift erschienen: "Wie Meklenburg ein christliches Land geworden ist". Der Herr Verf. beabsichtigte nach dem Titel zunächst nur eine Geschichte der Ausbreitung des Christenthums in Meklenburg zu geben, und schließt deshalb mit dem Tode des ersten christlichen Fürsten Pribislav 1168 ab, da aber bis dahin die religiöse Richtung durchaus vorherrschend ist, so wird man nicht leicht ein Ereigniß von irgend einer Erheblichkeit vermissen. Die Darstellung aber ist überaus ansprechend, für die ältere Zeit meistens mit den eignen schlichten Worten des würdigen Pfarrers zu Bosow, später besonders nach Kirchberg und Saxo Grammaticus, aber mit gewissenhafter Benutzung aller neuern kritischen Forschungen. - Endlich ist so eben unsere vaterländische Literatur durch eine der bedeutendsten Erscheinungen der letzten Jahre bereichert, nämlich durch eine kritische Geschichte der Universität Rostock im 15. und 16. Jahrh. von Otto Krabbe, Dr. und Prof. der Theolog., Consistorial=Rath und der Zeit Rector der Universität, ein durchaus gründliches und mit Benutzung aller archivarischen Quellen und literarischen Hülfsmittel nicht nur der Universität, sondern auch der Stadt Rostock und des hiesigen Archivs, in echt wissenschaftlichem Geiste durchgeführtes Werk, wie es von diesem Verfasser nicht anders zu erwarten stand. Mit besonderer Freude hebe ich hervor, daß auch unser Verein sowohl an diesem, als an den oben besprochenen Schriften in sofern seinen bescheidenen Antheil hat, als die in unsern Jahrbüchern niedergelegten Resultate unsrer Forschungen überall redlich und mit bereitwilliger Anerkennung benutzt sind.
Ueber die sonstige Thätigkeit der Vereines habe ich für dies Mal wenig zu berichten. Sie beschränkte sich im Wesentlichen auf die von dem ersten Secretair geführte umfängliche Correspondenz im In= und Auslande und die eifrige Pflege unsrer Sammlungen. Namentlich sind die früher so eifrig betriebenen Ausgrabungen heidnischer Alterthümer aus finanziellen Gründen
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immer noch sistirt, und bald dürfte es dazu überhaupt zu spät sein, da Ackercultur und Chausseebau nicht viel mehr übrig gelassen haben. Desto nothwendiger scheint es jetzt auch einmal in entgegengesetzter Richtung thätig zu werden, nämlich für die Erhaltung der wenigen noch vorhandenen Denkmäler des Alterthums. Die meisten historischen Vereine, namentlich in unsern Nachbarländern Schleswig=Holstein und Hannover, sowie in Oestreich, Luxemburg und in andern Staaten, sind uns in dieser Beziehung längst mit ihrem Beispiele vorangegangen, wobei sie sich freilich auch einer sehr wirksamen Unterstützung ihrer hohen Regierungen zu erfreuen hatten. So hat z. B. das königl. Ministerium zu Hannover in den Jahren 1853 und 1854 zur Erhaltung merkwürdiger Monumente der heidnischen Vorzeit in dem Landdrosteibezirke Lüneburg jährlich 300 Thlr. bewilligt, wofür in diesen beiden Jahren nicht weniger als 41 Denkmäler (13 Hünenbetten, 20 Hünengräber, 1 Hünenstein, 1 Opferstein und 16 Erddenkmäler) angekauft wurden. Außerdem aber sind dort noch andere 33 solcher Denkmäler kostenfrei vor Zerstörung gesichert. Ebenso bewilligten die Stände des Großherzogthums Luxemburg der Société pour la recherche et la conservation des monuments historiques dans le Grande-Duché de Luxembourg zur Bestreitung ihrer gesellschaftlichen Bedürfnisse einen Beitrag von 1500 Fr's, und außerdem noch für das Jahr 1853 einen Zuschuß von 1000 Fr's zur Unterstützung ihrer auf die Ausgrabung und Erforschung der Denkmäler der Römerzeit bezüglichen Arbeiten. Aehnliches ist in den letzten Jahren in Steiermark und andern östreichischen Provinzen geschehen. Auch in unserer Generalversammlung ist dieser Gegenstand bereits wiederholt zur Sprache gekommen, aber die Rücksicht auf die Casse hat bisher der Ausführung aller wohlgemeinten Vorschläge hemmend im Wege gestanden, was auch in Zukunft nothwendig der Fall sein muß, so lange der Verein auf seine eignen Mittel beschränkt bleibt. Dagegen ist außerhalb des Vereins in dieser Beziehung durch die verdienstlichen Bemühungen des Herrn Conservators Dr. Lisch in der kurzen Zeit seiner Wirksamkeit bereits vieles geschehen und noch mehr für die Zukunft zu hoffen. Seine nächste Aufgabe ist allerdings die Erhaltung und Restauration der Werke mittelalterlicher Kunst in Meklenburg, aber auch die Denkmäler der ältern Zeit sind seiner Fürsorge nicht entgangen. So sind namentlich die beiden Hauptburgen des Landes, die uralte Stammburg unsers Fürstenhauses, Meklenburg, und das historisch fast eben so wichtige Werle, von dem ihnen, dem Vernehmen nach, zum Besten der Wiesencultur drohenden Untergange gerettet. Auf Antrag des
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Herrn Conservators sind beide auf unmittelbaren
allerhöchsten Befehl zur vollständigen Erhaltung
bestimmt und zum bessern Schutze, Meklenburg ganz
und Werle zum Theil, der Forst überwiesen.
Der
in der
Anlage B.
angeschlossene Auszug aus der diesjährigen Vereinsrechnung liefert insofern ein günstiges Resultat, als sich die ordentliche Einnahme, also abgesehen von dem Cassenvorrathe und den eingezogenen Capitalien, gegen das voraufgehende Jahr um 21 Thlr. 19 ßl. gehoben hat, ungeachtet dies Jahr keine Rückstände, welche im vorigen Jahre 23 Thlr. 41 ßl. betrugen, zu erheben waren und die ordentlichen Beiträge von 566 Thlr. auf 542 Thlr. 16 ßl. herabgesunken sind. Dieser doppelte Ausfall ward nämlich durch den erhöheten Erlös aus dem Verkauf der Jahrbücher, welcher dies Mal 70 Thlr. betrug, nicht nur völlig gedeckt, sondern es blieb auch noch der gedachte Ueberschuß. Dagegen betrug die laufende Ausgabe, mit Ausschluß der belegten Capitalien, in diesem Jahre 164 Thlr. 33 ßl. weniger als 1853, welche Ersparung in der geringeren Ausgabe an Druckkosten und für die Vereinssammlungen ihren Grund hat. Auf diese Weise ist es möglich geworden, das Vermögen des Vereins von 55 Thlr. Gold und 2484 Thlr. 35 ßl. Cour. auf 70 Thlr. Gold und 2541 Thlr. 47 ßl. 3 pf. Cour., also um 15 Thlr. Gold und 57 Thlr. 12 ßl. 3 pf. Cour., zu erhöhen.
Einen wertvolleren Schatz, als dies Capitalvermögen, besitzt der Verein aber an den fortwährend von allen Seiten mit der größten Liebe gepflegten Sammlungen. - Die Bibliothek hat sich nach dem in der
Anlage C.
mitgetheilten Verzeichnisse der neuen Erwerbungen, obgleich nicht mehr als 25 Thlr. zum Ankauf neuer Bücher verwandt wurden, also fast ausschließlich durch Geschenke, wiederum um 119 Bände vermehrt und besteht gegenwärtig im Ganzen aus 2687 Bänden, darunter etwa 500 Bände Meklenburgica und 50 Bände typographischer Seltenheiten, wobei jedoch die ziemlich zahlreichen Dubletten mitgerechnet sind. Fast vollständig ist die umfängliche und sonst schwer zusammenzubringende Literatur der historischen Vereine vorhanden. Ueberhaupt ist die Sammlung bei weitem reicher an Werken für die Specialgeschichte deutscher, namentlich der uns benachbarten Länder, als an allgemeinen und umfänglicheren historischen Werken. Hier werden indeß für den ein=
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heimischen Forscher die Universitäts=Bibliothek zu Rostock und die an ältern historischen und staatsrechtlichen Werken sehr reiche Regierungs=Bibliothek zu Schwerin in der Regel genügend aushelfen.
Auch die Urkunden=Sammlung, welche in dem abgelaufenen Jahre um 4, S. 421 der Jahrbücher beschriebene, Originale vermehrt ist, ist allmälig bis auf 155 Original=Urkunden, 208 Abschriften, 246 Regesten und 16 handschriftliche Werke, Original=Briefe und dergl. angewachsen.
