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Hünengrab von Maßlow.

Bei der Seltenheit ergiebiger Aufdeckungen von Gräbern der Steinperiode wird es willkommen sein, den zuverlässigen Bericht des Herrn Candidaten Kossel über das Hünengrab von Maßlow zu vernehmen, dessen Inhalt in die Vereinssammlungen gekommen und in Jahrb. XVI, S. 253, beschrieben ist.

Das Grab, in welchem die Alterthümer gefunden sind, gehörte zu den größten und besten im Lande und lag 140 Schritte weit von einem Moore und 10 Schritte vom Wege. Es hatte eine ovale Grundform und war 40 Fuß lang, 20 Fuß breit und einige Fuß hoch, umgekehrt muldenförmig und, wie gewöhnlich, mit 4 großen Steinen bedeckt, welche ursprünglich wohl auf Stützsteinen gestanden hatten, bei der Abtragung aber alle fest auf der Erde lagen; neben den Decksteinen ragten mehrere Stützsteine aus dem Grabe hervor. Die 4 Decksteine hatten folgende Größen:

1) 7' lang und sehr schmal,
2) 8' lang, 8' breit,
3) 8 1/2' lang, 5' breit,
4) 7' lang, 3 1/2' breit.

An einem Ende lag noch ein, wie es scheint, zerbrochener Stein, dessen Bruchstücke zusammen 7' lang waren.

In dem Grabe fand sich:

1) eine kleine cylinderförmige Urne, welche freilich zerbrochen war, sich jedoch wieder zusammensetzen ließ, und
2) ein kurzer und dicker Keil aus Feuerstein,

wie diese Sachen in Jahrb. XVI, S. 253, beschrieben sind.

Ein zweites Grab, in der Nähe des ersten, welches auch zerstört, aber nicht ganz abgetragen ist, war ebenfalls von ovaler Gestalt und 50 Fuß lang und 30 ' breit und mit großen Steinpfeilern umstellt. Die Decksteine waren mehr oder weniger eingesunken. Nur der größte, in der Mitte, ward von 4 Steinen getragen, lag hohl, so daß man darunter weg kriechen konnte, und war 13' lang und 4' breit.

G. C. F. Lisch.