7.
Das Dorf Wozeken.
Im J. 1323 verliehen
) die Fürsten
Johann II. von Werle = Güstrow und Johann III.
von Werle = Goldberg dem Rath und der
Bürgerschaft der Stadt Plau das Eigenthumsrecht
des (ohne Zweifel von denselben gekauften)
Dorfes "Wozeken", mit der Befreiung
von allen Lehn = und andern Lasten, und gaben
denselben die Freiheit, das Dorf abzubrechen und
dessen Feldmark unter den eigenen Pflug zu
nehmen. Dies ist denn ohne Zweifel bald
geschehen, da von dem Dorfe im Besitze der Stadt
ferner nirgends eine Spur zu finden ist. Die
Frage, wo dieses Dorf gelegen habe, ist sehr
schwierig zu beantworten, da der Name desselben
nur dieses eine Mal in den Stadturkunden
vorkommt; jedoch giebt eine andere Nachricht
hinreichende Auskunft. Am 15. Aug. 1396
verkauften die Swartepapen das Dorf Drosenow
(später Drösenow, darauf Dresenow) am
südwestlichen Ufer des plauer Sees an das nahe
gelegene Nonnenkloster Stepenitz
), welches schon im 13. Jahrh.
viele Gerechtsame an Landgütern in den Aemtern
Plau und Lübz erworben hatte, und beschrieben
die Grenzen dieses Dorfes, von dem noch die
Drösenower Mühle nicht weit von der südlichen
Grenze der plauer Stadtfeldmark übrig ist:
Drosenow ward begrenzt vom plauer See, Zechelin,
Ganzelin und Wozeken ("termini transeunt a
stagno Plawensi et campimarchiis villarum
Tzechelin, Gatzelin et Wotzeken"). An
Drosenow (welches in Ganzlin untergegangen ist)
),
grenzte der plauer See östlich, Ganzlin
westlich, Zechelin (welches ebenfalls in Ganzlin
untergegangen ist)
) südlich; Wozeken muß also
nördlich an Drosenow gegrenzt haben. Wozeken lag
also ohne Zweifel zwischen Drosenow südlich und
der alten Stadtfeldmark von Plau und dem Dorfe
Gaarz nördlich, und es wird die ursprüngliche
Stadtfeldmark von Plau gegen Süden durch die
Feldmark des Dorfes Wozeken bis an die Grenzen
des Dorfes Drosenow vergrößert sein. Im J. 1396
scheint das Dorf Wozeken noch gestanden zu haben.