Für die Alterthums=Sammlung sind seit Ostern 1853 wiederum 128 neue Stücke erworben, wovon 22 der Zeit der Hünengräber, 30 der Zeit der Kegelgräber, 42 der Zeit der Wendenkirchhöfe und 34 dem christlichen Mittelalter angehören. Das übliche Verzeichniß dieser Erwerbungen findet sich in der
Anlage D.,
die genauere Beschreibung und Würdigung dagegen in
den Jahrbüchern für Alterthumskunde. Am
unbedeutendsten sind wiederum, wie immer, die
mittelalterlichen Sachen, woran Meklenburg im
Vergleich zu andern deutschen Ländern überhaupt
auffallend arm ist. Der Grund dieser Erscheinung
liegt ohne Zweifel in den Verwüstungen des
dreißigjährigen Krieges, wovon Meklenburg vielleicht
härter getroffen ward, als irgend ein anderes Land.
Doch enthalten unsere Kirchen noch mancherlei
werthvolle Kunstschätze, welche man bei uns lieber
an Ort und Stelle läßt und neuerdings auch
restaurirt, während man sie anderswo in den
allgemeinen Museen zusammenstellt.
Ueber die
Münz=Sammlung giebt der in der
Anlage E.
befindliche Bericht des gelehrten Aufsehers derselben, Herrn Pastors Masch zu Demern, wie immer so vollständige Auskunft, daß mir keine Nachlese übrig bleibt.
Ebenso verweise ich rücksichtlich der Bilder=Sammlung auf den in der
Anlage F.
beifolgenden Bericht ihres jetzigen Aufsehers, Herrn Archiv=Registrators Glöckler, unter dessen fortgesetzten eifrigen Bemühungen dieselbe auch in diesem Jahre über alle Erwartung angewachsen ist. Der diesem Berichte anliegende Katalog giebt nähere Auskunft über unsern Reichthum und weis't zugleich nach, wo es noch Lücken auszufüllen giebt.
Die Zahl derer, welche sich durch Einsendung größerer Abhandlungen oder interessanter Mittheilungen, so wie durch Ge=
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schenke für die verschiedenen Sammlungen an den Arbeiten des Vereins betheiligt haben, ist auch in diesem Jahre wieder sehr groß. Außer den sämmtlichen correspondirenden Vereinen habe ich namentlich folgenden Herren den öffentlichen Dank des Vereins auszusprechen: Erbpächter Abraham zu Retzow, Prof. Bachmann zu Rostock, Rittmeister v. Bassewitz auf Scharbow, Ingenieur Beyer zu Güstrow, v. Bibra zu Nürnberg, Kaufmann Salomon Blumenthal zu Dömitz, Oberstallmeister v. Boddien zu Schwerin, Pastor Boll zu Neubrandenburg, Gymnasiast G. Brüning zu Schwerin, Major v. Bülow auf Kaarz, Lehrer Chrysander zu Schwerin, Rector Dr. Crain zu Wismar, Dr. med. Crull zu Wismar, Bürgermeister Daniel zu Schwaan, Bauconducteur Daniel zu Schwerin, Senator Demmler zu Rehna, Hofschlossermeister Duve zu Schwerin, Oberlandforstmeister Eggerss daselbst, Dr. Ernst zu Wien, Pensionair Fratzscher in Boitin, Gastwirth Glöde zu Doberan, Kriegsrath Grimm zu Schwerin, Reichsfreiherr v. Grote zu Hannover, Maurermeister Haase zu Grevismühlen, Präpositus Hast zu Hagenow, Pensionair Haupt zu Tressow, Prof. Dr. Havemann zu Göttingen, Gutsbesitzer Hertell auf Plenin in Pommern, Buchhändler Hildebrand zu Schwerin, Gutsbesitzer Hillmann auf Behrenshagen, Dr. med. Hüen zu Marlow, Apotheker Jänecke zu Grabow, Dr. Janssen zu Leyden, H. Jatzow in Schwerin, Gutsbesitzer Kähler auf Klink, Gutsbesitzer v. Kardorff auf Remlin, John Kemble zu Hannover, Regierungsrath Dr. Knaudt zu Schwerin, Amtsrath Koch zu Sülz, Gutsbesitzer Koch auf Dreveskirchen, Rector Koch zu Doberan, Dr. med. Kortüm zu Schwerin, Gutsbesitzer v. Koß auf Vilz, F. W. Kretschmer zu Berlin, Hofopernsänger Kühn zu Schwerin, Küster Lange zu Karbow, Landrath v. Leers auf Schönfeld, Fr. Lehmkuhl zu Melbourne, Hofmaler Lenthe zu Schwerin, Amts=Registrator Luther zu Hagenow, Justizrath Baron v. Maltzan zu Rostock, Goldschmied Meinhof zu Grabow, Dr. Napiersky zu Riga, Geheimerath v. Oertzen zu Schwerin, Hofbuchhändler Otto daselbst, Frau Kammer=Ingenieur Peltz zu Güstrow, Einnehmer Prang zu Rostock, Pastor Ragotzky zu Triglitz, Director Dr. Raspe zu Güstrow, Pastor Ritter zu Vietlübbe, Thorschreiber Roll zu Laage, Geheime Medicinalrath Sachse zu Schwerin, Pastor Schliemann zu Kalkhorst, O. Schönhuth zu Stuttgart, Joseph Schneiger zu Gratz, Kaufmann Schnelle zu Schwerin, Senator Schröder zu Brüel, Pastor Schubart zu Schwerin, Kammerrath Schumacher daselbst, Fr. Seidel zu Bützow, Architekt Stern zu Schwerin, J. O. Thormann
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zu Wismar, Dr. med. Tott zu Ribnitz, Pastor Vortisch zu Satow, Bauconducteur Wachenhusen zu Schwerin, Director Dr. Wex daselbst, C. D. W. . . . zu Wismar, Gastwirt Wietzer zu Röbel, Dr. theol. Jul. Wiggers zu Rostock, Conrector Wiggers zu Gnoien, Pastor Willebrandt zu Kladow, Inspector Worsaae zu Kopenhagen, Pastor Zander zu Barkow, Prof. Dr. Zober zu Stralsund.
In der jüngsten General=Versammlung wurden die bisherigen Repräsentanten des Vereins, nämlich die Herren Oberstallmeister v. Boddien, Canzlei=Director v. Bülow, Revisionsrath Hase und Prorector Reitz auch für das laufende Jahr wiedergewählt. Auch in dem sonstigen, aus den früheren Jahresberichten bekannten Personale des Ausschusses sind keine Veränderungen vorgekommen, da die beiden Herren Präsidenten ihre Aemter noch ferner beizubehalten die Güte haben werden und auch die übrigen Beamten sämmtlich bestätigt wurden. Der Besuch dieser Versammlung hat übrigens bedauerlich von Jahr zu Jahr so bedeutend abgenommen, daß z. B. dies Mal außer dem Herrn Vicepräsidenten, den 5 Beamten und 2 Repräsentanten nur 5 Mitglieder zugegen waren, während in den ersten Jahren nach der Gründung des Vereines in der Regel über 100 Mitglieder, zum Theil aus weit entfernten Gegenden des Landes, zu erscheinen und nach beendeten Geschäften zu einem frohen Mahle beisammen zu bleiben pflegten. Diese betrübende Erscheinung, so wie die Mittel, das Interesse an den Verhandlungen über die Angelegenheiten des Vereines wieder zu beleben, sind schon oft Gegenstand der Besprechung gewesen, ohne daß man sich bisher zu einem bestimmten Beschlusse hätte vereinigen können. Auch auf der letzten Versammlung entspann sich auf Anregung des Herrn Präpositus Schencke zu Pinnow eine lebhafte Debatte über diesen Gegenstand, welche zu dem einstimmigen Beschlusse führte, die Versammlung in dem nächsten Jahre 1855 an dem statutenmäßig festgesetzten Tage (11. Juli) versuchsweise um 11 Uhr Vormittags zu eröffnen, die laufenden Geschäfte möglichst kurz zu beseitigen und die dadurch gewonnene Zeit durch wissenschaftliche Vorträge auszufüllen, wozu sich Herr Archivar Dr. Lisch und Herr Archiv=Registrator Glöckler zum Voraus bereit erklärten, wenn sich inzwischen kein anderes Mitglied dazu melden sollte. Zugleich ward beliebt, daß diese Vorträge auf keinen Fall über eine halbe Stunde erfordern und nicht zugleich zum demnächstigen Abdruck in den Jahrbüchern bestimmt sein dürften; rücksichtlich des darin zu behandelnden historischen Stoffes aber konnten sich die Anwesenden nicht einigen, indem von Einzelnen die Ansicht geltend gemacht ward, daß die
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Redner nicht auf das Gebiet der meklenburgischen Geschichte zu beschränken seien, da es sich hier offenbar weniger um eine directe Förderung des statutenmäßigen Vereinszweckes handle, als um eine im Allgemeinen anregende wissenschaftliche Unterhaltung, in welcher der den historischen Vereinen so oft vorgeworfene, gleichwohl aber in ihrer ganzen Eigenthümlichkeit wohlbegründete, einseitige Particularismus füglich vermieden werden könne. Die Mehrheit glaubte sich indeß dafür entscheiden zu müssen, daß auch in diesem Falle der statutenmäßig festgestellte Vereinszweck strenge festzuhalten und also namentlich auch Vorträge über Gegenstände aus der allgemeinen deutschen Geschichte oder der Geschichte anderer deutscher Provinzen ausgeschlossen bleiben müßten. Indem der Unterzeichnete diesen Beschluß hiemit auftragsmäßig zur Kenntniß der Vereinsmitglieder bringt, verbindet derselbe damit die Anzeige, daß der Ausschuß seiner Zeit Vorsorge treffen wird, um den hoffentlich recht zahlreich erscheinenden Gästen Gelegenheit zu geben, die Feier des Tages nach aufgehobener Versammlung durch ein gemeinschaftliches Mahl zu beschließen.
Schwerin, im Juli 1854.
W. G. Beyer,
Dr.,
Archiv=Secretair, als
zweiter Secretair des Vereins.
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Anlage A.
Revidirte Satzungen
des
Gesammtvereins der deutschen Geschichts= und
Alterthums=Vereine.
Die deutschen Geschichts= und Alterthums=Vereine verbinden sich auf den im Nachstehenden näher bezeichneten Grundlagen zu einem Gesammtvereine.
Zweck des Gesammtvereins ist einheitliches Zusammenwirken der einzelnen Vereine zur Erforschung, Erhaltung und Bekanntmachung der vaterländischen Denkmäler und Geschichte.
Die Organe des Vereins bestehen aus der alljährlich stattfindenden allgemeinen Versammlung und einem Verwaltungs=Ausschusse.
Die allgemeine Versammlung besteht aus den Bevollmächtigten der verbundenen Vereine; außerdem ist es den Mitgliedern der einzelnen Vereine, so wie Jedem, der sich für die Zwecke des Gesammtvereins interessirt, gestattet, sich daran zu betheiligen.
Es ist gestattete daß mehrere, doch nie mehr als drei Vereine einen gemeinsamen Bevollmächtigten senden.
Der Verwaltungs=Ausschuß besteht aus dem Directorium eines der verbundenen Vereine, welcher durch die Versammlung mittelst Wahl bestimmt wird. Hat der betreffende Verein kein aus mehreren Personen bestehendes Directorium, so wird sich der Director desselben einige Mitglieder des gewählten Vereins als Directionsmitglieder beiordnen.
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A. Geschäfte des Verwaltungs=Ausschusses.
Der Verwaltungs=Ausschuß vertritt den Verein nach Außen hin, sorgt für Ausführung der Beschlüsse der Versammlung und verwaltet überhaupt die Geschäfte des Vereins von der Zeit einer Versammlung zur andern.
Er trifft die Einleitung und Vorbereitung zu der Versammlung, so wie zu den auf derselben vorzunehmenden Angelegenheiten und Geschäften, und hat daher die Anträge derjenigen Vereine und Individuen entgegenzunehmen, welche eine Angelegenheit auf der Versammlung zur Sprache zu bringen beabsichtigen.
Er leitet die Redaction des Correspondenz=Blattes (§. 19).
Er führt den Vorsitz in der Generalversammlung, und zwar durch das oberste seiner anwesenden Mitglieder.
Im Verhinderungsfalle des gesammten Directoriums geht sein Geschäft in der Versammlung auf den Vorstand des Ortes, wo die Versammlung abgehalten wird, über.
B. Geschäfte der Versammlung.
Die wissenschaftlichen Arbeiten werden auf der Versammlung in 3 Sectionen vorbereitet, welche durch freiwilliges Einschreiben der Mitglieder gebildet werden. Diese Sectionen sind:
1) für die Archäologie der heidnischen Vorzeit,
2) für die Kunst des Mittelalters,
3) für Geschichtsforschung und historische Hülfswissenschaften.
Die Resultate der Berathungen sind am Schluß der Versammlung in den Plenarversammlungen vorzulegen und die gestellten Anträge zur Beschlußnahme zu bringen. Empfehlungen wissenschaftlicher Werke Einzelner sind zuvörderst in den Sectionen vorzubringen.
Für einen einzelnen besondern Gegenstand können auf Beschluß der Versammlung von dem Vorsitzenden Ausschüsse ernannt werden, welche ebenfalls an die Generalversammlung Vortrag zu erstatten haben.
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Alle Theilnehmer in der Versammlung sind gleichberechtigt, und die Beschlüsse werden in der Regel durch absolute Stimmenmehrheit gefaßt, so weit nicht in beiderlei Beziehung in Nachstehendem Ausnahmen festgesetzt sind.
Eine besondere Aufgabe des Gesammtvereins ist die Vornahme solcher Arbeiten, welche weder von einzelnen Vereinen, noch von einzelnen Gelehrten ausgeführt werden können.
Als anderweite Aufgabe wird bestimmt: die Anregung dunkler wissenschaftlicher Fragen, die Hinweisung auf vorhandene Lücken im Gebiete der Geschichte und Alterthumskunde, die Feststellung von Normen für bestimmte Arbeiten, um eine größere Uebereinstimmung in denselben anzubahnen.
Sobald eine gemeinsame Arbeit beschlossen wird, soll ein Redactions=Ausschuß von Sachverständigen zur Leitung derselben erwählt werden.
Die einzelnen Vereine verpflichten sich hierbei nach Kräften für Gewinnung des für die bestimmte Arbeit am geeignetsten erscheinenden Gelehrten in Betreff des in ihren Bereich fallenden Antheils derselben bemüht zu sein.
Sobald diese Bemühungen zum Ziele geführt haben, so ist sowohl der Name des Uebernehmers, als die Bezeichnung des Antheils, für welchen dieser sich verpflichtet hat, sofort vom betreffenden Vereine dem Redactions=Ausschusse anzuzeigen.
Der Redactions=Ausschuß hat, wenn er es nöthig findet, über die eingelieferten Arbeiten sich mit den betreffenden Verfassern zu verständigen.
Der Redactions=Ausschuß hat zugleich die Veröffentlichung jener Arbeiten zu besorgen, nachdem das Nähere über deren Herausgabe von der jährlichen Versammlung festgestellt ist.
Ehe die Herausgabe einer solchen Arbeit auf der Versamm=
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lung oder auch außerhalb derselben beschlossen wird, sind sämmtliche verbundene Vereine zu Unterzeichnung auf eine Anzahl Exemplare aufzufordern, jedoch ohne daß sie zu einer solchen Unterzeichnung eine statutenmäßige Verpflichtung übernehmen.
Als Organ des Gesammtvereins wird ein mindestens allmonatlich erscheinendes Correspondenz=Blatt dienen. Dieses Blatt ist bestimmt zur Aufnahme der Berichte über die jährlichen Versammlungen, zu Bekanntmachungen über den Fortschritt der beschlossenen Arbeiten, so wie überhaupt zur Mittheilung aller die Interessen der Vereinigung berührenden Angelegenheiten. Es soll ferner eine fortlaufende Uebersicht der Thätigkeit der einzelnen Vereine geben, zu welchem Zwecke jeder Verein sofort nach Vollendung seiner Vereinsschrift ein Exemplar oder mindestens ein Inhaltsverzeichniß derselben an den Verwaltungs=Ausschuß einzusenden hat. Weiter soll es bestimmt sein zur Aufnahme von Wünschen, Anträgen, Anfragen ., und endlich soll dahin gewirkt werden, mit demselben einen Anzeiger aller neu erscheinenden, in den Bereich der deutschen Geschichts= und Alterthumskunde gehörenden Schriften zu verbinden.
Jeder der verbundenen Vereine verpflichtet sich, von diesem Blatte eine Anzahl von Exemplaren zu übernehmen. Der Preis derselben wird den Vereinen nach den Herstellungskosten berechnet.
In der jährlichen Versammlung wird stets durch Stimmenmehrheit Zeit und Ort der nächstkünftigen Versammlung bestimmt.
Abänderungen dieser Satzungen können nur durch Beschluß der Mehrheit der Bevollmächtigten der Einzelvereine vorgenommen werden.
C. Von den Geldmitteln und Ausgaben des Vereins.
Die Einkünfte des Vereins bestehen:
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Hieraus werden zunächst bestritten:
Die Einnahmen und Ausgaben werden von dem Verwaltungs=Ausschuß besorgt, der der Versammlung jedesmal Rechnung darüber ablegt.
Die Versammlung bestimmt, welche Ausgaben für das nächste Jahr stattfinden sollen und ertheilt dem Verwaltung=Ausschuß hierzu die nötigen Ermächtigungen.
Zu Geldbeiträgen können weder die einzelnen Teilnehmer, noch die verbundenen Vereine jemals durch Mehrheitsbeschluß genöthigt werden.
Sollten zu einzelnen Zwecken dergleichen nöthig werden, so kann die Aufbringung stets nur durch freiwillige Beiträge erfolgen. - Solchen Falls wird daher der Verwaltungs=Ausschuß so viel möglich vor der Zeit der Versammlung die erforderliche Summe bekannt machen, damit die einzelnen verbundenen Vereine in den Stand gesetzt werden, ihre Abgeordneten bevollmächtigen zu können, ob und bis zu welchem Betrage sie sich zu einer Geldbewilligung herbeilassen dürfen.
Beschlossen zu Nürnberg, den 15. September 1853.
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Anlage B.
Auszug
aus der Rechnung über die Vereins=Casse
vom
1. Juli 1853 - 30. Juni 1854.
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Schwerin, den 30. Juni 1854.
F. Wedemeier, Dr.,
Ministerial=Registrator,
p. t. Cassen=Berechner.
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Anlage C.
Verzeichniß
der in dem Vereinsjahre 1853/54 erworbenen Bücher.
I. Kunstgeschichte. Numismatik.
Nr.
II. Historische Sammelwerke. Neuere Geschichte Europa's.
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Commission der kaiserl. Akademie der Wissenschaften zu Wien. Zweite Abtheilung. Kaiser Carl V. und König Philipp II. Erster Band. Von Dr. K. Lanz. Wien. 1853. 8. (Geschenk der kaiserl. Akademie zu Wien.)
III. Die Schweiz. Die Niederlande. Dänemark. England.
IV. Liv=, Esth= und Curland.
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V. Deutsche Alterthümer und Geschichte.
VI. Oesterreich.
Seite 27 |
Dasselbe Werk. Bd. III. Copeybuch der Gemainen Stat Wienn. 1454-1464. Herausgegeben von Dr. Zeibig. Wien. 1853. 8.
VII. Baden. Würtemberg. Nassau.
Seite 28 |
Vaterlandskunde. Jahrgang 1852. Stuttgart. 1853. 8. (Geschenk des Bureaus.)
VIII. Hessen.
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IX. Bayern.
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X. Schlesien. Sachsen und Thüringen.
XI. Luxemburg. Westphalen. Hannover. Braunschweig.
Seite 31 |
XII. Preeußen. Pommern und die Mark.
XIII. Schleswig-Holstein und Lauenburg. Lübeck.
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XIV. Meklenburgica.
Seite 33 |
Zur typographischen Sammlung.
A. Gloeckler.
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Anlage D.
Verzeichniß
der in dem Zeiträume von Ostern 1853 bis
dahin
1854 erworbenen Alterthümer.
I. Alterthümer aus vorchristlicher Zeit.
A. Aus der Zeit der Hünengräber
1 Streitarx aus Hirschhorn.
11 Keile ans
Feuerstein, worunter einer unvollendet.
2
Dolche aus Feuerstein, von denen einer
unvollendet.
6 Lanzenspitzen aus Feuerstein,
von denen gleichfalls eine unvollendet.
1
Handmühle aus Granit, Bruchstück. 1 Schleifstein ans
Thonschiefer.
Bruchstücke einer menschlichen
Wohnung.
Scherben von Thongefäßen.
aus Bronze.
3 Schwerter
2 Frameen
2 Schmalmeißel
2
Messer
1 Diadem
1 Kopfring
1
Halsring
1 Paar Armschienen
2
Armringe
1 Handberge
3 Fingerringe
2
Hefteln
1 Nadel
1 unbekanntes
Werkzeug
1 Gefäß
1 Beschlag
1 Quetschmühle und
1 Quetschstein aus
Granit.
1 Becher aus Thon.
1 Spindelstein
aus Sandstein.
1 Schachtelurne und eine Menge Urnenscherben.
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1 Lanzenspitze aus Eisen.
1 unbekannter Schmuck
aus Gold.
1 Heftel aus Silber, Bruchstück.
39 Spindelsteine aus Thon.
Mehre Gefäßscherben.
1 Amuletkreuz aus Messing.
2 Reliquien.
19
gemalte Fensterscheiben.
1 Siegelring aus
Messing.
1 Schnalle aus Silber.
1 Teller
aus Zinn.
1 Löffel aus Messing.
3 Leuchter
ans Thon.
1 Mörser mit 2 Keulen aus lavaartigem
Gestein.
2 Gußformen, die eine aus Sandstein,
die andere aus Thon.
1 Netzsenker aus
Thon.
1 Kugel ans Thon.
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Anlage E.
Bericht über die Münzsammlung.
Der Münzsammlung sind im verflossenen Geschäftsjahre 150 Stück zugekommen, und wurden ihr seit ihrem Bestehen 827 Bracteaten, 31 goldene, 3792 silberne, 1075 kupferne und 212 Schaumünzen, im Ganzen 5937 Stück, zu Theil; daß in diesen Zahlen alle Dubletten, von denen jedoch bereits ein gut Theil vertauscht sind, mit einbegriffen, darf als bekannt vorausgesetzt werden.
Mit allerunterthänigstem Danke ist die Gnade Sr. K. H. des Großherzogs zu verehren, welcher aus einem bei Göhlen (D.=A. Grabow) gemachten Funde von 48 Reichsthalern der Sammlung 10 Stück überweisen ließ. Es sind ein Thaler von Wismar von 1608 von einem Stempel, den Evers nicht hat, zwei von Hamburg von 1607 und 1631, von denen der erstere Langermann nicht bekannt war, einer von Frankfurt von 1622 (Madai n. 4869), von Herzog Georg von Braunschweig=Lüneburg von 1638 (Madai 3674), von August, Churfürst zu Sachsen, von 1559 (Madai 2949) und Christian II. und seinen Brüdern von Sachsen von 1601 (Madai 519). Dann ein Thaler von Erzherzog Ferdinand von Oesterreich ohne Jahr, ähnlich dem, welchen Madai n. 3859 anführt, ein Thaler von Seeland von 1649 und von Utrecht 1618, denen, welche Madai 4733 und 4741 angiebt, ähnlich. - Herr v. Koß auf Vilz gab, außer einem brandenburgischen 2 Groschenstück von 1693 und einem Stralsunder Dütchen von 1630, einen halben Thaler der Stadt Glückstadt von 1623, dessen Bild mit dem ganzen Thaler bei v. Schultheß n. 1040 übereinstimmt. Bei Grevismühlen ward eine große broncene Medaille auf Alexius, Gr. Bestuschef=Riumin von 1762 gefunden und durch Hrn. Maurermeister A. Haase geschenkt. Herr Rittmeister v. Bassewitz auf Scharbow gab uns außer mehreren Scheidemünzen den silbernen Abschlag der einen Seite der Krönungsmünze der Kaiserin Anna, Gemahlin des K. Matthias, von 1612, ihr Bild in ungewöhnlich sauberer Arbeit darstellend, und fügte noch 13 römische und andere antike Münzen bei, von denen eine mit dem Januskopf und der prora eines Schiffes der frühesten Zeit angehört und andere die Bilder von Augustus, Nero, Domitian, Antonin, Salonina, Maximian
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und Valerian zeigen; die übrigen zu bestimmen reichen die vorhandenen Hülfsmittel nicht aus. Die Herren v. Kardorff=Remlin, Pastor Vortisch=Satow und Bürgermeister Daniel zu Schwaan, denen die Sammlung schon viel verdankt, haben sie auch diesmal beschenkt, und ferner sind ihr mannigfache Gaben von den Herren Conrector Wiggers zu Gnoien, Dr. Kortüm zu Schwerin, Senator Demmler zu Rehna, Justizrath v. Maltzan in Rostock, H. Jatzow in Schwerin, Frau Kammer=Ingenieur Peltz in Güstrow - die einen schönen halben Thaler Carlo's IX., König von Schweden, von 1606 (v. Schultheß n. 1991) gab - und dem Hrn. Regierungsrath Dr. Knaudt zugegangen, unter welchen letzteren die Braunschweig=Lüneburgischen Münzen besonders erfreulich waren. Herr Fr. Seidel in Bützow beschenkte uns mit Münzen, welche bei dem Bau des neuen Criminalgebäudes gefunden waren und den verschiedensten Zeiten angehören. So ist etwa aus dem 14. Jahrhundert ein Wittenpfennig der Stadt Wisby mit der Lilie auf der einen und dem Gotteslamm auf der andern Seite (17 Millimeter groß, 1/16 Loth 4 Aß schwer); aus dem 15. ein Wittenpfennig von Lübeck mit dem Adlerschilde auf beiden Seiten (nach 1403). Das 16. Jahrhundert ward durch eine Münze der Herzoge Magnus und Balthasar und einen Schilling von Stralsund, das 17. durch einen Schilling von H. Gustav Adolph von 1689 repräsentirt. Dabei fand sich auch ein kupferner Zahlpfennig mit einer zwar lesbaren, aber ganz sinnlosen Umschrift, welche als ein Beispiel zu den vielen räthselhaften Inschriften auf Metallgefäßen dienen kann, an deren Entzifferung man so viele Mühe wandte und doch nichts erreichte, weil die Verfertiger derselben eben nur Buchstabenzeichen darauf setzten, in welchen keine Bedeutung enthalten war.
Demern, den 10. Juli 1854.
G. M. C. Masch.
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Anlage F.
Die Bildersammlung des Vereins.
Im Interesse der Bildersammlung des Vereins sind im Laufe des Jahres 1853/54 manche Bemühungen nicht ohne Erfolg geblieben. Für die Abtheilung der Bildnisse haben wir 70 neue Blätter erworben, von denen 20 gekauft, 50 geschenkt worden sind. Von dem Tiedemann'schen lithographischen Institut zu Rostock erhielten wir 20 neuere meklenb. Portraits, 20 ältere von dem Herrn Geh. Medicinalrath Dr. Sachse und die übrigen von einzelnen Gebern.
An Architecturen, Prospecten . ist die Sammlung um 60 Blätter erweitert, von denen wir 30, zum Theil in einer erfreulich vorgeschrittenen Technik ausgeführte, dem Tiedemann'schen Institute verdanken.
Unter den übrigen Gönnern dieses Theils unserer Sammlungen haben die Herrn Kammerrath Schumacher, Geheimerath v. Oertzen, Ober=Landforstmeister a. D. Eggerss, Hofmaler Lenthe, Hofopernsänger Kühn, Architect Daniel, Ingenieur Beyer und Fridericianer G. Brüning den Verein zu Dank verpflichtet.
Als besonders interessant erscheinen die aus dem Nachlaß des Concertmeisters Massonneau erworbenen, meistens in sauberer Handzeichnung ausgeführten Portraits von Mitgliedern der herzoglichen Hofcapelle zu Ludwigslust aus der Zeit um 1780 bis 1815.
Die gesammte Erweiterung der Bildersammlung im abgelaufenen Jahre beträgt demnach an 130 Blätter. Die Abtheilung der Architecturen und Prospecte ist von 124 auf 184 angewachsen; die der Portraits stieg von 233 auf 303 Nummern, so daß die Sammlung im Ganzen nun aus 487 Blättern besteht.
Uebrigens ergiebt sich, daß in Meklenburg im Laufe des 17. und in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts auch von den zeichnenden Künsten überhaupt wenig und fast gar nichts Tüchtiges geleistet ist. So sind z. B. die meisten, ja fast alle uns vorliegenden meklenburgischen Bildnisse jener Zeit von auswärtigen Künstlern gefertigt.
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Andrerseits ist in den letzten hundert Jahren, besonders aber seit Einführung der Lithographie, bei uns - wenn ich nicht irre um das Jahr 1824 durch die Herren Mau, Achilles u. A. - eine mehr regsame Thätigkeit der zeichnenden Künste eingetreten. Die Zahl ihrer Erzeugnisse ist größer, als man gemeinhin glaubt, ihr künstlerischer Werth freilich vorherrschend nur untergeordnet.
Die Abtheilung der Bildnisse ist in unserer Sammlung - nach Maßgabe des bei uns Vorhandenen - schon zu einem bedeutenden Umfange angewachsen. Ein gedrängter Katalog derselben, auch wenn er sich nur auf Angabe der Hauptdaten erstreckt, mag schon jetzt wünschenswerth sein, um den Mitgliedern des Vereins und den Künstlern und Sammlern Uebersicht des Vorhandenen und Material zur Vergleichung zu gewähren, dem Vereine aber manches noch Fehlende zuzuführen.
Ich habe deshalb die Bildnisse nach Abtheilungen 1 ) und nach der Zeitfolge geordnet und einen erweiterten Inventar=Katalog derselben entworfen, welcher vielleicht das Interesse für diese Richtung unsrer Bestrebungen fördern hilft.
Es ist kaum nöthig, uns hier zu verwahren gegen den Einwurf, ein müssiges Werk zu treiben. Denn bei umfänglichen, auch ältere Zeiten umfassenden Portrait=Sammlungen treten bedeutsame Interessen ein. Zunächst ein physiognomisches. In der vergleichenden Betrachtung der Formen des Schädels und des Angesichts der Zeitgenossen verschiedener Perioden schärft sich der prüfende Blick. Er strebt nach Verständniß der nationalen Entwickelung und der herrschenden Zeitrichtung in den einzelnen dargestellten Personen. Er sucht auch die Einwirkung des inwohnenden Geistes und der Lebensschicksale auf den bildsamen Stoff der Gesichtszüge zu erforschen.
Nächstdem macht sich ein sittengeschichtliches Interesse geltend, das des Costüms. Wo Portrait=Sammlungen bis in die erste Hälfte des sechszehnten Jahrhunderts hinaufreichen, bieten sie Material zur Kenntniß jener theilweise reichen und schönen Trachten dar, welche gewöhnlich mit dem Ausdruck: spanisches Costüm bezeichnet werden, obgleich sie keineswegs alle oder einzelne in der ganzen bei uns üblichen Form in Spanien erfunden sind. Alte volksthümliche und Standestrachten haben bei uns - in Norddeutschland - bis um die Mitte des sieben=
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zehnten Jahrhunderts vorgeherrscht, wo noch andere und größere Elemente, wie das Städte= und Lehnwesen, abstarben. Unsere Sammlung von Bildnissen gewährt schon jetzt Stoff, an den Zeitgenossen die äußere Gestaltung jener französischen Periode um das J. 1660 zu betrachten, wo die letzten Reste der nationalen und standesmäßigen Trachten verschwanden; auch die Weise zu verfolgen, in welcher das fremde oder "modische" Costüm eindrang und angewandt ward.
Doch neben solchen allgemeinen Gesichtspunkten wird bei einer Sammlung vaterländischer Bildnisse das geschichtliche und speciell das biographische und literarische Interesse sich vorwiegender geltend machen. Dies gilt besonders von Meklenburg, wo die einheimischen Kunstleistungen aus manchen frühern Perioden überhaupt sehr spärlich sind, wo umfassende biographische Arbeiten fehlen, wo wir es noch nicht bis zu einem Gelehrten=Lexicon oder einem Museum für bildende Kunst gebracht haben.
Ueber den Ursprung und die biographische Bezeichnung der 315 1 ) Bildnisse des folgenden Katalogs mag noch Einiges bemerkt werden.
In der Neuen Monatsschrift von und für Meklenburg begann schon Siemssen im J. 1792 eine meklenb. Iconographie. Sein "Verzeichniß der in Kupfer gest. Bildnisse eingeborner und recip. Meklenburger", - N. Monatsschrift, 1792, S. 368 flgd. - bei welchem Werke der Prof. Eschenbach und der Dr. Koppe ihm Hülfe leisteten, fand damals Theilnahme. Der Prediger zu Kuppentin E. G. Mantzel, einer der bei uns seltenen Sammler und Kunstfreunde, lieferte bald einen Nachtrag zu dem von Siemssen gegebenen Katalog, in der N. Monatsschrift, 1793, S. 48 flgd. Auch Siemssen selbst konnte noch in demselben Bande der Monatsschrift, s. 226 flgd., einen zweiten Nachtrag bringen, dem schließlich ein dritter folgte im Jahrgange 1794, S. 15, 16.
Siemssen und Mantzel gelangten im J. 1794 bis zu 131 Bildnissen, das heißt bis zur Aufzeichnung von 131 dargestellten Personen; zugleich konnten sie von vielen dieser Portraits verschiedene Ausgaben nachweisen. Dieses Verzeichniß ist jedoch ohne Classification und nimmt keine Rücksicht auf die Zeitfolge.
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Die Ergänzungen sind in mehreren Nachträgen zerstreuet, welche sich durch drei Jahrgänge der Monatsschrift hindurch ziehen. So wird dieses Verzeichniß unserer älteren Bildnisse für den Handgebrauch unbequem und ist wenig übersichtlich. Andrerseits besitzt dieser Katalog das Verdienst, die Bildnisse ziemlich genau nach den Künstlern, dem Formate, den Beschriften . zu beschreiben und von den meisten die Quelle ihrer Entstehung nachzuweisen.
Zu den älteren Sammelwerken, welche meklenburgische Bildnisse enthalten, gehören: E. J. de Westphalen, monumenta inedita rerum germanicarum etc. IV Tom. Lipsiae. 1739-1745. Fol. M. F. Seidel, Brandenburg. Bildersammlung. Herausgeg. von G. G. Küster. Berlin. 1751. Fol. Die mit Abbildungen ausgestatteten Werke des Paul Freher und Lieberkühn, die Europ. Fama, die Allgem. Deutsche Bibliothek, die Europ. Staatskanzlei, Krünitz Eucyclopädie und andere Werke der Art bieten nur vereinzelte meklenburg. Bildnisse dar. Auch in den "Annales litterar. Meklenburg." 1721. 22, den Rostocker gelehrten Nachrichten, Jahrg. 1755-58, und den Kritischen Sammlungen (um 1776) ist die Zahl der beigegebenen Portraits nur geringe. Ein größerer Vorrat derselben findet sich in den eigenen Werken unserer Gelehrten, besonders in solchen Ausgaben, welche nach dem Tode der Verfasser erschienen sind oder von Dritten besorgt wurden. Auch die früher allgemein üblichen Leichen=Programme - eine heute fast ganz vergessene literarische Quelle - wurden öfter mit den Bildnissen der Verstorbenen geziert. Ich darf annehmen, daß sich die Entstehung oder erste Verbreitung fast sämmtlicher älterer Bildnisse unserer Sammlung, mit Hülfe des von Siemssen und Mantzel gelieferten Verzeichnisses und der in Krey's Andenken an die Rostockschen Gelehrten enthaltenen Notizen über die Portraits derselben, nachweisen läßt.
Für die biographische und chronologische Bestimmung unserer Bildnisse dienen zunächst die eigenen Beischriften derselben, dann die Angaben bei Siemssen und Mantzel, und zur weitern Vergleichung: J. C. Krey, Andenken an die Rostockschen Gelehrten aus den drei letzten Jahrhunderten. Rostock. 1816. 8.; so wie: J. Ch. Koppe, Meklenburgs Schriftsteller von den ältesten Zeiten bis jetzt nach Vor= und Zunahmen, Bedienung und Wohnort in alphabet. Folge. Rostock. 1816. 8. Auch Jöchers allgem. Gelehrten=Lexicon und unser meklenburg. Staatskalender (seit 1776) leisten bei dergleichen Arbeiten gute Dienste.
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Aus den oben angedeuteten Gründen beschränke ich mich zur Zeit auf die Hauptpunkte der üblichen Verzeichnisse von Bildnissen: 1. Angabe von Namen, Beruf, Stellung und -wo Nicht=Rostocker oder wenig bekannte Personen vorliegen -auch Wohnort der Dargestellten. 2. Angabe der Kunstart: Kp. = Kupferstich; Lth. = Lithographie; Hdz. = Handzeichnung. 3. Angabe des Formats: F. = Folio; 4 = Quart ., wobei freilich die Bestimmung hin und wieder etwas Schwankendes ht, weil einzelne Blätter bis über den Platten=, ja über den Stechrand beschnitten sind, bei einigen und besonders neueren aber das Format überhaupt nicht scharf bestimmt hervortritt.
Schwerin, im Juli 1854.
A. Gloeckler.
Verzeichniß
von 315 meist meklenburgischen Bildnissen.
I. Bildnisse des meklenburgischen Fürstenhauses.
A. Meklenburg=Schwerin.
Heinrich V., "der Friedfertige". Kp. von G. Walch. F. Sophie, Heinrich V. Tochter, Gem. des Herzogs Ernst von Braunschweig=Lüneburg. Color. Hdz. nach einer gleichzeit. Chronik. F. Joh. Albrecht I. Lth. 4. Christian I. Louis. Kniest. von L. Möller. Kp. F. Derselbe. De la Mare=Richard p. Pombart sc. Paris 1670. F. Defectes E. Herzog Friedrich zu Grabow. Kp. von C. Fritsch. F. Derselbe. Kp. von L. Wichman. F. Christine, Herz. Adolph Friedrich I. Tochter, Aebtissin zu Gandersheim. Kp. 4. Maria Elisabeth, desselben Tochter, Decanissin zu Gandersheim. Kp. 4 Friedrich Wilhelm, H. z. M. Kp. 4. Derselbe. Kp. 8. Carl Leopold, H. z. M. Kp. 4. Anna, Prinz. von Meklenb., Erbin des russ. Throns. Kp. 8. Dieselbe. Kp. von Bernigeroth. F. Christian Ludwig II., H. z. M. 3 Ausg. Kp. 8. So=
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phie Louise, geb. Prinz. von Mekl.= Schwerin, dritte Gem. des Königs Friedrich I. von Preußen. Kp. 4.
Friedrich "der Fromme", H. z. M., in verschiedenen Lebensaltern, in 5 Ausg., von denen 2 in verschiedenfarb. Abzügen. (7 Bl.) Kp. F. und 4. Derselbe, in ganzer Figur silh. 4. Louise Friederike, Herz. zu Würtemberg, Gemahlin des Herz. Friedrich des Fr., in ganzer Figur silh. 4. Dieselbe. Brustb. Silh. 8. Prinzessin Ulrike Sophie, Tochter des Hz. Christian Ludwig II., in ganzer Figur silh. 4. Charlotte Sophie, Prinzessin von Sachen=Koburg=Salfeld, Gem. des Prinzen Ludwig, in ganzer Figur silh. 4.
Friedrich Franz I., H. z. M. Silh. 2 Ausg. 8. Derselbe. Kp. 3 Ausg. 4. 8. Derselbe. Lth. 4 Ausg. F. 4. Derselbe, auf dem Parade=Bette. Lth. F. Louise, Prinzessin von Sachsen=Gotha, Gem. des Herzogs Friedrich Franz I. Silh. 8. Dieselbe, in ganzer Fig. silh. 4. Dieselbe. Kp. 4.
Sophie Friederike, H. z. M., verm. 1774 mit dem Erbprinzen Friedrich von Dänemark; dargestellt im Alter von 8 Jahren, rad. von Matthieu. 4. (Seltenes Bl.) Friedrich Ludwig, Erbprinz v. M., in ganzer Figur silh. 4. Derselbe, im Tode. Hdz. 4. Helene Pawlowna, Großfürstin von Rußland, des Erbgroßh. Friedrich Ludwig Gem. Kp. 2 Ausg. 4. F., gest. von Arnold. Gustav Wilhelm, H. v. M. Hdz. F. Derselbe. Lth. ohne Schr. F. H. Carl August Christian und H. Adolph Friedrich als Knaben in ganzer Fig. silh. 4. H. Carl Aug. Chr. Lth. ohne Schr. F. Louise Charlotte, Prinz. v. M., verm. mit dem Erbprinzen Emil zu Sachsen=Gotha, gest. von Bolt. 1797. 12.
Erbgroßherzog Paul Friedrich von M.=Schwerin. Lth. 2 Ausg. 4. Derselbe. Kp. 4. Groh. Paul Friedrich. Stahlst. 12. Derselbe. Lth. 4. Alexandrine, Prinz. von Preußen, Erbgroßherzogin von M.=Schw. Kp. 4. Dieselbe, Großherzogin Mutter. Lth. F.
Marie, Herzogin von Sachsen=Altenburg, geb. Prinz. von M.=Schw. Stahlst. 12. Albrecht, Herzog von M.=Schw. Lth. 2 Ausg. F. Helene, Herzogin von Orleans, geb. Prinz. v. M.=Schw. Stahlst. 12. Ferdinand Philipp, Herzog von Orleans, Kronprinz von Frankreich Stahlst. 12. Louis Phil. Albert, Graf von Paris. Stahlst. 4.
Erbgroßherzog Friedrich Franz. Lth. 2 Ausg. F. Großherzog Friedrich Franz II: Lth. 2 Ausg. F. 4. Derselbe Stahlst. 12. Derselbe. Kp. 4.
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B. Meklenburg=Güstrow 1 ).
Herzog Gustav Adolph zu Mekl.=Güstrow. Kp. J. A. Boner sc. F. Elisabeth, reg. Herzogin zu Sachsen=Merseburg, Tochter des H. Gustav Adolph. Kp. 4.
Wallenstein, Herzog zu Friedland . 1628 H. zu Meklenburg. 2 Ausg. Kp. 8. 12.
C. Meklenburg=Strelitz.
Adolph Friedrich IV., Herzog zu M.=Strelitz. Kp. von T. Simpson. 4. Derselbe. Kp. von Schröder. 4. Sophie Charlotte, des vorigen Tochter, Königin von Großbritannien; in verschied. Lebensaltern. 3 Ausg. Kp. 8. Georg III., König von England, Gemahl der Vorigen, gem. von Zoffany, gest. v. Fritsch. Gr. F. Carl, Herzog zu M.=Strelitz. Kp. von Bendix. 4. Derselbe, Großherzog. Lth. 4. Friederike Caroline, Prinz. v. M.=Strelitz. Kp. 12. Louise Auguste, Prinz. v. M.=Strelitz. Kp. 12. Louise und Friederike, Prinzessinnen von Preußen, geb. Prinzs. von M.=Strelitz. Kp. 8. Louise, Prinz, von Preußen, geb. Prinz. von M.=Strelitz. Kp. 4. (Treffliches Bl.) Friedrich Wilhelm, König von Preußen, und Dessen Gem. Louise. Kp. 4. Louise, Königin von Preußen. 6 Ausg. Kp. 8. 4. Dieselbe, gem. v. Ternite, gest. v. Buchhorn. 4. Dieselbe, gem. v. Lauer, gest. v. Clar. 4. König Friedrich Wilhelm III. Kp. von Bolt. 8.
Georg, Großherzog von M.=Strelitz. Kp. 8. Derselbe. Lth. 4. Derselbe. Stahlst. 12. Carl, Herz. v. M.=Strelitz. Stahlst. 12. Caroline, Kronprinzessin von Dänemark, geb. Herzogin von M.=Strelitz. Lth. Gr. F.
Auf einem Blatte: Großherzog Friedrich Franz I. und die Erbgroßherzoge Friedrich Ludwig und Paul Friedrich v. M.=Schwerin; Großherzog Georg v. M.=Strelitz. Lth. Kl. F.
II. Meklenburgische Hof- und Staatsbeamte und Celebritäten.
Sechszehntes und siebenzehntes Jahrhundert.
Freiherr Joachim Maltzan, meklenb. und kaiserl. Rath. Stahlst. 8. Georg v. Blumenthal, Bischof zu Ratzeburg.
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Kp. 4. Ernst Cothmann, Prof. der R., Canzler. Kp. 8 Abraham Keyser, Dr. der R., meklenb. Rath und Gesandter. 2 Ausg. Kp. F. gest. von Galle. 4. Hans Fr. v. Leisten auf Wardow, Landrath(?) gest. 1677. Kp. 8. (Titelblatt von: Quintus Curtius Rufus, verdeutschet durch .) Hartwich v. Passow auf Zehna, meklenb. Geh. Rath. Kp. 4.
Achtzehntes Jahrhundert.
Johann v. Klein, mekl. Geh. Rath und Consistor.=Dir., gest. 1732. 2 Ausg. Kp. F. 4. Joachim v. Oertzen auf Roggow und Gerdshagen, gest. 1707. Kp. F. (Aus dem Leichenprogramm.) Da v. Jon. Scharf, meklenb. Rath. Kp. 4. Johann Schöpfer, Prof. der R., herzogl. R. und Consistor.=Dir. Kp. F. G. v. Bernhard, ehemals meklenb. Officier, gest. 1719 als relig. Schwärmer. 8. Peter Tornow, meklenb. Rath, Assessor des Hof= u. Landgerichts u. Bürgerm. zu Güstrow. 2 Ausg. Kp. 4. Silhouette ohne Schrift. Geh. Rath J. P. Schmidt(?). 8. Hofprediger J. G. Friederich, hernach Superintendent in Sternberg. Kp. 4.
Kammer=Präsident v. Dorne. Hdz. F. Etatsräthin v. Böckler zu Ludwigslust. Hdz. 4. Leibmedicus Hofrath Störzel zu Ludwigslust. Hdz. 4. (Ohne Schrift:) Steuerrath Schultze der J. Lth. F. Hofrath Piper zu Güstrow. Lth. F. (Ohne Schrift:) Steuerdirector Matthies=Klinger. Lth. F. C. v. Breitenstern, Bürgermeister zu Wismar. Lth. F. C. Kahle, Bürgermeister zu Schwerin. Lth. F. A. Haupt, Bürgermeister zu Wismar. Lth. F. Dr. Hennemann, Geh. Medicinalrath und Leibarzt. Lth. Gr. F. Dr. Sachse, Geh. Medicinalrath und Leibarzt. Lith. Gr. F. C. Brüning, Oberamtmann in Wismar. Lth. F. (Ohne Schrift:) Fr. Karsten, Gewetts=Secretair zu Rostock. Lth. 4.
L. F. v. Lehsten, General=Postmeister. Lth. F. Ch. F. Krüger, Dr. der R., Geh. Rath und Minister. Lth. F. Geh. Rath und Minister v. Plessen. Lth. F. Derselbe. Hdz. F. Ober=Appell.Rath v. Nettelbladt. 2 Ausg. Lth. F. (Ohne Schrift:) Landdrost v. Schack auf Nustrow. Lth. F. (Desgl.) Rittmeister v. Hopfgarten, vormals zu Rostock. Lth. F. Kammerherr v. Vieregge. Lth. F. Joh. Hillmann auf Lübzin. Lth. F. Friedrich Pogge auf Zierstorf. 2 Ausg. Lth. 4. 8. Moritz Passow, Ober=Hofprediger und Consistor. R. Lth. F. Theodor Kliefoth, Prediger zu Lud=
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wigslust. Lth. F. J. H. Francke ("Rausse"), Lehrer der Wasserheilkunde. Lth. F. C. Pohle, Advocat, Senator. Lth. F. C. Brockmann. Silh. 12. Die Kammer der Abgeordneten zu Schwerin. 2 Bl. Lth. F. Archivar Lisch. 2 Ausg. Lth. 4.
Ober=Jägermeister v. d. Lühe zu Jasnitz. Lth. Gr. F. Ober=Jägermeister a. D. v. Bülow auf Kühren. Lth. Gr. F. Hofmarschall, Kammerherr B. v. Bülow. Hdz. 4. Oberlandforstmeister a. D. Eggerss. Lth. F. Stallmeister a. D. Eggerss zu Ludwigslust. Lth. F.
(Ohne Schrift:) Erblandmarschall Baron v. Maltzan auf Penzlin. Lth. F. (Desgl.) Landrath v. Maltzan auf Rothenmoor. Lth. F. (Desgl.) Friederike v. Dewitz, des Vorigen Gemahlin. Lth. F. A. v. Maltzan auf Peutsch. Lth. 8. C. v. Oertzen auf Blumenow. Hdz. F. (Ohne Schrift:) Landrath G. v. Oertzen auf Kittendorf. Lth. F.
Dr. C. Wildberg, Districts=Physikus zu Neustrelitz. Kp. 4. Joh. v. Hieronymi, Geh. Medicinalrath und Leibarzt zu Neustrelitz. Lth. F. K. A. v. Kamptz, preuß. Geheimerath und Minister. Lth. 4. A. v. Oertzen, meklenb.=strelitz. Staatsminister. Kp. F. (Ohne Schrift:) Oberstallmeister Graf v. Moltke zu Neustrelitz. Lth. F.
Anhang.
Hugo Grotius. 2 Ausg. Kp. 4. H. F. Graf von Bassewitz, Holstein=Gottorfscher Premier=Minister. Kp. 8. A. P. Graf von Bernstorff, dänischer Staatsminister. Kp. 4. C. H. Möller, Consistorialrath zu Rostock, dann Assessor beim Tribunal zu Wismar. Kp. 8. J. C. Edler v. Quistorp, Assessor beim Tribunal zu Wismar. Kp. 8. H. H. Engelbrecht, Dr. der R., Consistorialrath und Syndikus der Universität zu Greifswald. Kp. 8. Ch. G. G esterding, Dr. der R. zu Greifswald, Sachwalt beim Tribunal zu Wismar. Kp. 4. Chr. Ulr. v. Ketelhodt, Erbmundschenk und Vice=Canzler zu Rudolstadt. Kp. 8. Carl Gerd v. Ketelhodt, Geheimerath und Canzler zu Rudolstadt. Kp. von Lips. 4. Fr. v. Schuckmann, preuß. Staatsminister des Innern. Lth. 4. Graf v. Bernstorff, preuß. Staatsminister des Auswärtigen. Lth. 4.
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III. Meklenburgische Militairs.
Feldmarschall Curt Chr. v. Schwerin. 2 Ausg. Kp. 8. Joh. Theden, preuß. General=Chirurgus. Kp. 8.
Fürst Blücher von Wahlstadt. 3 Ausg. 2 Kp. 1 Stahlst. 4.
v. Kamptz, Generalmajor, zu Schwerin, ganze Figur. Lth. 4. Def. E. Derselbe, Brustb. Lth. F. Oberst v. Kleeburg. Lth. F. (Ohne Schrift:) Generalmajor v. Pentz. Lth. F. (Desgl.) Oberlieutenant v. Weukstern zu Neustrelitz. Lth. F. Generalmajor v. Boddien. Lth. Gr. F.
Major v. Schill. Kp. von Buchhorn. 4. Theodor Körner. Kp. 8. Derselbe. Todten=Maske. Mit Autogr. Lth. F. "Le géneral Langermann". Lth. 8.
IV. Meklenburgische Gelehrte,
mit Einschluß der im Auslande lebenden, so wie solcher auswärtigen, welche zeitweise in Meklenburg gewirkt haben oder als meklenb. Schriftsteller zu betrachten sind
Sechszehntes Jahrhundert.
Aegidius Faber, Prediger zu Schwerin, gest. 1536. Kp. F. Johannes Draconites, Prediger zu Rostock, hernach in Wittenberg. Kp. 4. David Chytraeus, Prof. der Theol. Kp. 12. Johannes Caselius, Prof. der Philos. und Bereds. Kp. 8. Laur. Kirchhovius, Prof. der Rechte. Kp. F. Johannes Posselius der Aeltere, Prof. der griech. Sprache. Kp. 4. Simon Pauli, Prof. der Theol., Superintendent. Kp. 4. Lucas Bacmeister der Aeltere, Prof. der Theol., Superintend., gest. 1608. Kp. F. Jacob Coler, Dr. der Theol., Prediger und Consistorial=Assessor zu Berlin, hernach, 1599-1612, Superintendent zu Güstrow. Kp. F.
Siebenzehntes Jahrhundert.
Joh. Kirchmann, Prof. der Poesie, hernach Rector zu Lübeck. Kp. 4. Joh. Quistorp der Aeltere, Prof. der Theol. und Superintendent. Kp. 4. Eilhard Lubinus, Prof. der Poesie und der Theol. Kp. 12. Jacob Bruno, Prof. der Philol. zu Altorf. Kp. 8. Michael Cordes, Prediger zu Parchim, Chronikant. Kp. 4. Def. Ex. Joachim Lütke=
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mann, Prof. und Prediger, hernach Superintendent zu Wolffenbüttel und Abt zu Riddagshausen, gest. 1655. 2 Ausg. Kp. 8. Stephan Klotz, Prof. der Theol. und Prediger zu Rostock 1628-1635, hernach General=Superintendent und Kirchenrath zu Flensburg. Kp. 4. Herrn. Becker, Prof. der Theol. und Prediger. Kp. 4. Stephan Hane, geb. im Eichsfelde, Hof=Prediger und Kirchenrath zu Güstrow. Kp. 4. Heinrich Müller aus Lübeck, Prof. der Theol. und Superintendent. 3 Ausg. Kp. F. und 4. Christ. Woldenberg, Prof. der Rechte. Kp. F. Joh. Dorschaeus, Prof. der Theol. 3 Ausg. Kp. 4. Heinr. Kipping, Conrector am schwed. Gymn. zu Bremen, gest. 1678. Kp. 4. Michael Freud, Prediger zu Kuppentin. Kp. 4. Johann Rist, Prediger zu Wedel, meklenb. Rath. Kp. 8. August Varenius, Prof. der Theol., Consistorial=Dir. Kp. 4. Theovilus Grosgebauer, Pred. zu Rostock. Kp. F. Michael Siricius, Prof. der Theol. Superintendent, gest. 1685. Kp. F. Peter Grünenberg, Prof. der Theol., Superintendent, gest. 1712. Kp. F. Johannes Fechtius, geb. im Breisgau, Prof. der Theol., gest. 1716. 3 Ausg. Kp. 8. Daniel Morhof, Prof. der Poesie. 2 Ausg. Kp. 4. 8. Samuel Oerthling, Pastor zu Brunn und Ganzkow im Meklenb.=Strelitz. Kp. 4. (aus dem Leichenprogramm.)
Achzehntes Jahrhundert.
Johann Schaper, Prof. der Medicin. Kp. 2 Ausg. F. 4. M. H. Eggerdes, Prediger zu Rostock. Kp. 8. Zacharias Grapius, Prof. der Theol. und Pred., gest. 1713. Kp. F. Christoph Burchard, Prof. der Medicin. Kp. 8. Matthias Hering, Prof. der Rechte und Consistorialrath. Kp. 4. David Franck, Pred. zu Sternberg, Geschichtschreiber. Kp. 4. Georg Detharding der Aeltere, Dr. und Prof. der Medicin zu Rostock, hernach zu Copenhagen. Kp. 8. Ernst Mantzel, Prof. der Rechte. Kp. 8. Georg Detharding der Jüng., Prof. der Medicin. Kp. 8. Johann Quistorp, Prof. der Metaphysik und Prediger zu Rostock. Kp. 4. Franz Aepinus, Prof. der Theologie und Consistorialrath. Kp. 8. Peter Becker, Prof. der Mathematik und Prediger. Kp. 8. Peter Herm. Becker, Prediger. Kp. 4. S. C. Litzmann, Prediger zu Plau, geb. zu Halle. Silh. Kp. 12. Joh. Aug. Hermes, Prediger zu Waren. 2 Ausg. Kp. 8. Joh. C. Velthusen, Prof. der Theol., Consistorialrath, hernach General=Superintend. in Stade. Kp. 12. Joachim Hartmann, Prof. der Theol. Kp. 4. Joh. Kesler, Consistorialrath und Su=
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perintenden zu Güstrow. Kp. Fol. Ferd. Ambros. Fidler, ehemals Augustiner zu Wien, Convertit, Consistorialrath und Superintendent zu Doberan. 2Ausg. Kp. 8. O. G. Tychsen, Prof. der oriental. Literatur. Silh. Kp. 8. A. G. Masch, Hofprediger und Consistorialrath zu Neustrelitz. Kp. 4. Bernhard Kosegarten, Prediger zu Grevismühlen. Kp. 8. J. G. Daries, Prof. der R. zu Jena, dann zu Frankfurt a. d. O. 2 Ausg. Kp. 4, von Rosenberg. 8. W. J. G. Karsten, Prof. der Math. u. Physik zu Halle, vorher Prof. der Logik zu Rostock und zu Bützow. Kp. 8. J. P. Willebrandt, hans. Chronist. Kp. F. Daniel Nettelbladt, Prof. der R. zu Halle. 2 Ausg. Kp. 4, gest. von Beyel. 8. Jac. Eckermann, Prof. der Theol. zu Kiel. Kp. 12. Joh. Jac. Engel, Prof. der Philos. zu Berlin. 2 Ausg., 1 von Chodowieki. Kp. 4. 8. J. E. Biester, Oberbibliothekar zu Berlin, früher zu Bützow. 2 Ausg. Kp. 8.
Neunzehntes Jahrhundert.
L. Th. Kosegarten, Prediger, später Professor u. Kirchenrath. Kp. 8. J. H. Voß, Prof. der class. Literatur zu Heidelberg. 4 Ausg. Kp. und Lth. F. 8. Werner Ziegler, Prof. der Theol., Consistorialrath. Kp. 8. F. Ch. L. Karsten, Prof. der Oeconomie. 3 Ausg. Lth. 4. 8. H. Floerke, Prof. der Botanik. Lth. F. (Ohne Schrift:) Hecker, Prof. der Mathem. Lth. F. A. L. Diemer, Prof. der R., Consistorialrath. Lth. F. Friedrich Raspe, prof. der R. Lth. F: S. G. Vogel, Prof. der Med., Dir. des Seebades zu Doberan. 2 Ausg. Kp. 8. Lth. F. C. A. Fritzsche, Prof. der Theol. Lth. F. Ed. Schmidt, Prof. der Philos. Lth. F. Def. E. Friedr. Cleemann, Prediger zu Parchim, Schriftsteller. Kp. 4. (Ohne Schrift:) Dr. Johnssen, Privatgelehrter. Lth. F. Dr. Sam. Holdheim, Landes=Rabbiner. Lth. F. Dr. David Einhorn, Landes=Rabbiner. Lth. F. F. Beutler, Prediger zu Schwerin. Lth. 4. Def. E. (O. Schrift:) C. Masch, Prediger zu Demern. Lth. F. Dahlmann, Prof. der R. 2 Ausg. Lth. F. Vollrath Hoffmann, Geograph. Stahlst. 8. Clara Mundt, geb. Müller (Louise Mühlbach), Schriftstellerin. Stahlst. 8.
V. Meklenburgische Künstler,
mit Einschluß solcher auswärtigen Künstler, welche zeitweise in Meklenburg und den nahen Hansestädten aufgetreten und mehr allgemein bekannt sind.
L. Ch. Sturm, Kammerrath und Baudirector, gest. 1719. Kp. 4.
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H. G. Koch, dramat. Dichter, Schauspiel=Director. Kp. 4. Frau Chr. Henr. Koch, Schauspielerin. Kp. 4. Magdal. Marie Charl. Ackermann, Schauspielerin. Kp. 8. Joh. Chr. Brandes, dramat. Dichter und Schauspieler, gest. 1799. 2 Ausg. Kp. 8. Fr. Unzelmann, geb. Flittner, Schauspielerin, Directr. Kp. 8. Frau F. S. Sailer, als Merope, Directr. Kp. 8.
Mitglieder der herzogl. Hofcapelle zu Ludwigslust, in Handzeichnung - Aquarell, Tusche oder Kreide - ausgeführt, zum Theil von A. Abel dem J. aus der Zeit um 1780-1815, alle in 4:
Frau Affabili, Hofsängerin. L. Abel der A., Violinist, gemach königl. Kammermusikus zu London. C. Westenholz, Kapellmeister. Frau Westenholz, Hofsängerin. Rosetti, Kapellmeister. Celestino, Concertmeister (gez. von Perrier, in Tusche). L. F. A. Kunzen, Hofcapellist. Rhigirii, Hofsänger. Joh. Sperger, Contrabassist. Xaver Hammer, Violoncellist. Brandt, Fagottist. G. Benda, Violinist. Frau Benda, hernach verehel. Heine, Hofsängerin.
Fr. L. Schröder, geb. zu Schwerin 3. Nov. 1744, gest. 3. Sept. 1816, dramat. Dichter, Schauspiel=Director. Lth. F. C. L. Fernow, Maler und Kunstkritiker. 2 Ausg. Kp. 4. 8. H. W. Tischbein, Maler, Director zu Eutin. Lth. F.
A. Stievenard, Violinist. Lth. 4. C. Schmidtgen, Musikdirector am Hoftheater. Lth. 4. Joh. Schmidtgen, geb. Weiland, erste Sängerin am Hoftheater. Lth. 4. Anna Lemke, Sängerin und Schauspielerin. Lth. F. Def. E. Dieselbe, als Rosa in der schönen Müllerin. Lth. F. Eduard Hoffmann, Oberregisseur am Hoftheater. Lth. 4. Julie Gneib, erste Sängerin am Hoftheater. Lth. 4. Fr. Bethmann, Schauspiel=Director zu Rostock. Lth. F. Wilhelmine Reichel, Hofschauspielerin. Lth. F. Louise Schlegel, Hof=Opernsängerin. Lth. F. Clara Stich, Hofschauspielerin. Lth. F. G. Gliemann, Hofschauspieler und Regisseur. Lth. F. C. Peters, Hofschauspieler. Lth. F. Def. E. Ed. Mantius, Hof=Opernsänger in Berlin. Lth. F. J. G. Tiedemann zu Rostock. Lth. F. (Ohne Schrift:) Theodor Schloepcke, Hofmaler. Lth. 4
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